Deep blue Sea... von Venka ================================================================================ Kapitel 6: Wieder vereint... ---------------------------- So... Planmäßiger Upload nun auch hier bei DbS! Ich wünsch euch viel Spaß mit unseren Beyblader-Fischlein. ^^ Eure Venka ---------------------- 06 – Wieder vereint... ‚Wo bin ich...?‘ Der erste Eindruck von seiner neuen Umgebung war nichtssagend. Alles um ihn herum sah gleich aus und kein einziger Ton drang an sein Ohr. ‚Es ist so still...‘ Vorsichtig sah er sich um, um die ihm unbekannte Umgebung zu betrachten. Alles schimmerte in einem seltsamen Licht und nichts ließ sich irgendetwas zuordnen, dass ihm bekannt war. ‚Dieses Licht... – So seltsam...‘ Langsam bewegte er sich; versuchte, sich aufzurichten aber mangels Koordination musste er diesen Versuch schnell aufgeben. ‚Ich kann mich kaum bewegen... – Warum fühle ich mich so komisch...?‘ Erneut versuchte er, seinen Körper zu bewegen doch sofort aufkommende Schmerzen und mangelnde Kontrolle über seinen eigenen Körper verhinderten jeden Versuch. Den Kopf noch immer auf die Arme gelegt, blickte er so gut es ging an seinem Körper hinunter bis sich seine Augen vor Entsetzen weiteten. Sein Herz krampfte sich zusammen, denn er erblickte er einen Fischschwanz genau an der Stelle, an der vorher einmal seine Beine gewesen waren. Hektisch fuhr sein Kopf in die Höhe. ‚Ein Fischschwanz? – Bin ich... – ...unter Wasser? – Und ich kann... – ...atmen?‘ Noch einmal ließ er seinen Blick durch seine Umgebung schweifen, doch außer den vier leuchtenden Wänden, die ihn einzuengen schienen, konnte er nichts entdecken, was ihm einen Anhaltspunkt über seinen Aufenthaltsort geben konnte. ‚Träume ich? Oder bin ich... – Bin ich tot? – Und wo... – ...wo sind die Anderen?‘ Hektisch suchte er noch einmal seinen seltsamen Aufenthaltsort mit den Augen ab, doch er konnte keinen Hinweis auf den Verbleib der Beiden entdecken, die sein Schicksal in dem seltsamen Laborraum geteilt hatten. Kai und Tala waren spurlos verschwunden. Ein plötzlicher und für seine Ohren unheimlich laut klingender Schlag hinter ihm ließ Ray aus seiner Lethargie erwachen und in die scheinbare Wirklichkeit zurückkehren. Aufgeschreckt drehte er seinen Kopf in die Richtung aus der das Geräusch gekommen war und irgendwie gelang es ihm, sich aufzusetzen, auch wenn sich das mit dem Fischschwanz und mit der auf dem Rücken gewachsenen starren Flosse schwieriger gestaltete, als zunächst gedacht. Was er sah, ließ ihn gleichzeitig erschaudern und sein Herz dennoch einen Freudensprung machen. Denn da hinter ihm, nur ein paar Meter von ihm entfernt waren Kai und Tala. Der Rothaarige lag bewusstlos in verkrümmter Haltung auf dem Boden dessen, was wohl ein Wasserbecken im XXL-Format war, Kai lag nur ein paar Meter von seinem Leidensgenossen entfernt auf dem Rücken und keuchte sichtbar, als hätte er sich einige Augenblicke vorher wegen etwas extrem anstrengen müssen. Beide mussten, wie Ray selbst auch, in der Lage sein, unter Wasser zu atmen und beide schienen, so wie er auch, zur Hälfte fischähnliche Wesen zu sein. Irgendwie gelang es dem Chinesen, sich aufzurichten und vom Boden abzustoßen, so dass er sich Tala bis auf wenige Zentimeter nähern konnte, doch berühren konnte er ihn nicht. Eine unsichtbare Barriere trennte die Jungen voneinander und verhinderte, dass Ray zu seinen beiden Leidensgenossen gelangte. Auch war deutlich sichtbar, dass sie ihn noch nicht einmal bemerkt haben konnten, da sie auf ihn nicht reagierten. Offenbar hatten sie die Tortur in dem seltsamen Raum überlebt; waren zu Mischwesen aus Mensch und Fisch geworden, er selbst jedoch... „NEIN!