24 Stunden von Exile ================================================================================ Prolog: Das Gewinnspiel ----------------------- Titel: 24 Stunden Kapitel: 1 von 50 (voraussichtlich) Autor: Jenchan Kommentar: Ein Geistesblitz als ich wieder einmal feststellte, dass unser Fernsehprogramm nichts mehr wirklich interessantes spielt. Ursprünglich sollte diese Geschichte Room Raiders heißen, aber nach dem Prolog hat der Titel nicht mehr gepasst. Ich hoffe, euch gefällt die Geschichte. Viel Spaß beim Lesen! Prolog: Das Gewinnspiel Gelangweilt zappte eine gebräunte Hand durch die unzähligen Kanäle des Fernsehers. Er lag ausgestreckt auf dem kuscheligen Ledersofa. Der Ellenbogen stützte sich auf die Lehne und die Hand hielt den Kopf in einer aufrechten Position, sodass die Augen auch gut die aufblitzenden Bilder sehen konnten. Es war ja ein so schrecklich langweiliger Tag. Immer wieder sprang das Bild um und seine Augen folgten eher desinteressiert dem Geschehen. Und während dieser Tätigkeit murmelte er die ganze Zeit vor sich hin: „Langweilig... uninteressant... schon gesehen... würg... nein... langweilig... nein... na igitt... uninteressant...“ Dabei wurde kurz danach jedes Mal auf den kleinen schwarzen Knopf der Fernbedienung gedrückt, der bewirkte, dass das Bild auf einen anderen Sender umsprang. Er hasste zappen, aber er wusste im Moment auch einfach nichts Anderes zu tun. Schließlich blieb er dann doch auf dem lokalen Musiksender hängen. Eigentlich mochte er diesen Sender nicht mehr. Sie spielten mittlerweile viel zu wenig Musik. Sie brachten immer nur irgendwelche Reality Soaps von Berühmtheiten oder so eigenartige Sendungen, wo sich zwei Girls um einen Jungen stritten und am Schluss der Junge entscheiden musste, welche der beiden Girlies er am Besten fand. Halbherzig verfolgte er das Geschehen am Bildschirm und wurde plötzlich hellhörig, als ein Name fiel, den er nur all zu gut kannte. Der Ton wurde etwas lauter gedreht und ein Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht, während er dem Text des Gewinnspiels lauschte: „Und das könnt ihr gewinnen - einen Tag mit Ishida Yamato. Schickt uns einfach eure Bewerbung und den Grund weshalb ihr denkt, dass ihr einen Tag mit dem Leadsänger der Teenage Wolves verdient hab. Einsendeschluss ist der einunddreißigste Juli.“ Aufgeregt wurde nach dem Stift, der bis dahin noch einsam und ignoriert auf den kleinen Wohnzimmertisch gelegen hatte, gegriffelt, als die Adresse noch einmal eingeblendet wurde. Schnell schmierte er alles Wichtige auf seine Hand, da er keine Zeit mehr hatte, nach einem Zettel zu suchen. Dann schaltete er den Fernseher ab und ging lachend in sein Zimmer. Er hoffte nur, dass sein Plan funktionieren würde, der sich gerade in seinen Gedanken zusammenspann. Auf einem Tisch lag ein Berg aus Briefen, alles Bewerbungen für das große Ishida-Yamato-Gewinnspiel. Alle aus Yamatos Agentur halfen mit, die Postsendungen durchzusehen und einige Favoriten auszusortieren. Es war manchmal schon recht witzig, was die Leute schrieben und es waren auch einige sehr originelle Bewerbungen dabei. Aber nichts so wirklich, was heraus stach unter den unzähligen Kandidaten. Etwas, wo man wirklich sagen konnte, der oder die hätte es verdient. „Hey Leute! Seht euch das einmal an!“, sagte plötzlich eine schwarzhaarige Frau und alle stürmten schon fast zu ihr. Sie hielt ein paar Zettel in der Hand und alle blickten ihr über die Schulter. Dort sahen sie ein Foto eines Jungen mit braunen, abstehenden Haaren. Schließlich begann die Frau den Brief vorzulesen: „Hallo! Ich heiße Yagami Taichi und werde nächsten Monat achtzehn Jahre alt. Der Grund, weshalb ich glaube, dass ich es verdient habe, einen Tag mit Ishida Yamato zu verbringen, ist eine relativ lange Geschichte, aber ich versuche sie hier kurz zusammen zu fassen. Yamato und ich haben uns mit elf Jahren in einem Sommercamp kennen gelernt. Zuerst waren wir ja erbitterte Feinde, aber nach einiger Zeit haben wir uns zusammengerauft und wurden die besten Freunde. Als wir auf die Mittelschule kamen, hatten wir das Glück diesmal in derselben Klasse zu landen. Dies hatte zur Auswirkung, dass sich unser Band der Freundschaft nur noch mehr festigte. Da ich allerdings nur wenig Zeit wegen meines Fußballtrainings hatte, hab ich ihm vorgeschlagen, dass er sich ja seinerseits ein Hobby suchen sollte und er hat begonnen, Gitarre spielen zu lernen. Und heute ist er berühmt. Ich freue mich sehr für ihn und glaube, dass er ein sehr großartiger Musiker ist. Allerdings ist es auch schwer für mich, denn das letzte Mal, dass ich etwas Zeit mit meinem besten Freund verbringen konnte, war vor zwei Monaten. Ich denke sogar, dass er über den Stress hinweg meinen Geburtstag dieses Jahr sicher vergessen wird. Nun wissen Sie, wieso ich denke, dass ich es mehr als alle Anderen verdient habe, einen Tag mit Ishida Yamato, meinem besten Freund zu verbringen. Anbei hab ich Ihnen noch einmal meine Daten kurzgefasst mitgeschickt. Mit freundlichen Grüßen, Yagami Taichi.“ Einen Moment herrschte Schweigen, als sich alle die Worte des Jungen durch den Kopf gehen ließen. Wenn alles wahr war, was in dem Brief stand, so wussten alle, wer der Gewinner war. Aber wie würden sie herausfinden, ob das auch wirklich stimmte. „Meint ihr, es stimmt, was er geschrieben hat?“ „Hmm... Yamato hat nie etwas von ihm erzählt...“, erwiderte die Schwarzhaarige ihrer Kollegin nachdenklich. „Andererseits... wann erzählt er schon mal was von sich...“, argumentierte die dritte Kollegin und alle nickten. Schließlich nahm der Manager ihnen den Brief ab und zupfte das Foto davon hinunter. Seine Augen observierten jedes kleinste Detail und in seinem Gehirn ratterte es. Irgendwo hatte er ihn schon einmal gesehen. Er schloss kurz die Augen und ließ das Bild Taichis vor seinen Augen auftauchen und eine Erinnerung durchflutete ihn augenblicklich. „Taichi also...“, flüsterte er leise. Dann grinste er und sagte zu der Crew: „Wir haben einen Gewinner. Ich bin schon gespannt, wie Yamato reagieren wird, wenn er das erfährt. Ich werde mich persönlich darum kümmern, diesen Yagami Taichi zu verständigen. Und damit sag ich nur... schönen Feierabend.“ Dann verschwand er mit der Bewerbung in seinem Büro. Die Mitarbeiter starrten ihrem Boss einen Moment verdutzt an und zuckten dann die Schultern. Ihr Manager wusste weit mehr von dem blondhaarigen Leadsänger als sie es selbst taten und er würde mit Sicherheit wissen, was er tat. Sie grinsten sich gegenseitig an und packten dann ihre Sachen, um auch wirklich Feierabend zu machen. „Moshi, moshi, Yagami Taichi am Apparat.“, meldete er sich etwas müde. Seine Aufmerksamkeit kehrte er aber schnell zum Telefongespräch und er wurde hellwach. „Guten Abend, Herr Yagami! Hier ist der Manager von Ishida Yamato. Ich dachte mir, ich gratuliere Ihnen persönlich.“ Taichi hatte den Manager einmal getroffen und es wunderte ihn ein wenig, dass dieser sich an ihn zu erinnern schien. Warum sonst sollte er ihn persönlich anrufen. „Heißt das, ich hab bei diesem Gewinnspiel gewonnen?“, fragte er neugierig und er konnte auf der anderen Seite ein amüsiertes leises Lachen hören. „Genau. Sie sind stolzer Gewinner des Ishida-Yamato-Preisausschreibens. Nach dieser Bewerbung haben wir befunden, dass Sie wohl unter allen Kandidaten der Geeignetste sind.“ Taichi grinste über das ganze Gesicht. Das war einfach nur großartig. Und noch besser war, dass der Manager persönlich anrief, denn dann konnte er auch gleich die Detailanforderungen stellen, auf die dieser hoffentlich auch einging. „Das ist großartig. Ich hab da auch schon einen Plan, den ich gerne umsetzen möchte. Aber dazu müssen mir einige Dinge gewährt werden... geht das?“ Die Augen blickten fragend auf das Telefon, so als ob der Manager es durch die Telefonleitung sehen könnte. „Was wäre das denn?“, fragte dieser nach einem kurzen Moment des Schweigens. „Naja...“ Nervös kratzte sich Taichi am Kopf. „Also, erstens würde ich es gerne an meinem Geburtstag machen. Quasi als mein Geburtstagsgeschenk.“ Es war ihm wichtig, dass er Yamato an seinem Geburtstag sehen konnte. Immerhin hatten sie bisher auch mindestens ein paar Stunden an seinem Tag verbracht, der eigentlich immer in die Ferien fiel. „Ich denke, das lässt sich einrichten. Sonst noch was?“, hakte der Manager nach. „Ja, einiges. Also... Yamato soll nicht wissen, dass ich der Gewinner bin. Ich will ihn damit überraschen. Außerdem möchte ich ihn wirklich für volle vierundzwanzig Stunden haben. Also von null bis null Uhr. Ich weiß, dass eure Vorstellung von einem Tag nicht unbedingt immer auch ein voller Tag bedeutet. Und dann möchte ich noch, dass uns nicht ständig ein Kamerateam beobachtet. Das soll nicht heißen, dass ihr gar nicht filmen könnt, aber halt nicht die ganze Zeit. Ich werde euch am Besten einen Zeitplan geben, wann ihr das machen könnt.“ Taichis Hirn ratterte und er hoffte, dass er auch ja nichts vergessen hatte. Er ging noch einmal seine Checkliste im Kopf durch, aber es schien so, als hätte er an alles gedacht. Jetzt musste der Manager nur noch zustimmen. Er konnte auf der anderen Seite ein Seufzen hören. „Das ist ja ne ganze Menge. Aber ich werde schauen, was sich machen lässt. In den nächsten Tagen sollte dann der Gewinnschein bei Ihnen eintreffen und ich werde dann auch gleich alle weiteren Details mitschicken, sowie meine Visitenkarte. Wenn irgendetwas nicht so sein sollte, wie Sie es wünschen, rufen Sie mich einfach an.“ Taichi grinste. Das klang ja sehr vielversprechend. „Werd ich machen... vielen Dank nochmals!“ Der Manager lachte wieder leise. „Kein Thema. Nochmal alles Gute und viel Spaß. Auf Wiederhören!“ Taichi verabschiedete sich ebenfalls und legte dann auf. Einen Moment starrte er das Telefon nachdenklich an. Dann lächelte er strahlend und stieß ein siegreiches „YEAH!“ aus. Dann lief er in sein Zimmer und setzte sich an seinen Schreibtisch. Er musste sofort anfangen zu planen. Immerhin wollte er die vierundzwanzig Stunden mit seinem besten Freund optimal ausnutzen. Wollte ihm eine Lehre erteilen, was alles passieren konnte, wenn man seinen besten Freund so lange im Stich lässt und sich zwei Monate lang nicht blicken ließ. Ein schelmisches Kichern verließ seine Kehle und er fing an, Stunde für Stunde zu notieren, was er machen wollte und wie er Yamato besonders in Verlegenheit bringen konnte. Das würde definitiv der beste Geburtstag werden, den er jemals gefeiert hatte. to be continued... Ich hoffe, euch hat das Lesen Spaß gemacht und ihr mich das auch wissen lasst ^.~ ganbatte kudasai Jenchan 00:00 Uhr --------- 00:00 Uhr ~~~~~~~~ Die blonden Haare hingen ihm leicht ins Gesicht. Irgendwie hatte er es heute Nacht nicht hinbekommen, dass er sie ordentlich stylte. Aber normalerweise musste er auch nicht mitten in der Nacht arbeiten. Es kam zwar schon manchmal vor, dass er nicht schlafen konnte und deshalb einen neuen Song schrieb. Aber er musste nie aus der Wohnung gehen. Musste nie jemanden treffen. Und schon gar nicht musste er anschließend mit dieser Person auch noch einen ganzen Tag verbringen. Er fragte sich ohnehin, ob es wirklich sein Manager war, der auf die beknackte Idee kam, dass der Tag um Mitternacht begann. Ein Blick zur Uhr verriet ihm, dass es nun tatsächlich schon Mitternacht war und es war weit und breit niemand zu sehen. Wahrscheinlich schlief die betreffende Person selbst noch tief und fest. Denn immerhin konnte er sich nicht vorstellen, dass um diese Zeit irgendwer auch nur annähernd etwas unternehmen wollte. Ein Seufzen entwich ihm und er richtete sich leicht auf. Er war nicht wirklich neugierig darauf, was ihn erwarten würde und am Liebsten hätte er das Ganze auch gar nicht erst gestartet. Aber sein Management war ja der Meinung, dass er unbedingt noch mehr Publicity bräuchte. Plötzlich legten sich zwei Hände auf seine Augen und eine offensichtlich verstellte Stimme raunte ihm ins Ohr: „Wer bin ich?“ Einen Moment blieb Yamato erschrocken einfach nur sitzen. Seine ohnehin schon schlechte Laune sank noch um ein paar Stufen und er fing an zu beben. Er wusste zwar, dass er sich keinen Ausbruch leisten konnte, aber im Moment war er auch einfach nur viel zu gereizt. „Woher soll ich das wissen?“, knurrte er zwischen den Zähnen hervor und entfernte relativ unsanft die Hände von seinen Augen. Das Lachen der Person, die immer noch hinter ihm stand, schürte nur weiterhin den Zorn in dem blonden Sänger. Schließlich hüpfte der offensichtlich Gutgelaunte über die Rückenlehne der Parkbank und setzte sich neben den jungen Sänger. „Also du hättest wenigstens raten können...“, meinte er nun in seiner richtigen Stimme und seine Augen glitzerten im Mondschein. Die blauen Augen blickten auf und weiteten sich ein Wenig, als sie vor sich den doch zeitweise sehr vermissten besten Freund erkannten. „Taichi! Was zum Henker machst du hier mitten in der Nacht?“ Nachdenklich blickte der braunhaarige Wuschelkopf zu den Sternen und legte einen Finger an seine Lippen, um auch ja zum Ausdruck zu bringen, dass man jetzt schwer überlegen musste. Dann wurde mit dem Finger auf sein Gegenüber gedeutet und grinsend gesagt: „Dasselbe könnte ich dich fragen.“ Die braunen Augen blitzten und funkelten und man konnte an den Gesichtzügen des Braunhaarigen erkennen, dass er sich bereits jetzt schon köstlich amüsierte. Die blauen Augen wurden eisern. Er hasste es, wenn man sich auf seine Kosten amüsierte. Und er hasste es mitten in der Nacht arbeiten zu müssen. Grummelnd drehte er den Kopf weg und sah den Parkweg entlang. Dennoch sagte er in einem relativ normalen Tonfall: „Ich muss arbeiten...“ „Mitten in der Nacht?