Guilt von abgemeldet (Keika x Teiou) ================================================================================ Kapitel 1: 1. Kapitel --------------------- Vorwort: Freut mich, dass der Prolog euch gefallen hat^^ @ Demon_of_Hell: Leider kann ich dir noch nicht sagen, ob du später Taschentücher brauchst, sonst verrat ich zu viel ^.~ Ich hoffe, du liest trotzdem weiter^^" Beta: kyahotep - danke ^____^ 1. Kapitel "Ja?" In der Hoffnung auf eine kurze Unterbrechung sah Tia von seiner Schreibtischarbeit auf als er das leise Klopfen an seiner Tür hörte. Keika trat ein, kam zum Schreibtisch und verneigte sich kurz. "Shuten-dono, Ihr wolltet mich sprechen?" Eigentlich war er bereits auf dem Weg in den Garten gewesen als die Tochter eines Bediensteten ihm entgegengekommen war. Das Mädchen hatte ihm erzählt, dass er im Arbeitszimmer des Shuten-sama erwartet wurde und natürlich hatte er sich sofort auf den Weg gemacht. Tias überraschter Gesichtsausdruck verwirrte ihn jedoch ein wenig. "Stimmt etwas nicht?" "Nein, nein. Es ist nur, dass ich dich nicht habe rufen lassen. Wer hat dir das erzählt?" Jetzt war Keika an der Reihe, einen überraschten Gesichtsausdruck aufzusetzen. "Die kleine Siara, die Tochter des Kochs." Mit einem leichten Lächeln schüttelte er den Kopf. "Naja, wahrscheinlich hat sie sich nur einen Spaß erlaubt." Nur konnte er sich nicht vorstellen, wie die Kleine gerade auf so etwas gekommen war. Schließlich hatten die meisten Kinder Angst vor ihm, da er ein Dämon war. Außerdem hätte sie schon allein der Respekt Tia gegenüber von einem solchen Scherz abhalten sollen. Offensichtlich hatte da jedoch der kindliche Übermut gesiegt, zumindest fiel ihm keine bessere Erklärung ein. "Das kann sein", meinte Tia nachdenklich, doch auch er schien ganz und garnicht überzeugt. "Aber das ist ja auch nicht so wichtig. Ist dein Dienst nicht schon vorbei?" "Ja, eigentlich schon." Mit einem Blick aus dem Fenster stellte er fest, dass es angefangen hatte zu regnen - Teiou würde sicher begeistert sein! "Und Teiou wartet im Garten", fügte er mit einem Schmunzeln hinzu. "Na, der wird sich freuen." Der Regen wurde zusehends stärker und bald schüttete es wie aus Eimern. Ein leiser Seufzer entkam Keikas Lippen - irgendwie hatte er auf einmal den Drang so schnell wie möglich in den Garten zu eilen. Natürlich war es albern, das bisschen Regen würde Teiou schon überleben, wenn auch schlecht gelaunt, aber trotzdem ... Er war richtig erleichtert als Tia mit einem leichten Lächeln wieder das Wort ergriff. "Egal was die Kleine sich dabei gedacht hat, bei dem Wetter solltest du Teiou nicht unnötig warten lassen. Geh schon." "Da habt Ihr Recht. Bis morgen, Shuten-dono." Unangebracht hastig wandte er sich ab, verließ das Arbeitszimmer und ging schnellen Schrittes die Gänge entlang. Er musste sich sogar noch beherrschen um nicht anzufangen zu rennen. Verdammt, was war nur mit ihm los? Sein Herz schlug doppelt so schnell wie normal und es kostete ihn einiges an Selbstkontrolle seine Hände vom Zittern abzuhalten. Immer wieder redete er sich ein, dass alles in Ordnung war, dass er sich gleich von Teiou anhören würde, dass es seine Schuld war wie durchnässt er war und alles würde sein wie immer. Nur sein Instinkt sagte ihm etwas anderes. Im Garten angekommen rannte er dann doch zu ihrem Treffplatz - doch als er Teiou sah erstarrte er. Der Prinz des Ostreiches lag am Boden, sein Blut mischte sich mit dem Regenwasser und neben ihm lag noch der Dolch, der ihn so verletzt hatte. Ohne nachzudenken ging Keika neben ihm in die Knie. "Teiou? Teiou?" Aber er erhielt keine Antwort, nicht einmal die kleinste Reaktion. Für einen furchtbaren Moment glaubte er, eine Leiche vor sich liegen zu haben, aber dann nahm er erleichtert wahr, wie sich die blutige Brust minimal hob und senkte. Gerade wollte er die Jacke seiner Uniform ausziehen und sie auf die Wunde pressen, um die starke Blutung zu stillen, doch dann hörte er die Wache, die abends im Garten Patrouille ging, sah sich hektisch um, erkannte die beiden Männer und wollte ihnen gerade sagen, dass sie Hilfe holen sollten, möglichst den Shugo-Shuten selbst, aber statt ihn anzuhören ergriff man ihn am Arm und zerrte ihn auf