Etwas an dir zieht mich an von Serenah ================================================================================ Kapitel 10: Vor die Wahl gestellt --------------------------------- Note: Schluss mit lustig! Jetzt fängt der Ernst der Story an: Was für ein herrlicher Tag! Taro fühlte sich wie ein junger Gott, als er am nächsten Morgen aus seinem Bett sprang, zum Fenster ging und sich streckte. In ein paar Minuten wird er Kojiro wieder treffen! Den Nachmittag verbringen sie bestimmt gemeinsam und vielleicht werden sie sogar wieder Gelegenheit haben um... In Misakis Kopf erschienen Bilder, durch die er sofort errötete. Beim Frühstück war er ziemlich Spät dran, die meisten seiner Teamkollegen waren mit ihrem Essen schon fast fertig. Die Toho-Spieler saßen noch am Tisch, natürlich wiedermal von allen abgesondert. Mit entschlossenen Schritten und einem ernsten Gesichtsausdruck ging Taro zu ihnen rüber und setzte sich mit seinem Frühstücksteller zu ihnen, als wäre dies das Selbstverständlichste dieser Welt. Wakashimazu führte schnell seinen Becher an den Mund, um sich vom grinsen abzuhalten, Sawada gaffte Misaki nur verwundert an, aber Hyuga sah aus wie jemand, der kurz davor ist auszurasten. „Morgen Jungs“ warf Misaki in die Runde und fing seelenruhig damit an, sein Frühstück zu verputzen. Kojiros geballte Hand zitterte. „Kannst du mir vielleicht erklären, was du hier machst?“ fragte er so ruhig, wie es die in ihm aufkommende Wut erlaubte. „Ich esse. Hab mich an den erst besten Platz gesetzt um das zu tun und bin dabei auf euch gestoßen. Störe ich euch bei etwas?“ Ken kniff sich ins Bein, steckte dabei auch noch ein großes Stück Brot in den Mund, um bloß nicht zu lachen. Das Misaki sich an ihren Tisch gesetzt hat ist Zufall? Ja, klar. Solche Situationen waren wirklich lebensgefährlich. Wakashimazu wusste, dass Hyuga ihn umbringen würde, wenn er auch nur ein winziges Lächeln bei ihm zu sehen bekommt. Zum Glück war Kojiro zu sehr mit Taro beschäftigt, als dass er Wakashimazus verzweifelten Kampf gegen einen Lachanfall wahrnahm. „Ja, du störst uns, und zwar sehr! Also, wieso verschwindest du nicht gleich wieder, solange ich noch nett und geduldig bin?!“ Misaki erwiderte Hyugas zornigen Blick. Was hatte er denn?! Kann sich Taro nicht mal neben ihn an den Tisch setzten?! Glaubt Kojiro etwa, dass alle gleich deswegen wissen, was zwischen ihnen ist?! Ken sah Kojiro durchdringend an. Warum war er so fies zu Misaki? Sie sind doch zusammen, oder hat sich Wakashimazu doch getäuscht? Taro stand beleidigt auf, schnappte seinen Teller und ging zu einem anderen Tisch rüber. Dann eben nicht. Kojiro ist doch ein größerer Feigling, als Misaki gedacht hat... Nach dem morgendlichem Training saß Taro in seinem Zimmer und starrte gedankenverloren durchs Fenster. Tsubasa blieb auf dem Feld um noch weiter zu trainieren, also hatte er endlich wieder die nötige Ruhe und Zeit, seine Gedanken und Gefühle zu ordnen. Kojiro... Nichts weiter spukte in seinem Kopf herum. Der Junge würde ihn ja so gerne verstehen... von ihm selbst hören, was er ihm gegenüber empfindet... Liebte er Taro wirklich? Natürlich, er musste ihn doch lieben... aber warum war er dann so oft kalt und gemein? Ohne jegliche Vorwarnung öffnete sich plötzlich die Tür. Ins Zimmer spazierte Hyuga. „Was sollte die heutige Nummer am Frühstückstisch?!“ „Kojiro?!“ „Willst du mir unbedingt Probleme machen?! Willst du das?!“ „Aber nein! Ich wollte doch nur...“ „Was? Was?! Mir auf den Geist gehen?! Wie oft soll ich dir noch wiederholen, dass du aufpassen sollst?!“ „Ich hab mich doch nur zu euch an den Tisch gesetzt...“ Taro war fassungslos. War das für Kojiro wirklich ein Grund so wütend zu werden? „Wir sind doch zusammen, da wollt ich...“ Hyuga fasste sich an die Stirn und seufzte gequält. „Sag mir jetzt bloß nicht, dass du mehr Zeit mit mir verbringen wolltest! Du wirst ja von Tag zu Tag immer anhänglicher! Reicht dir nicht was gestern war? Oder war das vielleicht zuviel für dich?! So wird’s wohl gewesen sein, der gestrige Tag ist dir wohl zu Kopf gestiegen, was?!“ „Kojiro, was bin ich für dich?“ fragte Taro plötzlich mit Tränen in den Augen. Hyuga wurde durch die Frage deutlich aus dem Konzept gebracht. „Wie bitte? Was?!