“, schrie er und presste seine Hände an die Schläfen. „Ich kann... – ...kann doch nicht schon tot sein...“, fügte er mit beinahe lautloser Stimme hinzu und riss im nächsten Moment wie im Fieber seine Augen auf. Mit einem Mal brachen sämtliche Erinnerungen an die vorangegangene Horrornacht wieder hervor. Erneut sah er Tala und Kai vor sich, wie sie sich vor Schmerz wanden, während sich ihre Körper in die von Fischen verwandelten; wie sie, festgeschnallt auf einem Seziertisch, nach Atem rangen, mit keiner Gelegenheit dem Schmerz oder ihren Peinigern zu entkommen. Wieder hörte er die panikartigen Schreie des Rothaarigen und konnte beinahe fühlen, wie Kais innere Stärke machtlos war gegen Schmerz und Angst einer Dimension, die er nie gekannt hatte und nie kennenlernen wollte. Und erneut durchlebte er seine eigene alptraumhafte Verwandlung, die ihn beinahe den Verstand gekostet hatte, trotz dass er durch die vorangegangenen Schläge beinahe ohnmächtig gewesen war. Doch dass es ihn das Leben gekostet haben sollte, wollte er nicht wahrhaben. Er durfte nicht tot sein und er würde sich selbst beweisen, dass er es nicht war, denn sein angeschwollenes, schmerzendes Handgelenk schien ihm Beweis genug zu sein. Irgendwie musste er versuchen, mit den Beiden in Kontakt zu treten. Und wenn er erst einmal nur den grauhaarigen Halbrussen auf sich aufmerksam machen konnte, da Tala im Moment K.O. war. Doch alle Bemühungen waren umsonst. Ray konnte so viel rufen wie er wollte, Kai hörte ihn einfach nicht. „Kai! Bitte! Hörst du mich nicht?“, schrie er. Verzweifelt schlug er mit den Fäusten gegen die Barriere. „Hilf mir! Lass mich nicht allein!“ Doch an diesem Tag hatte sich alles gegen Ray verschworen. Kai reagierte nicht, er blieb auf dem Boden des Beckens liegen ohne sich zu bewegen. Verzweifelt sank der Schwarzhaarige in sich zusammen und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Es war also doch die Wahrheit. Kai und Tala lebten noch, er selbst war tot und konnte sie nur durch diese Barriere beobachten. Es kam ihm vor, als wolle ihn jemand durch diesen Zustand verhöhnen und ihm zeigen, dass er nicht stark genug war, um in dieser Form überleben zu können. Ein unkontrolliertes Zittern lief wieder durch seinen Körper und es dauerte einige Sekunden, bis er seinen Körper wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte. „Ich will nicht...“, flüsterte er und blickte dann wieder in das Becken. Was er da mit einem Mal sah, ließ sein Herz vor Aufregung schneller schlagen. Kai kam auf die Barriere zu und sein Blick verriet deutlich, dass er der Beschaffenheit der Wand vor sich nicht über den Weg traute. Er musste ihn also bemerkt haben und das würde bedeuten, dass er doch nicht tot war! Mit einem flauen Gefühl im Magen beobachtete Ray, wie Kai die Barriere von seiner Seite aus abtastete und für einen Moment kam es ihm so vor als würden sich ihre Blicke treffen. Dann jedoch schwamm der Grauhaarige, getragen von seinen mächtigen Hautflügeln, nach oben in Richtung Wasseroberfläche. Ray unterdrückte nur mit Mühe das Gefühl aufkommender Tränen. Ganz offenbar hatte Kai ihn doch nicht bemerkt, sondern untersuchte nur die Begrenzung seines Beckens. Womöglich dachte er über Flucht nach und suchte nach einem Ausweg. Kraftlos ließ sich der Schwarzhaarige wieder auf den Boden sinken, verengte dann aber seine Augen, als ihm etwas einzufallen schien. Was war, wenn Kai ihn doch gehört hatte, ihn aber aus einem unerfindlichen Grund nicht sehen konnte? Ray wusste nicht, aus was die Barriere vor ihm bestand, aber wenn sie von Menschenhand gemacht war, dann