Kitto shiawase wa kanashimi ni niteiru von abgemeldet (Die Welt ohne Hoffnung) ================================================================================ Prolog: Der Fuchs ohne Zunge ---------------------------- Hörst du mich? Hörst du mich in der unendlichen Dunkelheit? Verstehst du was ich dir sage? Verstehst du die Worte aus dem Mund, ohne Zunge? ... ... Antworte, mir! Verstehst du meine Worte? Ein lautes Schreien halte durch den Gang. Ein Schreien das alles Aussagen konnte. Angst, Wut, Trauer und... Tod. In diesem einen Schrei war zu vernehmen was sie in den letzten Sekunden, bevor ihre Seele den Körper verließ, fühlte. Dann wurde es Still. Eine unheimliche, nie enden wollende, Stille. Der Gang war dunkel und leer, das Schreien war schon längst verstummt. Irgendwann wurde die hölzerne alte Tür, doch noch aufgestoßen und es waren wieder Geräusche zu vernehmen. Aber nur von der Tür, nur von der aufgestoßenen Tür, nicht von der Person die hervor trat. Diese bewegte sich, Nahe zu lautlos, durch den dunklen Gang. Die Hände waren verschmiert. Überall Blut, dass metallisch roch und sogar noch warm war. Überall Blut, dass eine lange Spur auf dem Boden, hinter der Person, hinterließ. Leise, Nahe zu Lautlos, blieb die Person stehen. Das Gesicht war hinter einer Maske versteckt. Hinter einer weißen Fuchsmaske, mit kleinen roten, blutfarbigen, Flecken darauf. Die Haare waren zu einem Zopf zusammen geflochten, einzelne Strähnen hatten sich jedoch schon wieder gelöst und fielen sanft über den Rücken des Unbekannten. Die Klamotten waren alle samt schwarz und das Blut war, auf dem dunklen Stoff, nicht zu erkennen. Nur die Maske und die Hände gaben wieder, welches Grauen sich in dem Zimmer, am Ende des Flures, hinter der hölzernen Tür, abgespielt hatte. Ein Grinsen machte sich unter der befleckten Fuchsmaske breit. Ein befriedigtes Grinsen, gefolgt von einem Lachen, dass ein dumpfes, heiseres, Geräusch, durch die Maske verursachte. „Jetzt hast du doch nicht verstanden was ich dir sagen wollte. Jetzt hast du doch nicht verstanden, was der Mund, ohne Zunge, dir Mitteilen wollte. Dabei hätte es doch dein Leben gerettet,“ flüsterte die raue Stimme, unter der Maske. „Ich habe dich doch extra gefragt, ob du mich hörst. On du mich wirklich hörst, auch ohne die Zunge.“ Ein etwas enttäuschtes Seufzen, schlich sich über die Lippen, der Person, mit der Fuchsmaske. Diese setzte sich langsam wieder in Bewegung und ging auf ein Fenster zu, dass das andere Ende des Ganges, schmückte. Es war klar, dass das Schreien gehört wurde und die Person musste sich eigentlich beeilen, um rechtzeitig zu verschwinden, doch ließ sich alle Zeit der Welt, um das Gefühl zu genießen. Das Gefühl wenn Menschen starben.... „Wo warst du,“ fragte Shínda und starrte ins Dunkle. „Das geht dich nichts an,“ antworte der schwarzhaarige und nahm die Maske ab. „Hattest du dich schon wieder nicht unter Kontrolle? So kann das nicht weiter gehen, dass weißt du genau,“ meinte Shínda, stand auf und begab sich zu dem Schwarzhaarigen. „Nerv mich nicht. Ich bin nicht in der Stimmung.“ Die Maske fiel leise zu Boden und ein junges Gesicht kam zum vor schein. Ein Junge, mit blutroten Augen, starrte finster zu Shínda, der sich neben ihn gestellt hatte. Leise zog er das Zopfgummi aus dem Haar und fuhr ein paar Mal mit den Fingerspitzen durch die seidigen Strähnen. Die Haare waren lang und wenn sie offen waren, wirkten sie noch länger. Wie ein schwarzer Schleier, der die Wahrheit verbirgt. „Wie du meinst, aber denk an das Sigel,“ sagte Shínda beiläufig und hob die Maske vom Boden auf. Vorsichtig strich er über die glatte Oberfläche und über die roten Flecken, die verschmierten, als seine Fingerspitzen darüber hinweg glitten. „Lass das,“ sagte der Junge und schnappte sich die Maske aus Shíndas Händen. „Fass sie nicht wieder an.