The Child of a Dragon von mangacrack (Kurikara x Hisoka) ================================================================================ Dunkle Stunden -------------- Titel: Tatsu no kodomo (Drachenkind) Autor: mangacrack Email: mangacrack.ju-san@web.de Fandom: Yami no Matsuei Genre: General, Romanze Warning: Darkfic, Angst Teil: 1/ca. 11 Pairing: Hisoka x ... Kommentar: Die Bände 9, 10, und 11 werden vorausgesetzt! Im Moment gibt es nur dieses eine Kapitel, wenn aber Interesse besteht, setze ich die Fanfiction fort. Inhalt: Hisokas mentale Barrieren fallen in sich zusammen und diesmal kann Tsuzuki seinem Partner nicht helfen. Doch wer dann? ::Kapitel 1 – Dunkle Stunden:: Die Nacht lag über der Traumwelt. Es war dunkel und die Sonne erst vor ein paar Stunden untergegangen. Der Himmel sah aus wie auf einem Gemälde, lauter Sterne, aber Millionen von Sternen funkelten auf die Landschaft herab. Hisoka lag im Tenku Palast in einem Zimmer und wälzte sich auf seinem Futon. Er wusste, er sollte schlafen, konnte es aber nicht. In seinem Inneren herrschten zu viele ungeklärte Gefühle. Zu viele Fragen durchdrangen seinen Geist und hielten ihn wach. Tsuzuki hatte ihn ins Bett geschickt, da er kaum noch die Augen offen halten konnte. Trotzdem reichte Müdigkeit anscheinend nicht aus um ihn einschlafen zu lassen. Nach einer Weile schlug er die Decke beiseite und richtete sich auf. Er zog sich einen Yukata Mantel über und trat nach draußen. Kühle Nachluft umfing ihn. Er befand sich auf der Tatarasse einer der oberen Geschosse des Palastes. Von hier oben konnte man die ewig weite Landschaft sehr gut betrachten. Doch sehen tat man nicht wirklich viel. Denn der Mond leuchtete schwach und trat nur selten hinter den Wolken hervor. Die Sterne allein warfen nicht viel Licht. Weit hinten konnte man ein Gebirge erahnen und hinter dem Palast lagen tiefe weite Wälder, doch anders als in der Menschenwelt waren keine Lichter zu sehen. Außer ihm und Tsuzuki gab es im Moment wohl keine Menschen hier in der Traumwelt. Die Götter waren zwar menschenähnlich, trotzdem völlig anderes. Das hatte er lernen müssen als er Souryuu zum ersten Mal begegnet war. Der Herr des Ostens war ein Paradebeispiel dafür, dass Götter anderes fühlten als Menschen. Genervt rieb sich Hisoka über die Stirn. Er lehnte sich an die Außenmauer neben der Tür, die in sein Zimmer führte und ließ sich auf dem Boden nieder. Er zog die Beine an und legte seinen Kopf dann auf die gekreuzten Arme, welche nun auf den Knien ruhten. Ermattet schloss er die Augen. Er war müde. Aber müde im Sinne von geistig erschöpft. Er fühlte die Kopfschmerzen, die sich in sein Hirn bohrten als wäre es Pfähle, die mir roher Gewalt hinein gerammt wurden. Es war eine Folge seiner Emphatie, der Fähigkeit die Gefühle anderer wahrzunehmen. Eigentlich hatte er gelernt damit zu leben, doch in letzter Zeit war es als hätte er eine schlimme Migräne. Er fühlte sich zum Zerreißen angespannt und seine Seele war in wilder Aufruhr. Seine Gedanken im seinem Inneren überschlugen sich, drehten sich im Kreis, wirbelten seine Gefühle auf wie Wind den Staub auf einer Landstraße und ließen ihn nicht schlafen. Dabei hätte er Schlaf dringend nötig gehabt. Seine letzten Barrieren waren dabei sich vollkommen aufzulösen. Das Fundament, das ihn in den letzten paar Tagen vor den mentalen Wahnsinn bewahrt hatte, bröckelte. Dabei brauchte er sie. Er brauchte diese