Deep blue Sea... von Venka ================================================================================ Kapitel 12: Hilfe in Sicht? --------------------------- I am back! Und ich habe für euch das neue Kapitel von „Deep blue Sea...“ im Gepäck! Ich danke euch für eure lieben Kommis und wünsch euch viel Spaß! Eure Venka ------------------------------------------ 12 – Hilfe in Sicht? Für diejenigen, die oben auf dem Boot und im Flugzeug darauf warteten, dass Tyson wieder auftauchte, schien die Zeit, die der Blauhaarige unter Wasser blieb, endlos zu sein und nicht vergehen zu wollen. Dementsprechend erleichtert waren sie dann, als er nach fast einer Minute prustend wieder auftauchte und zum Heck der Yacht schwamm. Michael, der den Schrecken der See, wie er es vor den Anderen inzwischen nannte, schon ganz gut weggesteckt zu haben schien und inzwischen selbst auf die niedrig liegende Heckplattform geklettert war, kam seinem Freund zu Hilfe und zog den vollkommen ausgelaugten Japaner aus dem Wasser. „Geht es Tyson gut?“, wollte Judy wissen, während Spike den Motor der Yacht anließ und diese dann vorsichtig längsseits zum Wasserflugzeug brachte, damit auch die anderen Insassen der Maschine aussteigen konnten. „Ja!“, gab der dunkelblonde Amerikaner zurück, nachdem Tyson auf die Frage seitens Max’ Mutter genickt hatte. „Ich schätze er war nur etwas überrascht von den diversen Wasserbewohnern, die hier rumschwimmen...“ Statt eine Antwort zu geben nickte Tyson nur wieder. Er hatte immer noch nicht wirklich verarbeitet, was er da gerade gesehen hatte und dass sein Atem nur stoßweise kam, war nicht nur auf die lange Zeit, die er unter Wasser verbracht hatte, zurückzuführen. Skeptisch blickte Judy von einem der Jungen zum Anderen, als sie endlich bei ihnen auf der Heckplattform der Yacht stand. „OK, alle miteinander, jetzt mal ganz langsam. Was ist hier eigentlich los?“, wollte sie wissen. „Nun ja...“, begann Spike und blickte die blonde Frau an. „Wie du ja sicher weißt, ist Max hierher in Urlaub geschickt worden, weil er sich angeblich im Aqua-Park diesen Sonnenstich geholt hatte...“ „Ja, das ist mir sehr wohl bekannt, denn wie du sicher weißt habe ich die Yacht gemietet und ihn hierher geschickt...“, war die trockene Rückantwort. „Also wie es im Moment aussieht, war diese Kurreise vollkommen umsonst, denn Max hat keinen Sonnenstich...“, erklärte Tysons Bruder und als er sah, dass Judy skeptisch eine Augenbraue hob, fügte er hinzu: „...und er hat auch nicht fantasiert, als er uns dieses angebliche Märchen über Fischmenschen aufgetischt hat...“ Judy lachte auf. „Also Spike... – Jetzt hör aber auf...“, sagte sie und Emily fügte bestimmt hinzu: „So was ist wissenschaftlich nicht möglich! Fantasiewesen wie Meerjungfrauen gibt es erwiesenermaßen keine und um eine solches Wesen mit Hilfe der Wissenschaft künstlich zu erschaffen, müsste man einen Organismus vollkommen umkrempeln. Die Überlebenschance wäre gleich null und die Schmerzen immens!“ „Mit letzterem erzählst du uns nichts neues, Emily...“ Die Angesprochene zuckte nur eine Sekunde nach ihrem Statement zusammen, als sie die ihr sehr bekannte Stimme hinter sich hören konnte. Ihr Kopf zuckte in Richtung des Wassers herum und sie erstarrte förmlich, als sie Kai anblickte, der inzwischen aufgetaucht war und sich das kleine aufklärende Gespräch mehr oder minder komplett angehört hatte. „Ich glaube allerdings, du musst den Teil mit der wissenschaftlichen Unmöglichkeit einer solchen Umwandlung eines menschlichen Körpers dringend noch mal überdenken...