“ Grimmig schaute er ihn mit seinen roten Augen an. Dann wandte er sich ab und ging in Richtung Schlafzimmer. „Du weißt wie ich es hasse wenn du mein Blut anfäßt,“ murmelte er, schaute noch mal kurz auf die Maske und verschwand dann hinter der Tür. „Ja, natürlich weiß ich es. Aber, es ist doch so verlockend....,“ gab Shínda zurück und starrte zur geschlossenen Tür rüber. „Schlaf gut, mein kleiner Fuchs.“ „Schlaf und such im Traum die Wörter die du ohne Zunge nicht ausdrücken kannst.“ Kapitel 1: ...Er kommt ---------------------- Es war schon vor Stunden dunkel geworden. Die Laternen beleuchteten die Straßen und man konnte auf der anderen Straßenseite eine Reklametafel, in grün, leuchten sehen. In diesen Straßen von Tokyo war meistens nicht viel los. Ab und an fuhren zwar ein paar Autos vorbei und ein paar Leute gingen Abends noch in die paar Kneipen und Clubs die es in der Nähe gab, aber es war meistens recht Still. Genau aus diesem Grund waren Yuns Eltern auch damit einverstanden gewesen, dass sie von zuhause auszog, obwohl sie erst 17 Jahre alt war. Schließlich wollten sie nur das Beste für ihre Tochter und wenn sie schon nicht an deren Seite sein konnten, denn wollten sie wenigstens wissen, dass sie wohlbehütet, in einer ungefährlichen Gegend, in einem Apartment, im vierten Stock, wohnte. Die Wohnung war zwar mehr als überteuert, aber das war Yuns Eltern egal gewesen, sie wollten einfach nur, dass ihre Tochter konnte. Außerdem hatte sie das Geld ja. Seit Yuns Vater mit seiner Firma groß rausgekommen war, schwamm die Familie in Geld. Yun machte sich jedoch nicht viel daraus. Für sie blieb alles gleich. In der Wohnung brannte ein kleines Licht. Eine Schreibtisch Lampe, erhellte den Raum. Das Fenster war weit geöffnet und die Gardinen zur Seite gezogen, doch jeder kleine Windhauch ließ sie tanzen. Yun hatte die Arme auf der Fensterbank verschränkt und den Kopf drauf gelegt. Mit dem Schreibtischstuhl, auf dem sie saß, rutschte sich vor und zurück. Ihr Blick war in den dunklen Himmel gerichtet. Lustlos seufzte sie und schloss die Augen. In letzter Zeit war ihr das alles zu viel geworden. Sie hatte in der 3-F der Oberstufe, ein paar Probleme gehabt. Die Noten verschlechterten sich, mit dem Kopf hing sie ständig in den Wolken und mit ihren Freunden konnte sie nicht reden. Die Freunde die sie hatte, waren alle samt Jungs und sie wusste nicht wie sie ihnen ihre Probleme anvertrauen sollte. Sie mochte die Mädchen aus ihrer Klasse nicht, alle waren sie hochnäsig und hielten sich für was besseres. Nein, solche Freundinnen wollte sie nicht. Sie wollte nur eine Freundin. Eine Freundin die wie sie war. Nicht nur an Make-up und Jungs dachte. Eine die auch andere Gesprächsthemen hatte als, was passt besser zu meinem Teint, Lila oder Pink? Sie wollte niemand eingebildeten oder jemand der nachher doch hinter ihrem Rücken schlecht über sie redete. Sie wollte nur eine Freundin. Die Jungs aus ihrer Klasse waren toll. Richtig lustig und man konnte viel Spaß mit ihnen haben. Yun schaute gerne zu wie sie Fußball spielten und redete auch mit, wenn die Jungs mit ihren Erfahrungen angaben. Sie war sich bei ihren Freunden um nichts zu schade. Sie wusste was sie an den Jungs hatte. Aber trotz diesem Spaß und der Freude, fehlte ihr eine Person, mit der sie auch über ihre Schwächen reden konnte und sich auch mal eine Blöße geben