Robins Rückkehr von abgemeldet (Wichtige Mitteilung!! Bitte Kurzbeschreibung lesen!!) ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Genre: Abenteuer Seitenanzahl: 4 ½ Autor: Mikumi - Pai (Miku) Anm. d. Autors: Möcht nur mal n paar Leute grüßen **: meine Freundin Katjawa, die Fanart-Zeichnerin Ifurita/ - chan, Sonpan, Annika D./ Kathleen , Niko Geyer, Andrej, Eva Widermann, alle andren Zeichner, die mir schreiben, und auch die Leuts, die meine Fanfics als lesen. **see ya** Miku ****************** Robins Rückkehr - Teil 2 Robin starrte ihn mit offenem Mund an. Träumte er? Sollte er wirklich für einen englischen Herrn ein Finale im Bogenschießen durchhalten? Er wusste noch nicht einmal wie man die Dinger hält!! Aber enttäuschen konnte er Mr. Lawsen auch nicht. Da ertönte wieder der Gong, und sogleich wurde er hochgezogen und zum Schieß - Platz geschleppt. Mister Lawsen setzte sich auf eine Ehrenbank, während Robin mit schlotternden Knien zu seinem Platz ging, wo eigentlich jetzt Mr. Lawsen stehen sollte und nicht er! Mit zitternden Fingern öffnete er seinen Rucksack und holte seinen Bogen und die Pfeile hervor. Ein Raunen ging durch die Zuschauer, als das ganze Meisterwerk von einem Bogen sichtbar wurde, und auch die Pfeile wurden mit Staunen aufgenommen. "Ja, der Junge besitzt einen wunderbaren Bogen", bestätigte Mister Lawsen, und auch Robins Gegner, Sir Daleford, kam um einen bewundernden Blick nicht herum. Robin schluckte, nahm den Bogen, spannte sich das Halfter über den Rücken und trat hinaus aufs abgegrenzte Schieß - Feld. 5 meter neben ihm stand Sir Daleford und grinste ihn an. Das machte Robin nicht gerade Mut. Jetzt wurden die Zielscheiben aufgestellt, 2 jeweils einen halben Meter hohe Holzplatten mit den bunten Kreisen darauf, von denen jeder eine bestimmte Punktzahl einbrachte. Je näher die Kreise an der Mitte waren, desto höher war ihre Punktzahl. Traf man den kleinen schwarzen Punkt in der Mitte, hatte man schon gewonnen. Die Scheiben wurden genau 250 Meter von den Schützen entfernt aufgestellt, und der schwarze Mittelkreis sowie auch der zweithöchste waren schon mit dem bloßen Auge nicht mehr sichtbar. Die Kunst war es, diesen Kreis mit dem Schätzungsvermögen und dem Wissen, wo etwa er sich befand, zu treffen. Also war Robin deutlich im Nachteil. Einen Tag zuvor hatte er zum ersten Mal in seinem Leben einen Bogen in der Hand gehalten, und heute stand er auf einem Schießplatz und sollte ein Turnier gewinnen. Robin versuchte, mehr als den verschwommenen weißen Umriss der Scheiben auszumachen, doch sie waren für seine Kinderaugen viel zu weit weg. Weit, weit da hinten auf der Wiese standen einsam zwei bemalte Holzplatten, von denen er eines treffen sollte. Robin wurde schwindelig. Aus den Augenwinkeln sah er Sir Daleford, der bereits den Bogen angelegt und sich zum Schuß bereit gemacht hatte. Alles wartete nur noch auf ihn, Robin. Dieser Anblick gab Robin genug Kraft, sich wenigstens auf den Beinen zu halten. Tapfer nahm er seinen eigenen Bogen und zog einen der Pfeile aus dem Köcher. Es war der mit der umgeknickten Feder, doch Robin dachte, das macht jetzt auch nicht mehr viel aus. So, mal sehen, wie benutzt man das schon wieder? Robin dachte angestrengt nach, wie die Indianer in den Filmen immer mit den Bögen schossen. Den Körper etwas seitlich, die linke Hand um den Griff des Bogens, mit der rechten den Pfeil an die Sehne legen und zurückziehen... So müsste es gehen, dachte er. Er sah sich kurz um und bemerkte, dass anscheinend aller Augen auf ihn gerichtet waren. 