Five mystic elements von Norrsken ================================================================================ Kapitel 12: New Student [2. Auflage] ------------------------------------ Vorwort: Sooo~ hier das Opfer meines Festplattenbruchs. Die anderen Kapitel waren schon lange fertig, aber ich wollte sie als eine Art Absicherung, damit sie Story irgendwann nicht völlig auf Eis liegt. Dieses Kapitel war fast Fertig gewesen als meine Festplatte sich verabschiedete. Ich hatte aber leider nur die Hälfte abgesichert. Also musste ich die andere Hälfte noch mal neu Tippen und dazu fehlten mir auch eine menge Informationen. Deshalb macht es an einer bestimmten Stelle einen auffälligen Umschwung. Bin gespannt ob’s jemand merkt oder ob ich’s gut vertuscht habe. XDDD Vorwort der Betaleserin ryouChan: - Autor: SakuraTao Titel: Five mystic elements Serie: Eigene Serie Kapitel: 12/34 Genre: Epik/Romantik/Fantasy Warning: Also. Es ist die Überarbeitete Fassung meiner ersten Story, aber das bedeutet nicht, dass es keine Rechtschreibfehler gibt. Außerdem war ich damals noch ‚kleiner’ und stand total auf kitschigen kram. Es könnte Gefahr bestehen, dass sich einem der Magen umdreht oder dass man unerwartet Karies bekommt. Danksagung: - Disclaimer: Alle Charaktere sind mein Eigen und ich habe mir die Story selbst einfallen lassen. Irgendwelche Ähnlichkeiten zu anderen Geschichten und wahren Begebenheiten sind rein zufällig. Ich verdiene kein Geld hiermit. ¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤ New Student Es war früher Morgen. Die Sonne hatte schon das Himmelszelt erklommen und ihr Licht schimmerte durch die seidigen Vorhänge von Misakis Schlafzimmer. Das Mädchen lag noch schlummernd in ihrem Bett zur wand gedreht. Die Decke hatte sie bis zum Anschlag gezogen und sich zusammengerollt. Sie atmete tief ein und drehte sich um. Das Licht viel ihr gleich ins Gesicht, dass ihre Augenlieder flackerten. Sie vergrub sich nun vollständig unter der Decke und wälzte sich ein bisschen rum. Schließlich richtete sie sich, mit der Decke über dem Kopf, auf und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Sie sah auf ihren Wecker der noch nicht geklingelt hatte und sie machte ihn gleich aus. Ihre Decke warf sie zurück ins Bett und die Arme streckte sie gen Himmel. Ein gähnen zur morgendlichen Begrüßung und sie kroch aus dem Bett. In Hausschuhen schlurfte sie durch die Tür ins Badezimmer und betrachtete sich Schlaftrunken im Spiegel. Sie streifte mit den Fingern ihre Schläfe und fuhr sich durch die langen braunen Haare. Ein Seufzer entwich ihr. Ihre Füße trugen sie zur Dusche und sie drehte den Hahn auf. Es dauerte eine Weile bis das Wasser warm wurde und sie sich ihrer Kleider entledigte. Schließlich setzte sie vorsichtig den ersten Schritt in die Wanne und zog den Duschvorgang zu. Genießend schloss sie die Augen. Das warme Wasser war sehr angenehm auf ihrer Haut und sie entspannte sich völlig. Normalerweise konnte sie stundenlang unter der Dusche stehen oder Ewigkeiten baden, doch jetzt war keine Zeit dafür. Schnell massierte sie sich das Shampoo in die Haare und schrubbte sich den Körper mit Duschgel ab. Nach dem sie ihren Haaren noch eine Kur verabreicht hatte drehte sie den Hahn wieder zu. Sie griff sich ein kleines rosafarbenes Handtuch und band es sich um die langen Haare. Ein zweites großes Handtuch schlang sie um ihren Körper. Wieder stellte sie sich vor den Spiegel, welcher nun etwas beschlagen war. Sie lächelte zufrieden. Als sie fertig mit abtrocknen war kremte sie sich noch ein und huschte wieder in ihr Zimmer. Schnell kramte sie frische Unterwäsche hervor und griff nach ihrer Schuluniform. Schnell warf sie noch einen Blick auf ihren Wecker. Es war gerade mal viertel nach sieben. Ihr nächster halt war die Küche, wo sie sich ein kleines Frühstück mit Toast und Ei machte. Genüsslich aß sie ihr Frühstück und schaute dabei ein bisschen Frühstücksfernsehen. Als sie fertig war packte sie ihre Schultasche für diesen Tag. Es war schon Dienstag und der Tag versprach nicht sehr anstrengend zu werden. Kurz überlegte sie noch, ein Bento aus den Resten vom gestrigen Essen zu machen, doch das verwarf sie wieder. Ihr Blick schweifte abermals zur Uhr und sie musste feststellen, dass sie noch eine menge Zeit hatte. Trotzdem entschied sie sich dazu raus zu gehen. Im Flur schlüpfte sie in ihre Schuhe und nahm ihren Schlüssel von der Kommode, die sich im Flur befand. Als sie abgeschlossen hatte eilte sie die Treppe runter und traf vor den Wohnheim einen Jungen auf. Sie blieb im Eingang des Mädchenwohnheimes stehen und sah zu dem Jungen, der ebenfalls stehen geblieben war. Der Junge war ungefähr im alter von Misaki. Seine Haare waren silbern, gingen ihm über die Ohren und waren stufig geschnitten. Sie glichen sich hervorragen mit