Robins Rückkehr von abgemeldet (Wichtige Mitteilung!! Bitte Kurzbeschreibung lesen!!) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Fanfic zu "Robin Hood" Genre: Abenteuer Seitenanzahl: 6 Autor: Mikumi ( - Pai/ Miku) Anm. d. Autors: Ich muss hier erst mal etwas sagen: Diese Geschichte hat nichts mit dem Anime/Manga "Robin Hood" zu tun, sondern ist eher so'ne Art Fortsetzung der echten Legende um den Bogenhelden. Stellt euch also den jungen Robin nicht so vor wie den aus der TV - Serie (falls die jemand kennt*großes Fragezeichen*), meine Hauptperson sieht ziemlich anders aus, außerdem spielt die Fic nicht in Robin Hoods, sondern in unserer modernen Zeit. Außerdem ist die Fic ziemlich lang, der erste Teil (dieser hier!) hat 5 ½ - 6 Seiten, die restlichen wahrscheinlich etwas mehr. Es ist etwas langatmig, da die Geschichte eigentlich für ein Buch gedacht ist (das ich irgendwann mal veröffentliche...), aber man gewöhnt sich dran. Kleine Vorinfos: In dieser Geschichte spielt der Name eine große Rolle, wie ihr beim Lesen bald merken werdet. Wer sich darüber wundert, was jetzt der Name des Jungen mit dem englischen Helden zu tun hat: "Robin von Locksley" war Robin Hoods bürgerlicher Name. So, das war erst mal das wichtigste, *******knuddel** ****viel Spaß!!!! Miku Robins Rückkehr - Teil 1 Robin konnte doch nichts dafür, dass sein Nachname zufälligerweise "von Locksley" war. Warum mussten ihn die anderen ständig damit aufziehen?! Er konnte ebenso wenig etwas dafür, dass sein Vater Engländer war. Er hasste seine Herkunft. Sie brachte ihm nur Schwierigkeiten. Sein Vater hatte ihm immer klargemacht, dass er ein englischer Adliger war und sich auch so verhalten sollte. Und Robin hatte ihm immer die gleiche Antwort gegeben: "Ach ja? Robin Hood hat sich aber auch nicht sehr adlig benommen." Daraufhin war sein Vater still gewesen. Robin hasste diesen "Robin Hood". In der Schule, in Vereinen, überall wurde er mit seiner Herkunft und seinem Namen aufgezogen, gehänselt und gemieden. Seit er denken konnte, war Robin in Deutschland aufgewachsen und hatte keinerlei Beziehung zu seiner Abstammung. Darum hasste er es, wenn ihn andere mit dem englischen Nationalheld in Verbindung brachten. Doch jetzt, vor 2 Wochen, hatte sich alles geändert. Vor 2 Wochen war sein Vater an einem Herzanfall gestorben. Und seine Mutter wollte jetzt mit ihm zurück nach England ziehen, zurück zur Heimat seines Vaters, in ein kleines englisches Kaff namens "Nottingham" . Na toll! Robin war alles andere als begeistert, als ihm seine Mutter ihre "Überraschung" eröffnete. Danach hatte Robin stundenlang auf seinem Bett gelegen und seinen Vater noch mehr gehasst. Dafür, dass er einfach gestorben war und er jetzt nach England musste. Am liebsten würde Robin weglaufen. Sich einen neuen Namen zulegen. Und ganz abgelegen glücklich leben, irgendwo weit weg. Doch das ging leider nicht. Robin war erst 15 Jahre alt, und bis er 18 würde, wäre er längst in diesem Kaff in England verschimmelt. Während Robin so dalag, malte er sich die unmöglichsten Hassgedanken aus. Auf seinen Vater, auf seinen Namen und vor allem auf diesen "Robin Hood". Er wusste nicht mehr genau, warum er diesen ihm unbekannten Mann so hasste, er wusste nur, dass er diesem die ganzen Beschimpfungen zu verdanken hatte. Und er war auch nie stolz auf seinen Namen gewesen, und er wäre es auch nicht, wenn es auch nur möglich wäre, dass er irgendwie mit "Robin Hood" verwandt sein