Sanctuary von Tidus17 ================================================================================ Kapitel 30: Schlechte Zeiten ---------------------------- Schlechte Zeiten „Ich hätte nie gedacht dich noch einmal in meinem Leben zu sehen.“ „Wer ist das denn? Kennst du etwa die billige Schlampe da?“ „Ja genau, wer ist sie?“ Ihre Augen sahen mich voller Wut an. „Sie war mal eine Freundin von mir.“ „Wer sie? Mit solchem Abschaum hast du dich mal abgegeben?“ „Abgegeben!“ „Tja, dass hab ich mir auch gedacht.“ Ich schwieg dazu, ihre Freundinnen waren nicht gerade sehr nett mit ihrer Umgangsform. Irgendwie passten sie zu Carola. Sie erzählten ihr, was diese gerne hören wollte und sind ihr treu untergeben. Voll die Witzfiguren. Ich schwieg zu ihren Aussagen. „Nun ja Ladies, lasst uns von diesem Abschaum Abstand halten.“ „Abschaum!“ Mit ihrem mächtigen Hüftgewackel gingen sie arrogant an mir vorbei. Das ich sowas schon am frühen Morgen erleben musste, unfassbar. „Wer ist das denn?“ Anja kam auf mich zu. „Nur eine alte Bekannte.“ „Ach, ist das diese Carola?“ Ich nickte nur und mein Blick wurde blasser. „Oh je, dass wird ein aufregendes Semester.“ Ich konnte ihre Aussage nur bejahen. Langsam ging ich in meinen Unterrichtssaal und zerbrach mir jetzt schon den Kopf über die Pause. In der ersten Pause traf ich mich mit meinen Freunden, wir erzählten viel über die Semesterferien. Doch mir fiel etwas auf. Nicole und Karmen verhielten sich etwas eigenartig. „Du sagst Carola ist jetzt hier auf unserem Studiumsgelände?“ Ich deutete mit meinen Finger in einer Richtung. Carola hatte schon nach wenigen Minuten mehr Menschen um sich gesammelt als heute früh. „Na dass kann ja was werden.“ Ich seufzte schwer und beobachtete das Verhalten meiner zwei Freundinnen weiter. „Ach ja, das sind Modedesigner und Modeschneider dort drüben, hab mich mal schlau gemacht.“ Typisch Anja, die muss immer auf dem neuesten Stand sein. Ich glaub Carola hat sowas mal erwähnt, dass sie das machen möchte. Warum musste sie ausgerechnet hierher versetzt werden. Die erste Pause verlief ohne Schwierigkeiten ab und der Unterricht war wieder abwechslungsreich gestaltet worden. In der zweiten Pause verbrachte ich meine Zeit im Gebäude. Anja kam hinzu. „Es wundert mich, dass du mal im Gebäude zu sehen bist?“ „Selbst im Gebäude findet man so einige Quellen.“ Sie fing an zu grinsen. „Und gibt es was Interessantes zu berichten?“ „Och nur uninteressante Semesterferiengelabbere.“ Als ich draußen aus dem Fenster schaute erblickte ich Karmen alleine rumlaufen ohne Nicole. „Sag mal, ist irgendwas vorgefallen zwischen Nicole und Karmen?“ „Woher soll ich das wissen? Du hast doch den besseren Kontakt zu Nicole.“ Ich frag mich was da los ist? Der Tag verlief ganz ohne Vorkommnisse, gleich war der letzte Block zu Ende und ich freute mich schon auf mein Zuhause. Zum Glück war Carola im anderen Semestergebäude, so musste ich sie nur zum Teil in den Pausen ertragen. Die Klingel ertönte und ich packte seelenruhig meine Sachen in meinem Rucksack. „Na Honey, wie verlief dein erster Tag?“ Lena stand vor mir. Sie drückte mir gleich einen fetten Kuss auf die Lippen. „Du bist aber mal überpünktlich dran?“ „Nja, hab doch gesagt ich hol da ab.