Barrieren so dringend, wie ein Fisch das Wasser zum Schwimmen oder der Vogel die Luft zum Fliegen. Er konnte nicht ohne sie leben. Nun schlug Hisoka die Hände über den Kopf zusammen und unterdrückte die Tränen des Schmerzes. Nur selten in seinem Leben hatte Hisoka geweint, da er hatte lernen müssen, das dieses Zeichen von Schwäche in der Welt verwünscht und verachtet war. Man hatte ihn so erzogen und wegen seiner Abneigung Menschen gegenüber, war er über die Jahre hinweg distanziert geworden. Doch jetzt, jetzt in der tiefsten und einsamsten Nacht seines bisherigen Lebens wünschte sich der Kurosaki, dass er jemanden hätte, bei dem er sich ausweinen konnte. Jemand der ihn halten würde, ihn beruhigen würde. Jemand der ihm die Chance geben würde aus diesem schrecklichen Teufelskreis heraus zu brechen, in den er irgendwie hinein geraten war und nicht von selbst wieder herauskam. Jemand, dem er vertrauen konnte. Doch an wen sollte er sich wenden? Er hatte doch niemanden. Sicher, er könnte zu Tsuzuki gehen, doch das würde ihm auch nicht weiter helfen. Nicht jetzt, wo seine Seele sowieso schon angeknackst war. Sein Partner meinte er sicherlich gut mit ihm, aber leider belastete dessen Vergangenheit ihn selbst und auch wenn Tsuzuki es nicht wahrhaben wollte, so würde dieser ebenfalls dringend Hilfe benötigen. Hilfe von einem gesunden Wesen, das ihn aus seinem Tief wieder herausholte, in dem er schon seit so langer Zeit feststeckte. Warum er ihm nicht half? Einfach zu beantworten, wie Hisoka fand. Der Grund, warum er und Tsuzuki sich nicht gegenseitig helfen konnten, war der, dass sie beide die Probleme des Anderen zusätzlich nicht verkraften würden. Er wusste das. Es half nichts, diese Wahrheit zu kaschieren und zu beschönigen. Es blieb die reine nackte Wahrheit. Tsuzuki konnte ihm nicht helfen. Auch wenn dieser das weder realisieren, einsehen oder gar akzeptieren wollte. Aber das war nun Mal eben die Natur seines Partners. Außerdem durfte Tsuzuki ihm gar nicht helfen, selbst wenn er es gewollt und auch gekonnt hätte. Ein leichtes Lächeln schlich über seine Lippen, auch wenn es wohl auch bei Tageslicht kaum zu erkennen gewesen wäre. Es war ein Ansatz zu dem Anflug eines Lächelns. Nicht mal als ein Zucken der Mundwinkel nach oben konnte man das bezeichnen. Doch für ihn war das viel. Er hatte nur selten etwas zum Lachen gehabt und die Probleme der anderen Menschen bedrängten ihn zusätzlich. Doch es war ein bitteres Lächeln. Er war einsam. Und er war allein. Beides half ihm nicht über seine Lage hinwegzukommen. Für ihn gab es keinen Hoffnungsschimmer am Horizont. Weil es nie eine Sonne gegeben hatte, die den Himmel hätte erhellen können. Ein Zittern lief über seinen Körper. Ihm war kalt. Innerlich und äußerlich, doch er bewegte sich nicht um in das Zimmer zu gehen und unter die Bettdecke zu schlüpfen, damit er sich aufwärmen konnte. Ihm war jetzt schon alles egal. Fast wünschte er sich, er könnte tatsächlich erfrieren, doch er war ein Todesengel. Ein Shinigami. Ein Bote des Todes und des Untergangs. Er konnte nicht sterben. Nicht so. Selbst als er in Todas Feuer gesprungen war, wusste er, dass er nicht sterben würde. Denn in den Flammen hatte er dessen Gefühle gespürt. Auch der Schlangengott wollte Tsuzuki nicht verletzten. Toda wollte nur, dass sein Herr endlich glücklich wurde. Dennoch war das Höllenfeuer nicht heiß genug gewesen um sie wirklich ernsthaft in