Deep blue Sea... von Venka ================================================================================ Kapitel 19: Until we meet... ---------------------------- HALLO!!! Ich habe es endlich geschafft! Hier ist das neue Chapter von DbS! Viel Spaß damit! Eure Venka ~*~Nur echt mit dem Youtube Video!~*~ ----------------------- 19 „Ja, ich kenne diesen Mann... – Leider... – Ich bin seine Tochter...“ Überrascht prallte Kai ein Stück zurück. Seine mit einem Schlag verengten rubinroten Augen ließen Kyvane für einen Augenblick daran zweifeln, ob es richtig war, dem Jungen diese Tatsache zu offenbaren. „Das bedeutet aber nicht, dass ich...“ Der Junge vor ihr drehte leicht den Kopf beiseite. „Das behauptet auch keiner... – Ich werde sehen, was sich in Bezug auf meine beiden Begleiter machen lässt...“, gab er zurück und verschwand unter der Wasseroberfläche. Die Rothaarige schüttelte leicht den Kopf, sah ihm für einen Augenblick lang nach, bis er in einem für sie kaum sichtbaren Gang verschwunden war. Dann stemmte sie sich aus dem Wasser heraus, wo sie bereits von Bryan erwartet wurde. Der Blasslilahaarige bedachte die junge Frau mit einem mehr als nur skeptischen Blick. „So, so...“, sagte er langsam. „Dr. Ragkhals Tochter... – Weiß Voltaire davon?“, wollte er wissen. Ein Nicken war die Antwort. „Natürlich. Er war derjenige, der mich damals hier aus der Abtei rausgebracht und mir einen Start weit weg von hier ermöglicht hat. – Und eigentlich wollten wir nie wieder Kontakt haben.“ „Und nun hat dein Vater alles unbewusst über den Haufen geworfen, oder?“ Kyvane schnaubte. „Der Mann hat seine Augen und Ohren überall. Es würde mich nicht wundern, wenn er über den Deal zwischen mir und Voltaire bescheidgewusst hat...“ Bryan schauderte. „Glaubst du, er weiß...“ Ein Schulterzucken war die erste Reaktion der Gefragten. „Wer weiß... – Aber ich bin mir sicher, dass er Vorkehrungen getroffen hat, damit seine drei Trophäen nicht so einfach abhanden kommen. Er ist nicht der Mann, der sich so leicht Dinge wegnehmen lässt.“ „Bei dir hat er es offenbar ja auch zugelassen, oder?“ „Ich bin nur seine Tochter, in mir hat er nie viel gesehen. Ich glaube, ich war ihm bei seinen Forschungen ohnehin nur ein Klotz am Bein. – Aber wer hätte gedacht, dass ich unter solchen Umständen wieder auf ihn treffe...“ Der Blasslilahaarige legte den Kopf leicht schief. „Was willst du denn damit sagen?“ Kyvane lächelte und instinktiv zuckte der Junge ein Stück zurück. Ihr Lächeln war kalt und berechnend und eine Emotion wie diese war etwas, an dass er sich nur äußerst ungern zurückerinnerte. Denn genau so hatte Boris seine Untergebenen immer angesehen, wenn er etwas geplant hatte. „Er hat keine Ahnung, was in der Zwischenzeit aus mir geworden ist. Und demzufolge hat er auch keine Ahnung, dass gerade ich ihm einen Strich durch seine geniale Rechnung machen kann...