der elfenbeinfarbenen Haut des Jungen ab, welche wie Porzellan aussah. Seine intensiven violetten Augen stachen durch dieses blassen Farben sehr heraus. Als Misaki mit dem Jungen Augenkontakt hielt kam es ihr vor als würde es ihr einen Stich in die Brust versetzen. Sein Blick war kalt und messerscharf. „Guten Tag“, grüßte sie ihn eingeschüchtert, aber nicht minder höflich. Der silberhaarige Junge erwiderte nichts. Er nahm schlicht einfach seine Koffer wieder, die er abgestellt hatte, und ging zum Eingang des Jungenwohnheimes ohne Misaki auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen. Das Mädchen schluckte schwer. Der Junge hatte eine, für sie, unangenehme Ausstrahlung. Wild schüttelte sie ihren Kopf um ihn wieder frei zu bekommen. In der ersten Stunde hatte sie Japanisch, welches eine ihrer drei Hauptfächer war. Also ging sie nicht durch den Haupteingang ins Gebäude, sondern durchs Grüne zu den drei Flügen, die für die Hauptfächer bestimmt waren. Die hatten im vergleich zu den anderen Teilen des Gebäudes nur ein Erdgeschoss und einen ersten Stock, da nur in Grund- und Leistungskurse getrennt wurde. Vor den drei Flügeln war eine kleine Grünanlage und ein Springbrunnen zu dem Misaki ging. Sie sah in das mit Wasser gefüllte Becken des Springbrunnens und erkannte schwach ihr Spiegelbild darin. Wieder streckte sich das Mädchen einmal und begann mit ein paar Dehnübungen. Als sie es für genug hielt übte sie noch einmal die neuen Schritte ein, die sie am Vortag im Cheerleader Club gelernt hatten. Sie machte einen Ratschlag mit einem Flickflack hinterher und beendete es mit einem Spagat. Zufrieden stand sie wieder auf. „Wenn du morgens so rumturnst solltest du Leggins unter deinem Rock tragen. Man kann dein Höschen sehen" Misaki fuhr in sich zusammen. Purpurrot im Gesicht drehte sie sich zu dem Jungen um, der dies gesagt hatte. Es war derselbe, den sie an diesem Morgen schon einmal gesehen hat. Er sah sie nüchtern an und ihr fiel in diesem Moment einfach nichts ein was sie sagen sollte. "Nimm dir das, was ich gesagt habe, dass nächste Mal zu herzen." Mit diesen Worten ging der Junge weiter und wollte über einen der Flügel ins Schulgebäude gehen, diese waren allerdings noch abgeschlossen. "Ähm... um diese Uhrzeit ist nur der Haupteingang geöffnet", versuchte ihm MIsaki mitzuteilen. "Und wo ist dieser beschissene Haupteingang?", fragte er sie nun. Von seiner Ausdrucksweise war Misaki ein wenig eingeschüchtert, doch hatte sie nicht das Gefühl, dass er gereizt wäre. Sie huschte zu ihm hin und nahm ihn am Ärmel um ihn hinter sich her zuziehen. Der Junge war nun etwas überrascht und sah die Braunhaarige verwundert an, als sie vor dem Haupteingang stehen blieben. "Dieser und noch ein Eingang sind um diese Uhrzeit geöffnet, da sie direkt ins Hauptgebäude führen. Der andere ist genau auf der anderen Seite und vom Wohnheim weit entfernt, deshalb wird er als Hintereingang bezeichnet." Der Silberhaarige nickte um Misaki zu verstehen zu geben, dass er verstanden hatte. "Bist du neu hier?", fragte sie schließlich aus Neugierde, als sie ihm zum Sekretariat führte. "Kann man sich das nicht denken?", murrte sie der Junge an. "In welchen Jahrgang kommst du? Wie alt bist du denn schon? Von welcher Schule kommst du?" Er blieb stehen und sah Misaki messerscharf an. "Ich habe keinen Bock auf ein solches Frage und Antwort Spiel und außerdem geht dich das seinen Dreck an." Die kleinere schluckte einmal. Diesmal war er doch gereizt. "Ich werd' den Weg von hier an allein finden, danke für deine Hilfe." Ohne sie noch eines Blickes zu würdigen ging er weiter. Misaki war traurig, dass er anscheinend jetzt wütend war, aber sie hatte halt zuviel gelöchert. Da fiel ihr aber dann doch noch was ein. Schnell wirbelte sie herum und rief ihm noch nach: "Wie heißt du denn eigentlich?" Der Junge blieb stehen, doch sagte er nichts. Hätte ich lieber nicht fragen sollen?, dachte sich Misaki, doch wollte sie das unbedingt wissen. "Mein Name hat dich eigentlich nicht zu interessieren, aber da du mir ja geholfen hast..." Er drehte sich zu ihr um. "Mein Name ist Okita Heiji." Misaki begann fröhlich übers ganze Gesicht zu strahlen. "Ich heiße Hatamoto Misaki und gehe in die 1-3." "Aha. Ein hübscher Name für en hübsches Mädchen, das rosa Höschen trägt. Vergiss nicht meinen Rat." Wieder lief Misaki vor Scham purpurrot an, worauf Heiji nur dezent lächelte und weiter ging. Misaki stockte. Wollte er mich etwa nur ärgern? Bestimmt, sonst hätte er nicht über meine Reaktion so lächeln müssen. Das war sein erstes Lächeln. Ganz schön kühl. Ob er nicht so oft lächelt? Aber jeder Mensch lächelt doch wenn er fröhlich ist. Warum er dann nicht? Gibt es für ihn vielleicht keinen Grund fröhlich zu sein?, ging es dem Mädchen durch den Kopf. Schließlich drehte sie wieder um