“, kam auch schon sofort die Gegenfrage. Taichi bemühte sich sehr, nicht laut los zu lachen. Sein Geburtstag begann einfach nur herrlich. „Kann ich nichts dafür... und wenn du mich jetzt entschuldigst... ich warte auf jemanden.“ Die Ellenbogen wurden wieder auf die Knie gestützt und der Kopf hängen gelassen. „Hmm... aha... und auf wen wartest du?“, fragte nun Taichi neugierig und zog aus seiner hinteren Hosentasche ein Ticket heraus. Er hatte es von Yamatos Management zugeschickt bekommen. Er sollte es dem blonden Sänger zeigen, damit dieser wusste, dass er sein Date war. Auch Yamato wurde darin eingeweiht und er wartete nun auf die Person, die ihm dieses Ticket unter die Nase halten würde. „Ich weiß es nicht... ich werd's schon sehen, wenn der- oder diejenige auftaucht.“ Er wollte jetzt wirklich liebend gerne alleine sein. Es war auch so schon schwer genug, sich darauf vorzubereiten, mit jemanden den ganzen Tag zu verbringen, den man nicht kannte. Da brauchte man nicht auch noch den besten Freund neben sich, der ihn aufzog und sich lustig über ihn machte. „Ich denke, ich weiß auf wen du wartest...“ Damit hielt er ihm das Ticket unter die Nase und sofort sprang Yamato auf und entfernte sich erschrocken ein paar Schritte von Taichi. „DU?“, fragte er fassungslos und der braunhaarige Achtzehnjährige grinste ihn breit an. „Hallo! Ich bin Yagami Taichi, der Gewinner des Ishida-Yamato-Preisausschreibens. Erfreut Sie kennen zu lernen!“ Er streckte seinem besten Freund die Hand entgegen und konnte nur mit Mühe einen Lachkrampf unterdrücken. Er konnte mit Recht behaupten, dass er sich einfach prächtig amüsierte. Wütend schlug der blondhaarige Sänger die Hand weg und knurrte: „Lass den Scheiß! Was fällt dir eigentlich ein?“ Er konnte gar nicht ausdrücken, wie sehr er sich über seinen besten Freund ärgerte und wie wütend er auf sein Management war, dass sie so einen miesen Scherz überhaupt zuließen. „Ich weiß nicht, worüber du dich so aufregst...“ Yamato ballte seine Hände zu Fäusten und bebte richtiggehend vor Wut. „Worüber ich mich aufrege? Das liegt doch wohl auf der Hand! Ich hasse es, verarscht zu werden und das weißt du ganz genau!“ Taichis Blick wurde ernst, als er seinen Freund ansah, der offensichtlich kurz davor war, zu explodieren. Wieder einmal dabei war, bei einer absolut nichtigen Sache über zu reagieren. „Ja, das weiß ich... aber was sollte ich denn tun? Es war die einzige Möglichkeit, dich mal wieder zu treffen, nachdem du dich zwei Monate lang nicht bei mir gemeldet hast und ich dich nicht erreichen konnte. Es ist doch mein gutes Recht, mich mit meinem besten Freund treffen zu wollen.“ Er verstand einfach nicht, warum sich Yamato so sehr darüber aufregte. Immerhin konnte er doch froh sein, dass er nicht irgendein doofes Fangirly war, mit dem er Zeit verbringen musste. Und so hatte doch der Blondschopf beinahe einen vollen Tag Urlaub. „Du verstehst das nicht...“, seufzte Yamato und drehte sich um. Langsam verrauchte sein Zorn und zurück blieb der bittere Nachgeschmack der Reue und des schlechten Gewissens. Taichi hatte Recht. Er hatte ihn die letzten zwei Monate gemieden. Hatte sich hinter seiner Arbeit versteckt, nur um ihn nicht treffen zu müssen. Und er hatte auch geahnt, dass es den braunhaarigen Chaoten ein Wenig verletzten würde. Aber er konnte doch nicht wissen, dass er zu solchen Mitteln griff, um sich zu rächen. „Ganz genau... ich verstehe es nicht. Aber du willst es mir ja auch nicht erklären. Und im Moment ist es mir auch egal. Ich habe einen Tag mit dir gewonnen und ich habe auch vor, ihn zu nutzen...“ Er kam einen Schritt auf seinen besten Freund zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Die blauen Augen blickten auf und starrten in das entschlossen lodernde Braun. „Und es wäre schön, wenn du wenigstens ein Bisschen daran gefallen finden würdest... immerhin hatten wir früher auch eine schöne Zeit miteinander verbracht.“ Verlegen blickte Yamato weg. Dann lächelte er leicht. Vielleicht war es doch gut, dass sein Management Taichi ausgewählt hatte, denn er wusste, dass man mit dem braunhaarigen Wuschelkopf eine Menge Spaß haben konnte und ein Wenig Entspannung tat ihm ja auch gut. Immerhin brauchte jeder mal ein Bisschen Abwechslung von der Arbeit. Lächelnd blickte er auf und sagte: „Also schön... was steht als Erstes auf dem Plan?“ Taichi grinste seinen besten Freund an. „Komm mit und ich zeig’s dir.“ Innerlich zerriss ihn schon fast die Spannung und er konnte das triumphierende Grinsen nur schwer aus seinem Gesicht vertreiben, während er schon einmal voraus ging. Er hatte sich soviel vorgenommen und alles auf seiner Liste wurde ihm von Yamatos Manager genehmigt. Das würde sicherlich total spaßig werden, auch wenn er garantiert über einige Dinge mit Yamato diskutieren müsste. Aber er hatte diesmal viele Asse im Ärmel und er vermutete, dass sein blondhaariger Freund ihm so ziemlich alle seine Wünsche erfüllen würde. ...to be continued... So... das nächste Kapitel kommt auch schon bald. Versprochen. Reviews und sonstige Kommentare sind weiterhin erwünscht ^^ Ich freu mich ja immer so darüber. Zu meinen bisherigen Reviewern: @MMA: *grins* als könntest du mir jemals was anderes sagen. Ich befriedige deine Sucht... zumindest zum Teil, ne? *G* @Messiah: Ich hoffe, du hast einen langen Atem, weil das wird eine sehr lange FF. Vielden Dank für dein Interesse daran. Ich hoffe, dir hat auch dieses Kapitel gefallen. Bis zum nächsten Chap *wink* Jenchan 00:30 Uhr --------- 00:30 Uhr ~~~~~~~~ Misstrauisch blickten die blauen Augen die weiße Türe an und dann wieder zu den braunen Augen seines besten Freundes, die erwartungsvoll glitzerten. „Was wollen wir hier?“, fragte der blondhaarige Sänger neugierig, wo er doch vor etwas mehr als einer Stunde dieses Ort verlassen hatte. Es war ihm schon auf den Weg hierher aufgefallen, wohin ihn sein bester Freund quasi entführte, aber er wollte es nicht so recht glauben. Taichi kicherte leicht verlegen. „Naja, ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass dein Vater heute Nacht nicht zu Hause ist.“ Wieder wurde die blonde Augenbraue skeptisch nach oben geschoben und dann nachdenklich auf die weiße Türe gestarrt. Als er heute Mittag nach Hause gekommen war von seiner Bandprobe, hatte er seinen Vater getroffen. Er hatte ihm eine gute Nacht gewünscht und grinsend gemeint, dass er heute Nacht arbeiten müsste. Also hatte wohl offensichtlich sein Erziehungsberechtigter etwas von Taichis Plan gewusst. „Du hast meinen Vater eingeweiht?“, wurde jetzte neugierig und doch etwas fassungslos gefragt und Taichi lachte nur. Seine Arme wanderten hinter den Kopf während er sich einmal ordentlich streckte. „Naaa... ich hab ihn nur gebeten, seine Schicht so umzulegen, dass er heute Nacht arbeiten muss.“ Wieder wurde er skeptisch gemustert. „Und er ist darauf eingegangen?“ Taichi nickte und lehnte sich schließlich an die kühle Mauer neben der weißen Tür. „Ich hatte gute Argumente...“ Dann legte sich eine Stille zwischen die Beiden, die mit jeder verstreichenden Sekunde nur unangenehmer wurde. Dennoch rührte Yamato sich nicht, sondern stand nur unschlüssig vor der weißen Tür. Schließlich meinte Taichi dann doch etwas ungeduldig: „Sperrst du endlich mal auf? Ich will nicht den ganzen Tag vor der Tür verbringen...“ Kurz wurde sein bester Freund angesehen und dann misstrauisch gefragt: „Oder hast du etwa den Schlüssel vergessen?“ Yamato schüttelte den Kopf und holte geistesabwesend seinen Wohnungsschlüssel aus seiner Hosentasche. „Siehst du... ich hab ihn.“, sagte er, nur um Taichi zu beweisen, dass er noch nicht so vergesslich war, wie man nun von ihm annahm. „Das ist gut... dann sperr auf!“ Der blonde Sänger seufzte und ließ die Schultern hängen. Wieso wollte sein bester Freund unbedingt hier her? In dieser Wohnung konnte man ja nichts Interessantes machen, mal abgesehen davon, dass er heute nicht zum Saubermachen gekommen war und noch so allerhand Müll herumlag. Dennoch wurde nun der Schlüssel ins Schloss geschoben und zweimal herum gedreht, sodass die Türe mit einem leisen Knarzen aufschwang. Dann lächelte er schwach und fragte leise: „Zufrieden?“ Taichi strahlte. „Absolut!“ Er stieß sich von der Wand ab und schob seinen besten Freund in dessen väterliche Wohnung. Die Schuhe wurden von den Füßen abgestriffen und der junge Sänger weiter ins Innere der Räumlichkeiten geschoben. „Du setzt dich jetzt auf die Couch.“, sagte Taichi und ging selbst in die Küche, um sich ein Glas Wasser zu genehmigen. Als er wiederkam, hatte sein bester Freund tatsächlich Platz genommen. Dennoch... glücklich wirkte er nicht. Eher nervös. Taichi betrachtete den Blondschopf eine Weile und beschloss dann in seinem Plan weiter zu gehen. Yamato würde schon daran gefallen finden. Hoffte er zumindest. Er stellte das Glas entschlossen weg und ging zu Yamato. Ohne ihn auch nur irgendwie um Erlaubnis zu fragen, legte er sich der Länge nach auf das weiche Sofa und bettete seinen Kopf auf den Schoß des jungen Stars. „Was soll das?“, fragte Yamato ziemlich irritiert und auch ein Wenig ärgerlich. Immerhin konnte man sich erinnern, dass man heute, als man sich im Spiegel begutachtet hatte, noch kein Kissen war. Taichi öffnete ein Auge und grinste Yamato an. „Na was denkst du?“ Der beste Freund wurde durch die blauen Augen eingehend betrachtet. Es war nicht wirklich unangenehm, den braunhaarigen Wuschelkopf auf seinem Schoß liegen zu haben, auch wenn man im Moment nicht so recht wusste, was man mit seinen Händen anfangen sollte. Und es konnte auch nicht im Geringsten nachvollzogen werden, warum diese Aktion gesetzt wurde. Also hoben sich die Schultern kurz und deuteten damit an, dass man dem Plan nicht folgen konnte. Das Grinsen allerdings wurde eine Spur breiter und die Stimme sagte ein Bisschen zu glücklich: „Du singst mir jetzt etwas vor und ich werde mich ein Wenig ausruhen.“ Wieder wanderte eine Augenbraue nach oben. „Wieso soll ich dir etwas vorsingen? Und was vor allen Dingen soll ich dir vorsingen?“ So gut es ging wurden die Schultern gehoben und die braunen Augen verschwanden hinter den Lidern. „Das kannst du dir aussuchen, was du singst. Aus deinem Mund klingt alles irgendwie gut...“ Das war eine Wahrheit, die Taichi für sich schon vor allen Anderen entdeckt hatte. Noch bevor Yamato wirklich berühmt geworden war. „Hmm also gut...“ Auch die blauen Opale versteckten sich nun hinter den Augenlidern und geistesabwesend wurde angefangen, mit den braunen Haaren zu spielen. In Gedanken ging man einige Songtitel durch und entschloss sich dann einfach mal anzufangen. Schon bald wurde der Raum erfüllt von der sanften Stimme des jungen Sängers, wie er Vers für Vers und Strophe für Strophe ein Lied abarbeitete. Dabei seine Finger immer mehr in dem braunen Gewirr von Taichis Haaren vergrub. Die andere Hand hatte sich sanft auf den Brustkorb des braungebrannten Jungen gelegt und registrierte das regelmäßige Pochen des Herzens. All das wurde von dem nun schon fast Schlafenden registriert, während den gesungenen Worten des besten Freundes gelauscht wurde. Man hatte zwar zuvor schon ausgiebig geschlafen, nur um auch wirklich die ganzen vierundzwanzig Stunden durchzuhalten, aber es tat dennoch gut, sich noch ein Wenig zu entspannen. Und immerhin hatten sie ja doch noch ziemlich viel Zeit über. Genauso sanft, wie die Stimme eingesetzt hatte, verklangen nun die letzten Töne und es senkte sich eine beruhigende Stille herab. Die blauen Augen kamen langsam wieder zum Vorschein und betrachteten die Gestalt, die nun auf ihm zu schlafen schien. Man war nun doch froh, dass es der beste Freund war, den man insgeheim doch mehr vermisst hatte, als man es sich selbst eingestehen wollte. Er hatte zwar eine Menge Arbeit, aber es war nie soviel gewesen, dass er nicht hätte ein paar Stunden abzweigen können. Aber irgendetwas hatte ihn immer aufgehalten, genau das zu tun. Stattdessen war er des Öfteren stundenlang in seinem Zimmer Auf und Ab gelaufen, auf der Suche nach der geeigneten Inspiration für einen neuen Song. „Taichi?“ Ein gemurmeltes Hm zeigte dem blondhaarigen Sänger, dass sein bester Freund doch noch nicht im Land der Träume zu sein schien. Ein sanftes Lächeln bildete sich auf dem fast weißen Gesicht, das selbst wenn man noch so lange in der Sonne verweilte, irgendwie nie Farbe bekommen wollte. „Mit welcher Begründung hast du eigentlich gewonnen?“ Die Worte waren nur ganz leise geflüstert, in dem Versuch auch ja nichts von der angenehmen Atmosphäre zu zerstören. „Du kannst die Bewerbung gerne lesen...“ Eine kleine Pause wurde eingelegt und schließlich öffneten sich die braunen Augen wieder und funkelten fröhlich die blauen Augen über ihnen an. „Morgen!“ Das entlockte nun sogar Yamato ein weitaus fröhlicheres Lächeln und er gab seinem besten Freund eine ganz leichte Kopfnuss. Eigentlich war es mehr ein sanftes Andocken an dessen Stirn, die sich kurz in Falten legte. Gleich darauf wurden die relativ langen und feingliedrigen Finger auch schon wieder in dem seidig weichen Braun vergraben, das sich sanft zwischen die Finger drängte und leicht den Handrücken kitzelte, während die kraulende Bewegung dem braunhaarigen Jungen immer wieder ein leises Seufzen entlockten. „Was hast du eigentlich in den zwei Monaten so alles gemacht?“ Wenn man schon hier sitzen musste, konnte man auch genauso gut, alles versuchen aufzuholen, was man in der letzten Zeit von seinem besten Freund verpasst hatte. „Ich habe viel Fußball gespielt...“ Taichi genoss sichtlich die zärtliche Behandlung und auch das leise Lachen von Yamato klang wie Musik in seinen Ohren. Das Lachen hatte er wohl am Meisten an seinem besten Freund vermisst. „Hast du eigentlich noch etwas Anderes im Kopf außer Fußball? Sollte das übrigens auf deinem Plan stehen, dann kannst du das gleich streichen.