könnte. Mag sein, er sah dem Mann auf den vielen Bildern in seinen Geschichts - und Abenteuerbüchern schon ähnlich. Die gleichen hellbraunen Haare, die gleichen schwarzen Augen, der gleiche Körperbau, kräftig und doch jugendlich, das gleiche verschmitzte und siegessichere Lächeln, in etwa sogar die gleiche Körpergröße (Robin war schon immer klein für sein Alter) und die gleiche Fähigkeit, andere für sich zu gewinnen, wenn er seine Meinung durchsetzen will. Doch sonst verband ihn rein gar nichts mit Robin Hood. Dachte er zumindest. Mit diesen verzweifelten Gedanken schlief Robin ein. 3 Tage später saß er bereits mit Sack und Pack im Flugzeug nach London, und nochmal 1 Tag später stand er auf einer matschigen, unregelmäßigen Landstraße, 2 Meter von dem ihm so verhassten Schild entfernt: "Welcome to Nottingham". Dahinter zog sich die alte Straße etwa 1 km durch wirr hingeworfene Reihen verwitterter Sandsteinhäuser, Ställen, Höfen, einer sogar recht annehmbaren Schule, einer "Sheriff - Station", ein paar Pubs und weiter Wiesen, hinter denen sich, etwa 2 km von Nottingham entfernt, der berüchtigte Sherwood Forest ausstreckte. Robin zog die Luft ein, und ließ dann bei diesem Anblick sein Gepäck mit einem lauten Seufzer in den Dreck fallen. Kurz darauf wurde er von hinten angerempelt. "Hey! Passen Sie doch auf!", rief Robin wütend in seinem besten englisch. " Nana, junger Mann. Nicht so ungestüm!" , antwortete ihm ein älterer Mann in einem grün - braunen Umhang, der mehr wie ein Sack aussah, und humpelte an ihm vorbei. Er trug eine riesige Harke über der rechten Schulter, schwere braune Lederstiefel, mit der anderen Hand stützte er sich auf eine verbeulte Schaufel. Unter der dreckigen und verwaschenen Mütze auf dem Kopf des Alten kräuselten sich ein paar verfilzte Haare hervor, deren Schwarz - Grau auch in den wirren Bart überging. Robin war angewidert vom Anblick des alten Mannes, der jedoch ganz amüsiert von Robins kindlicher Reaktion schien. Er lächelte seinen jungen Gegenüber aufmunternd an und fragte: "Du bist neu hier, was? Hab dich noch nie hier gesehn. Is aber auch keine große Gegend hier. Wie heißte denn?" Es dauerte etwas, bis Robin das komische Gesäusel des Mannes verstand. "Ro.Robin von Locksley." , stotterte Robin hervor. Das Lächeln des Alten erfror. Mit kalten Augen und einem harten Gesichtsausdruck musterte er Robin von oben bis unten, drehte sich um und humpelte rasch davon. Robin sah ihm mit offenem Mund nach. Was sollte das denn?? Robin blieb jedoch keine Zeit mehr, um sich noch lange über das Verhalten des Alten zu wundern, denn in diesem Augenblick erschien seine Mutter neben ihm und forderte ihn auf, sein Gepäck zu nehmen und ihr in das neue Haus zu folgen. Einige Biegungen und etwa zehn seltsame Bauernmenschen später stockte Robin der Atem. Konnte man sowas "Haus" nennen?! Ihr neues Heim war eine etwas heruntergekommene Holzhütte, beträchtlich groß zwar, etwa wie ein normales Haus in Deutschland, jedoch einfach das "letzte". Es besaß keinen Strom, Fernseher, PC oder Telefon waren hier wohl unbekannt, man schlief auf Strohmatratzen, dafür säumten die Wände zahlreiche Jagdtrophäen, Regale und Töpfergegenstände. Als Robin sein neues Zimmer sah, verlor er endgültig jede Hoffnung auf ein wenigstens erträgliches Leben hier. Gegenüber der Tür war ein großes Fenster, das auf das Dach eines Anbaus führte, von dem aus man in den Garten des Hauses gelangte, der direkt an den Sherwood