“ Unterdessen glitt Kai langsam durch das aufgrund der Unterwasserlampen grünlich schimmernde Wasser. Er gab sich keine Mühe, sich auf dem Weg zu seinen beiden Leidensgenossen großartig zu beeilen. Vielmehr ließ ihn das Gespräch mit der jungen Wissenschaftlerin nicht in Ruhe, denn sie hatte ihm praktisch gestanden, dass sie die Tochter desjenigen war, der die Jungen in genau diese Bredouille gebracht hatte. Der Grauhaarige hatte keinerlei Ahnung, wie seine beiden Kameraden diese Aussage auffassen würden, aber er konnte sich schon denken, dass Tala auf jeden Fall Probleme machen würde. Keinesfalls würde er sich in die Hände von jemandem begeben, der mit diesem Doktor irgendwie bekannt war, von Verwandtschaft ganz zu schweigen. Noch dazu war sich Kai selbst nicht sicher, wie er über die Sache denken sollte. Er musste zugeben, er war von der forschen und mutigen Art der Rothaarigen beeindruckt gewesen, aber auch ihn beunruhigte die Tatsache, wessen Tochter sie war. Zunächst galt es also erst einmal, diese Tatsache gekonnt unter den in diesem Falle nicht vorhandenen Tisch fallen zu lassen. „Hey! Was ist denn mit dir los?“ Kaum dass er die Stimme des jungen Chinesen hörte, zuckte Kai automatisch zusammen. „Verdammt noch mal, schleich dich doch nicht so von hinten an mich ran! Ich bin nicht Tala, der dich schon auf mehrere Meter fühlen kann!“, fuhr er den vollkommen perplexen Delfinjungen an. Dieser legte den Kopf leicht schief und blickte den Rochenjungen vor sich an. „Was hast du denn auf einmal? Du bist doch sonst nicht so leicht zu beeindrucken.“ Kai antwortete mit einem leichten Knurren und drehte dann den Kopf beiseite. „Nichts ist los, was soll denn sein?“, gab er zurück, doch sein Tonfall klang wenig glaubhaft. „Denk dir was besseres aus...“, mischte sich Tala ein. „Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass wir dir das abkaufen, oder?“, fügte der Rothaarige noch hinzu. „Was wird das? – Kreuzverhör?“ „Nein, das nicht!“, gab Ray zurück und lächelte leicht. „Aber wir wollen wissen, was du da oben herausgefunden hast. Deine seltsame Laune hängt ja wohl auch damit zusammen, oder?“ Ein erneutes Murren entfuhr dem Grauhaarigen und er drehte den Kopf leicht zur Seite. „Schon gut... – Ihr habt gewonnen. – Mein Großvater hat eine Wissenschaftlerin engagiert, die sich unseres Fischproblems annehmen soll... – Eine Genetikerin...“ Rays Gesicht hellte sich von einer Sekunde auf die Andere auf und er wechselte mit Tala rasch einen Blick, der andeutete, dass Beide von der neuen Nachricht mehr als nur begeistert waren. „Das ist doch klasse! – Ich meine, ich muss ja ganz ehrlich zugeben, dass ich niemals geglaubt hätte, dass dein Großvater etwas für uns tun würde, aber...“ „Ich habe dir doch gesagt, dass auf ihn Verlass sein kann!“, unterbrach Tala den Redefluss des jungen Chinesen, der das seinerseits mit einem leicht genervten Gesichtsausdruck quittierte. Tatsächlich hatten sich die beiden so ungleichen Jungen schon oft genug über diese Frage gekabbelt. Jetzt sah Tala allerdings seinen Sieg in greifbare Nähe rücken. Kai beobachtete die beiden Jungen vor sich leicht kopfschüttelnd. ‚Wie führen die sich denn auf? – Als ob für uns alles überstanden wäre, nur weil diese Wissenschaftlerin jetzt hier ist?’, schoss es ihm durch den Kopf, während er sich wieder fragte, ob es richtig gewesen war, den beiden Anderen von der Anwesenheit Kyvanes und ihrem Beruf zu erzählen, aber jetzt war es zu spät um zu Verhindern, dass die Erwähnung der Wissenschaftlerin falsche oder zu große Hoffungen wecken konnte. Jetzt konnte man sich nur um schadensbegrenzende Maßnahmen bemühen und hoffen, dass es noch nicht zu spät war, damit man seinen beiden Freunden jetzt nicht noch alle Hoffnung zerstörte. In Gedanken musste Kai grinsen. Er, der er als der Eisblock in Person bekannt war, nahm Rücksicht auf Andere und dachte darüber nach, wie eben jene Anderen auf Äußerungen seinerseits reagieren konnten. „Hey!