Robins Rückkehr von abgemeldet (Wichtige Mitteilung!! Bitte Kurzbeschreibung lesen!!) ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Seitenanzahl: 6 Autor: Mikumi Anm. d. Autors: Herzlichen Glückwunsch allen, die es bis hierher geschafft und überlebt haben. Ich bin momentan ganz schön im Stress..denk aber, der fünfte Teil wird ebenso interessant und spannend wie seine Vorgänger. So, hier ist noch mal ne kleine Zusammenfassung der ganzen Verwandtschaften etc.: König Richard: Onkel der Lady Marian, die die Tochter seines zweiten Bruders war, der eigentlich nach Richard König werden sollte, im Stillen aber von John ermordet wurde ; somit ist Prinzessin Marian die nächste Thronerbin. Robin von Locksley: Sohn eines englischen Grafen und dessen adliger Frau, Erbe eine Grafschaft und einer großen Schlossanlage, die aber Prinz John niederbrennen ließ und Robins Eltern tötete. Schließt sich daraufhin der Rebellengemeinschaft um Little John an, wird deren Anführer, kämpft gegen Prinz John und wird zu Robin Hood. Gilt als bester Bogenschütze Englands, wurde noch nie geschlagen. Heiratet Prinzessin Marian, ist somit der zukünftige König und hat mit ihr einen Sohn, Robin Jr. Dieser sowie auch Robin Hood verschwinden aber bald, da Prinz John und seine Anhänger noch immer auf Rache aus sind. Nachfahren: Robin Jr. 's Familie, besteht weiter, wandert nach Deutschland aus, immer ist ein Sohn dabei, bis schließlich der Jüngste mit dem gleichen Namen des Sherwood ? Helden nach England zurückkehrt und seine Herkunft erfährt. (Darum geht?s hier in der Fic!**ggg+*). John Little/ Little John: Bauer, enger Freund Robin Hoods. Führte einst eine kleine Hand voll Rebellen an, die sich gegen Prinz John auflehnten, bis er Robin kennen lernte, der ihm kräftig unter die Arme griff und sein Vorhaben mit Pfeil und Bogen unterstützte. John Little Jr. : Bauer, lebt friedlich wie sein Vorfahre noch immer in dem kleinen Dorf im Sherwood Forest mit seiner Familie. Liest auf einem Kontrollgang den Enkel des engsten Freundes seines Urahnen auf und nimmt ihn mit zu sich. Die beiden werden gute Freunde. Wenn ich jemand vergessen hab oder ihr mehr über einzelne Charaktere wissen/ erfahren wollt, sagt es mir bitte!! Riechen kann ichs ja nicht.**Tja, dann viel Spaß!!** *****sayo***Miku Robins Rückkehr ? Teil 5 Robin seufzte. ?Was ist los? Du siehst so nachdenklich aus.?, fragte John. ?Keine Angst, wir werden dir nicht wehtun oder dich aufessen oder was immer du befürchtest!? Er lachte. Robin verzog das Gesicht zu einem kläglichen Grinsen. John hielt an. Sie waren nun am Ende des Dorfes angekommen, und vor ihnen lag ein großer langer Bau, aus hellem, fast weißem Birkenholz, in dessen Strohdach, aus dem einige einzelne Reisigäste heraus ragten, in der Mitte ein Loch war, durch das Rauch hinaus strömte und einen Duft von würzigem Holz und Kohle mit sich zog. Die Tür des Hauses nahm nur die Hälfte der Öffnung ein - ähnlich wie bei Pferdeställen, das Gebäude hatte etwa zwei Stockwerke, mehrere Fenster, die anscheinend nach keiner bestimmten Ordnung gingen ? in den Wänden des Hauses waren kreuz und quer Öffnungen gelassen worden; und rund herum grunzten und schnauften Schweine, Kühe und Schafe in weiten, mit dicken Balken umzogenen Gehegen, die sich bis in den Wald hinaus ausbreiteten. John sah sich kurz um, da ertönte eine wütende Frauenstimme aus dem Inneren des Hauses. Eine