Five mystic elements von Norrsken ================================================================================ Kapitel 8: Caught! [2. Auflage] ------------------------------- Vorwort: Ja, ja… dieses Kapitel lässt sich mit Kapitel 6 vergleichen…aus sage und schreibe 16 Zeilen(!) habe ich nun 287 gemacht! (zumindest in Word ist das so ö.ö) Das Kapitel war total dumm gewesen, aber nun finde ich es irgendwie süß. X3~ Vorwort der Betaleserin ryouChan: - Autor: SakuraTao Titel: Five mystic elements Serie: Eigene Serie Kapitel: 8/34 Genre: Epik/Romantik/Fantasy Warning: Also. Es ist die Überarbeitete Fassung meiner ersten Story, aber das bedeutet nicht, dass es keine Rechtschreibfehler gibt. Außerdem war ich damals noch ‚kleiner’ und stand total auf kitschigen kram. Es könnte Gefahr bestehen, dass sich einem der Magen umdreht oder dass man unerwartet Karies bekommt. Danksagung: - Disclaimer: Alle Charaktere sind mein Eigen und ich habe mir die Story selbst einfallen lassen. Irgendwelche Ähnlichkeiten zu anderen Geschichten und wahren Begebenheiten sind rein zufällig. Ich verdiene kein Geld hiermit. ¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤¤ Caught! Es war Mittag und die Schüler saßen in der sechsten Unterrichtsstunde. Misaki schrieb derweil die Geschichtsdaten von der Tafel ab. Mit den Gedanken hing sie dem gestrigen Tag hinterher. Wenn sie nur an Daisuke dachte schlug ihr Herz Purzelbäume, doch riss es sie auch immer wieder auf den Boden der Tatsachen runter, dass er schon vergeben war. Ihre Sitznachbarin Aiko beobachtete die Stimmungsschwankungen ihrer Freundin sehr skeptisch, doch konnte sie sich ganz genau denken, wodurch diese herbeigeführt wurden. Zornige Blicke von ihr wanderten durch die Klasse zu einem braunhaarigen Jungen. Dieser schluckte kräftig. Die bösen Blicke der Blonden spürte Daisuke genau, doch konnte er sich einfach nicht erklären, warum sie das tat. „Aiko-chan! Essen wir heute zusammen in der Mensa?“, fragte Misaki ihre beste Freundin. Diese nickte nur zustimmend und sie machten sich zu zweit auf in den großen Speisesaal. „Was gibt es denn heute überhaupt?“ „Ramen!“, freute sie Misaki wie eine Schneekönigin. „Na klar. Dein Lieblingsessen“, seufzte Aiko nur. Sie setzten sich an einen der Mensatische. „Sag mal… Ist gestern irgendwas gewesen?“, fragte Aiko vorsichtig. Misaki sah sie mit großen Augen an, dann schüttelte sie den Kopf. Es war besser ihr nichts zu erzählen, damit Daisuke noch den morgigen Tag erleben würde. „Du bist heute irgendwie komisch.“ „Ach ja?“ Aiko kam nicht weiter zum löchern, da Daisuke sich mit Yamato zu den beiden setzte. „Ihr erlaubt doch sicher.“ „Klar. Sonst ist ja nichts mehr frei“, antwortete Misaki. Daisuke setzte sich neben seine Sandkastenfreundin und Yamato vor sie. „Wie sieht eure Planung für das jährliche Hanami eigentlich aus? Schließlich ist es bald wieder soweit.“ Im Internat wurde jedes Jahr das Hanami zu ehren der Kirchblüte gefeiert, welche der Vorbote des Frühlings war. Dieses wurde immer am dritten Wochenende samstags gefeiert. „Hey. Wisst ihr eigentlich, dass das diesjährige Hanami wieder unter ganz besonderen Sternen steht?“, fing Daisuke an zu erzählen. Die anderen drei horchten auf. „Yoko-chan hat es mir erzählt. Immer abwechselnd im fünf und sechs Jahre Abschnitt, ist am dritten Wochenende samstags der 15. April. Die genaue Mitte des Monates.“ „Ja und?