konnte, nicht immer tun musste als sei sie genauso stark wie alle anderen. Etwas verträumt öffnete Yun die Augen. Es kam ein leichter Wind durch das Fenster herein geweht und Yuns lange, schwarz Haare, bewegten sich sanft auf und ab. Ich will ja mit jemandem reden, aber wie, fragte sich die kleine selbst und seufzte wieder. Ich habe es ja schon mal mit Rayú versucht. Er hört mir zwar zu und versucht mir zu helfen, aber er versteht offenbar nicht was in mir vor geht. Yun stand langsam auf, stieß den Schreibtischstuhl vorsichtig mit den Zähen an und dieser rollte über den Parkett, bis unter den Schreibtisch. Sie drehte sich um und schloss kurz das Fenster, stelle dieses dann auf Kipp. In ihrer hellgrauen Schlafanzughose und dem weißen T-Shirt, schmiss Yun sich aufs Bett. Seit zwei Wochen hatte sie diese komischen Träume. Jede Nacht das gleiche und langsam machte sie sich Sorgen. Sie wollte sich jemandem anvertrauen, denn sie war sich nicht sicher ob das noch normal war. Die Jungs sprachen nie über seltsame Träume, nur über feuchte Träume. Aber ob es auch Mädchen in ihrem Alter gab, die merkwürdige Träume hatten. Sie wollte es wissen. Unbedingt! Aber wen, wen sollte sie fragen. Vielleicht jemanden aus der Parallelklasse, dachte Yun und krabbelte unter die Bettdecke. Da gibt es doch dieses eine Mädchen. Wie hieß sie noch?... Ich glaube Mirakawa-san, oder so. Ich könnte sie ja einfach mal ansprechen. Bei den Jungs trau ich mich doch auch alles, also warum so schüchtern wenn ich mit Mädchen reden soll. Yun drehte sich auf die Seite und stütze den Kopf auf dem Arm ab. Sie wirkt immer so ruhig, ausgelassen und freundlich. Vielleicht ist sie ja genau die richtige, an die ich mich wenden sollte. Ich könnte sie nach den komischen Träumen fragen und auf die Art ein Gespräch aufbauen. Der perfekte Plan. Siegessicher, mit breitem Grinsen, ließ sich Yun ins Kissen fallen und war davon überzeugt, dass ihr Plan funktionieren würde. Sie starrte noch ein paar Minuten an die Zimmerdecke und schlief dann ein. Die Schreibtischlampe vergaß sie ganz und so blieb diese über Nacht an und leuchtete, mit warmen Licht, Yuns schlafendes Gesicht an. Spürst du den kalten Schnee... ...Ja! Gut... Ich habe nicht viel Zeit, aber ich werde dir helfe. Glaub daran Yun, ich werde dir helfen. Wieso? Wieso willst du mir helfen. Was ist denn überhaupt los.... Bald. Bald wirst du es erfahren. Denk daran was ich dir sage! Du wirst nicht ewig Zeit haben und ich werde nicht ewig bei dir sein. Denk dran... ...Aber? Warte.... Geh nicht... Ich muss noch so viel wissen. Warte doch..... Erschrocken schlug Yun die Augen auf. Sie saß aufrecht im Bett, die Stirn war verschwitz, die Haare zerzaust und ihr T-Shirt war verrutscht. Etwas verträumt schaute sie umher und merkte es jetzt das sie wach und in ihrem Zimmer, war. Schon wieder dieser Traum, dachte Yun und schob die Bettdecke zur Seite. Vorsichtig tastete sie mit den Füßen am Boden längs, bis sie ihre Hausschuhe gefunden hatte und hinein schlüpfte. Leise Seufzte sie und sortierte die Gedanken in ihrem Kopf. Schon wieder dieser Junge mit den weißen Haaren. Jede Nacht ist es das selbe. Jede Nacht erzählt er das selbe und jede Nacht frag ich das selbe. Müde stand Yun vom Bett auf und streckte sich. Ihr Blick ging in Richtung Wecker, der in rot leuchtenden Ziffern, auf ihrem Nachttisch stand. „Oh...,“ war das einzige was Yun heraus bekam, als sie sah das der Unterricht in fünf Minuten beginnen würde. Schnell rannte sie ins Bad, putzte sich die Zähne und kämmte sich die Haare. Danach lief sie zurück ins Schlafzimmer und kramte ihre