“, rief er und wie auf Kommando zuckten die Köpfe der beiden anderen Jungen zu ihm herum. „Was glaubt ihr, wird das? Tala, gerade du solltest doch wissen, dass man sich nicht gleich an jeden Strohhalm klammern sollte, auch wenn dieser noch so verlockend aussieht!“ „Ja, aber...“ Kai schüttelte den Kopf. „Ich hätte vielleicht anders anfangen sollen, aber ihr habt mich auch nicht wirklich ausreden lassen. – Ja, mein Großvater hat eine Genetikerin hierher kommen lassen und ja, sie weiß auch, auf was sie sich hier eingelassen hat, aber: Sie hat bisher weder eine Ahnung ob sie Erfolg haben wird, noch hat sie eine Ahnung wie sie das überhaupt anstellen will.“, erklärte er Tala und Ray, die ihn nach seiner kleinen Ansprache doch etwas verdutzt ansahen. „Wie will sie das denn dann anstellen?“, wollte Tala schließlich nach ein paar Minuten des Anschweigens wissen. Kai biss sich von innen auf die Lippe und massierte sich dann mit einer Hand seine Schläfen. „Da liegt das, was ich in gewisser Weise als Problem ansehe...“, begann er, zögerte aber kurz, bevor er weitersprach: „Sie muss an uns heran und uns Blutproben abnehmen. Nur wenn sie dieses untersucht, kann sie vielleicht herausfinden, wie sie uns helfen kann.“ Ray nickte, kaum dass sein Teamleader geendet hatte. „Na worauf warten wir denn dann noch?“, wollte er wissen, doch ein Kopfschütteln seitens Tala bremste den Schwarzhaarigen aus. „Langsam, langsam...“, gab er zurück und blickte Kai dann nachdenklich an. „Wenn du uns so kommst, dann ist da doch noch mehr, oder?“, wollte er von dem Grauhaarigen wissen. Der Gefragte schüttelte seinen Kopf. „Nein... – Was soll denn sein?“, war die prompte Rückfrage, was dem Rothaarigen jedoch ein für ihn in letzter Zeit typisch gewordenen Haifischgrinsen entlockte. „Ah... – Verstehe...“ Mehr sagte er jedoch nicht, aber das reichte vollkommen aus, um bei Kai ärgerlich verengte Augen und ein genervt klingendes Knurren auszulösen. „Hm? – Hab ich was verpasst? – Oder wisst ihr beide was, was ich nicht oder noch nicht mitgeschnitten habe...“, wollte er wissen. Tala grinste erneut. „Sagen wir es so...“, gab er zurück und grinste erneut. „In diesem seltsamen Labor wirst du es wahrscheinlich nicht bemerkt haben, weil du ganz andere Sorgen hattest, aber...“, begann er und er genoss es sichtlich, die Laune des Grauhaarigen immer weiter in Richtung Decke zu treiben. Das Wissen, dass Kai den Drang, ihm die Klinge am Ende seines langen Rochenschwanzes an die Kehle zu drücken und ihn damit zum Schweigen zu bringen, offenbar nur unterdrückte, um Ray nicht zu beunruhigen, gab Tala die Sicherheit, die er brauchte, um eine der Schwächen des Kai Hiwatari aufzudecken. „Dein Teamleader hat panische Angst vor Spritzen!“ Ray legte den Kopf leicht schief, als er diese Aussage gehört hatte. „Na und? – Was ist dabei?“, wollte er wissen. Das wiederum brachte Tala dazu, vollkommen unintelligent auszusehen. „Na und?“, fragte er erstaunt. „Stört dich das etwa nicht, dass er diese Art Schwäche hat?