Schlimmer geht's immer von kei_no_chi (oder: Wie tief kann ich eigentlich noch sinken?) ================================================================================ Kapitel 19: Stille Wasser sind tief ----------------------------------- Titel: Schlimmer geht’s immer Kapitel 19/? Serie: The GazettE Genre: Lemon/ Lime, Shonen – Ai Autor : kei_no_chi Email: kei_no_chi@hotmail.de Pairing: Uruha x Ruki (x Kai), Aoi x ? Musik beim Schreiben: What Hurts The Most (Rascal Flatts) Disclaimer: nix mir, nix Geld T_T Anmerkung: Es tut mir wirklich Leid, dass es so lange gedauert hat, aber ich musste an einem Weihnachtsgeschenk arbeiten und stand ziemlich unter Zeitdruck, dass ich es auch ja bis Heiligabend fertig hatte ^^° Da musste ich auch die ein oder andere Nachtschicht einlegen xD Ich hoffe deswegen, dass ihr mir nicht allzu böse seid, als Trostpflaster habe ich die neue FF auch schon hochgeladen, sie heißt „Death on Vacation“, allerdings behandelt sie Fantasy und hat nichts mit Gazette zu tun, aber vielleicht gefällt sie euch ja doch ^^ #+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+# Kapitel 19: Stille Wasser sind tief „Aoi? Was ist los mit dir? Ich erkenne dich kaum noch wieder...“ Das Lächeln verschwindet und ruckartig wird der Blick hart. Von irgendwoher ist das wütende Hupen eines Autos zu hören. Nachdem das Geräusch endlich verklungen ist, streicht eine grazile Hand in aller Seelenruhe eine widerspenstige Haarsträhne aus dem Gesicht, ehe eine raue Stimme mit sorgsam überlegten Worten antwortet. „Ich bin nicht Aoi....“ Ein Flackern in den Augen. Nur ein einzelner Satz, der Reita einen Stromschlag durch den Körper schickt und die Augen erschreckt aufreißen lässt. „Mein Name ist Yuu. Freut mich dich kennen zu lernen.“ Langsam wird die rechte Hand erhoben und zum Gruße ausgestreckt, doch bleibt sie völlig unbeachtet. Entsetzt starrt Reita einfach nur in das makellos schöne Gesicht seines Gegenübers und versucht verzweifelt nach einem Anhaltspunkt zu greifen, der ihn aus dieser Misere vielleicht herausholen könnte. „Aoi..?“ Ein Räuspern. War seine Stimme schon immer so belegt? „Ich fürchte, ich verstehe nicht...“ Langsam sinkt die Hand wieder und wird ebenso wie die andere in einer der hinteren Hosentaschen verborgen. Jedoch ziert nun ein sanftes, wissendes Lächeln das Gesicht. „Was an den Worten ‚Ich bin nicht Aoi’ hast du denn nicht verstanden, Reita? Du bist doch sonst auch immer so ein schlaues Kerlchen. Unfehlbar, wie man das so mitbekommt...“ Ein glockenhelles Lachen ertönt, während der Kopf spitzbübisch in den Nacken fällt. Hatte Aoi eigentlich jemals so gelacht? Nein, das wäre Reita sicherlich aufgefallen. „Aoi, bitte, so langsam machst du mir Angst. Ich verstehe es wirklich nicht, also verrate mir gefälligst was hier vor sich geht!“ Ohne es zu wollen, wird Reitas Stimme lauter, bis dass er beinahe anfängt zu schreien. Nur noch mit Mühe schafft er es, seine vor Wut zitternden Hände unter Kontrolle zu halten. „Du willst es also wirklich wissen? Ganz gleich was das für Konsequenzen nach sich ziehen könnte? Du hast einmal zu Aoi gesagt, du würdest ihn beschützen, hast aber nicht gemerkt, dass er längst behütet wird. Willst du trotz allem, die ganze Wahrheit erfahren, auch wenn dadurch dein ganzes Weltbild ins Wanken geraten könnte?