“ Ich verwuschelte ihre Haare. „Der Tag war ganz okay, nur……….. .“ Sie sah mich verwundert an. „Nur was?“ „Unser Studium ist mit einem anderen Studiumsplatz fusioniert.“ „Und?“ „Bei den neuen Semestlern ist Carola bei.“ „Aha.“ Ich sah sie fragwürdig an. „Mehr hast du nicht zu sagen?“ „Warum sollte ich? Hat sie dich in irgendeiner Form angegriffen oda sonstiges gemacht? Ich seh dich jedenfalls noch lebendig vor mir stehn.“ „Na vielen Dank auch.“ Ich nahm mein Rucksack und stampfte aus dem Saal. „Wat den?“ „Schon gut.“ Da sehe ich mal wieder das Lena voll und ganz zu mir steht. Ich seufzte leicht auf. „Lena~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~.“ Man hörte eine laut brüllende Stimme durch den ganzen Hof schreien. Die Stimme konnte ich leicht zu jemandem zuordnen, welche auch schon angerannt kam. „Oh Carola, prächtig siehst du aus.“ Mir fiel die Kinnlade runter was ich da sah. Meine Freundin umarmt meine Feindin. „Du hast dich aber auch kaum verändert, hübscher siehst du aus.“ „Findste?“ Beide fingen an zu lachen. Ihre Clique kam nun auch endlich dazu. „Ist das die Frau, die dein Herz erobert hat?“ „Ist ja echt ein heißer Feger.“ „Mit der will ich auch gehen!“ „Mädels, nun beruhigt euch mal. Nicht alle auf einmal, sonst verwirrt ihr noch die Gute.“ „Hi Weiber.“ Ich glaub ich hab mich grad verhört? Die Mädchen fingen an rum zu kreischen und hatten den merkwürdigen Verliebtheitsblick drauf. „Du hast dich nicht verändert, wie geht es dir denn so?“ Mir wurde das allmählich zu bunt und so hustete ich auf. Plötzlich hatte ich alle Blicke auf mich gerichtet. „Was will die Bitch hier!“ „Genau was will die hier!“ Carola sah Lena fragend an. „Diese Schlampe ist zufällig mit dem heißen Feger hier zusammen!“ Man konnte sehen, dass sie geschockt waren. „Stimmt das hatte ich vergessen. Lena, willst du mit mir mal ausgehen?“ Ich sah Carola fragwürdig an, hatte ich nicht gerade gesagt das ich mit Lena zusammen bin? „Warum nicht.“ „Was!!!“ „Beruhig dich mal Schätzchen.“ Sie drückte mich zur Seite. Ich war gerade sprachlos was hier gerade ablief. Das einzige was ich sehen konnte war Carolas fieses Grinsen. „Echt du gehst mit mir aus? Wie wäre es mit jetzt sofort?“ „Mmmmmmmmmhhhhhhh…………………..“ Lena stand lässig da und schaute in die Runde. Sie durchfuhr mit ihrer Hand ihr kurzes schwarzes Haar. „Ick muss scho zugeben, du hast dich echt raus geputzt Carola. Bist ne richtige Frau geworden, aber Make-up und massig viel Haarspray ändert meine Meinung zu dir nicht. Wie gesagt ich bin mit der reizenden Dame verabredet und zusammen. Ich geh mit dir gerne mal aus, aba unter einer Bedingung………..lass die Finger von meiner Süßen und deine Clique auch. Wenn ich höre, das ihr sie schlecht behandelt, setzt es was. Haste verstanden?“ Sie schluckte schwer und die Clique blieb stumm. „Schweren Herzens muss ich das wohl in Kauf nehmen.“ Sie streckte ihre Hand nach ihr aus und Lena nahm sie entgegen. Einer ihrer sogenannten gekauften Freunde gab Lena eine Visitenkarte. „Ich will heute Abend einen Anruf von dir haben, wegen dem Date, sonst kann ich nichts versprechen.“ Das einzige was aus Lena kam war ein leichtes freches Grinsen. Sie nahm mich an der Hand und gemeinsam gingen wir aus der Schule. „Musste das sein?