“ Taichi grinste. Er hatte tatsächlich mit dem Gedanken gespielt, ein Fußballmatch in die Tagesplanung einfließen zu lassen. Aber er hatte es dann doch aus einigen Gründen weggelassen. „Du kannst dich glücklich schätzen. Das habe ich tatsächlich weggelassen. Ich weiß ja, dass du eine Niete im Ballspielen bist.“ Yamato lachte, als er augenblicklich daran erinnert wurde, wie das letzte Ballspiel zwischen ihnen ausgegangen war. Sein bester Freund war in der Notaufnahme gelandet, wegen einer ziemlich heftigen Platzwunde. Wobei der blonde Sänger immer noch alle Schuld von sich wies, denn immerhin hatte er Taichi gewarnt, dass er diese Sportarten nicht konnte. Und er hatte deutlich darauf hingewiesen, dass er eine Gefahr darstellte. „Wieso hast du dich eigentlich wirklich nie gemeldet?“ Yamato wurde aus seinen Erinnerungen aufgeschreckt und er blickte einen Moment traurig in die braunen Augen. Dann lächelte er schief und blickte auf die Seite. „Ich weiß es nicht genau. Ich hatte in letzter Zeit ziemlich viel Stress. Vielleicht lag es daran. Oder daran, dass... ich mich einfach nicht danach gefühlt habe, dir unter die Augen treten zu können. Ich hätte dir bestimmt die gute Laune verdorben, so mies, wie ich die letzten zwei Monate drauf war.“ Ein leichter Rotschimmer kroch ihm in die Wangen. Er hatte nun wirklich versucht, so ehrlich wie möglich zu Taichi zu sein und irgendwie hatte er Angst davor, wie sein braunhaariger Freund nun reagieren würde. Der richtete sich plötzlich auf und streckte sich und gähnte herzhaft. Dann sprang er auf die Beine und strahlte seinen blondhaarigen Kumpel an. „Manchmal bist du schon komisch. Aber ich bin froh, dass du immer noch mein bester Freund bist. Und jetzt gehen wir deine Sachen packen.“ „Bitte was? Welche Sachen?“ Doch Taichi hörte nicht und spazierte stattdessen einfach in das Zimmer des blonden Sängers. „Hey... was hast du vor?“, lief ihm Yamato sofort nach, dem es gar nicht gefiel, dass des braunhaarige Wuschelkopf nun drauf und dran war, sein Zimmer zu durchwühlen, dessen Aufräumaktion dann garantiert wieder an ihm hängen blieb. Taichi grinste. „Na, ich hab keine Lust immer wieder hierher zurückzukehren. Soviel Zeit haben wir nun auch wieder nicht. Also müssen wir gleich alles mitnehmen, was wir brauchen.“ Yamato seufzte. „Na schön. Du sagst mir, was ich mitnehmen soll und ich packe.“ Dann ging er auch schon an seinen Schrank und holte einen Rucksack und eine Sporttasche hervor. Er hielt beides hoch und fragt: „Den oder die hier?“ Taichi betrachtete beide Möglichkeiten und sagte dann: „Rucksack reicht. Immerhin will ich ja nicht, dass du dich zum Krüppel schleppst.“ Dann ging er im Kopf auch schon durch, was er seinem besten Freund alles einpacken ließ, wobei seine braunen Augen jedes Detail und jede Veränderung, sofern es welche gab, in diesem Raum registrierten und speicherten... ...bald gehts weiter... @miro-sama: Danke für den Kommi. Ich hoffe, ich komm etwas öfter dazu, die Kapiteln hochzuladen. Hoffe, dir hat dieses Kapitel auch gefallen ^^* Bis denne Jenchan 01:00 Uhr --------- 01:00 Uhr ~~~~~~~~ Das konnte er jetzt einfach nicht glauben. Das meinte doch Taichi nicht wirklich ernst oder? Fassungslos blickten die blauen Augen den angeblich besten Freund an. „Ne, oder?“ Leicht wurde der Kopf geschüttelt. Der braunhaarige Wuschelkopf lächelte breit und deutete somit glasklar an, dass es sein ernst war und er es noch dazu für eine grenzgeniale Idee hielt. Immerhin den Rucksack hatten sie fertig gepackt und da es gerade mitten in der Nacht war, konnten sie auswärts sowieso noch nicht viel machen. „Taichi... du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass ich jetzt um ein Uhr morgens einen Kuchen mit dir backen werde? Mal abgesehen davon weiß ich doch gar nicht, ob ich die Zutaten alle da habe.“ „Doch das glaube ich und ich weiß, dass die Zutaten da sind. Also zier dich nicht so. Ich helf’ dir doch eh.“ Skeptisch wurde der Braunhaarige über die Schulter angesehen, der seinen besten Freund nun in die Küche schob. „Und woher weißt du das schon wieder?“, fragte er neugierig, immer noch nicht bereit dazu, nach zu geben. „Na weil ich es veranlasst habe... und jetzt lass uns beginnen!“ Damit kniete sich der etwas Ältere auf den Küchenboden und fing an in den Schränken herum zu wühlen. Dabei machte er auch natürlich mächtig viel Lärm, denn die Töpfe und Pfannen wurden eher unsanft hin und her geschoben. Schließlich landete eine Hand auf der Schulter des braunhaarigen Chaoten und er blickte auf. „Lass das bitte. Ich brauch das Geschirr noch.“ Taichi grinste und richtete sich auf. Dabei allerdings berührte sein Kopf doch eher unsanft die Kante der Küchenzeile und ließ ihn jetzt schmerzverzerrt aber immer noch grinsend seinen Kopf reiben. Yamato lachte. „Siehst du... das kommt davon.“ Die braunen Augen funkelten herausfordernd. „Mir wär’ das nicht passiert, wenn du endlich anfangen würdest, mir beim Kuchenbacken zu helfen.“ Yamato schüttelte wieder leicht fassungslos den Kopf. „Weißt du überhaupt, wie man einen Kuchen macht?“, fragte er nun neugierig und nahm nebenbei auch gleich eine Plastikschüssel zur Hand. Dann richtete er auch noch den Mixer und die Zutaten her, während er auf die Antwort, die er insgeheim sowieso schon kannte, wartete. Verlegen kratzte sich Taichi am Kopf. „Hehe... eigentlich nicht.“, gab er zu und grinste dann gleich darauf schelmisch. „Aber wozu hab ich dich?“ Das war wieder typisch Taichi und Yamato konnte nur wieder resignierend den Kopf schütteln. Wieso dieser Chaot sich sein bester Freund nennen konnte, war ihm mittlerweile sowieso schleierhaft. Dennoch seufzte er und meinte dann: „Na schön... backen wir einen Kuchen. Aber merk dir genau, wie das geht, weil es wird garantiert das letzte Mal sein.“ „Mal sehen...“, erwiderte Taichi keck, blickte aber seinem blondhaarigen Freund neugierig über die Schulter, während der einen Moment in sich ging und noch einmal selbst überlegen musste, wie das funktioniert hatte. Denn allzu oft kam er selbst nicht in den Genuss etwas gebacken zu haben. Eigentlich konnte er sich sowieso nur an zwei Mal erinnern. Das erste Mal hatte er einen Kuchen für Takeru, seinem kleinen Bruder gemacht, weil ihm sonst kein anderes Geburtstagsgeschenk eingefallen war und das andere Mal war er einfach so entnervt gewesen, dass er irgendetwas tun musste. Dabei hatte er dann fast automatisch einen Kuchen gezaubert, den dann sein bester Freund, nachdem dieser uneingeladen einfach bei ihm aufgekreuzt war, zur Hälfte aufgefuttert hatte. „Also...Zuerst einmal müssen wir die Eier trennen. Weißt du wie das geht?“ Misstrauisch wurde der neben sich stehende beäugt, dessen braunen Augen ihn naiv anfunkelten. „Offensichtlich nicht...“ Yamato nahm eine der kleineren Schüsseln, die er hergerichtet hatte und ein Ei zur Hand. „Also pass auf... du schlägst es VORSICHTIG am Rand der Schüssel auf.“ Mit Gefühl stellte er einen Kontakt mit der Schüssel her, sodass ein feiner Riss in der Eischale entstand. „Dann öffnest du es und lässt das Eiklar in die Schüssel laufen. So in etwa...“ Er zeigte es langsam vor. Ließ den Eidotter von der einen Hälfte des Ei's langsam in die andere Hälfte gleiten, sodass auch noch der letzte Rest an Eiklar in die Schüssel tropfte. Dann sah er Taichi an. „Und wenn alles Eiklar weg ist, gibst du den Eidotter in die Schüssel. Soweit alles klar?“ Taichi grinste und nickte, sagte aber in einem Ton, der Yamato ihn doch misstrauisch anstarren ließ: „Sonnenklar...“ „Wirklich?“ Der blondhaarige Sänger war sich nun nicht mehr so sicher, dass er wirklich wollte, dass Taichi die restlichen Eier trennte. „Aber ja doch... ich nehme das Ei...“ Er schob Yamato auf die Seite, stellte sich vor die Schüssel und nahm ein Ei in die Hand. „Dann schlage ich es auf...“ Damit traf auch schon seine Hand mit dem Ei auf der Kante der Schüssel auf und das doch recht empfindliche Lebensmittel zerbarst richtiggehend. Das Eidotter-Eiklar-Eierschalen-Gemisch tropfte zum Teil in die Schüssel und zum Teil am Boden. Der kümmerliche Rest lag in der gebräunten Handfläche und wurde nun verständnislos angeblickt. „Moment... ich habs gleich...“ Damit wurde entschlossen gleich zum nächsten Ei gegriffen, doch bevor dasselbe wieder passieren konnte, griff Yamato doch lieber ein, der verhindern wollte, dass er die Küche danach einer vollständigen Reinigung unterziehen musste. Der Arm des besten Freundes wurde aufgehalten und das Ei vorsichtig aus dessen Hand befreit. „Weißt du was... ich mach das schon. Du kannst ja inzwischen den Zucker abwiegen. Du kannst doch mit einer Waage umgehen, oder?“ Taichi nickte, nahm sich die Packung Backzucker und stellte sich vor die Waage. „Es müssen hundertfünfzig Gramm sein...“, ließ Yamato den braunhaarigen Wuschelkopf noch wissen und machte sich daran, die restlichen vier Eier zu trennen und die Dotter in die für den Teig vorgesehene Schüssel zu geben. „Oh... verdammt...“ Das leise Fluchen ließ den blondhaarigen Jungen zur Seite blickten, der nun eher ratlos vor der Waage stand. Die blauen Augen erkannten mit einem Blick, dass der Haufen Zucker sicher wesentlich mehr als die angegebene Menge war. „Wenn es zuviel ist, gibst du das, was zuviel ist wieder in die Packung zurück.“, half der Sänger seinem besten Freund weiter. Dann trennte er das letzte Ei und drehte sich schließlich zu dem ihm eigentlich helfen wollenden Chaoten um. Amüsiert beobachteten die blauen Augen, wie versucht wurde, die Waage ein Wenig zu kippen, sodass der Zucker zurück in die Packung rieseln konnte, was aber irgendwie nicht so wirklich funktionieren wollte. Grinsend nahm Yamato einen Suppenlöffel zur Hand und hielt ihn Taichi lässig unter die Nase. „Probier’s damit... das ist sicherlich wesentlich effektiver...“ Blinzelnd wurde der Löffeln betrachtet und wie das achte Weltwunder in die Hand genommen. Dann grinste Taichi und fing an, den Zucker zurück in die Packung zu schaufeln. Dann betrachtete er wieder eingehend die Anzeige der Wage und blinzelte. Nun zeigte sie zu wenig an. Also nahm er wieder die Packung und leerte Zucker nach. Dann studierte er wieder die Anzeige und gab ein frustriertes Grummeln von sich als er wieder den überschüssigen Zucker zurück in die Packung löffelte. Yamato fing an zu kichern. Es war eigentlich richtig witzig, wie sich Taichi anstellte. Allerdings war ihm auch klar, dass wenn sie in diesem Tempo weiter arbeiten würden, sie nie mit dem Kuchen fertig sein würden. „Komm... ich zeig dir, wie man das macht.“ Damit wurde der braunhaarige Chaot auch schon von der Waage weggedrängt und zuerst einmal genau abgelesen, wie viel Zucker derzeit auf der Waage lag. Dann wurde sacht die Menge ausgeglichen bis der Zeiger der Skala auf exakt hundertfünfzig Gramm stand. „Siehst du... ist nicht ganz so schwer...“, fügte der junge Sänger schließlich hinzu und mengte dem Eidotter den Zucker bei. „Und was kommt jetzt?“, fragte Taichi neugierig und versuchte seine Frustration irgendwie weg zu bekommen. Wenn er seinem besten Freund zusah, wie er kochte, dann wurde er richtig neidisch. Alle seine Handgriffe wirkten so gekonnt und einfach. Jedes Mal allerdings wenn er selbst es versuchte nach zu machen, dann stellte er nur von Neuem fest, dass er dazu einfach nicht geeignet war. Dabei konnte er gar nicht sagen, woran das lag. Denn dumm war er definitiv nicht und er verstand auch die Erklärungen des Blonden, aber irgendwie bekam er es trotzdem einfach nicht hin. Yamato grinste und drückte Taichi den Mixer in die Hand. „Jetzt müssen wir diese zwei Zutaten solange mixen, bis sich leichter Schaum bildet. Das schaffst du sicherlich...“ Das kurze leise schadenfrohe Kichern konnte er sich allerdings nicht verkneifen, als er den Stecker des Mixers in die Steckdose drückte. Taichi grummelte leicht und ein kleiner Teil von ihm bereute bereits, dass er auf so eine doofe Idee gekommen war. Eigentlich hatte er ja angenommen, dass sein blondhaariger Freund diesen Kuchen freiwillig und alleine backen würde. Immerhin war es doch recht eigenartig an seinem eigenen Geburtstagskuchen mitzuhelfen. Dennoch konnte er jetzt auch keinen Rückzieher machen, denn offensichtlich hatte Yamato ja tatsächlich vergessen, welch besonderer Tag heute war. Frustriert wurde die Schüssel mit dem Dotter-Zucker-Gemisch in die eine Hand genommen und mit der anderen der Mixer hineingegeben. Dann wurde auf den Kopf gedrückt und automatisch erklang ein summendes Geräusch in der Küche. Die blauen Augen des jungen Sängers beobachteten dabei ganz genau, wie Taichi die Zutaten vermixte. Dabei fiel auch auf, dass der braunhaarige Chaot immer auf derselben Stelle blieb. „Du musst auch den Zucker vom Rand hineinmixen...“, hauchte er leise und Taichi verzog sein Gesicht. Yamato grinste nur breit. Offensichtlich hatte sich die Situation umgedreht. Er hatte nun wahnsinnigen Spaß daran, den Kuchen zu backen. In Anbetracht dessen, wie spät es war und dass er normalerweise um diese Zeit in seinem kuscheligen Bett lag und vom ganz großen Ruhm träumte, war es schon erstaunlich, dass er sich nun so prächtig amüsierte. Nur war es diesmal auf Kosten von Taichi, der mit der ganzen Situation nicht mehr ganz so glücklich aussah. „Das genügt...“ Taichi stellte den Mixer ab und sah einen Moment in die Schüssel. Dann seufzte er einen Moment. Es tat ihm schon irgendwie weh, dass sich Yamato nicht einmal an seinen Geburtstag erinnern konnte. Dennoch... dieser Tag gehörte ihm und er konnte ihn ganz allein mit seinem besten Freund verbringen, auch wenn dieser noch nicht einmal eine Ahnung hatte, dass all die Sachen, die ihm gewährt wurden, ein Geburtstagsgeschenk seines Managers an ihn waren... und ein Teil sicherlich auch aus Mitleid, dass der blondhaarige Sänger nicht soviel Zeit mit ihm verbringen konnte. „Ist alles in Ordnung?