Etwas an dir zieht mich an von Serenah ================================================================================ Kapitel 11: Beim Vornamen genannt --------------------------------- Was blieb Taro schon anderes übrig? Zu tiefst unglücklich schleppte er sich am Abend zu Wakabayashis Zimmer und klopfte an. Genzo öffnete die Tür und begrüßte ihn mit einem selbstzufriedenen Grinsen. „Da bist du ja endlich. Ich habe schon sehnsüchtig auf dich gewartet. Komm nur rein.“ Misaki stellte sich mit gesenktem Kopf an die Wand. Wakabayashi ging zu ihm rüber, hob sein Kinn an und küsste ihn gierig. „Worauf wartest du? Zieh dich aus.“ Taro befolgte den Befehl, zog sich langsam bis auf seine Shorts aus. Als er den Torhüter wieder anblickte, weiteten sich seine Augen – Wakabayashi war bereits komplett nackt. Er fasste an Taros Shorts und zog sie ihm runter. „Ich habe gesagt, dass du dich ausziehen sollst – damit hab ich auch die Unterwäsche gemeint. Jetzt setz dich aufs Bett.“ Wieder gehorchte Taro seinem Peiniger, sah resigniert zu, wie Wakabayashi sich neben ihn setzt. Warum er? Warum musste Genzo ausgerechnet ihn quälen? „Warum hast du dir ausgerechnet mich ausgesucht Wakabayashi?“ „Dafür gibt es zwei gute Gründe, die ich dir gerne nennen kann. Erstens: weil du ein ganz süßer bist.“ Genzo streichelte mit den Fingerspitzen über Misakis Wange, worauf der ihn mit grenzenloser Abscheu ansah. „Zweitens: weil es mich ungeheuer reizt zu wissen, dass ich unter mir dasselbe Fickmaterial wie Hyuga habe.“ Fickmaterial? Das war das widerwärtigste, was Taro je zu hören bekommen hat! „Ich bin kein Fickmaterial! Erst recht nicht für Kojiro! Du hast doch keine Ahnung! Kojiro liebt mich!“ Genzo lachte ihn aus. „Er liebt dich? Wirklich? Hat er dir das denn gesagt?“ Misaki verlor wieder seinen Mut. „Er muss es mir nicht sagen, ich weiß das einfach.“ „Nein, wie süß du doch bist!“ wieder lachte Wakabayashi. „So naiv, dass du einem schon fast leid tust! Hyuga liebt dich nicht, er liebt doch keinen, außer sich selbst. Was gibt dir das Recht zu glauben, dass er für dich etwas empfindet? Glaubst du nur, weil er mit dir schläft, ist das schon Liebe? Wenn dem wirklich so ist...“ Genzo lächelte ihn verführerisch an, „dann wirst du bald sehen, dass nicht nur Kojiro dich liebt. Ich werde dich auch lieben, sehr, sehr intensiv sogar...“ Er beugte sich zu Misaki rüber und drang mit seiner Zunge in dessen Mundhöhle, drückte ihn dabei gleichzeitig aufs Bett nieder. Taro spürte, wie bittere Tränen sich in seinen Augen sammelten. Er konnte Wakabayashis aufdringliche Berührungen am ganzen Körper fühlen. Die fremden Hände griffen ihn ununterbrochen an, während Genzo ihm immer wieder neue, intensivere Küsse aufzwang. Schließlich hörte er auf, sah Misaki belustigt an. „Und? Gefällt es dir bis jetzt? Mir schon, obwohl ich es begrüßen würde, wenn du dich ein wenig mehr in die Sache hineinsteigerst.“ „Und wie soll ich das anstellen?“ fragte Taro mit gleichgültiger Stimme. Wakabayashi packte ihn am Handgelenk und führte Misakis Hand zwischen seine Schenkel. „Du weißt, was du zu tun hast.“ Mit geschlossenen Augen und angewidertem Gesichtsausdruck bewegte Taro langsam seine Hand, hörte dabei Wakabayashis erregtes keuchen. „Sieh mich an.“ Nein. Taro konnte ihn nicht ansehen, er wollte ihn nicht ansehen. „Ich habe gesagt, dass du mich ansehen sollst und hör auf ein so angewidertes Gesicht dabei zu machen. Wenn du nicht artig bist, fang ich an anders mit dir zu spielen, aber das könnte dann wehtun.“ Misagi zwang sich die Augen aufzumachen. Zuzusehen, wie Genzo seine Berührungen genoss war ekelerregend, dauerte zum Glück aber auch nicht lange. Wakabayashi legte sich auf den Rücken, zog den Jungen an sich und zwang ihm erneut einen Kuss auf. „Mach weiter.