Andys Jugendsünden II von LoveKills (In äußerst kreativer Zusammenarbeit mit BlackLightning. Der Kuchen und die jeweils zwei Cocktails im Wassermann waren schuld an dem, was ab Kapitel sechs passiert. XD Zum Glück) ================================================================================ Kapitel 6: Entscheidung ----------------------- Kapitel 6 Entscheidung 15. Februar 2007 Tobs hatte nicht schlafen können. Sein Kopf tat weh. Er kam absolut nicht zur Ruhe, obwohl er sich dermaßen ausgepowert hatte. Vielleicht lag es an dem Ecstasy, das Sam ihm noch im Soul gegeben hatte. Sam lag übrigens seelenruhig in seinem Bett. Hatte einen absolut entspannten Gesichtsausdruck und hatte sich irgendwie in seine Bettdecke gekuschelt, dass man nur noch dessen Kopf sehen konnte. Mit einem leisen Ächzen erhob sich der junge Student. Blickte mit einem Schmunzeln die Schale an, in der noch vor einer guten Stunde ein Haufen Eiswürfel gewesen waren, welche mittlerweile zu Eiswasser geschmolzen waren. Tobs kramte aus seiner Hosentasche seine Zigaretten heraus. Ging, so leise wie möglich, auf die, an das Zimmer angrenzende, Terrasse. Setzte sich dort auf einen der gemütlichen Korbstühle. Ließ seine Seele ein wenig baumeln, während er den blauen Rauch der Kippe in die sternklare Nacht blies. Ob das so eine gute Idee war? Tobs wusste es nicht. Er wusste im Augenblick gar nichts. Er wusste nur, dass diese Nacht mit Sam dermaßen aufregend gewesen war, wie er es tatsächlich lange, vor allem nicht mit Andy, erlebt hatte. Dass das alles so hatte ausgehen müssen, wollte nicht so ganz in seinen Kopf hinein. „Du wirst nur krank, wenn du nackt in der Kälte sitzt.“, meinte ein sanft klingendes grollen hinter dem jungen Mann. Tobs hatte ein leicht trauriges Lächeln auf den Lippen, die stark an der Marlboro zog und den Rauch abermals in einem dünnen Strahl in die Dunkelheit blies. Er schüttelte kurz den Kopf. „Ich muss ein wenig ausdampfen.“ Sein Grinsen war aus den Worten deutlich heraus zu hören gewesen, welches allerdings schnell wieder verblasste. Selbst nach dieser Nacht, war Andy nicht aus seinem Kopf verschwunden. Zumindest die Geschehnisse nicht. Es war einfach noch zu frisch, selbst die Ringabdrücke waren noch zu sehen, auch wenn es nicht mehr wehtat. Aber er hatte mit jemand, nicht mehr vollständig, Fremden die Nacht verbracht. Mit Sam ein Bett geteilt und wirklich verdammt guten Sex gehabt. Facettenreich, intensiv. Das war kein kurzes ´Einmal-drüberrutschen-und-abhauen-´ Ding gewesen. „Wieso? Ist dir so heiß?“ Sam hatte seine Arme um Tobs´ Schultern gelegt. Küsste ihn leicht auf die Wange. „Ich frage mich immer noch, wie diese Abdrücke an deine Wange kommen.“ Tobs hatte Sam das nicht unter die Nase reiben wollen. Das hätte nur die Atmosphäre zerstört und diese war unglaublich gewesen. Ein Prickeln hatte in der Luft gelegen. „Wenn du mich berührst steigt mir die Hitze in den Körper.“ Tobs drehte den Kopf leicht. Grinste sein Gegenüber leicht an. „Meinungsverschiedenheiten gehen halt nicht immer ganz glimpflich aus.“ Er hauchte einen kurzen Kuss gegen Sams Lippen. „Ich hatte mir schon fast gedacht, dass es um eine Streiterei ging…“ Sam drückte den Jüngeren weiter an sich. Legte sein Kinn auf Tobs´ Schulter. „Muss aber ziemlich heftig gewesen sein, wenn du sogar ein Pflaster an dieser Stelle trägst.