24 Stunden von Exile ================================================================================ 00:00 Uhr --------- 00:00 Uhr ~~~~~~~~ Die blonden Haare hingen ihm leicht ins Gesicht. Irgendwie hatte er es heute Nacht nicht hinbekommen, dass er sie ordentlich stylte. Aber normalerweise musste er auch nicht mitten in der Nacht arbeiten. Es kam zwar schon manchmal vor, dass er nicht schlafen konnte und deshalb einen neuen Song schrieb. Aber er musste nie aus der Wohnung gehen. Musste nie jemanden treffen. Und schon gar nicht musste er anschließend mit dieser Person auch noch einen ganzen Tag verbringen. Er fragte sich ohnehin, ob es wirklich sein Manager war, der auf die beknackte Idee kam, dass der Tag um Mitternacht begann. Ein Blick zur Uhr verriet ihm, dass es nun tatsächlich schon Mitternacht war und es war weit und breit niemand zu sehen. Wahrscheinlich schlief die betreffende Person selbst noch tief und fest. Denn immerhin konnte er sich nicht vorstellen, dass um diese Zeit irgendwer auch nur annähernd etwas unternehmen wollte. Ein Seufzen entwich ihm und er richtete sich leicht auf. Er war nicht wirklich neugierig darauf, was ihn erwarten würde und am Liebsten hätte er das Ganze auch gar nicht erst gestartet. Aber sein Management war ja der Meinung, dass er unbedingt noch mehr Publicity bräuchte. Plötzlich legten sich zwei Hände auf seine Augen und eine offensichtlich verstellte Stimme raunte ihm ins Ohr: „Wer bin ich?“ Einen Moment blieb Yamato erschrocken einfach nur sitzen. Seine ohnehin schon schlechte Laune sank noch um ein paar Stufen und er fing an zu beben. Er wusste zwar, dass er sich keinen Ausbruch leisten konnte, aber im Moment war er auch einfach nur viel zu gereizt. „Woher soll ich das wissen?“, knurrte er zwischen den Zähnen hervor und entfernte relativ unsanft die Hände von seinen Augen. Das Lachen der Person, die immer noch hinter ihm stand, schürte nur weiterhin den Zorn in dem blonden Sänger. Schließlich hüpfte der offensichtlich Gutgelaunte über die Rückenlehne der Parkbank und setzte sich neben den jungen Sänger. „Also du hättest wenigstens raten können...“, meinte er nun in seiner richtigen Stimme und seine Augen glitzerten im Mondschein. Die blauen Augen blickten auf und weiteten sich ein Wenig, als sie vor sich den doch zeitweise sehr vermissten besten Freund erkannten. „Taichi! Was zum Henker machst du hier mitten in der Nacht?“ Nachdenklich blickte der braunhaarige Wuschelkopf zu den Sternen und legte einen Finger an seine Lippen, um auch ja zum Ausdruck zu bringen, dass man jetzt schwer überlegen musste. Dann wurde mit dem Finger auf sein Gegenüber gedeutet und grinsend gesagt: „Dasselbe könnte ich dich fragen.“ Die braunen Augen blitzten und funkelten und man konnte an den Gesichtzügen des Braunhaarigen erkennen, dass er sich bereits jetzt schon köstlich amüsierte. Die blauen Augen wurden eisern. Er hasste es, wenn man sich auf seine Kosten amüsierte. Und er hasste es mitten in der Nacht arbeiten zu müssen. Grummelnd drehte er den Kopf weg und sah den Parkweg entlang. Dennoch sagte er in einem relativ normalen Tonfall: „Ich muss arbeiten...“ „Mitten in der Nacht?“, kam auch schon sofort die Gegenfrage. Taichi bemühte sich sehr, nicht laut los zu lachen. Sein Geburtstag begann einfach nur herrlich. „Kann ich nichts dafür... und wenn du mich jetzt entschuldigst... ich warte auf jemanden.“ Die Ellenbogen wurden wieder auf die Knie gestützt und der Kopf hängen gelassen. „Hmm... aha... und auf wen wartest du?“, fragte nun Taichi neugierig und zog aus seiner hinteren Hosentasche ein Ticket heraus. Er hatte es von Yamatos Management zugeschickt bekommen. Er sollte es dem blonden Sänger zeigen, damit dieser wusste, dass er sein Date war. Auch Yamato wurde darin eingeweiht und er wartete nun auf die Person, die ihm dieses Ticket unter die Nase halten würde. „Ich weiß es nicht... ich werd's schon sehen, wenn der- oder diejenige auftaucht.“ Er wollte jetzt wirklich liebend gerne alleine sein. Es war auch so schon schwer genug, sich darauf vorzubereiten, mit jemanden den ganzen Tag zu verbringen, den man nicht kannte. Da brauchte man nicht auch noch den besten Freund neben sich, der ihn aufzog und sich lustig über ihn machte. „Ich denke, ich weiß auf wen du wartest...