“ Taichi sah seinen besten Freund an und grinste. Er durfte sich nicht die Laune verderben lassen durch seine eigenen Gedanken. „Ja klar... ich hab mich nur gefragt wie's weiter geht.“ Die halbe Lüge wurde mit einem noch breiteren Lächeln untermalt und den braunen Augen damit wieder das wundervolle Glitzern gebracht, dass sie schon seit dem Wiedertreffen im Park gehabt hatten. „Achso... also jetzt...“ Kurz dachte Yamato nach, dem das Rezept nicht mehr ganz so geläufig war. Außerdem hatte er sehr wohl registriert, dass Taichi ihm gegenüber nicht ganz ehrlich war und seinen besten Freund doch irgendetwas ziemlich zu beschäftigen schien. Aber er konnte es dem braunhaarigen Chaoten auch nicht so recht verübeln, denn er selbst war ja derjenige gewesen, der seinem besten Freund zwei Monate ausgewichen war und es wahrscheinlich noch länger getan hätte, wenn dieser nicht beim Preisausschreiben mitgemacht hätte. „Jetzt geben wir Mehl und je ein Päckchen Backpulver und Vanillezucker in eine Schüssel und vermengen es miteinander.“ Sofort griff Taichi zu der genannten Zutat und versuchte das kleine Papiertütchen aufzureißen. Allerdings gestaltete es sich schwieriger als er es sich gedacht hatte und tollpatschig wie er war, landete der Inhalt auf dem Boden verstreut, als das Papier doch endlich nachgegeben hatte und die Packung mit einem Mal in zwei Hälften geteilt war. Yamato verdrehte die Augen und seufzte. Er würde definitiv nicht umhin kommen, die Küche nachher zu putzen. Er nahm nun seinerseits das Backpulver, riss die Packung mit Leichtigkeit vorsichtig auf und ließ den Inhalt in die Schüssel mit dem eben vorbereiteten Mehl rieseln. Taichi starrte immer noch etwas verdutzt sein Missgeschick an, knüllte dann verärgert die zwei Hälften zusammen und warf sie auf den Fußboden. So machte das definitiv keinen Spaß. Zu seiner Frustration schlich sich nun auch noch Ärger und er verließ das Zimmer. Er hatte jetzt absolut keine Lust mehr auf Kuchen. Die blauen Augen sahen ihm verwundert nach und der blondhaarige Sänger seufzte. Also musste er nun doch den Kuchen alleine backen. Aber wenigstens hatte er dann noch genug Zeit, sich zu überlegen, wie er seinen besten Freund wieder aufheitern konnte. Denn irgendwie wollte man schon, dass die restliche Zeit des Tages auch so spaßig wurde und man sich genauso amüsieren würde, wie man es bisher getan hatte. Dennoch beschlich Yamato das Gefühl, dass er heute nicht nur etwas vergessen hatte, sondern dass es gleichermaßen mit seinem besten Freund zu tun hatte. Aber er konnte im Moment noch nicht wirklich sagen, was es war. ...das war's mal wieder... Vielen Dank für die lieben Reviews XD. Ich beeile mich die nächsten Tage mehr mit dem Updaten! Ich bin ja schon bei 11 Uhr *G* @Caerdin: Mir gefällt der Brief auch irgendwie. Und Tai hat eine Menge vor, aber irgendwie kommt er nicht zu allem *hihi* @Messiah: Danke... ich hör das gerne, wenn man sich für meine Geschichten interessiert. Bald schon kommen auch ein paar andere. Muss mich nur an das Uploaden hier gewöhnen ^^** Stay tuned *peace* Jenchan 01:30 Uhr --------- 01:30 Uhr ~~~~~~~~ Vorsichtig schob Yamato die Kuchenform in den vorgeheizten Ofen. Jetzt mussten sie eine Stunde warten, bis er fertig sein würde. Seufzend schloss er die Klappe und sah nachdenklich hinein. Dann richtete er sich auf und ging ins Wohnzimmer, wo er Taichi vermutete. Und tatsächlich lag der braunhaarige Wuschelkopf vor dem Fernsehen und zappte eher lustlos wirkend durch die Kanäle. Ein wehmütiges Lächeln schlich sich auf das helle Gesicht des Sängers, während sich seine Augen kurz schlossen und insgeheim das Bild speicherten. Sie in die unzähligen Erinnerungen aufnahm, die er von Taichi hatte. „Seit wann findest du Gefallen am Zappen?“, fragte er leise und schreckte damit Taichi auf. Wieder konnte er einen leichten Anflug von Schmerz in den braunen Augen glitzern sehen. Dann aber breitete sich ein Lächeln auf dem Gesicht aus und der Fernseher wurde schwarz, da die Hand, die immer noch die Fernbedienung hielt, den Aus-Knopf betätigt hatte. Taichi stand auf und ging zu Yamato, der immer noch einfach nur dastand und seinen besten Freund beobachtete. „Der Kuchen fertig?“, fragte er neugierig und Yamato lachte leise auf, während er sich nervös anfing, durch die Haare zu fahren. Normalerweise machte er das nicht, allerdings war dies nun keine normale Situation mehr. Taichi hatte ihn bereits viel zu sehr verwirrt und seine Gedanken wirkten für ihn wie ein Knoten oder eine Loopingbahn. „Das dauert jetzt noch eine Stunde, bis er fertig ist. Was wollen wir in der Zwischenzeit machen?“ Yamato konnte nicht genau sagen warum, aber im Moment fühlte er sich in der Gegenwart seines besten Freundes doch eher unwohl. Er wusste zwar, dass Taichi irgendetwas quälte, da er zeitweise doch sehr nachdenklich wirkte, aber kaum, dass er ihn ansprach, strahlte sein Gesicht auch schon wieder und er konnte absolut nichts mehr von diesem Kummer erkennen. Mitunter bildetete er es sich ja auch nur ein, weil er selbst ein schlechtes Gewissen mit sich herumschleppte. „Ich hab keinen blassen Schimmer...“, antwortete der braunhaarige Chaot und grinste unschuldig. Yamato blickte in misstrauisch an. „Du hast keine Ahnung? Ich dachte du hast die ganzen vierundzwanzig Stunden bis ins kleinste Detail durchgeplant.“ Zumindest hatte es so gewirkt, als sie von ihrem Treffpunkt im Park langsam hierher geschlendert waren. „Naja...“, verlegen kratzte sich Yamatos bester Freund am Kopf und blickte zu Boden. Yamato lächelte und sagte: „Naja, was soll's... Ich schätze, wir können uns ein Wenig unterhalten bis der Kuchen fertig ist. Immerhin sind wir dazu ja noch nicht wirklich gekommen, nicht wahr?“ Taichi ging zurück zur Wohnzimmercouch und ließ sich in das weiche Fabrikat fallen. „Ich schätze, dass wir das tun könnten... auch wenn es nicht auf meinem Plan steht... aber ich bin ja flexibel, ne?“ Der blondhaarige Sänger lachte leise und setzte sich neben seinen besten Freund. „Denk schon...“ Dann breitete sich wieder eine doch eher unangenehme Stille zwischen den beiden Freunden aus. Doch bevor Taichi wieder zur Fernbedienung greifen konnte, sagte Yamato leise: „Weißt du, Taichi... es tut mir wahnsinnig Leid, dass ich dir so lange ausgewichen bin...“ Einen Moment studierten die braunen Augen die Gestalt neben sich. „Das braucht es doch nicht... immerhin hattest du ja sicherlich eine Menge zu tun. Man sieht dich ja mittlerweile oft im Fernsehen und in Zeitungen.“ Yamato seufzte. Wenn das nur wirklich so gewesen wäre. Aber er hatte in den letzten zwei Monaten nicht wesentlich mehr zu tun gehabt wie davor. „Eigentlich nicht. Es war nicht wirklich mehr zu tun als sonst auch. Deswegen habe ich ja auch so ein schlechtes Gewissen. Ich weiß zwar nicht, wieso ich es getan habe, aber irgendwie... ich weiß nicht, ich konnte dir einfach nicht unter die Augen treten.“ „Aber wieso entschuldigst du dich ausgerechnet jetzt dafür...“, fragte Taichi leise, der seinem blondhaarigen Freund ja auch nie wirklich böse deswegen war. Immerhin wusste der braunhaarige Wuschelkopf, dass sein bester Freund manchmal eigenartige Anwandlungen hatte und dass dieser sich hart damit tat, mit anderen Menschen umzugehen. Und es kam schon öfters vor, dass der blondhaarige Musiker eine Auszeit nahm und einfach niemanden sehen wollte. So war Yamato nun einmal. Yamato blickte auf seine Hände. „Weil... weil ich das Gefühl habe, dass ich... dich damit verletzt habe. Du wirkst zeitweise so nachdenklich und... ach ich weiß auch nicht... irgendwie scheinst du mir nicht mehr so zu vertrauen wie früher...“ Es war hart für ihn, das alles seinem besten Freund zu sagen, aber es bekümmerte ihn wirklich. Und er wusste, dass jetzt die beste Chance war, reinen Wein einzuschenken. Das ganze Problem aus der Welt zu schaffen, wenn es denn wirklich ein Problem gab. Plötzlich landete ein Kopf auf seiner Schulter und er konnte Taichi mit einem humorvollen Unterton flüstern hören: „Mich stört es nicht, dass du dir so lange keine Zeit für mich genommen hast. Mir war in den zwei Monaten nur einfach stinklangweilig. Aber jetzt kann ich ja den ganzen Tag Spaß mit dir haben. Du brauchst dich also für Nichts zu entschuldigen...“ Einen Moment blieb der braunbehaarte Kopf auf der Schulter und schließlich sprang Taichi auf. „Ich weiß jetzt, was wir machen!“ Erschrocken und misstrauisch blickten die blauen Augen ihren besten Freund an. Wenn er so überaus enthusiastisch klang, konnte das meistens nur etwas Schlimmes bedeuten. Und er wusste aus Erfahrung, dass seinem besten Freund selten die dummen und schrägen Ideen ausgingen. „Und was wäre das?“ „Wir proben für das Fotoshooting!!!“, kündigte er feierlich an und lief sofort in Yamatos Zimmer, wo er dessen Digitalkamera vermutete. Doch noch ehe er überhaupt anfangen konnte, in dem Zimmer herum zu kramen, stand auch schon Yamato in der Tür. „STOP!“ Taichi hielt in der Bewegung inne und drehte sich schließlich zu seinem besten Freund um. Der grinste ihn an und sagte: „Ich kann mich nicht erinnern, dass ich diesem Vorschlag zugestimmt habe. Mal abgesehen davon - welches Fotoshooting?“ Uuups... da hatte er sich wohl verraten. Verlegen kratzte er sich am Kopf. „Naja, später irgendwann heute... und du musst zustimmen!“ „Aja... und warum muss ich?“, erwiderte sein Freund neugierig und ein Wenig herausfordernd zugleich. „Na ganz einfach...“ Taichi hob einen Finger und sagte nach einer kunstvollen Pause: „Du hast keinen besseren Vorschlag!“ Würde Yamato nicht im Türrahmen stehen, so wäre er nun sicherlich umgekippt. Diese Aussage war einfach zu typisch Taichi und eigentlich hätte es ihm klar sein müssen. Resignierend seufzte er und ging zu seinem Bett. Von dem Regal, das darüber angebracht war, holte er vorsichtig eine kleine Box hervor und stellte sich vor sich am Bett ab. Darin hatte er alle seine Digitalkamerasachen verstaut. Kurz kontrollierte er die Batterien und steckte die Speicherkarte hinein, in der Hoffnung, dass er auf Anhieb die leere erwischt hatte. Erleichtert atmete er auf, als er erkannte, dass tatsächlich nichts auf der Chipkarte drauf war und drehte sich schließlich um. „Seit wann bewahrt man eine Digitalkamera in einer Box oberhalb des Bettes auf?“ Die braunen Augen studierten seinen besten Freund, von dem man nun das Gefühl hatte, dass er doch irgendein Geheimnis hatte. Und zwar eines der Sorte, die man gerne und dann doch lieber nicht wissen wollte. „Ich hatte einfach keinen anderen Platz...hier!“ Damit drückte der Sänger die Kamera in die Hand seines besten Freundes und verschloss dann die Box wieder. Allerdings hatte er mit diesem kläglichen Versuch des Abblockens nur Taichis Neugier geschürt. Aber er wollte jetzt auch nicht weiter nachhaken, denn immerhin konnte er nun seinen besten Freund nach Lust und Laune fotografieren, wo er doch sonst eher immer dagegen war, sich ablichten zu lassen. Er tat es nach eigener Aussage nur, wenn er es tun musste, weswegen auch das Fotoshooting auf seinen Tagesplan gewandert war. „Also schön... am Besten wir fangen im Wohnzimmer an. Leg dich auf die Couch!“ Taichi schob Yamato aus seinem Zimmer und deutete auf die Couch. Währenddessen begutachtete er die Kamera und die Einstellungen und Funktionen, die diese hatte. „Bitte was!?“, drehte sich Yamato fassungslos um. „Wieso das schon wieder?“ Taichi grinste. „Nun mach schon. Man sieht dich selten in liegenden Positionen. Ist mal was anderes. Mal abgesehen davon ist dein Verhalten im Moment wenig professionell...“ Der blonde Musiker verzog das Gesicht, seufzte letztendlich doch und ließ sich auf das Sofa fallen. Doch der braunhaarige Wuschelkopf schüttelte nur den Kopf. „Nein... nicht so... das ist kein gutes Bild.“ Yamato blitzte ihn einen Moment an. „Und wie dann, wenn ich fragen darf?“ Langsam verlor er doch ein Wenig die Geduld. Er hasste Fotoshootings. Immer musste man tun, was einem der Fotograf sagte und der blondhaarige Sänger konnte nichts weniger ausstehen, als wenn man ihm Vorschriften machte. „Hey... entspann dich, ja? Ich mach sowas zum ersten Mal. Also ich denke... für den Anfang machen wir was einfaches...“ Suchend blickten sich die braunen Augen um, bis ihm eine Zeitschrift ins Auge stach, wo groß sein bester Freund auf dem Titelbild zu sehen war. Er griff danach und hielt sie ihm hin. „Hier... das nimmst du in die Hand und dann legst du dich so hin...“ Taichi versuchte seinen besten Freund sanft in Position zu bringen, aber der blondhaarige Musiker dachte gar nicht daran, seinem Freund auch nur irgendwie entgegen zu kommen, in der vagen Hoffnung er würde seinen Standpunkt klar machen. Aber stattdessen übte der braunhaarige Wuschelkopf nun etwas mehr Druck auf der Schulter seines besten Freundes aus. „Autsch!! Spinnst du? Das tut doch weh! Also du bist definitiv kein guter Fotograf...“ Die gebräunte Hand wurde eher unsanft weggeschlagen und sich anschließend die schmerzenden Schulter gerieben. „Wenn du dich nicht so sträuben würdest, dann müsste ich dir nicht wehtun.“, verteidigte sich Taichi und sah beleidigt in die blauen Augen. „Wieso sagst du nicht wie jeder andere normale Mensch, wie ich mich hinsetzen soll? Ich mein, bei den Fotoshootings, die ich, um es nebenbei zu erwähnen, wirklich verabscheue, wagt es auch keiner mich in irgendeiner Weise an zu tatschen.“ Taichi lachte leise auf. Das konnte er sich gut vorstellen. „Das liegt aber auch nur daran, dass sie nicht gekillt werden wollen von dir. Du bist manchmal ziemlich bissig...