“, meinte er etwas lächelnd. Prügeleien war er schon immer aus dem Weg gegangen. Aber dass es so heftig werden konnte, hatte man zwar oft gehört, aber wirklich vorstellen hatte er sich das nie wirklich können. Tobs nickte langsam. Er wollte Sam nicht gleich auf die Nase binden, dass er sich frisch hatte tätowieren lassen. Mit einem kurzen Schnippen war die Zigarette über den Gartenzaun geflogen. „Lass uns reingehen, okay?“ Sam ließ Tobs los. Zog ihn in seine Arme, als sie wieder im Innern des Hauses waren und sah ihn an. „Hast du deshalb so betrübt vor dich hingestarrt, als wir getanzt hatten?“ Tobs konnte ihm genau in dem Augenblick nicht in die Augen sehen. Sam hatte eine sehr gute Menschenkenntnis, wie es schien. Und irgendwie machte er ihn, mit dieser Art und Weise ihn zu durchschauen, nervös. „Sam, ich kann Schlägereien nicht leiden. Ich hab nur darüber nachgedacht, wie es eigentlich soweit hatte kommen können. Tja, was hätte ich machen sollen? Mich einfach verprügeln lassen? Danke nein.“, flüsterte er leise. Küsste sein Gegenüber zärtlich und blickte ihm wieder in die Augen. „Ich hab über dein Angebot nachgedacht… Es wäre super, wenn ich, während ich in England oben studiere, bei dir wohnen könnte.“ Sams Augen leuchteten auf. Er drückte den jungen Studenten nur noch fester an sich und nickte schnell. „Natürlich! Du bist immer willkommen!“ Er sah total euphorisch aus. Als hätte er die ganze Zeit schon Pläne über ihr Zusammenleben ausklamüsert. „Oh Gott… wie ich mich freue…“ Er drückte seine Lippen fest, aber kurz, gegen Tobs´ und lachte laut auf. Fuhr über den breiten Rücken vor sich und legte dann den Kopf schief. „Du bist eiskalt…“ Und ehe es sich Tobs versehen hatte, stand er unter einer herrlich warmen Dusche. Einen wunderschönen Körper an sich lehnen spürend und den dazu gehörenden Mann, der ihn warm anlächelte. Ihn sanft mit, nach Lavendel, duftendem Duschgel einrieb. Langsam von den Händen über die Schultern glitt. Zur Brust kam und einen klitzekleinen Stopp einlegte. Grinste. „Sam… ich bin scheiß müde.“, murmelte Tobs mit entspannt geschlossenen Augen. Es fühlte sich gut an, aber auf eine zweite Runde hatte er jetzt keine Kraft und die Lust fehlte ihm auch. „Das sehe ich.“ Er küsste ihn flüchtig. Packte sich selbst in einen Bademantel und reichte auch seinem Gast einen. Bugsierte ihn schnurgerade wieder ins Schlafzimmer. „Ich hoffe du kannst jetzt schlafen…“ Tobs drehte sich mit dem Gesicht zu Sam. Zog ihn in seine Arme und nickte. „Das hoffe ich auch, danke.“ Tatsächlich war Tobs nach dieser kleinen Unterhaltung und der Zigarette, ebenso wie der angenehmen Dusche keine paar Minuten später eingeschlafen. Dafür war das Erwachen am nächsten Morgen der reinste Horror. Er blinzelte, wusste zwar wo er war, doch als er einen Blick auf Sams Wecker warf, sprang er auf und stand erst einmal in voller Panik im Schlafzimmer. Stolperte halb, als er sich die Hose anziehen wollte. „Scheiße… Fuck…“, fluchte der junge Mann vor sich hin. Wurde dann nur um die Hüfte gepackt und wieder zum Bett gezogen. „Hey… was ist denn?“, murmelte Sam gegen sein Steißbein. Tobs drehte sich mit entsetzt weit geöffneten Augen um und knurrte kurz auf. Sam sah ihn mit treuem Blick von unten herauf an. Legte auch noch den Kopf schief. „Wieso hast du mich nicht geweckt? Fuck… ich komm zu spät zu meiner Vorlesung…“ Er wäre beinahe ausgeflippt. Er wusste noch nicht einmal, wie er von hier aus zur S-Bahn kommen sollte. Und wenn er das nicht wusste, wie sollte er, um Gottes Willen, von Grünwald nach München rein kommen? Sam schmunzelte leicht. Hauchte einen sanften Kuss gegen Tobs´ Bauchnabel und zog ihn mit sich auf das Bett. Tobs stützte sich neben dessen Kopf ab und sah ihn an. „Süßer… es ist Sonntag.