“ Langsam weiten sich Reitas Augen vor Überraschung, nickt aber dennoch nachdrücklich. Schon seit er Aoi tränenüberströmt von der Straße aufgegabelt hatte, machte er sich Sorgen um den Gitarristen. „Also schön, aber sag hinterher nicht, ich hätte dich nicht gewarnt. Ich bin hier, ohne dass Aoi etwas davon weiß, doch ich kenne jeden einzelnen Schritt, den er macht, noch bevor er daran denkt ihn zu tun. Ich bin hier um ihn vor allem Bösen zu beschützen, auf ihn zu achten und ihn zu verteidigen, falls ihm etwas zustößt, ohne dass er etwas davon weiß. Er wird sich niemals daran erinnern können, auch dann nicht wenn es mir bei diesen Dingen das Herz zu zerreißen droht. Aber wenn es mir passiert ist es nicht schlimm, denn dafür bin ich da. Im Augenblick schläft er, weit weit weg und nichts was du tust, kann ihn aufwecken. Nur dann, wenn ich beschließe seinen Geist wieder freizugeben.“ Wie versteinert starrt Reita seinen Gegenüber einfach nur an. Aoi muss verrückt sein, so ziehen mehrere Gedanken durch seinen Kopf. Er ist komplett wahnsinnig geworden. Reitas Lippen beben. Schon längst kümmert er sich nicht mehr darum. Auch bemerkt der Bassist erst im letzten Augenblick, dass dünne Arme sich um seinen Hals und seinen Rücken legen und ihn sanft an sich ziehen. Der Körper wirkt so mager, so zerbrechlich und doch ist seine Kraft beinahe unermesslich. „Ich habe Aoi gewähren lassen, weißt du. Als er sich Uruha hingegeben hat, habe ihn in trotz besseren Wissens nicht zurückgehalten. Wir haben ihm vertraut, doch wie es scheint habe ich mich geirrt. Nur ein einziges Mal waren wir in einer derartigen Situation, oder vielmehr wurde ich geboren, als Aoi schon einmal bereit war zu sterben. Wusstest du, dass seine Mutter ihn jahrelang misshandelt hat? Nein? Nun, wie könntest du auch, er selbst weiß es ja noch nicht einmal. Seine Mutter machte ihn im Alter von dreizehn Jahren für einen Fehler verantwortlich, den er niemals gemacht hatte; der noch nicht einmal schwerwiegend war, sondern innerhalb von wenigen Minuten wieder hätte bereinigt werden können, wenn sie Aoi nicht dafür an den Pranger gestellt hätte. Du weißt nicht, wie das an der Seele eines kleinen Kindes zehren kann. Von der älteren Schwester schikaniert und beschimpft, von der Mutter verachtet, weil er nicht der Sohn war, den sie gerne gehabt hätte. Weil er nicht so war wie sein älterer Bruder. Der einzige übrigens, der jemals ein wenig freundlich zu ihm war. Im Alter von dreizehn Jahren – wie ich ja bereits erwähnte – warf er sich von einer Brücke und überlebte wie durch ein Wunder beinahe ohne Verletzungen. Ich hatte in diesem Augenblick seine Stelle eingenommen und wäre beinahe an dem Versuch ihn zu beschützen gestorben. In dem Augenblick wo er das Sicherheitsgitter der Brücke losließ, wurde ich aus seiner Verzweiflung heraus erschaffen. Als einzige Erinnerung an bessere Tage. Kannst du mir soweit folgen?“ Übelkeit breitet sich in Reitas Körper aus, als er sich den jugendlichen Aoi vorstellt. Ein Aoi, der nichts mehr vom Leben erwartet. Und ein weiterer Schauer durchläuft seinen Körper, als ihm bewusst wird, wie nah er und Aoi – nein – er und Yuu sich sind. Den warmen Leib des anderen zu spüren und seinen Atem im Nacken zu fühlen lässt ihn ganz trunken werden. „Du weißt es, nicht wahr? Du weißt, was wir sind. Wir sind nicht das Produkt einer Schizophrenie, für das es oft gehalten wird, auch wenn der Grat dazwischen so denkbar gering ist. Aoi leidet an einer dissoziativen Identitätsstörung. Das bedeutet, er ist in der Lage eine oder mehrere Teilpersönlichkeiten auszubilden, wie ich eine bin, falls