Tür wurde krachend zugeworfen, dann trat ein kleiner, dicklicher Mann mit blonder Halbglatze heraus, der John mit auf den Mund gelegtem Finger andeutete, still zu sein, während er grinsend dem Gezeter seiner Frau lauschte. Schließlich war es ruhig. Die Frau hatte sich in einen hinteren Teil des Hauses verzogen und aufgehört, ihren Mann zusammen zu stauchen. John konnte sich ein leichtes Lachen nicht verkneifen, und fragte amüsiert: ?Was hast du denn nun wieder angestellt, Sean?!? Sean schüttelte den Kopf und winkte ab, während er leise die Haustür schloß, um seine Frau nicht wieder zum Brüllen anzuregen. ?Ich hab vergessen, ein Gatter zu reparieren. Letzte Nacht hat sich ein Fuchs eines unsrer Hühner geholt. Aber denkste, die Alte würd den Fuchs verfluchen? Nee, ich bin wieder schuld. Aber was solls, ich hab se ja freiwillig geheiratet.? Sean' s rundes Gesicht lachte, dabei hüpften seine breiten, bastblonden Augenbrauen auf und ab, was Robin sehr lustig zu beobachten fand. John warf einen Seitenblick auf Robin und machte damit auch Sean auf den Jungen aufmerksam. ?Na sowas, was haste denn da mitgebracht?! Wo hast du den denn aufgelesen?!? ?Wir sind bei unserem Kontrollgang im dichtesten Wald auf ihn gestoßen. Er ist noch nicht dazu gekommen, uns zu erzählen, wer er ist und woher er kommt, aber das macht er heute abend beim Essen.? , sagte John, und dabei sah er Robin eindringlich an. Da fiel sein Blick auf den Himmel. ?Großer Gott! Die Sonne geht ja bald unter!! Tut mir leid, Sean, aber wir müssen weg. Sonst wird Lora noch wütend.? John wollte sich gerade mit Robin auf den Weg machen, da drehte er sich nochmal um. ?Ach ja, und sag Jarod (ausgespr. ?Chered?), wenn er zurück kommt, er soll so schnell wie möglich heim kommen. Bis dann!? Sean nickte zurück und machte sich dann daran, das Gatter endlich zu reparieren. John und Robin marschierten in zügigem Tempo zu Johns haus, wo Lora ungeduldig wartete. ?Wo bleibt ihr denn?! Robin wird doch in der kurzen Zeit nie fertig mit Baden!" Robin blieb stehen. BADEN?! Er sah an sich herunter. Okay, ein bisschen schmutzig war er schon, aber.... In den zerzausten und durchwühlten Haaren hingen Erde und kleine Stöckchen, die Farbe seines geliebten T ? Shirts war schon nicht mehr zu erkennen, und seine dunkle Jeans hatte einige Löcher, Risse und einen Haufen Erdflecken abbekommen. Auch ob er Neger oder Weißer war, war nicht mehr auszumachen, da man ihn mit seinem Dreck ? verschmierten Gesicht genauso gut für einen Afrikaner halten konnte. Aber so dreckig fand Robin sich nicht. Lora war da jedoch anderer Meinung. John verschränkte die Hände hinter dem Kopf und sagte: ?Ach was, du schaffst das noch. Ich überlass ihn jetzt ganz dir. Hast du sein Zimmer vorbereitet?? Lora nickte. ?Der Verschlag ist gerade groß genug für sein Bett, einen Tisch und ein Regal. Es dürfte für ihn reichen. Ich hab noch ein paar von Jarods alten Kleidern rausgesucht, die ihm passen müssten. Die Wanne ist auch schon voll, aber das Wasser ist bald kalt, wenn er sich nicht beeilt.? Sie nahm Robin am Arm, der mürrisch das Gesicht verzog, und führte ihn ins Haus, während John damit zu tun hatte, sich mit dem Nachbarn, einem ebenso großen und kräftigen, braunen Mann mit dunklem, dichtem Haar, zu unterhalten. Robin staunte nicht schlecht, als er das Haus betrat. Es war großräumig und durch mehrere Balken und Vorhänge in