Schuluniform aus dem Schrank. Sie hasste diese, aber die Kleiderordnung bestand nun mal. Schnell schnappte sie sich ihre Schultasche und einen Apfel aus der Küche, dann lief sie durch den Flur zog sich die Schuhe an und verließ die Wohnung. Den Weg bis zur Schule lief sie, denn die Schule war nur ein Katzensprung entfernt. Keuchend rannte sie, so schnell sie konnte, über den Schulhof, in die Eingangshalle, die Treppen rauf und durch den langen Flur. Von weiten sah sie jemanden vor der Tür ihrer Klasse stehen und abrupt bremste Yun ab und blieb kurz vor der Person stehen. Sie rang erst mal nach Luft und bemerkte dann das es ein Junge war, der sich an die Wand, neben der Tür gelehnt hatte. Dieser musterte sie skeptisch und machte ein finsteres Gesicht. Yun lauschte erst mal. Doch sie hörte keine Stimmen aus dem Klassenraum, dass hieß das der Lehrer schon da war. Ansonsten wäre viel mehr los gewesen. Dann betrachtete die Braunhaarige den Fremden auch genauer. Dieser hatte kurze schwarze Haare, die etwas zerzaust in sein Gesicht fielen. Die Augen waren dunkel Braun, soweit Yun, es erkennen konnte. Der Junge war recht groß und wirkte sehr maskulin. Yun schnaubte kurz, da dieser, sie genauso betrachtete. „Ich bin Yun Yurajaki,“ stellte sie sich vor und reicht dem Jungen die Hand. Dieser schaute auf die Hand von Yun runter und dann hoch in ihr Gesicht. Er drehte sich nur um und öffnete die Tür zum Klassenzimmer. Das Mädchen hatte gar nicht richtig mitbekommen, dass der Lehrer den schwarzhaarigen herein gerufen hatte. Dieser ging bis zum Pult des Lehrers und stellte sich neben diesen. Yun hingegen versuchte sich leise mit hinein zu schleichen und an der Wand entlang, bis zu ihrem Tisch zu kommen. „Yurayaki-san, schon wieder zu spät,“ brüllte der Lehrer und Yun fuhr erschrocken zusammen. Mist hat mich der Idiot doch bemerkt. Genervt ging sie schnell zu ihrem Platz und blieb vor diesem stehen. Sie verbeugte sich kurz und setzte sich dann. „Verzeihung Aohime-Sensei, ich habe heute Morgen verschlafen,“ entschuldigte sich Yun und schaute nach vorne zum Lehrer. „Das ist keine Entschuldigung. Du kannst nicht mal an dem Tag pünktlich sein, an dem wir einen Neuen Schüler bekommen.“ Zornig schaute Aohime-Sensei zu Yun, wandte sich jedoch dann dem Jungen zu, der immer noch neben dem Lehrer stand und sich einen ersten Eindruck von der Klasse verschaffte. „Stell dich der Klasse vor,“ bat er ungewöhnlich höflich und überließ dem Jungen alles weitere. „Yachi Seiji,“ stellte er sich nur knapp vor und starrte an die Wand, hinten im Raum. Für einen Augenblick trat Stille ein und man erwartete noch irgendeine Reaktion von Seiji, doch dieser starrte gelassen vor sich hin. „Ehm...Ja, na dann. Wir hoffe dir wird es in unserer Klasse gefallen. Wenn du noch Fragen hast wende dich an den Schülersprecher Kanzaki-san.“ Ein Junge in der zweiten Reihe stand auf und verbeugte sich höflich. Also ist er der Neue, dachte Yun und erinnerte sich noch daran wie sie sich letzte Woche darauf gefreut hatte, dass jemand Neues in die Klasse kommen sollte. Doch ihre Erwartungen wurde nicht wirklich erfüllt und etwas enttäuscht schaute sie zu Yachi, der einen Platz zugewiesen bekam und sich, wie es ihm gesagt wurde, dort hinsetzte. Yun starrte auf seinen Rücken und seufzte. Ich hab ihn mir toller vorgestellt. Sie stütze das Kinn auf der Hand ab und verfolgte gelangweilt dem Unterricht. Zwischendurch fielen ihn fast die Augen zu, doch sie versuchte angespannt zuzuhören. „Endlich Pause,“ stöhnte Yun und streckte sich, als die Schulglocke geläutet hatte. „Yun-chan,“ meinte eine Stimme und umarmte das Mädchen von hinten. Diese drehte sich etwas erschrocken um und sah Rayú hinter sich stehen. Rayú Kamizaka, war mit Abstand Yuns bester Freund. Naja und vielleicht auch noch Sora Aizawa, aber sie würde Rayú niemals sagen, dass sie Sora genauso gerne hatte, zumal die Beiden sich nicht ausstehen konnten. „Ri-chan,“ flötete sie freundlich, stand von ihrem Platz auf und schmiss sich Rayú um den Hals. „Neh, hab dich voll vermisst gestern.