“ Damit hielt er ihm das Ticket unter die Nase und sofort sprang Yamato auf und entfernte sich erschrocken ein paar Schritte von Taichi. „DU?“, fragte er fassungslos und der braunhaarige Achtzehnjährige grinste ihn breit an. „Hallo! Ich bin Yagami Taichi, der Gewinner des Ishida-Yamato-Preisausschreibens. Erfreut Sie kennen zu lernen!“ Er streckte seinem besten Freund die Hand entgegen und konnte nur mit Mühe einen Lachkrampf unterdrücken. Er konnte mit Recht behaupten, dass er sich einfach prächtig amüsierte. Wütend schlug der blondhaarige Sänger die Hand weg und knurrte: „Lass den Scheiß! Was fällt dir eigentlich ein?“ Er konnte gar nicht ausdrücken, wie sehr er sich über seinen besten Freund ärgerte und wie wütend er auf sein Management war, dass sie so einen miesen Scherz überhaupt zuließen. „Ich weiß nicht, worüber du dich so aufregst...“ Yamato ballte seine Hände zu Fäusten und bebte richtiggehend vor Wut. „Worüber ich mich aufrege? Das liegt doch wohl auf der Hand! Ich hasse es, verarscht zu werden und das weißt du ganz genau!“ Taichis Blick wurde ernst, als er seinen Freund ansah, der offensichtlich kurz davor war, zu explodieren. Wieder einmal dabei war, bei einer absolut nichtigen Sache über zu reagieren. „Ja, das weiß ich... aber was sollte ich denn tun? Es war die einzige Möglichkeit, dich mal wieder zu treffen, nachdem du dich zwei Monate lang nicht bei mir gemeldet hast und ich dich nicht erreichen konnte. Es ist doch mein gutes Recht, mich mit meinem besten Freund treffen zu wollen.“ Er verstand einfach nicht, warum sich Yamato so sehr darüber aufregte. Immerhin konnte er doch froh sein, dass er nicht irgendein doofes Fangirly war, mit dem er Zeit verbringen musste. Und so hatte doch der Blondschopf beinahe einen vollen Tag Urlaub. „Du verstehst das nicht...“, seufzte Yamato und drehte sich um. Langsam verrauchte sein Zorn und zurück blieb der bittere Nachgeschmack der Reue und des schlechten Gewissens. Taichi hatte Recht. Er hatte ihn die letzten zwei Monate gemieden. Hatte sich hinter seiner Arbeit versteckt, nur um ihn nicht treffen zu müssen. Und er hatte auch geahnt, dass es den braunhaarigen Chaoten ein Wenig verletzten würde. Aber er konnte doch nicht wissen, dass er zu solchen Mitteln griff, um sich zu rächen. „Ganz genau... ich verstehe es nicht. Aber du willst es mir ja auch nicht erklären. Und im Moment ist es mir auch egal. Ich habe einen Tag mit dir gewonnen und ich habe auch vor, ihn zu nutzen...“ Er kam einen Schritt auf seinen besten Freund zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Die blauen Augen blickten auf und starrten in das entschlossen lodernde Braun. „Und es wäre schön, wenn du wenigstens ein Bisschen daran gefallen finden würdest... immerhin hatten wir früher auch eine schöne Zeit miteinander verbracht.“ Verlegen blickte Yamato weg. Dann lächelte er leicht. Vielleicht war es doch gut, dass sein Management Taichi ausgewählt hatte, denn er wusste, dass man mit dem braunhaarigen Wuschelkopf eine Menge Spaß haben konnte und ein Wenig Entspannung tat ihm ja auch gut. Immerhin brauchte jeder mal ein Bisschen Abwechslung von der Arbeit. Lächelnd blickte er auf und sagte: „Also schön... was steht als Erstes auf dem Plan?“ Taichi grinste seinen besten Freund an. „Komm mit und ich zeig’s dir.“ Innerlich zerriss ihn schon fast die Spannung und er konnte das triumphierende Grinsen nur schwer aus seinem Gesicht vertreiben, während er schon einmal voraus ging. Er hatte sich soviel vorgenommen und alles auf seiner Liste wurde ihm von Yamatos Manager genehmigt. Das würde sicherlich total spaßig werden, auch wenn er garantiert über einige Dinge mit Yamato diskutieren müsste. Aber er hatte diesmal viele Asse im Ärmel und er vermutete, dass sein blondhaariger Freund ihm so ziemlich alle seine Wünsche erfüllen würde. ...to be continued... So... das nächste Kapitel kommt auch schon bald. Versprochen. Reviews und sonstige Kommentare sind weiterhin erwünscht ^^ Ich freu mich ja immer so darüber. Zu meinen bisherigen Reviewern: @MMA: *grins* als könntest du mir jemals was anderes sagen. Ich befriedige deine Sucht... zumindest zum Teil, ne? *G* @Messiah: Ich hoffe, du hast einen langen Atem, weil das wird eine sehr lange FF. Vielden Dank für dein Interesse daran. Ich hoffe, dir hat auch dieses Kapitel gefallen. Bis zum nächsten Chap *wink* Jenchan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)