kleinere Zimmerchen unterteilt. Von der Strohdecke, die mit dicken Brettern und Reisig zusammengehalten wurde, hingen Knoblauchzöpfe, gebundene Kräuter, frisch gebackene Brotlaibe, gepökeltes und gesalzenes Fleisch, größtenteils in riesigen Stücken, auf dem Boden lag ein zerfranster, etwas schief gewebter Teppich, und in der Mitte des Hauptraumes stand ein großer Tisch mit 5 Stühlen. Robin fragte sich, wie viele Kinder John und Lora wohl hatten. Das Haus gefiel ihm auf Anhieb. Es war bequem und einfach zugleich eingerichtet und gab einem das Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit. Was Robin jedoch weniger behagte, war die Holzwanne, die in der linken Ecke auf einem weiteren alten Teppich stand und bis zum Rand mit Schaumwasser gefüllt war. Bei ihrem Anblick wollte er schon wieder das Weite suchen, doch Lora hatte ihn bereits zur Wanne gezerrt und befahl: ?Zieh dich aus!? ?Hä?!? ?Ich sagte, mach, dass du dich ausziehst, damit ich dich baden kann!!? Robin war einen Moment baff, doch dann fing er sich wieder, und sagte: ?Ich zieh mich hier doch nicht aus!! Was soll das!! Ich bin ein Junge!!? ?Ach was!! Ich hab auch schon immer meine zwei gebadet, da kommt es auf einen mehr nicht mehr drauf an!! Stell dich nicht so an und mach, oder soll ich den Besen holen?!?, antwortete sie drohend. Sie wirkte wie ein Feldwebel, dessen Soldat ihm nicht gehorchte und den er zur Vernunft zwingen musste; wenn nötig, mit dem Besen. Robin wich einige Schritte zurück, wehrte mit den Händen ab und rief: ?Oh nein!! Ich will aber nicht von dir gebadet werden!! Ich bin ein Mann!! Das lass ich nicht mit mir machen!!? Lora sah ihn entschlossen an, nahm dann einen Besen aus einer Zimmerecke, und sagte: ?Du bist auch nicht mehr Mann als mein Jüngster!! Wenn du nicht gleich machst, dass du deine Kleider abnimmst und in die Wanne kommst, erlebst du was!? Nein, jetzt wirkte sie doch eher wie Drache. Ein richtig bösartiger Drache, dachte Robin. Fieberhaft suchte er nach einer anderen Lösung. Da fiel ihm der Verschlag ein, von dem Lora vorhin gesprochen hatte. Als sie drohend begann, mit erhobenem Besen auf ihn zu zu gehen, rief er: ?Halt!! Ich geh ja baden!! Ich geh ja baden!! Aber nicht hier! Kannst du die Wanne nicht in diesen Verschlag stellen, wo du gesagt hast, der wär mein Zimmer?! Dann kann ich mich da doch auch selbst waschen!!? Lora blieb stehen und überlegte. ?Also gut.? , sagte sie, stellte den Besen ab und ging zur Wanne. Sie nahm sie hoch, forderte Robin auf, das Handtuch daneben zu nehmen und ihr zu folgen. Hinter einem Vorhang an der Ostseite (also rechts von der Haustür aus), von dem Robin vermutet hatte, er führte ins Freie, war noch eine Tür, durch die sie in ein kleines etwa 5 Quadratmeter großes Zimmerchen kamen, das wie ein alter Hühnerstall aussah. Es roch auch ein wenig so, der Boden aber war glatt und sauber, von einem bunten, in wesentlich besserem Zustand als die anderen im Haus Teppich bedeckt. Gegenüber der Tür war etwa auf Kopfhöhe ein Fenster, links von der Tür stand quer ein Strohbett, das ein Drittel des Zimmers einnahm. Darüber hing ein leeres Regal, neben dem Bett stand ein kleiner Tisch. Gegenüber dem Bett, also auf der anderen Seite des Zimmers, war noch mal eine Tür, durch die man raus in den Garten gelangte. Vor dem Fenster hing ein rosafarbener dünner Vorhang, der dem Zimmer eine dämmrige Atmosphäre verlieh. Lora