Five mystic elements von Norrsken ================================================================================ Kapitel 13: Jealous? [3. Auflage] --------------------------------- Vorwort: Sooo~ der Festplattenverlust ist überwunden und ich habe so gut wie alle wichtigen Dateien noch einmal neu erstellt! Dieses Kapitel ist das erste, das nach der neuen Storyline bearbeitet wurde. Es ist fürchterlich lang geworden, was mir auch schrecklich Leid tun. Ich musste alles irgendwie hineinquetschen, weil es mir für wichtig erschien. T-T Anmerkung! Da ryouChan den Doujinshi zu der Fanfiction zeichnet, habe ich sie vom Amt der Betaleserin befreit und jemand neues damit beauftragt. ^^ Vorwort der Betaleserin Minou: Ich habe so viele Fehler rausgefiltert, wie möglich, aber nja...wer noch was findet, darf sich freuen :3" Ich persönlich mag das Kapitel sehr und hoffe euch sagt es ebenso zu Autor: SakuraTao Titel: Five mystic elements Serie: Eigene Serie Kapitel: 13/34 Genre: Epik/Romantik/Fantasy Warning: Also. Es ist die Überarbeitete Fassung meiner ersten Story, aber das bedeutet nicht, dass es keine Rechtschreibfehler gibt. Außerdem war ich damals noch ‚kleiner’ und stand total auf kitschigen Kram. Es könnte Gefahr bestehen, dass sich einem der Magen umdreht oder dass man unerwartet Karies bekommt. Danksagung: - Disclaimer: Alle Charaktere sind mein Eigen und ich habe mir die Story selbst einfallen lassen. Irgendwelche Ähnlichkeiten zu anderen Geschichten und wahren Begebenheiten sind rein zufällig. Ich verdiene kein Geld hiermit. ¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤ Jealous? Der Himmel war tiefblau und es waren in dieser Nacht kaum Sterne zu betrachten. Es war längst Zeit das Licht in den Zimmern zu löschen und sich zur Ruh zu legen. Anders war dies bei einer kleinen Gruppe von drei Mädchen und einem Jungen. Die Letzte der drei Mädchen kletterte in diesem Moment gerade aus ihrem Fenster. "Das überleb ich nicht", jammerte sie im Flüsterton. "Halt dich einfach an den Ranken fest, die halten dich, versprochen", riet ihr die Blauhaarige. Die Kleinste der Gruppe tat wie ihr gesagt wurde. Vorsichtig ließ sie sich an den grünen Schlingpflanzen abseilen. Dabei zitterten ihre Hände jedoch so sehr, dass sie vom ersten Stock aus abrutschte. Die Landung aber fiel glimpflich aus, da sie sicher aufgefangen wurde von ihrer besten Freundin und ihrem Sandkastenfreund. "Alles okay?", fragte die Blonde. "Ich klettere da nie wieder runter!", schwor sich Misaki, doch wurde ihr gleich darauf der Mund verboten, da sie schließlich nicht draußen sein durften. Sie schlichen sich vom Wohnheim weg, bis sie sich sicher fühlten. "Also... warum mussten wir jetzt noch mal mitten in der Nacht rausschleichen?", zischte Aiko. Ihr Blick viel dabei auf die rosahaarige Unschuld, die sie dazu veranlasst hatte. Der Engel sah das Mädchen völlig verängstigt an, aber Yoko stellte sich schützend vor sie. "Sora-chan hat mir gesagt, dass sie im Park etwas Mächtiges gespürt hat, was jetzt aktiv geworden ist", erklärte die Blauhaarige. Aiko war zu Müde, um jetzt eine lautstarke Diskussion zu führen, wie es für sie üblich war und so winkte sie einfach nur ab. Sie gingen ein Stück in Richtung Park bis Daisuke abstoppte. "Wie genau kommen wir denn um die Uhrzeit in den Park? Es fährt doch nichts um zwei Uhr morgens." "Stimmt. Nur die Studenten dürfen so lange aus dem Haus und die haben andere Verkehrsmöglichkeiten." "Na ganz toll. Soll 'n wir laufen oder was?" Die Gruppe verharrte für einen Moment. Sora traute sich eigentlich kaum, aber meldete sich dann doch zu Wort. "Ich kann uns hin bringen." Verwundert schauten die Vier das himmlische Wesen an. Sora deutete ihnen sich nah beieinander zu versammeln und zog unter ihrem Gewand ein Amulett hervor. Sie hielt es über ihre rechte Hand und als sie sich zu konzentrieren begann, schimmerten ihre Augen silbern. Das Amulett leuchtete auf und ein goldener Kreis zog sich um die Fünf Ausreißer. Im nächsten Moment veränderte sich die Umgebung und sie fanden sich vor einem Eingang des Parks wieder. Aiko kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, während die Anderen sich auf den Weg zum Park inneren machten. "Wo kam es denn her, was du gespürt hast?", fragte Yoko die Weißgekleidete vorsichtig. "Es kommt vom Herzen des Parks." Sora ging ihrem Instinkt nach und die anderen Vier folgten ihr. Das Zentrum des Parks war die Sakura Allee. Sie hatte ihren Zauber für diesen Frühling schon verloren und so sah sie nicht anders aus, als der Rest der Anlage. Die Dunkelheit gab dem Ort etwas Schauderhaftes. Orientierungslos sahen sich die Freunde um und schließlich fielen ihre Blicke zu Sora. „Und wo ist nun das ’Etwas’, dessen Macht du gespürt hast?“, drängelte Aiko, was den Engel sehr verunsicherte. Aber lange Erklärungen musste sie nicht abgeben, denn ein ohrenbetäubender Ton hallte durch die Luft. Reflexartig hielten sich alle die Ohren zu, doch blieb dies nicht lange so, denn ein gewaltiger Windstoß erwischte sie und blies sie in die nächste Baumkrone. Völlig benommen rafften sich die vier Freunde aus den Blättern während Sora noch benommen da lag. Die Mädchen kletterten aus dem Baumwipfel heraus und verwandelten sich. Daisuke saß noch oben und sah sich das skeptisch an. „Willst’e da oben ’n Haus bauen oder komms’e runter?“, murrte die Blonde. „Ein Haus in den Bäumen nur für zwei Liebende. Wie romantisch“, schwärmte Yoko. Die tickt doch nicht richtig, dachte sich Aiko nur und schüttelte den Kopf. Daisuke war nicht der Sinn danach sich einzumischen. Eine solche Unterhaltung war nichts für ihn und so blieb er stumm und kam aus der Baumkrone heraus. Während er fiel, verwandelte auch er sich. Sein Outfit bestand aus einer braunen, weiten Hose und einem engen, schwarzen Muskelshirt. An den Armen und den Handschuhen befanden sich rote Schnallen. „Schnieke“, schnurrte Yoko. Der Braunhaarige sah seine Freundin leicht verängstigt und mit geröteten Wangen an. Aiko und Misaki schmunzelten belustigt, wobei die Kleinere der beiden Yoko schon zustimmen musste und auch ein wenig rot wurde. Für ein solches Schwätzchen hatten die Vier aber eigentlich keine Zeit und das merkten sie auch im nächsten Moment als sie wieder ein Windstoß zu erfassen versuchte. Gerade noch rechtzeitig schafften die Vier es auszuweichen. „Keine Zeit für Kaffeekränzchen! Jetzt ist Aktion angesagt“, kam es hochmotiviert von der Erdbändigerin. Ihr Blick schweifte durch die finstere Umgebung. Es war kein Wesen auszumachen, doch bevor sie sich darüber wundern konnte stieß Misaki ihre Freundin zu Boden. Etwas benommen richtete die Blonde sich auf und sah die 15jährige völlig verwirrt an. Ihr Blick aber war in den Himmel gerichtet, wo dann auch Aiko hinsah. Unter dem schwarzen Teppich der Nacht kreiste ein vogelähnliches Wesen. „Wie bekommen wir den denn runter?“, fragte Yoko ins Blaue. Fernher wurden die Vier von zwei Dämonen beobachtet. „Zu welcher Art gehört der diesmalige Gegner der Wächter, Meister Belial?“, fragte der Dämonenjunge. Eine Antwort aber bekam er nicht. Sein Meister beobachtete die Vier in Ruhe, wie sie mit der neuen Situation umgingen. „Ein fliegender Gegner ist unfair!“, beschwerte Aiko sich lauthals. „Ich glaube nicht, dass das den da oben interessiert“, meinte Daisuke, wofür er einen bösen Blick kassierte. „Und was tun wir jetzt?“, fragte Misaki vorsichtig, denn ihr fiel wirklich nichts ein. Viel Zeit zum Nachdenken, blieb ihnen aber nicht, denn der nächste Angriff ließ nicht lange auf sich warten und wieder entkamen die Vier nur mit knapper Not. Ihre Blicke folgten nun dem fliegenden Angreifer, doch fiel es ihnen schwer ihn im Auge zu behalten, bei dem nächtlichen Licht. Es dauerte nicht lange und sie hatten das vogelähnliche Wesen aus den Augen verloren. „Wo ist es?“, fragte Yoko, in der Hoffnung einer der Anderen würde es noch sehen. „Es fliegt zu hoch, als dass wir es sehen können“, war Daisukes Vermutung. „Ich bekomm gleich ’ne Genickstarre“, knurrte Aiko in die Runde. Misaki sagte dazu nichts und starrte weiter gen Himmel. Sehen tat sie nichts und trotzdem hafteten ihre Augen am Himmel. Für einen kurzen Moment schloss sie die Augen, weil sie noch ziemlich müde war und rieb sie sich auch. Als sie die Augen öffnete und wieder in den Nachthimmel empor schaute, erschrak sie. Der Himmel, der über ihr war, erinnerte sie an das Meer, aber nicht nur der Himmel sah so aus. Alles um sie herum erinnerte sie an das Meer. Ihr war, als würde sie mitten im Meer schwimmen. Ihre Freunde waren nicht da und nichts aus der bekannten Umgebung fand sie wieder. Er fühlte sich sogar an, als würde sie im Wasser treiben. Ihr Blick fiel hinauf zur ‚Wasseroberfläche’. Dort kreiste ein schimmernder Punkt hin und her und Misaki wusste dies einfach nicht zu deuten. Das Schimmern wurde kräftiger und mit der Zeit glaubte sie, dass ihre Augen durch das Licht verbrennen würden. Sie kniff die Augen zu und hörte kurz darauf einen Aufprall, wie wenn etwas ins Wasser fällt, und einen höllisch hohen Ton, dass sie sich die Ohren zuhalten musste. Im nächsten Moment wurde sie umgerissen und fand sich auf dem harten Boden wieder. Sie riss die Augen auf und sah, über sich kniend, einen rothaarigen Jungen mit gold schimmernden Augen. Als sich ihre Sicht schärfte und sie sich nicht mehr vom Schlaf benebelt fühlte, änderte sich das Bild des Jungen in Daisuke. „Alles okay Misaki-chan?