ihm etwas schreckliches zustößt. Aber das wirst du ihm niemals erzählen, habe ich recht? So dumm bist du nicht. Aber lass mich dir noch etwas sagen. Ich werde nicht zulassen, dass ihm noch ein Unglück widerfährt. Fürs erste will ich ihn dir überantworten, weil ich weiß, dass du ihm besser helfen kannst, als ich jemals in der Lage dazu sein werde, aber merke dir eine Sache gut: Falls du versagen solltest oder ihn verletzt, dann werde ich dich jagen. Ich werde den Schmerz, der auf Aoi lastet, zehnfach potenziert zu dir zurückschicken, bis dass du bereust ihn jemals kennen gelernt zu haben.“ Der Druck auf Reitas Körper verstärkt sich, als sich zusätzlich ein Bein in seinen Schritt presst. Im einen Moment ist er versucht den aufdringlichen Körper von sich zu stoßen und den anderen wütend für diese Frechheit anzufunkeln, doch der Augenblick zieht vorbei, ohne dass der Bassist sich regt, ehe es letztendlich zu spät ist. Der Atem lässt Reita die Nackenhaare aufstellen und der Geruch des warmen Leibes verursacht ihm eine Gänsehaut. Wenn dieses Gefühl doch bloß vorbeiginge. Wenn es doch bloß vorbei wäre, dann... dann würde er den anderen wieder fangen und an sich pressen. Er hatte Aoi geschworen, dass er ihn beschützen würde, und Reita würde niemals sein Wort brechen. „Was muss ich tun...?“ Ein triumphierendes Lächeln auf den Lippen. „Sei einfach –“ „Reita, was soll das? Lass mich los!“ Ich habe das Gefühl, als würde ich schlagartig aus einem Traum erwachen. Ich befinde mich in Reitas Armen, doch – Der Körper versteift sich, versucht Reita von sich fortzuschieben, während er sich verzweifelt weiterhin an ihn festklammert. „Hör zu, Reita, es ist wichtig, dass du weißt, dass –“ „Reita, lass mich los, was fällt dir überhaupt ein?! Du tust mir weh!“ „Aoi? Alles in Ordnung?“ „... – das darfst du niemals tun, Reita hörst du?“ „Wenn du mich nicht sofort loslässt, dann schlag ich dich, Reita! Ich meine das ernst!“ „... – versprich es!“ „Warte, ich weiß doch nicht was!“ „Ich zähle bis drei, dann knallt es!“ „Versprich es, Reita! Sag es!“ „Aber ich weiß doch nicht, was ich niemals tun darf!“ „DREI“ Mit aller Kraft, die ich aufbringen kann, versenke ich meine Faust in Reitas Magen und sofort lockert sich sein Griff um meinen Rücken. Schnell springe ich einen halben Meter zurück und starre ihn argwöhnisch an. Wie konnte das nur passieren? Wir waren doch gerade noch vor Uruhas Haus... Ich hatte ihn doch verfolgt und nun stehen wir fünfzig Meter weiter entfernt. Wieso zum Teufel kann ich mich nicht daran erinnern? Noch immer aufgebracht blicke ich Reita an, wie er sich vor Schmerzen krümmt. Vielleicht hätte ich doch nicht so fest zuschlagen dürfen. Mitleid erfasst mich, und auch wenn ich den Bassisten nicht gerade gut leiden kann, so überwinde ich doch die fehlenden Meter und helfe ihm umsichtig wieder auf zu Beine. Doch kaum hat der andere einen halbwegs sicheren Stand lasse ich ihn wieder los. „Hör mal, Reita ich... Tut mir Leid, okay? Ich hatte nicht so fest zuschlagen dürfen.“ Noch immer geht seine Atmung schwer, doch so langsam erholt der Blonde sich wieder. Gott sei dank, scheint er sich nicht verletzt zu haben. Unsere Blicke kreuzen sich und unwillkürlich weiche ich noch weitere Schritte zurück. Ich kann den Ausdruck seiner Augen nicht deuten. „Aoi...? Bist du in Ordnung?“ Verwundert stutze ich. Natürlich, ICH wurde ja gerade nicht zusammen geschlagen. „Ich.. also... ja schon, aber –“ „Was wolltest du mir gerade sagen?