konnte es sich auch um eine nur von einer Seite durchsichtige dicke Glasscheibe handeln, was wiederum erklären würde, warum Kai ihn weder sah noch hörte. Ohne lange nachzudenken und einer inneren Stimme folgend, folgte Ray seinem Teamkameraden in Richtung der Oberfläche. Das helle Licht, dass ihm von dort entgegen strahlte, wirkte einladend und freundlich. Wenn er es erreicht hatte, würde er die Wahrheit wissen... Vorsichtig näherte sich Kai der Wasseroberfläche, die sich als Grenze zwischen Leben und Tod nun direkt vor ihm befand. Er holte noch einmal tief Atem, bevor er schließlich doch langsam auftauchte und sich umblickte. Niemand war zu sehen und auch von hier sahen alle vier Wände des Beckens immer noch nach Beton aus. Nichts deutete darauf hin, dass auch nur eine Wand aus einem anderen Material bestand. Und bis auf die Tatsache, dass die Wand, hinter der er vorher die seltsamen Geräusche zu hören glaubte, knappe eineinhalb Meter über die Wasserlinie in seinem eigenen Becken ragte, konnte er nichts feststellen, was irgendwie unnormal gewesen wäre. Alles um ihn herum wirkte wie normale Aufzuchtsbecken, an welche die Besucher des Aqua-Parks nicht herangelassen wurden. Aber Beton leitete für gewöhnlich keine Geräusche. Zumindest nicht so stark, dass er es im Wasser hätte hören können. Und dass er etwas gehört hatte, dessen war er sich sicher. „Mist ich hatte gehofft, wenigstens nachsehen zu können, was da ist...“, murmelte er, während er wieder untertauchte um Luft zu holen. Ein unangenehmer Schauer durchzuckte seinen Körper, als er wieder das seltsame Gefühl in seinem Hals spürte, während seine neu gewachsenen Kiemen den lebenswichtigen Sauerstoff aus dem salzigen Wasser filterten. Doch er versuchte, sich mit ein paar Überlegungen von diesem Gefühl, das allem Anschein nach nun für ihn zum Alltag werden würde, abzulenken. Mit diesem Becken, ganz besonders mit einer der Trennwände, stimmte etwas ganz und gar nicht, aber sein Aktionsradius war zu eingeschränkt, als dass er hätte nach der Ursache suchen können. So blieben nur zwei Dinge, die er tun konnte: Raten und Vermuten. Aus der Treppe, die er an der Betonwand hatte entdecken können, schloss er, dass sich neben seinem ein höher gelegenes Becken befinden musste und es war gut möglich, dass die seltsamen Geräusche, die er gehört hatte, sowie der plötzliche Wasserschwall von vor Talas Ausraster aus diesem Becken kamen. Aber wer oder was sich da befand, hatte er nicht sehen können. Vorsichtig tauchte er erneut auf und ließ seinen Blick über die Beckenbegrenzung schweifen. Niemand war zu sehen, die Mantelträger schienen sich im Moment nicht um ihre beiden verbliebenen Experimente zu kümmern. Es schien ihnen also vollkommen gleichgültig zu sein, ob Tala in einem Blutrausch Kai in seine Einzelteile zerlegte oder ob Kai Tala, bei dem Versuch sich zu wehren, aufschlitzte. So viel zum Thema: >Bei euch Abteibengeln mussten wir aufpassen, dass ihr uns nicht wegsterbt.< Klasse... Der Grauhaarige war gerade noch einmal untergetaucht um nicht zu ersticken und blickte erneut nachdenklich nach oben zur Wasseroberfläche, als er einen Schatten von oben auf sich zukommen sah. Zum Ausweichen blieb keine Zeit mehr; der auf ihn zuschießende Schatten durchbrach die Wasseroberfläche und riss den Rochenjungen sofort mindestens 2 Meter in die Tiefe, bevor er reflexartig seine Flügel aufriss und sich mit ihrer Hilfe wieder abfangen konnte. Überrascht starrte Kai auf das, was ihm da in den Armen hing und sich nahezu panisch an ihn klammerte. Noch überraschter wurde er, als das zitternde Wesen seinen Kopf hob und ihn mit goldfarbenen Augen furchtsam anblickte. Die Stimme des Grauhaarigen bekam einen ungläubigen Klang. „Ray? – Bist du das Ray?