Dreams are my reality von abgemeldet (Eine herzzerreisende Geschichte über Liebe und Freundschaft!) ================================================================================ Kapitel 7: Ein ungewöhnlicher Moment ------------------------------------ Sahra saß in Zane’s Zimmer in einem der weißen Sessel und blickte trotzig. Zane stand vor dem Fenster und schaute auf die langsam untergehende Sonne. Fast zwei Wochen waren vergangen, seitdem Sahra hier eingezogen war. „Willst du nicht mal wenigstens nach Yasuri schauen?“ fragte Zane plötzlich und ohne sich umzudrehen. Die Angesprochene verschränkte trotzig die Arme vor der Brust und sackte tiefer in den Sessel. „Sie hat angefangen. Sie wollte uns verkuppeln. Ich werde den Teufel tun und mich bei ihr entschuldigen.“ rief sie aus. „Sie wollte doch nur helfen. Außerdem hast du ihr mehr angetan, als sie dir. Sahra, sie war einmal deine beste Freundin.“ meinte Zane ruhig. „Ja. WAR einmal. Nach dieser Situation nicht mehr. Ich kann mich nur wiederholen, Zane. Sie hat angefangen und DAS war genauso schlimm, wie verprügeln.“ verteidigte sich Sahra störrisch. „Sie hat dir aber schon so oft aus der Patsche geholfen und dich getröstet. Yasuri ist mindestens so stark wie du. Aber ihr beide seit so stur und denkt dass nur ihr Recht habt und wenn ihr das weiter durchzieht, werdet ihr nie wieder Freundinnen. Und du willst doch wieder mit Yasuri befreundet sein, oder nicht?!“ sagte Zane, mit seiner kühlen aber weisen Art. „Nun ja...schon. Aber dass sie mich mit jemanden verkuppeln wollte, in den ich nicht verliebt bin, das ist doch echt böse.“ sagte Sahra und hielt sich sofort nach ihrem Satz die Hand vor den Mund. Was hatte sie da eben gesagt? Zane erstarrte und blickte traurig auf das Gelände der Duellakademie. „Der Klügere gibt nach! Vertrau mir, danach werdet ihr euch besser fühlen.“ flüsterte Zane, nachdem er sich wieder gefangen hatte. Sahra grummelte etwas Unverständliches und regte sich innerlich über ihren letzten Satz auf. Yasuri legte ihren Zeichenblock beiseite und schaute an die Wand, wo ihre Schlittschuhe hingen. Ich will endlich wieder Schlittschuhlaufen! Dachte sie und fasste einen Entschluss. Sie hatte zwar noch strickte Bettruhe, aber das störte sie nicht. Vorsichtig schob sie ihre Decke weg und blickte auf ihr rosafarbenes Nachthemd und ihre nackten Beine. Zittrig versuchte sie sich aufrecht ins Bett zu setzten. Das stellte sich als ziemlich schwer heraus, denn immer noch tat ihr alles weh. Doch dann hatte sie es geschafft und saß (Zähne zusammen beißend) auf ihrem Bett und streckte vorsichtig ihre Beine aus, um in ihre Hausschuh-Pumps zu schlüpfen. Wackelig setzte sie erst einen Fuß, dann den Anderen in die Schuhe. Unsicher versuchte Yasuri ihr ganzes Gewicht auf die zittrigen Beine zu stellen, damit sie aufstehen konnte. Nach einiger Mühe hatte sie es dann geschafft und klammerte sich an ihren Nachttisch. Aber sie stand! Wackelig und verschwitzt, aber sie hatte es wirklich geschafft! Du bist doch eine starke Frau! Dachte Yasuri stolz und wollte gerade einen Fuß vorsetzen, um zu laufen, als es an die Tür klopfte. Ohne eine Antwort trat Chazz ein. Er blieb wie angewurzelt stehen. „Yasuri!“ rief er und versuchte sich zu fangen. Nach einigen Sekunden stürmte er auf sie zu und stützte sie. „Du hast noch strikte Bettruhe! Was machst du?“ fragte er besorgt und hob Yasuri hoch (So wie ein Bräutigam seine Braut trägt, um sie durch die Tür zu tragen) und legte sie behutsam ins Bett. Vorsichtig zog er ihr die Schuhe aus und legte die warme Decke über seine Freundin. Rasch zog er sich einen Hocker her und befühlte Yasuri’s Stirn. „Mir geht es gut.