“ Rayú grinste breit und klopfte Yun, mit seinem Finger, sanft gegen die Stirn. „’Tschuldigung Ri-chan mir ging es nicht so gut und ich wollte lieber meine Ruhe haben,“ meinte sie nur knapp und seufzte. „Dir geht’s doch wohl hoffentlich wieder gut, oder?“ Besorgt schaute Rayú zu Yun. „Achwas, klar geht’s mir gut,“ sagte die braunhaarige beruhigend und ließ Rayú wieder los. „Woll’n wa zusammen essen gehen?“, fragte Ri-chan und legte den Kopf schief. Yun wollte gerade antworten, als sie etwas nach hinten zog und sie plötzlich auf dem Boden landete. Erschrocken schaute sie zu Rayú hoch und dieser schaute erschrocken zu ihr runter. Yun legte den Kopf in den Nacken und schaute wer hinter ihr stand. Ihr Blick ging von den Füßen der Person bis nach oben zum Gesicht, bis sie erkannte das es der Neue, Yachi Seiji, war. Grimmig schaute sie ihn an. „Was sollte das?“, fragte sie leicht beleidigt und setzte sich auf. Rayú reichte ihr die Hand und wartete bis das Mädchen diese annahm und sich hoch helfen ließ. Sie nickte diesem dankend zu und schaute dann wieder auf Seiji. „Also?“ Sie hob eine Augenbraue und schaute skeptisch. Dieser starrte sie nur an. „Ehm... Yun, er hat gar nichts gemacht. Das warst du selbst,“ meinte Rayú und schaute zu Yun. „Wie?“ Verdutzt schaute Yun abwechselnd von Seiji zu Rayú. Das war sie doch nicht selbst gewesen, sie hatte ein Ruck gespürt der sie nach hinten gezogen hatte. Wollten die beiden sie verarschen? Nein, so was tat Ri-chan nicht. „Aber...,“ begann sie wurde jedoch unterbrochen. „Ich hab ja schon vieles erlebt, aber das man sich mir gleich vor die Füße schmeißt, ist mir neu,“ sagte Yachi grinsend und ging dann an den beiden vorbei. „Was?“ Mit rot angelaufenem Gesicht schaute sie Yachi Seiji hinterher. „Denkst du etwa das war ne Anmache und verdammter Idiot,“ stieß sie empört hervor und währe am liebsten auf Yachi losgegangen. Doch Rayú hielt sie fest. „Beruhig dich Yun,“ meinte er leise und schob sie in Richtung Tür. „Jetzt reg dich doch nicht wegen dem auf,“ fügte er hinzu, schubste Yun sanft aus dem Klassenzimmer und schaute noch mal skeptisch in Seijis Richtung, dann ging er Yun nach. Entnervt kam Rayú mit Yun in der Mensa an. Die braunhaarige hatte sich den ganzen Weg über nur aufgeregt, weil Seiji so mit ihr gesprochen hatte und Rayú taten schon langsam die Ohren weh. Er holte sich schnell gefüllt Bohnenmusbrötchen und setzte sich dann zu Yun an einen Tisch. „Hey jetzt mach doch nicht immer noch so ein Gesicht,“ befahl Rayú und öffnete die Plastikverpackung der Brötchen. „Ach lass mich doch,“ maulte das genervte Mädchen und schaute finster drein. Das hatte ihre Laune nun wirklich auf den Null Punkt gebracht. Erst war sie zu spät gekommen, dann hatte sie ein Eintrag ins Klassenbuch bekommen und musste sich dann noch solche Sachen von ’dem Neuen’ anhören lassen. Rayú hatte die Verpackung inzwischen geöffnet und bevor er sich überhaupt ein Brötchen nehmen konnte, schnappte sich Yun die Packung und nahm sich selbst eins. „Danke,“ meinte sie nur knapp und schmiss Ri-chan die Packung rüber. „Klar gern Geschehen. Ich füttere meine Freunde gerne mit durch,“ sagte er sarkastisch und nahm sich jetzt selbst auch ein Brötchen. „Hey sei du jetzt nicht auch noch so fies zu mir. Mir wurde gerade eben eine miese Lüge unterstellt,“ murmelte Yun mit dem Essen im Mund. „Na komm, so schlimm war es doch auch nicht. Er wollt dich nur ärgern, neh! Und anscheint hat er das auch geschafft,“ meinte Rayú lächelnd und stopfte sich das Brötchen in den Mund. „Verdammt dieser Idiot von einem Jungen. Wenn der mir noch mal in die Quere komm dann...,“ schrie sie, wurde jedoch wieder unterbrochen, „...Was dann?