“, murmelte er gegen die Lippen des Studenten, welcher die Augen noch weiter aufmachte und sich dann mit einem lauten Seufzen auf sein Gegenüber sinken lies. „Oh man…“, jammerte Tobs leise auf. „Hättest du das nicht sagen können, bevor ich aufgestanden bin?“ Ein leises Lachen drang aus ihren Kehlen. Ein Gähnen aus Tobs´ und er schmiegte sich in die warme Umarmung von Sam. Küsste leicht über sein Ohr bis hin zu seinem Hals. „Hmm… du schmeckst gut.“, murmelte er wieder etwas schläfrig. Sam lächelte. Kraulte dem Jüngeren etwas über den Rücken. „Ich bin selbst eben erst aufgewacht, ich hätte dir das gar nicht früher sagen können.“ Er kicherte kurz auf. Trippelte mit seinen manikürten Nägeln auf Tobs´ Schulterblättern herum. Strich mit seinen schmalen Lippen leicht über seinen Hals bedacht darauf, nicht über das Pflaster zu fahren. Er wollte Tobs keine Schmerzen zufügen. Und so wie es den Anschein hatte, war das nicht unbedingt eine leichte Verletzung. „Ich mach uns Frühstück, okay?“ „Hm… Stimmt auch wieder.“ Tobs nuschelte leise. Lächelte vor sich hin. Sam wusste, und das nach einer Nacht, wie er ihn zum Glühen brachte. „Du bist mein Frühstück.“, grinste der junge Mann. Saß keine Sekunde später auf Sams Becken. Stützte sich wieder neben seinem Kopf ab und sah ihn einfach nur an. Er lachte auf. Fuhr über die trainierten Arme seines Gegenübers. „Davon wird man aber nicht fett.“ Sams Lächeln wurde breiter. Das Leder auf seiner nackten Haut scheuerte ein wenig. Aber wenn er sich den Mann, der darin steckte, ansah, dann ging ihm das so ziemlich am Arsch vorbei, sollte er irgendwann wund gescheuert sein. „Wird ja wohl gut sein.“ Tobs lachte auf. Wuschelte Sam kurz durch die Haare und küsste ihn dann zärtlich. „Nicht dass ich noch dick werde, wenn ich dich vernasche.“ Er grinste breit. „Oh ja… urplötzlich hast du fünf Kilo mehr auf den Rippen.“ Sam witzelte herum. Pfriemelte an den drei Hosenknöpfen herum und fuhr von vorne in eben diese. „Du bist so weich.“, murmelte er leicht betört von diesem Kuss. Das veranlasste Tobs nun tatsächlich zum Schmunzeln. Biss ihm flüchtig auf die Lippe und grinste ihn dann nur noch an. „Und du… süße wie Zucker.“ Tobs hatte wohl den Verstand nicht mehr ganz beisammen. Er hätte sich nie im Leben vorstellen können, mit einem Metro-Sexuellen-Schwulen das Bett zu teilen. Und dann auch noch solch eine verdammt heiße Nacht zu erleben. Das war schon einen Gedanken wert. „Da könnte ich wirklich noch zu nehmen.“ Er grinste ihn breit an. „Dann lass uns was Gesundes frühstücken.“ Sam lächelte. Tobs nickte langsam. Setzte sich neben Sam, damit sich dieser erst einmal etwas anziehen konnte. Dieser Hintern… dachte sich Tobs mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen, als sich sein ´Gastgeber´ vor ihm anzog. Ein Traum. Sam drehte sich um. Sah das Lächeln seines Begleiters und grinste ihn kurz an. Hielt ihm eine Hand hin. „Kommst du?“ „Äh ja, sorry.