“ Yamato warf die Zeitschrift wieder auf den Wohnzimmertisch und verschränkte nun leicht verärgert die Arme. „Das ist doch auch mein gutes Recht, oder? Immerhin mag ich es wirklich nicht, fotografiert zu werden.“ Taichis Augen bekamen einen leicht traurigen und mitleidigen Glanz. Offensichtlich war es eine äußerst dumme Idee gewesen, ein Fotoshooting von seinem besten Freund zu verlangen. Aber er wünschte sich andererseits so sehr professionelle Fotos von sich und seinem besten Freund und darum ging es ja auch dabei, wenn sie später ins Studio fahren würden. Seufzend ließ er sich neben seinen Freund auf die Couch sinken und schaltete die Digitalkamera aus, sodass sie Batterien sparen würden. Dann legte er einen Arm um den blonden Musiker und sagte: „Ich versteh nicht, was du dagegen hast... du bist verdammt fotogen.“ Die blauen Augen warfen seinem besten Freund neben sich einen Blick zu, der aussagte, dass man den braunhaarigen Wuschelkopf nun für völlig bekloppt hielt. „Also ich weiß nicht. Ich seh doch nicht anders aus als andere Jugendliche in meinem Alter... zumindest die, die ein Bisschen etwas auf ihr Äußeres halten.“ Taichi lachte und lehnte sich zurück. „Da muss ich dich leider enttäuschen. Du unterscheidest dich sehr von anderen 'normalen' Teenagern. Mal abgesehen von deiner schrägen Weltanschauung und deinen ewigen Stimmungsschwankungen... sieh dich doch mal an!“ Wieder wurde nach der Zeitschrift geangelt und sie dem blondhaarigen Musiker und die Nase gehalten. Einen Moment betrachteten die blauen Augen das Portrait von sich und blickten dann zu dem besten Freund. „Und was soll ich da sehen?“ Er konnte wirklich nicht begreifen, was die Menschen so atemberaubend an ihm fanden. Zugegeben, in Japan kam es selten vor, dass man einen naturblonden Jungen mit blauen Augen antraf. Aber er war ja kein Vollblut-Japaner insofern war auch schon nichts mehr Besonderes an ihm dran. „Bemerkst du es denn nicht? Ich mein, es mag jetzt vielleicht komisch klingen, aber du siehst verdammt scharf aus für einen Jungen. Das, was die Mädchen wohl am ehesten als 'den heißen Typen, mit dem ich ins Bett will' beschreiben würden.“ Daraufhin konnte Yamato nichts anderes als einfach nur rot werden und sich verlegen wegdrehen. Es klang tatsächlich komisch, soetwas von seinem besten Freund gesagt zu bekommen. Und er wollte definitiv dieses Thema nicht weiter behandeln. Stattdessen wurde dem braunhaarigen Jungen wieder die Zeitschrift aus der Hand gezogen und aufgestanden. „Wenn du meinst... ich erlaube dir ein paar Fotos zu machen...“ Taichi grinste. „Fein! Das wird sicher lustig... danach darfst du auch ein paar von mir schießen, wenn du willst. Die drucken wir dann auf dem PC aus.“ Freudestrahlend wurde die Kamera wieder eingeschaltet und in Taichis Gehirn ratterte es schon, was für Fotos er gerne von Yamato hätte... ...TBC ^^** Sorry, dass ich jetzt schon so lange nicht mehr weitergepostet habe. Aber ich versuche in Zukunft wieder mehr daran zu denken ^^** @Ceardin: Danke für dein fleißiges Kommentieren XD Ich fand die Stelle mit dem Backpulver auch süß *G* Du bekommst mehr ^.~ Ich muss nur die Zeit zum Posten finden ^^** Bis zum nächsten Kapitel! Jenchan ^^ *wink* 02:00 Uhr --------- 02:00 Uhr ~~~~~~~~ „Ist das jetzt so richtig?“ Der blondhaarige Sänger lag nun kopfüber auf der Bank und sah über das Magazin mit seinem Titelbild hinweg zu Taichi, der konzentriert auf die Kamera starrte. „Fast... warte... schau ins Heft... genau!“ Damit drückte der Fotografspielende auf den Auslöser und mit einem leisen Piep gefror das Bild auf dem Display. „Schön... gleich noch eins...“ Damit wurde noch eines mit diesem Motiv geschossen. „Ähm... lang halt ich das aber nicht aus...“ Taichi, der langsam aber sicher extrem Gefallen an der ganzen Sache fand, verstand nicht genau, was der Musiker dagegen hatte. Es machte wahnsinnigen Spaß ihn zu fotografieren, vor allen Dingen, weil er auf jedem Bild irgendwie total gut aussah. „Wieso? Das ist ein sehr schönes Motiv... besonders jetzt, wo du Farbe ins Gesicht bekommst...“ Augenblicklich wurde das Gesicht des jungen Sänger noch ein Nuance dünkler. Diesmal nicht nur aus dem Grund, dass ihm langsam das Blut ins Gehirn lief und sich dort sammelte. Er ließ seine Beine von der Rückenlehne hinunter rutschen und zog sich gleichzeitig mit einer Hand an selbiger hoch, sodass er nun ausgestreckt auf dem Sofa lag. „Kannst du dir nicht normale Motive aussuchen, wie jeder andere Mensch auch?“, fragte er beiläufig und versuchte das Schwindelgefühl aus seinem Kopf zu bekommen. „Na... ist doch langweilig. Außerdem sah das echt gut aus!“ Taichi drückte weiterhin auf den Auslöser und machte noch mehr Fotos von seinem besten Freund. Diesmal wie sich der Sänger mit einer Hand auf die Stirn fasste und sich durch die Haare fuhr. Der braunhaarige Wuschelkopf fing an zu kichern, während er den Blondschopf in dieser Pose abbildete. Yamatos Fans würden Millionen für so einen Schnappschuss hergeben. Denn immerhin sah er auf den professionellen Abbildungen immer perfekt gestylt aus. Aber nun waren seine Haare doch ein Wenig in Unordnung geraten. „Wieso lachst du?“ Die blauen Augen sahen seinen besten Freund fragend an. Wieder hatte man das Gefühl, dass man sich nur über ihn lustig machte und all das offensichtlich nur zum eigenen Amusement machte. „Ich hab mich nur gefragt, wieviel wohl deine Fans hinblättern würden, nur um dich einmal so zu sehen, wie ich dich eben fotografiert hab...“, grinste Taichi breit und das Gesicht des blonden Musikers verfinsterte sich. „Dann hoffe ich mal für dich, dass du nicht auf die Idee kommst, es auszuprobieren.“, knurrte Yamato leise und stand auf. „Ich will jetzt noch ein paar Fotos von dir in der Küche machen...“ Damit ging Taichi die angedeutete Drohung seines Freundes ignorierend in die Küche. Es wurde sowieso in den seltensten Fällen ernst genommen, was der beste Freund ihm sagte. „Am Besten du kochst etwas...“, wurde hinzugefügt, als der Musiker ebenfalls die Küche betreten hatte. „Hier...“ Damit wurde nach der rosafarbenen Schürze gegriffen und seinem besten Freund hingehalten. „Du glaubst doch wohl nicht wirklich, dass ich dir erlaube, mich in der Kochschürze meiner Mutter zu fotografieren...“, sagte er und lehnte sich Arme verschränkend an den Kühlschrank. Einen Moment sahen ihn die braunen Augen studierend an. Dann grinste er breit: „Doch... eigentlich schon...“ Damit wurde die Schürze auf die Schulter des Blondhaarigen gelegt und sich in der Küche umgeblickt. „Du darfst sogar mein Lieblingsessen kochen, wenn du willst...“ „Hab ich eine andere Wahl?“, fragte Yamato und legte sich die Schürze um. Er wusste wirklich nicht, wieso er sich ständig von Taichi breitschlagen ließ, aber offensichtlich wurde es heute noch zur Gewohnheit, was er sonst immer vermieden hatte. Wobei er allerdings nie wirklich eine Chance gegen Taichis Entschlossenheit hatte. „Eigentlich... nein... außer natürlich du willst uuuunbedingt...“ Theatralisch wurden die Augen verdreht und die Arme ausgebreitet, was Yamato nur ein Seufzen entlockte. Er hatte also tatsächlich keine Wahl. Denn dieses langgezogene 'unbedingt' zeigte ihm nur, dass Taichi um sein Lieblingsgericht kämpfen würde. Und da zog er grundsätzlich den Kürzeren. „Mir wär tatsächlich ein einfacheres Gericht lieber...“ Es wurden einige Töpfe und Pfannen aus dem Schrank geholt und auf die Herdplatte gestellt. „Aber ich nehme an, du hast meinen Vater die Zutaten bereits einkaufen lassen.“ Taichi blickte wieder in die Kamera und schoss dann und wann ein Foto von seinem besten Freund, der nun anfing sein absolutes Lieblingsessen zu kochen. „Du bist richtig clever...“ Die blauen Augen drehten sich nach oben und es wurde aus dem Kühlschrank das Fleisch geholt. „Du bist lediglich so durchschaubar...“, flüsterte er leise und fing an, den Fleischbrocken mit dem Messer zu bearbeiten. Er schnitt es in kleine Würfel und warf diese in eine Schüssel. Dann holte er Sojasauce, Honig und eine kleine Flasche mit Chilliöl und marinierte das Fleisch damit. Die Schüssel schob er wieder in den Kühlschrank und gleich darauf machte er sich daran, den roten Zwiebel zu schneiden. Bewundernd beobachteten ihn die braunen Augen. Die perfekten Handgriffe, die nach und nach dazu führten, dass er ein frühes Frühstück oder ein sehr verspätetes Abendessen bekam. „Manchmal bin ich neidisch auf dich, Yamato...“ „Wieso das denn?“, fragte der Angesprochene leise ohne auch nur ein einziges Mal die Augen und die Konzentration von seiner Tätigkeit abzulenken. „Naja... bei dir sieht kochen so leicht aus... wenn ich das machen würde, fliegt wahrscheinlich die Küche in die Luft.“ Leise lachte Yamato. Das war etwas, was er sich nur zu gut vorstellen konnte. „Aber ich glaube, das liegt nur daran, dass du zu ungeduldig bist. Kochen ist eine reine Übungssache.“ Damit setzte er einen Topf Wasser auf den Herd und gab einige Kartoffeln hinein. Er konnte sich nicht mehr so genau daran erinnern, wann er wirklich angefangen hatte, nur noch europäisch zu kochen, aber er konnte sich dafür noch genau an den Tag erinnern, an dem Taichi sich in sein Essen verliebt hatte. Und immer wenn es die Zeit zuließ, lud dieser sich bei ihm ein. Das lag mitunter auch einfach an der Abwechslung zum traditionellen japanischen Essen, das seine Mutter noch nicht einmal wirklich gut hinbekam. Also im Grunde genommen hatte er sich eigentlich falsch ausgedrückt, weil ein Wenig Talent brauchte man auch dazu, und das hatte Frau Yagami definitiv nicht. „Naja... und ein Bisschen Talent wäre auch nicht schlecht...“, fügte er noch hinzu und salzte das Wasser mit den Erdäpfeln, die nun langsam vor sich hinblubberten. „Ich denke, dann scheitert es bei mir daran... immerhin fließt in mir Yagamiblut. Und wir Yagamis können definitiv nicht gut kochen...“, sagte Taichi ernst und Yamato musste wieder leise lachen. „Du übertreibst... nur weil deine Mutter nicht kochen kann, bedeutet das ja nicht gleich, dass keiner in deiner Familie kochen kann... denk einfach mal an Hikari!“ Yamato holte sich eine Gabel aus der Bestecklade und kontrollierte, wie hart die Kartoffeln noch waren. Schließlich drehte er sich zu seinem besten Freund um und lächelte ihn an. „Stop! Bleib so...“ Taichi hob die Kamera und drückte den Auslöser. „Und jetzt nimmst du einen Kochlöffel in die Hand...“ Yamatos Grinsen wurde breiter und er tat, was Taichi von ihm verlangte. Denn immerhin waren sie immer noch in der Probe für das Fotoshooting, obwohl es eigentlich ja nichts brachte, denn er selbst würde definitiv nichts von den Dingen machen, die er im Moment tat, nur damit sein bester Freund besondere Motive vor die Linse bekommen konnte. „Perfekt!“ Wieder wurde das leise Piep vernommen und auf dem Display erschien ein lachender Yamato, der mit einer Hand auf der Küchenzeile abgestützt lehnte und mit der Anderen einen Kochlöffel hochhielt. Zufrieden nickte Taichi und lächelte schließlich Yamato an. Dann blickte er auf den Ofen und dachte kurz nach. „Wann ist eigentlich der Kuchen fertig?“ Yamato blickte auf die Uhr und runzelte kurz die Stirn. Dann sagte er, während er sich wieder zum Herd drehte: „Gleich...“ Damit widmete er sich wieder voll und ganz der Tätigkeit des Kochens, während sein braunhaariger Freund weiterhin unablässig Erinnerungsfotos produzierte. ...TBC... So ^^ Langsam geht es doch voran. @Caerdin: *Knuddel* Das musste jetzt sein. Ich mag deine Kommentar! Und du kannst schon gespannt sein... (ich bin es auch XD und ich bin die Autorin) Wenn alles gut geht, werd ich in nächster Zeit wieder häufiger posten. Ich bekomme Ende der Woche meinen Laptop *-* Gruß Jenchan ^^ 02:30 Uhr --------- 02:30 Uhr ~~~~~~~~ „Taichi? Kannst du mal die Kamera weglegen und mir helfen?“ Taichi blickte Yamato erschrocken an, der gerade die Kartoffeln schälte und in Scheiben schnitt. Er legte die Kamera vorsichtig beiseite und kam die paar Schritte zu seinem besten Freund hinüber. Salutierend verkündete er: „Zu Diensten, Sir!“ Yamato lachte und schüttelte den Kopf. „Du bist so ein Idiot... hol bitte den Kuchen aus dem Ofen...“ Der blondhaarige Musiker stach noch eine Knolle auf seine Gabel und schälte sie behutsam ab. „Verbrenn dich aber nicht!“ „AUTSCH!“ Die Warnung kam definitiv zu spät und wild wurde der Finger geschüttelt und angepustet, nur um das brennende Gefühl weg zu bekommen. Die blauen Augen verdrehten sich und er legte die Kartoffel zur Seite. „Halt deinen Finger unter das kalte Wasser, sonst bekommst du noch eine Brandblase... ich hol den Kuchen schon raus.“ Damit wurde der beste Freund auch schon wieder zur Seite geschoben und sich ein Topflappen gegriffen. Dann wurde der Ofen geöffnet und das Blech mit dem fertigen Kuchen herausgeholt und sofort neben sich aufs Fensterbrett geschoben. Währenddessen war Taichi zur Abwasch gegangen und hielt seinen Finger und das fließende eiskalte Wasser. Das tat richtig gut, was vielleicht auch daran lag, dass er seinen Finger kaum noch spürte. „Ähm... Taichi? Ich glaub das reicht...“ „Hä? Was?“ Erschrocken blickte der aus den Gedanken Gerissene seinen besten Freund planlos an. „Du kannst das Wasser wieder abdrehen...“ Wieder verdrehten sich die Augen und er wollte schon wieder anfangen den letzten Kartoffel, den er noch hatte, zu schälen, als Taichi fragte: „Warum? Es tut soooo gut...“ Wieder bekamen die braunen Augen einen verträumten Glanz. „Weil dein Finger bereits blau anläuft!“ Damit ergriff auch schon Yamato die Initiative und riss den gebräunte Hand eher unsanft unter dem Wasserstrahl weg. „Ich hab keine Lust mit dir heute in die Notaufnahme zu fahren!“ Ungläubig starrten die braunen Augen den Finger an, der tatsächlich schon einen leicht blauen Touch hatte. Dann grinste er breit. „Aber wenigstens eine Brandblase kann ich jetzt nicht mehr bekommen.