“, fragte Yamato nun. „Es heißt, dass am 15. April die Blüten abends in ihrer ganzen Pracht erstrahlen.“ „Hört sich schön an“, murmelte Misaki. „Meistens ist das unter der Woche, wo die Schüler nichts mehr im Park zu suchen haben, aber eben alle fünf oder sechs Jahre fällt es genau auf das dritte Wochenende, wo unsere Schule das Hanami feiert.“ „Und was ist jetzt so besonderes an dieser Geschichte?“, drängte Aiko. „Nun es heißt, wenn am dritten Wochenende des Monats April der 15. ist, gesteht man seinem Schwarm die Liebe.“ „Häh? Warum das denn?“ „Nun… das leuchten der Kirchblüten soll eine Art von mystischem Zauber haben, welches vor allem den Mädchen den nötigen Mut verleit, ihre Gefühle zu beichten. Auch habe ich gehört, dass die Gefühle dann zu einer größeren Wahrscheinlichkeit erwidert werden sollen.“ Misakis Herz schlug höher. In ihren Augen war ein hoffnungsvoller Glanz zu erkennen. „Ist doch alles quatsch!“, behauptete die Blonde. „So was erzählen doch nur Mädchen herum, die keinen Mumm in den Knochen haben. Kein Zauber dieser Welt kann einem dabei helfen, wenn er sein Herz jemanden öffnet. Etwa man wird verletzt oder der jemand schützt das Herz.“ Die Worte des Mädchens trafen Misaki sehr, doch sie wusste, dass ihre Freundin Recht hatte. Frustriert nahm sie einen bissen ihres Mittagessens in den Mund und kaute darauf rum. „Sag mal. Glaubst du das eigentlich selber?“, fragte Yamato seinen Teamkollegen. „Ich glaube eher, dass jemand diese Geschichte in Umlauf gebracht hat, um den Mädchen Mut zu machen.“ Das klang einleuchtend und Yamato nickte zustimmend. Sein Blick fiel zu Misaki, die immer noch völlig in Gedanken war und ihre Nudeln schlürfte. Ob sie jemanden hat, dem sie die Liebe gestehen will?, dachte er bei sich. Nach dem alle gegessen hatten verließen sie die Mensa und trennten sich auf dem Pausenhof. Misakis Blick schweifte zu den Bäumen mit ihrer schönen rosa Pracht, welche an diesem Wochenende nun gefeiert werden sollte. Immer wieder spukten ihr die Worte von Daisuke im Kopf herum. Ob sie an diesem Wochenende nun vielleicht den Mut haben würde Daisuke ihre Liebe zu gestehen? Schließlich seufzte sie resigniert. Die Chance hatte sie an Vortag doch schon gehabt und nicht genutzt, also warum sollte es dann am Wochenende anders laufen. Aiko ließ neben ihrer Freundin her und beobachtete ihre Gesichtszüge um ihre Gedanken zu verstehen. Alles in allem war Misaki eigentlich ein offenes Buch, welches man schnell verstehen konnte. Deshalb verstand sie auch nicht, wie Daisuke das Offensichtliche immer noch nicht bemerkt haben konnte. „Ich wünsche dir viel Glück für dieses Wochenende, Misaki-chan“, meinte Aiko lächelnd. Verwirrt sah diese nun das blonde Mädchen an und blieb stehen. Ihr Blick blieb an Aiko kleben, die noch ein paar Schritte weiter gegangen ist. „Vielleicht erwidert er sie ja. Deine Gefühle.“ Sie drehte sich nun zu der Kleineren um und grinste. Die Braunhaarige hatte nun verstanden, was Aiko meinte und lies lächelnd den Kopf hängen. „Um ehrlich zu sein… ich hoffe, dass es nicht so ist.“ Ein trauriges Lächeln lag auf Misakis Lippen und ihre Augen waren voller schmerz als sie die Größere nun wieder ansah. Von einem etwas entfernten Punkt wurden die beiden Mädchen beobachtet. Ein Mädchen mit pinken langen gelockten Haaren in schneeweißer Kleidung saß auf einen der Kirschbäume und schaute bedenklich zu den beiden Mädchen. „Das die Wächter der Elemente so junge Mädchen sein würden, hat mich doch sehr überrascht“, sprach sie zu sich selbst. Ihre Augen spiegelten Zweifel wieder. „Die haben doch mehr eigene Probleme, als das sie sich so eine schwere Last aufbinden sollten.