Forest grenzte. Unter dem Fenster befand sich ein Holzgestell mit einem flachen Strohballen und einer zerrissenen Decke, das wohl das Bett darstellen sollte, daneben diente ein recht wackliger kleiner Hocker als Nachttisch. Rechts neben der Tür stand ein größerer, recht solide aussehender Tisch, allerdings ohne Stuhl. Ansonsten hingen nur noch ein paar, zum Teil heruntergefallene, Regale an den Wänden, und in der rechten Ecke neben dem Bett war ein Loch im Boden, durch das eine lange Röhre ins Nirgendwo führte. Na, das ist wohl das Klo, dachte Robin und verzog das Gesicht. Super! Ein englischer Adliger in einer verfallen Hütte mit einem Plumpsklo!! Was kann da noch schief gehen. Zum wiederholten Male seufzend warf sich Robin auf das Bett, und fuhr im gleichen Moment mit einem Schmerzensschrei wieder hoch. Das Ding kratzte und biss, und Robin schwor sich, es nie wieder anzurühren. Auf sowas sollte er doch wohl nicht schlafen?! "Mum! Ich will mein Zimmer wieder! Hier schlaf ich ganz sicher nicht!!" , brüllte er das Treppenhaus hinunter. "Nun, Darling, du kannst auch auf dem Dachboden schlafen, wenn dir das lieber ist." , antwortete die Stimme seiner Mutter von unten. Wütend schmiss Robin die Tür zu. 5 Stunden später lag er, immer noch wütend, in die zerrissene Decke gewickelt auf dem Fußboden des Speichers. Schlafen konnte er beim besten Willen nicht. "Verdammte Scheiße!!" , fluchte er laut vor sich hin. Von unten rief seine Mutter zurück: "Schatz, wenn du nicht schlafen willst, dann lass es. Aber bitte sei leise!" "Ach!" Robin stand auf und stampfte laut mit dem Fuß auf. Seine Mutter sagte jedoch nichts mehr. Robin wanderte auf dem Dachboden herum und kickte zwischendurch gegen ein paar der herumstehenden Kisten. Er war sehr neugierig, schon immer, und so beschloss er, den Speicher mal etwas unter die Lupe zu nehmen. Er öffnete jede Kiste und untersuchte ihren Inhalt. Er fand jedoch nur alte Pergamentrollen, die in seinen Fingern zu Staub zerfielen, Schnitzereien, Holz - und Tongegenstände, verwelkte Blätter, Äste und sonstigen Schutt. Er wollte sich gerade wieder schlafen legen, als ihm ein länglicher Behälter im hintersten Winkel des Raumes auffiel, den er vorher nicht gesehen hatte. Er ging auf ihn zu und bemerkte bei näherem Hinsehen, dass es sich um so etwas wie einen Pfeilköcher handeln musste. Es war total zugestaubt, doch Robin erkannte deutlich einen großen, hölzernen Bogen und viele scharfe Pfeile, die darin steckten. Vorsichtig nahm er die Sachen hoch und trug sie zu seiner Decke. Dort setzte er sich im Schneidersitz hin und begann, mit einer Ecke des Tuches den mächtigen Bogen und die vielen Pfeile abzuwischen. Als er fertig war, traute er seinen Augen kaum. Der Bogen war fast so groß wie er selbst, aus feinst geschnittenem Holz angefertigt, sauber geglättet und dennoch einfach gemacht. Die gespannte Schur bestand wohl aus einem Garn - ähnlichen Material, und war in tiefen Rillen an den beiden Enden des Bogens befestigt. Zusätzlich war sie dick um den Griff gewickelt, damit das Holz dort nicht splitterte und der Bogen besser in der Hand lag. Die Pfeile waren ebenfalls glatt geschnitzt, an einem Ende abgerundet, am anderen mit einem breiten Schlitz versehen, in dem fest eine scharfe Eisenspitze steckte. Am anderen Ende waren kleine Federn in den Stock eingelassen und mit der gleichen Schnur befestigt, die auch den Bogen anspannte. Fassungslos hielt Robin seinen Fund in den Händen, drehte