“ „Hast du was dagegen, dass ich mit ihr ausgehe?“ „Sie nannte es ein Date und ja ich hab was dagegen.“ „Ich hab keine Lust das ihr euch gegenseitig zerfetzt. Ein oder mehrere Dates schaden ja wohl nicht und sie lässt dich och in Ruhe.“ „Ein oder mehrere? Sag mal hör ich da gerade dein Macho gehabe raus.“ Sie sah mich gelassen an, dass hasste ich so an ihr. „Dir scheint es ja egal zu sein, dass du dich mit dieser Kuh triffst, mir aber nicht.“ „Was regst du dich denn so auf?“ „Warum? Das ist eine typische Art das du rumflirtest und somit fremdgehst!“ „Was ist am flirten so schlimm und wie gesagt ich halte nichts von Carola.“ „Ja du vielleicht, aber sie ist immer noch in dich verschossen. Denkst du sie sitzt seelenruhig neben dir? Sie tut bestimmt alles um mit dir ins Bett zu steigen.“ „Ah ja, dass will ich sehn.“ Reflexartig scheuerte ich Lena eine. Sie jedoch zeigte keine Reaktion. „Fahr alleine nach Hause, ich gehe nach Hause.“ Momentan war ich wütend, was Lena da gerade durchzieht. Sie hatte es ja nicht nötig mir hinterher zu rennen, so als wäre ich ihr gleichgültig gewesen. Wieder saß ich im Unterricht und verfolgte halbwegs die Ansprache die der Professor führte. Gestern Abend hatte ich nicht viel gemacht, außer mich aufregen. So hab ich mich wieder mit meinen Computer beschäftigt und sogar einen netten Menschen im I-net kennen gelernt. Von Lena kam jedenfalls gestern nichts mehr, deswegen schlug ich wieder Trübsal um mich. „Was ist dir denn für eine Laus über die Leber gelaufen?“ Ich sah Nicole irritiert an. „Was machst du denn hier?“ „Falls du es nicht mitbekommen hast, es ist Pause.“ „…………………. Die gleiche Frage kann ich dir auch stellen.“ Sie sah mich schockiert an. „Weswegen das denn?“ „Karmen und du, was läuft da bei euch eigentlich. War jedenfalls mehr als offensichtlich gestern, das da was gewesen sein musste.“ Nicole schwieg. „Also was ist euch wieder passiert? Liegt es an Carola.“ „Ich beantworte erst deine Frage, wenn du mir meine beantwortest.“ Man konnte förmlich hören das sie innerlich aufseufzte. Kann ja wohl von mir nicht behaupten, dass ich ein leichter Fall wäre. „………..es ist aus.“ „Was? Was hast du gesagt, hab dich arkustisch nicht ganz wahrgenommen.“ Sie sah mich fragwürdig an. „Es ist Aus zwischen uns.“ Ich sah sie entsetzt an. „Wie es ist aus? Was ist passiert?“ „Ist doch unwichtig, jedenfalls will ich es nicht hier sagen.“ „Verstehe, sollen ja nicht alle mitbekommen. Wie wäre es wenn wir nachher ins Café gehen und dort drüber reden. Wenn du willst?“ Sie gab mir nur eine leichte Nickbewegung. Soll wohl ein ‚Ja‘ sein. „Und was ist mit di………. .“ Plötzlich kam eine aufgebrachte Anja in den Saal gestürmt. „Habt ihr schon gehört? Carola hat ein Date mit einem Weib, das geht hier schon die ganze Zeit in die Runde rum.“ Nicole und ich sahen uns beide mit einem gewissen Blick an. „So, hat es also die Carola geschafft sich schon bekannt zu machen.“ „Was anderes hätte ich von ihr auch nicht erwartet.“ Anja setzte sich zu uns hin. „Lass mich raten, die Person mit der Carola ausgeht ist, Lena.“ Anja nickte nur und ich zuckte leicht mit meinem rechten Auge. „Hätte ich mir denken können, dass da wieder was ist, bei deiner Laune wieder.“ „Was soll ich denn machen, Lena macht ihr eigenes Ding.