und ging wieder raus. Der Junge ging ihr an diesem Morgen nicht mehr aus dem Kopf und sie ließ das selbst auferlegte Training bleiben. Sie war wieder am japanisch Flügel. Ihre Armbanduhr sagte ihr, dass immer noch massig Zeit war. Seufzend ließ sie sich auf einer Bank nieder. Ihre Beine hielt sie zusammen und nebenbei spielte sie noch etwas am Saum ihres Rockes, bis ihr das zu blöd wurde. Sie stand noch einmal auf klopfte sich den Rock ab und ging zum Wohnheim zurück, jedoch nicht zu dem der Mädchen, sondern zum Jungenwohnheim. Am Eingang traf sie gleich einen der Pädagogen, der Schule an. Sie zeigte ihren Schülerausweis vor und trug sich ein eine Liste ein. Diese war dazu da, um zu überprüfen, wann Besucher eintrafen und wieder gingen. Spätestens um zehn mussten Jungen und Mädchen wieder in ihren Wohnheimen sein. In die Liste musste Name, Schülernummer und das Zimmer derer angegeben werde, zu dem sie wollten. Wenn man das Wohnheim verlässt wird dies von einem Pädagogen mit einer Unterschrift abgeharkt. Schnell lief Misaki das Erdgeschoss entlang. Das Zimmer zu dem sie wollte lag gut in der Mitte. Als sie endlich angekommen war blieb sie kurz vor der Tür stehen und atmete einmal durch. Sie kramte an ihrem Schlüsselbund und zog einen hervor, der ins Schloss passen würde. Das sie einen Schlüssel zu einem anderen Zimmer hatte, kam daher, dass jeder Schüler zwei Schlüssel zu seinem Zimmer bekam. Wen er dem zweiten gab oder ob man ihn selber behielt, war einem selbst überlassen. Seit der Oberstufe, war sie nun erst zum zweiten Mal in dieser Wohnung, obwohl sie den Schlüssel hatte. Sie öffnete eine Zimmertür die in ein Schlafzimmer das voller Bücherregale stand. Vorsichtig schlich sie zu dem Bett, welches im Raum stand und kniete sich davor. Auf dem Nachttisch betrachtete sie den Wecker, welcher gestellt war. In diesem Moment begann er zu klingeln und Misaki stellte ihn aus. Der Junge der in dem Bett ruhte drehte sich auf die Seite und zog die Bettdecke bis zum Hals an. Er hatte sich sehr zusammengekauert und die Braunhaarige sah ihm zufrieden lächelnd dabei zu, wie er schlief. Sacht strich sie mit ihrer Hand seinen Pony aus seinem Gesicht und strich die Wange entlang. Der Braunhaarige seufzte wohlig auf und öffnete die Augen ein bissen um zu sehen, wer da so lieb zu ihm war. Misaki hatte derweil ihren Kopf auf das Laken gebettet. „Guten Morgen, Daisuke-kun“, grüßte sie ihn liebevoll. Der Junge reckte sich ein wenig und wünschte schließlich seiner Sandkastenfreundin ebenfalls einen guten Morgen. Nach dem Daisuke sich ausgiebig gestreckt hatte und einmal gähnte richtete er sich ein wenig im Bett auf. „Was machst du den schon so früh hier?“, fragte Daisuke nach dem er etwas wacher war. „Ich wollte dich wecken. Der Wecker macht das sicher nicht so nett wie ich.“ Schließlich rutschte Daisuke zurück ihn die Kissen und seufzte wohlig. „War eine gute Idee dir den Schlüssel zu geben. Machst du das jetzt immer?“ „Träum weiter.“ Misaki stand auf und ging in Richtung Küche. Nun raffte sich auch Daisuke so langsam auf und ging ins Bad um sich fertig zu machen. Während die Braunhaarige in der Küche hantierte erinnerte sie sich an die Mittelstufe in der so was für sie zum Alltag gehörte. Auch noch davor waren die beiden fast immer zusammen gewesen wenn es ging. Als Daisuke sich fertig gemacht hat und in die Küche kam hatte Misaki schon den Tisch fertig mit einen Frühstück gedeckt. Während er zu essen begann spülte Misaki die Gebrauchten Gegenstände schon einmal. Sie schweigen sich eine Weile an, was nicht an einer angespannten Stimmung lag, sondern weil beide noch am Träumen waren. Nach dem Daisuke mit dem Essen fertig war legte er die Sachen in die Spüle. „Fast wie ein Paar“, scherzte Daisuke, aber Misaki schüttelte den Kopf und sah zu Boden. „Eher wie Bruder und Schwester“, entgegnete sie ihm ziemlich kleinlaut. Wieder wurde es kurze Zeit still, bis Daisuke seine Stimme erhob, um das Schweigen zu durchbrechen. „Warum bist du eigentlich her gekommen? Das muss doch einen Grund haben. Das kommt doch nicht einfach so.“ Misaki überlegte sich ihre Antwort genau bevor sie sie aussprach: „Na ja. Wir sind in der Mittelschule etwas auseinander gedriftet, aber jetzt ist deine Freundin eine meiner Freundinnen und du gehörst zu diesem mythischen Wirrwarr, dass uns heimsucht und bist wohl der einzige der dabei einen kühlen Kopf behält.“ Daisuke wusste was sie meinte, aber verstand trotzdem nicht ganz. „Deine Gegenwart beruhigt mich. Ich fühl mich sicher“, erklärte sie ihm dann noch mal in einfachen Worten. Nach einer kleinen Weile klopfte es an der Tür und Misaki ging aufmachen. Vor ihr stand Yamato der putzmunter zu sein schien. Ziemlich perplex starrte er das Mädchen an. „Was machst du um die Uhrzeit hier?