“ „Wie bitte?“ Ich kann mir keinen Reim darauf machen, was auf einmal mit Reita los ist. Vielleicht ist er ja doch ernstlich verletzt? „Aoi, antworte mir! Bitte! Was hast du gesagt, bevor du mich geschlagen hast?“ Ich glaube eine Spur Verzweiflung in seiner Stimme zu hören. Was soll denn so wichtig daran sein, was ich gesagt habe? „Also, ich...“ „Bitte!“ „Ach na gut, also schön. Also, was ich gesagt habe, bevor ich dich geschlagen habe? Hm... Ehm, lass mich los, du tust mir weh?“ Unsicher blicke ich Reita an. Ist es wirklich das, was er hören will? Und was soll ihm das nun nützen? „Nein, davor, war hast du davor gesagt?“ „Davor?“ Perplex starre ich ihn an. Zermartere mir das Hirn, was er meinen könnte, aber mir will beim besten Willen nichts einfallen, was ich gesagt haben könnte. Einmal ganz davon zu schweigen, dass ich noch nicht einmal weiß, warum Reita mich überhaupt umarmt hat. Ein Schauer läuft über meinen Rücken, als ich daran denke, was für ein Gefühl es war, seinen Leib an meinem Körper zu spüren, seinen Geruch für einen Moment einzuatmen und das leichte Prickeln auf der Haut, als sich meine Nackenhärchen bei seinem Atem aufstellten. „Aber, Aoi, du weißt doch, was – oh.. Schon gut, mein Fehler, mach dir keine Gedanken, es ist alles in bester Ordnung, ich rede einfach nur dummes Zeug.“ Ein gekünsteltes Lachen entweicht ihm, doch selbst ich erkenne, dass es geheuchelt klingt. Zudem ist seine ganze Art im Moment so absolut un-Reita-mäßig, dass es mir Angst einjagt. Er scheint es bemerkt zu haben, denn augenblicklich stockt er und wendet sich brüsk um. „Bis morgen bei der Probe.“ Seine Schritte sind hastig und übereilt und lassen mich an eine Flucht denken, die es wohl ganz zweifellos auch ist. Völlig vor den Kopf gestoßen starre ich ihm einfach nur hinterher ohne etwas erwidern zu können. Vor einer Seitenstraße wendet er sich noch einmal um, doch kann ich sein Gesicht nicht erkennen, denn genau in diesem Augenblick donnert ein Lastkraftwagen über die Straße und versperrt mir die Sicht. Als das Fahrtzeug schließlich vorbei ist, ist Reita verschwunden. #+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+# Nun, damit wäre wohl auch dieses Kapitel wieder einmal vorbei, und ich weiß selbst, dass es für die lange Zeit, die es gedauert hat, es fertig zu stellen recht dürftig ist, aber dazu habe ich ja bereits in er Anmerkung (s.o.) etwas gesagt xDD Ich hoffe dennoch, dass es euch gefallen hat und nicht übermäßig nachtragend seid, aber Kritik, Morddrohungen etc, etc, pp nehme ich immer liebend gerne per Kommentar oder ENS entgegen (solange sie konstruktiv und nachvollziehbar sind ^^°) Auch hoffe ich, dass hiermit nun alle Zweifel beseitigt worden sind, weswegen Aoi sich so eigentümlich verhält^^° Wenn nicht... na ja gehen wir einfach davon aus, dass es so ist xD Für die Knoblerleute unter euch habe ich noch eine besondere Aufgabe für euch, falls ihr Lust habt: Was ist es, wovor Yuu Reita unbedingt warnen wollte? Was ist es, das der Bassist auf keinen Fall tun darf? Wer Ideen hat, der kann sie mir jederzeit per ENS schicken (er wird auch im Anhang namentlich erwähnt), denn die schönste von ihnen, wird in die Geschichte mit eingearbeitet xD Also ist dies eure Chance ein wenig Eigenflair in die Story zu bringen ^^ Also ich würde mich über ganz viele tolle Anregungen freuen^^. Also dann, wir lesen uns (wenn ihr wollt^^°) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)