“ „Zeig ihr halt mal wer der Boss ist.“ Ich schwieg, es war ja wohl offensichtlich das ich nur den passiveren Part spiele in der Beziehung. „Sag ihr halt mal was du fühlst bei ihren handeln.“ „Das hab ich doch, aber aus ihr kommt halt nichts raus. Lena geht nur mit Carola aus, dass diese mich in Ruhe lässt.“ „Und was ist dann dein Problem?“ Beide starren mich erwartungsvoll an. Ich weiß ich hab gestern überreagiert mit der Ohrfeige, trotzdem nervt es mich. Irgendwie ist es zum Haare raufen. „Regelt das und sprecht euch aus, Kommunikation ist wichtig in einer Beziehung.“ „Da spricht jemand weise Worte.“ „Als würde ich die nicht geben, Anja.“ Beide fingen an sich gegenseitig zu necken und gingen in ihre Räume. Nicole hat schon recht, aber ich bin nicht sehr kommunikativ in solch einer Sache. Ich legte meinen Kopf auf die Tischplatte und hoffte dass der Tag bald zu Ende ging. Wieder verging ein Tag und ich hatte höllische Bauchschmerzen, lag wohl daran das ich Besuch von meiner Ollen hatte. Kaum bin ich im Studium angekommen, kam mir eine sehr fröhliche Carola entgegen und das mal ohne ihre Clique. „Ist heute nicht ein wunderschöner Tag?“ Ich sah dieses Etwas vor mir sehr skeptisch an. Was ist mit der denn passiert? Kam Jesus zu ihr vorbei und predigte ihre Sünden oder so? „Der gestrige Abend war einfach atemberaubend.“ „Aha……. .“ Als würde es mich interessieren was diese am Abend macht. „Lena kann ja so sanft zu einem sein, hätte ich nicht von ihr erwartet.“ Meine Augen weiteten sich und mein Herz fing wie wild anzuschlagen. Was hat das zu bedeuten, Lena hat sich seid dem Vorfall nicht einmal bei mir gemeldet. Kann es sein, dass………… . Ich konnte diese Worte nicht einmal gedanklich aussprechen. Mir wurde auf einmal übel. „Ich frag nur was Lena an dir so toll fand? Nja, scheint ja jetzt mit mir zu gehen.“ Ein fieses Grinsen machte sich in ihrem Gesicht breit. In mir jedoch wütete der Teufel höchst persönlich. „Siehst du die Faust?“ „Welche Faust?“ „Diese, die gleich mit dir Bekanntschaft macht.“ Ehe sie reagieren konnte hatte meine Faust ihr Gesicht schon berührt. Ohne ein Ton von mir zu geben ging ich an Carola, welche auf dem Boden zusammen gekauert da lag, vorbei. In der Pause hatte sich unser Konflikt natürlich rumgesprochen und nicht wie anders zu erwarten, kamen Carolas Anhänger mich besuchen. Zum Glück hatte ich Nicole und Anja um mich herum gehabt, sonst wäre ich ziemlich allein gewesen. „Also du hast Carola eine reingehau’n.“ Aus der Masse kam eine sehr robust gebaute Gestalt hervor, ihre Haare waren verdammt kurz rasiert und man konnte kaum erkennen ob sie schwarz oder Brünett waren. Konnte mich jedenfalls nicht erinnern, dass solch eine Person dieses Studium absolvierte. „Und wenn es so gewesen wäre, was stört es euch bitte?“ Man konnte hören wie ein paar Knochen knacken. „Du also hast meiner Cousine weh getan. Jetzt zeig ich dir was schmerzen sind!“ Man sah wie diese auf mich zugestürmt kam, ich hörte nur noch ihre schweren Schritte auf dem Boden. Das einzige was ich sehen konnte war, wie Nicole und Anja auswischen, danach schloss ich automatisch meine Augen. Doch es verstrichen schon einige Sekunden und ich wartete immer noch auf den kommenden Faustschlag, doch es kam nichts. Langsam öffnete ich meine Augen. Vor mir stand Lena die den Faustschlag lässig mit einer Hand abfing. „Hatte ich euch nicht angewiesen meiner Süßen nichts anzutun!!!!