“ Fragend stand Yachi hinter Yun und hatte sich zu ihrem Ohr vorgebeugt. Erschrocken fuhr diese auf und schaute den schwarzhaarigen etwas verwirrt an. „Du!“ Kochend vor Wut starrte sie ihn an. „Wenn Blicke töten könnten,“ sagte Yachi grinsend. Yun ballte die Faust. „Nana, ganz ruhig. Ich wollte nur fragen ob ich mich zu euch setzen darf,“ meinte er und winkte ab. „Klar,“ meinte Rayú prompt und von Yuns Seite kam nur ein Schnauben. Sie konnte nicht verstehen, warum ihr Ri-chan so in den Rücken fiel. Warum dieser, den Feind mit am Tisch sitzen ließ. Naja Yun war wohl ein bisschen durchgedreht was das betraf, zumal Yachi sicher nicht ihr Feind war. Noch nicht. Sie setzte sich wieder hin und aß ihr Brötchen weiter, während Yachi sich, immer noch lächelnd, neben sie setzte. „Wo kommst du her?“, fragte Rayú neugierig und schaute zu Yachi, der von seinem Reisbällchen abbiss. „Ich komm von Okinawa, aber meiner Familie war das Lebe dort zu langweilig und sie wollten mal die Weiten der Großstadt sehen,“ antwortete Seiji sarkastisch. Yun ignorierte ihn vollkommen. Blöder Idiot, was will der hier, fragte sie Yun selbst und verschluckte sich plötzlich an dem Brötchen. Etwas irritier fing sie an zu Husten und klopfte sich gegen die Brust. „Geht’s?“, fragte Ri-chan lachend und schaute nur zu wie Yun sich, mit ihrem im Hals stecken gebliebendem Brötchen, abmühte. „Schnauze,“ keuchte sie nur und bekam ein Stoß gegen den Rücken, wodurch das letzte Stückchen vom Brötchen endlich runter rutschte. Erleichtert holte sie tief Luft und atmete aus. Yachi hatte ihr den Stoß versetzt und schaute sie skeptisch an. „Danke,“ murmelte sie nur leise und schaute zu Rayú. Yachi lächelte nur. „Ri-chan du Trottel, hättest mir ruhig helfen können,“ schnauzte Yun und hielt Rayú die geballt Faust unter die Nase. „Jetzt musste ich mir von dem helfen lasse,“ fügte sie hinzu und zeigte mit dem Finger in Seijis Richtung. „Haha, tut mir leid Yun-chan,“ meinte Rayú und spürte den Hauch des Todes. Yun stand auf, ging zu Rayú um den Tisch und packte ihn am Arm. „Wir gehen.“ Kurz schaute sie noch zu Yachi, der in aller Ruhe weiter aß und zu ihr schaute. Dann drehte sie den Kopf wieder weg und zog, den etwas verwirrten Rayú, hinter sich her. Yachi hingegen blieb ruhig auf seinem Platz sitzen und schaute den beiden nach, bis diese aus der Mensa verschwanden. „Ey, Yun jetzt stopp doch mal,“ meinte Ri-chan, der immer noch von Yun mitgezogen wurde und dem es schwer fiel Schritt zu halten und nicht über die eigenen Füße zu stolpern. „Verdammt, der Typ regt mich nur auf. So ein arroganter Arsch. Hast du sein Blick gesehen? So, also ob er mir damit sagen wollte; Ich hab dir geholfen, jetzt bist du mir was schuldig, “ knurrte Yun und ließ Rayú los, der darauf hin fasst hingefallen wäre. „Wie...? Du meinst Yachi?! Er war doch ganz nett. Jetzt stell dich doch nicht gleich wieder so an. Er hat doch nur geholfen,“ schnaubte er und schüttelte den Kopf. Er kannte Yuns Launen nur zu gut und wusste eigentlich auch mit ihren Stimmungsschwankungen umzugehen. Also ignorierte