Die Zauberhaften Fotografen von Ryoken_ (Project Zero 3 - Nicht so einfach wie man denkt ...) ================================================================================ Kapitel 3: Des einen Freud, des anderen Kei ------------------------------------------- Sich an den Horror des letzen Traumes erinnernd stand Kei Amakura wieder im Haus. Im Haus seiner Träume könnte man fast sagen, den von diesem Haus träumte er oft. Zu oft für seinen Geschmack, denn darin würde er nicht einmal dann wohnen wollen, wäre es das letzte Haus der Welt. Dann doch lieber die Brücke. Jenes Gebäude, eigentlich war es eher eine Villa, war etwas baufällig, sah von Außen schon nicht gerade gut aus und vom Inneren wollte Kei gar nicht erst reden. Seufzend stieg der junge Mann eine Treppe hoch und öffnete die Tür, welche, wie er bereits wusste, in dem Kimono-Raum führte. Die Kamera Obscura hielt Amakura bereit, für den Fall, dass der Geist mit den langen Haaren wieder angreifen sollte. Doch wider erwarten tat sich nichts. Einzig und allein die Tatsache, dass der Koto wie von Geisterhand gespielt wurde, verriet ihre Anwesenheit. Ansonsten geschah in diesem Raum nichts erwähnenswertes, außer das Mr. Intelligent mal wieder über seinen marineblauen Yukata stolperte und es ihn quer auflegte. Fluchend stand Kei wieder auf, und der Geist am Koto hörte auf zu spielen. Dies wiederum bemerkte Amakura nur durch den plötzlich extrem schiefen Ton und die anschließende Stille. Irgendetwas Röchelndes machte sich bemerkbar und Kei schaffte es gerade noch, seine Kamera darauf zu richten. Gerade noch rechtzeitig, um das blutverschmierte Gesicht eines Geistes zu sehen. Mit den Worten. „Wer nicht gehen kann, sollte es lassen!“ flatterte sie auf ihn zu. Das sie nebenher Geräusche wie Kayako aus Ju-On (The Grudge) von sich gab, störte Kei im Moment nicht viel. Obwohl er bei diesem Röchel-Geräusch sonst immer die pure Panik bekam, hatte die Beleidigung seiner Person Vorrang. „Du wagst es? Nimm das, du Pseudo-Kayako!“ Mit diesen Worten begann er wie wahnsinnig drauflos zu knipsen, ohne den Geist zu erwischen. Doch die Kombination aus getragenem Yukata und auf dem Boden liegenden Kimono war keine Gute. Zum zweiten Mal landete Kei Amakura der Länge nach auf dem Boden. Er vernahm gerade noch ein höhnisches „Höhöhöhöhöööö“ von dem Geist der ihn angriff, dann wurde alles finster. Panisch griff er um sich, griff ins Leere oder bekam einen Kimono zu fassen. Langsam machte sich das Gefühl in ihm breit, schreien zu müssen. Und genau das tat er auch: „Hilfe! Ich bin blind, ich bin blind! Ich kann nichts mehr sehen!“ Von Angst ergriffen sprang er auf, rannte los, klatschte gegen die Wand und ging erneut zu Boden. Das hinter ihm ein Geist „Wer nicht gehen kann sollte es lassen!“ herumbrabbelte machte die Sache bedeutend schwerer, denn wie sollte Kei ihr entwischen oder sie gar fotografieren können, wenn er nichts sah? Die Sache erwies sich tatsächlich als sehr schwierig, denn überall standen Ständer auf denen Kimonos hangen, im Weg. Einmal hier darüber stolpern, einmal dort hinfallen und dazwischen auch mal wogegen laufen. So sah die gegenwärtige Situation aus und Kei dachte nur noch, dass er einfach umfallen wollte. Mr. Intelligent fackelte nicht lange und setzte diese Idee in die Tat um. Er kippte einfach um und blieb an Ort und Stelle liegen. „Höhöhöhöhöhöö … ööööööh?