“, fragte der Braunhaarige besorgt und half seiner Sandkastenfreundin auf. Immer noch etwas benommen, von dem was gerade passiert war, stand sie nun wieder in der ihr so bekannten Realität. Aiko und Yoko kamen nun auch zu den Beiden hingelaufen. „Was war denn mit dir los Misaki-chan?“, fragte Yoko. „Wieso? Was soll denn gewesen sein?“ Misaki verstand die Welt nicht mehr. „Was gewesen war woll’n wir von dir wiss’n! Du standst völlig steif und starrtest in die Luft. Dein hohler Blick war beängstigend!“ „Du bist nicht mal dem Vieh ausgewichen, als es auf dich zukam. Gott sei Dank, hat Daisuke-kun schnell geschaltet.“ Misaki hörte ihren beiden Freundinnen aufmerksam zu. Was war denn nur mit ihr gewesen? War sie im Stehen eingeschlafen? Dafür hatte sich alles zu echt angefühlt. Ihr Blick schweifte zu Daisuke. Was sie noch mehr interessierte, war der Junge den sie gesehen hatte, nachdem Daisuke sie gerettet hatte. Das Gesicht des Rothaarigen sagte ihr überhaupt nichts, aber trotzdem fühlte sie ganz genau, dass sie ihn kannte. Von irgendwoher. Es war, als wäre in ihr ein Teich durch einen Stein in Wallungen gekommen und dieses Gefühl breitete sich über die immer größer werdenden Kreise aus. Schließlich riss sie sich selber aus den Gedanken, denn im Moment hatten sie ganz andere Probleme. „Von hier unten kann man absolut gar nichts erkennen“, knurrte die Blonde. „Ja und in den Bäumen ist es auch nicht besser, außerdem werden wir da im Angriff behindert.“ „Ich könnte eine Erdplattform errichten“, war Aikos Einfall, doch Daisuke unterband diesen direkt. „Ganz böse Idee. Du hast das noch nie so richtig gemacht außer im Affekt. Keiner kann garantieren wie gut die uns hält und außerdem kann das ziemlich anstrengend für dich werden.“ „Das ist egal!“ „Nein, ist es nicht Tani-san. Denn selbst wenn du es schaffst, sind wir da oben dann noch leichtere Beute für dieses Vieh.“ Nun hatte Aiko nichts mehr entgegen zu setzen und kaute auf ihrer Unterlippe. Yoko hatte auch keinen guten Einfall parat und als sie sich zu Misaki umdrehte, weil diese so unglaublich still geworden war, stutzte sie etwas. Wieder sah das braunhaarige Mädchen gebannt in den Himmel. „Misaki-chan?“, kam es ziemlich besorgt von der Blauhaarigen. „Er fliegt die ganze Zeit dasselbe Muster“, gab Misaki ziemlich nüchtern von sich. Verwirrt sahen ihre Freunde sie an. „Er fliegt einige Male im Kreis, dann eine Schlaufe und wieder drei Mal im Kreis.“ Misaki hielt sich blitzartig die Ohren zu und auch die anderen drei erfuhren schnell wieso das Mädchen dies tat, denn wieder war dieser ohrenbetäubende Ton zu hören. Mit etwas Schwung stieß Misaki Yoko an, die auch gleich Aiko und Daisuke mitriss und alle vier fanden sich im Staub wieder und das Vogelmonster hatte sie wieder verpasst. Benommen rappelten sich die Vier wieder auf. „Woher wusstest du das, Misaki-chan?“, fragte Yoko völlig verblüfft. Doch Misaki konnte es sich selber nicht ganz erklären. Ihr war klar geworden, dass der schimmernde Punkt, das Ungetüm gewesen sein musste und obwohl sie nur einmal gesehen hatte wie er geflogen war, konnte sie sich haargenau daran erinnern. Problem war nur, dass sie das nicht wirklich weiter brachte. „Wir greifen ihn an, wenn er runter kommt!“, entschloss Aiko, doch sofort hatte Daisuke Einwände. „Wie willst du dem seinem Gekreische entgehen. Du wirst davon so betäubt sein, dass du gar keinen Angriff vorbereiten kannst.“ Das sah Aiko ein, aber was sollten sie denn dann tun? „Achtung! Er greift gleich wieder an“, warnte Misaki ihre Freunde. Daisuke überlegte und wandte sich schließlich wieder zu Aiko. „Tani-kun. Kannst du einen Wall über uns errichten?“ Aiko wusste erst nicht was er meinte, nickte dann aber. Sie konzentrierte ihre Kräfte und errichte einen Wall, der wie ein Schild über ihnen lag. Yoko kam dann auf die Idee das Ding mit Pflanzen zu bewachsen worauf Daisuke ihr lächelnd zunickte. Durch die Pflanzen bekam der Wall eine zusätzliche Westigung. „Jetzt!“ Die Vier hielten sich die Ohren zu und das Ungetüm, kam angestürmt und riss den Wall nieder. Daisuke schaltete schnell und rief: „Kogeki no Hi!“ Zwei Flammenfontänen schossen auf das Vogelähnliche Monster zu, verletzten es, dass es wieder aufschrie. Wieder mussten sich die Vier die Ohren zuhalten. „So geht das nicht… Das dauert zu lang“, meinte Daisuke zähneknirschend. „Das machen meine Ohren auch nicht mehr lange mit“, klagte Yoko. Das Vogelwesen kreiste wieder über ihren Köpfen und sie wussten sich einfach nicht zu helfen. Etwas weiter entfernt beobachtete noch jemand Anderes das Ungetüm. Was macht es da, dachte die Gestalt bei sich, aber ihm war klar, dass dies eigentlich egal war. Er kramte in seinen Taschen und holte zwei Münzen hervor. Dem Vieh werden jetzt die Flügel gestutzt, dachte er noch, bevor er ausholte. „Kogeki no Kinzoku!“ Er warf die beiden Münzen in Richtung Ungetüm und sie schienen zu riesigen Metallklingen heran zu wachsen. Auf den Punkt genau trafen die beiden Klingen das Monster und schnitten ihm unsanft die Flügel ab. Mit einem lauten Aufschrei stürzte das Biest zu Boden. Ziemlich verblüfft und erschrocken standen die vier Freunde nun vor dem am Boden liegenden Vogelmonster. „Was ist passiert?“, fragte Yoko völlig verblüfft, aber die anderen Drei wussten genau so wenig wie sie. „Ist doch egal, lassen wir es verschwinden.“ Die anderen nickten. „Kogeki no Ki!“ Das Ungetüm wurde von Schlingpflanzen umwickelt, dass es sich keinen Meter mehr bewegen konnte. „So und jetzt eine Etage tiefer mit ihm. Kogeki no Tsuchi!“ Aiko schlug mit ihrer bloßen Faust auf den Boden und riss die Erde unter dem vogelähnlichen Wesen in zwei, dass es in einen unendlichen Abgrund stürzte. Zufrieden klopfte Aiko sich die Hände ab. „Können wir nun wieder ins Bett?“ „Hoffentlich. Zu wenig Schlaf bekommt meinem Gesicht gar nicht gut“, jammerte Yoko und rieb sich die Wangen. „Sora-san?“, erkundigte sich Misaki nun mal nach dem Engel, der immer noch in der Baumkrone saß. Sie flog nun ziemlich benommen zu den Vieren runter und nickte nur leicht. Mit einem Mal waren sie wieder verschwunden. In einiger Entfernung stand, ziemlich verwundert, der Dämonenjunge. „Meister Belial. Sie haben… ihn besiegt“, kam es stockend von dem Schwarzgeflügelten. „Nun ja. So kann man das nicht sehen. Sie hatten Hilfe.“ „Was?! Aber von wem? … etwa… den Engeln?!“ „Nein. Sie würden niemals ihre eigene Kreatur zerstören“, meinte der höhere Dämon nüchtern. Nun verstand der Dämonenjunge gar nichts mehr. „Das Monster war…“ Belial lachte. „Mein lieber Shinya. Ein solches Wesen gibt es bei uns nicht. Nein. Dies hat ein Engel gesandt. Das Einzige, was mir Fragen aufwirft ist, wer hat es gesandt? Es war Keiner hier, außer dem Engel, der bei den Kindern wohnt.“ Doch weitere Gedanken wollte der Dämon nicht daran verschwenden. Er öffnete ein Portal in die Unterwelt, doch bevor er ging drehte er sich noch einmal zu dem Dämonenjungen um. „Ach Shinya. Morgen wirst du den Tag alleine auf der Erde verbringen.“ „Was? Wieso?“ „Du wirst diesen Engel beobachten, der bei den Kindern ist. Ich will wissen was der im Schilde führt.“ „Sehr wohl.“ Doch Shinya entschied sich direkt auf der Erde zu bleiben, sodass Belial allein verschwand. Im selben Moment krabbelte Misaki gerade über Yokos Efeu wieder in ihr Zimmer. „Dankeschön“, rief sie ihnen so leise es ging noch zu und verschwand dann in ihr Zimmer. Sie warf ihre Klamotten achtlos in die Ecke und krabbelte (hast jetzt zweimal krabbelte benutzt…nimm doch bei Ersterem ein anderes Verb, ist abwechslungsreicher) völlig fertig in ihr Bett. Sie wollte schnell vergessen und nur noch schlafen. Yoko verabschiedete sich noch mit einem Kuss von Daisuke, bevor sie zusammen mit Sora in ihr Zimmer verschwand. Sie war auch ziemlich müde, wusste es aber doch zu verbergen. „Sora-chan. Ich hab eine Frage“, fing sie auf einmal ein Gespräch an. Ziemlich überrascht drehte sich der rosahaarige Engel zu ihr um. „Ja, was denn?“ „Bisher sind diese Viecher immer direkt vor uns erschienen und haben uns überrumpelt, aber dieses Mal hatte das Vieh es gar nicht direkt auf uns abgesehen. Es hat nur Ärger gemacht, weil wir zu ihm hin gegangen sind.“ Sora verstand Yokos Überlegungen und senkte ihr Haupt. „Kannst du dir einen Reim darauf machen, Sora-chan?“ Doch der Engel schüttelte nur den Kopf. „Ich habe da mal einen Satz gehört, der hierauf gut passt. Die Wege des Herrn sind unergründlich.“ Yoko nickt lächelnd. „Ja, dass passt ganz gut. Gute Nacht, Sora-chan.