“ Dann wurde verrück gekichert und seinem blondhaarigen Freund weiter beim Kochen zugesehen. „Brauchst du noch lange?“, wurde schließlich gefragt, da sich auf Grund der leckeren Aromen langsam sein Magen meldete. „Ein Bisschen brauch ich noch... wieso deckst du in der Zwischenzeit nicht auf? Dann muss ich das wenigstens nicht auch noch machen...“ Langsam sank Yamatos Laune wieder in ein tief hinein. Immerhin hatte er mittlerweile eher das Gefühl bekommen, wie ein Sklave behandelt zu werden. Dabei konnte er nicht wirklich mit Sicherheit sagen, ob Taichi nur einfach so tollpatschig war, oder sich mit Absicht so bescheuert anstellte. Immerhin hatte man doch wirklich annehmen können, dass jemand in Taichis Alter es hinbekommen könnte, einen Kuchen aus dem Ofen zu nehmen. „Wird gemacht, Chef!“ Wieder salutierte Taichi und machte sich ans Aufdecken. Yamato verdrehte die Augen. Wieso er sich mit diesem Verrückten so fest verbunden fühlte, konnte er in solchen Momenten echt nicht nachvollziehen. Taichi war einfach außer schräg nur noch schräg. Die geschälten und geschnittenen Kartoffeln wurden nun in die heiße leicht befettete Pfanne gegeben und knusprig gebruzelt, ehe sie in eine kleine gläserne Auflaufform gelegt wurden. Dann wurde noch ein paar rote Zwiebelringe darüber gestreut und ein paar kleingehackte Chilischoten damit vermengt. Anschließend schob er das ganze Produkt in den Ofen, den er nun sehr klein drehte, da er die Erdäpfeln nicht verbrennen wollte. Dann ging er wieder zum Kühlschrank und holte das Fleisch heraus. Die bissgerechten Würfeln wurden nun ebenfalls in der Pfanne gut durchgeröstet und schließlich die ganze Marinade darüber verteilt. Dann wurde noch einmal an den Kühlschrank gegangen und zwei Becher Sahne geholt. „Ich will Kuchen haben...“ Erschrocken drehte sich Yamato um und sein Blick wurde schließlich finster. Erstens mochte er es absolut nicht, wenn man ihn einfach so unvermittelt ansprach und außerdem hasste er nichts mehr als Gejammer. „Später...“, grummelte er und schüttete den Inhalt der Becher in die Pfanne. Anschließend fing er mit dem Würzen an. Allerhand fiel in die Pfanne. Angefangen von diversen Kräutern über Chilischoten bis hin zu bunten Pfeffer. Danach probierte er die Sauce und wiegte kurz den Kopf hin und her, in der Überlegung, ob er das nun so lassen sollte, oder ob noch etwas fehlte. „Sag mal... hast du schlechte Laune?“, fragte nun Taichi, dem es gar nicht gefiel, dass sich sein bester Freund wieder so abweisend verhielt und gar nicht mehr so gut gelaunt wirkte, wie noch vor einer halben Stunde. „Kann schon sein... das Essen ist gleich fertig... kannst dich schon mal setzen.“ Er hatte nun echt keinen Bock darauf, Taichi zu erklären, warum er sich nun so miesepetrig verhielt. Außerdem konnte sich der braunhaarige Chaot ja ohnehin glücklich schätzen, dass er bisher alles gemacht hatte, was von ihm verlangt worden war. „Hey... ich mag das nicht, wenn du so bist. Nicht heute! Also lass das gefälligst!“ Damit drehte sich Taichi verärgert um und setzte sich an den Tisch. „WAS?“ Yamato konnte es einfach nicht fassen. Es war einfach unglaublich, wie sich sein bester Freund verhielt. Er erkannte ihn kaum wieder. Der hatte doch überhaupt kein Recht in irgendeiner Weise angepisst und verärgert zu sein. Wütend zog er die Pfanne von der Herdplatte und brachte sie an den Tisch. Dann stapfte er wieder in die Küche und holte die Kartoffeln, die sich direkt neben die Pfanne gesellen durften und dann holte er noch die Schöpflöffeln, die der Braunhaarige natürlich vergessen hatte, aufzudecken. „Guten Appetit!“, fauchte ihn Yamato an und ließ dann Taichi alleine am Tisch sitzen. Er hatte jetzt keine Lust zum Streiten und er wollte auch nicht die unangenehme Atmosphäre am Tisch haben. Außerdem hatte er ohnehin keinen Hunger. Er warf sich auf sein Bett und vergrub seinen Kopf in dem Kissen, das auf seinen verschränkten Armen lag. Am Liebsten würde er jetzt seinen ganzen Ärger rausschreien, aber irgendwie fehlte ihm dazu die Kraft. Wieso verhielt sich Taichi so komisch. Wenn es irgendetwas gab, was er sich zu Schulden kommen ließ, dann würde er doch zu gern erfahren was. Und Taichi war definitiv über etwas sauer, denn anders konnte sich dessen Verhalten gar nicht erklärt werden. „Yamato?“ Gedämpft konnte Taichi ein unverständliches Grummeln hören, was wahrscheinlich soviel bedeutete wie 'Hau ab!' oder 'Lass mich allein'. Aber nachdem man auf keinen Fall alleine essen wollte und man es auch eher schwer ertragen konnte, wenn der beste Freund böse auf einem war, wurde mal das Gemurmel des blondhaarigen eingeschnappten Jungen ignoriert beziehungsweise missinterpretiert. „Willst du dich ersticken?“ Der Blondschopf nickte so gut es ging und Taichi verdrehte die Augen: „Lass das, du Depp!“ „Selber Depp!“, erwiderte Yamato, der seinen Kopf nun zur Türe gedreht hatte und sein Kissen nach dem braunhaarigen Chaoten warf, der es allerdings geschickt auffing. „Wieso bist du auf einmal so komisch?“ Der braunhaarige Wuschelkopf ging zum Bettrand und ließ sich davor im Schneidersitz auf den Boden sinken. „Ich mag nicht alleine essen, also komm bitte wieder zu Tisch, bevor es kalt wird... das wär ziemlich schade, weißt du?“ „Ich hab aber keine Lust...“ Taichi verdrehte die Augen und Yamato streckte ihm die Zunge raus, ehe er sich umdrehte und zum Fenster starrte. Sollte doch Taichi machen, was er wollte. „Boah ey! Du bist manchmal echt wie ein kleines Kind! Verträgst du keinen Spaß oder was ist los?“ Taichi stand wieder auf und wollte, dass Zimmer verlassen, als sich Yamato wütend umdrehte. Diesmal wollte er sich nicht mehr zurückhalten. Diesmal nicht! Die blauen Augen blitzten gefährlich und die Stimme war eiskalt: „Hört wer spricht! Wer kam denn auf die bescheuerten Ideen heute? Wer ist beleidigt aus der Küche gerannt, weil er nicht mal eine Papiertüte aufreißen konnte? Und du glaubst, ich führe mich auf wie ein kleines Kind? Du setzt mich als Sklave für deine miesen Spielchen ein und ich soll mir das alles lachend antun? Du hast doch nen Knall! Echt jetzt! Du weißt genau, dass ich es hasse, verarscht zu werden und du hast heute nichts anderes getan, als mich lächerlich zu machen und dich über mich zu amüsieren!! Du nutzt meine Liebe zur Musik und meine Abhängigkeit zu meinem Management schamlos aus und erwartest von mir, dass es mir auch noch gefällt? Gott, du bist echt bescheuert... und dann warst du heute noch nicht einmal wirklich ehrlich zu mir! Oder warum behandelst du mich wie der letzte Dreck, wenn ich nicht irgendwas gemacht habe, dass dich stört?“ Das Herz hämmerte gegen den Brustkorb und eher schwer wurde der Sauerstoff zu den Lungen transportiert. So einen Ausbruch hatte man doch eher selten und irgendwie fühlte er sich nun wesentlich mieser als zuvor. Warum musste es so zwischen ihnen sein? Sie waren doch beste Freunde, wieso also mussten sie jetzt streiten, wo sie sich nach so langer Zeit wieder getroffen hatten. Taichi hatte die Hände zu Fäusten geballt und zitterte am ganzen Körper. Langsam drehte er sich um und die blauen Augen weiteten sich geschockt... ...tbc - ihr kennt das ja schon >.<... Sorry, dass es so lange gedauert hat und auch mein Nachwort nicht so üppig ausfällt, wie sonst immer. Ich stehe unter wahnsinnigem Zeitdruck, aber mein schlechtes Gewissen hat mich dazu getrieben jetzt gleich zwei Kapiteln hochzuladen. Viel Spaß beim Weiterlesen. Grüßchen Jenchan ^^ 03:00 Uhr --------- 03:00 Uhr ~~~~~~~~ „Taichi... weinst du?“ Fassungslos und doch auch total traurig blickten die blauen Augen seinen besten Freund an. Er hatte doch nicht ahnen können, dass seine Worte einen derart harten Effekt erzielen würden. Er hatte sich nur seinen Gedanken Luft gemacht. Aber jetzt, wo er seinen besten Freund so sehen musste, tat es ihm doch schrecklich Leid, dass er sich nicht wenigstens ein Bisschen zurückgehalten hatte. „Ich... es...“ „Was willst du eigentlich? Ich habe mich echt bemüht, Dinge zu finden, die uns beide Freude machen und es hat doch bisher gut funktioniert. Wieso hast du nicht einfach gesagt, dass du es nicht machen magst? Nie stellst du dich auf die Beine... du gibst immer nach... und dann beschwerst du dich im Nachhinein auch noch darüber. Ich hab sogar versucht, dir beim Backen zu helfen. Was kann ich denn dafür, dass ich zu Blöd dazu bin? Das ist doch wirklich nicht meine Schuld... und würde dir genauso viel an dieser Freundschaft liegen wie mir, wärst du ohnehin schon draufgekommen, was ich dir nicht gesagt hab. Hey, sogar dein Vater konnte sich erinnern... Du bist echt das Letzte...“ Dass die ganze Ansprache mehr traurig als wütend klang und man auch eine eher weinerliche Stimme gehabt hatte, wurde dezent ignoriert. Irgendwie taten die Worte seines besten Freundes so unheimlich weh. Wieso wollte er denn nicht bei ihm sein? War er wirklich so schrecklich? „Ich geh jetzt nach Hause... offensichtlich hast du ja keinen Bock dazu, mit mir den Tag zu verbringen...“ Nur langsam wurden die Daten verarbeitet, die ihm an den Kopf geschmissen wurden. So einen Streit hatten sie noch nie gehabt. Sie hatten sich oft geprügelt und angeschrien, aber so wie jetzt war es nie. Und eigentlich hätte er auch gut darauf verzichten können, so etwas zu erleben. Die blauen Augen starrten seinem besten Freund hinterher. Wenn er nun nichts unternehmen würde, dann würde er einfach verschwinden. Und was hätte das dann für Konsequenzen? Wahrscheinlich, dass ihre Freundschaft zerstört war oder zumindest schwer angeknackst. „Taichi, warte!“ Sofort sprang Yamato auf. Das Letzte, was er damit erreichen wollte, war seinen besten Freund zu verlieren. Gut, er war nicht wirklich ein guter Freund, aber dennoch lag ihm ihre Freundschaft am Herzen. Immerhin hatte ihm der braunhaarige Wuschelkopf schon so oft geholfen. Und nun war es wohl an der Zeit, dass er etwas davon zurück gab. „Was willst du denn noch?“ Die Worte waren nur geflüstert, während man die Hand bereits schon an der Türklinke hatte und eigentlich so schnell wie möglich flüchten wollte. Der Kopf war traurig zu Boden gesenkt. Was hatte man getan, dass es verdient hätte, so miserabel von seinem besten Freund behandelt zu werden? „Taichi... es tut mir Leid! Ich wollte dich nicht so verletzen... Lass uns etwas essen. Es wird kalt und immerhin koche ich dieses Gericht ja nur für dich. Weil es dir so gut schmeckt und es wäre schade, wenn... wenn du es jetzt nicht wenigstens probierst.“ Auch die blauen Augen wanderten zu Boden. Entschuldigen war nie so sein Ding gewesen. Was wohl auch Schuld daran war, dass er nun so wenige Freunde hatte. Aber um diese Freundschaft hier wollte er um alles in der Welt kämpfen. Zumal Taichi gewirkt hatte, dass es ihm eine Menge bedeuten würde. „Ich hab eigentlich keinen Hunger mehr...“ Der Entschuldigung wollte man nicht so recht glauben, schon allein, weil es eher selten vorkam, solche Worte von dem blondhaarigen Sänger zu hören. Meistens drehte er die Sache so um, dass man selbst ein schlechtes Gewissen bekam und sich bei ihm entschuldigte. Insofern wirkte für Taichi die ganze Situation eher seltsam. „Das glaub ich dir nicht, Taichi! Du hast noch nie dein Lieblingsessen sausen lassen. Nicht einmal als du Grippe hattest. Da bist du doch auch den ganzen Weg hierher gewankt, nur weil wir es uns schon ausgemacht hatten. Und deine Mutter war ziemlich sauer auf dich, weil du dich einfach weggeschlichen hast. Kannst du dich noch erinnern?“ Taichis Mundwinkel umspielte ein Lächeln. Ja, er wusste genau, wovon der blondhaarige Musiker sprach. Aber er hätte nie gedacht, dass er sich an so ein Detail erinnern konnte. Immerhin hatte er ja auch seinen Geburtstag vergessen und hatte die letzten zwei Monate auch so gewirkt, wie wenn ihm die Freundschaft eigentlich eher weniger bedeutet. „Mich wundert es ja, dass du dich an soetwas erinnern kannst.“ Überrascht wurde eine blonde Augenbraue gehoben. Wieso war es so verwunderlich, dass er sich an soetwas erinnern konnte? Taichi hatte damals ausgesehen, wie das Elend persönlich, aber als er dann sein Lieblingsessen vor der Nase hatte, glitzerten und strahlten seine Augen und es schien so, als würde es die Krankheit einfach so wegfegen. Leider war es nicht so und Yamato konnte seinen besten Freund dann das restliche Wochenende pflegen, da Taichi am Abend schließlich doch zusammen gebrochen war. „Soll das ein Scherz sein? Wie könnte ich vergessen, wie sehr du aufgestrahlt hast, als du das Essen gesehen hast? Immerhin ist das auch ein Grund, warum ich es immer wieder für dich koche. Ich habe noch nie einen Menschen gesehen, der sich über Essen im Generellen so sehr freut wie du. Und außerdem gibt es ohnehin viel, an das ich mich erinnere. Du spukst doch eh ständig in meinem Kopf herum und ich kann kaum irgendwohin gehen, ohne dass ich nicht irgendetwas entdecke, was mich an dich erinnert. Hab keine Ahnung, wie du das geschafft hast, aber ich müsste echt verrückt sein, wenn ich dich jetzt gehen lassen würde. Ganz ehrlich... es würde uns beiden nicht gut tun... das zumindest ist meine Meinung.“ Das klang wesentlich ehrlicher als der Ausbruch, den er zuvor gehabt hatte. Und er hoffte nur, dass es auch Taichi so empfand. Dieser seufzte und dachte einen Moment nach. Irgendwie musste er seine Laune wieder heben, denn eigentlich hatte er keine Lust, diesen Tag einfach so sausen zu lassen. Nicht, nachdem er alle überreden konnte, zu tun, was er wollte. Er blickte auf und als er Yamato so nervös vor sich stehen sah, bildete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht und das Braun seiner Augen fing herausfordernd an zu lodern. „Okay... wir können essen gehen... aber...“ Yamato sah auf und seine Augenbrauen zogen sich skeptisch zusammen. „Aber was?