“ Man hörte wie Lena ihrer zwei Köpfe größeren Gegnerin die Hand umdrehte, diese am Shirt packte und auf den Boden katapultierte. Das nenne ich einen gekonnten Wurf zu Boden und somit ein eindeutiges K.O. . Ein Blick von Lena genügte und die Masse die noch im Saal stand, war rasch verschwunden. „Das war ja krass.“ „Bring mir die Technik auch bei.“ Nicole und Anja waren hell auf begeistert doch als Lena in mein Gesicht sah, zuckte ihr Auge etwas nervös, so als hätte sie etwas zu verbergen. „Wieso schaust‘n so grimmig drein. Ich hab dich doch vor dem Schlimmsten bewahrt.“ „Das schlimme besteht dir noch Fräulein.“ „Wir gehen dann mal wieder.“ Ich blickte meinen zwei Freundinnen hinter her und mein Blick, den man auch als Finster ansehen konnte, war wieder auf Lena gerichtet. „Was?“ „Wir müssen reden.“ Die Klingel ertönte zum reingehen, doch ich nahm Lenas Arm und zog sie mit mir mit. Wir blieben vor der Mädchentoilette stehen und ich schleifte sie mit hinein. „Was willst du jetzt hier?“ Lena sah sich um und fing spontan an zu grinsen. „Mit dir reden, dass will ich.“ „An diesen Ort, du weißt doch wie es beim Letzten mal endete.“ Ihr grinsen wurde immer breiter. „Glaub mir auf DAS bin ich nicht gerade scharf. Was lief mit dir und Carola gestern?“ Als ich diesen Satz von mir gab, ging ich auf Lena zu und packte sie an der Hand und sah ihr fest in die Augen. „Was sollte gewesen sein?“ Ich versuchte ihr dabei in die Augen zu starren, doch diese blickte nur weg. „Wenn nichts gewesen ist? Warum schaust du mir nicht in die Augen? Somit verdeutlichst du mir eher das doch etwas gewesen sein musste.“ Nun sah sie mich an. „Schätzchen….. .“ „Dein Schätzchen kannst du in die Tonne hauen! Ich bin verdammt wütend auf dich und was du hier gerade durchziehst! Meldest dich nicht und triffst dich einfach so mit Carola! Weißt du das du mit dieser Aktion alles kaputt machst?“ Sie sah mich fragwürdig an. „Welche Aktion denn? Die Aktion, dass ich Carola von dir fernhalte, soll alles kaputt machen? Ich weiß nicht was du von mir willst….“ Sie drängte mich zurück. „Jetzt pass mal auf. Ich muss mir ständig irgendwelche bekloppten Sätze von dir anhören. Verspüre jedes mal deine Wut auf meiner Wange, obwohl ich dich so sanft behandle? Was willst du von mir? Ich gebe dir doch schon alles….ist dir das denn nicht genug?“ Ich musste leicht auflachen und dabei kullerten mir heiße Tränen die Wange hinunter. Ich konnte einfach nicht glauben was Lena gerade von sich gab. „Ich gebe also von mir bekloppte Sätze, ja? Wo bitte….wo bitte behandelst du mich sanft?“ „Nja manche Sätze geben manchmal keinen Sinn, aba ich sag ja dazu nichts und ich behandel dich immer sanft…wie im Bett oda sonst so?“ Mir stieg die Wut immer mehr zu Kopf. „Du denkst echt nur immer an das eine…….das hier hat alles kein Sinn mehr…….für was habe ich mich geöffnet wenn du mich genauso wie die anderen behandelst und mich mit Füßen trittst…..kehr zurück wo du hergekommen bist. Du bist nur eine Ausgeburt der Hölle die ihren Spaß an mir findet. Lass mich einfach in Frieden leben.