“, fügte er gewohnt trocken hinzu und verschwand für einen Augenblick wieder unter der Wasseroberfläche. Emily verengte ihre Augen und beobachtete den Grauhaarigen genau, als er wieder auftauchte. Das Boot warf seinen Schatten noch immer so ungünstig, dass sie seinen Körper nicht sehen konnte aber irgendetwas an seinem Kopf war komplett anders, als sie es in Erinnerung hatte. „Lass den Quatsch!“, rief sie schließlich und man konnte ihr die Entrüstung förmlich anhören. „Komm lieber aus dem Wasser raus! Die ganze BBA sucht nach dir und du machst hier seelenruhig Südseeurlaub!“ Kai lachte auf. „Südseeurlaub? – Ja, so kann man das auch ausdrücken...“, murrte er und der Sarkasmus in seiner Stimme war unmöglich zu überhören. „Ach und zu deiner anderen Bitte... – Ich werde mit Sicherheit nicht aus dem Wasser rauskommen. Ich bleibe, wo ich bin...“, fügte er hinzu, bevor er erneut kurz untertauchte. Das war zu viel. „Sag mal machst du dich über mich lustig?“, fauchte die durch das ständige Abtauchen offenbar in ihrer Ehre angegriffene Amerikanerin, nachdem Kai seinen Kopf wieder aus dem Wasser herausgestreckt hatte. „Jedes Mal, wenn du mir was an den Kopf geworfen hast, tauchst du ab, damit du meine Antwort nicht hören musst! Das ist ja wohl die Höhe, so benimmt man sich keiner Dame gegenüber!“ „Wenn du mich so fragst, erinnerst du mich im Moment eher an einen Brüllaffen... – Wenn du willst, dass ich aus dem Wasser komme, warum kommst du dann nicht rein und holst mich?“, wollte er mit herausforderndem Unterton wissen. Emily schnaubte. „Darauf kannst du aber Gift nehmen!“, knurrte sie bevor sie sich das T-Shirt und die Shorts auszog, welche sie über dem Bikini trug. Im selben Moment wie Kai wieder unter Wasser verschwand hatte sie sich eine Schwimmbrille aufgesetzt, steckte sich ein Atemmundstück in den Mund und hechtete ins Wasser. Judy blickte ihrer besten Spielerin nach und sah dann Spike an. „Sag mal, was ist hier eigentlich los?“, wollte sie mit skeptisch hochgezogener Augenbraue wissen. „Das wollten wir euch eigentlich gerade erklären aber Miss Ungeduld musste sich ja wieder einmischen und alles über den Haufen werfen...“ „Typisch...“, warf Michael ein, kassierte für diesen Spruch aber gleich noch einen bösen Blick von seiner Trainerin, der ihn sich das, was er eigentlich noch hatte sagen wollen, verkneifen ließ. Spike musste ob dieser kleinen Interaktion grinsen, bevor er weiter sprach: „Jedenfalls hat Emily das, was wir euch eigentlich möglichst schonend beibringen wollten gleich in der Schockvariante.“ „Was willst du damit sagen?“ „Judy... – Max war geistig vollkommen gesund und meilenweit entfernt von allem, was man als Sonnenstich bezeichnen könnte. Irgendwer hat aus Kai, Ray und Tala Fischmutanten gemacht...“ „Was???“ Für eine Sekunde schoss ein Schauer durch den Körper des schlanken Mädchens, als sie von dem eigentlich doch angenehm warmen Wasser eingehüllt wurde. Doch sie fing sich rasch und sah sich dann suchend nach Kai um, bevor sie mit kräftigen Schwimmzügen tiefer tauchte. Der Kopf des Grauhaarigen tauchte nur einen Augenblick später ohne Vorwarnung kopfüber vor ihr auf und das Mädchen stoppte ihre Bewegungen um den Jungen vor sich anzusehen. Augenblicklich wechselte ihre Gesichtsfarbe von ihrem normalen Teint zu kalkweiß und ihre Augen weiteten sich sichtbar. Hätte Kai ihr nicht geistesgegenwärtig das Atemmundstück festgehalten so hätte sie dieses mit Sicherheit vor Überraschung ausgespuckt. Mit verengten Augen beobachtete er, wie sie ihre beschleunigte Atmung langsam wieder unter Kontrolle zu bekommen