“, fragte er entsetzt. „Daisuke-kun wecken“, antwortete sie knapp. Warum hat eigentlich immer er dieses unerhörte Glück, dachte Yamato bei sich. Als auch mal Daisuke dazu stieß bekam er erst einmal einen eifersüchtigen Blick von Yamato zugeworfen. Er zog sich die Schuhe an und nahm seine Schultasche. Zu dritt machten sie sich auf den Weg zum Schulgebäude, wobei Misaki sich eben noch am Eingang des Jungenwohnheimes abmelden musste. Am Eingang des japanisch Flügels waren inzwischen einige Schüler versammelt. Darunter auch Aiko und Yoko, die gleich auf die Freunde zueilten. „Was kommst ’e denn mit den Jungs her?“, fragte Aiko ihre beste Freundin neugierig. „War bei Daisuke-kun“, antwortete sie schlicht. „O-ho! Du wirst ihn doch wohl nicht im Schlaf überfallen haben?“, neckte Yoko die Braunhaarige, doch ließ sie sich an diesem Morgen nicht mehr aus den Konzept bringen. Aiko sah sich das Lächeln der Kleineren eher skeptisch an. Es war endlich eine Viertelstunde vor Unterrichtsbeginn und die Schüler konnten ins Gebäude. Misaki, Aiko, Yoko und Daisuke warne im ersten Band des Jahrganges und waren im selben Kurs. Yamato hatte jetzt kein Japanisch, da er nicht im gleichen Band wie die vier Freunde war. Er musste zum Englischunterricht, der gleich im Gebäude neben des japanisch Flügels stand. Also verabschiedete er sich und ging seiner Wege. Gerade als die vier im E-Kurs für Japanisch angekommen waren wurden sie von einer Frau abgefangen. „Seit ihr in der Klasse 1-3?“, fragte sie. Die vier nickten einstimmig und wurden von der Frau in ihre Klasse geschickt. Fragend sahen sie einander an und gingen über den Japanisch Flügel ins Hauptgebäude zu ihrer Klasse. In der Klasse saßen schon einige ihrer Mitschüler auf ihren Plätzen und warteten auf ihre Klassenlehrerin Frau Koizumi, die auch gleich darauf kam. Als sie das Klassenzimmer betrat standen die Schüler auf und begrüßten sie mit einer Verbeugung. „Ich wünsche euch allen einen guten Morgen. Gut. Kommen wir gleich zum Thema, damit ihr nicht zuviel von eurem Unterricht versäumt. Ihr bekommt einen neuen Mitschüler.“ Sie sah zur Tür in der ein Junge stand und nun zu ihr an Pult kam. Er schrieb seinen Namen an die Tafel und verbeugte sich still vor der Klasse. Alle sahen den neuen mit neugierigem Blick an nur Misaki schien ein wenig entsetzt. Daisuke, der in ihrer nähe saß wunderte sich über die Reaktion der Braunhaarigen, aber konnte sie nicht darauf ansprechen. Die Lehrerin entschied eine neue Sitzordnung zu losen. „Muss das jetzt sein“, murmelte Tatsuya ein Mitschüler der vier Freunde. „Sieh ’s Positiv. Wir verpassen den Japanischunterricht“, meinte sein bester Freund Katsuya. Stöhnend standen die Schüler von ihren Plätzen auf und gingen nach vorne zu den zwei Schachteln. Die Jungen zogen aus der rechten jeweils eine Nummer, die ihnen ihren Platz zuwies und die Mädchen zogen aus der linken Schachtel ebenfalls eine Nummer. Das ganze ging nach Klassenliste und so war von unseren vier Freunden Yoko, die erste die ihren Platz hatte. Ihr Platz war in einer der hinteren Tischgruppen auf der Fensterseite. Sie saß in der letzen Reihe mittig. Es war der dritte Platz von der Fensterreihe aus. Die nächste der Freunde war Misaki. Auch sie bekam einen Platz in den hinteren Reihen und setzte sich schräg vor Yoko. Sie hatte in der vorletzten Reihe den zweiten Sitz von der Fensterreihe aus. „Hallo du“, grüßte Yoko sie schmunzeln. Doch lange blieben die beiden nicht alleine und es setzte sich Takeshi genau vor Yoko und neben Misaki. „Hallo Misaki-san, Asuwara-san“, grüßte er die Mädchen. Die beiden grüßten ihn zurück und waren wohl sehr froh über seine Ankunft in der Tischgruppe. Er gehörte zu einer der Zuverlässigeren Mitschüler. Als nächstes war es Aiko die sich in die Gruppe setzte. Stutzig sah sie vom hintersten Eckplatz am Fenster ihre Freundinnen an. „Ist das noch Zufall?“, fragte sie skeptisch, aber Misaki und Yoko lachten nur leise. Ihr lachen erstickte als sich auch Daisuke zu ihnen in die Gruppe setzte. Er nahm den Platz zwischen Aiko und Yoko ein. Misaki vor ihm, sah ziemlich überrascht nach hinten, doch ihr Sandkastenfreund lächelte nur. Die Lehrerin sah sich zufrieden die neue Sitzordnung an. Zwei freie Plätze waren nun geblieben und sie mussten entscheiden wo Heiji den hinsollte. Als sie ihn ansah, um ihn seinen Platz zuzuweisen, bemerkte sie seinen Blick durch die Klasse schweifen. Er blieb bei Misaki in der vorletzten Reihe stehen und sie lächelte wieder zufrieden. „Okita-kun. Bitte setzte dich nach hinten auf den freien Platz.