stellte die Wanne in der Mitte des Raumes ab und erinnerte: ?Dass du dich mir aber ja richtig schrubbst!! Und vergiss den Rücken nicht!! Wenn ich noch einen Flecken an dir sehe, stopfe ich dich noch mal in die Wanne, aber dann bin ich nicht so gnädig, verstanden?!? Dann verschwand sie endlich. Robin atmete erleichtert auf. Er sah sich in seinem Zimmer um. Na ja, eigentlich war es ganz gemütlich. Auf dem Tisch lag ein Stapel Kleider, sehr seltsam aussehender Kleider. Robin sah sie angewidert an, seufzte und zog dann Schuhe und Socken aus. Vorsichtig streckte er einen Zeh ins Wasser, um die Temperatur zu prüfen. Uuuhhh, wie kalt!! Abe es blieb ihm ja wohl nichts anderes übrig. Er streifte sein Shirt von den Schultern, zog sich aus und stieg in die Wanne. Beinahe wäre er wieder heraus gesprungen, so kalt war das Wasser inzwischen geworden. Tapfer blieb er sitzen und schrubbte sich missmutig, auch den Rücken. Langsam gewöhnte sich sein Körper an die Kälte. Gelangweilt saß Robin so eine Weile da und ließ sich beim Waschen Zeit, als er plötzlich die Klänge einer Flöte vernahm. Sie schien ganz in der Nähe zu sein, denn er hörte sie laut und deutlich. Sie spielte ein wunderschönes Lied, das Robin aber nicht kannte. Doch es gefiel ihm. Er lauschte dem Flötenspiel eine Zeit lang, doch dann gewann seine Neugier überhand. Er musste wissen, wer da spielte. Die Musik musste aus der Nähe sein, so laut wie sie war, vermutete Robin. Da fiel sein Blick auf die Tür hinter ihm, die in den Garten raus führte. Ungeduldig sprang er auf und lief hinaus. Das erste, was er dort sah, als er um die Ecke blickte, war ein langer heller Zaun, an dessen Ende ein mächtiger Baum stand. Und dort, auf einem hohen Ast, saß ein Junge, jünger als Robin, und spielte. Er hielt seine Flöte zärtlich und sanft, und blies gleichmäßig und bewusst hinein. Ein Windhauch ließ seine rot ? blonden Haare, die weite grüne Hose und das halb hinein gestopfte, halb überhängende ärmellose Hemd wehen. Er hatte die Augen geschlossen, während er spielte, doch als er Robin wahrnahm, öffnete er sie und hörte auf. Etwas irritiert und verdutzt starrte er Robin an, der zurück starrte. Da fingen ein paar kleine Mädchen, die einige Meter weiter vor dem Nachbarshaus spielten, an zu kichern. In diesem Moment lief es Robin kalt den Rücken hinunter. Ihm fiel ein, dass er ja gar nichts an hatte!!! Er stand hier splitternackt vor seinem Verschlag und ließ sich von drei kleinen Mädchen bewundern. Auch der Flötenjunge sah ihn an, als wäre Robin notgeil oder sowas. Robin lief knallrot an, riss die Tür auf, stürmte in sein Zimmer und knallte sie zu. Oh Mann, war das peinlich!!!!!! Er drückte sich gegen die Tür, nur so, um sich zu vergewissern, dass ihm niemand folgte. Er hörte wie die Mädchen anfingen miteinander zu tuscheln. Robin holte tief Luft und ließ sich auf den Boden sinken. Dabei stieß er an den Tisch, und die neuen Kleider darauf fielen herunter. Robin hob sie auf. Sollte er das wirklich anziehen?? Aber wenn er seine eigenen Sachen anzog, würde ihm Lora nur eins mit dem Besen überziehen, und das wollte er nicht riskieren. Und noch einmal nackt herumlaufen wollte er auf gar keinen Fall. Seufzend zog er sich die Sachen an. Als er neu eingekleidet an sich hinab blickte, glaubte er zu träumen. So blöd war er sich wirklich noch nie vorgekommen. Die Kleider, die Lora für ihn bereit gelegt