“ Die Gestallt beobachtete noch wie Misaki sich umdrehte und ihrer Wege ging und verschwand schließlich. Aiko fühlte sich ziemlich allein gelassen von ihrer besten Freundin. Sie verstand sie einfach nicht. Warum hoffte sie, dass Daisuke ihre Gefühle nicht erwidern würde? War die Erklärung auf diese Frage vielleicht die Antwort auf die tiefe Trauer des braunhaarigen Mädchens. Misaki war sehr froh, dass sie nun Biologie hatten. In diesem Kurs war keiner ihrer Freunde. Keine Aiko, keine Yoko und kein Daisuke. Trotzdem war ihre Konzentration nicht die beste. Nur halb bekam sie mit, was der Lehrer versuchte den Schülern beizubringen und ihre Notizen für diese Stunde waren auch eher mager ausgefallen. Immer wieder schweifte ihr Blick aus dem Fenster. Sie saß im ersten Stock des Nordflüges vom Schulgebäude mittig in der Fensterreihe. Die Baumkronen tanzten im Wind und bewegten sich in einer beruhigenden Art hin und her. Die Kirschblütenzierde war wie immer eine Augenweide. Immer wieder erinnerte Misaki sich an die Sache, die Daisuke in der Pause erzählt hatte, doch schüttelte sie immer wieder den Kopf. Für das Hanami sollte die Bühne wieder in Anspruch genommen werden und eine schöne Show stattfinden, die von den einzelnen AGs und Clubs geplant werden sollte. Misaki gehörte dazu, denn auch der Cheerleaderclub sollte auf der Bühne etwas vorführen. Also wurde noch eine ganz neue Kür eingeübt für das Hanami fest. Nach den Proben ging Misaki zu der Bühne und entdeckte dort Yoko, die mit dem Schulchor probte. Sie setzte sich auf eine der Bänke und hörte aufmerksam zu. Yoko bekam ein Solo und Misaki musste doch feststellen, dass sie eine wunderschöne helle Stimme hatte. Während sie so vor sich hinträumte tippte ihr jemand unerwartet auf die Schulte. Hastig drehte sich die Braunhaarige um und blickte in zwei azurblaue Augen. „Daisuke-kun.“ Verwundert beobachtete sie ihren Sandkastenfreund, wie er sich neben sie setzte. „Was machst du hier, Misaki-chan?“ „Ich wollte mir noch mal die Bühne vor dem Hanami anschauen und konnte so zufällig den Proben vom Chor beiwohnen.“ Daisuke nickte. Nach den Proben kam Yoko zu den beiden hin und strahlte übers ganze Gesicht. „Und? Wie fandet ihr mich?“, fragte sie ganz aufgeregt. „Euer Auftritt wird sicher ein ganz großer Erfolg“, meinte Daisuke und Misaki stimmte ihm zu. „Du hast eine Stimme wie ein Engel“, lobte die Braunhaarige, dass Yoko ganz verlegen wurde. „Sag mal Misaki-chan. Was würdest du davon halten, wenn wir das Hanami zusammen verbringen. Natürlich auch mit Tani-san.“ Etwas überrascht sah Misaki in die hoffnungsvoll schimmernden Augen von Yoko. „Von mir aus… gerne!“, antwortete sie schließlich glücklich lächelnd. Auch Yoko lächelte, wobei Daisuke sich gerade etwas überfahren fühlte. Misaki verabschiedete sich von den beiden um Aiko bescheid zu geben. Sie sie winkte den beiden noch eine Weile und als sie weg war sah Daisuke Yoko etwas vorwurfsvoll an. „Ich dachte, wir verbringen das Hanami nur zu zweit.“ Er zog einen Schmollmund. „Sei doch nicht so Daisuke-kun.“ Sie nahm ihn in ihre Arme und wuschelte ihm grinsend durch die Haare. „Deine Sandkastenfreundin wird uns schon nicht den Abend verderben“, schmunzelte sie. „Manchmal habe ich irgendwie das Gefühl, dass dir nichts an unserer Beziehung liegt“, murrte Daisuke nun. „Das Thema hatte wir doch schon.