“ „Ich habe gefragt, was ich für dich bin.“ Die erste Träne sickerte Taros Wange hinunter. „Das ich dich liebe weißt du ja, aber... wie sieht es eigentlich mit dir aus? Warum bist du mit mir zusammen, wenn das ein so großes Problem für dich ist?“ Für einen Augenblick schien es Misaki, als hätte er in Kojiros Augen Angst gesehen... die änderte sich aber sofort wieder in die in solchen Situationen für ihn übliche Kälte um. „Was du für mich bist? Eine Nervensäge, das bist du. Du hast Recht, ich habe keine Ahnung, wieso ich mich eigentlich mit dir abquäle. Also, warum lassen wir’s nicht einfach? Wird für uns beide besser sein.“ Hyuga drehte sich um und ging aus dem Zimmer, die Tür hinter sich zuschmeißend. Misaki fing an zu weinen. Hat Kojiro gerade mit ihm Schluss gemacht? Aber doch nicht wirklich, oder? Das war nur ein ganz gewöhnlicher Streit, wie andere Paare sie zu Hunderten haben... kein Grund sich Sorgen zu machen... Jemand klopfte an die Tür. War das Kojiro? Wollte er sich entschuldigen? Taro hechtete sofort zur Tür und öffnete sie. Vor ihm stand Wakabayashi. „Du?! Was willst du hier?!“ Genzo schupste ihn ins Zimmer und schloss hinter ihnen die Tür. „Hallo Taro. Komme ich ungelegen? Du siehst ein wenig deprimiert aus. Gab’s Streit mit Hyuga?“ „Verschwinde! Sofort! Lass mich endlich in Ruhe!“ „Das kann ich leider nicht, weil ich dir noch etwas sehr wichtiges zu sagen habe.“ „Dann sag schon und geh endlich!“ „Du solltest wirklich etwas netter zu mir sein, weißt du? Bist du dir etwa nicht bewusst, welch negative Konsequenzen deine abneigende Art mit sich tragen könnte?“ „Negative Konsequenzen?! Was laberst du da für blödsinniges Zeug?!“ Wakabayashi lachte. „Ach, Tarolein... hast du etwa unser gestriges Gespräch vergessen? Dann möchte ich dich erneut darauf aufmerksam machen, dass deine Romanze mit Hyuga mir durchaus nicht entfallen ist.“ „Und?!“ „Und wenn du nicht das machst, was ich will, werde ich allen euer süßes kleines Geheimnis preisgeben. Weißt du, was das bedeutet? Ihr fliegt beide aus der Mannschaft, Kojiros Karriere wird im Eimer sein und er wird dich abgrundtief hassen. Das willst du doch nicht, oder?“ Misaki starrte ihn geschockt an. „Und was genau willst du von mir?“ Die Frage zauberte ein Lächeln bei Genzo hervor, das nichts gutes ahnen lies. Er nahm Taros Kinn in seine Hand und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, die aber fest zusammengepresst waren, ihn nicht weiter vordringen ließen. Wakabayashi sah Taro vergnügt an. „Komm schon, lass mich rein, sonst wird aus unserer kleinen Abmachung nichts. Stell dir vor, wie wütend Kojiro auf dich sein wird, wenn er wegen dir aus dem Team fliegt, vielleicht hilft dir das ja dich zu entspannen. Die Vorstellung, wie unsere Mannschaftskameraden auf die Nachricht reagieren, dass Hyuga schwul ist, könnte auch sehr anregend wirken. Bedenke: ich werde so oder so meinen Spaß haben – entweder auf kosten von Hyuga, oder mit dir. Du hast die Wahl. Also?“ Die Wahl? Taro hatte keine Wahl. Er würde nie zulassen, dass jemand seinem Kojiro schadet. Um Kojiro vor so etwas zu bewahren, würde er alles tun, auch wenn er selbst dadurch leiden muss... Als Wakabayashi erneut versuchte ihm einen Zungenkuss aufzuzwingen, lies es Taro geschehen. Genzo grinste ihn nach dem Kuss zufrieden an. „Braver Junge. Ich wusste doch, dass du vernünftig bist. Wir werden eine menge Spaß zusammen haben, du und ich...“ Taro zuckte zusammen, als Wakabayashi ihm über die Wange strich. Genzo lächelte vergnügt. „Was ist mit dir? Bist wohl Streicheleinheiten nicht gewohnt, was? Wie ich Hyuga kenne, holt er sich im Bett sicherlich nur das nötigste von dir, hab ich recht?“ „Hör auf damit...“ wisperte Taro mit tränengefüllten Augen. „Aber nicht doch mein Süßer, es gibt doch keinen Grund traurig zu sein. Ich werde dich schon noch zum lachen bringen, sei unbesorgt.“ Das Lächeln verschwand von Wakabayashis Lippen, er sah Taro ernst und entschlossen an. „Ich will, dass du heute Abend in mein Zimmer kommst, haben wir uns verstanden? Und wehe du erzählst jemandem davon – solch eine Leichtsinnigkeit würde dich und Hyuga teuer zu stehen bekommen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)