hatte, sahen alles andere als cool aus. Die kurze grüne Hose und das luftige gleichfarbige Hemd, das wie das des Flötenjungen keine Ärmel hatte und ihm etwas zu klein war, so dass sein Bauch fast frei war (was Robin irgendwie schwul vorkam!), waren schon dämlich genug, aber die Schuhe!! Seine Füße steckten nun in kurzen, engen Lederstiefeln, die man sich einfach überstülpte und dicke Lederschnüre herum band. In diesem Augenblick kam Lora herein. ?Ah, du bist fertig. Du siehst einfach wunderbar aus!! Aber warte, es fehlt noch was!!? Sie verschwand kurz. O Gott, was kommt jetzt, dachte Robin mit bösen Vorahnungen. Ihm schwante Übles. Und das war es auch. Als Lora wiederkam, hielt sie einen grasgrünen, weiten Hut in den Händen, den sie Robin auf sein feuchtes Haar setzen wollte. Robin schrie erschrocken auf, rannte an Lora vorbei durch die Tür, raus vors Haus und versteckte sich hinter John, der bei seinem Nachbar stand und wie dieser laut zu lachen anfing. Die verdutzte Lora kam ihm hinterher gestürmt und schrie: ?Robin! Kommst du wohl her!! Aber sofort!!? Robin duckte sich hinter John, als Lora aus dem Haus stapfte und sich nach Robin umsah. ?Wo ist der Bengel hin?!? John meinte lachend: ?Wieso, ist er dir durchgebrannt?! Sei doch nicht so streng mit ihm!!? Mit einem Blick auf den Hut in Loras Händen fügte er grinsend hinzu: ?Na, wenn ich das aufsetzen müsste, würde ich auch schreiend wegrennen!!? ?Hör auf, den Jungen auch noch zu unterstützen!?, fauchte Lora. ?Schlimm genug, dass Jesse und Jarod schon ständig ihren eigenen Kopf durchsetzen müssen!! PFF!!? Dann stampfte sie zurück ins Haus, ohne Robin bemerkt zu haben, der noch immer mucksmäuschen still hinter John kauerte. John blickte an sich herab und zog Robin am Kragen, wie es seine liebste Art war, hoch und schlug ihm auf den Rücken. ?Kompliment, Junge!! Dass du' s geschafft hast, meiner Lora zu entkommen, ist ein ganz schönes Stück! So, jetzt wird?s Zeit, es müsste jeden Moment Essen geben. Wir gehen jetzt besser rüber, sonst kommt Lora wieder.? Da ertönte auch schon der Essensgong, woraufhin Lora aus dem Haus rief: ?Ich komme gleich!!!? John und Robin sahen sich an, und rannten wie auf Signal gleichzeitig in Richtung Essensplatz los, um bloß nicht Lora in die Hände zu fallen. Es war bereits dämmrig geworden, und der Anblick des großen Versammlungs - platzes war fantastisch. Die Herde und Grille rund herum strahlten rotes Licht aus, das sich über den ganzen Platz verbreitete und die hölzernen Bänke und Tische rötlich schimmern ließ. Ein Geruch von gebratenem Fleisch hing in der Luft, es duftete nach frischem Brot, seltsamen Gewürzen und Wein, von dem Robin ganz schwindelig wurde. Die Tische waren bereits gedeckt und die ersten Leute ließen sich daran nieder. Selbst Robin, der in der Großstadt aufgewachsen war, hatte noch nie so viele unterschiedliche Menschen gesehen. Große und breite, kleine und dicke Bauern wälzten sich auf die Bänke, runde fröhliche Bäuerinnen brachten das Essen, während sie miteinander tratschten und hin und wieder ihre hungrigen Männer mit einem Klaps mit dem Kochlöffel zur Vernunft brachten, die sich wie wilde Wölfe über das Fleisch hermachten. Junge hübsche Mädchen, schlanke und etwas besser gebaute, wanden sich durch die Reihen der groben Männer hindurch und trugen Schüsseln und Tabletten mit Krügen, Brot und seltsam aussehendem Gemüse, die sie nicht