“ „Gute Nacht, Yoko-san“ Misaki, die sich todmüde in ihr Bett geschmissen hatte, wälzte sich ziemlich unruhig in ihrem Bett. Die Ereignisse des Abends ließen ihr selbst im Schlaf keine Ruh. Früh am Morgen machten sie schon die kleinsten Geräusche wach und obwohl sie nicht viel geschlafen hatte, viel es ihr nur sehr schwer bei dem ‚Lärm’ wieder einzuschlafen. Völlig übermüdet kroch sie dann schließlich aus dem Bett, als ihr Wecker klingelte. Die Braunhaarige schlurfte langsam ins Bad und lies ein lautes Wehklagen von sich, als die den Spiegel erreicht hatte. Sie hatte ziemliche Augenränder. Dass sie von dem bisschen länger Wach bleiben solche Augenringe bekam, lag einfach nur daran, dass sie es nicht gewohnt war. Sie ging jeden Abend um dieselbe Zeit ins Bett und stand morgens dementsprechend schneller auf. Sie fürchtete jetzt schon, dass sie an dem heutigen Tag zu nichts zu gebrauchen sein würde. Missmutig drehte sie den Hahn der Dusche auf und streifte sich ihre Schlafklamotten ab. Als das Wasser angenehm warm wurde, setzte sie einen Fuß unter die Dusche und stellte sich kurz darauf ganz unter den Wasserstrahl. Eine morgendliche Dusche war für Misaki einfach das Größte. Dabei konnte sie völlig entspannen und die Müdigkeit wegspülen. Das wäre an diesem Morgen auch sehr praktisch, wenn das funktionieren würde. Doch überkam sie nach einer geringen Weile wirklich das Gefühl, dass die Müdigkeit verschwand. Misaki spülte eben noch das Shampoo aus ihren Haaren und drehte dann das Wasser wieder ab. Ihre Hand glitt an dem Duschvorhang vorbei und griff nach einem Handtuch, welches sie sich um den Körper schlang und aus der Dusche hervor trat. Ein weiteres Mal sah sie in den Spiegel und zu ihrer Überraschung sah sie von den tiefen Augenringen, die sie gehabt hatte, nichts mehr. Erklären konnte sie sich das nicht, aber diesmal entschied Misaki sich dafür, nicht so viel darüber nach zu grübeln. Schleichend huschte sie aus dem Bad zurück in ihr Zimmer und ging an ihren Kleiderschrank, wo sie ihre Schuluniform rausholte. Ein Blick auf den weiteren Inhalt ihres Schrankes sagte ihr, dass sie unbedingt wieder waschen musste, aber jetzt war dafür keine Zeit. Nachdem sie sich fertig angezogen hatte, führte sie ihr morgendlicher Gang in die Küche, wo sie sich Frühstück machte. Appetit hatte sie keinen und so ließ sie zwar das morgendliche Frühstück aus, machte sich aber für später ein Bento. Bevor sie die Wohnung verließ, ging sie noch einmal ins Bad und kämmte kämmte sich die Haare durch. Dann endlich zog sie die Schuhe an, nahm ihren Schlüssel und öffnete die Tür. Sie ging zwei Türen weiter und klopfte auf der gegenüberliegenden Seite an die Tür. Kurz darauf wurde diese geöffnet und Aiko sah ihre Freundin etwas müde, mit einem Toast im Mund, an. „Guten Morgen“, kam es etwas zögerlich von der Braunhaarigen, da sie ihre Freundin noch nie so gesehen hatte. Aiko war zwar fast jeden Morgen müde, da sie eine Langschläferin war, aber an diesem Morgen sah es doch irgendwie anders aus. „Warum bifft du so herrlich erfrischt? Daf ift ja ekelehaft“, murrte Aiko mit dem Toast im Mund. Misaki verkniff sich ihrer Freundin darauf eine Antwort zu geben. Die beiden verließen zusammen das Wohnheim und trafen Yoko am Eingang. „Guten morgen“, grüßte die Blauhaarige ihre Freundinnen mit einem Lächeln. „Die is ja auch schon so wach!“ Völlig gefrustet schlug Aiko die Hand vor ihr Gesicht, dass Misaki und Yoko lachen mussten. Von ihrem Wohnheim aus, hatten die drei es nicht weit zum Naturwissenschaftsflügel, wo sie nun Chemie haben sollten. Yoko ließ einen resignierten Seufzer los. Sofort wurde Misaki neugierig und drehte sich zu ihr um. „Was hast du denn Yoko-chan?“ „Ach, Misaki-chan. Chemie ist nicht gerade mein stärkstes Fach.“ „Ach was! Das ist doch nicht schlimm.“ „Ich weiß, aber so ganz alleine in einem Kurs kann der Unterricht doch ziemlich trocken sein. Ihr seit ja alle im Erweiterungs-Kurs.“ Nun verstand Misaki worauf die Blauhaarige hinaus wollte. Leder konnte sie ihrer Freundin aber auch nicht helfen, denn es war nun mal eine Tatsache, dass sie in den Kursen getrennt bleiben würden. „Nich so traurig, Asuwara. Wenne Glück hast, kommt der Neue zu dir in ’n Kurs.“ Eine wirkliche Aufmunterung war das nicht und Aiko hatte es auch eher ironisch gemeint. Yoko zog einen Schmollmund und sah Aiko böse von unten her an. „Das war gemein.“ „Stell dich nich so an. War doch nur ’n Witz. Bestimmt wird der eh nichts von dir wollen.“ „Was soll den das heißen, Tani-san? Ich bin eins der beliebtesten Mädchen bei uns im Jahrgang. Wenn hier einer was von wem nicht will, dann bin ich das, die nichts von ihm will! Der is eh nicht mein Typ. Spielt sich total auf. Als wäre er hier der Einzige, der Geld hätte.“ „Wieso Geld?“, fragte Aiko nun etwas verwirrt. „Merkt man doch sofort, dass seine Familie wohl ziemlich vornehm ist.“ „Woran denn bitte?“ „Na… wie er sich schon bewegt. Seine Haltung, seine Mimik…“, zählte es die Blauhaarige auf. „Welche Mimik?“, unterbrach die Größere, doch schien das Yoko nicht weiter zu interessieren. „Und seine Sprechweise.“ „So unverschämt kann ich auch sein. Bin ich deshalb reich?“ „Unverschämt sein reicht nicht. Man muss es auf eine ganz gewisse Weise sein. Man kann viel reden, aber die größte Wirkung mit den wenigsten Worten zu erreichen, ist eine Kunst.“ Aiko sah ihre Gesprächspartnerin ziemlich schräg an. Sie verstand zwar, wovon sie da redete, aber es kam ihr wie gequirlter Blödsinn vor. „Beleidigen ist also heutzutage eine Kunst. Gibt es darin schon eine Olympia Disziplin?“ Aikos Worte trieften geradezu vor Hohn und Spott, doch schien Yoko das wenig zu interessieren. „Denk was du willst. Ich weiß wovon ich rede.“ Mit ihren letzten Worten schweifte der Blick des Mädchens zu Boden und wirkte etwas gequält, als würde sie sich an etwas Schmerzhaftes erinnern. Misaki hatte das Gespräch nicht so gefallen. Sie mochte es gar nicht, wenn man über eine nicht anwesende Peron so redete. Trotzdem hatte sie ziemlich aufmerksam zugehört und kam ins Grübeln. Nach wenigen Metern hatten sie das Gebäude erreicht und waren nicht die Ersten, wie sie merkten. Einige Schüler aus ihrem Band und ihrer Klasse standen schon um den Eingang herum, der noch nicht auf war. Darunter auch der neue Schüler der 10-3. „Da is ja unser Eisprinz“, kam es ziemlich abfällig von der Blonden. „Eisprinz?“, schmunzelte Yoko über die Bemerkung. „Was?“ „Das klingt komisch.“ „Komisch? Du hast Recht. Es passt nicht.“ Aiko begann über einen passenden Namen zu grübeln. So bekam sie nicht mit, wie Misaki sich von ihr und Yoko lossagte und zu Heiji rüber lief. Als sie ihm näher kam, wurden ihre Schritte langsamer und sie wurde etwas zögerlich. Sie erinnerte sich an den Vortag und begann zu zweifeln, ob sie ihn wirklich ansprechen sollte. Ob er noch böse auf mich ist?, ging es der Kleinen durch den Kopf. Sie schüttelte den Kopf, um den Gedanken abzuschütteln und fasste ihren Mut zusammen um seinen Namen auszusprechen. „Okita-kun?“ Der Angesprochene reagierte nicht und Misaki dachte, er hätte sie vielleicht nicht gehört. Also versuchte sie es noch einmal. „Okita-kun? Äh… Hallo.“ Nun schien der Silberhaarige sie doch bemerkt zu haben und drehte sich zu ihr um. Mit einem ziemlich gereizten Gesichtsausdruck fing er an Misaki anzublaffen: „Könnt ihr mich nicht mal am frühen Morgen in Frieden lassen, ihr dummen Hühner?!“ Das war nicht ganz die Reaktion, die Misaki erwartet hatte und sie fuhr in sich zusammen. Heiji hatte die Augen geschlossen gehabt und öffnete sie nun, um seine Gegenüber böse anzustarren, was ihm dann noch nicht gelang. Statt böse die Augen zusammen zukneifen, riss er sie weit auf, weil es ihn doch sehr überraschte Misaki vor sich zu sehen. „Du?!“, war das Einzige, was er noch dazu sagen konnte. „Äh.. ich wollte dir einen guten Morgen wünschen, aber du scheinst schlecht geschlafen zu haben. Da geh ich lieber wieder.“ Misaki wollte schon Reiß-Aus nehmen, doch da hielt Heiji sie blitzartig am Handgelenk. Überrascht drehte sie sich wieder zu ihrem neuen Mitschüler um. „Versteh mich nicht falsch. Ich dachte, du seiest jemand Anderes.“ Während seiner Erklärungen begann Misaki zu verstehen und lächelte ihn freundlich an. Er schien nicht mehr böse auf sie zu sein. Zumindest glaubte Misaki das, denn sonst hätte er sie doch nicht festgehalten, oder? Misakis Blick schweifte etwas um sie herum und dann wieder zu Heiji. Ihr kam eine Frage auf. „Warum stehst du hier so alleine? Komm doch mit zu den Anderen“, schlug sie vor und wollte ihn schon am Ärmel mit sich nehmen. Diesmal aber hielt der Junge stand und ließ sich nicht mitreißen. Irritiert sah sie zu ihm rüber. „Lass mal gut sein.“ „Warum?“ „Ich fühl mich so wohler“, war seine Erklärung und hoffte sie damit zufrieden stellen zu können. Misaki fragte auch nicht weiter nach, obwohl sie es nicht ganz verstand. „Wenn du nicht mitkommen willst, darf ich denn dann bei dir bleiben?“, fragte sie stattdessen. Irritiert sah Heiji zu ihr runter, ließ einen resignierten Seufzer von sich und meinte nur: „Tu was du nicht lassen kannst.