“ Tobs nahm Sams Hand. Erhob sich langsam und ging ihm hinterher in die Küche. Gestern - oder war es doch schon heute gewesen? – hatte er nicht viel von ihr mitbekommen. Es war ein großer, sehr heller Raum. Ein Tresen ging um eine Ecke, davor standen Barhocker und dahinter war die Küchenzeile. Man merkte einfach, dass Sam Innenarchitekt war. Und er hatte wohl einen Sauberkeitsfimmel. Denn es war fast schon unnatürlich sauber. Nach einem wirklich ausgewogenen Frühstück, es gab frisch aufgebackene Semmeln, Schinken, Käse, Trauben und Marmelade, machten sich die beiden auf den Weg. Sam fuhr ein dubkelblaues BMW-Cabrio, in dem sich Tobs fühlte, als würde er auf einer gemütlichen Couch sitzen. So viel Platz hatte man. Für die Füße. Es war einfach ein herrliches Gefühl. Der Blondling brachte Tobs noch bis zur Haustüre. Da der Student allerdings keinen Hausschlüssel besaß, zumindest noch nicht, klingelte er. Verabschiedente sich mit einem langen, sanften Kuss von seinem Begleiter und lächelte ihn an. „Du meldest dich?“, fragte Tobs leise nach. Stand im Türrahmen und sah ein festes Nicken. „Aber natürlich. Deine Nummer habe ich. Ich freu mich auf ein baldiges Wiedersehen, mein Hübscher.“ Er zwinkerte keck, und verschwand auch schon wieder in seinem Auto. Brauste davon, während Tobs mit einem breiten Lächeln, gesättigt und einfach nur glücklich nach oben und in die Küche ging. „Bin wieder da.“, meinte er leise. Hängte seine Jacke an die Garderobe an der Türe und zog seine Stiefel aus. „Boris?“ Boris kam schlappend aus dem Badezimmer. In einen weißen Bademantel gehüllt, auf dessen Rücken ein riesen großeses Playboybunny abgebildet war. Tobs wären beinahe die Augen aus dem Kopf gefallen. Er hätte im Leben nicht erwartet, dass Boris SO etwas anziehen würde. Sein Chef und bester Freund grinste ihn wissend an. „So wie du aussiehst, hattest du eine verdammt heiße Nacht. Aber was hast du mit deinem Hals gemacht?“, fragte er fast schon entsetzt über das Pflaster. Tobs schmunzelte nur. „Ja, meine Nacht war besser als die letzten paar… ääääähm, Monate zusammen.“ Er lachte leise auf. „Das Pflaster, ja… Ich sagte ja, ich hatte noch etwas zu erledigen. Warte, ich mache es ab.“ Der Student ging in die Küche. Zog mit spitzen Fingern die weiße Mullbinde ab und grinste. „Und? Was sagst du?“ Boris ging näher ran. Legte den Kopf unnatürlich schief und seufzte kurz auf. „Dass du deinen Körper so verunstaltest.“, meinte er leise. „´Before yesterday´.“, wiederholte er langsam. „Sieht nicht schlecht aus, aber meinst du nicht, dass das an der Stelle zu auffällig ist?“ Er sah ihn lange an. Sah das Lächeln und Tobs´ glitzernde Augen und schüttelte nur kurz den Kopf. Er umarmte ihn leicht. Küsste ihn kurz auf die Schultern. „So lange du glücklich bist.“, flüsterte Boris und setzte sich auf einen der Küchenstühle. Tobs zuckte leicht die Schultern. „Kurzschlussreaktion.“ Er zwinkerte für einen Moment. „Und jetzt erzähl mal mein Lieber. Wieso war diese eine Nacht besser als die letzten paar Monate zusammen?“ Ein anzügliches Grinsen erschien auf seinen Lippen. Tobs ließ sich ihm langsam gegenüber nieder. Blickte einen Augenblick aus dem Fenster und kicherte dann kindlich auf. „Oh Gott Boris… was glaubst du, was man alles mit Eiswürfeln machen kann? Scheiße… ich hab gedacht ich falle noch in Ohnmacht.“ Seine Augen fingen noch mehr zu leuchten an. Sein Grinsen war breit und sein Blick in die Ferne gerichtet. „Eine Menge, aber erzähl du es mir. Was hat dieser Blondling mit dir angestellt? Oder besser du mit ihm?“ „Er hat mich eiskalt verführt. Ist, als wir bei ihm waren, mit einem riesigen Kübel voller Eiswürfel in das Schlafzimmer gekommen.