“ Dieses Gelächter nahm Kei nur noch am Rande wahr. Er schlief langsam ein, ein Traum in einem Traum also. Vor seinem geistigen Auge zogen bunte Lämmer und pinkfarbene Kühe vorbei, während Kayako einen auf Ayumi Hamasaki machte und Butterfly vor sich hinträllerte. Die Sonne zwitscherte, die Vögel schienen und Kei war rundum zufrieden. Der Geist der Kämmenden, welcher ihn in seinem anderen Traum jagte, lief fröhlich über die Wiese, pflückte mal hier, mal dort ein Blümchen. Alles in allem die perfekte Friede, Freude, Eierkuchen Welt. Das einzige Problem: Kei mochte Eierkuchen nicht. Und da wurde er schon wieder gestört. Seine schöne, heile Welt zerbrach, als der als Schriftsteller arbeitende Amakura einen Schmerz verspürte. Einen Schmerz wie damals, als er erfahren hatte, dass der Weihnachtsmann und der Osterhase ein und dieselbe Person waren. Er wurde gewürgt! Kei konnte es nicht fassen. Wer in aller Welts Namen besaß diese Frechheit? Wütend stand er auf, schlug die Augen auf und bemerkte: „Ich bin nicht mehr blind! Juhuuuu!“ Mit ein paar gekonnten Luftsprüngen, die mit einer schmerzhaften Landung am Boden beendet wurden, tat er seine Freude kund. Schnell griff er wieder zur Kamera und knipste wild drauflos. Und, oh Wunder, er erwischte seine Gegnerin! Mit einem Kampfschrei, den man wohl auch in sämtlichen anderen Orten wie dem Dorf der Götter oder der Himuro-Villa hörte. Mit einem irren Grinsen auf dem Gesicht kam der Geist der kämmenden Frau, Kyouka Kuze, auf ihn zu. „Höhöhöhöhöööhöö!“, gab sie wie üblich von sich, während Kei, um ihr zu entwischen, im Zickzack herumlief. Wie ein aufgescheuchtes Huhn rannte er überall gegen wo er nur konnte. Der junge Mann fragte sich, woher seine Kopfschmerzen kamen und unternahm einen weiteren Versuch, die Kämmende ins Jenseits zu knipsen. Die Kamera gab ein Klicken von sich, doch mehr passierte nicht. Kei versuchte es wieder und wieder, doch ohne Erfolg. Nach einer fünfminütigen Denkpause fiel es ihm wie Schuppen aus den Haaren: er hatte keinen Film mehr! „Oh mein Gott, oh mein Gott, oh mein Gott!“, begann Kei vor sich hinzusagen. Kyouka grinste daraufhin noch irrer, als sie es ohnehin schon tat und flötete: „Du kannst mich auch Kyouka-sama nennen, du musst nicht Gott zu mir sagen.“ „Oh mein Gott, oh mein Gott, oh mein Gott, OH MEIN GOTT!“, setzte Kei seinen Monolog fort. Zitternd saß er da am Boden, wippte vor und zurück, hatte Tränen in den Augen. Damit ihm noch ein paar Schuppen aus den Haaren fielen sprang er auf, lief gegen die Wand und erinnerte sich daran, das auf dem Tisch der Kämmenden ein Schächtelchen Film lag. Dorthin stürzte er so schnell er konnte und Kyouka staunte. Noch nie hatte sie jemanden gesehen, der so langsam war. Triumphierend hob Kei die Schachtel Typ 40 Film in die Luft, schwenkte sie und meinte siegessicher: „Jetzt bist du geliefert!“ Als ihm dann noch klar würde, dass kein Lieferservice dieser Erde einen Geist herumkutschieren würde, verwarf er das wieder und rief: „Ich werde dich degradieren!“ Das höhnische Lachen des Geistes erstarb, angsterfüllt starrte sie Kei an und flüsterte. „Er will … mich … verstecken.“ Die Kamera auf jenen Geist gerichtet, welcher im so viel Schmerz zugefügt hatte, unter anderem die Erkenntnis, dass er Eierkuchen hasste, grinste Mr. Intelligent. Die Kämmende, vor Schreck gelähmt, konnte nichts tun. Ein paar mal blitzte das Licht der Obscura auf, und der Geist war besiegt. Triumphierend grinsend dachte Kei daran, sich endlich wieder die deutsche Naruto-Version ansehen zu können. „Höhöhöhööö“, lachte er komisch auf und wachte aus diesem Traum auf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)