“ Aiko war immer noch am Grübeln, aber Yoko beobachtete das Ganze zusammen mit Daisuke, der inzwischen auch eingetroffen war. „Was macht sie denn da nur?“, fragte Yoko ins Leere und schüttelte verwirrt den Kopf. Sie hatte die ganze Zeit zugeschaut, aber da sie so weit weg stand, konnte sie von ihrem Gespräch nichts hören. „Sie sollte nicht bei ihm sein. Er will doch offensichtlich allein sein“, meinte Yoko nur. Daisuke entwich ein Schmunzeln. „Was ist?“, wunderte sich Yoko. „Na ja. Misaki-chan ist da sehr kompliziert oder doch sehr einfach gestrickt“, erwiderte er mit einem Lächeln. „Erklär es mir.“ „Misaki-chan wird, gerade weil er vorgibt allein sein zu wollen, immer wieder zu ihm gehen und ihm Gesellschaft leisten.“ Yokos Augen weiteten. Sie sah wieder zu Misaki die nun fröhlich lächelnd bei Heiji stand, der gar nichts mit ihr anzufangen wusste. Ein Lächeln legte sich nun auch auf ihre Lippen. „Das passt zu ihr.“ Der Eingang zum Naturwissenschaftsflügel wurde geöffnet und die Schüler strömten in das Gebäude. Heiji hatte es nicht so eilig und Misaki folgte ihm unauffällig. Schließlich drehte er sich zu ihr um. „Willst du mir jetzt die ganze Zeit nach laufen?“, fragte er vorsichtshalber. „Stört dich das?“ Diese Gegenfrage, war für ihn schon eine Antwort gewesen. „Ja“, kam es ziemlich genervt. Traurig blickte Misaki zu Boden entschied sich dann aber doch zu ihren Freunden zu gehen. „Warte noch mal“, rief er sie zurück. Irritiert drehte sie sich noch einmal zu ihm um und fragte: „Was ist denn?“ „Wo muss ich hin?“ Etwas beschämt sah er zur Seite und Misaki schmunzelte darüber. „In welchem Kurs bist du? E oder G?“ „Erweiterungskurs“, antwortete er knapp. Das Mädchen nickte leicht und winkte Heiji hinter sich her. Zusammen betraten sie den Chemieraum und Misaki setzte sich ganz schnell auf ihren gewohnten Platz neben Aiko. Heiji warf nun einen Blick durch den Raum. Es waren einige Plätze frei, da die Kurse nie ganz so groß waren. Schließlich entschied er sich aber dafür, sich hinter Misaki an den freien Tisch zu setzen. Als Aiko den Neuen entdeckte, blieb sie wie versteinert. „Was machsen du hier im Erweiterungskurs?!“ Heiji bereute seine Entscheidung schon fast, konnte es aber nicht lassen darauf etwas zu erwidern. „Ich fühl mich hier eigentlich ganz richtig am Platz. Aber gehört so jemand wie du hier her? Das passt irgendwie nicht.“ Aiko knurrte wütend und sah ihn hasserfüllt an. Als er wieder ein abwertendes Grinsen aufsetzte wollte sie schon aufstehen und ihm eine verpassen, aber da kam ihr Lehrer auch schon herein. Wie gern würd’ ich ihm dieses Grinsen aus der Fresse polieren, kochte es in Aiko. Die Doppelstunde verging eigentlich ziemlich schnell, doch zum Erschrecken von Aiko musste sie feststellen, dass Heiji nicht ohne Grund im Erweiterungskurs saß. Bei jeder gestellten Frage war sein Finger oben und es schien, als würde ihn der Unterricht dazu noch langweilen. Das kratzte nun an Aikos Stolz und schnell nahm sie den Kampf mit ihm auf und sie buhlten um die Aufmerksamkeit des Lehrers. Misaki überraschte das plötzliche Konkurrenzverhalten von Aiko, musste sich aber eingestehen, dass dies völlig normal für Aikos Charakter war. Anfangs hatte sie diesen Kampf auch mit Daisuke geführt, was sich aber gelegt hatte. Heiji stand Aiko aber auch in nichts nach. Er war genau so überrascht über das Mädchen wie sie über ihn. So viel Wissen hatte er ihn gar nicht zugetraut und nun hatte auch ihn das Feuer gepackt, sich mit ihr zu messen. Schließlich ging Aiko an die Tafel, um einige Formeln und Grafen an die Tafel zu zeichnen. Diese Gelegenheit nutze Misaki und drehte sich zu Heiji um. „Und?“, fragte sie ziemlich ins Blaue und der Silberhaarige wusste auch nicht, was sie wollte. „Glaubst du immer noch, Aiko-chan wäre im falschen Kurs?“, formulierte Misaki ihre Frage noch einmal präziser. Heiji begann zu grummeln. Er hasste es Unrecht zu haben und dies auch noch zugeben zu müssen. „Ich hatte nicht damit gerechnet… das in ihr ein solches Wissen stecken würde“, gab er zu. Misaki schmunzelte, was Heiji nicht zu deuten wusste. „Was lachst du so komisch“, zischte er sie an. „Tut mir leid“, entschuldigte sich Misaki, „ich dachte nur gerade, dass ihr euch ähnlich seid.“ Das ging dem Jungen nun aber zu weit! Wie konnte sie ihn mit dieser ‚Furie’ in einen Topf schmeißen? Ziemlich unzufrieden grummelte er vor sich hin und Misaki drehte sich wieder um, da ihre Freundin zurück an ihren Platz kam. Sie hatte ein zufriedenes Grinsen im Gesicht. Den weiteren Chemieunterricht konkurrierten Aiko und Heiji weiter, während Misaki sich das Ganze eher amüsiert ansah. So verging der Unterricht und es schellte zur Pause. Aiko und Heiji wurden noch zum Lehrer bestellt und Misaki lief schnell zu Daisuke hin. Dieser war gerade dabei seine Tasche zu packen als die Brünette zu ihm kam. Neugierig lächelte er sie an. „Gibt es irgendwas?“ Er merkte, dass sie etwas bedrückte. Leider wusste Misaki nicht wie sie es ausdrücken sollte und so starrte sie nur auf ihre Finger. Daisuke sah sie einen Augenblick an, doch packte er seine Tasche dann zu ende und warf sie sich über die Schulter. Er ging einen Schritt auf sie zu und legte seine Hand auf ihre Schulter. „Gehst du mit mir in die Pause?“ Misaki sah ihn überrascht an, verstand aber was er wollte und nickte leicht. Zusammen verließen sie das Gebäude und gingen auf den Sportplatz. Sie suchten sich eine Bank auf der sie sich niederließen und Daisuke einen Moment lang wartete, dass Misaki von sich aus zu erzählen begann. Da Misaki sich damit aber sehr schwer tat, entschloss sich der Junge dazu doch vorsichtig nachzufragen. „Was bedrückt dich Misaki-chan?" Das Mädchen starrte noch eine Weile auf den Boden. Sie wollte es ihm ja erklären und hatte eigentlich gar nicht so viel Hemmung anzufangen, aber irgendwie wollten ihr nicht die richtigen Worte einfallen. „Um wen geht es denn?“, spezifizierte er seine Frage. „Um Yamato-kun“, gab Misaki jetzt doch einmal eine Antwort. „Aha. Um Yamato-kun also. Hat er irgendwas getan, dass du so bedrückt bist?“ Die Braunhaarige verneinte mit einem Kopfschütteln. „Das also nicht. Hat er vielleicht irgendwas gesagt?“ „Nein. Ich glaube, ich habe ihn verletzt“, kam es ihr nun doch endlich über die Lippen. Daisuke wirkte sichtlich irritier. Misaki und jemanden verletzten? Das kam ihm fraglich vor. „Wie kommst du zu dieser Schlussfolgerung?“ Das Mädchen zupfte am Saum ihres Rockes rum und begann zu erzählen so gut sie konnte. „Damals, beim Kirschblütenfest. Du erinnerst dich sicher. Wir haben zusammen Yoko-chan gesucht und dann war ein Erdbeben.“ „Ja, ich erinnere mich. Du bist hingefallen und dann wie von der Tarantel gestochen weg gerannt. Damals war ich ziemlich verwirrt, aber heute kann ich mir denken was los war.“ Misaki lächelte schwach. Es freute sie, dass Daisuke so verständnisvoll war. „Eins von diesen komischen Wesen war aufgetaucht und ich hatte einen kurzen Kampf mit ihm. Als es verschwand sah ich Yoko-chan, die mir wohl zugesehen hatte.“ Daisukes Augen weiteten sich. Das hatte Yoko ihm nicht erzählt. Aber er erinnerte sich, dass Misaki ihn einmal gefragt hatte, wie er mit ihr umgehen würde wenn sie eine Hexe wäre. Dann beruhte die Frage auf diesem Ereignis also. Wenn Yoko-chan zu dem Zeitpunkt noch nicht zu ihnen gehörte war es sicher ein gewaltiger Schock für sie gewesen, dachte sich Daisuke und beobachtete Misaki, die sich wohl nicht so gern an das Gefühl von damals erinnerte. Für sie war es wahrscheinlich auch kein schönes Ereignis. Misaki holte einmal tief Luft und erzählte weiter. „Das war ein ziemlicher Schock für mich, wie Yoko-chan mich damals angesehen hat, so voller Angst. Das werde ich wohl nie mehr vergessen.“ „Das muss schlimm gewesen sein, aber was hat das nun mit Yamato-kun zu tun?“, drängelte Daisuke nun doch ein wenig. Schließlich hatten sie nicht ewig Pause. „Yoko-chan war weggerannt und ich wusste weder ein noch aus. Als ich dann völlig hilflos im Regen saß, merkte ich auf einmal, wie mir Jemand eine Jacke über den Kopf hing.“ „War das Yamato-kun?“ „Ja. Er hatte mich wohl gesucht gehabt, sonst hätte er mich da niemals gefunden. Er brachte mich dann auch zurück zum Wohnheim und kümmerte sich noch eine Weile um mich. Er schien auch bemerkt zu haben, dass es mir nicht gut ging und versuchte mit mir darüber zu reden.“ „Aber das konntest du ihm ja schlecht erzählen. Yamato hatte mir damals das Angebot gemacht, dass ich mit ihm über alles reden könnte.“ „Ich habe mich so schrecklich gefühlt und als ich ihm dann auch noch verheimlichen musste, warum es mir so schlecht ging, fühlte ich mich noch mieser.“ Daisuke sah wie schwer es Misaki fiel, darüber zu reden. Inzwischen konnte er erahnen was Misaki bedrückte. „Gestern ging es mir auch wieder etwas schlechter.“ „Wegen Okita-kun?