selten mit einem energischen Knall auf den Tisch stellten, wenn einer der Bauern zu ungeduldig wurde. Lachende und scherzende Männer brieten auf den Grillen das Fleisch, das die Frauen auf die Tabletten luden, und von denen sich die herum tobenden und lärmenden Kinder hin und wieder etwas stibitzten. Inzwischen hatte sich das gesamte Dorf eingefunden. Die Bänke wurden immer voller, der Lärm, das Lachen und die Rufe steigerten sich in einen fast überblicklosen Strom von Feuer, Nacht und Menschen. Auch den Holzschnitzer Matt und Sean, den Farmer, entdeckte Robin von seinem Platz aus, die ihm lachend zuwinkten. Neben Robin hatte sich John niedergelassen, der voll damit beschäftigt war, sich mit anderen Bauern Späße entgegen zu werfen und Robin kaum mehr beachtete. Obwohl es für Robin unmöglich schien, in diesem Gedränge jemand bestimmtes zu finden, schien jeder hier sich mit irgend jemandem auf weite Entfernung zu unterhalten. Als John irgendwo den Namen ?Bill? fallen hörte, blickte er sich gleich um und entdeckte auf Anhieb den Genannten, der sich gerade gequält durch die Reihen drängte und anscheinend einen Sitzplatz suchte. Lachend stupste er Robin an und rief zu Bill herüber: ?Hey Bill!! Bill!! Wo hast du denn Nameth gelassen?!? Bill hob die Schultern und rief zurück: ?Sie ist wieder abgehauen und streunt im Wald herum! Ich bekomm das Mädchen einfach nicht unter Kontrolle!!? John lachte laut auf. Bill lachte ebenfalls und quetschte sich zwischen zwei grölende Riesen, die kurz hoch schauten, ihn dann in ihre Mitte zogen und mit ihm herum alberten. Robin war enttäuscht, dass er heute Abend wohl doch nicht die Gelegenheit hatte, diese Nameth kennen zu lernen. Aber er hatte auch so viel zu tun. Jemand rempelte ihn von hinten und versuchte, sich zwischen ihn und John zu drängen. Robin wollte dichter aufrücken, um diesem jemand keinen Platz zu lassen, doch John rutschte zur Seite, so dass sich der Junge setzen konnte, der sich aber vorher noch gegen zwei andere Bären behaupten musste, die allerdings gleich abzogen, als John ihnen ein paar Schimpfwörter entgegen warf. Der Junge atmete schon dankbar auf, doch da ließ John auch auf ihn ein Donnerwetter nieder gehen. ?Sag mal, wo hast du eigentlich gesteckt!!! Deine Mutter hat sich Sorgen gemacht!! Ich habe Sean gesagt, er soll dich heim schicken, und was machst du??!! Lässt dich erst jetzt bei mir blicken!! Wenn das noch einmal vorkommt, Jarod, kannst du dir ein anderes Haus suchen, hast du kapiert?!!? , schrie er, sichtbar wütend. Robin wollte gerade in ein saftiges Stück Fleisch beißen, als John los donnerte, hielt inne und hörte ihm aufmerksam zu. Den Jungen neben ihm allerdings schien diese Gardinenpredigt sehr vertraut zu sein, er saß seelenruhig da und aß eine Scheibe Butterbrot. Robin betrachtete ihn. Der Junge war groß und schlank, hatte eine enge, schwarz gekerbte Lederhose an, einen dunkelgrünen, rollkragenähnlichen Pulli, dessen Ärmel bis zu den Schultern hochgekrempelt waren, und der mit einem breiten Gürtel um die Hüften zusammen gehalten wurde, und dunkelbraune hohe Stiefel. Robin schätzte ihn auf etwa 18 oder 19. Ihm fiel auf, dass seine wilden Haare genauso rot ? blond waren wie die Johns. Der Junge, den John Jarod nannte, war mit seinem Brot fertig und nahm sich eine Schnitte Fleisch, während John nach einer Pause Luft holen weiter gewitterte: ?Jarod!! Hörst du mir