“ Tobs sprach wie in Trance. Leise, langsam aber wohl wissend, was er sagte. „Wir haben uns gegenseitig ausgezogen. Ganz langsam und gemächlich, obwohl ich so scheiße scharf war. Ich hab gedacht, ich zerspring noch unter diesen Fingern, diesen Händen. Weich, durchzogen von einzelnen, kleinen, feinen Furchen. Eigentlich nicht weiter der Rede wert, aber wenn sie dich dann massieren. Ganz langsam an den Schultern angefangen, über den Rücken. Den Hintern… Du bist so oder so schon heiß, bist fast am kochen und dann diese Eiswürfel. Hat meinen gesamten Körper damit eingerieben, aber wirklich jeden Zentimeter. Ganz sanft, langsam. Gott, ich hatte einen Ständer, dass ich’s mir fast schon selbst hätte besorgen müssen.“ Seine Wangen waren leicht gerötet. Aber er sprach weiter. Nicht wissend, dass Ben in der Küchentüre aufgetaucht war. „Dann… hat er einen in mir versenkt. Immer noch mit dieser quälenden Langsamkeit. Hat ihn immer weiter geschoben, mich weiter massiert, ich hab gedacht, der Würfel kommt mir noch zum Hals raus… dann hat er einen zweiten versenkt… einen dritten. Meinen Rücken dabei unablässig geküsst. Meinen… Hintern… jeden Millimeter mit seinen Küssen bedeckt. Hat immer wieder irgendwelche Worte geflüstert. Englische Worte… anheizend. Mit dieser grollenden Stimme. Ich habs nicht mehr ausgehalten, als er mir zwischen die Beine ist. Gott… seine Hände haben mich wirklich in den Wahnsinn getrieben. Ich hatte noch nie im Leben zwei Orgasmen innerhalb von fünf Minuten. Und der dritte… scheiße war das geil in ihm. Heiß, eng… und dieses Stöhnen…“ Tobs Lippen waren trocken, als er wieder daran zurück dachte. Seine Sehnsucht nach diesem Menschen wuchs immer weiter, je mehr er sich die Geschehnisse ins Gedächtnis zurück rief. Er verstummte mit einem verträumten Lächeln auf den Lippen. Boris hatte die ganze Zeit kein Wort gesagt. Saß mit leicht geöffnetem Mund auf dem Stuhl. Blickte dann leicht nach links zur Türe und sah Ben mit einem so roten Kopf, dass er gedacht hätte, er würde ihm gleich zerspringen. „T… Tobs… ich bin mal eben… im Badezimmer.“, murmelte er brüchig. In seinen Lenden hatte sich dermaßen viel Blut gesammelt, dass er allein von dieser Erzählung einen Ständer bekommen hatte. „Was?“ Tobs blinzelte einen Moment und sah die beiden Männer an. Hatte nicht mitbekommen, dass Ben noch dazu gekommen war. Hatte einfach alles um sich herum ausgeblendet. Er hatte Boris eben nicht einmal gehört. Wunderte sich ein wenig, warum die beiden zusammen im Badezimmer verschwanden, aber ihm konnte es nur recht sein. Der junge Mann dachte noch lange an diese heiße Nacht zurück. Seufzte immer mal wieder leise auf. Es war schon fast abends, als ihm wieder einfiel, was er Boris noch zu sagen hatte. Dieser machte gerade einen ganzen Pott Spaghetti. Stand leise summend am Herd, während Ben im Wohnzimmer saß und las. „Boris?“ Tobs sah ihn lächelnd an. Man sah, dass der junge Mann glücklich war. Und er gönnte es ihm. Nach allem, was er mit Marcel hatte durchmachen müssen freute er sich nur noch mehr, dass er sein Glück gefunden hatte. „Ja? Was gibt’s denn?“ „Ich werde… in zwei Wochen fliegen.“, meinte er leise. Hatte ein leicht trauriges Lächeln im Gesicht. Er würde ihn vermissen. Er würde Boris und Ben, Krissy und Cynthia wirklich unheimlich vermissen. Aber sie würden in Kontakt bleiben, soviel stand fest. „Wie? Ach so, nach England. Du wirst mir fehlen… zwei Semester, also ein ganzes Jahr… dich nicht zu sehen.