“ Der Chinese schüttelte nur den Kopf. „Das ist keinesfalls eine Schwäche Tala. – Das ist ganz natürlich, dass man vor Dingen Respekt oder auch Angst hat. – Jeder Mensch kennt dieses Gefühl...“, sagte er und vergaß in diesem Moment vollkommen, wo Kai und Tala aufgewachsen waren und dass es dort ganz andere Regeln gab, als die, die er aus seinem Dorf kannte. Hieß es dort >Kenne deine Schwächen und werde an ihnen stärker<, so galt in der Abtei die Regel >Schwächen existieren nicht. Unterdrück sie, oder geh unter!<. Als er jedoch sehen konnte, wie sich das Gesicht des Rothaarigen leicht verfinsterte, merkte er, dass er einen Fehler gemacht hatte und dass er mit seinen Aussagen ein Stück zu weit gegangen war. Doch gerade als er ansetzen wollte, sich zu entschuldigen, schüttelte der Haijunge nur den Kopf. „Schon gut... – Ich weiß, wie du das gemeint hast.“, gab er zurück und klang dabei trockener, als er es beabsichtigt hatte. „Ich denke, wir sollten das einfach auf sich beruhen lassen. Sehen wir uns statt dessen doch lieber mal die Frau Doktor an... – Wenn die Dame uns wirklich helfen will, dann will ich diese Chance nicht verschwenden!“ Mit diesen Worten drehte er sich um und schwamm dann langsam in Richtung des Labyrintheingangs, an dem sie Bryan abgeliefert hatten. Ray folgte ihm, allerdings nicht ohne sich vorher noch einmal nach Kai umzusehen. Erst als dieser ihm mit einem Kopfnicken andeutete, dass er ihm folgen würde, trotz dass er wusste, was ihn bei Kyvane erwartete. Unterdessen wanderte die rothaarige Wissenschaftlerin sichtlich nervös auf dem Betonsteg herum. Sie trug noch immer den Neoprenanzug und ihre noch immer feuchten roten Haare waren in einem losen Pferdeschwanz zusammengebunden. Bryan, der auf einer herumstehenden Kiste lümmelte, beobachtete die junge Frau leicht vergnügt. Er wusste, dass sie in diesem Moment etwas brauchte, was sie wohl gerade nicht aufzubringen bereit war: Geduld. Der Blasslilahaarige ahnte schon, dass die drei da unten entweder eine ganze Weile brauchen würden, bis sie sich heraustrauten, sie würden einfach warten, bis die Wissenschaftlerin zu ihnen kam. „Bryan?“ „Ja?“ „Wie lange ist er schon weg?“ Ein rascher Blick auf die Uhr sagte dem Jungen, was sie von ihm wissen wollte. „Etwas mehr als 90 Minuten... – Aber es war doch klar, dass er sie da nicht von einer Minute auf die Andere rausholen kann. – Haben sie etwas Geduld, Frau Doktor.“ Die Rothaarige quittierte diesen Ausspruch mit einem abfällig klingenden Schnauben, sagte jedoch nichts diesbezüglich. Sie vermutete, dass es sich bei diesem Ausspruch um einen Anflug von Humor bei dem Blasslilahaarigen gehandelt hatte und eigentlich war das sogar ein Zeichen dafür, dass auch die Kinder, die in dieser Abtei groß geworden waren, zu normalen Gefühlsregungen fähig waren, auch wenn es durchaus eine Weile dauern konnte, bis sie diese für sich entdeckten. ‚Vielleicht hat sich hier doch sehr viel mehr verändert, als ich das wahrhaben will...’, dachte sie, doch noch bevor sie dazu kam, sich weiter Gedanken über die Verhältnisse hinter diesen Mauern Gedanken zu machen, wurde sie durch ein Geräusch aus Richtung des Wassers abgelenkt. „Was war das?“ „Ich denke, wir haben Besuch!