“ Ich starrte auf den Boden, mir liefen nur die Tränen aus den Augen. Man konnte hören wie sie auf den Boden schlugen, so still war es um uns gewesen. Lena bückte sich mit ihren Kopf hinunter, sodass sie in mein verweintes Gesicht schauen konnte. Sie streckte ihre Hand aus und hob mein Kinn an um in meine Augen zu sehen. Doch das Licht von der Toilette ging aus, da dieses einen automatischen Sensor besaß, man konnte das Licht nur wieder betätigen wenn man drauf drückte. Ich weiß nicht wie lange mir Lena in die Augen starrte, doch es verlief für mich wie eine Ewigkeit. „Warum sagst du solche Dinge und weinst dabei?“ Ich wusste auf ihre Frage keine Antwort. „Ihr Menschen wollt immer auf jede eurer Fragen antworten haben, aber wenn ein anderer euch was fragt antwortet ihr selber nie darauf. Deswegen gehen eure Beziehungen wegen jedem kleinen Konflikt hops. Ihr könnt euch einfach nicht gegenseitig vertrauen. Wenn du denkst ich sei fremdgegangen dann tu das. Doch mit der Einstellung kann ich dir nicht vertrauen….. .“ „Warum ich? Was kann ich dir schon bieten? Wir sind doch für euch nur naive, primitive Erdlinge, ein Werkzeug für euch…weiter nichts.“ Sie strich sanft eine Träne von meiner Wange weg.“ „Eile mit Weile, warum muss bei euch Menschen immer alles schnell gehen. Die Wunden heilen doch auch mit der Zeit und mit der Zeit und mit deinem Vertrauen wirst du alle Antworten auf deine Fragen bekommen……..wenn du Zeit findest und mit mir diese Zeit verbringen willst?“ Wie lange soll ich denn noch warten? Warte ich nicht schon genug auf diese Fragen? Ich weiß nicht ob ich es noch länger ertragen kann dieses ‚Katz und Maus‘ Spiel. „Ich……. .“ „Schhhht!“ Was ist denn jetzt? Warum verschließt Lena meinen Mund? „Beweg dich nicht, wir werden beobachtet…und schließe nicht deine Augen, verstanden.“ Ich verstand nur noch Bahnhof? Wer sollte uns denn beobachten. Doch in meinem Inneren spürte ich Kälte emporsteigen. Ich schloss unbeabsichtigt die Augen und was ich im tiefsten Dunkeln sah, verschlag mir die Sprache. Ich konnte Lena hellaufleuchten vor mir knien sehn, die mich vor einem anderen flackerndem Licht schützte. Bis sie mich ansah, so als würde um Lena ein rotes Feuer flackern. „Hab ich dir nicht gesagt die Augen auf zu behalten!“ Der flackernde Geist um uns entpuppte sich zu einem riesigen Monstrum, befand ich mich gerade in einem Traumloch? Ich konnte das was ich in meinem Inneren sah nicht beschreiben. Wahr es real oder nur eine Illusion? Das Monstrum hob seinen rechten Krallenarm und schlug auf Lena ein. „Mach die Augen auf und beweg dich nicht…….egal was passiert, BITTE!“ Ich verstand nicht warum, doch ihre Stimme klang so voller Furcht. Solch eine Angst hatte ich von Lena nie verspürt gehabt, wie jetzt. Ich öffnete meine Augen und verspürte von Lena einzelne Zuckungen. Bis diese nach wenigen Sekunden aufhörten. Ich spürte wie etwas Warmes meinen Unterarm hinunter floss. Automatisch wollte ich aufstehen und den Lichtschalter betätigen doch Lena drückte mich zu Boden. „Nicht, es ist noch hier in der Nähe.“ „Was ist hier gerade passiert?“ Doch Lena schwieg. Eine Weile lagen wir ohne ein laut von uns zu geben auf den Boden. „Ein niedriger Bote ist hier eingedrungen und hat mich aufgespürt.