die Beine, von Teiou weg. Unfähig zu begreifen, was gerade geschah, starrte er die Wachen an, die irgendetwas davon redeten, dass er verhaftet sei - weil er Prinz Teiou angegriffen habe. Ihre Stimmen kamen ihm so weit entfernt vor - so unwirklich. Vor etwas mehr als einer Stunde als sie sich hier verabredet hatten war doch noch alles in Ordnung gewesen! Und wie kamen sie eigentlich darauf, dass er das getan haben könnte? Verbittert senkte er den Blick einen Moment. Natürlich weil er ein Dämon war, weil er neben dem Verletzten gekniet hatte und wenn er sich richtig erinnerte hatte seine Hand gerade den Griff der Tatwaffe berührt, als sie ihn gefunden hatten. Außerdem war sonst weit und breit keiner zu sehen. Unter diesen Umständen wäre wohl jeder verdächtigt worden, aber er als Dämon würde wohl kaum eine Chance haben, sich zu verteidigen. Einer der beiden Wachen rief nach Verstärkung und kümmerte sich um den Verletzten während der andere Keika weiter am Handgelenk festhielt, außerdem spürte er eine Schwertspitze in seinem Rücken, sodass es ihm kaum möglich war, sich zu rühren. In diesem Moment schossen ihm tausend Gedanken durch den Kopf, alle auf einmal. Wenn die Verstärkung hier eintreffen würde, hatte er keine Gelegenheit mehr zu entkommen, im Gegensatz zu jetzt. Eigentlich war es seine einzige Chance, denn auf faire Behandlung konnte er nicht hoffen, nicht einmal, wenn Tia sich auf seine Seite stellen würde. Man würde ihm, mit Hilfe der Aussagen der beiden Wachen, die Schuld in die Schuhe schieben und den wahren Täter gar nicht mehr suchen. Wenn er im Kerker landete konnte er im Grunde nur noch darauf hoffen, dass Teiou bald aufwachen und ihn entlasten würde. Aber das konnte bei einer so ernsten Verletzung länger dauern. An die Möglichkeit, dass Teiou nicht überleben könnte, wollte er gar nicht denken, denn dann war sein eigenes Leben im Grunde auch schon vorbei. Aber damit konnte er sich jetzt nicht beschäftigen, er hörte schon die Wachen, die sich näherten und wusste, dass er jetzt möglichst schnell handeln musste. Schnell warf er noch einen letzten Blick auf Teiou, dann konzentrierte er sich darauf, den Wind zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Dabei achtete er sehr darauf, dass nur der Soldat, der ihn festhielt, betroffen war, der, der sich um Teiou kümmerte durfte dabei nicht unterbrochen werden. Eine starke Windböe erfasste den Mann, riss ihm die Waffe aus der Hand und im ersten Schreckmoment ließ er Keika los. Mehr wollte der Dämon gar nicht, noch mehr Verletzte musste es wirklich nicht geben. Schnell setzte er sich in Bewegung, rannte durch den noch immer herabprasselnden Regen in den Palast hinein, direkt an den hinzukommenden Wachen vorbei. Dort beachtete man ihn kaum - abgesehen von den misstrauischen Blicken, die man ihm eigentlich fast immer zuwarf -, schließlich war er kein ungewöhnlicher Anblick und von dem Verdacht gegen ihn wusste ja noch niemand. Ebenso schnell wie er den Palast betreten hatte, verließ er ihn auch wieder, hetzte in den Pferdestall. Dort nahm er sich das erstbeste Tier, schwang sich ohne Sattel auf seinen Rücken und galoppierte davon, einfach möglichst schnell weg von den Soldaten, die sich mittlerweile sicher auf die Suche nach ihm gemacht hatten. Bei dieser Flucht war der starke Regen sogar von Vorteil, durch ihn wurden die Spuren rasch verwischt. Keika konnte nicht sagen, wie lange er das arme Pferd zu Höchstleistungen angetrieben hatte, hinweg über eine Wiese und hinein in einen Wald. Dort ritt er noch ein wenig weiter, tief hinein in den Schutz der Bäume, wo er endlich anhielt. Allerdings blieb er wie in Trance auf dem Rücken des schnaubenden Pferdes sitzen und starrte ins Leere. Auch er war außer Atem, gleichzeitig zitterte er leicht, versuchte verzweifelt das Geschehene zu verarbeiten. Wie es Teiou wohl ging? Ob der Shugo-Shuten noch rechtzeitig gekommen war? Heftig schüttelte er den Kopf - natürlich war er das! Teiou konnte doch nicht einfach tot sein! Aber was wenn doch? Langsam ließt er seinen Oberkörper nach vorne fallen und vergrub sein Gesicht in der triefend nassen Mähne des Pferdes. - Wird fortgesetzt - Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)