“ Taros Hand wanderte wieder zwischen Genzos Beine. „Nein, nicht mit der Hand, das hatten wir schon.“ Misaki sah ihn ängstlich an und schüttelte den Kopf. „Nein, bitte Wakabayashi, zwing mich nicht...“ „Mach was ich sage! Keine Widerrede!“ Auf Taros Wangen glänzten Tränen. „Wakabayashi, ich flehe dich an...“ Genzo krallte seine Hand fest in Misakis Schulter. „Tu es jetzt oder vergiss unsere Abmachung und verschwinde wieder!“ Wie konnte er nur so grausam sein? Wie konnte er Taro zu so etwas zwingen? Aber auf Mitleid zu hoffen war sinnlos. Misaki schloss die Augen und dachte an Kojiro. Er wird es für ihn machen, er wird dabei an ihn denken, das hilft sicher es zu überstehen... Genzo war sichtlich zufrieden mit dem, was Taro geleistet hat. „Ich freu mich schon auf unser nächstes Treffen Tarolein.“ Nächstes Treffen? Wie lange wollte Wakabayashi ihn denn noch quälen?! „Morgen werde ich für dich leider keine Zeit haben, da es ja der letzte Tag vorm Finale sein wird. Ich werde mich wohl oder übel auf unser Training konzentrieren müssen, aber übermorgen geht es dann mit uns zweien weiter, versprochen. Das war nicht schlecht, doch du könntest trotzdem noch ein wenig mit Hyuga üben vor dem nächsten mal. Du darfst jetzt gehen.“ Nachdem Wakabayashi ihn endlich gehen lies, lief Taro in Windeseile ins Badezimmer. Minutenlang putzte er sich die Zähne, spülte den Mund aus, versuchte dabei krampfhaft sich vom weinen abzuhalten. Er wollte nicht, dass jemand merkt, wie schlecht es ihm ging, vor allem Kojiro nicht. Er hatte sich zwar heute mit Kojiro gestritten, wollte aber zu ihm gehen und sich entschuldigen. Wie nie zuvor brauchte er jetzt jemanden, der ihm Trost spendet und Kojiro war die einzige Person, die in Frage kam. Ängstlich klopfte er an die Zimmertür der Toho Spieler. Ken machte auf. „Wakashimazu, ist... ist Kojiro da?“ Normalerweise würde Ken Misaki in dem Moment mit einem breiten Grinsen anschauen, aber als er dem Jungen in die Augen sah, verging ihm die Lust zu lachen auch sofort. Mit Taro war eindeutig etwas nicht in Ordnung. Hat ihm sein Streit mit Kojiro beim Frühstück so sehr zugesetzt? „Nein, tut mir leid Taro, er ist nicht hier. Soweit ich weiß ist er zum Fußballplatz gegangen um noch ein wenig zu trainieren.“ „Ach so, gut, ich werde dort nach ihm sehen, danke.“ Misaki rannte sofort los. Ken blickte ihm nach. Was war zwischen den beiden eigentlich los? Waren sie zusammen, oder doch nicht? Hat Kojiro Taros Gefühle erwidert? Wakashimazu kannte Hyuga schon seit Jahren und war dennoch nicht imstande sich diese Frage zu beantworten... Hyuga war tatsächlich auf dem Fußballplatz. Taro setze sich auf die Bank und sah Kojiro beim Training zu. Wie sehr er ihn doch liebte... Ganz egal, wie der sich ihm gegenüber verhielt, Taro konnte dieses Gefühl nicht unterdrücken... Allein schon das Bewusstsein, dass Kojiro sich in der Nähe befand, gab Misaki das Gefühl von Sicherheit, lies ihn die Erinnerungen an Wakabayashi verdrängen... Plötzlich drehte sich Hyuga um und sah ihn an. „Bist du schon wieder hier? Kannst du mich nicht mal eine Weile allein lassen? Musst du mich unbedingt immer und überallhin verfolgen?!“ „Ich liebe dich doch...“ flüsterte Misaki so leise, dass Hyuga es nicht hören konnte. Sofort flossen wieder Tränen sturzbachartig über seine Wangen. Das er wieder angefangen hat zu heulen, war Hyuga nicht entgangen. Langsam kam er auf Taro zu. „Was ist mit dir? Kannst du nicht verkraften, was ich dir vorhin gesagt habe?“ Taros Antwort war ein noch intensiverer Heulkrampf. Er hat alles gemacht, was Wakabayashi von ihm forderte, nur Kojiro zuliebe... Hyuga starrte ihn eine Weile an, setzte sich dann neben ihn. „Hör auf zu heulen. Ich kann es nicht leiden, wenn du heulst.