“, fragte Daisuke kurz nach, worauf Misaki einmal kurz nickte. „Yamato-kun ging es nicht so gut und wir sind auf’s Krankenzimmer gegangen. Dort erinnerte er mich an sein Angebot und mir ist etwas klar geworden…“ Misakis Blick wurde schwermütig. Ihr Kopf neigte sich so, dass ihre Augen unter ihrem Pony verschwanden. Daisuke sah sie besorgt an und bemerkte wie ihr Tränen über die Wangen liefen. „Misaki-chan.“ „Ich habe ihn verletzt. Ich habe ihn mit meinem Schweigen zutiefst verletzt. Er ist immer so nett zu mir, aber ich trete das mit Füßen. Ich behandle ihn wie einen Fremden und halte ihn aus allem raus. Wie furchtbar muss er sich gefühlt haben, als ich ihm dieses Gefühl gab, dass er nicht dazu gehören würde.“ Ein lautes Schluchzen verließ Misakis Kehle. Daisuke legte nun seinen Arm um sie und zog sie zu sich in den Arm. „Nicht weinen Misaki-chan.“ „Ich bin ein Unmensch“, klagte sie und vergrub ihr Gesicht in seinem Hemd. „Red doch nicht so einen Blödsinn. Du bist kein Unmensch. Es stimmt, dass du Yamato-kun mit deinem Schweigen sicherlich verletzt hast, aber warum hast du denn geschwiegen?“ Misakis Schluchzer wurden leiser auf Daisukes Frage hin. „Misaki-chan. Du verschweigst ihm deine Sorgen doch nur, um ihn vor einer größeren Gefahr zu beschützen.“ Die Braunhaarige löste sich von Daisuke und sah ihn mit Tränen gefüllten Augen an. Der Junge ging Mit seinen Daumen ihre Augenlieder entlang und wischte die Tränen fort. „Bitte hör auf zu denken, dass du ein Unmensch bist.“ „Aber-“ „Kein aber. Rede mit Yamato-kun noch einmal darüber.“ „Wie denn?“ „Du solltest ihn nicht in unsere Sache einweihen, aber trotzdem kannst du doch mit ihm über deine Sorgen reden, wenn dich etwas belastet. Das hast du mit mir doch auch getan. Warum dann nicht auch mit ihm? Außerdem bin ich mir sicher, dass er es versteht, wenn du ihm erklärst warum du schweigst. Sag ihm doch einfach, dass du ihm keine Schwierigkeiten bereiten willst.“ Misaki hatte Daisuke aufmerksam zugehört und dachte einen kurzen Moment über das nach, was er gesagt hatte. Es lag ihr nichts ferner, als Yamato abzuweisen und so nahm sie sich Daisukes Rat zu herzen. Sie wollte noch einmal mit Yamato reden, auch über ihre Sorgen. Sie stand auf und drehte dem Jungen den Rücken zu. Als sie auf dem Absatz kehrt machte, schaute sie ihn mit einem Lächeln im Gesicht an. „Du hast mir sehr geholfen.“ Sie beugte sich vorn über und nahm ihren Sandkastenfreund in den Arm. „Danke, Dai-chan.“ Im ersten Moment stutzte Daisuke, doch dann erwiderte er mit einem Lächeln: „Nichts zu danken… Saki-chan.“ Auch er schlang noch einmal seine Arme um sie, bevor sie sich von einander lösten. Kur darauf war die Pause auch schon vorbei und sie machten sich auf den Weg in ihr Klassenzimmer. Am Eingang des Gebäudes trafen die beiden auf Aiko und Yoko, die wohl auf sie zu warten schienen. „Wo wart ihr denn?“, fragte Yoko mit einem Grinsen im Gesicht. Misaki und Daisuke wussten dieses Grinsen nicht zu deuten. Sie sahen einander ratlos an und zuckten dann lächelnd mit den Schultern. „Misaki-chan musste sich was von der Seele reden“, erklärte der Brünette knapp. Das kam Aiko jedoch komisch vor. Sie neigte ihr Kinn und begann Daisuke mit einem durchbohrenden Blick zu fixieren. Dieser wusste gar nicht, was er angestellt hatte und versuchte das Unangenehme Gefühl, das die Blicke der Blonden bescherte, zu ignorieren. „Was soll’n das heiß’n?“, knurrte sie ihn schließlich an. Daisuke sah das Mädchen ziemlich irritiert an und konnte keine Antwort auf Aikos aggressiv gestellte Frage geben. Misaki wollte auch keine Antwort geben, denn sie wusste, dass ihre beste Freundin sich tierisch aufregen würde, wenn sie erfahren würde, um wen es ging. „Bitte mach dir keine Sorgen Aiko-chan. Es war notwenig, dass ich mit Daisuke-kun spreche“, versuchte Misaki schließlich ihre Freundin zu beruhigen. „Ach ja? Wieso mit Zaiki und nich einer deiner Freundinnen?“, fragte sie misstrauisch. „Weil… weil es um das nächste Turnier ging. Ich hab so einen Stress in meinem Club, dass ist die Hölle. Daisuke-kun ist das Aufgefallen, weil ich beim Training so nachgelassen habe und dann habe ich mit ihm geredet. Die neuen Schritte sind so schwer und ich habe Angst, dass ich sie bis zum Turnier nicht drauf habe. Dieser Zeitdruck macht mir ganz schön zu schaffen.“ Misaki hatte einfach angefangen, wie ein Wasserfall auf Aiko einzureden. Sie dachte dabei nicht sonderlich über das nach was sie redete und stempelte sich selbst für völlig bescheuert ab. Was tu ich denn da?! Das glaubt Aiko mir doch nie, war ihr verzweifelter Gedanke. Recht hatte sie damit. Aiko glaubte ihr kein Wort, Yoko aber auch nicht. Sie kannten die Kleinere einfach zu gut und wussten, dass sie nicht lügen konnte. Man erkannte ihre Lügen deshalb sofort und dies war eine ihrer lausigsten Versuche gewesen. Die beiden Mädchen sahen sich kurz an. Mit einem Blick gaben sie sich zu verstehen, diese Lüge als Antwort hin zu nehmen. Wenn Misaki nicht darüber mit ihnen sprechen wollte, dann halt nicht. Zusammen gingen sie über den Flur des Hauptgebäudes zu ihrem Klassenzimmer, doch plötzlich blieb Misaki ruckartig stehen und schien über etwas nach zu denken. „Was is’n nun wieder?“, wollte ihre blonde Freundin wissen. „Geht schon mal vor, ich komm gleich nach! Muss noch was erledigen“, speiste sie ihre drei Freunde ab und rannte auf einmal den Flur zurück. Ratlos blickten die Drei ihr nach, bis Daisuke die beiden Mädchen zum weitergehen aufforderte. Misaki war um die nächste Ecke geeilt und damit wieder am Ausgang und bei den Toiletten. Hier wollte sie aber gar nicht hin. Sie lief um die nächste Ecke und war damit auf dem Gang des zweiten Bandes. Sie schaute auf die Beschilderung der Räume. Welche Klasse war er noch mal? … 1-5 hatte er, glaub ich gesagt, versuchte die Brünette sich zu erinnern. Sie ging also auf den Raum mit der Beschilderung HG/1-5 zu und lugte durch die offene Tür in den Raum. Die Schüler liefen wild durch den Raum und unterhielten sich gepflegt. Der Unterricht hatte ja auch noch nicht begonnen. Ihr Blick schweifte umher, bis ein Junge sie ansprach. „Hey. Was machst du denn hier? Dich hab ich ja noch nie auf unserem Flur gesehen.“ Es stimmte schon, dass der erste Band meist nie viel mit dem zweiten Band zu tun hatte. Zwar waren sie ein Jahrgang, aber wenn sie sich aus vorher gegangenen Schuljahren nicht kannten oder zusammen einen Club oder eine AG besuchten, waren sich die Schüler meist sehr fremd. Misaki fühlte sich sehr eingeschüchtert von dem Jungen, da er um einiges Größer war, als sie und so bekam sie keinen Ton raus. „Suchst du Irgendwen?“, fragte der Junge, nachdem Misaki von sich aus nichts sagte. Ein Nicken gab sie als Antwort und er fragte weiter: „Wen denn?“ In dem Moment kam ein Mädchen zu den Beiden hin. Misaki kannte sie, denn sie waren zusammen im Cheerleader Club. „Misaki-chan, was machst du hier?“, fragte sie freundlich und Misaki versuchte ihr eine Antwort zu geben. „Ich suche Shimano Yamato.“ Die beiden Schüler sahen erst Misaki verwundert an und dann einander. Sie drehte sich zur Klasse und der Junge rief einmal laut, nach dem Blondschopf. Dieser reagierte auch gleich und ging zu seinem Klassenkameraden hin. „Was ist denn los?“ „Dein Typ wird verlangt“, war die knappe Antwort und der große Junge zeigte auf die neben ihm stehende Misaki. Yamato stutze über den unerwarteten Besuch und wusste nicht recht was er sagen sollte, also ergriff Misaki das Wort. „Kann ich dich kurz auf dem Flur sprechen?“ Der Größere nickte nur und ging mit ihr vor die Tür. Die anderen Beiden, die im Rahmen standen, sahen ihnen kurz nach und gingen wieder auf ihre Plätze. „Was läuft denn da?“, fragte der Junge die Clubfreundin von Misaki, aber diese konnte ihm auch keine Antwort geben. Sie hatte die Beiden zwar schon öfter zusammen gesehen, aber wie das mit ihnen aussah, wusste sie nicht. Vor der Tür standen die Beiden nun nah an der Wand vor einander. Yamato sah Misaki erwartungsvoll an, denn er war neugierig, weswegen sie zu ihm in die Klasse kam. Misaki suchte noch kurz nach der richtigen Wortwahl, bevor sie begann mit ihm zu reden. „Yamato-kun, ich wollte dich fragen, ob du heute nach dem Unterricht vielleicht Zeit hättest.“ Dies kam für den Jungen ziemlich überraschend und er sah sie erst nur mit großen Augen an, bis er sich doch dazu entschied ihr eine Antwort zu geben. „Ich hab heute nichts vor. Was möchtest du denn?“ „Ich wollte dich zu mir zum Essen einladen.“ Yamato fiel durch immer mehr Wolken. Mit einer solchen Einladung von ihr hatte er niemals gerechnet. „Öhm… klar. Gerne sogar!“ Der blonde Junge freute sich richtig über diese Einladung und wusste dies nur sehr schlecht zu verbergen. Misaki war glücklich über seine Zusage und freute sich noch mehr, als sie sein strahlendes Gesicht sah. „Okay. Wir treffen und dann nach den Clubs vorm Wohnheim, okay? Ich hoffe, du magst Spaghetti.“ „Klar! Ich liebe alle Arten von Nudelgerichten.“ Mit einem Abschiedsgruß winkte Misaki ihm noch einmal zu und eilte über die Flure zu ihrer Klasse. Auch Yamato ging in seine Klasse zurück und wurde gleich von seinen Freunden neugierig angestarrt. „Wer war denn das?