Absinths Erinnerungen von Graeflicher-Trottel (Eine tragische Liebesgeschichte) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Die Sonne stand hoch am Himmel und versengte das trockene Gras der weiten Steppe. Das bräunliche Gras wuchs in dieser trostlosen Gegend fast überall – nur nicht dort, wo die kahlen Bäume standen. Die Stämme der großen dunkelbraunen Riesen spendeten den einzigen Schatten in der Umgebung. Ein weiterer Ort, an dem sich die wenigen Wanderer ausruhen konnten, waren die Dörfer und Städte – sofern sie sich hineintrauten. Äußerlich ähnelten sich die Dörfer, der Aufbau war gleich, genauso wie das Äußere der Häuser, nur kleine Unterschiede gab es, die aber auf den ersten Blick nicht auffielen, selbst wenn man schon oft in diesen Dörfern gewesen ist. Die meisten Häuser waren aus einem Gemisch aus Holz, Ton, Lehm und Stroh gebaut. Diese Gebäude mit höchstens zwei Zimmern waren allerdings sehr stabil und mussten nur sehr selten erneuert werden, da es in dem Land nur sehr selten regnete. Mittelpunkt eines jeden Dorfes war eine Statue vom Herrscher des Landes. Das Gesicht des hageren jungen Mannes zeigte in jedem Dorf in Richtung Schloss, auf dem der König wohnte. Auch die Stadtbewohner sahen jedes Mal, wenn sie ihre Steinhäuser verließen und zum Marktplatz gingen auf dessen Mitte eine Plastik ihres jungen Königs stehen. Man könnte meinen, dies sei ein ganz normales Land mit ganz normalen Einwohnern und einem ganz normalen König. Doch der Schein trügt. In dieser trostlosen Gegend lebten keine Menschen und auch der junge König war kein Mensch. Die Wesen, die dort lebten waren Dämonen. Es gab die unterschiedlichsten Arten von Dämonen. Solche, die ein menschliches Äußere und besondere Fähigkeiten hatte, solche, die den Menschen nicht im Entferntesten ähnelten und einige, die kein festes Äußeres hatten, die die Körper anderer Lebewesen besetzen mussten. Ein Beispiel für letzteres waren die so genannten „Steinkreisdämonen“. Diese Wesen lebten in Steinkreisen überall auf der Welt und nahmen die Körper von unachtsamen Wanderern, die in ihren Steinkreis traten, in Besitz und verdrängten nach einer bestimmten Zeitspanne die Seele des Besetzten. Sollte dies passieren hatte der Dämon ein festes Äußeres bekommen und das Ganz war nie mehr rückgängig zu machen. „Menschliche Dämonen“ fielen nur durch ihre besonderen Fähigkeiten auf. Viele von diesen waren physisch viel stärker als ein normaler Mensch, manche konnten zum Beispiel mit einem bloßen Faustschlag einen Stein zerschmettern. Auch beherrschten sie ausnahmslos bestimmte Dämonen- und Elementarzauber ohne diese groß erlernen zu müssen. Einer dieser Dämonenzauber waren zum Beispiel die „Dämonenflügel“. Ein Dämon, der diesen Zauber beherrschte, konnte, wann immer er mochte, lederne Flügel, die an die eine überdimensionale Fledermaus erinnerten, hervorrufen. Dämonen ohne ein menschliches Äußere sind diejenigen, die wohl jedes Kind kennt und die das Bild der Dämonen geprägt haben. Es gab sie in den verschiedensten Größen, Farben und Formen. Es gab sie mit menschlichem Körperbau, aber mit anderer Hautfarbe, wie zum Beispiel die Schattendämonen, deren Haut ausnahmslos mitternachtsblau war. Allerdings gab es auch Dämonen, die man eher mit Tieren als mit Menschen vergleichen wollte. Bestien wurden diese Wesen genannt. Monster. Eine dieser Bestien war die Medusa. Ihr Unterleib ähnelte dem einer Schlange. Auf ihrem Kopf trug sie statt einer Haarpracht ein Heer Schlangen, die fest mit der Kopfhaut verwachsen waren. Ein Mensch, der der Medusa in die orangeglühenden Augen sah, erstarrte augenblicklich zu Stein. Der Biss einer Medusa endete zumeist tödlich. Eine weitere Bestie waren die Zlurk, wie sie sich selbst bezeichneten. Die Zlurk waren eine Mischung aus Rate, Motte und Vogel. Der Rumpf der krähengroßen Dämonen war der eines nackten, also ungefiederten, Vogels und der Kopf ähnelte einer Ratte. Auch den langen rauen Schwanz fand sich bei einer Ratte wieder. Auf dem Rücken thronten, und darauf waren die Zlurk sehr stolz, zwei riesige weiche Mottenflüge. In der Burg auf einem hohen Hügel in der Landesmitte lebte der Dämonenkönig. Burg und Hügel waren so groß, dass man sie von jeden Ort des Landes aus erblicken konnte. Jedes normale Lebewesen wäre vor Angst erzittert, könnte es von überall aus auf diese Burg sehen, die Dämonen jedoch erfüllte dieser Anblick jedes Mal mit unbeschreiblichem Stolz. Schließlich hatten sie etwas vollkommen Zeitloses, dieses Monument für die Ewigkeit, geschaffen. Die Ältesten der Ältesten schwärmten ihren Nachfahren so oft sie konnten vor, wie sie geholfen hatten, den Palast für ihren König zu erbauen. Das Zentrum des pompösen Palastes bestand aus einem reichlich verzierten, großen, schwarzen Hauptgebäude. Dieses Hauptgebäude war Regierungssitz des Dämonenkönigs, hier befanden sich alle für die Regierung wichtigen Örtlichkeiten, so auch der Thronsaal. Von dem Thronsaal weg ging eine für das ungeschulte Auge unsichtbare Tür, die zu den Gemächern des Königs, in den ‚dunkeln Turm’, führte. Diese Räumlichkeiten lagen in einem der unzähligen, miteinander verbundenen Türme, dem dunkelsten. Auch diese Türme waren so pompös gebaut, dass man hätte glauben können, dass allein die Götter zu einem solchen Kunstwerk fähig gewesen seien. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)