“ „Hast du heute wirklich mit mir Schluss gemacht?“ „Musst du denn gleich aus allem was ich sage ein Drama machen? Das ist wirklich idiotisch... deswegen wohl typisch für dich.“ „Warum?“ schluchzte Taro. „Warum bist du so herzlos zu mir? Je mehr ich mir Mühe gebe, desto abstoßender wirst du. Warum?“ „Und wieder kommen die dämlichen ‚warum’ Fragen auf. Du machst uns beiden das Leben nicht gerade leicht. Und jetzt beruhige dich endlich.“ Kojiro gab Misaki einen sanften Kuss auf die Lippen, dann noch einen, bis schließlich ihre Zungen anfingen miteinander zu spielen. Er stand von der Bank auf, zog Misaki zu sich und nahm ihn auf die Hände. Taro lies sich von seinem Liebsten bis zur Umkleide tragen, ohne von seinen Lippen zu lassen. Hyuga öffnete die Tür, ging mit Misaki rein und schloss sofort ab. Sie legten sich auf den Boden, schnell zog Kojiro sich selbst und Misaki aus, drang in ihn ein, stieß ungeduldig und verlangend zu. Taro umarmte seinen Hals. „Kojiro... ich will...“ „Was?“ „Ich will auf dir... auf dir... ich will dich...“ Misaki hatte nicht den Mut seinen Willen vollständig in Worte zu fassen, aber Hyuga verstand, was er wollte, zog Taro hoch und lehnte sich bequem zurück, überlies ihm den aktiven Part. Misaki stützte sich mit den Armen an Kojiros Seiten ab und begann sich zu bewegen, hob sich hoch und wieder nieder. Seine ersten Bewegungen waren langsam und unsicher, mit der Zeit steigerte er sich jedoch immer mehr hinein, wurde schneller und es dauerte nicht mehr lange, bis beide ihren Höhepunkt erreichten. Taro umarmte seinen Geliebten und sah im tief in die Augen, als er versuchte seinen Atem wieder auszugleichen. Kojiro erwiderte den Blick. Kurz nach dem Sex sah Taro besonders süß aus. Seine Wangen waren leicht rot, in den Augen war dieses verträumte Funkeln und der halboffene Mund formte sich zu einem glücklichen Lächeln. Hyuga genoss den Anblick eine Weile, gab Misaki dann einen zärtlichen Kuss und stand vom Boden auf. Taro schaute ihn unsicher an. „Ist... ist jetzt wieder alles in Ordnung zwischen uns?“ „Gratuliere. Das war wohl die dämlichste Frage, die du mir bis jetzt gestellt hast“ meinte Hyuga, als er sich die Hose anzog. Die Frage war doch gar nicht dämlich! Man wusste ja nie, wie Kojiros Verhalten zu interpretieren war! Was war so schlimm daran, dass Misaki sich vergewissern wollte?! „Ich kann doch nicht wissen, was du jetzt mir gegenüber...“ „Hör auf mir dem Quatsch!“ unterbrach ihn Hyuga zornig. „Hast du im Augenblick wirklich irgendwelche Zweifel? Soll ich dir alles was zwischen uns passiert auch noch schriftlich geben?!“ Misaki war sichtlich gekränkt und kurz davor wieder zu weinen. Kojiro holte tief Luft, sprach weiter mit geduldiger Stimme: „Ist schon OK, glotz mich nicht mehr so unglücklich an. Es ist alles wieder in Ordnung Taro.“ Taro? Hat... hat Kojiro ihn grade wirklich beim Vornamen genannt? Hat er ihn wirklich gerade zum ersten mal beim Vornamen genannt?! Misaki sprang überglücklich auf und warf sich Hyuga um den Hals. „Du hast mich ‚Taro’ genannt! Du hast mich zum ersten mal mit meinem Vornamen angesprochen! Oh Kojiro! Du machst mich so glücklich! Ich wusste doch, dass du mich liebst!“ Bei dem Wort „Liebe“ verzog Hyuga das Gesicht, schupste den Jungen sofort von sich. „Musst du aus allem gleich eine große Sache machen?! Du treibst mich noch zum Wahnsinn!“ Schon wieder war er wütend. Wieso denn diesmal? Was hat Taro denn jetzt schon wieder falsch gemacht? Hyuga zog sein T-Shirt an und sah mit einem gleichgültigen Blick zu Misaki. „Zieh dich endlich an, wird Zeit, dass wir verschwinden.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)