und wendete ihn und testete immer wieder die Schärfe der Pfeilspitzen, indem er kleine Männchen in den Boden ritzte. Er hatte diesen Bogen sofort ins Herz geschlossen. Überglücklich schmiegte er ihn an sich, legte sich hin und schlief so einige Minuten später ein. Am nächsten Morgen wurde er ziemlich unsanft aus dem Bett geworfen. Seine Mutter riss freudestrahlend die Speichertür auf und rief: " Los Robin, steh auf! Es ist bereits halb eins! Heute um Eins findet etwas außerhalb von Nottingham ein Bogenschieß - Wettbewerb mit Volksfest statt! Das könntest du dir mal anschauen!! Beeil dich!!" Robin klatschte die Hände vors Gesicht und brummte missmutig irgendwas zurück, doch seine Mutter war schon wieder verschwunden. Wer sagt denn, dass ich will!, dachte er gelangweilt. Obwohl... warum nicht? Er hatte sowieso nichts Besseres zu tun. Robin rappelte sich auf und trat dabei auf etwas. Da fiel ihm sein neuer Bogen wieder ein, der noch immer unter ihm lag. Als er die umgeknickte Feder sah, auf die er getreten war, erschrak er und versuchte vorsichtig, sie wieder gerade zu biegen, was aber nicht so recht gelang. Wann sollte das Fest beginnen? Um Eins? Um Gottes willen, dann musste er sich sputen! Hektisch zog er sich sein orangenes Nike - Shirt über, behielt die schlabbrige, verwaschene blaue Jeans, die er die Nacht über getragen hatte, einfach an und versuchte auf einem Bein hüpfend die Turnschuhe anzuziehen. Er wollte gerade zur Tür hinaus stürmen, als sein Blick auf den am Boden liegenden Bogen fiel. Er zögerte kurz, schnappte dann seinen Rucksack, stopfte die Pfeile, den Köcher und den Bogen, der zur Hälfte noch oben herausragte, hinein und spurtete zwei Minuten später die Straße entlang. Das Volksfest war nicht zu übersehen. Riesige Girlanden überzogen die Wiese, an denen Fähnchen, Plakate und Fotos der Favoriten des Schieß - Turniers hingen. Stände mit Kaffee, Kuchen, Tee, Würstchen und vielem mehr luden zum "sitting down" ein, überall wurden Bilder der Turnier - Teilnehmer verteilt, auf denen deren Titel und Qualikationen aufgelistet waren, um neue Anhänger zu gewinnen, und alle paar Sekunden lief man einem breit gebauten, kräftigen Bauern, hin und wieder auch einem etwas feiner gekleideten, also vermutlich Adligen, mit einem imposanten Bogen über der Schulter und einem Korb voll Pfeilen über den Weg, der stolz sein Können vorführte. Robin beachtete niemand. Er war vermutlich auch zu klein, um in diesem Gedränge auffallen zu können. Hin und wieder wurde er hin und her geschubst, wenn sich die siegessicheren Bogenschützen ihren Weg durch die Menge bahnten und von den Frauen angeschmachtet wurden. Aufmerksam beobachtete Robin das englische Volk und versuchte zum Teil, ihre Unterhaltungen zu verstehen. Als er sich gerade an einem Stand an heißen Würstchen bediente, fiel ihm ein Menschengedränge in seiner Nähe auf. In dessen Mitte stand ein großer, stark aussehender Mann mittleren Alters, der von einer Meute Verehrerinnen und Bewunderern umgeben war. Wahrscheinlich ist das der beste Bogenschütze hier, dachte Robin, während er kräftig in seine Wurst hineinbiss, so wie der behandelt wird. Der muss ganz schön gut sein. Die Frauen um den Schützen herum schwärmten von seiner Schusskraft und seinem Zielvermögen. Der Mann lachte und meinte: "Tja, ich bin halt der Beste hier. Keiner kann mir das Wasser reichen! Ich bin einer der besten Bogenschützen Englands! Hahahaha!!!" "Ja, aber an Robin Hood