schien und ihm dann mit einem Kopfnicken deutlich machte, dass er das Mundstück loslassen konnte. Er nickte knapp und bewegte sich dann mit einem leichten Schlag seiner kräftigen Hautflügel ein Stück weg von ihr, so dass sie ein wesentlich besseres Bild von seinem vollkommen entstellten Körper bekam. Sie schüttelte den Kopf und kämpfte mit Mühe den erlittenen Schock herunter, der sich noch einmal gemeldet hatte, als sie Kai im Ganzen erblickte. ‚Mein Gott...’, schoss es ihr durch den Kopf. ‚Max hatte recht... – Kai ist ein... – Er ist ein Fisch...? – Nein... – Ein Rochen? – Aber das ist doch wissenschaftlich vollkommen unmöglich...’, dachte sie, als der Junge vor ihr plötzlich nach oben an die Oberfläche deutete. Emily nickte und schwamm dann mit kräftigen Zügen zur Wasserlinie, während Kai leicht wie ein Vogel neben ihr her schwebte, aber auch keine Anstalten machte, ihr zu helfen, wie er es vorher bei Michael getan hatte. Sich in diesen nassen Gefilden zu bewegen schien ihm keinerlei Probleme zu bereiten, war seine Anatomie doch dem Leben im Wasser vollkommen angepasst. Soweit sie es hatte sehen können, hatte er statt seiner Beine einen langen, biegsamen Schwanz an dessen Ende sich eine messerscharfe Spitze befand, an seinem Hals waren Kiemen gewachsen und riesig anmutende Hautflügel an seinen Schultern ermöglichten ihm das Schwimmen. ‚Nein, falsch...’, berichtigte sie ihre eigenen Gedanken. ‚Er schwimmt nicht... – Er ist wie ein Vogel, er scheint förmlich durch das Wasser zu fliegen...’, dachte sie, als sie ihren Blick noch einmal über ihn schweifen ließ und plötzlich einen Geistesblitz hatte. ‚Deswegen tauchte er immer unter, nachdem er etwas gesagt hatte... – Wenn er ein Fischwesen ist, hat er natürlich auch Kiemen und bekommt an der Oberfläche keine Luft. Er würde ersticken, wenn er zu lange über Wasser bleibt...’, waren ihre Gedanken, als sie schließlich wieder auftauchte. Rasch riss sie sich das Mundstück heraus und wandte sich mit den Worten „Judy! Es ist furchtbar, Kai ist...“ an ihre Trainerin, die ernst nickte. „Spike hat es uns gerade gesagt, auch wenn ich es noch nicht so ganz glauben kann, bevor ich es nicht selbst gesehen habe! – Wo ist er jetzt?“ „Er war gerade noch hinter mir.“, antwortete sie, als sie wieder auf den Planken der Yacht stand. Als sie sich jedoch umdrehte, war der Grauhaarige plötzlich spurlos verschwunden. „Kai ist hier vorn am Bug!“, tönte plötzlich Max’ Stimme, der den Schwimmweg seines ehemaligen Kapitäns genau verfolgt hatte. Jetzt wartete der Grauhaarige am Bug des Schiffes, wo die Sonne so günstig ins Wasser schien, dass man seinen neuen Körper in dem kristallklaren Wasser mehr als deutlich sehen konnte. Judy schlug die Hände vor ihren Mund, als sie schließlich neben ihrem Sohn zum Stehen kam und ins Wasser blickte. „Oh mein Gott... – Kai! Bist du... – Bist du OK?“, fragte sie und am Klang ihrer Stimme konnte man hören, dass sie um ihre Fassung kämpfte. „Mehr oder weniger ja...“, war die Antwort aus Richtung des Wassers. „Mal ganz abgesehen davon, dass ich mehr Rochen als Mensch und damit ans Wasser gefesselt bin geht es mir ganz gut...“ Die blonde Frau schüttelte über die für Kai so typische Art der Antwort den Kopf. „Sind Ray und Tala bei dir?“, wollte sie wissen und bekam ein kurzes „Unter der Yacht und unter dem Flugzeug...“, als Antwort. „Kannst du sie da rauslocken?“ „Wage ich dezent zu bezweifeln. – Ich bin auch nur aufgetaucht, weil die zwei mich förmlich dazu genötigt haben...