2 Meter hinter ihm stand Lawsens Anwalt und blickte ihn streng an, als wollte er sagen "Mach bloß keinen Fehler!" . Robin wurde es heiß, und er wartete nervös auf das Signal zum Schuß. Wacklig hielt er den Bogen oben, während Sir Daleford zuerst schießen durfte und prompt den dritthöchsten Kreis traf. Als endlich Robin das Signal bekam, zog er panisch den Pfeil zurück und schoß. Der Pfeil flog keinen Meter, sondern segelte sofort nach Abschuß vor Robins Füßen zu Boden. Die Menge begann zu lachen, am lautesten Sir Daleford, der sich vor lauter Lachen schon den Bauch hielt. Nur Mister Lawsen und sein Anwalt blickten ernst drein. War der Junge wohl doch ein Fehler gewesen? Robin lief rot an und kochte fast über vor Wut. Als der Schiedsrichter noch einmal pfiff und ihm einen zweiten Schuß gab, versuchte Robin sich zu beherrschen. Ruhig hob er den Pfeil auf und griff erneut um den Bogen, während das Publikum gespannt auf seinen nächsten Fehlschuß wartete, um sich wieder vor Lachen biegen zu können, und nun jede seiner Bewegungen verfolgte. Robin drehte seine Brust etwas nach rechts und legte den Pfeil auf die Sehne. Dann hob er den Bogen hoch und hielt ihn mit festem Griff gerade in Richtung der Zielscheibe. Er atmete tief ein, zog den Pfeil zurück und spannte den Bogen, bis er sich dehnte. Jeder Muskel in seinem Körper spannte sich mit ihm an, seine Arme spürten nichts mehr, nur noch den Bogen und den Pfeil in seinen Händen. Er schloss die Augen und öffnete sie gleich wieder. Vor seinem geistigen Auge erschien das Ziel, mittendrin der kleine schwarze Punkt. Er wusste, wie er zielen musste, um ihn zu treffen. Robins Augen verengten sich zu schwarzen blitzenden Schlitzen, während er den Pfeil auf die Scheibe 250 meter vor ihm fixierte. Plötzlich zog er ihn blitzschnell zurück und ließ ihn los. Der Pfeil flog, flog rasend schnell auf sein Ziel zu - und fand es! Mitten im schwarzen Punkt in der Scheibe blieb er stecken. Die Zuschauer fuhren hoch, als Robins Pfeil den Siegespunkt traf. Der Schiedsrichter rannte zur Zielscheibe und widerlegte kurz darauf mit seiner Mikro - Durchsage jeden Zweifel: "Jaa!! Meine Damen und Herren, so fassungslos es scheinen mag, der Pfeil hat genau die Mitte getroffen!! Damit ist der Junge, der stellvertretend für Mister Lawsen schoß, der Sieger!!" "Das kann nicht wahr sein!" Wutentbrannt stürmte Sir Daleford zu den Zielscheiben, um danach noch wütender zurück gestapft zu kommen, da der Sieg tatsächlich berechtigt war. Die vielen hundert Menschen umlagerten Robin nun und wollten wissen, wie er das gemacht hatte. Mister Lawsen und sein Anwalt standen bei ihm und lobten ihn überschwenglich. Sir Daleford schaufelte sich durch die Leute durch zu Robin und brüllte noch immer: "Das kann nicht wahr sein, Mister Lawsen! Das ist unmöglich! In all den Jahrhunderten hat es nach Robin Hood keiner mehr geschafft, aus 250 Meter Entfernung ins Schwarze zu treffen!!" Wie? Robin sah Sir Daleford erschrocken an. Er war der einzige seit Robin Hood, der die Mitte der Zielscheibe aus 250 metern getroffen hatte?? Das konnte doch nicht sein! "Sir! Das wissen Sie! Das wissen Sie ganz genau!!" , brüllte Sir Daleford. Dann packte er Robin und schüttelte ihn. "Junge, wie lange schießt du schon mit dem Bogen?!" "Ja, das würden wir auch gern wissen!" , nickten die anderen zustimmend. "Das..das war das erste Mal!!" , sagte Robin. In diesem Augenblick verstummte das Gekreische um sie herum. Alle sahen ihn erstaunt an. "Das ist unmöglich!! Um so einen Schuß hinzukriegen braucht man 20 Jahre Erfahrung!!" , schrie Daleford. "Bitte, lassen Sie den Jungen, Sir Daleford!" , beschwichtigte Mister Lawsen ihn und trennte ihn behutsam von Robin. Robin bemerkte, dass jemand seine Hände untersuchte, und zog sie schnell zurück. Mister Lawsen sah ihn zweifelnd an. "Aber es stimmt, was Sir Daleford gesagt hat. Für so einen Schuß braucht man sehr viel Erfahrung. Lüg uns bitte nicht an, hörst du?" "Ich sagte es doch schon, ich habe nie vorher mit einem Bogen geschossen!" , sagte Robin trotzig. "Bitte, wir..!" "Er sagt die Wahrheit!" Mister Lawsen drehte sich um. Aus der Menschenmeute humpelte ein alter Mann hervor, der auf Robin zuging und dessen Hände nahm. "Sehen Sie, solche Hände hat kein