Gefahr zu bringen. Hisoka wusste das, nur wusste Toda nicht, dass er es wusste. Darauf ansprechen würde er ihn vielleicht irgendwann einmal. Wenn der richtige Zeitpunkt dafür eintrat. Doch das definitiv nicht jetzt. Er hatte genug eigene Probleme zu lösen. Denn trotz allem, war seine Suche nach einem Shinigami noch nicht vorbei. Auch wenn er jetzt aus der Wüste des ewigen Sandes zurückgekehrt war, wo Kurikara hauste. Oder besser gesagt gehaust hatte. Ein Wurmloch hatte ihn dorthin gebracht und anscheinend hatte er aus irgendeinen, ihm nicht sichtbaren Grund, den Bannkreis zerstört, der den Drachenkönig eigentlich dort festhalten sollte. Hisoka wusste nicht, wie er das angestellt hatte, denn als in der Wüste gelandet war, hatte er beim besten Willen keinen Bannkreis spüren können. Dennoch gab man ihm die Schuld dafür, dass der Drachenkönig sich nun wieder im Palast der Himmelswelt befand. Warum wollten sie ihn weiter einsperren? Es war nicht richtig ein Lebewesen gegen seinen Willen festzuhalten, das hatte er in seiner Vergangenheit oft genug erlebt. Ob sie ihn bestrafen würden? Souryuu würde sicher darauf bestehen. Hisoka wusste, dass im Moment unten ein paar Stockwerke unter ihm die anderen Götter versammelt waren und sich beratschlagten, was nun weiter passieren würde. Ob sie ihm die gesamte Schuld dafür gaben? Es war doch durch das Wurmloch Zufall gewesen, dass er in der Wüste Kurikaras gelandet war. Es war nur logisch gewesen diesen aufzusuchen um irgendwie aus der Wüste herauszukommen, die kein Anfang und kein Ende hatte. würden sie ihn bestrafen? Wenn ja wie? Verfluchen konnten sie ihn nicht. Es gab nichts an ihm, was nicht verflucht wäre. Sein Körper, sein Blut und seine Seele. All das war verflucht. Auch nach seinem Tod existierten diese Flüche noch in ihm. Leicht streifte Hisoka die Ärmel seines Yukatas nach hinten, sodass die roten Schriftzeichen sichtbar wurden. Sie würden wohl nie verschwinden. Vielleicht nicht einmal, wenn Muraki sterben würde. Diese Zeichen hatten ihn gebrandmarkt und sie würden auf ewig zeigen, was ihm angetan worden war. Hisoka seufzte. Er hatte Tsuzuki nie die ganze Wahrheit erzählt. Er hatte seine Vergangenheit in groben Worten zusammengefasst und einige wichtige Details ausgelassen. Es war besser so. Sein Partner sollte nicht wissen, was für dreckiges Blut er doch hatte. Dennoch wünschte er sich, er könnte irgendjemand davon erzählen. Jemand, der ihm dann sagen würde, was falsch und was richtig war. Jemand, dem er vertrauen konnte. Doch wäre er überhaupt in der Lage dazu? Nachdem er erlebt hatte, was Muraki ihm angetan hatte und ihm niemand zu Hilfe gekommen war, wie sollte er da je wieder irgendjemandem vertrauen? Nun liefen ihm doch die Tränen an den Wangen herunter. Er konnte sie nicht länger zurückhalten. Er war schwach. Er besaß keine Stärke. Er kam mit seiner Vergangenheit nicht klar, sie fraß ihn von innen auf und nun hatte er auch noch die Götter verärgert. Souryuu hatte ihn schon bei seiner Ankunft als Unheil bringendes Übel bezeichnet. Genau das war er. Ein Übel. Er sollte nicht leben. Er trug schon Schuld auf sich noch bevor er überhaupt geboren worden war. Er war Schuld daran, dass seine Schwester nicht lebte. Wenn er früher geboren worden wäre, dann hätte seine Schwester leben können. Dann hätte seine Familie sie nicht umgebracht. Hisoka fühlte wie er den mentalen Boden in seinem Geist verlor und dann