“, brachte er gerade noch so hervor, bevor er wegen Atemnot erneut untertauchen musste und dort für mehrere Sekunden den lebenswichtigen Sauerstoff aus dem Wasser filterte. „Wie ist das passiert?“, wollte Judy wissen, nachdem er wieder aufgetaucht war. „Genau wissen wir das auch nicht. Ich erinnere mich nur noch daran, dass ich in diesem Ausstellungssaal eins über den Schädel bekommen habe und danach an diesen Laborraum, in dem wir genetisch verändert wurden. – Tja und dann sind wir irgendwie entwischt und hier dann über Max gestolpert...“ erklärte er, während Max und Spike sich über die Gesprächigkeit des Jungen wunderten. Sonst hörte man ja eher selten mehr als zwei zusammenhängende Sätze von ihm. Judy schüttelte den Kopf, als er erneut abtauchte. ‚Wie schwer das für ihn sein muss uns das zu erzählen... – Mit jedem Wort dass er spricht kommt er dem Tod näher, wenn er nicht zwischendurch taucht um Luft zu holen...’, dachte sie, während sie sich eine Träne aus dem Augenwinkel wischte. „Hast du eine Ahnung, wer euch das angetan haben könnte?“ Kai nickte. „Oh ja... – Dieser Misthund hat ja keinen Hehl daraus gemacht, wer er ist und warum er das tut... – Der Name des Mannes ist Ragkhal.“, sagte er und man konnte den Hass und die Verachtung in Kais Stimme förmlich heraushören. „Wenn mein Großvater diesen Namen hört, geht er garantiert standrechtlich an die Decke.“ Die blonde Frau horchte aufgrund dieser Aussage auf, ging aber nicht wirklich darauf ein. „Kai... – Wir müssen deinem Großvater wahrscheinlich sagen, was hier passiert ist... – Nicht nur wegen dir, auch wegen Tala... – Er muss es erfahren...“ Ein knappes Nicken war die Antwort. „Ich weiß... – Und eigentlich habe ich fest damit gerechnet, dass ihr das tut... – Er hat Kontakte zu hervorragenden Wissenschaftlern und wenn uns einer helfen kann, dann wahrscheinlich er...“ Judy atmete tief durch. „Ich werde die Zentrale informieren und ihn herbringen lassen...“ „Danke...“, war Kais knappe Antwort, bevor er wieder unter Wasser verschwand. Judy blickte ihm nach, während er tief ins Korallenriff unter der Yacht hinabtauchte und auch die beiden Schatten, die sich vom Boot und Flugzeug lösten um Kai zu folgen, entgingen ihr nicht. Sie blickte den Jungen nach, bis sie im Riff verschwunden waren, bevor sie sich umdrehte und von der Yacht wieder ins Flugzeug stieg, um die BBA-Zentrale zu informieren. 30 Minuten später hob das Wasserflugzeug wieder ab und verschwand am blauen Himmel. Es war spät am Abend, als der Funkspruch von der Zentrale einging, dass das Wasserflugzeug am übernächsten Tag mit der von Kai gewünschten Person an Bord wieder bei der Yacht landen würde. Judy saß auf der Heckplattform des großen Bootes und starrte in den sternenklaren Himmel, als Spike ihr die Nachricht brachte. „Tun wir überhaupt das Richtige?“, wollte sie von dem jungen Mann wissen, als er ihr die Nachricht gereicht und sich neben ihr niedergelassen hatte. „Ist es wirklich richtig, in einer Situation wie dieser gerade den Mann um Hilfe zu bitten, der mit seinem Enkel nie einen Funken Mitleid hatte und ihm nur Leid angetan hat?“ „Es war doch praktisch Kais Wunsch, dass du Mr. Voltaire hierher holst, damit er mit eigenen Augen sehen kann, was dieser verrückte Doktor mit seinem Enkel angestellt hat, oder etwa nicht?“, war die prompte Rückfrage seitens des Japaners. Die blonde Frau seufzte und stützte ihr Kinn auf die hochgezogenen Knie. „Ich bin mir einfach unsicher, denn ich bezweifle sehr, dass Kai sich wünscht, diesen Mann wieder zu sehen... – Es ist eine aus der Not geborene Lösung. Der Junge hasst seinen Großvater und würde ihn am liebsten meiden, wie der Teufel das Weihwasser, das wissen wir alle. – Warum also sollte er...