“ Der Braunhaarige bekam eine Kopfnuss und damit war das Thema gegessen. Aiko war derweil zu hause in der Küche tätig. Eigentlich hatte sie ja gar keinen Hunger, aber beim Kochen konnte sie immer gut nachdenken. Ihre Gedanken kreisten um das, was Misaki ihr in der Mittagspause gesagt hatte. Sie fand sich keine Erklärung für die Worte ihrer besten Freundin. Sie liebte Daisuke über alles und doch wollte sie nicht, dass dieser ihre Gefühle erwidert. „Irgendwie is das zu hoch für mich“, sagte sie zu sich selbst. Während sie so nachdachte bemerkte sie auf einmal, dass es leicht angebrannt roch. Ihr Blick fiel auf den Topf auf dem Herd. „Verdammt! Mein Pudding!!!“ Schnell nahm sie den Topf von der Herdplatte und drehte diese runter auf null. Mit einem Löffel schöpfte sie etwas von der Substanz aus dem Topf und probierte. Ihre Gesichtsmimik verzog sich, als sie den Löffel in den Mund schob. „Is das widerlich“, stellte sie fest und kippte kurz darauf das ganze Zeug ins Klo. Gerade als sie sich wieder in die Küche begab klopfte es bei ihr an der Tür. Schnell legte Aiko den Topf in die Spüle und machte sich dann daran die Tür zu öffnen vor der niemand geringeres stand als Misaki. „Du? Hier?“, wunderte sich die Blonde und hatte weit die Augen aufgerissen. „Würdest du zusammen mit Yoko-chan, Daisuke-kun und mir zum Hanami gehen?“ Immer noch perplex sah Aiko ihre Freundin an. Sie würde sie nun am liebsten nach dem Fragen, worüber sie schon die ganze Zeit grübelte, doch wollte sie nicht die gute Laune der Kleineren verderben und beschloss doch lieber zu schweigen. „Klar. Warum denn auch nicht“, war ihre schnelle Antwort auf die Frage der Braunhaarigen. Misaki hielt nun die Nase in den Wind und bemerkte einen leicht verbrannten Geruch, der aus Aiko Wohnung kam. „Ist dir was angebrannt?“, fragte sie nun neugierig. Beschämt drehte die Blonde den Kopf weg. „Ich war so in Gedanken, dass mir der Pudding verkohlt ist.“ Nun fing Misaki laut an zu lachen. Ihre Freundin war eine Meisterin in der Küche und doch hat auch sie nun etwas in den Sand gesetzt. Das war Aiko nun wirklich zum ersten Mal passiert und sie schämte sich, weil die Kleinere so darüber lachen musste. „Mach’s besser“, grummele sie nur und Misaki nahm dies prompt als Einladung und schlich sich an der Blonden vorbei in die Wohnung. Das große Fest des Internates rückte mit jedem Tag näher und schließlich und endlich war es auch so weit. In großen Scharen sammelten sich die Schüler im Zentrum des Parks an, welches mit Kirschbäumen übersäht war. Ein richtiges rosafarbenes Meer nahm einem die Sicht in den blauen Himmel. Das Licht welches sich durch die einzelnen Zweige kämpfte sammelte sich im Gras. Misaki stand genau in so einer Lichtung unter einem blühenden Baum. In ihren Händen hielt sie einen großen Picknickkorb. Ihr Blick war geneigt und verträumt. So kam es das sie es nicht merkte wie sich ein kleines Grüppchen auf sie zu bewegte. Erst als die Schatten der Personen das Licht im Gras bedeckten sah sie auf und erblickte ihre drei Freunde, die ebenfalls alle bepackt waren. Yoko hatte die Decke für das Picknick mitgebracht und breitete diese nun aus. Alles wurde schön hergerichtet, so dass jeder an alles gut ran kam. Alle setzten sich so, dass sie einen guten Blick auf die Bühne hatten. „Tritt der Chor heute auf?