Bogenschütze. Diese Finger haben nie zuvor einen Bogen gehalten. Der Junge hat recht. Seine Hände sind nie und nimmer die eines erfahrenen Bogenschützen." "Mag sein, dass Sie recht haben, Old Jack, aber wie erklären Sie sich dann so einen Schuß? Dafür braucht man jahrelanges Training!" "Oder den Bogen von Robin Hood!!" , übertönte eine kräftige Stimme das aufgebrachte Schnattern der Besucher, die sie und vor allem Robin zusammenfahren ließ. "Wie bitte?!" Alles drehte sich zu der mächtigen Gestalt von Big Bear um, der eben gesprochen hatte und Robins Bogen in den Händen hielt. Ohne ein weiteres Wort stapfte er zu Robin hin, baute sich vor ihm auf und streckte ihm seinen Bogen hin. "Woher hast du den?!" "Robin schluckte und blickte an dem Riesen hoch. "Ge...gefunden. Auf unserem Speicher." , antwortete er zaghaft. "Hier! Sieh ihn dir mal genau an!" Robin nahm den Bogen entgegen und betrachtete ihn. Er konnte nichts Ungewöhnliches entdecken und wollte Big Bear fragen, was denn damit sei, als er einen Schriftzug unter dem verrutschten Garn - Griff bemerkte. Verborgen unter dem dicken Knäuel waren da durchgestrichen die Buchstaben "RoL" ins Holz geritzt, daneben verbessert "RH". "Robin of Locksley - oder besser: Robin Hood!" Robin blieb fast das Herz stehen. Er konnte es nicht fassen, dass er tatsächlich mit Robin Hoods Bogen geschossen haben sollte. "Ist das deine Schrift?" , fragte ihn Big Bear. Robin schüttelte den Kopf. "Natürlich nicht!! Das ist eindeutig Robin Hoods Handschrift! Ich erkenne sie! Wir haben viele Papiere daheim, die er unterzeichnet hat!! Einer meiner Vorfahren war sein Gefährte!! Das ist Robin Hoods Schrift, ich schwöre es!!" , kreischte eine alte Frau, die den Bogen umfasst hielt und wie verrückt auf die Initialen deutete. "Ist ja gut! Ist ja gut!" Mister Lawsen beruhigte sie sachte und mehrere Bauern versuchten die Frau vom Bogen weg zu bekommen. "Wie heißt du?" , wollte Big Bear von Robin wissen. Robin starrte ihn an und sagte dann: "Robin von Locksley." Einen Moment lang war es totenstill. Big Bear blickte auf Robin herunter, holte tief Luft und dröhnte dann: "Robin von Locksley! Sein Name ist Robin von Locksley, habt ihr das alle gehört?!!" Dann packte er Robin am Kragen und schrie: "Sag mal, willst du uns verarschen?! Wer - bist - du??!!" "Lassen Sie sofort meinen Sohn los!!" Robins Mutter kam herbei gerannt und entriss Robin Big Bears großen Händen. "Was fällt Ihnen eigentlich ein?!" , rief sie wütend und verpasste dem Riesen eine heftige Ohrfeige. "Madam..." "Sein Name ist Robin von Locksley, ist das denn so schwer zu verstehen?!" , schrie sie ihn an. "Robin Hood war sein Urururgroßvater." , fügte sie dann etwas leiser hinzu, mit einem entschuldigenden Seitenblick auf Robin, der sie fassungslos ansah. Ebenso überwältigt waren auch die anderen Leute. Big Bear war noch immer gefangen von Miss von Locksleys Ohrfeige, und seine Backe färbte sich langsam dunkelrot. Robin wusste nicht was er sagen sollte. Sein Vater hatte also nie gelogen. Er hatte nie gelogen, als er sagte, dass er, Robin, ein englischer Adliger war. Er hatte nie gelogen, dass er tatsächlich aus diesem Kaff stammte. Und er hatte nie gelogen, wenn er von Robin Hood sprach. Sprachlos betrachtete Robin den Bogen in seiner Hand. Seinen Bogen. Mit seinen Initialen drauf: Robin von Locksley. Er trug nicht nur den Namen des Helden aus dem Sherwood Forest, der nun nur wenige 100 meter von ihm entfernt war, sondern auch den gleichen Bogen und - in ihm floß das gleiche Blut. "Dein Vater wollte, dass wir dich ,Robin' nennen. Er wollte, dass du irgendwann wieder in deine Heimat zurückkehrst. Deshalb bin ich mit dir hierher gezogen. Er dachte, dass du dann vielleicht deine Herkunft besser verstehen lernst. Seit du ein Baby warst und das erste Mal, mit 2 Jahren, einen Dartpfeil ins Schwarze warfst; damals habe ich einen riesigen Schrecken bekommen, Gott