“ „Sieh es doch mal von einer anderen Seite.“, gab Spike zurück. „Das Spionagenetzwerk der Biovolt ist riesig. Kai dafür wird schon seine Gründe haben... – Ich vermute, dass es in diesem Netzwerk auch Kontakte zu anderen guten Genspezialisten gibt. – Ich denke, Kai hofft, dass auf diese Weise eine Lösung gefunden werden kann.“ Ein Nicken war die Antwort, bevor Judy das Gespräch auf die drei Jungen lenkte. „Sie sind sehr scheu geworden... – Aber womöglich würde ich mich auch vor allem und jedem verstecken, wenn mein Körper plötzlich zur Hälfte der eines Rochens wäre...“ „Den Rochenkörper hat nur Kai...“, antwortete Tysons Bruder leise. „Ray und Tala sehen ganz anders aus als er.“ „Und wie?“ „Was Ray genau ist, kann ich dir nicht sagen, da ich ihn darauf nicht angesprochen habe... – Tatsache ist allerdings, dass er eine recht kräftig aussehende, waagerechte Schwanzflosse an Stelle seiner Beine besitzt. Tala ist...“, erwiderte der Gefragte und zögerte kurz, bevor er doch weiter sprach. „Tala wurde mit einem Hai gekreuzt...“ Judy musste lachen, ohne dass sie es eigentlich wollte. „Passt irgendwie zu ihm... – Und mich erinnert das gerade an unseren Ausflug, als ich sagte, ich wolle Tala den Plüsch-Hai aus der Losbude schenken...“ „Ich kann mir gut vorstellen, dass der Junge diese Art Fische für den Rest seines Lebens nicht mehr sehen will...“ Ein Lächeln seitens der blonden Frau war die Antwort. „Das glaube ich allerdings auch. – Aber...“ „Hm?“ „Was machen wir, wenn wir sie niemals wieder...“ Der junge Mann schüttelte energisch den Kopf. „Judy! An so etwas darfst du gar nicht denken! – Wir bekommen das wieder hin! Irgendwie holen wir die drei schon wieder in unsere Welt zurück! – Und wenn wir dafür mit dem Teufel persönlich einen Pakt schließen müssten!“ Etwas mehr als 36 Stunden nach dem Gespräch zwischen Judy und Spike setzte das Wasserflugzeug in der Nähe der Yacht wieder auf und kam dann schließlich längsseits an das große Boot heran. Mit misstrauischen Blicken beobachteten die an Bord anwesenden Blader, wie das ehemalige Oberhaupt der Biovolt schließlich an Bord der Yacht kam. Sie wussten zwar, dass er es gewesen war, der die einstweilige Verfügung über den Waffenstillstand in Richtung des kompletten Friedens gedrückt hatte aber dennoch war die bittere Erinnerung in Zusammenhang mit Kai immer noch zu frisch, als dass sie diesem Mann hätten vorbehaltlos vertrauen können. Zunächst jedoch zogen sich die Erwachsenen, in diesem Falle Tysons Großvater, Judy, Spike und Voltaire, in eine der Kabinen zurück um dem alten Mann möglichst schonend beizubringen, aus welchem Grund er hier mit einem BBA-Flugzeug in die Karibik geflogen worden war. Da sich weder Kai, noch Ray oder gar Tala an der Oberfläche blicken ließen, saß Michael mit Tyson, Max und Emily auf der Heckplattform des Schiffes, wo sie sich die Zeit mit einer Partie Monopoly vertrieben, während Kenny nebenher einige Daten im Internet zusammensuchte und Dizzy in gewohnt launischer Manier die Züge der vier Spieler kommentierte. Unterbrochen wurde die friedliche Stille auf dem Schiff, als die zunächst ruhig verlaufende Diskussion plötzlich durch einen stark russisch klingenden Fluch unterbrochen und gleich darauf konnte man Judy hören, die wohl versuchte, die Situation am eskalieren zu hindern. Es schien zunächst zu funktionieren, aber keine 10 Minuten später erschien Spike als erster auf dem Achterdeck. „...aber ich kann ihnen versichern, Mr. Voltaire, dass das keine Absicht...