ins ewige Nichts seines dunklen Geistes stürzte. Es war als wenn man in eine Schlucht fiel, die kein Ende nehmen wollte. Kälte umfing ihn. Und als er die Augen wieder öffnete sah er nur schwarz. Doch von irgendwo her hörte er Schritte und je näher die Schritte kamen, desto mehr veränderte sich die Landschaft. Ein Kischbaum in voller Blüte. Der rote Mond und ein Mann in einem weißen Mantel, der gerade einen Mord beging. Hisoka schrie. Tief im Innersten seines Geistes. Der Traum hatte wieder einmal begonnen. Doch niemand würde seine Schreie hören. Oder gar ihm zu Hilfe kommen. * Souryuu bewegte seine Hand, sodass der Spiegel, in den er geblickt hatte, wieder blank wurde. Die Bilder verschwammen wie als wenn sich Wasser glätten würde. Jetzt zeigte der Spiegel nur, wie der Herr der Ostens und der Gebieter des Wassers sich wegdrehte und auf seinem Stuhl Platz nahm. Schweigen erfüllte den Raum und er ließ das eben gesehne in die Köpfe der anderen Anwesenden einsickern. Da waren einmal die vier Götter. Souryuu - der Herr des Wassers und Verwalter der Traumwelt, Suzaku - die Herrin des Feuers, Genbu - der alte wissende Greis der Erde und Byakko - der Windgott. Doch das waren nicht alle. Da waren auch noch Rikugo - der Wächter der Zeit, Kijin - der Sohn von Souryuu, Toda der Schlangengott und schlussendlich noch Tamio der Meister der Zaubersprüche. Sie waren dem Ruf Souryuus gefolgt, da sie eigentlich noch beraten mussten, was mit Hisoka geschehen würde. Doch jetzt stand eher die Frage im Raum, wer würde dem Jungen helfen? Es war ein erbärmliches Bild gewesen, dass sich ihnen geboten hatte. Souryuu selbst hatte nicht damit gerechnet eine derart zerstörte Seele vorzufinden. Schon als der dem Jungen das erste Mal begegnet war, hatte er gespürt, dass etwas nicht mit ihm stimmte. Da war etwas Dunkles gewesen. So dunkel und schwarz, dass es fast schon böse war. Resigniert sah er in die Runde. Scheinbar dachten alle dasselbe wie er. Sie hatten es alle gespürt. Tamio hatte ihm gesagt, dass ein Zauber auf dem Jungen läge, sehr alt und nur schwer wahrzunehmen. Am besten Rikugo sollte sich Hisoka mal ansehen, aber sie wollten auch nicht, dass der Junge etwas davon mitbekam. Jedenfalls nicht so schnell. Es war immerhin noch eine Prüfung. Denn es war Hisoka verschwiegen worden, dass man zuerst getestet wurde, ob man überhaupt würdig war einen dienstbaren Geist, also einen Shikigami, zu erhalten. Und sie hatten ihn testen wollen. Allerdings war die Sache mit Kurikara nicht mit eingeplant gewesen. Der Drachenkönig war einst vor sehr langer Zeit verbannt worden und das hatte seine guten Gründe. Doch der Menschenjunge Hisoka hatte es geschafft diesen zu befreien. Ohne Zweifel war Hisoka der Auslöser dafür gewesen, doch war er wirklich mächtig genug um auch nur aus Versehen den Bannkreis aufzuheben? Selbst wenn der Bannkreis geschwächt gewesen war, hätte das dem Jungen nicht gelingen können. Oder war es Kurikara selbst gewesen? Doch warum hatte er den Bannkreis dann ausgerechnet jetzt verlassen? Oder hing das etwa doch mit Kurosaki zusammen? Souryuu wusste nicht, was er tun sollte und winkte die anderen hinaus. Er musste jetzt allein sein und nachdenken. Schweigend verließen die anderen den Raum. Eigentlich waren sie nur zu ihrer üblichen abendlichen Versammlung zusammengekommen, doch das hatte sich jetzt wohl erledigt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)