“, fragte er mit zitternder Stimme. „Kai!“, Immer noch zitternd klammerte sich Ray noch fester an den Körper seines Teamkapitäns. „Lass mich nicht allein! Bitte lass mich nicht wieder allein!“, flehte er. Dann schien er sich wieder zu fangen und fragte: „Kai... – Bin ich tot?“ „Wenn ich es nicht bin, bist du es auch nicht. Und ich bin definitiv nicht tot, mir tut nämlich so ziemlich alles weh... – Und wer tot ist, fühlt keine Schmerzen...“, antwortete der Gefragte leise. „Dann... – Dann...“, begann Ray stotternd, doch Kai schnitt ihm das Wort ab, kaum dass er etwas entdeckt hatte, was ihm gar nicht gefallen wollte. „Du blutest...“ Ray nickte leicht und griff sich an den Hals. „Sie haben mir die Haut am Hals aufgeschnitten, damit...“ Weiter kam er nicht, denn Kai unterbrach ihn erneut, indem er ihn kraftvoll von sich stieß. „Schwimm weg! Los! Mach schon!“, fuhr er den Chinesen an, nachdem dieser ihm einen verständnislosen Blick geschenkt hatte. Dann plötzlich sah auch Ray die drohende Gefahr auf die Kai ihn aufmerksam machen wollte. Das Blut, das durch Rays offene Wunden am Hals ins Wasser gelangt war, hatte Tala aus seiner Ohnmacht erwachen lassen und die Aussicht auf nunmehr zwei Beutetiere in seiner unmittelbaren Umgebung ließ ihn rasch wieder zu Kräften kommen. Nun befand er sich aber in einer vertrackten Lage, in der er sich nur schwer entscheiden konnte. Ray befand sich rechts von ihm, Kai floh nach links, wen also sollte er verfolgen? Da er mit Kai schon vor ein paar Minuten schlechte Erfahrungen gemacht hatte, entschied er sich dafür, Ray zuerst zu jagen, da er ihn für den Unterlegenen hielt. Ein erschrockener Aufschrei des Chinesen war die Antwort, was Kai auf das Problem aufmerksam machte, dass sein Teamkamerad hatte. Ohne zu zögern machte er beinahe auf der Stelle kehrt und versuchte, Ray noch rechtzeitig zu Hilfe gekommen bevor Tala ihn in seine Finger oder gar zwischen seine Zähne bekam. Der Rothaarige gab sich derzeit alle Mühe, sein Opfer möglichst schnell müde zu machen, indem er den Chinesen quer durch das gesamte Becken hetzte. Er schien zu ahnen, dass er es mit Ray leichter haben würde, als mit seinem Gegner von vo ein paar Minuten. Kai wiederum gelang es derweil, sich in eine gute Angriffsposition gegenüber Tala zu bringen. Er katapultierte sich förmlich über den Rothaarigen und wickelte seinen Rochenschwanz um den Oberkörper des zum Hai mutierten Jungen kurz bevor dieser sein Opfer erwischte. Damit verhinderte er nicht nur, dass Tala Ray zu packen bekam sondern auch, dass der Junge richtig atmen konnte, da Kai ihm die Arme an den Oberkörper presste und ihm damit die Kiemen zudrückte. Und trotzdem hörte Tala nicht auf, herumzuzappeln, woraufhin Kai Probleme damit bekam, ihn festzuhalten. „Lass ihn los! Er wird ersticken, wenn du ihn noch lange so festhältst!“, rief der Chinese und man konnte aus seiner Miene deutlich erkennen, dass er sich um den Zustand des Russen Sorgen machte, trotz dass dieser ihn hatte angreifen wollen. Kai verzog das Gesicht, ließ sein Opfer dennoch aber nicht los sondern umklammerte den Rothaarigen eher noch fester. „Wenn ich ihn loslasse, dann endet einer von uns als sein Frühstück! Blut macht Haie aggressiv Ray! Und du blutest am Hals! Was glaubst du wohl, wen er sich holen wird, wenn er sich losreißen kann?“ „Aber... – Das hört doch irgendwann wieder auf, oder?