“, stellte Bryan, der das seltsame Geräusch ebenso gehört hatte und von seinem Sitzplatz aufgesprungen war. Rasch war er am Ende des Steges, kniete sich hin und beugte sich dann über die Kante. Was er aber besser nicht getan hätte, denn er konnte gar nicht mehr so schnell reagieren, wie eine Hand aus dem Wasser schnellte, ihn am Kragen packte und dann in salzige Wasser zog. Halb entsetzt, halb belustigt schlug sich Kyvane die Hände vor den Mund, was dazu führte, dass sie eher wie eine um ihr Kind besorgte Mutter als wie eine rationell denkende Wissenschaftlerin wirkte. Aber schließlich war sie hier, um den Jungen in diesem Labyrinth zu helfen und nicht um zuzusehen, wie Bryan vor ihren Augen ertränkt wurde. Das Entsetzen verflog aber gleich darauf und die Belustigung gewann die Oberhand, als sich der Junge wieder auf den Steg zog, aufstand und dann einen Fluch vom Stapel ließ, der bei der Wissenschaftlerin den Eindruck erweckte, dass der Junge seinen im Moment unsichtbaren Gegenüber mit den verbalen Attacken aufspießen wollte. Ein herzhaftes Lachen aus Richtung des Wassers ließ ihn jedoch ziemlich abrupt verstummen und zeigte Kyvane gleichzeitig an, dass sich zumindest einer der Fischjungen an die Oberfläche getraut hatte. Vorsichtig, immer darauf bedacht, denjenigen nicht mit ihrer Anwesenheit zu überraschen und damit dazu zu bringen, sich wieder unter der Wasseroberfläche zu verkriechen, kam sie an die Begrenzung heran. „Hör auf zu lachen!“, knurrte Bryan unterdessen. „Pass lieber auf, dass du hier nicht gleich erstickst!“, fügte er hinzu, als er die Wissenschaftlerin aus dem Augenwinkel heraus sehen konnte. „Alles OK bei dir?“ wollte sie wissen. Der Blasslilahaarige nickte. „Ja... – Auch wenn mein hochgeschätzter Teamleader der absoluten Meinung war, dass ich heute noch ein Vollbad im Salzwasser brauche...“, gab er zurück und er klang nicht gerade so, als wäre er über das Bad erfreut. „Ach komm schon! – Heute morgen hattest du einen Neoprenanzug an. Salzwasser soll doch so gut für die Haut sein, also kannst du ruhig auch mal ein Vollbad nehmen!“, tönte es aus Richtung des Wassers. „Wirklich witzig! – Ich habe selten so gelacht!“, knurrte der Junge und schüttelte dann seine Haare aus. „Wenn ihr mich dann entschuldigt? – Ich gehe mich umziehen, ich hasse nasse Klamotten!“ Sprach’s, drehte sich um und verschwand ein Stück die Treppe hinauf und dann in einen kleinen Nebenraum, wo er für den Notfall trockene Sachen gebunkert hatte. Immerhin sollte niemand in der Abtei von den neuen Bewohnern des Labyrinths erfahren und so war es nicht günstig, klatschnass und meterweit vom Schwimmbecken entfernt in den Gängen aufzutauchen. Nach seinem unfreiwilligen Vollbad gerade eben kam ihm genau dieser Gedanke zu Gute. Kyvane blickte ihm für einen Moment nach, bevor sie sich dann auf dem Rand des Steges niederließ und die Beine ins Wasser ins Wasser tauchte. Sie konnte die Bewegungen des Haijungen sehen und spüren, während sie ihm mit den Augen folgte, wie er scheinbar unschlüssig vor ihr herumschwamm. Er hatte sich unter die Oberfläche zurückgezogen, als er die Rothaarige hatte sehen können und schien nun nicht zu wissen, ob er sie ansprechen sollte und vor allem wie. „Sie sind also die Wissenschaftlerin, die Kais Großvater angeheuert hat, damit sie uns helfen...?