“ Die Mitschüler wurden hellhörig, wo sie bis eben noch alle miteinander getuschelt hatten. Sie suchten nun eifrig den freien Platz, auf welchen der Neue sollte und entdeckten ihn auch gleich. Während andere Mädchen grün vor Neid wurden, war Misaki ganz weiß im Gesicht. Sie hoffte inständig, dass der Silberhaarige sie nicht auf den Morgen ansprechen würde, denn das wäre ihr zu peinlich. Er ging gemächlich auf den Platz zu. Seine Schritte waren kaum zu hören. Als er seine Tasche auf den Tisch warf und den Stuhl zurück zog zuckte Misaki zusammen. Ihre beste Freundin sah dies und zog skeptisch die Augenbraue hoch. Nun fiel ihr Blick auf den Neuen. Komischer Vogel. Erst schleicht er durch die Klasse wie ein Ninja und dann macht der solchen Krach, als bezwecke er Misaki einzuschüchtern; ging es der Blonden durch den Kopf. Misakis Blick derweil war stur auf ihren Tisch gerichtet, was die Lehrerin etwas beunruhigte und darüber nachdachte Heiji wieder wegzusetzen. „Also hört mal. Ich befreie euch heut von der ersten Stunde und muss noch mal eben ins Lehrerzimmer. Bitte seid nicht zu laut, damit ihr keine anderen Klassen stört und seid nett zu eurem neuen Mitschüler“, drängte Frau Koizumi. Der Silberhaarige schaute das Mädchen nüchtern an. „So sieht man sich wieder“, grüßte er sie mit ruhiger und gefasster Stimme, dass eine gewisse Spannung in der Luft lag. Der Braunhaarigen schauderte. Sie sah vorsichtig zu ihm rüber. Er starrte sie regelrecht an, was sie wieder wegschauen ließ. „Was ist denn los? Heute Morgen warst du doch noch ganz fitt und zutraulich.“ Wieder sah sie ihn an und hielt diesmal seinen Blicken stand. Wollte er sich über sie lustig machen? Sie schikanieren? Oder war er wirklich etwas verwundert, dass sie auf einmal so ängstlich war? Seinen Gesichtszügen konnte man es nicht entnehmen, da es absolut emotionslos war. Misaki verglich es mit dem Gesicht einer Puppe. Bevor sie aber irgendwas sagen konnte kam ihre Freundin dazwischen und zog eine merkwürdige Fratze. „Samma. Was tust’e denn so vertraut mit Misaki-chan? Wer bisse denn überhaupt?“, zischte sie ihn an, doch er blickte völlig teilnahmslos. Er sah sie musternd an, dann lächelte er abwertend und entgegnete ihr mit einem solch kühlen Ton, dass selbst die Sahara gefroren wäre: „Scheinst ja nicht grad die hellste zu sein oder hast einfach nur schlechte Ohren. Ich bin euer neuer Mitschüler.“ Während Misaki bei seiner Ansprache vor Angst fast gestorben wäre knirschte Aiko nur vor Wut mit den Zähnen. „Was glaubst ’e eigentlich wer ’de bist, dass ’de dir so ’nen Ton erlaubst? Nur weil ’de Neu bist heißt des nicht, dass ’de dich so im Ton vergreifen kannst.“ „Du bist ja wohl eher die, die sich im Ton vergreift. Außerdem zeugt es von wenig Manieren jemanden dumm von der Seite anzuquatschen, wenn dieser jemand sich gerade unterhält.“ „Unterhalten nennst ’e das? Das ich nicht Lach’. Du machst Misaki-chan doch seelisch fertig.“ „Bist du Psychologe, dass du dir so ein Urteil machen kannst?“ Die Beiden warfen sich wütende Blicke zu, dass sich unermessliche Spannung zwischen ihnen aufbaute. Misaki wurde das langsam zu viel und sie entschloss sich einzuschreiten, bevor der ganze Zwist eskalierte. „Okita-kun!“ Sofort sahen die beiden Streitsüchtigen zu dem Mädchen, das sich nun aufgerafft hatte und vor den beiden stand. Wie schon am Morgen griff sie nach dem Ärmel des Jungen. Aiko war nun total verwirrt und als Misaki ihn auch noch mit ihrem schönsten Lächeln beglückte verstand sie gar nichts mehr. „Du bist doch erst heute Morgen angereist. Bestimmt hast du noch gar nichts von der Schule gesehen. Komm. Ich zeig sie dir, wir haben ja Freistunde.“ Mit diesen Worten begann sie an dem Ärmel des Größeren zu ziehen und verschwand aus der Klasse. Aiko blieb Ratlos zurück. Der Silberhaarige lies sich von dem Mädchen über die Flure ziehen. Er selbst verstand auch nicht so ganz, was nun ihn sie gefahren war. Als sie im Lehrerflur ihrer Etage waren blieb sie stehen und lies den Ärmel des Jungen los. „Tut mir leid, dass ich dich so hektisch durch die Gegend gezerrt habe“, entschuldigte sie sich, doch Heiji schien das nicht sonderlich gestört zu haben. „Nicht schlimm. Hab ja recht lange Beine und konnte dir mit großen Schritten folgen.“ Misaki fühlte sich wie von einem Stein erschlagen, da er auf ihre Größe anspielte. Im vergleich zu ihren Mitschülerinnen war sie sogar recht klein. Heiji selbst war einen guten Kopf größer als sie und so kam es, dass sie wieder einmal vor Scham rot anlief. Der eindeutig Größere stutzte. „Hätte ich das nicht sagen sollen?“ Die Braunhaarige schreckte aus ihrem Gedanken hoch und sah den Jungen mit großen Augen an. „Äh. Nein, nein. Das ist nicht so schlimm. Ich habe mich schon damit abgefunden, etwas kleiner zu sein als die anderen.“ Mit wedelnden Armen, versuchte sie ihm zu verstehen zu geben, dass alles gut sei. Der Junge seufzte. „Wurdest du früher wegen deiner Größe gehänselt?“, war es eher eine rhetorische Frage. „Äh… na ja. Schon… Irgendwie. Das ist aber lange her.“ „Mittelschule?“ Das Mädchen fühlte sich durchschaut. „Sehe ich so sehr wie ein Mobbing Opfer aus?