er einfach Yuns weiteres Gezicke und ging mit dieser zurück ins Klassenzimmer. Den Rest der Schulzeit war Yun, verhältnismäßig still, sowohl im Unterricht, als auch in den Pausen. Rayú fragte sich ernsthaft ob er etwas falsches gemacht hatte, doch er war sich keiner Schuld bewusst, er fand das Yun einfach viel zu schnell eingeschnappt war und sich nicht immer so anstellen sollte. Während der Unterrichtsstunden beobachtete Rayú Yun genau, da diese vor ihm saß. Doch Yun benahm sich, außer das sie so ruhig war, nicht sehr auffällig, im gegen Satz zu Yachi. Dieser wirkte desinteressiert, was den Unterricht betraf, schien jedoch umso interessierter, was Yun anging. Immer wieder schaute er sich unauffällig nach ihr um und beobachtete sie. Das brachte Rayú zum kochen. Er hatte ja nur wirklich nichts gegen den Neuen, aber dieser sollte nun nicht SO auf SEINE Yun starren. Natürlich gehörte Yun Rayú nicht wirklich, aber sie war nun mal wie eine Schwester und da brachte es den Jungen wirklich in Tobsucht wenn sie von jemandem so angestarrt wurde. Yun hingegen bemerkte davon nicht viel. Sie war in Gedanken vertieft. Werden darauf achtend, was der Lehrer sagte, noch was die Schüler um sie herum taten, schaute sie einfach nach vorne gegen die Tafel. Nach der Stunde packte die Schülerin schnell ihre Sachen und verließe sofort die Klasse. Sie hatte sich nicht mal von Rayú verabschiedet, diesem nur beim verlassen der Klasse, noch zu gewunken. Sie war immer noch wütend was die Sache mit Seiji anging, aber im Augenblick hatte sie die Gedanken an diesen verdrängt und war viel mehr sauer auf sich selbst, da sie vergessen hatte mit Mirakawa-san zu sprechen. Jetzt war die Schule vorbei und Yun wusste weder ob Mirakawa noch die AG besuchte oder sich auch auf dem Heimweg machte. Etwas enttäuscht entschloss sie sich, nicht nach dieser zu suchen, da ihr das viel zu anstrengend war und genauso gut auch noch ein Tag länger warten konnte. Was sollte schon passieren. Sicher auch nicht mehr als sonst! Etwas erschöpft kam Yun zuhause an und schloss die Tür hinter sich. Die Tasche ließ sie neben dem Eingang sinken und zog sich die Hausschuhe an. Der Tag war für sie, bis jetzt, anstrengend gewesen und sie wollte einfach nur noch ihre Ruhe haben. Seufzend zog sie das die Schuluniform aus und schmiss sie, in ihrem Zimmer, auf das Sofa. Dann schlenderte sie in Richtung Bad. Eine warme Dusche ist jetzt genau das richtige, dachte sie und fuhr sich durchs Haar. Sie schloss die Badezimmertür ab und zog sich aus. Das Wasser drehte Yun lauwarm auf und stelle sich dann unter den Strahl. Etwas erleichtert atmete sie auf. Das Gefühl von warmen Wasser auf ihrer Haut, entspannte sie, immer wieder. Es gab für das braunhaarige Mädchen nichts erholsameres als eine Dusche. Sie blieb eine halbe Stunde unter der Dusche und ihre Haut hatte, an den Finger spitzen schon begonnen, sich zu lösen. Nass wie sie war, band sie sich ein Tuch um die Haare und ein weiteres um den Körper, dass sie dann über der Brust zusammen schnürte. Yun verließ das Badezimmer und schlenderte durch die Küche, als sie plötzlich ein Geräusch vernahm. Etwas fragend schaute sie sich um und lauschte. Da war doch gerade was, fragte sie sich selbst und hörte angestrengt in die Stille des Zimmers. „Muss mich wohl doch geirrt haben,“ sagte sie dann eine Minute später, zu sich selbst und dachte sie hätte es sich eingebildet. Yun kratzte sich am Hinterkopf und stieß dann ihre Zimmertür auf. Sie ging durch den Raum und setzte sich aufs Bett und erst jetzt bemerkte sie es. Wer war das? Da saß ein Mann auf ihrem Schreibtisch