“ „Ein Bote?“ Sie stand auf und schaltete das Licht an. Meine Augen weiteten sich. Lenas Klamotten waren zerfetzt und sie blutete am ganzen Hinterleib. „Oh mein Gott….. .“ „Hättest du deine Augen noch weiter geschlossen gehabt, wärst du jetzt tot. Das war zwar nur ein niedriger Bote gewesen doch für euch Menschen der Todesbringer. Eine Art Geist, mit meiner jetzigen Form hätte ich gegen ihn nichts angerichtet, hätte einfach gegen Luft geschlagen und dich somit leicht verloren. Deswegen gilt die alternative nicht anstarren und ruhig verhalten.“ Ich saß noch immer sprachlos auf dem Boden. „Das Blut…dein Blut, du musst es stillen.“ Lena zog ihre Jacke und somit auch ihren Pullover aus. Ich konnte keine Wunden sehen, aber das Blut war doch da? Meine Augen weiteten sich. „Du bist immer noch……. .“ Lena seufzte auf. „Ja, ich bin immer noch einer…..ich hab dich angelogen……. .“ Wieder flossen mir Tränen aus den Augen, Tränen die die Wange herunter brannten. „Warum?“ Doch sie schwieg. „Weil du kein vertrauen in mir hast?“ Wieder kam nichts aus ihr heraus. „Antworte!“ Ich schrie sie schon regelrecht an, doch von ihr kam keine Reaktion. Stumm stand sie vor mir da mit dem Gesicht zu Boden gerichtet. „Warum? Warum!!!!“ Sie wollte auf mir zugehen doch ich schrie sie nur an. „Verschwinde! Lass mich alleine!! Hau ab!!!“ Als ich wieder etwas klarer sehen konnte, von den vielen Tränen, war Lena vor mir verschwunden. Sie hatte mich die ganze Zeit belogen, die ganze Zeit und ich hab ihr all ihre Geschichten geglaubt. Dachte sie wäre ein Mensch und die ganze Prozedur die sie damals durchmachte, war das alles nur Täuschung? Selbst Lane bestätigte es. Ich sank zu Boden und heulte bittere Tränen aus dem Leib. Bis jemand ins Mädchenklo kam, wir sahen uns beide geschockt an und es war ausgerechnet einer der Lehrerinnen gewesen. Ich wurde prompt zum Krankenzimmer gebracht. Irgendwie war es nicht mehr mein Leben gewesen, alles war nur noch eine Lüge, ein Scheinbild was ich hier noch lebte. Die restliche Zeit verbrachte ich im Krankenzimmer, bis sie mich nach Hause schickten. Von Nicole bekam ich am Nachmittag mehrere Anrufe, doch ich reagierte nicht drauf. Ich wollte einfach nur noch alleine sein. Alles was passiert war vergessen, doch es ging nicht. Es brannte so tief in mir, alles schmerzte. Denn ich bekam sie nicht mehr aus meinem Kopf. Das einzige was ich mir stellte war das ‚warum‘. Immer wieder warum. Ich hatte kein Zeitgefühl mehr. Keine Ahnung wie lange ich schon in meinem Zimmer lag. Das Essen stand auf meinen Nachttisch, doch immer wenn ich es ansah kam mir der Brechreiz hoch. „Danni, Nicole ist am Telefon.“ „Ich will sie nicht sprechen… .“ Versuchte ich aus meiner Stimme zu krächzen. Doch meine Schwester kam ins Zimmer hinein. „Wie lange willst du dich hier noch ins Zimmer sperren. Du liegst hier schon seid Mittwoch, bewegst dich kaum aus dem Zimmer. Gehst du morgen wieder zum Seminar oder schwänzt du wieder?“ Ich schaute sie mit einem leeren Blick an. „……….. .“ Sie ging wieder aus dem Zimmer und ich konnte noch halbwegs wahrnehmen wie sie Nicole am Telefon abwimmelte. Danach kam sie wieder rein. Wieso müssen Familienmitglieder eigentlich immer nerven? „Was ist los? Ist was mit dieser Lena passiert? Du solltest dich nicht so hängen lassen.