“, fragte Misaki neugierig. Die angesprochene Blauhaarige nickte schwach und meinte: „Warum sonst hätten wir die ganze Woche geprobt. Zwei neue Lieder haben wir extra für das Hanami gelernt.“ „Cool. Bin ich ja mal echt gespannt“, sagte Aiko grinsend. Misaki hielt nun einen Teller hoch, wo fünf Reisbällchen drauf waren und bot sie den einzelnen an. Die drei nahmen dankend entgegen und probierten auch gleich einen bissen. Als die Braunhaarige den Teller lächelnd zu sich zog griff eine Hand von hinten über sie hinweg und nahm sich ebenfalls ein Reisbällchen. Überrascht drehte sich Misaki zu dieser Person um und auch die anderen drei wollten wissen wer das denn war. Ihnen zeigte sich ein blonder Junge der genüsslich in das Reisbällchen biss und es grinsend vertilgte. „Shimano-kun! Was machst du denn hier?“, fragte Daisuke seinen Mannschaftskollegen überrascht. Der Blonde setzte sich nun gelassen direkt neben Misaki und antwortete nur: „Wollt’ mir mal so anschauen was hier abgeht und habe zufällig euch entdeckt. Die Reisbällchen sahen so einladend aus.“ „Das gibt dir noch lange nicht das Recht dir einfach eins zu nehmen“, zischte Yoko erbost, doch Misaki beruhigte sie wieder. „Ist schon okay. War doch eh eins zu viel. Am Ende hätten sich noch welche von uns um das fünfte Reisbällchen gestritten.“ Die Kleinste der Gruppe schmunzelte und sah den dazugekommen Gast freundlich lächelnd an, so dass dieser schon rot wurde. „Schmeckt es dir denn?“, fragte sie ihn. Yamato nickte. „Klar! Mit Lachs schmecken die Dinger doch am geilsten.“ Die 15jährige freute sich sehr über dieses Lob und machte sich nun auch daran ihres zu verspeisen. Yamato blieb also bei der Gruppe und wurde von Misaki beim Essen immer mit einbezogen. Zum Glück hatten sie, Aiko und Daisuke genug zu essen gemacht, wo Misaki es merkwürdig fand, dass Yamato ausschließlich ihre Kost verzehrte. Yoko hatte für die Getränke gesorgt, wo Yamato sich aber auch noch selber helfen konnte. Die Blauhaarige musste sich aber nach einer Weile zur Bühne begeben und verabschiedete sich für kurz von ihren Freunden. „Ist sie gut?“, fragte Yamato das neben ihm sitzende Mädchen. Diese nickte nur eifrig. „Warte auf ihr Solo.“ Der Chor betrat nun die Bühne. Yoko fand sich direkt in der ersten Reihe, da sie zum ersten Jahr der Oberstufe gehörte. Am Flügel saß ein Junge mit schwarzen Haaren und olivgrünen Augen. Er war aus dem zweiten Jahr der Oberstufe und half dem Chor aus. Seine Finger begannen nun über die weißen und schwarzen Tasten zu tanzen und es erklang eine schöne, wohltuende Melodie. Die Schüler im Park verstummten und lauschten der Melodie aufmerksam. Der Chor setzte nach dem Intro ein. Misakis Augen weiteten sich vor Begeisterung und glänzten. Auch Daisuke war begeistert von dem Lied, welches sie hörten. Dagegen waren Aiko und Yamato eher desinteressiert. Als Yokos Solo begann schauten alle erstaunt auf. „Das ist wirklich echt gut“, gab Yamato zu und Aiko nickte nur. So lauschten sie weiter dem Lied, bis es zu ende war und das Nächste begann, welches, Misakis Ansicht nach, noch schöner war als das Erste. Als der Chor mit seinem Auftritt fertig war, verbeugten sich die einzelnen Schüler auf der Bühne und alle Anwesenden im Park drückten ihre Begeisterung durch jubeln und klatschen aus. Der Chor teilte sich auf und Yoko machte sich wieder auf den Weg zu ihren Freunden. „Yoko-nee-chan, warte doch bitte.