“ Taichis Grinsen wurde eine Spur fieser und er befeuchtete seine Lippen ehe er sagte: „Aber du musst meine Erinnerungen auffrischen...“ Der blonde Musiker starrte seinen besten Freund verwirrt an. „Wie meinst du das? Was soll das heißen?“ Im Moment stand er wirklich auf der Leitung, aber es war ohnehin selten, dass er der Logik dieses Chaoten folgen konnte. „Das heißt, ich werde mich mit dir nur dann an einen Tisch setzen, wenn du mit mir ein paar Erinnerungen teilst. Mich interessiert nämlich schon, an was du dich alles so erinnern kannst.“ Das Grinsen wurde noch eine Spur breiter, als der leichte Rotschimmer auf den Wangen des jungen Musikers entdeckt wurde. Also hatte er es doch wieder geschafft, seinen besten Freund in Verlegenheit zu bringen. Aber er hatte es nicht deswegen gesagt. Eher, weil es ihn tatsächlich interessierte, was alles im Gedächtnis seines besten Freundes hängen geblieben war. Denn er erinnerte sich auch an die Grippe-Sache, was ansich schon ein Wunder war, nachdem er letztendlich fast vierzig Grad Fieber hatte. Das zumindest hatte Yamato nach dem Wochenende gemeint gehabt. Für ihn war dieses Wochenende irgendwie mit einem leichten Grauschleier bedeckt. „Meinetwegen... Kann sicher nicht schaden, über alte Zeiten zu sprechen...“ Damit drehte er sich um und ging zu dem Tisch, wo immer noch das Essen vor sich hin dampfte. Eine gute Sache hatte es, das sie solange gebraucht haben, bis sie tatsächlich essen konnten. Das Essen war nun definitiv auf eine angenehme Temperatur abgekühlt. Er beobachtete, wie Taichi gegenüber Platz nahm und seine Augen glitzernd das Gericht studierten. Schließlich nahm er sich eine ziemlich große Portion, was Yamato allerdings auch nicht im Geringsten wunderte und verkündete fröhlich: „Itedakimasu!“ Es war faszinierend, wie sehr er seinen besten Freund mit einem Essen glücklich machen konnte. Leicht den Kopf schüttelnd, nahm auch er sich etwas auf seinen Teller und sagte leise: „Guten Appetit!“ Dann begannen sie auch schon zu essen und es kehrte eine Stille ein, die nur durch das Klimpern des Bestecks unterbrochen wurde. Nur einen Moment wurde noch daran gedacht, dass man eigentlich Erinnerungen teilen wollte, aber schnell wurde dieser Gedanke verdrängt. Nicht nur, dass man sich dabei wahrscheinlich eh nur vom Essen ablenken würde, so hatte man ja doch auch noch später dazu Zeit. Immerhin hatte der Tag noch einige Stunden. ...Werbung... So... mal sehen, vielleicht schaff ich es, bald die nächsten Kapiteln hochzuladen --- einfach um den Freischaltern was zu tun zu geben. Aber die liebe Zeit >.< Vielen Dank für alle, die so lange durchhalten und geduldig warten. Ich denke an euch. Gruß Jenchan ^^ 03:30 Uhr --------- „Willst du ein Stück Kuchen?“, fragte Yamato, während er den Tisch abräumte. Taichi saß immer noch beim Tisch und beobachtete jede von Yamatos Bewegungen. „Nein...“ Yamato drehte sich zu seinem besten Freund um. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass der braunhaarige Wuschelkopf noch etwas sagen wollte. Aber Taichi grinste nur. „Hmm... okay...“ Er ging wieder zurück zum Tisch und setzte sich. „Was wollen wir jetzt machen?“ Taichi dachte einen Moment nach. Aber so richtig konnte er sich nicht daran erinnern, was er auf seinen Tagesplan gesetzt hatte. Also zog er das leicht zerknitterte Papier hervor und studierte es noch einmal. Die braunen Augen funkelten, als sie die eigenen Notizen lasen. „Öhm... ja...“ Er faltete den Zettel wieder und steckte ihn zurück in seine Hosentasche. „Such dir was aus!“, sagte schließlich Taichi und stand auf. „Taichi? Was steht da auf dem Zettel?“ Auch Yamato war aufgestanden und blickte nun seinen Freund misstrauisch an. Verlegen fuhr sich der beste Freund durch die braunen Haare und blickte kurz zu Boden bevor er wieder aufblickte mit einem leicht roten Schimmer auf den Wangen. „Nichts Bestimmtes...“ Nun stemmte der blonde Musiker eine Hand in die Hüfte und streckte die Hand aus. „Gib mir mal den Zettel... ich möchte mich selbst davon überzeugen.“ Grinsend schüttelte Taichi den Kopf. „Nie!“ Dann wurden seine Gesichtszüge etwas ernster und er sagte: „Aber es ist sowieso egal, was da drauf steht... weil ich habe gerade den Plan geändert. Jetzt ist Zeit für 'Wir-machen-was-Yamato-will'. Also... was willst du machen?“ Herausfordernd glitzerten die braunen Augen und Yamato seufzte. Er hatte doch keine Ahnung, was man um diese Zeit machen konnte. Eigentlich hätte er ja Lust dazu, einen Song zu schreiben. Nicht, dass er annahm, dass er es hinbekommen würde, aber es war ja schon allein der Versuch nicht möglich, da Taichi anwesend war und der würde sich sicher zu Tode langweilen. „Na komm, sag schon, was du machen willst...“, ermutigte ihn Taichi. Die blauen Augen blickten verlegen zu Boden und er flüsterte leise: „Ich würd gern einen Song schreiben...“ Dann blickte er aber blitzartig wieder auf und fügte etwas lauter und abwehrender hinzu: „Aber für dich ist es sicher langweilig. Also vergiss das wieder... am Besten...“ Taichi lachte und klopfte seinem besten Freund auf die Schultern, der ihn erschrocken anstarrte. „Okay... du kannst einen Song schreiben. Aber nur, wenn du ihn mir auch vorsingst, sobald er fertig ist, einverstanden?“ Die blauen Augen bekamen einen gequälten Glanz. „Aber ich weiß doch noch nicht einmal, ob ich überhaupt einen hinbekomme... außerdem hat mich dabei noch nie jemand beobachtet.“ Immer noch einen Arm um die Schultern von Yamato führte Taichi seinen besten Freund in dessen Zimmer und drückte ihn in den Schreibtischstuhl. „Irgendwann ist immer das erste Mal. Wenn du dich besser fühlst, werde ich mich in der Zwischenzeit still beschäftigen und dir nicht über die Schultern schauen, einverstanden?“ Yamato seufzte und erkannte, dass er eigentlich wieder einmal gar keine Chance hatte. „Ich versuch’s...“, resignierte er und rutschte mit dem Stuhl näher an seinen Schreibtisch. Er nahm ein weißes leeres Blatt zur Hand, sowie einen Kugelschreiber. Dann schloss er seine Augen und versuchte eine Melodie oder einen Text in den Sinn bekommen. Oder wenigstens irgendeine Art von inspirierenden Bildern. Doch er musste ständig daran denken, dass Taichi im Raum war und ihn beobachtete. Er konnte sich einfach nicht so wirklich fallen lassen. Schließlich drehte er sich zu seinem besten Freund um und sagte: „Ich kann das nicht... nicht wenn ich weiß, dass du hier bist... es tut mir Leid.“ Der Kopf wurde gesenkt und das Teppichmuster besonders intensiv studiert, während sich im Raum eine fast unangenehme Stille senkte. Einen Moment sah Taichi die Box mit dem Kamerazubehör an und dann wieder zu seinem besten Freund. Leise öffnete er die Box und holte den anderen Memorystick heraus und schloss sie auch gleich darauf wieder. Dann stand er auf. „Also... dann werd ich halt einfach ins Wohnzimmer gehen und ein Wenig fernsehen. Dann seh und hör ich dich nicht mehr und du kannst dich in Ruhe konzentrieren, nicht wahr?“, sagte Taichi leise und ging Richtung Türe. Yamato sah wieder auf und als sein bester Freund an ihm vorbeiging, hielt er ihn am Arm noch einmal zurück. Etwas erschrocken sahen ihn die braunen Augen an, da man doch soetwas wie ein schlechtes Gewissen hatte und die Hand schloss sich fast automatisch etwas fester um die Memorycard der Digitalkamera. „Danke... dafür hast du was gut bei mir...“ Daraufhin grinste Taichi. „Ich nehm dich beim Wort...“ Dann verließ er auch schon das Zimmer und schloss hinter sich die Türe. Einen Moment atmete er tief durch und dann wurde sein Grinsen von eben noch breiter. Also selbst wenn Yamato es herausfinden würde und dann sicherlich an die Decke gehen würde, da er es mehr als alles andere hasste, wenn man in seinen privaten Dingen herumschnüffelte, so konnte man ihn nun mit seinen eigenen Worten festnageln. Manchmal hatte Taichi das Gefühl, dass es ihm Yamato viel zu leicht machte. Immerhin hatte er bisher alles von seinem besten Freund bekommen, was er gewollt hatte, ohne dass er viel diskutieren und argumentieren musste. Er ging knapp an der Küche vorbei und schnappte sich die Digitalkamera, die er zuvor dort abgestellt hatte. Damit verzog er sich ins Wohnzimmer und tauschte auch schon die Karten aus. Es würde sicherlich interessant sein, was auf der Karte zu sehen war, denn Yamato hatte äußerst nervös und abweisend gewirkt. Also war es mit Sicherheit etwas, dass dem blondhaarigen Jungen peinlich war. Einmal wurde tief durchgeatmet und versucht diese innere Aufregung ein Wenig einzudämmen. Er zitterte schon, weil er sich so aufgekratzt und hibbelig fühlte. Und auch das stupide Grinsen wollte einfach nicht aus seinem Gesicht verschwinden. Wie ein Kind, das sich auf die Geschenke vom Weihnachtsmann freute. „Na dann... auf geht's...“, flüsterte er leise und schaltete die Kamera an. Er dachte nicht einmal mehr daran, dass er den Fernseher aufdrehen sollte, um Yamato zu zeigen, dass er nicht an der Türe lauschen würde. Viel zu neugierig war man auf die Bilder, die einem erwarteten. Der Screen erhellte sich und Taichi stellte die Funktion der Fotoansicht ein. Sofort wurde das erste Bild der Kamera geladen und die braunen Augen weiteten sich, blinzelten einen Moment und versuchten auch wirklich alles zu erfassen, was man nun zu sehen bekam. Das Bild war ein meisterhafter Schnappschuss, das musste er sich selbst eingestehen. Aber er wusste absolut nicht, wann es geschossen wurde und vor allen Dingen konnte er sich nicht vorstellen, dass es Yamato geschossen hatte. Er drückte auf einen Knopf und das nächste Bild erschien, das so ziemlich derselben Natur war, nur dass man nun einen anderen Blickwinkel hatte. Kein Wunder, dass es Yamato peinlich war und er sich darüber nicht äußern wollte. Er selbst wäre in so einer Situation sicher in Erklärungsnot gekommen. Aber was bedeutete es, dass Yamato diese Bilder hatte? Und hatte er sie wirklich selbst geschossen? Mal abgesehen davon, war die ganze Sache doch recht eigenartig in seinen Augen. Denn er hatte nie ein Anzeichen gesehen, dass sein bester Freund auf soetwas stand. Dass dessen Gedanken in diese Richtung gingen. Aber mitunter missinterpretierte er es auch einfach. Vielleicht war an der Sache gar nichts Besonderes dran. Vielleicht waren die Bilder gar nicht für ihn, sondern er bewahrte sie nur für jemand anderen auf. Wieder wurde das nächste Bild hineingeladen und diesmal kiekste Taichi erschrocken auf und warf herzklopfend und erschrocken die Kamera neben sich auf die Couch und sprang selbst auf, um einen etwas größeren Abstand von dieser zu gewinnen. DAS konnte Yamato definitiv nicht geschossen haben. Woher kamen diese Bilder? Gott, das war ja nun nicht mehr nur für Yamato peinlich, sondern auch für sich selbst wirklich keine angenehme Situation mehr. Irritiert wurde die Kamera angestarrt, die ihn auszulachen schien. Ihm zu sagen schien, dass er selbst schuld war. Wieso war er auch so neugierig? Er hätte es doch einfach lassen können auch. Aber nein, er musste ja unbedingt seine Neugierde befriedigen. Aber wer hätte auch ahnen können, dass es soetwas war? Und dann auch noch so gestochen scharfe Bilder, die keine Zweifel zuließen, dass man richtig sah. Dass man jedes Detail erfassen konnte. „Warum ich?“, flüsterte er leise und sein Gehirn ratterte. Heute war sein Geburtstag und er hatte sich für heute vorgenommen, den wirklich wahren Grund herauszufinden, weswegen sich Yamato bei ihm nicht mehr blicken ließ. War es deswegen? Was hatte Yamato überhaupt davon, solche Bilder bei sich zu haben? Immer mehr Fragen tauchten auf, auf die er keine Antwort wusste. Ihm noch nicht einmal ein Ansatz einer Antwort einfallen wollte. Aber er wusste, wenn ihn Yamato jetzt erwischen würde, dann konnte er den heutigen Tag vergessen. Vielleicht fand er später noch heraus, was es damit auf sich hatte. Vielleicht war es wirklich ein Teil des Grundes, weswegen Yamato ihn ganze zwei Monate ignoriert hat. Mit einem Mal wurde hektisch nach der Kamera gegriffen und diese abgeschaltet. Der Memorystick wurde herausgenommen und verschwand in seiner Hosentasche. Yamato würde es mitunter gar nicht auffallen, dass er nicht mehr da war. Und selbst wenn, konnte sich Taichi nicht vorstellen, dass sein bester Freund ihn darauf ansprechen würde. Nicht, nachdem er wusste, was darauf gespeichert war. Schnell wurde noch der andere Stick wieder in die Kamera geschoben und sie schließlich auf den kleinen Wohnzimmertisch gestellt. Dann nahm man die Zeitschrift und beschloss diese durchzublättern. Auch wenn man wusste, dass man sich sicherlich auf keinen dieser Artikel konzentrieren können würde, da die Gedanken weiterhin unablässig ihre Kreise in seinem Gehirn zogen. Antworten zu etwas suchten, was er noch nicht einmal annähernd begriffen hatte. Und ihm blieb nun hoffentlich genug Zeit, diese Gedanken in den Hintergrund zu drängen. Immerhin wollte man den Tag heute noch genießen und Yamato war sowieso von Grund auf eine misstrauische Person. Er hoffte und betete inständig, dass er es schaffen würde, Yamato hinters Licht zu führen. Dass sein Freund nicht herausfinden würde, was er nun alles wusste. Taichi atmete tief durch und legte sich längs auf das Sofa. Die aufgeschlagene Zeitschrift mit dem blonden Musiker als Titelbild landete auf seinem Gesicht und er flüsterte noch einmal gequält: „Warum ausgerechnet ich?“ Dann driftete er langsam ab und schlief schließlich auf Yamatos Wohnzimmercouch ein. ...on to the next chapter... Sry, dass ich so langsam im Posten bin. Dafür gibts auch gleich ein weiteres Kapitel. Und die nächsten Tage dann vielleicht gleich nochmal welche. Grüßchen Jenchan >.< 04:00 Uhr --------- „Taichi, ich bin fertig. Wenn du...