“ „Was geht’s euch an?“ „Und warum war sie hier?“ „Sie wollte mich was fragen.“ „Und weiter?“ „Nichts weiter. Geht euch nichts an!“ Misaki war pünktlich in ihrer Klasse angekommen, bevor der Lehrer da war. Sie atmete tief durch und ging durch die Reihen auf ihren Platz. Ihre Klassenkameraden wirkten sehr aufgeregt, was sie ein wenig irritierte. Auf ihrem Platz angekommen drehte sie sich zu ihrer Tischgruppe. „Was ist denn los?“, fragte sie in Richtung Daisuke, Yoko und Takeshi. Die Drei sahen auch ziemlich aufgewühlt aus und blickten einander an. Takeshi zog schließlich die Schülerzeitung hervor und zeigte ihr einen Artikel. Die Fotos zu diesem Artikel zeigte den Park in völliger Zerstörung. Misakis Augen waren weit aufgerissen, „Was ist denn das“, kam es völlig entsetzt von der Braunhaarigen. „Der Park. Die Fotos lies man heute Morgen machen. Einer der Parkwächter hatte es entdeckt und sofort der Schulleitung berichtet“, erklärte ihr Takeshi. Immer noch sah Misaki gebannt auf den Artikel. Es tat ihr in der Seele weh, den Park in einem solchen Zustand zu sehen. Das Schlimmste an der ganzen Sache war noch, dass sie mit daran Schuld hatte. Diese Verwüstungen kamen eindeutig von ihrem nächtlichen Kampf, doch sah es bei dem Licht zu der Zeit nicht so schlimm und auffällig aus. Ihre Lehrerin betrat nun endlich das Klassenzimmer und die Schüler ließen die Zeitungen verschwinden. Misaki konnte sich gar nicht richtig auf den Unterricht konzentrieren. Ihre Gedanken kreisten immer wieder um den zerstörten Park. Auf einmal tippte ihr Jemand auf die Schulter und Daisuke reichte ihr einen Zettel. Etwas irritiert öffnete sie ihn und las ihn durch. «Wir treffen uns heute nach den Clubs an der Busstation zum Park» Erst war die Sache für Misaki ein bisschen fraglich. Was konnten sie denn schon tun? Schließlich kam ihr aber doch noch eine Idee was man tun könnte. Sie wollte schon zusagen, da wurde sie von Heiji angesprochen. „Was wollt ihr denn im Park?“ Er schien den Zettel mitgelesen zu haben und das brünette Mädchen sah ihn unwohl an. „Wir wollen schauen… wie schlimm der Schaden ist und was man tun kann.“ Das war nicht gelogen! Schließlich hatten die vier Freunde das ja wirklich vor. Heiji schien mit der Antwort zufrieden zu sein und wandte seinen Blick wieder an die Tafel. Misaki schien erleichtert. „Es wäre besser du gingest nicht in den Park“, murmelte der Silberhaarige vor sich hin. Misaki blickte ihn verwirrt an. „Es ist zu gefährlich dort. Halt dich von dort fern.“ Was Heiji da sagte beunruhigte sie, aber noch mehr war sie über die Worte verwirrt. Wie meint er das denn jetzt? Meint er das wegen der Verwüstung? Daran glaubte Misaki aber nicht wirklich. Es kam ihr so vor, als würde der Junge auf etwas Anderes anspielen wollen. „Wie meinst du das?“, fragte sie nun doch, aber sehr zögerlich. „Ich meine damit, dass es dort sehr gefährlich ist. Ob nach der Schule oder mitten in der Nacht.“ Misaki riss die Augen auf. Wusste Heiji, dass sie in der letzten Nacht ausgeflogen waren? Zu weiteren Fragen kam sie aber nicht mehr, denn es schellte und Heiji stand auf, um zum Sportunterricht zu gehen. Misaki sah ihm ratlos nach und Aiko legte ihren Arm auf ihre Schulter. „Was’n los? Is der dir wieder dumm gekommen?“ Misaki verneinte die Frage mit einem Kopfschütteln. Zu viert verließen sie schließlich das Klassenzimmer und gingen zum Sportzentrum. In der Umkleidekabine der Mädchen war Misaki immer noch etwas zerstreut und Aiko fragte ein zweites Mal, was denn los sei. „Jetzt sach, was is!“ „Heiji hatte nur gemeint, dass es im Park gefährlich ist und ich mich da nicht aufhalten sollte“, gab Misaki eher widerwillig als Antwort. „Oho~ macht der werte Herr sich etwa Sorgen um dich? Passt ja mal so gar nich zu dem.“ Misaki zuckte nur mit den Schultern und zog sich zu ende um. Gemeinsam betraten sie die große Sporthalle. „Ich bin unmotiviert“, jammerte Misaki schließlich und Aiko schüttelte nur den Kopf. „Lass schon mal warm laufen“, war ihre Reaktion darauf und die Beiden begannen in der Halle ihre Runden zu laufen. „Irgendwie geht es denen zu gut“, schmunzelte Yoko, die nun auch aus der Umkleide kam und sich auf die Bank setzte. Sie war nicht so das Sportass und ging jeder unnötigen Anstrengung lieber aus dem Weg. „War das denn alles, was der zu dir gesagt hatte?“, fragte Aiko noch einmal nach. „Ja.“ „Warum bist’n du dann so komisch?“ „Weil… Ich verstehe nicht wie er das meint. Unser Park ist nicht gefährlich. Da waren jetzt nur so Verwüstungen. Aber es hatte sich so angehört, als meinte er was völlig anderes.“ „Wie meinst’e das?“ „Es hörte sich so an, als wüsste er mehr.“ „Das kann gar nich sein.“ „Ich weiß. Deshalb bin ich ja so verwirrt.“ „Worum geht’s?“, wurden die beiden Mdächen von einer dritten Person gefragt. Daisuke hatte zu ihnen aufgeschlossen und lief nun mit ihnen ein paar Runden. „Es ging um unseren Neuen“, antwortete Aiko auf die Frage hin. Daisuke verstand und fragte nicht weiter nach, denn das Thema schien abgehandelt zu sein. Der Lehrer pfiff einmal kräftig mit der Trillerpfeife und alle Schüler kamen zusammen in die Mitte der Halle. Er sprach kurz mit ihnen durch, was die Sportstunde über gemacht werden sollte und sofort begannen die Schüler die Geräte aufzubauen. An diesem Tag war Bodenturnen angesagt und es mussten nur mehrere Matten auf den Boden gelegt werden. Man konnte in kleinen Gruppen üben, oder dem Lehrer einmal zeigen, was man konnte und dieser würde einen dann verbessern. Aiko, Misaki und Yoko hatten sich zusammen zu einer Gruppe geschlossen und ein paar Matten abgegriffen. Von ihrer Lehrerin hatten sie einen Bogen bekommen, wo die Sachen drauf standen, die sie lernen sollten. Das ganze würde zu einem späteren Zeitpunkt in einer Prüfung dran kommen. „Ich hasse so was“, murrte Yoko wehleidig. „Da musst du durch“, meinte Aiko nur. Misaki las sich den Aufgabenzettel einmal durch und legte ihn dann zur Seite. „Da sind sehr einfache Dinge bei, Yoko-chan. Die Lehrer haben ja auch gesagt, man muss nicht alles können.“ Yoko nickte zuversichtlich und Aiko nahm den Zettel in die Hand. „Machstes einmal vor?“, fragte die Blonde ihre beste Freundin die nur freundlich nickte. Misaki setzte sich auf den Boden und sah zu ihrer besten Freundin auf. „Okay. Rolle rückwärts… Kerze… abrollen zur Seite (dass man auf dem Bauch liegt)...“ Misaki machte die Befehle einen nach dem Anderen vor, während Yoko sich das Ganze genau ansah. „Das kann ich, glaub ich auch noch“, freute sie sich. Aiko las in der Zeit weiter vor und Misaki tat wie ihr geheißen. Sie hockte sich aus dem Liegen heraus auf, stellte sich hin und machte im Sprung eine Drehung um die eigene Achse. Für Yoko war das alles noch machbar und sie atmete schon mal aus. Das war ungefähr die Hälfte des Programms, das man aufführen sollte. „Okay… Jetzt mach eine Sprungrolle und dann eine normale Rolle“, waren die nächsten Anweisungen von Aiko. Yoko sah sich an, wie Misaki das machte und wurde zögerlich. Aber Misaki wusste sie wieder zu ermutigen, denn eine Sprungrolle war nicht schwierig und wer eine Rolle rückwärts konnte, der konnte sie auch vorwärts. Yoko versprach also sich Mühe zu geben und die Sprungrolle gut zu üben. „Das Nächste wird schwieriger… Nachdem du aus der Rolle heraus, direkt aufgestanden bist, drehst du dich wieder und macht einen Handstand… Rollst dich ab, stehst wieder auf und machst mit Anlauf einen Radschlag. Das war das ganze Programm. Man kann aber noch ein paar zusätzliche Sachen aufführen. Das soll die Note verbessern.“ Yoko überlegte, während Misaki mit den Lehrern noch absprach, ob dies auch so stimmte wie es auf dem Bogen stand. „Willst’e noch was zusätzliches Aufführen?“, fragte Aiko überrascht ihre Freundin. „Klar. Warum denn nicht? Bin doch im Cheerleader Club“, grinste Misaki ihre Freundin nur an. Misaki stellte sich an den Anfang der Matten und nahm etwas Anlauf, bevor sie einen hervorragenden Flickflack vorführte, den sie mit einem Spagat beendete. Einige andere Mitschüler hatten zugesehen und applaudierten vor Begeisterung. Misaki und Yoko machten sich dann zusammen an das üben, denn die Blauhaarige war nun doch wild entschlossen das zu schaffen. Aiko hatte mit der Aufführung ebenfalls keine Probleme und so schaute sie ein bisschen bei den Anderen rum. Amüsant war es, den Jungs zu zuschauen, denn denen fehlte jegliche Körperspannung und so sahen sie alle wie unbewegliche Teddybären aus. Nur wenige, die auch in den Sportclubs waren, hatten eine gewisse Körperspannung und so sah es nicht zu lächerlich aus. „Was schaust du?“, fragte Misaki, die plötzlich neben ihr stand. Aiko war etwas überrascht, sodass sie statt einer Antwort, eine Gegenfrage stellte: „Wo ist Asuwara?“ „Ich hab ihr alles gezeigt. Sie übt jetzt allein weiter.“ Aiko verstand und schaute weiter den Jungs zu. Daisuke war an der Reihe und zeigte sich gar nicht so untalentiert bei seinem Programm. „Gibt’s irgendetwas, dass der nich kann?