und schaute sie grinsend an. Ein Moment starrte Yun den Fremden nur an. In ihrem Kopf drehte sich alles und es dauerte ein Moment bis sie realisiert hatte, was überhaupt los war. Ein Fremder war in ihrer Wohnung, saß auf ihrem Schreibtisch, während sie, diesem halbnackt gegenüber, auf dem Bett, saß. „Nabend Yun...,“ sagte der Fremde freundlich und rutsche vom Schreibtisch runter. Wenn er stand, wirkte er noch größer und angsteinflößender. Yun saß weiter starr auf dem Bett. „...Ich hab auf dich gewartet,“ sagte der Mann, nachdem von dem Mädchen immer noch nichts kam. Er näherte sich Yun und blieb dicht vor ihr stehen. Er lehnte sich nach vorne und beugte den Kopf zu ihr runter. Kurz vor ihrem Gesicht blieb er stehen und schaute ihr in die grünen Augen. Seine eigenen Augen wirkten fast blendend hell und man hätte meinen können, dass dieser Kontaktlinsen trug, doch die fast weißen Augen waren genauso echt, wie die Tatsache, dass er vor Yun stand. Er lächelte sie glücklich an. „So fasziniert von mir?“, fragte er frech und drückte jetzt gegen Yuns Schulter, sodass diese langsam nach hinten fiel. Yuns Kopf war leer. Was sollte sie machen? Was sollte sie machen? Sie hatte Kampfsport gemacht, zwei Jahre, sie hatte unzählige Jungs aus ihrer Schul verprügelt, sie war oft genug in Situationen gewesen, in denen sie bedrängt wurde, aber.... ....dass war etwas anderes. Yun war wie eine leere Hülle, die gar nichts tat, sich nicht zu wehr setzte und einfach nicht reagieren wollte. Der Mann drückte Yun weiterhin nach unten in die Matratze, falls diese fliehen wollte, hatte sie nicht wirklich eine Chance weg zu kommen, denn er stemmte sein Gewicht dagegen. Außerdem war er nebenbei auf ihre Hüfte gestiegen und hielt auch mit der anderen Hand gegen Yuns Schulter. Jetzt. Jetzt endlich, kam eine erste Reaktion von Yun. Ihre Augen wurden plötzlich feucht und sie fing an zu zittern. Geschockt öffnete sie den Mund. „Was will-....,“ fing sie heiser sprechend an, bekam den Satz jedoch nicht zu Ende. „Nana Yun, tu doch nicht so unschuldig. Du weißt doch warum ich hier bin,“ meinte er lasziv grinsend und musterte sie. „Wir wollen jetzt spielen,“ flüsterte er noch. Um Yun drehte sich alles. Warum ich? Nein, warum ich? So was passiert doch nicht mir. Nein?...Nein. NEIN! Hilfe... verdammt helft mir doch. Die Tränen fingen an Yun die Wangen runter zu laufen und ein schreckliches Gefühl überkam sie. Sie fühlte sich als müsste sich gleich übergeben und ihr zittern wurde immer stärker. Zu viel Druck. Einfach zu viel Druck. Es war zu viel und Yun merkte wie ihr schwarz vor Augen wurde. Ihre Augen schlossen sich und um sie herum wurde es schwarz. Ich will nicht! Ich will nicht... ... Sag was.... Tu was.... ... Bitte.... ...Hör zu! Ich habe dir doch gesagt, du hast nicht ewig Zeit. Aktiviere ihn!.... Was? Was soll ich aktivieren? Was ist hier überhaupt los, verdammt! ... ......Beruhig dich! Es wird alles wieder gut. Denk an den Schnee, denk daran was ich dir gesagt habe und dann aktiviere ihn... ....aktiviere den Fänger! .... ... ... Fänger....?! ________________________________________________________________________________ So kleines nachwort! xD das war jetzt das erste kapi, ich habe es 3 mal neu geschrieben und bin eigentlich immer noch nciht zufrieden, aber ich lass es jetzt einfach so x33333 hoffe es gefällt euch^^- und im nächsten kapitel, werdet ihr dann erfahren was yun nun wiederfährt. schriebt schön kommis xDDDDDD ...achja und wenn ihr fehler findet, dürft ihr sie behalten ^^- babü dat naachi *weg roll* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)