kommst du nicht heran!" , meinte eine der Frauen. Der Mann hörte auf zu lachen. Robin spuckte erschrocken die Wurst aus, als er das hörte, und würgte prustend den Rest hinunter, der ihm vor Schreck im Hals stecken geblieben war. ROBIN HOOD! Ging das denn schon wieder los?!! Der Bogenschütze verzog nun das Gesicht zu einem Grinsen. "Haha! Robin Hood! Das ist ein guter Witz! Das ist ja klar, an ihn kommt keiner heran!! So gut wie er wird nie mehr einer!! Aber irgendwann," der Mann ballte entschlossen die Hand zur Faust, "irgendwann werde ich ihm Konkurrenz machen! Und wenn es das Letzte ist, was ich tue!! Hahaha!" Der Mann lachte wieder laut auf, und die Frauen lagen ihm erneut dahin geschmolzen zu Füßen. Robin verzog das Gesicht. Irgendwie ging ihm dieser Typ auf die Nerven. Ihm war ohnehin keiner dieser Turnier - Teilnehmer geheuer. In diesem Augenblick tönte ein lauter Hornstoß über die Wiese. Die Teilnehmer wurden zur Aufstellung gerufen. Der Bogenschieß - Wettbewerb begann. Es schien, als würde die Wiese anfangen zu laufen, als sich die gesamte Menge in Bewegung setzte und eilig zum Wettbewerbsplatz drängte. Die Schützen wurden bejubelt und gefeiert; wie es aussah, war dieses Turnier wohl sehr beliebt. Robin suchte verzweifelt einen Platz, von dem aus er etwas sehen konnte, doch es war zwecklos. Er war einfach zu klein. Die besten Plätze waren natürlich schon belegt, und sogar um die, von denen aus man höchstens den Oberkopf eines großen Schützen sehen konnte, wurde gekämpft. Da entdeckte Robin einen weitläufigen Baum einige Meter von ihm entfernt. Der Baum schien sehr stabil zu sein und seine breiten Äste reichten bis über den Platz. Robin nahm seinen Rucksack, hängte ihn dort an einen der unteren Äste und schwang sich hinauf. Mit einem Sprung saß er oben in den Ästen und hatte von hier aus die beste Aussicht überhaupt. Zufrieden rutschte er etwas weiter vor, ließ die Beine herunter baumeln und legte sich so hin. Er konnte alle Teilnehmer sehen, auch wieder den Angeber von vorhin, den adlig Gekleideten, der ihm schon bei seiner Ankunft aufgefallen war, und noch etwa 20 andere. Scheinbar war hier heute alles vertreten, was in England in der Bogenschuß - Szene Rang und Namen hatte. Viele Schützen waren gut angezogen und wurden mit Titeln angeredet, andere hatten sogar Diener. Aber an Robin Hood kommt keiner heran, dachte Robin, zu seiner eigenen Verwunderung, während er da oben hing und das Treiben unter ihm beobachtete. Der Wettbewerb lief gut, die Menge tobte und jubelte. So viel Robin mitgekriegt hatte, waren die momentan am weitesten gekommenen der Angeber vom Würstchenstand, Sir Daleford, zu Robins Überraschung der Neffe des Sheriffs hier, wie unter ihm eine Dame ihrer Freundin erklärt hatte; der Adlige, Lord von Whitsey; ein Riese namens Big Bear, dessen Name, so überlegte Robin, wohl nach seinem Aussehen und der Größe ging; ein grober Bauer, der Major Statch gerufen wurde, und ein weiterer vornehmer Mann, Mister Lawsen. Der Wettbewerb war fast fertig, es fehlten nur noch das 30 - Meter - und das 250 - Meter - Schießen. Erster war zurzeit Sir Daleford, danach Mister Lawsen, dann Big Bear, dann Lord von Whitsey und schließlich Major Statch, die Restlichen waren praktisch unwichtig, da sie keine Chance mehr auf den Sieg hatten. Das 30 Meter - Schießen ging für Sir Daleford und Mister Lawsen unentschieden aus, auf den Rängen 3 - 5 wechselten nur Big Bear und Major Statch ihre Plätze. Jetzt