“ Die Angesprochene stoppte und drehte sich um zu einem pinkrothaarigen Mädchen, dass ihr wie aus dem Gesicht geschnitten war. „Aneki-san. Was gibt es denn?“ „Wo hin machst du dich denn so eilig auf den Weg, meine Liebe?“ Das Mädchen lächelte Yoko zuckersüß an. „Ähm…“ Die Blauhaarige wirkte in Gegenwart ihrer älteren Schwester sehr nervös. „Bist du mit Freunden hier Yoko-nee-chan?“ Immer noch zierte ein Lächeln das Gesicht der Pinkrothaarigen. „Schon…“ Fröhlich hakte sich die Ältere der beiden nun bei ihrer Schwester ein und meinte: „Na dann lass uns ihnen doch einen Besuch abstatten.“ Yoko fühlte sich jedoch nicht so wohl bei der Sache. Es dauerte nicht sehr lange, da hatten sie sich über die Wiesen geschlängelt und waren wieder bei der kleinen Gruppe von vier Leuten. Als Daisuke Yoko entdeckt hatte entgleisten seine Gesichtszüge für einen kurzen Augenblick. Er fing sich wieder und ließ sein Haupt ihn einer Verbeugung sinken. Die anderen drei verstanden dies zwar nicht, doch gab der Braunhaarige den anderen zu verstehen es ihm gleich zu tun. Yoko setzte sich gleich wieder neben Daisuke und ihre Schwester gesellte sich daneben. „Ganze drei neue Gesichter“, stellte diese mit Verwunderung fest. Sofort machte sich Yoko hastig daran alle vorzustellen. „Also Aneki-san. Das sind einmal Hatamoto Misaki, die Sandkastenfreundin von Daisuke und das Mädchen neben ihr, ist Tani Aiko. Ach ja… und der Junge da ist Shimano Yamato.“ „Sehr erfreut. Asuwara Mari ist mein Name. Ich gehe in die 3-2 und bin die ältere Schwester von Yoko.“ Misaki kam dieses Mädchen ein wenig komisch vor und Aiko konnte sie auf Anhieb nicht leiden. Sie wirkte für Misaki so ein bisschen aufgesetzt und Yoko war nun im Gegensatz zu vorher alles andere als fröhlich. Sie und Daisuke wirkten nun sehr angespannt und gespielt. Während der Tag so vorüber zog unterhielt sich die Gruppe von nun fünf Leuten ausgiebig über alles Mögliche. Mari zeigte unerwartet hohes Interesse an den dreien, von denen sie zuvor erst einmal gar nichts wusste. Gegen Abend musste sie sich jedoch verabschieden. „Vielen dank für den heiteren Nachmittag, es war sehr schön. Hatamoto-chan, dein Bento war sehr köstlich. Ich muss nun aber.“ Sie stand auf und sofort tat Yoko es ihr gleich. „Ich bringe dich noch ein Stück Aneki-san. Die beiden machten sich also auf den Weg und Daisuke atmete auf. „Was hast du denn Daisuke-kun?“, fragte Misaki nun neugierig. „Ach weißt du Misaki-chan. Mari-san ist ein bisschen anstrengend musst du wissen.“ Das verstand die Braunhaarige nun aber gar nicht. „Ich fand sie eigentlich ganz nett“, entgegnete Misaki. „Ja. So wirkt sie und eigentlich ist sie es auch, aber Mari-san und Yoko-chan kommen aus guten Hause und Mari ist die ältere der beiden und das lässt sie Yoko auch spüren.“ „Was? Sie sind keine Zwillinge? Die sehen doch komplett gleich aus“, meinte Yamato da nur. „Ja, weil Yoko alles daran setzt, so auszusehen wie Mari.“ Bei den beiden Mädchen derweil ließ Yoko bedenklich den Kopf hängen. Mari schaute ziemlich erst aus. „Yoko-nee-chan ich versteh dich einfach nicht. Du bist ein hübsches gebildetes Mädchen aus gutem Hause. Warum gibst du dich mit solchen Rumtreibern ab?“ Yoko wagte nicht den Mund zu öffnen. Jeder Widerspruch hätte als Beleidigung gegolten. „Und wie kannst du nur mit diesem Zaiki eine offizielle Beziehung haben? Wir wissen beide wie seine Vergangenheit aussieht. Von so jemanden sollte man sich fern halten.