“ „Man merkt es dir schon irgendwie an“, entgegnete Heiji ihr. Wieder hatte er ihr einen Stein vor den Kopf geworfen, was er eindeutig immer zu spät bemerkte. „Sorry.“ „Bin ’s gewohnt.“ Schnell versuchte Heiji nun das Thema zu wechseln. „Warum hast du mich eigentlich rausgezerrt?“ Sie sah den Jungen verwirrt an, da sie dieser abrupte Themenwechseln überraschte. „Ähm… ich wollt dir die Schule zeigen.“ „Ist das der wahre Grund?“ Sie überlegt kurz und antwortete: „Ich denke schon.“ „Du denkst?“ „Es war nicht der Hauptgrund“, erklärte sie ihm. „Aha. Und was war der Hautgrund?“ Die Mimik des Jungen verfinsterte sich. Verwundert sah Misaki den Jungen an. „Was hast du denn auf einmal? Du guckst so komisch.“ „Es ist nichts. Du musst mir nicht die Schule zeigen. Ich komme auch allein zurecht.“ Dies sagte er mit kühlen und äußerst scharfen Ton, was Misaki wieder Angst machte. Er machte auf dem Absatz kehrt und bewegte sich von Misaki weg, als diese sich auch ans laufen machte und zu Heiji aufschloss. „Was hast du denn auf einmal. Ich mach das wirklich gern.“ „Glaub ich dir gerne. Lass deine geheuchelte Nettigkeit. So was brauche ich nicht.“ „Wie meinst du das? Wieso geheuchelt. Okita-kun ich…“ Sie schnappte nach seinem Ärmel, doch er riss sich augenblicklich los, drückte sie von sich weg, dass sie gegen die Wand stieß und haute neben ihrem Gesicht mit der Faust gegen die selbige. Sein Blick war eisig und schneidend als könne er mit bloßem Auge einem die Kehle durchschneiden. In diesem Augenblick bekam Misaki äußerst schlecht Luft und ihr Puls raste wie wild. Noch nie hatte sie eine solche Angst gegenüber einen ihrer Mitschüler verspürt. „Also was willst du wirklich, dass du mir so hinterher rennst? Wieso hast du mich aus der Klasse gezerrt, wenn es dir gar nicht darum ging mir die Schule zu zeigen?“, zischte er das Mädchen an. Seine Worte schnürten ihr die Kehle zu und sie kam sich vor wie die Beute einer Schlange. Sie wollte sich aus ihrer starre befreien, doch konnte sie ihren Blick nicht von den Augen des Jungen abwenden. „Antworte! Warum rennst du mir hinterher?!“, blaffte er sie an, als sie immer noch nicht geantwortet hatte. Das Mädchen biss sich auf die Unterlippe und schluckte schwer. Sie begann mit ihrem Mund ein Wort zu formen, welchen leise und ganz schwach ihre Lippen verlies. „Ich wollte… dich kennen lernen.“ Stutzig sah er das Mädchen an, seine Augen weit aufgerissen. Die Starre der 15jährigen löste sich langsam. Sie zog die Schultern an und zupfte mit ihren Händen am Saum des Rockes, den sie trug. „Ich wollte dich doch nur ein bisschen kennen lernen. Du hast mich doch am Morgen angesprochen und in der Klasse als du dich neben mich setztes. Ich dachte, wir könnten Freunde werden“, wimmerte Misaki, die schon Tränen in den Augen hatte. Heiji ließ seinen Arm sinken und sah die Kleinere völlig verwirrt an. „Und warum… hast du mich aus der Klasse gezerrt?“, fragte er zögerlich. „Weil ich keinen Streit wollte. Aiko-chan ist meine beste Freundin. Ich kenne sie. Manchmal reagiert sie etwas über, aber sie ist unglaublich nett. Ich wollte nicht, dass ihr euch streitet.“ „Dann war der Hauptgrund mich aus der Klasse zu zerren, den Streit zu verhindern?“, fragte der Silberhaarige völlig überfordert. Misaki liefen die Tränen über die Wangen und sie nickte stumm. Sie sah ihn mit völlig verweinten Augen an. „Ich will nicht, dass du sauer wirst. Es tut mir leid.“ Die Augen des Jungen weiteten sich. Er wich einige Schritte von dem Mädchen zurück. Er war total verstört. Das Mädchen hatte etwas an sich, was ihn schaffte. Sein Schild den er errichtet hatte schien zu bröckeln, doch das durfte nicht sein. Er kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf. Sein Gesichtsausdruck glich wieder einer Puppe. „Du bildest dir ganz schön was ein. Schließt du mit jedem Freundschaft, der dich anspricht? Ganz schön naiv. Ich jedenfalls will mit kleinen Heulsusen nichts zu tun haben. Das ist mir zu wider.“ Er machte kehrt und lief ans Ende des Flures ohne sich noch einmal umzudrehen. Als er um die Kurve war, sackte Misaki zu Boden. Sie zog die Beine an sich, legte ihre Arme auf die Knie und vergrub ihr Gesicht darin. Warum war er so gemein? Ich versteh das nicht. Ich will ihm doch nichts Böses. Ihr entwich ein schluchzen. Misaki saß noch eine ganze Weile so kauernd im Flur bis sie sich beruhigt hatte. Sie rieb sich die Augen und die restlichen Tränen aus dem Gesicht. Sie machte sich wieder auf den Weg zur Klasse, da kam Aiko ihr entgegen. Überrascht riss die Kleinere die Augen auf und erstarrte in ihrer Haltung. Die Ältere der Beiden starrte sie mies gelaunt an und Misaki konnte sich schon denken, warum sie sauer war. Aiko seufzte. „Er hat deine Hilfe nicht angenommen.“ Die Kleinere verneinte. „Und er hat dich zum Weinen gebracht.