entschied das 250 - Meter - Schießen zwischen Sir Daleford und Mister Lawsen den Sieger. Doch bis dahin wurden erst mal 15 Minuten Pause eingelegt. Robin beschloß, die Pause durch auf seinem Hochsitz zu bleiben; aus Angst, jemand anders könnte ihn für sich entdecken. Etwa zehn Minuten waren schon um, da geschah es. Eines der Pferde, die vor den vielen Kutschen am Rande des Festes grasten, war durch irgend etwas aufgeschreckt worden und galoppierte nun aufgebracht durch die Besuchermenge. Schreiend stoben die Menschen auseinander, als das Pferd durch sie hindurch preschte. Auch Mister Lawsen versuchte erschrocken, sich in Sicherheit zu bringen, doch das Pferd streifte ihn und riss ihn zu Boden, als es an ihm vorbei wollte. Einigen kräftigen Bauern gelang es, das aufgescheute Pferd wieder zu beruhigen, doch für Mister Lawsen sah es nicht gut aus. Er wand sich vor Schmerzen auf dem Boden und hielt sich den rechten Arm. Sofort eilte ein Arzt zu ihm und untersuchte ihn. Bedauernd musste er Mister Lawsen die Diagnose mitteilen, während dieser vorsichtig auf eine Bank gesetzt wurde. " Es tut mir leid, Sir, aber ihr Arm ist gebrochen. Sie werden ihn die nächsten Tage nicht mehr bewegen können und müssen das Turnier abbrechen. Der Arm muss erst geschient werden, und es wird lange dauern, bis Sie ihn wieder benutzen können." Mister Lawsen sah den Arzt fassungslos an, verbiss sich aber einen Kommentar. Robin hatte den Amoklauf des Pferdes von seinem Baum aus mitbekommen und den Sturz von Mister Lawsen genau gesehen. Er konnte nicht glauben, dass sein Favorit ausscheiden musste. Da zupfte ihn jemand an der Hose. Robin schaute nach unten. Unter ihm stand ein vornehm aussehender Mann, deutete auf Robins Bogen, der aus dem am Baum hängenden Rucksack lugte, und fragte: "Kannst du damit umgehen?" "Äh...eigentlich....ähm.." , brachte Robin nur heraus, bevor er auch schon vom Baum gezerrt und mit seinem Rucksack durch das Gedränge geschleift wurde. Mister Lawsen blickte betreten zu Boden. Keiner der Anwesenden sagte mehr was. Alle waren sie geschockt davon, dass einer der Favoriten nun aus solch einem Grund aussteigen musste. Auch aus Respekt vor Mister Lawsens Gefühlen schwiegen die Besucher. Schließlich meinte Mister Lawsen bitter: "Also gibt es keine Chance mehr, das Turnier zu gewinnen. Das war' s dann wohl für mich." "Nicht, wenn wir einen Ersatz für Sie finden, Mr. Lawsen!!" , rief jemand aus der Menge. Der vornehme Herr, der sich als Lawsens Anwalt herausstellte, drängte sich zu ihm durch und setzte Robin vor ihm ab. Mister Lawsen blickte seinen Anwalt überrascht an und betrachtete dann Robin, der auf dem Boden vor ihm saß und kein Wort mehr herausbrachte. Dann wandte er sich wieder seinem Anwalt zu. "Meinen Sie, dieser Junge kann Bogenschießen? Er sieht mir doch arg schmächtig und alles andere als stark aus." "Jedenfalls trägt er einen sehr guten Bogen bei sich, und ich nehme an, er wird es verstehen ihn zu benutzen." , erwiderte der Anwalt. "Nun gut" , Mr. Lawsen legte Robin die heile Hand auf die Schulter und lächelte. "Du bist nun offiziell mein Vertreter bei diesem Turnier. Ich zähle auf dich!" Fortsetzung folgt .......... Wie wird es weitergehen? Wird Robin tatsächlich an dem Turnier für Mister Lawsen teilnehmen oder wird er kneifen? Wenn ja, wird er wirklich einen Punkt machen oder total versagen? Im zweiten Teil werdet ihr es erfahren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)