“ Eine unwirsch wirkende Handbewegung seitens des alten Mannes war die Antwort. „Mr. Granger, davon sprach niemand. Ich bin nicht im Geringsten daran interessiert, der BBA oder sonst irgendeiner amerikanischen Institution die Schuld an dieser Sache zu geben. Ich kenne diesen Doktor leider zu gut. Er hat diese Rache sehr sorgfältig und sehr akribisch geplant. Wenn er sie in diesem Meereskundemuseum nicht erwischt hätte, dann hätte er andere Wege gefunden, um Kai und Tala einzufangen.“ „Schön und gut, aber was ist mit Ray? – Den hat es ja nur erwischt, weil...“ „Miss Tate... – Dass es den jungen chinesischen Blader ebenfalls erwischt hat, war ein dummer Zufall. – Doch wie ich ihnen bereits sagte: Ich werde alles in meiner Macht stehende tun um den Kerl aufzuspüren. Zudem werden von mir beauftragte Wissenschaftler nach einem Gegenmittel forschen. – Für alle drei!“ Diese Antwort ließ Michael aufhorchen und er wandte seinen Blick zu Voltaire, der die fünf auf dem Achterdeck seinerseits genau beobachtete. „Weiß einer von euch, wo sie sich befinden?“, wollte Kais Großvater wissen. Der Dunkelblonde schüttelte den Kopf. „Genau wissen wir das leider nicht... – Aber wir wissen, dass sie irgendwo unten am Korallenriff sein müssen.“ Ein Nicken war die Antwort. „Ich verstehe... – Hier können sie nicht bleiben. – Es ist hier viel zu gefährlich für sie. – Junger Freund, meint ihr, ihr schafft es, sie da irgendwie rauszulocken?“ „Sie meinen, damit Kai weiß, dass sie hier sind?“, wollte Max wissen und als Voltaire wieder nickte fügte er hinzu: „Ich denke, das bekommen wir hin.“ Der Blonde stand auf und griff sich aus der auf dem Deck stehenden Kiste ein Tauchermundstück sowie eine Schwimmbrille. „Wer kommt mit?“ „Ich, ich bin eh grade am verlieren, dieses Spiel ist nichts für mich...“, meinte Emily und folgte Max zu der Kiste; Tyson und Michael schlossen sich ihnen nur kurz darauf mangels Mitspieler an. Die vier Erwachsenen beobachteten, wie die vier schließlich im Wasser verschwanden. „Was genau meinen sie damit, die drei können hier nicht bleiben?“, wollte Tysons Großvater wissen. „Wenn sie jemand einfängt oder sie hier draußen von Raubfischen angegriffen werden, dann kann das ihr Ende bedeuten. – Wir werden sie in Sicherheit bringen, aber dazu müsste ich einmal kurz ihr Funkgerät benutzen.“ Judy blickte Voltaire skeptisch an. „Um sie von hier wegbringen und anschließend sicher irgendwo verstecken zu können, bräuchten wir ein Becken, dass mehrere Milliarden Liter Wasser fasst. – So etwas unbemerkt einzurichten ist unmöglich, Mr. Voltaire.“ „Nicht ganz so unmöglich, wie sie denken, Miss Tate... – Es gibt einen Ort, an dem man so etwas vollkommen unbemerkt machen kann und er liegt an einem der bewohntesten Plätze der Welt.“ Spike zuckte zurück. „Sie meinen doch nicht etwa...“ Ein Lächeln, etwas, dass die anderen Anwesenden bei dem alten Mann noch nie gesehen hatten, umspielte die Lippen von Kais Großvater. „Genau das, mein junger Freund. – Wir fluten das Trainingslabyrinth unterhalb der Balkov-Abtei...“ ----------------------------------------------- So! Wer von euch hat damit jetzt gerechnet? *g* OK mal abgesehen von denen, die es schon wussten... ^^() Anyways, ich mache hier erst mal Schluss, denn ich muss das nächste Kapitel erst noch fertig schreiben. Zum Abschluss gibt’s wieder was Feines für euch. @ La-Chan: Diesmal sind’s eine Frau und ein Mann... Enjoy! Merciless Poller... http://www.youtube.com/watch?v=z3U0ANeKpDs Jaja... - Es MUSS auch Dumme geben... Nicht? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)