“ Stumm nickte Misaki zwei Mal. Die Größere schüttelte resigniert den Kopf und nahm dann ihre Freundin in den Arm. „Närrin.“ In Aikos Armen fühlte Misaki sich wohl. Es tat gut ihre Nähe zu spüren und konnte für einen Augenblick alles vergessen. Während die Beiden da so auf dem Flur standen wurden sie beobachtet. Der Jemand stand um eine Ecke, so dass sie ihn nicht sehen konnten und litt stumm mit. Er ärgerte sich ein wenig, dass er nicht schneller gewesen war. Der Blonde raufte sich die Haare. Er wollte eigentlich nur im Sekretariat nach der Lehrerin fragen, die immer noch nicht erschienen war, doch dabei war er auf eine für ihn unangenehme Situation gestoßen. Was hat der Typ von ihr gewollt, dass er sie so an die Wand genagelt hat? Verdammt, ey!!! Ich hätte dazwischen gehen sollen! Der Junge begann sich zu beruhigen. Ich wüsste zu gern, was die da gemacht haben. Sie hat sich gegen seine Annäherungsversuche nicht gewehrt. Die Stimmung des Jungen sank in den Keller. Und wenn es für Misaki gar nicht unangenehm war? Vielleicht steht sie auf den Typen. Wenn das der Fall sein sollte, könnte ich meine Chancen gleicht null setzten. Vorsichtig rutschte der Blonde an der Wand runter und hockte sich hin. Es schellte nach einer Weile und die Mädchen lösten sie voneinander. Aiko klopfte ihrer besten Freundin auf die Schulter. „Ich kenn dich, also weiß ich, dass ’de nich aufgeben wirst. Gib dein bestes und lass dich nich unterkriegen. Wenne wieder einmal verletzt werden solltest komm ruhig zu mir.“ Misaki dankte Aiko für diese lieben Worte. Kurz darauf wollten die beiden wieder in ihre Klasse, um ihre Sachen zu holen. Als sie um die Ecke auf den Flur ihrer Klasse bogen, sahen sie den Jungen da hocken. „Shimano? Was macht ’n du hier?“, fragte Aiko verwundert über das Bild das er da bot. Doch Yamato schien nicht zu merken, dass Aiko ihn angesprochen hatte. Er war immer noch in Gedanken. Die 16jährige wurde langsam ungeduldig, doch Misaki hielt sie vor einem Wutausbruch zurück. „Lass gut sein. Ich mach das.“ Aiko wurde direkt hellhörig. Der Gedanke, dass Yamato und Misaki sich näher kamen passte dem Mädchen so gar nicht. Am liebsten hätte sie Misaki mit Gewalt von dort weggezerrt, aber das ließ sie dann doch, als diese sie zuckersüß anlächelte. „Geh schon mal vor. Ich komm gleich nach.“ Aiko wollte eigentlich noch etwas erwidern, doch schubste Misaki sie schon in Richtung Klasse. Grummelnd zog die Blonde ab und ließ die Beiden nur ungern allein. Sie stellte vor den Jungen, der anscheinend immer noch nicht realisiert hatte, dass sie da war. Langsam kamen einige Schüler vorbei, die nun ihre Unterrichtsräume wechseln mussten. Als es zum zweiten Mal schellte waren alle Schüler wieder vom Gang verschwunden. Der Unterricht hatte begonnen, doch schien das den Jungen nicht zu stören. Auch Misaki war immer noch da. Nach dem der Gang nun wieder völlig leer war hockte sie sich vor ihn. Seine Augen waren unter dem zotteligen blonden Pony vergruben. Sie lächelte noch immer, als sie langsam mal auf die Idee kam den Jungen anzusprechen. „Läufst du mir nach oder wie kommt es, dass wir uns in letzter Zeit immer so oft begegnen?“ Die ihm allzu bekannt Stimme drang bis in das Unterbewusstsein von Yamato vor und riss ihn ruckartig aus den Gedanken. Sein Kopf hob sich und er sah ihn das strahlende Gesicht von der Braunhaarigen. Erschrocken plumpste er nun auf sein Hinterteil. Misaki musste schmunzeln. „Seit wann hockst du da?“ „Ich? Nicht lange. Die Frage lautet wohl eher wie lange du hier schon hockst. Hast du überhaupt noch Blut in den Beinen?“ Misaki richtete sich auf und sah zu Yamato auf den Boden. Dieser stand nun wackelig auf und sah die Kleinere verlegen an. Ihre Wangen waren immer noch leicht gerötet vom Weinen. „Geht’s dir nicht gut Yamato-kun oder warum hast du da so gehockt?“, fragte Misaki neugierig. Nun musste Yamato sich schnell eine ausrede einfallen lassen, alles andere war zu peinlich. „Äh… ich. Mir ist schwindlig. Mir war so schwindlig, dass ich mich erst mal hinhocken musste.“ Yamato stempelte sich selbst schon als schlechtester Lügner ab, doch die 15jährige glaubte ihm, was ihn stark verwunderte. „Du solltest schnell ins Krankenzimmer, wenn es dir nicht gut geht. Ich begleite dich.“ Sie nahm den Blonden am Ärmel und zog ihn sachte hinter sich her zum Krankenzimmer. Yamato ließ sich ruhig von ihr ziehen und schwand wieder in seine Gedanken. Das ist echt lieb von ihr gemeint. Ein bisschen schäme ich mich, dass ich sie angelogen habe. Aber ich kann ja schlecht sagen, dass ich die ganze Zeit da stand und zugeschaut habe. Dass sie mir meine ziemlich schlechte Flunkerei glaubt wundert mich allerdings schon sehr. Sie ist ziemlich naiv, aber das macht sie noch süßer. Während er so vor sich hin schwärmte hatten die Beiden das Krankenzimmer erreicht. Misaki schilderte der Schwester kurz was sei und diese verstand. Mit den Worten „Ich gehe euch eben abmelden“ verließ sie das Zimmer. Misaki drängte den Blonden sich in Krankenbett zu legen, doch dieser bestand darauf, dass es ihm noch gut genug ginge, um zu sitzen. „Bist du dir wirklich sicher?