“, fragte Aiko ziemlich genervt, worauf Misaki anfing zu lachen. Es stimmte schon. Schulisch gesehen war Daisuke einfach ein Ass. Er schien alles auf Anhieb zu können. Ihm schien alles in den Schoß zu fallen, aber wer ihn besser kannte wusste, dass Daisuke mehr Zeit mit lernen verbrachte, als alle anderen. Während sie so ins Gespräch vertieft waren, hörten sie auf einmal wieder ein Jubeln und Klatschen. Bei den Jungs war gerade Heiji mit seiner Aufführung dran und lieferte eine hervorragende Darbietung. Aikos Blick verfinsterte sich und sie begann zu knurren. „Was klatsch’n die so blöd?“ „Na… das war doch eine klasse Vorstellung, die er geboten hat“, meinte Misaki völlig verblüfft, was Aiko nun gar nicht schmeckte. Alle tummelten sich wieder um den Neuen und auch die Lehrer kamen dazu. „Gute Darbietung, Okita. Damit haben wir wohl ein neues Sportass im Jahrgang“, lachte die Lehrer vergnügt. „Voll cool. In welchen Sportclub bist du? Athletik?“, fragte ein Klassenkamerad den Silberhaarigen. „Ich bin im Kyudo Club.“ „Waaas? Passt ja gar nicht zu deinem Talent.“ „HA!“, hörte man es auf einmal vom weiten. Die Meisten drehten sich um und sahen Aiko, die diesen Laut von sich gegeben hatte. „Willst du irgendwas?“, fragte einer, den das Gezicke von Aiko ziemlich nervte. „Dass er als Junge ‘was besser in Sport is, liegt doch nich an Talent. Das is doch lächerlich.“ „Zickst du jetzt rum, weil du nicht mehr die Beste im Sport bist?“ „DIE Beste werde ich immer bleiben, oder glaubst’e nur weil der was läng‘re Haare hat, isser ’n Mädchen“, schmunzelte Aiko. „Spiel dich mal nicht so auf, nur weil du etwas besser im Sport bist. Willst du dich mit ihm messen? Dann sehen wir ja, wer besser ist.“ Misaki merkte, wie es in ihrer Freundin aufbrodelte, wurde aber abgelenkt als Yoko zu ihr kam. „Was ist hier los?“, fragte die Blauhaarige, da sie von allem nichts mitbekommen hat. „Lasst mal gut sein“, kamen die ersten Worte von Heiji, als ein Duell das Thema wurde. „Kneifst du? Hast wohl Angst gegen ein Mädchen zu verlieren!“ Aiko grinste überlegen. Dass sie versuchte Heiji zu provozieren, ließ diesen einfach kalt. Er sah mit nüchternem Blick zu dem Mädchen rüber, musterte sie kurz und lächelte dann abschätzend. „Wenn ich hier gegen ein Mädchen antreten soll, dann gegen die Beste.“ Aiko war über diese Worte überrascht und stutzte. Schließlich aber wurde sie ziemlich sauer und stampfte auf ihn zu. Sie baute sich vor ihm auf, war aber trotzdem kleiner als er, aber sah ihm fest in die Augen. „Was willse denn damit sagen, hm?!“ Einige waren ein paar Schritte zurückgegangen als Aiko so angestürmt kam, Heiji aber bewegte sich keinen Zentimeter und hielt ihrem Blick stand. „Ganz einfach. Du bist hier nicht die Beste im Sport.“ „Und wer soll’s deiner Meinung nach sein?!“ Heijis Hand glitt an der Blonden vorbei und zeigte auf die kleine Misaki. Aiko stutzte darüber. Sie ärgerte sich, dass Heiji im groben Recht hatte. Zwar wurde sie, die Beste im Sport genannt, aber genau so gut wusste die Blonde, dass Misaki, wenn sie sich Mühe geben würde, besser wäre als Aiko. Es passte ihr trotzdem nicht, dass Heiji sie als ’unwürdig’ abstempelte. „Du gehst mir langsam auf’m piss. Hast nur Augen für Misaki-chan. Hast’e dich in sie verguckt oder was?!“ Diesmal war Aikos Zunge schneller als ihr Kopf, denn als sie so darüber nachdachte, fand sie es ziemlich bescheuert was sie da gesagt hatte. Heiji war ebenfalls über diese Aussage überrascht, was wieder Aiko überraschte. Der Größere fand aber schnell seine Fassung wieder und lächelte abwertend. Er beugte sich zu dem Mädchen vor, dass sie zurückwich. „Und was wäre wenn?“ Aikos Augen weiteten sich. Was sollte das denn nun heißen?! „Was willst du tun wenn es so wäre? Würdest du in deiner Eifersucht versuchen mich zu verprügeln?“ Aikos Schmerzensgrenze war überschritten. „Was erlaubst du dir?!“ Misaki erschrak, als sie Aiko rumbrüllen hörte. Sie hatte mit Yoko gesprochen und von der Auseinandersetzung nicht viel mit bekommen. Es dauerte eine kleine Weile, bis Misaki Aiko entdeckte und als sie ihre Freundin dann erspähte war sie völlig entsetzt. Die Blonde holte gerade zum Schlag aus und zielte direkt in Heijis Gesicht. Der Schlag kam aber nicht durch, da der silberhaarige Junge reflexartig ihren Arm festhielt. Sie konnte ihn keinen Millimeter mehr bewegen, obwohl sie es mit aller Kraft versuchte. „Damit wirst du wohl auf ewig die Nummer zwei sein.“ Mit diesen Worten packte er ihren Arm und warf sie sich über die Schulter. Aiko konnte gar nicht reagieren, so schnell war alles geschehen. Sie war auch viel zu perplex für ein Gegenmanöver gewesen. Nun fand sie sich auf dem Boden wieder und sah von unten zu ihm auf. „Gewöhn dich an diesen Blick.“ Ein letztes, abfälliges Lächeln und Heiji kehrte ihr den Rücken zu. Misaki eilte sofort zu ihrer Freundin rüber, gefolgt von Yoko. Sie hockten sich zu ihr hin. „Tut’s sehr weh?“ Eine Antwort bekam Yoko aber nicht. Aiko hatte sich aufgesetzt und starrte auf ihre Hände. Ich kam gar nicht dazu irgendetwas zu tun… Ihr Blick blieb weiter auf ihren Arm gerichtet, den er unsanft gepackt hatte. Erst jetzt realisierte sie, welche Kraft der Silberhaarige haben musste, um sie so packen zu können. „Aiko-chan. Alles okay mit dir?“ Die Stimme von Misaki holte Aiko zurück in die Realität. Ihr Blick blieb eine Weile an der Brünetten haften, doch ihr verblüffter Gesichtsausdruck wich einem wütenden. Einem sehr wütenden Gesichtsausdruck. Schnell war Aiko aufgesprungen und lief direkt auf Heiji zu. Zwar drehte sich dieser um, doch konnte nun diesmal er nicht schnell genug schalten und fand sich kurzerhand in einem Klammergriff von Aiko wieder und direkt danach auf dem Boden. „Leg dich nicht mit mir an!“ Das war eine klare Ansage und Aiko wollte schon wieder gehen, doch rannte sie in ihren Lehrer rein, der ziemlich wütend aussah. „Alle beide sofort auf die Bank. Hier wird sich nicht geprügelt.“ Das war ihr Aus für die Stunde und würde einen Eintrag ins Klassebuch bringen. Nun saßen die beiden Streithähne zusammen auf de Bank und würdigten einander keines Blickes. „Alles deine Schuld“, grummelte Aiko den Jungen schließlich an. „Meine Schuld also…“, schmunzelte dieser, „du bist es doch gewesen, die auf mich los gegangen ist.“ „Du hast mich provoziert.“ „Ach… was hast du denn vorher gemacht?“ Die Lehrerin der Beiden bekam dies mit und sorgte dafür, dass Aiko am einen Ende der Sporthalle saß und Heiji am anderen. Alles andere war zu gefährlich und würde nur wieder in einer Auseinandersetzung enden. Den restlichen Sportunterricht half Misaki ihrer Freundin Yoko beim üben und sah nur manchmal flüchtig zu Aiko oder Heiji. Nach dem Sportunterricht war Aiko so schlecht gelaunt, dass sie mit keinem mehr ein Wort wechselte. Schließlich endete der Schultag nach vier weiteren Schulstunden und Aiko ging in ihrer Pause nach Hause. Das Taijutsu Training würde sie schwänzen, denn sie sah sich nicht dazu in der Lage einen Kampf auszutragen, ohne ihren Gegner dabei mit Vorsatz zu verletzten. Das Wetter wurde am Nachmittag schlechter und so gingen die Cheerleader in die Halle, wo auch die Sportclubs trainierten. Misaki bemerkte, dass Jemand auf sie zugeeilt kam und drehte sich zu ihm hin. Es war Yamato der sie freudig anstrahlte. „Hallo, Yamato-kun“, grüßte sie ihn. „Hi, Misaki-chan.“ Die Kleinere merkte, dass dem Jungen irgendwas auf dem Herzen lag und so fragte sie nach. „Was gibt es denn?“ „Ich wollte eigentlich nur wegen heute Nachmittag…“ Weiter hörte ihm das Mädchen aber nicht zu. Ihr war eingefallen, dass sie sich für den Nachmittag mit Yamato verabredet hatte, aber die Anderen ja nun in den Park wollten, wegen der Verwüstungen. Völlig starr sah sie den Blonden an, der nun wiederum sie etwas fragte. „Was hast du?“ Eine konkrete Antwort bekam er nicht und ihr Blick viel an Yamato vorbei. „Es ist nichts, aber ich muss mal eben mit Daisuke-kun sprechen.“ So ganz verstehen tat Yamato dies nicht, aber sagte zu Misaki, dass er ihn holen gehen würde. Kurzerhand stand nicht mehr Yamato vor Misaki, sondern Daisuke der ziemlich verwirrt war. „Was gibt es Misaki-chan?“ „Ich hab ein Problem“, jammerte sie verzweifelt. „Was ist denn los?“ „Ich hatte mich für heute Nachmittag mit Yamato-kun verabredet, aber wir wollten doch in den Park! Was soll ich jetzt machen? Ich will Yamato-kun nicht absagen und wenn, würde er sicher fragen warum ich absage. Wie soll ich darauf antworten?“ Misaki geriet völlig in Panik und Daisuke verstand das Problem. Er verstand Misakis Sorge und verstand auch, dass sie nicht absagen wollte. Das wäre bei der momentanen Situation fatal. „Ich werd’ mit Yoko-chan reden, was sich da machen lässt. Vielleicht musst du ja gar nicht mit. Wenn du wirklich nicht kannst, komm einfach nicht. Ich werde es Yoko-chan erklären.“ „Danke.