“ Energievoll war der blondhaarige Musiker aus seinem Zimmer gekommen und blieb jetzt verdutzt stehen. In seinem Wohnzimmer auf der Couch lag sein bester Freund mit einer Zeitschrift auf dem Gesicht und schien offensichtlich gar nicht mitbekommen zu haben, dass er angesprochen worden war. Die blauen Augen betrachteten die schlafende Gestalt einen Moment und aus den Augenwinkeln konnte er die Kamera sehen, die Taichi auf den Wohnzimmertisch gestellt hatte. Mit einem Lächeln wurde diese ergriffen und ihr durch einen Knopfdruck Leben eingehaucht. Als schließlich das Display hell erleuchtet war und anzeigte, dass man loslegen konnte, wurde auch schon der beste Freund anvisiert und abgedrückt. Sofort gefror das Bild am Display und man betrachtete es zufrieden. Dann wurde die Zeitschrift vorsichtig vom Gesicht des Schlafenden gezogen in der vagen Hoffnung, dass dieser dardurch nicht aufwachen würde. Und tatsächlich schien diesen nichts in seiner Ruhe stören zu können und es wurden noch ein paar Fotos geschossen. Immerhin hatte es Taichi ja selbst erlaubt, dass man nachher auch welche von ihm machen durfte. Plötzlich schrillte das Telefon und dem blonden Musiker wäre beinahe die Digitalkamera aus der Hand geflutscht. Sein Griff verfestigte sich einen Moment um das Gerät und er kniff die Augen zusammen, um seinen Herzschlag ein paar Takte hinunter zu schrauben. Dann rannte er sofort zum Telefon und hob ab, nachdem es bereits zum zweiten Klingeln angesetzt hatte. Es galt eigentlich zu vermeiden, den besten Freund aus dem Schlaf zu wecken, denn immerhin sah er doch zufrieden aus, so wie der da im Wohnzimmer lag. „Ishida, hallo?“, meldete er sich relativ leise und fragte sich bereits insgeheim, wer um vier Uhr Früh auf die Idee kam, bei irgendwem anzurufen. Immerhin war es Schlafenszeit für die meisten Bürger dieser Nation. „Aah... Yamato... wie gehts dir?“ Die blauen Augen blinzelten, da man die Stimme der Frau am anderen Ende der Leitung nicht wirklich zuordnen konnte. Sie kam einem zwar bekannt vor, aber irgendwie poppte in der Erinnerung gerade kein Bild dazu auf. „Ähm... wer spricht bitte?“, fragte er zögernd auf die Gefahr hin, dass er sich blamieren würde. Aber er konnte sich beim besten Willen nicht erinnern, wer diese Frau war. „Oh... entschuldige. Du warst ja schon lange nicht mehr hier. Hier ist Frau Yagami, Taichis Mutter.“ Sofort legte sich in seinem Kopf ein Schalter um und auf einmal poppten sogar eine ganze Menge Bilder auf und die Stimme wurde sofort gespeichert. Yamato fragte sich, wieso seine Neurosynapsen nicht gleich so reibungslos funktioniert hatten. „Ja, stimmt, es ist schon lange her. Mir geht es soweit gut...“, kam er auch sofort auf die Frage zurück und hielt seine Stimme immer noch bedeckt, um nicht zuviel Krach zu machen. „Das freut mich zu hören. Ist Taichi da?“ Die Frage klang in seinen Ohren recht dämlich, da Frau Yagami doch sicher wusste, dass ihr Sohn heute den ganzen Tag mit seinem besten Freund verbringen würde. Aber er wusste auch, dass die Frage lang nicht so gemeint war, wie sie angekommen war. „Taichi schläft gerade...“, antwortete er deswegen in der Hoffnung, dass es tatsächlich das war, was seine Gesprächspartnerin hören wollte. „Oh... das ist schade. Ähm... kannst du ihn vielleicht wecken? Ich müsste ihm ziemlich dringend etwas sagen.“ Die blauen Augen versteckten sich kurz hinter den Lidern und er seufzte schwer. Eigentlich hatte er seinen besten Freund ja nicht aufwecken wollen, weswegen man ja auch wie ein Irrer zum Telefon gerast war. Aber andererseits konnte man ja auch einer Mutter nicht verweigern, mit ihrem Sohn zu sprechen. „Einen Moment, ich versuche ihn zu wecken... aber Sie wissen ja, wie er manchmal sein kann.“ Das entlockte Frau Yagami ein leises Lachen. Ihr Sohn schlief meistens wie ein Stein, aber es gab auch ganz einfache Tricks, wie man ihn letztendlich sofort aus dem Schlaf reißen konnte. Und auch der blondhaarige Sänger kannte diese Tricks so ziemlich alle. Denn es war früher nicht selten vorgekommen, dass er seinen besten Freund aus einem ziemlich tiefen Tiefschlaf holen musste. Er drückte einen kleinen Knopf und aus dem Hörer klang nun dudelnd Musik. Immerhin musste Frau Yagami nicht wissen, wie er letztendlich den braunhaarigen Wuschelkopf aus dem komaähnlichen Zustand holte. Er hatte nämlich im Moment keine Lust, es irgendwie vorsichtig anzugehen und beschloss gleich die effektivste Variante des Weckdienstes zu verwenden. Er nahm die rechte Hand seines besten Freundes und zog einmal kräftig daran. Damit segelte der Schlafende auch schon eher unelegant zu Boden und schreckte beim Aufprall auch sofort aus dem Schlaf und blickte sich sofort verwirrte und hektisch um. Man konnte deutlich gestammelte Fetzen von unzusammenhängenden Fragen hören: „Wie... hä... was? Wo? wie?“ Die Gesichtszüge des braunhaarigen Jungen zeigte ein deutliches Fragezeichen und die braunen Augen, die verwirrt glänzten, blieben schließlich auf den Beinen des besten Freundes hängen und wanderten eher langsam aufwärts, bis sie schließlich beim grinsenden Gesicht angekommen waren. „Telefon für dich...“, sagte er knapp und drückte Taichi das weiße Schnurlostelefon in die Hand. Dann machte er leise lachend auf dem Absatz kehrt, schnappte sich die Kamera, die er kurzfristig wieder abgestellt hatte und verschwand in seinem Zimmer. Die braunen Augen blickten ihn einen Moment verdutzt nach und im eben demselben Ausdruck schließlich das Telefon an. Dann seufzte er, drückte auf den Knopf und meldete sich. „ALLES GUTE ZUM GEBURTSTAG!!!“, wurde auch gleich so laut ins Telefon gebrüllt, dass die mobile Telefoneinheit sofort einigen Abstand zum nun klingelnden Ohr bekam. Dann grinste er. Offensichtlich war es nun kurz nach vier Uhr morgens. „Danke schön... aber es wär doch wirklich nicht nötig gewesen extra anzurufen.“ Aber dennoch freute er sich wahnsinnig darüber, denn es war der erste Glückwunsch am heutigen Tag. Alle, die er davor bekommen hatten, zählten nicht wirklich, weil sie ja viel zu früh gewesen waren. „Natürlich war es notwendig. Immerhin bist du ja jetzt achtzehn! Und wie fühlst du dich?“ Taichi legte den Kopf schief und stand dann auf. Ihm taten irgendwie alle Knochen weh, was wohl an der unsanften Landung lag. Er streckte sich kurz, wobei einige Knochen tatsächlich ein Ächzen und Knacken von sich gaben und grinste dann wieder. „Soweit gut....“ Dann ließ er sich gähnend auf die Couch fallen und antwortete: „Nur ein Wenig müde.“ „Yamato hat erwähnt, dass du schläfst... und was habt ihr schon so alles gemacht? Hat er dir schon zum Geburtstag gratuliert?“ Taichi seufzte. „Wir haben was zu Essen gemacht und Kuchen gebacken... aber er scheint sich irgendwie nicht daran zu erinnern, dass ich heute Geburtstag habe...“, sagte der Älteste der Yagami-Kinder leise und klang sehr traurig. Es wurmte ihn, dass sein bester Freund sich seinen Geburtstag nicht gemerkt hatte. Und das nach all den Jahren. „Das tut mir Leid. Aber er hat ja noch Zeit, nicht wahr? Ich bin mir sicher, er wird dir heute noch gratulieren. Hast du vor, heute auch hier vorbei zu kommen oder soll ich die Geschenke zu deiner kleinen Party bringen?“ Taichi wurde hellhörig. Er hatte eigentlich nicht erwartet, dass er noch extra Geschenke bekam, nachdem er schon so viel verlangt hatte. „Ich bekomme Geschenke? Das ist ja cool. Bring sie zu der Party... ich komm erst sehr spät nach Hause, falls es sich überhaupt ausgeht.“ Er rutschte unruhig auf dem Sofa herum und konnte es kaum noch erwarten, seine Geschenke aufzumachen. Immerhin hatte er sich für dieses Jahr gar nichts gewunschen. Zumindest nicht, dass er sich erinnern würde und damit war es eine totale Überraschung, was es wohl diesmal sein würde. „Werd ich machen! Ich wünsch dir noch einen schönen Tag, mein Schatz. Und sei nicht traurig. Yamato wird sich schon noch erinnern. Spätestens auf der Party.“ Taichi grinste. Ja, spätestens da würde er es wissen. Und spätestens da, wurde er auf jeden Fall bestraft dafür, dass es ihm nicht früher eingefallen war. „Da hast du Recht. Danke, Mom!“ Seine Mutter lachte leise und hätte jetzt ihrem Sohn am Liebsten durch die Haare gewuschelt. „Keine Ursache. Bis später und passt auf euch auf!“ Frau Yagami konnte es nicht lassen, ihrem nun volljährigen Sohn immer noch darauf hinzuweisen, dass er auch ja Acht gab. Immerhin wusste sie, dass er zeitweise nicht nachdachte und einfach handelte. „Machen wir... Yamato ist ja bei mir! Bis später dann!“ Damit trennte er auch schon die Leitung mit einem Knopfdruck und ein breites Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Die Entdeckungen vor seinem kurzen Schlummer schien er bereits vergessen zu haben... zumindest für den Moment. Er stand wieder auf und ging zu Yamatos Zimmer, aus dem sanfte Gitarrenklänge kamen. Vorsichtig und leise öffnete er die Türe und lehnte sich dann schließlich in den Türrahmen und beobachtete Yamato beim Spielen. Er saß auf dem Bett und hatte die Augen geschlossen, während er seinem Instrument Note für Note entlockte. Irgendwann fielen Taichi schließlich doch die Augen zu und er lauschte nur noch der angenehmen Melodie. Plötzlich brach allerdings das Lied ab und langsam kamen auch die braunen Opale wieder zum Vorschein und erkannten sofort, dass sie von blauen Augen gemustert wurden. „Fertig telefoniert?“, fragte Yamato leise und durchschnitt damit die entstandene Stille. Taichi nickte nur und fragte schließlich leise: „Der Song fertig?“ Yamato blinzelte einen Moment und nickte dann vorsichtig. „Gut, dann sp...“ „Aber...“, unterbrach ihn sofort der blondhaarige Musiker und sah seinen besten Freund an. „Ich spiele ihn dir nicht jetzt vor. Außerdem muss ich noch ein paar Fehler ausbessern.“ Nun war es Taichi, der einen Moment blinzeln musste. „Aha... und wann hast du vor ihn mir vorzuspielen?“ Yamatos Kopf legte sich schief und er zuckte die Schultern. Dann stand er auf und stellte seine Gitarre auf die Seite. „Was wollte deine Mutter von dir?“, fragte er schließlich, um vom Thema abzulenken. Er hatte leider nichts von dem Gespräch zwischen seinem besten Freund und dessen Mutter verstehen können. Taichi kratzte sich leicht verlegen am Kopf und gab ein unsicheres Lachen von sich. „Nichts wichtiges!“, sagte er schließlich leise und drehte sich um, um das Zimmer seines besten Freundes zu verlassen. Dennoch konnte er deutlich die durchbohrenden Blicke von Yamatos blauen Augen spüren. „Nichts wichtiges also... mhm... das glaub ich dir nicht!“ Er ging die paar Schritte auf Taichi zu und legte ihm einen Arm auf die Schulter. „Du verheimlichst mir etwas...“ Taichi drehte sich um und sah ihm fest in die Augen. „Ich verheimliche dir viel. Weil manche Dinge einfach nicht so wichtig sind, dass man sie besprechen muss. Und... ich hab jetzt Lust, Fußballspielen zu gehen.“ Damit drehte er sich um und ging in die Eingangshalle. Ließ Yamato einfach so stehen. „Taichi?“ Yamato war ihm nachgegangen und sah ihn leicht traurig an. Der braunhaarige Wuschelkopf sah abwartend auf. „Tut mir Leid, dir das jetzt sagen zu müssen...“ Er legte wieder eine Hand auf Taichis Schulter. „Glaube mir, ich sage das nur, weil ich dein bester Freund bin und ich denke, dass du es von mir erfahren solltest...“ Taichis Blick wurde skeptisch und misstrauisch. „Du bist einfach nur krank in der Birne... lass dich mal untersuchen!“ Damit drehte sich der junge Musiker auch schon wieder um und ging zurück in sein Zimmer. „Hey...“ Taichi sah ihm nach und versuchte immer noch herauszufinden, was sein bester Freund damit gemeint hatte. Und vor allen Dingen, warum er schon wieder so gemein zu ihm war, auch wenn er behauptete, es nur gut zu meinen. „Was meinst du damit?“ Er stand nun wieder auf der Türschwelle zu Yamatos Zimmer und starrte den Rücken seines besten Freundes an. „Na was wohl? Es ist jetzt fast halb fünf in der Früh und du willst Fußball spielen gehen. Mal abgesehen davon, dass wir den Ball nicht sehen werden, weil es draußen immer noch zappenduster ist, wie hast du dir das vorgestellt?“ Taichi blinzelte. „Na wie wohl? Wir gehen zum Fußballplatz und spielen. Und zu deiner Information... da gibt es ne Flutlichtanlange. Und du kommst doch mit, oder?“ Nun wurde der braunhaarige Fußballfreak nervös. Immerhin wusste er ja, dass Yamato überhaupt nicht gerne Fußball spielte. Außerdem hatte sein bester Freund ja schon vorher bekundet gehabt, dass er keinen Fußball spielen würde. Er hatte es zwar nicht am Plan stehen, aber er hatte nun so wahnsinnige Lust darauf. „Ich weiß nicht...“ Nachdenklich blickten die blauen Augen auf die Kamerabox, die immer noch auf seinem Bett stand. Irgendetwas fehlte. Aber er konnte jetzt nicht genau sagen, was es war. Auf jeden Fall eine Kleinigkeit. „Ähm... ist alles in Ordnung?“, fragte Taichi, der nun irgendwie das Gefühl bekam, dass diese Aussage nicht gerade eine Antwort auf seine Frage gewesen war. Und die Reaktion von Yamato bestätigte das nur. Erschrocken drehte sich der Blondhaarige um und starrte seinen besten Freund einen Moment verwirrt an. Dann lächelte er leicht und schenkte der Box wieder einen nachdenklichen Blick. „Hmm... ich hab das Gefühl, dass etwas fehlt...“ Dann zuckte er allerdings die Schultern und schloss die Box. „Ich bin sicher nur wieder mal ein Bisschen paranoid.“ Er schob sie wieder auf sein Regal über dem Bett und ging an Taichi vorbei. „Komm, lass uns gehen!“ Den Rotschimmer und das Zittern seines besten Freundes, der sich einen Moment ertappt gefühlt hatte, bemerkte er nicht... ...ich beeil mich >.<... Sou... ich will den Freischaltern nicht zuviel aufhalsen. Also bis zum nächsten Kapitel... ich versuch es nun stetiger zu machen ^^*** ~Hochladmuffel~ *wink* Jenchan ^^*** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)