“ „Ja, wirklich“, versicherte er ihr. Misaki stellte sich vor Yamato, der auf dem Krankenbett platz genommen hatte, beugte sich über ihn und legte ihre Stirn an seine. Diese unerwartete Nähe kann für den Junge sehr überraschend und so war er doch sehr erschrocken. Schnell war ihm das Blut in den Kopf geschossen und sein Gesicht nahm eine rötliche Färbung an. „Also Fieber hast du keins. Das ist gut“, stellte Misaki fest. Wenn du nicht gleich ein bisschen abstand nimmst habe ich ein paar andere Probleme und das ist gar nicht gut, klagte der Junge innerlich. Sie richtete sich wieder auf und nahm schließlich neben ihm Platz. Sie lächelte ihn liebevoll an. Er erwidert ihre Geste ebenfalls mit einem eher schüchternen Lächeln. Nun fiel ihm wieder ein, was auf dem Flur gewesen war und das sorglose Gesicht schwand. „Geht es dir wieder schlechter?“, fragte Misaki besorgt. „Nein“, nuschelte Yamato. Der Blonde würde die Kleinere nur zu gerne auf die Geschehnisse im Flur ansprechen, aber er war sich nicht sicher. „Ist mit dir denn alles okay?“, fragte Yamato vorsichtig. Nun machte die Braunhaarige große Augen und kratzte sich verlegen an der Wange. „Na ja. Eigentlich schon, aber irgendwie auch nicht.“ „Du erinnerst dich aber, dass du immer zu mir kommen kannst oder?“, kam es sehr kleinlaut von dem Jungen. Sie sah ihn wieder mit großen Augen an. Sie erinnerte sich an das Angebot, welches er ihr gemacht hatte, als er sie ihm Regen aufgegabelt hatte. Nun fühlte sie sich doch ein wenig schlecht. Es war unglaublich lieb von ihm, ihr ein solches Angebot zu machen, doch konnte sie es nicht annehmen. „Ja ich erinnere mich, aber…“ Liebend gerne würde sie ihr Herz ausschütten, doch war es wohl zu gefährlich bei dem ganzen Chaos, was sie heimsuchte. Beide sahen nun ziemlich betrübt zu Boden, doch Yamato zwang sich ein Lächeln ab. „Na ja. Ist nicht so wichtig.“ Er kratzte sich verlegen am Kopf. Verwundert sah Misaki ihn an. „Ich bild mir ganz schön was ein. So gut kennen wir uns doch gar nicht.“ Misaki wollte was erwidern, doch was sollte sie sagen? Sie konnte ihm nicht die Wahrheit erzählen, aber was stattdessen? Die Krankenschwester war wieder da und sah die Beiden auf dem Krankenbett sitzen. „Also ich werde nur eine Routineuntersuchung durchführen, um sicher zu gehen das du nicht irgendetwas ausbrütest Shimano-kun. Hatamoto-san. Vielen Dank, dass du ihn her gebracht hast, aber nun geh bitten in deinen Unterricht zurück.“ Das Mädchen tat wie ihr angewiesen wurde und verabschiedete sich kleinlaut bei Yamato, bevor sie den Raum verließ. Leicht verwundert sah die Schwester ihr nach, dann zu Yamato, der auch ein trauriges Gesicht machte. Ein Schmunzeln entwich der Schwester. Sie setzte sich auf einen Hocker und fühlte die Stirn des Jungen, ein Zeichen, dass sie nun mit der Untersuchung begann. Misaki war noch einen kleinen Augenblick vor der Tür stehen geblieben, bevor sie sich auf den Weg machte. Sie plagte immer noch ein schlechtes Gewissen wegen ihres Stillschweigens gegenüber Yamato. Vielleicht kann mir einer in dieser Zwickmühle helfen, kam es der Braunhaarigen in den Sinn. Langsam machte Misaki sich aber doch auf den Weg und ging ihren Gedanken weiter. Aber nicht mit Aiko. Die wird sowieso gleich wieder wütend sein und Yoko kann Yamato nicht leiden… ich rede wohl am besten mit Daisuke. Er kann mir bestimmt helfen. Das Mädchen stockte kurz. War es wirklich richtig damit zu Daisuke zu gehen? Was würde er sich dann für ein Bild von ihr und Yamato machen? Sie wurde unschlüssig, aber dann war ihr klar, dass eine Freundschaft wichtiger war. Es ist mir zwar nicht ganz egal, ob Daisuke denkt, dass ich mit Yamato gehe, aber er wird mir glauben wenn ich ihm sage, dass es anders ist. Erst mal muss ich eine Lösung finden, wie ich Yamato zeigen kann, dass ich ihm Dankbar bin und ihm vertraue. Ihre Schritte wurden schneller. Wenigstens die letzten 15 Minuten wollte sie noch von Unterricht mitbekommen. Kapitel 12- Ende Nachwort: Das war nun das letzte vorgeschriebene Kapitel. Das bedeutet ab jetzt muss ich wieder tippen. XDDDD Deshalb kann es wieder etwas dauern, aber da ich so gut wie alle meine Daten Rekonstruiert habe dürfte das nicht allzu schwierig werden. ^-^ Habe auch schon alles auf einem externen Datenträger Gesichert, damit nichts mehr verloren geht Wünscht mir also „teu, teu, teu“, dass ab jetzt alles glatt geht und ich schnell fertig werde. ^^ Eure SakuraTao ♥ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)