“ Sie soll mir keine predigen halten. Ihr Leben sieht nicht anders aus wie meines. „Ach ja…..morgen ist Montag, falls du es nicht mehr weißt.“ Sie schloss die Tür hinter sich. Montag schon, gar nicht mitbekommen. Wie die Zeit vergeht. Wieder verkroch ich mich ins Kissen und die Tränen flossen. Ich hab mich lange nicht mehr so gehen lassen. Selbst in dieser Zeit hatte sie nicht einmal angerufen, vielleicht weil ich gesagt habe verschwinde? Ich hatte nicht einmal ein Foto von ihr gehabt. Ob sie noch hier ist? Oder schon wieder in ihrer Welt. Ich kann nicht glauben, dass sie mich jedes mal angelogen hatte. Mir blieb der Klos im Halse stecken. „Wo bist du Lena…………ich will dich noch einmal sehen…….. .“ Ich hab es wiedermal vermasselt. Warum sind wir Menschen nur so gestrickt. Eifersucht, warum gibt es die? Ich kann Lena nicht einmal vertrauen wegen dieser beschissenen Eifersucht. Bei Carola weiß man nie wo die war. Ich kann einfach keinen Menschen vertrauen. Ob deswegen Lena mir nicht die Wahrheit gesagt hatte, weil sie wusste das ich ihr immer noch nicht vertrauen konnte? Konnte sie etwa immer noch Gedanken lesen? Ich stöhnte ins Kissen hinein. So viele Fragen, die mir nicht beantwortet werden. „Lena…….. .“ Ich schaute mich im Zimmer um. „….zeig dich, bitte.“ Doch es regte sich nichts. „Du hast mich gerufen?“ Ich erschrak regelrecht. Sie saß lässig auf den Stuhl und starrte mich ruhig an. „Ich ähm…… .“ Ich bekam mal wieder keinen Ton von mir. „Du musst nicht reden, dir sei verziehen.“ „Hä?“ Eigentlich müsste sie sich ja entschuldigen. „Komm mit.“ Sie nahm meine Hand und wir gingen aus dem Zimmer. „Wo willst du hin und ich mit der Aufmachung.“ „Du willst doch deine Fragen beantwortet haben, es gibt ein ruhiges Plätzchen wo wir ungestört reden können, ohne das ein Dämon sich einmischt.“ „Willst du etwa zum Garten? Ich sehe bestimmt schlimm aus……. .“ Haare zerzaust und verweintes Gesicht. „Ach fällt doch eh nicht auf. Es ist wieso schon Dunkel und um diese Zeit sind auch nicht mehr viele Leute unterwegs.“ „Was ist mit Mittwoch?“ „Wenn du darüber noch reden willst, können wir auch gerne machen, aber ist für mich wieso schon vergessen.“ Ich nickte nur und zog mir schnell noch einen Mantel über und richtete ein wenig die zerzausten Haare. Nach knapp einer Stunde standen wir wieder vor dem Wald. War lange nicht mehr hier gewesen. Wie es wohl Gustav und seiner Freundin geht? Doch irgendwas wahr anders wie sonst. Ich spürte etwas im Inneren. „Spürst du es?“ „Was ist das?“ „Es gab mehrere Risse von dieser Welt zu einer der unteren Welten. Deswegen kam auch der eine Dämon bis zu uns.“ „Wie konnte das passieren?“ „Gute Frage, Gustav weiß auch keinen Rat. Erstmal folgt unser Gespräch danach werden wir weitersehen.“ Kommt mir so vor als würde jetzt die große Aussprache folgen. Bin gespannt was es dieses mal für eine Variante geben wird. Doch ich bin immerhin froh Lena wiederzusehen. Gerade als ich mit Lena in den Wald gehen wollte, blieb diese stehen. „Lena? Was ist los?“ Ich zog an ihren Ärmel, doch diese reagierte nicht. So als hätte sie etwas aus der Ferne gesehen. „Eomi?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)