eigentlich zu!! Hör mir gefälligst zu, wenn ich mit dir rede!! Das kannst du mit Sean machen, aber nicht mit deinem Vater! Jarod!? Aha, dachte Robin. Das ist also Johns Sohn. Das erklärt auch die Haarfarbe und das Verhalten. Einer so dickköpfig wie der andere. ?Jarod!! Wo ist eigentlich dein Bruder?! Spielt er schon wieder den ganzen Tag nur Flöte?! Dass du ihm diese Flausen in den Kopf setzen musstest!! Er ist genau wie du. Er treibt sich den ganzen Tag immer nur irgendwo herum, statt sich nützlich zu machen!! Ihr beide braucht nicht so zu werden wie Nameth!! Jarod!! Hör mir zu!!? ?Daaad!! Ich hör dir zu!!? , sagte Jarod ruhig und schluckte einen Bissen mageren Schweinefleisches herunter. ?Ich weiß nicht, wo Jesse (ausgespr. ?Chässi?) ist. Wahrscheinlich übt er irgendwo Flöte. Ich glaube, ich hab ihn vorhin hier irgendwo gesehen. Weiß aber nicht, ob er noch immer hier ist. Ich denk aber schon, so verfressen wie der ist, lässt er sich keine Mahlzeit entgehen.? Dann wandte er sich wieder seinem Essen zu. So was!! Dann war der Junge, der vorhin so schön Flöte gespielt hatte, allem Anschein nach ebenfalls Johns Sohn, wahrscheinlich der Jüngste, dachte Robin. Natürlich, warum war ihm die Ähnlichkeit, vor allem die Haarfarbe, nicht schon früher aufgefallen. Jarod beachtete Robin gar nicht, eigentlich schenkte ihm überhaupt niemand Beachtung, fast jeder war in sein Essen vertieft ? inklusive Robin. Jedenfalls bis er plötzlich hinter sich einen hohen, quietschenden Schrei vernahm und sich jemand mit einem heftigen Stoß von hinten über ihn warf und sich fest an ihn drückte. Robin war so überrascht, dass er sich nur verschluckte und nicht mal dazu kam, den anderen abzuschütteln. Der andere drückte sich aber nur noch enger an Robin. Zwei große, runde Kugeln erschienen neben Robins Gesicht, eine schlanke Hand umfasste seine andere Wange und presste ihn dagegen. Robin blieb die Luft weg, als er, sowieso nur noch halb bei Sinnen, die Augen nach rechts drehte. Das waren doch nicht etwa.... Zwei riesige, pralle Busen!! Ein kräftiger Körper stemmte sich an ihn, während sich die beiden überdimensionalen Brüste in seine Schulter bohrten. Langsam ließ der Druck nach, und Robin schnappte nach Luft. Als er neben sich aufschaute, kippte er fast um. Als erstes fiel natürlich der mit Spitzen und einem grünen Stoffbikini umrahmte Vollbusen ins Bild, der zu einem schlanken, großen Mädchenkörper gehörte. Über ihn fielen zwei dunkle geflochtene Zöpfe, die vor den Ohren gebunden waren. Lange Beine in Spitzenstiefeln und einem bis zu den Knien reichenden Rock unter dem freien Bauch, in einer Mischung aus lila und grün gehalten, ragten neben Robin auf. Das Mädchen, das wirklich keinen Vergleich mit Pamela Anderson zu scheuen brauchte, lachte ihn aus großen braunen Augen an und quiekte wieder mit einem schrillen Ton, dass Robin glaubte, seine Ohren würden zerspringen: ?Nein!! Das gibt es doch nicht!! Du bist es tatsächlich!! Erinnerst du dich?!! Ich bin Claire, deine große Schwester!!!!!!? (?Claire?: ausgespr. ?Klär?) Robin sah sie entgeistert an. Jarod und die anderen Männer, die um Robin saßen und das Szenario mitbekommen hatten, begannen sich vor Lachen zu biegen. Fortsetzung folgt.......... Wer ist Claire? Ist sie tatsächlich Robins Schwester? Der sechste Teil dürfte die Wahrheit ans Licht bringen...... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)