“ Boris seufzte leise auf. Rührte in der Tomatensoße herum. Würzte noch einmal nach. Tobs fuhr sich kurz über das Gesicht. „Ich… werde oben… mein Studium beenden.“ Tobs hatte nur Geflüstert. Es tat ihm weh, Boris dann, mehr oder weniger, alleine zu lassen. Vor allem tat es ihm leid, dass sein Chef auch noch einen neuen Barkeeper für das Rainbow suchen musste. Der Blonde hielt in all seinen Bewegungen inne. Drehte sich in Zeitlupe um und starrte ihn einfach nur an. „Vier Jahre?“ Man hatte ihn kaum verstanden. „Wie… wieso gleich vier Jahre?“ Tobs stand langsam auf. „Boris, mich hält hier wirklich absolut nichts mehr. Du, Ben, Krissy und Cynthia. Ihr seid die Einzigen, obwohl ich euch eh nicht oft sehen würde, würde ich hier fertig studieren. Und Sam… er hat in England… ein kleines Häuschen. Er hat mir angeboten, die Zeit über und wenn ich will für länger, bei ihm ein zu ziehen. Bei ihm zu wohnen. Weißt du, Sam ist einzigartig. Auch wenn ich ihn wirklich nicht lange kenne, aber wieso… wieso sollte ich das nicht ausnutzen? Ich mein… mir würde zwar das Studentenwohnheim bezahlt werden, aber wieso dorthin gehen, wenn ich es besser haben kann? Ich weiß, das hört sich link an. Aber die Zeit mit Sam, auch wenn sie bisher nur sehr kurz war, war einfach unglaublich. So Intensiv und er ist… er tut mir gut.“, gab Tobs leise zu. Drückte Boris sacht an sich. „Boris… ich will nicht hier bleiben. Ich will den Großteil von hier einfach nur vergessen.“ „Ja… das hört sich link an. Verdammt link.“, gab der Barbesitzer zu. Schloss die Umarmung und schüttelte den Kopf. „Ich kann verstehen, dass du das vergessen willst. Aber deshalb gleich in ein anderes Land ziehen? Überleg es dir gut. Du wirst hier immer willkommen sein. Die Couch wird immer für dich frei sein, das weißt du. Und ich will hier auch nicht Moralapostel spielen und dir im Wege stehen. Aber lass es dir noch mal durch den Kopf gehen. Das ist wirklich eine große Entscheidung.“ Boris küsste ihn flüchtig auf die Stirn und ließ ihn los. „Danke Boris. Du weißt, dass mir das alles sehr viel bedeutet. Alles was du für mich tust und getan hast. Dafür bin ich dir sehr dankbar. Mehr, als ich eigentlich sagen kann. Aber… ich brauch nicht mehr lange überlegen.“ Er lächelte warm. Boris seufzte leise. Rührte kurz in der Soße um. „Tobs, das ist für mich selbstverständlich. Dafür hat man gute Freunde.“ Der Ältere lächelte ebenfalls. „Ich werde dich nicht aufhalten und wenn du glücklich bist und wirst, dann habe ich nichts dagegen. Und wenn, würde das eh nichts bringen.“ Ein kurzes Grinsen schlich sich auf seine Züge. „Probier mal.“ Tobs nippte etwas an dem Kochlöffel mit der Soße. Überlegte einen Moment. „Noch ein bisschen Pfeffer, dann ist es perfekt.“ Mit diesen Worten holte er schon einmal Teller und Besteck aus den Kästen und deckte den Tisch. „Ben! Kommst du essen?!“, rief Boris in das Wohnzimmer. „Hmmm… komme gleich.“, brummte der Angesprochene. Klappte das Buch zusammen und kam in die Küche geschlappt. „Jetzt wars grad so spannend.“, meinte er gespielt schmollend. Küsste ihn kurz auf die Wange und nahm Platz. Somit war Tobs´ endgültige Entscheidung gefallen. Er würde mit Sam nach England gehen. Bei ihm einziehen und dort sein Studium absolvieren. Ein wundervoller Gedanke, wie Tobs fand. Nicht darüber nachdenkend, dass vielleicht doch nicht alles Gold war, das glänzte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)