“ Yoko versetzte dies einen Stich in die Brust. Mari hatte hinter ihrem Rücken über Daisuke Rechaischen machen lassen und so raus gefunden, dass seine Mutter abgehauen war, sein Vater schließlich arbeitslos wurde, zu trinken begann und auch anfing den Jungen zu schlagen. Yoko wollte dies zu Anfang nicht glauben und fragte deshalb bei Misaki nach, doch bestätigte diese nur was Mari behauptete. Misaki hatte zwar nicht alles gesagt gehabt, aber ihr trauriger Blick zeigte ihr, dass da mehr war. „Yoko-nee-chan. Um unserer Familie keine Schande zu bereiten, solltest du deine jetzigen Freunde ganz schnell vergessen und dir neue suchen, die unserem Standart gerecht werden.“ Yoko blieb wie angewurzelt stehen. Ihr Blick war gesenkt und vor Wut ganz verzerrt. Sie biss sich auf die Unterlippe, um zu verhindern, dass sie etwas sagen würde. Mari merkte dies zwar durchaus, doch schien sie es gekonnt zu ignorieren. „Denk über meine Worte nach“, sagte Mari noch zum Abschied und ging alleine weiter. Seit die beiden losgegangen waren, war bereits einige Zeit vergangen. Die Sonne war schon so weit gesunken, dass das Abendrot dem Nachtblau einräumte. So langsam machte sich Daisuke um seine Freundin sorgen. „Wo bleibt Yoko-chan denn nur“, kam es von der ebenfalles besorgten Misaki. „Das Feuerwerk fängt auch gleich an. Das würde sie sich doch nicht entgehen lassen.“ Daisuke stand auf und machte sich auf den Weg sie zu suchen. Misaki entschloss sich dazu dem Jungen bei der Suche zu helfen. „Hey! Wartet, ich komm auch mit!“, rief Yamato, doch wurde er von Aiko aufgehalten. Sie zog ihm die Beine weg und er landete direkt auf seiner Nase. Als er wieder aufsah waren die zwei schon weg. „Ey! Was soll das du Tusse?!“ „Tusse?! Pass lieber auf was du sagst, sonst hast du gleich von der Tusse einen hängen!“ Die zwei knurrten sich an. Misaki und Daisuke waren derweil den Weg, den Yoko mit ihrer großen Schwester gegangen war abgelaufen, doch ließ die Blauhaarige nichts von sich sehen. Sie suchten also auch noch ein bisschen weiter, bis sie an der Grenze des Sakuragartens waren. „Wo kann sie nur sein?“ Es war inzwischen ganz dunkel und das Feuerwerk begann. Die beiden sahen gen Himmel und seufzten. „Lass uns auf den Rückweg machen. Yoko-chan wird schon nichts passiert sein.“ Daisuke machte sich also auf den Weg und Misaki ging ein paar Schritte hinter ihm. Nun vielen ihr wieder die Worte des Älteren ein und sie schaute sich um. Das Mondlicht hatte eine faszinierende Auswirkung auf die Kirschblüten und das Feuerwerk machte das ganze ebenfalls noch einmal unglaublicher. Misaki blieb stehen und schauten ihn die Kirschbaumkronen, wo das zartrosa der Blüten geheimnisvoll schimmerte und im Hintergrund das Feuerwerk in allen möglichen Farben sich über den Nachthimmel verbreitete. Daisuke viel schließlich auf, dass Misaki stehen geblieben war und drehte sich zu ihr um. „Misaki-chan?“ Mit leicht geröteten Wangen sah das Mädchen zu Daisuke. Ihr Herz raste wie wild und sie glaubte das Pochen schallend laut hören zu können. Ihr Atem wurde schwer und sie glaubte, wenn sie sich jetzt nicht bald Luft im Herzen machen würde, dann würde ihr Herz zerspringen. Mit zitternden Lippen sah sie zu Daisuke auf in dessen Augen, das Feuerwerk tobte, das am Himmel statt fand. „Daisuke-kun… ich… ich li…“ Verwirrt sah Daisuke seine Sandkastenfreundin an. Was wollte sie im sagen? Doch weiter kam die Braunhaarige nicht, denn es begann auf einmal die Erde zu beben und sie verlor das Gleichgewicht. Hätte Daisuke ihre Hand nicht gehalten wäre sie wahrscheinlich auf ihrem Hosenboden gelandet. „Alles okay, Misaki-chan?