“ Von der Stimme aus ihren Gedanken gerissen, zuckte der Kopf der Rothaarigen in die Richtung, aus der sie die Stimme gehört zu haben glaubte. Sie blickte in ein paar goldfarbener Augen, die sie aus einem von nassen schwarzen Haaren umrahmten Gesicht mit einer Mischung aus Skepsis und Neugier anblickten und zunächst brachte sie nicht mehr als ein Nicken zu Stande. Dann jedoch fing sie sich wieder. „Ja... – Mein Name ist Kyvane Asakura.“ „Ich bin Ray...“ Die Wissenschaftlerin lächelte. „Ich weiß, wer du bist.“ Der Schwarzhaarige legte den Kopf leicht schief. „Sie meinen, sie wissen, wer ich war.“, gab er zurück und Kyvane wusste nicht sofort, was sie darauf antworten sollte. Der sich vor ihr befindende Junge schien offenbar einen vollkommenen Schlussstrich unter das Leben gezogen zu haben, dass sie ihm, insofern es in ihrer Macht stand, zurückgeben wollte. Er schien ihre Unsicherheit und Verwunderung nach seinen Worten allerdings auch sofort zu spüren. „Nicht falsch verstehen...“, sagte er wieder. „Es ist nicht so, dass ich die Hoffnung aufgegeben habe. Ich weiß aber sehr wohl, dass es nicht einfach werden wird und dass es auch sehr lange dauern kann.“ „Wenn man dich so hört, dann bekommt man den Eindruck, dass viel mehr Weisheit in dir steckt, als man es von einem Jungen in deinem Alter erwarten könnte.“ „Man entwickelt sich so, wie das Leben einen prägt, nicht wahr? – Manchmal mehr und manchmal weniger“, war die prompte Rückfrage seitens des Delfinjungen, bevor er kurz untertauchte, um Atem zu holen. Kyvane musste lächeln. „Das stimmt. – Aber wir sind ja nicht hier, um uns über so etwas zu unterhalten, nicht wahr? – Wo sind denn die anderen Beiden?“ „Kai hat uns vorgeschickt. Er ist da unten und wartet ab. Er sagte, er würde uns gern den Vortritt lassen...“, mischte sich Tala, der ebenfalls wieder aufgetaucht war und das Gespräch halb mitgehört hatte, ein. Ray verzog das Gesicht. „Ich habe dich vorhin auf dem Weg hierher gebeten, ihn bitte nicht mehr mit der Spitzenphobie aufziehen.“ „Und daran habe ich mich gehalten. – Ich habe diesbezüglich kein Wort mehr zu ihm gesagt...“ „Das brauchte er wahrscheinlich auch gar nicht.“, stellte Kyvane fest. „Kai weiß, was auf ihn zukommt und hat sich wahrscheinlich daher da unten eingeigelt.“ „Und jetzt?“, wollte Ray ratlos wissen. „Wenn er nicht freiwillig heraufkommt muss wohl einer von euch da runter und ihn dazu überreden, hier hochzukommen.“, war der trocken klingende Kommentar der Wissenschaftlerin. Tala hingegen legte den Kopf schief. „Moment... – Was genau brauchen sie von ihm? – Eine DNA-Probe, oder?“, wollte er wissen. Ein Nicken war die Antwort und Ray ahnte schon beim Klang der Stimme des Rothaarigen nichts Gutes. Als der Rothaarige dann noch ein typisches Haifischgrinsen aufsetzte, war sich der Chinese sicher, dass es mächtig Zoff im Labyrinth geben würde. „Lasst mich mal machen... – Ich glaube, ich habe da eine Idee...“, sagte er und verschwand unter Wasser, noch bevor Ray oder Kyvane etwas tun konnten. „Was hat er vor?“, fragte sie verwundert. Ray zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung... – Aber eins steht fest... – Kai sollte man nicht zu stark reizen...“ ---------------------- So... Und an dieser Stelle kommt wieder das obligatorische Video! http://de.youtube.com/watch?v=i8madbOhj7I ... Ja... Ich lache, wenn sich Leute wegen größtenteils eigener Dummheit auf die Nase legen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)