weiß, was du noch alles damit angestellt hättest, du warst immerhin noch ein Baby; seitdem wusste dein Vater, dass du das große Talent deines Vorfahren geerbt hast. Und er wollte, dass du es hier entfalten kannst. Das war sein letzter Wunsch." , erklärte seine Mutter Robin nieder - geschlagen. Die leute sahen Mutter und sohn sprachlos an. Sie mussten erstmal verkraften, was sie da eben gehört hatten. In diesem Moment brach am Rand des Festes ein großer Tumult los. Die Pferde begannen plötzlich zu scheuen und sich aufzubäumen. Sie trampelten die Stände nieder und veranstalteten einen riesigen Lärm. Da stürmten aus dem Wald etwa zehn schwer bewaffnete und vermummte Reiter hervor und sprengten über die Festwiese. Sie schlugen alles kurz und klein, was ihnen in die Quere kam. Sie achteten nicht auf die Bewohner, es ging ihnen wohl vielmehr um die Häuser. Die Menschen schrien vor Angst wie wild durcheinander, Robin wusste nicht mehr, was eigentlich los war, es ging alles viel zu schnell. Die Reiter drangen in die Häuser ein, verwüsteten sie und nahmen alles mit, was ihnen wertvoll erschien. Wer sich ihnen in den Weg stellte, wurde mit einem Schwerthieb weggeschleudert. Robin suchte verzweifelt nach seiner Mutter, konnte sie aber nirgends finden. Schließlich hatten die Reiter genug, schlugen noch ein paar Scheunen zu Kleinholz und verschwanden so schnell, wie sie gekommen waren; scheinbar in den Wald hinein. Zurück ließen sie eine Spur der Verwüstung, weinende und verängstigte Menschen und einen entsetzten Robin. Die Festwiese lag in Trümmern, zahlreiche Häuser waren zum Teil zerstört, Mütter suchten ihre Kinder und restlichen Verwandten zusammen, wer den Schock überwunden hatte, bemühte sich, den vielen leicht Verletzten auf die Beine zu helfen und zu verarzten. Robins Mutter stürzte auf ihn zu und umarmte ihn. "Gott sei Dank, Robin! Geht es dir gut?!" Sie umfasste sein Gesicht und tastete ihn ab, nach irgendwelchen Verletzungen suchend. "Ja, Mum! Mir geht' s gut!", sagte Robin und versuchte sie zu beruhigen. Sie war total verkrampft und fuhr sich ständig durch die blonden Haare. Robin hielt ihre Hände fest, als sie anfing, kleine Knoten hinein zu flechten, während sie wie ein aufgescheuchtes Reh das Chaos, das sich über Nottingham gelegt hatte, betrachtete und immer wieder nervös murmelte: "Was ist hier nur passiert? Oh mein Gott, wie konnte jemand nur so etwas tun?!!" Ihr Sohn führte sie zu einer Bank und setzte sie vorsichtig dahin. Er ließ sich neben ihr nieder, sprang aber einen Moment später wieder auf und fing im letzten Augenblick einen schwankenden Mann auf, der an ihnen vorbeiwankte, das Gleichgewicht aber nicht mehr halten konnte und umkippte. Robin half ihm hoch und bemerkte dabei einen Pfeil, der im linken Schulterblatt des Mannes steckte. Blut strömte aus der Wunde. Seine Mutter sah Robin erschrocken an und begann wieder, die Haare zu zwirbeln. Robin schluckte. Mutig zog er den Pfeil aus der Schulter des Mannes, der daraufhin mit einem Stöhnen in Robins Armen ohnmächtig wurde. Am Pfeil war ein Stück Pergament befestigt. Robin rollte es auf und zog kurz darauf die Luft ein. Viele der anderen Bewohner standen um sie herum, beim Anblick des bewusstlosen Mannes bereit, zu helfen wo sie können, und umringten Robin, um einen Blick auf das Papier zu erhaschen. Robin senkte den Blick, drehte das Blatt herum und zeigte es den anderen. Auf dem Brief stand in krakeliger, aber deutlich lesbarer Schrift in Großbuchstaben: "That was just the beginning! - Das war erst der Anfang!" Fortsetzung folgt......... Wer sind diese geheimnisvollen Reiter, die Nottingham verwüstet haben und so schnell wieder verschwunden sind? Und was haben sie noch vor, wenn das erst der Anfang ist? Die Bewohner von Nottingham und Robin sind in großer Gefahr.... Mal sehen, wie es im dritten Teil weitergeht.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)