“, war die zögerliche Rückfrage, während der Chinese den Russen mitleidig betrachtete. Kai keuchte kurz, als Tala einen erneuten Befreiungsversuch startete, er ihn aber trotzdem immer noch fest im Griff hatte. „Ich habe keine Ahnung, er hat Hunger, wer weiß, wie lange er nichts mehr gegessen hat! Und das einzige Essbare in seinen Augen sind wir!“ „Du meinst, er wird uns töten?“ „In dem Zustand ja... – Argh! Verdammt, das tat weh! – Schwimm weg Ray, na mach schon!“, forderte er seinen Teamkameraden auf, nachdem es Tala gelungen war, sich aus der Umklammerung durch den kräftigen Rochenschwanz loszureißen. Ängstlich nickend befolgte Ray Kais Anweisung, nachdem sich Tala ihm bereits wider näherte. Der Chinese wusste genau, dass der Rothaarige ihn für den Unterlegenen hielt und dem war auch im Moment so. Ray war längst nicht so geschickt im Umgang mit seinem Hybridkörper wie Tala, den der Hai in seinem Körper immer wieder zum unerbittlichen Angriff auf die vermeintliche Beute zwang. Ein plötzliches Platschen ließ Ray in Richtung Wasseroberfläche blicken und seinen Verfolger für einen Moment vergessen. >Fische!< meldete ihm plötzlich sein eigener Instinkt und auch Tala schien die neuen Beutetiere bereits bemerkt zu haben. Doch noch schien Rays Verfolger unschlüssig zu sein, denn schließlich bewegten sich die Fische nicht und das Blut kam auch nicht von ihnen. Ray jedoch nahm ihm die Entscheidung ab. Er lockte den hungrigen Jungen zu den wohl durch die Mantelträger ins Wasser gekippten Fischen und erreichte schließlich, was er wollte. Die Fische schienen Tala auf einmal wesentlich lieber zu sein als das sich vehement wehrende grauhaarige oder das ständig flüchtende schwarzhaarige Etwas vor ihm. Erschöpft überließ Ray Tala seinem Frühstück und ließ sich nach unten auf den Beckenboden sinken. Als Kai sich nicht weniger erschöpft neben ihm nieder ließ und Ray den deformierten Körper seines Teamkapitäns sah, kamen die kurzzeitig in der Aufregung vergessene Verzweiflung und Wut wieder ans Tageslicht und er unterdrückte mit Mühe ein Aufschluchzen. „Kai...“, begann er mit zitternder Stimme und suchte mit seinen Augen Kontakt zu den Augen seines Teamleaders. „Kai, ich will nicht...“ „Danach fragt leider keiner...“, gab der auf dem Rücken liegende Grauhaarige betont gelassen zurück. „Und jetzt ist es ohnehin zu spät, noch etwas dagegen zu tun...“ „Aber... – Judy... – Die Anderen... – Sie werden uns... – ...doch hier finden, oder? – Sie werden einen Weg finden uns hier rauszuholen. – Nicht wahr?“, fragte Ray mit weinerlicher Stimme und sah den Rochenjungen neben sich beinahe flehend an. Kai kniff die Augen zusammen und verbiss sich mit Mühe bissigen den Kommentar, den er auf den Lippen hatte. Ray erwartete jetzt von ihm ein paar aufmunternde Worte und keinen Sarkasmus, das wusste er ganz genau. Also hieß es umdenken. „Ja Ray. Ich bin sicher, sie werden uns hier finden. Und ich bin mir auch sicher, dass sie uns hier raus holen.“, begann er. Dann pausierte er kurz, um seine nächsten Worte genau zu überlegen. „Aber...“, begann er wieder, brach aber ab, als er seine eigene Verzweiflung verspürte. Ray nickte leicht. „Ich weiß. Selbst wenn sie uns hier raus holen, ist es nicht sicher, ob wir jemals wieder...“, Ein kurzer aber heftiger Schluchzer unterbrach ihn. „Das darfst du nicht denken!“, entgegnete Kai, während er seine Hand auf Rays Schulter legte. „Noch ist nichts verloren.“ versuchte er den Chinesen zu ermutigen und das obwohl ihm der eine Satz im Kopf herumspukte, den Boris in der Abtei einmal von sich gegeben hatte: >Mutation ist eine Einbahnstraße. Es geht nur vor, niemals zurück.< ---------------------- Irgendwie schaurig dieser Satz... Aber irgendwo auch wahr... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)