“ Sie nickte nur kurz und rappelte sich wieder auf. Ein ungutes Gefühl sagte ihr, dass dies keine normale Erderschütterung gewesen sein kann. „Das passiert in letzter Zeit wirklich oft“, fiel es Daisuke auf. Misaki musste ihrem Sandkastenfreund Recht geben und das bestätigte auch nur ihren Verdacht. Sie setzte zum Sprint an und rannte nach ihrer Intuition davon. Daisuke konnte gar nicht so schnell schauen, wie Misaki auf einmal weg war. „Misaki-chan!“ Das Mädchen war um ein zwei Ecken gebogen und dort kam ihr auf einmal eine Lichtkugel entgegen. Mit einem Radschlag war sie diesem Geschoss ausgewichen und es schlug auf den Boden, wo ein Krater zurück blieb. Misaki schaute in die Richtung woher die Lichtkugel kam. Eine Gestalt mit weißen leuchtenden Flügeln stand vor ihr. „Du hast ein sehr gutes Gespür, Wächterin des Wassers.“ „Ich kann mich über ein solches Lob von dir nicht freuen! Was willst du hier? Verschwinde, wenn es darum gehen sollte, dass ich mit dir gehen soll. Ich lehne ab!!!“ Die Gestallt sah sie verwundert an. „Die Begegnung mit den Unterweltlern muss dich sehr geprägt haben. Bitte überdenke deine Entscheidung noch einmal. Gott braucht deine Hilfe.“ „Wofür braucht er die Hilfe der fünf Elemente?“, fragte Misaki nun skeptisch. Der Blick der geflügelten Gestallt wurde ernster. „Das darf ich dir leider nicht sagen. Befehl von oberster Stelle.“ „Wenn mir keine genauen Gründe genannt werden, wird sich mein Entschluss auch nicht ändern“, sagte Misaki darauf entschlossen. Die Gestallt seufzte. „Schade. Ich dachte, wir könnten das so regeln, aber du lässt mir keine andere Wahl.“ Nun sausten mehrere Lichtblitze auf das Mädchen zu, denen sie nur mit Mühe ausweichen konnte. Als die Gefahr erst einmal gebannt war sah sie ihre Chance zur Verwandlung. Sie musste Kämpfen, das hatte sie inzwischen verstanden. Sie zeichnete das Symbol für Wasser in die Lüfte und sprach: „Kogeki no Mizu!“ Eine Wasserfontäne schoss auf das Himmelswesen zu, welches gerade noch entkam. Wieder ließ sie Lichtblitze auf Misaki los, doch diese entkam mit Bravour und dankte innerlich ihrer Trainerin vom Cheerleaderclub. Haken schlagend rannte Misaki nun auf die Gestallt zu und wicht den Lichtblitzen gezielt aus. Als sie vor der Gestallt angekommen war zeichnete die wieder das Symbol für Wasser rief „Kogeki no Mizu“ und schlug mit der flachen Hand gegen den Bauch von der geflügelten Gestallt. Diese wurde von einer gewaltigen Kraft getroffen und weggeschleudert. Die Wasserfontäne welche sich zwischen der Hand und dem Körper gebildet hatte rieselte nun in dünnen Fäden auf die Erde nieder. Das Himmelswesen wand sich unter Schmerzen. „Verschwinde oder du wirst es bereuen“, war es der Rat von Misaki und die Gestallt sah sie mit Hasserfülltem Blick an. „Es wird dir noch Leid tun, dass du mein Angebot in den Wind geschlagen hast. Du wirst es bereuen, das verspreche ich dir.“ Mit diesen Worten Verschwand das Himmelswesen im Nichts. Seufzend verwandelte Misaki sich zurück und wollte sich auf den Weg in den Sakuragarten machen, als sie wie Angewurzelt stehen blieb und mit verschrecktem Blick eine Person entdeckte, die sie ebenfalls schockiert ansah. „Yo…Yoko-chan.“ Kapitel 8- Ende Hosted by Animexx e.V. 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