“ Misaki fühlte sich um einiges leichter und Daisuke ging zurück zu seinem Training. Das Cheerleader Training verlief ohne Probleme und Misaki gab wie immer 100%. Die Lehrer entschieden eine halbe Stunde früher Schluss zu machen und damit hatten nun alle Schule aus. Misaki ging mit ihren Clubfreundinnen in die Umkleide und duschte sich schnell ab. Nachdem sie fertig war und sich umgezogen hatte, ging sie raus und traf auf Yamato, der auf sie zu warten schien. Er sah nachdenklich zu Boden und schaute erst auf, als Misaki schon neben ihm stand. „Lieb, dass du auf mich gewartet hast.“ Sie lächelte ihn liebenswert an, dass auch er lächelte. „Eigentlich wollte ich kurz mit dir reden.“ Misaki stutze, stimmte aber einer Unterredung zu. Die Beiden stellten sich etwas weiter an den Rand und Yamato ließ nicht lange auf sich warten zu reden. „Kann es sein, dass es nicht ganz in deinen Terminplaner passt, dass wie uns heute treffen?“ Mit weit geöffneten Augen starrte Misaki den Jungen an. Wie kam er jetzt darauf? Woher wusste er? „Aiko-chan, Yoko-chan und Daisuke-kun haben ein wichtiges Treffen auf heute verlegt. Das wurde mir aber erst nach der Einladung gesagt“, erklärte sie. Yamato nickte, um ihr zu signalisieren, dass er verstanden hatte. „Okay. Dann lass uns das Treffen am besten absagen.“ „Nein!“, kam es wie aus der Pistole geschossen von Misaki. Mit einer solch starken Gegenreaktion hatte Yamato überhaupt nicht gerechnet und er sah sie ganz perplex an. Misaki hielt sich die Hand vorm Mund, da sie etwas lauter geworden war. „Was ich meine, ist… ich hatte mich auf unser Treffen gefreut.“ Ein Lächeln legte sich auf Yamatos Lippen. Misakis starke Reaktion und diese einfachen Worte machten ihn irgendwie glücklich. Seine Hand wanderte zu ihrem Kopf und er streichelte diesen leicht. „Dann lass uns das Treffen doch einfach auf nächste Woche verlegen, okay?“ Misaki sah wieder mit großen Augen zu ihm auf. Sie lächelte und nahm den Blonden kurzweilig in den Arm. Schließlich verabschiedete sie sich von ihm. Sie musste sich beeilen, damit sie ihre Freunde noch an der Busstation bekam Daisuke war gerade dabei Aiko und Yoko die Situation zu erklären, als er von hinten Misakis Stimme vernahm. Nachdem sie sich so beeilt hatte musste sie erst einmal verschnaufen und stützte sich auf ihren Knien ab. „Ich dachte, du kommst nicht“, wunderte sich Daisuke, als er seine Sandkastenfreundin neben sich stehen sah. „Wurde verlegt“, antwortete sie knapp. Verwundert zog Daisuke die Augenbrauen hoch, aber er machte sich keine unnötigen Sorgen, denn Misaki schien kein schlechtes Gewissen zu haben. Der Bus kam auch gleich und die vier zeigten dem Fahrer kurz ihr Schülerticket, bevor sie sich hinsetzten. „Habt ihr eigentlich schon eine Idee was wir im Park machen sollen?“, fragte Yoko in die Runde, aber bekam keine Antwort. Anscheinend hatte sich noch keiner was Genaues überlegt gehabt und so hüllte sich jeder in nachdenkliches Schweigen. Die Einzige, die sehr zuversichtlich wirkte, war Misaki. Nach der Busfahrt, nahmen sie auch gleich die Bahn zum Eingang des Parks. Zwar war für jeden Schulbereich ein Parkeingang gedacht, trotzdem lagen die so weit auseinander, dass man mit der Bahn noch das letzte Stück fahren musste. Am Eingang des Südwesttores hielt die Bahn und die vier Freunde stiegen aus. „Weiß einer in welchem Teil des Parks wir gestern waren?“, fragt Aiko. Sie hatten sich von Sora teleportieren lassen und wussten ja eigentlich gar nicht, wo sie gewesen waren. Alle Vier versuchten sich nun an die Umgebung des Parks zu erinnern. Misaki schien die Erste zu sein, der etwas einfiel und sie lief an das Schaufenster des Eingangs. In diesem Fenster war der ganze Park abgebildet mit einigen Info-Points. Misaki lief mit dem Finger die Wege ab und blieb an einer Kreuzung stehen. „Wir müssen zu der Kreuzung des Süd-West Tores und des Nord-West Tores.“ „Woher willst du das wissen?“, fragte Yoko etwas skeptisch. „Misaki-chan ist immer viel im Park unterwegs. Also ich glaube ihr“, meinte Aiko und machte sich auch gleich auf den Weg. Die anderen Drei folgten ihr, egal ob wohl oder übel. Sehr weit kamen sie allerdings nicht, denn die Wege zu dem ’Unfallort’ wurden abgesperrt. „Da scheinen wir wohl richtig zu sein“, meinte Daisuke. „Na dann rüber.“ Aiko war mit einem Satz rüber und auch Daisuke hatte keine Probleme damit. Nur Misaki und Yoko standen noch auf der anderen Seite. „Was ist los mit euch?“, fragte Daisuke irritiert. „Mein Kleid“, jammerte die Blauhaarige. Yoko hatte die Angst, dass sie mit ihrem Kleid an dem Absperrungszaun hängen bleiben und es einreißen würde. Daisuke schüttelte nur den Kopf, kletterte noch einmal über den Zaun, um seiner Freundin rüber zu helfen. Er hob sie hoch, wobei er darauf achtete, dass er auch ihr Kleid gut festhalten würde. Schließlich hob er sie über den Zaun und Aiko nahm sie ihm ab. Die Blonde stellte das Mädchen wieder auf den Boden und sah sie schräg an. Was eine Primaballerina… Daisuke drehte sich nun zu Misaki um, die wohl auch Probleme mit dem Rüberklettern hatte. „Soll ich dich auch-„ „Nein, geht schon!“, unterbrach sie ihn unsanft. Daisuke war ziemlich perplex über diese Reaktion, dachte sich aber nichts weiter dabei und stieg wieder über den Zaun. Auch Misaki machte sich nun daran über den Zaun zu klettern, aber es half alles nichts. Sie war zwar sehr sportlich, aber im Klettern war sie nicht so die Meisterin. Deshalb stand sie bei den Pyramiden im Cheerleader Training auch immer mit ganz unten. Sie erinnerte sich an ihre letzten Kletterversuche, über einen Zaun und wie unsanft die Landung gewesen war. Hoch kam sie noch, aber wie sie dann über den Zaun, kam wusste sie einfach nicht. Sie war schwer am überlegen, was sie tun könnte ohne dabei das Gleichgewicht zu verlieren und zu Boden zu purzeln. Schließlich riss Daisuke sie aus ihren Gedanken, indem er sich mit ihr auf eine Höhe auf den Zaun stellte, sie um die Hüfte nahm und anhob. „Zieh die Beine ein“, riet er ihr, als er sie zu sich rüber holte. Er stellte sie neben sich ab, während Misaki beschämt auf den Boden sah. Aiko war irritiert, dass Misaki nicht über einen solchen Zaun kam, sagte aber nichts weiter dazu. Schließlich hatten sie ja noch was vor und so machten sie sich wieder auf den Weg. Es dauerte nicht mehr lange und sie erreichten die Unfallstelle. Einige ausgerissene Bäume lagen herum und die Erde war uneben und teils aufgerissen. „Vom Nahen betrachtet sieht das Ganze ja noch mal um Einiges schlimmer aus“, war es Yoko, die dies Festellen musste. „Waren wir das, oder das Vieh?“, fragte Aiko skeptisch. Misaki sah sich eine Weile um und lächelte zuversichtlich. Die anderen Drei bekamen es nur flüchtig mit, stutzten aber doch ziemlich über Misakis Verhalten. „Wollen wir?“, fragte sie nur und lies die anderen drei im Unklaren, bis sie sich schließlich verwandelte. Aiko war die erste, die diese Aufforderung verstand und tat es ihrer Freundin gleich. Yoko und Daisuke verwandelten sich dann auch, verstanden aber noch nicht so ganz warum. „Und jetzt?“, fragte Daisuke nun etwas verunsichert. „Ganz einfach. Du kümmerst dich um die zerstörten Bäume, dass die weg kommen. Aiko wird sich um die Erde kümmern, dass die wieder heile wird und eben ist. Yoko du pflanzt neue Bäume und ich bewässere das ganze noch ein bisschen.“ Misaki gab klare Anweisungen und es wurde auch genau so getan. Daisuke verbrannte die schon toten Bäume, bis nur noch Asche von ihnen blieb. Aiko machte die Risse in der Erde zu und ebnete das Ganze durch eine neue Erdschicht. Nun sah es schon wieder viel ordentlicher aus, aber ein wenig kahl. Nun setzte Yoko ihre Kräfte ein und lies neue Bäume und anderes Gestrüpp aus der neuen Erde wachsen. Misaki bewässerte sie, damit die Pflanzen noch besser gediehen. Zufrieden sahen sich die Vier ihr Werk an. Es sah nicht nur wie vorher aus, sondern noch ein wenig hübscher, war es Misakis Ansicht. Nachdem sie nun ihre Arbeit vollbracht hatten, machten sie sich auf den Heimweg. Daisuke nahm Misaki irgendwann unauffällig am Arm und sie gingen etwas langsamer und auf Abstand. Verwundert sah das braunhaarige Mädchen zu dem Jungen auf. „Wie kommt es, dass du Zeit hattest?“, fragte er. Daisuke interessierte sich schon die ganze Zeit dafür und er brannte nur darauf seine Frage endlich stellen zu können. Misaki verstand Daisukes Neugierde. Schließlich hatte sie erst solche Panik geschoben und dann war auf einmal alles durch einen Aufschub geregelt. „Yamato-kun war irgendwie aufgefallen, dass ich noch einen anderen Termin hatte. Er schlug vor das Treffen ausfallen zu lassen, aber ich wollte das gar nicht. Ich hab auch versucht es ihm einigermaßen zu erklären. Anscheinend hat ihn das glücklich gemacht und wir trafen doch den Beschluss zu einem Aufschub.“ Daisuke hatte seiner Sandkastenfreundin aufmerksam zugehört und lächelte zufrieden. Dass die Beiden sich so entschieden hatten, freute ihn irgendwie. Aber noch mehr freute es ihn, dass Misaki trotzdem glücklich war. Kapitel 13- Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)