“ meinte sie und nahm seine Hand in ihre. Es kribbelte sie. „Warum hast du versucht zu gehen und zu stehen?“ fragte Chazz besorgt und streichelte ihre Hand. „Ich wollte endlich raus. Du weißt gar nicht, wie langweilig es ist, den ganzen Tag im Bett zu liegen. Und dann auch noch über zwei Wochen lang.“ rechtfertigte sich Yasuri. Chazz lächelte sie und küsste sie. „Das liebe ich so an dir.“ flüsterte er. Yasuri stellten sich die Nackenhaare auf und sie kribbelte es überall. „Soll ich bei dir bleiben und dich pflegen?“ fragte Chazz. Yasuri schnaubte und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich bin keine 90-jährige Oma, die kurz vorm sterben ist. In spätestens einer Woche stehe ich wieder auf dem Eis.“ Chazz lachte und winkte zum Abschied. „Es ist deine Entscheidung. Ich wollte dir wirklich nicht zu nahe treten. Tschüss.“ sagte er und schloss die Tür hinter sich. Ungefähr drei Stunden später war Yasuri schon einmal vom Bad und zurück gewatschelt (Ach, die Arme) und hatte gerade ihr Bild vollendet, als es klopfte. Nach Yasuri’s „Herein“ trat jemand ein. Als Yasuri das rote Haar sah, stockte sofort ihr Atem und sie setzte sich kerzengerade auf. Sahra schloss behutsam die Tür und stellte sich genau vor Yasuri’s Bett. Sie blickte auf ihre schwarzen Stiefel. „Was machst du denn hier?“ keifte Yasuri und musterte Sahra von oben bis unten. „Das ist...auch mein...Zimmer. Außerdem...wollte ich...mich bei dir...“ Sahra unterbrach sich. „Hast du deine Sturheit und Starrköpfigkeit überwunden und weißt du jetzt, dass ich nichts Böses wollte oder schickt dich Zane?“ rief Yasuri. Sahra schwieg und befingerte ihre dunkle Jeans. „Dachte ich mir es doch.“ schnaubte Yasuri und strich sich eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht. Sahra kämpfte mit den Tränen. Was sollte sie sagen? Wie sollte sie sich entschuldigen? „Es tut...mir so...schrecklich...Leid. Ich weiß, dass...ich einen...Fehler gemacht...habe.“ stotterte Sahra und sank weinend in sich zusammen. Jetzt hockte sie da, ihre roten Haare waren ihr ins Gesicht gefallen und sie weinte bitterlich. Yasuri’s Auge zuckte und sie überkam ein ungewöhnliches Gefühl. Sie hatte Mitleid. Langsam stand Yasuri auf, schlüpfte in ihre Pumps und watschelte zu ihrer Freundin. Behutsam strich sie Sahra über den Rücken. Sahra erstarrte und konnte es kaum fassen. Was für ein ungewöhnlicher Moment! Dann heulte sie einfach weiter und kuschelte sich an Yasuri’s Brust. Freundlich strich sie ihrer Freundin über die Haare und es war alles vergessen. „Ich verstehe dich. Es war echt dumm von mir euch zu verkuppeln. Es war gemein.“ „Nein, ich war dumm. Ich habe überreagiert und hatte so eine Wut im Bauch. Aber von Anfang an, wollte ich wieder zurück kommen.“ schluchzte Sahra und stand auf. „Kommst du zurück?“ fragte Yasuri und blickte Sahra tief in die dunkelblauen Augen. Erst jetzt wurde Sahra klar, dass Yasuri wackelig vor ihr stand und laufen konnte. „Du kannst wieder laufen und stehen?“ fragte sie erstaunt. Yasuri verdrehte die Augen, stemmte die Hände in die Hüften und rief: „Oh, Man! Ich bin keine Oma und so leicht gebe ich nicht auf. Ich bin stark und wollte wieder Schlittschuh laufen.“ Sahra lächelte und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Hol dir erst einmal ein Taschentuch und dann holst du deine Sachen von Zane. Und vergiss nicht, ihm „Danke“ zu sagen.“ kommandierte Yasuri und versuchte selbstsicher in ihr Bett zu gehen (was ein bisschen verunglückte). Sahra nickte, wischte sich die Tränen weg und lief in das Jungen-Haus um ihre Sachen zu holen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)