The New Shinobi von abgemeldet (Season One) ================================================================================ Kapitel 5: Iruka und die Philosophie der Anerkennung ---------------------------------------------------- Iruka saß wenige Wochen später gemeinsam mit Senshu Angiri bei seinem Lieblings-Nudelimbiss. Es war ein angenehm warmer Frühlingsabend. Er hatte die drei Fremden schnell ins Herz geschlossen und sie, anstatt sie weiter zu beobachten, unter seine Fittiche genommen, um an sie weiterzugeben, was er wusste. Er hatte sie im Dorf vorgestellt, ihnen Stammbäume und Bräuche erklärt. Während er eine dampfende Schale in Empfang nahm, sagte er: „Mir fehlt es, mit Naruto hier zu sitzen. Ich mache mir Sorgen um ihn.“ Senshu hatte sich schnell ein Bild über Irukas zwischenmenschliche Beziehungen gemacht – er war so offen und aufrichtig wie selten ein Mensch, das machte ihn für sie überaus sympathisch. Was er sagte, galt. So einfach war das. Sie nickte: „Ja, man gewöhnt sich schnell an so etwas. Mit manchen Menschen ist es einfach... besonders. Egal, was man tut, selbst, wenn man nur nebeneinander sitzt.“ Iruka stocherte nachdenklich in seiner Schüssel: „Ja, du hast Recht.“ Er lächelte: „Ich bin froh, dass ihr da seid. Das ist das einzig positive an alledem.“ Er seufzte tief. Senshu warf ihm einen Seitenblick zu und widmete sich dann lächelnd ihrer Mahlzeit: „Du machst dir um so viele Leute Sorgen...“ „Was meinst du?“ Iruka begriff eigentlich sofort, was sie meinte, aber er war erstaunt, weil er sich bisher darüber keine Gedanken gemacht hatte. Ja, er machte sich Sorgen... doch wer sorgte sich um ihn? „Dein Schützling Naruto, Sasuke... die anderen Schüler, sowohl die ehemaligen, als auch die jetzigen. Dann... die Sorgen um die Seele des Hokage, die er selbst diesem Totengott ausgeliefert hat. Und nicht zuletzt Kakashi Hatake.“ Irukas Blick senkte sich noch ein wenig tiefer über sein Essen. „Er ist jetzt der Lehrer einiger meiner Schüler... seit sie dem, was ich ihnen lehren konnte, entwachsen sind. Vielleicht...“ Senshu blickte ihn kauend an. „...vielleicht bewundere ich ihn. Er ist einfach...“ Senshu blies in die dampfend heißen Nudeln und sagte beiläufig: „Er ist ein großartiger Ninja. Und er spielt sich nie in den Vordergrund, trotz seiner herausragenden Fähigkeiten. Ich habe viel über ihn gehört und daher weiß ich es... nur solltest du dich nicht hinter ihm zurückgesetzt fühlen.“ „Aber das tue ich doch gar nicht!“ Senshu sah ihn mit einem Blick an, der Iruka verblüffend stark an den von Kakashi erinnerte. An jemanden, der viel durchschaute, auch ohne das Sharingan. Und wenn sie so dasaß, ganz sie selbst, sah sie Orochimaru wirklich kaum ähnlich. „So sähe er vielleicht aus, wenn er kein komplett wahnsinniger Psychopath wäre.“, dachte Iruka bei sich. „Nein? Dann ist es gut. Ich wollte damit nur sagen... ihr seid gleich viel wert, und vielleicht bewundert er dich ja auch für deine herausragenden Fähigkeiten. Ja, er hat den höheren Rang, aber das macht ihn sicher nicht bedeutender in den Augen von... na, sagen wir beispielsweise Uzumaki. Auch wenn er im Kampf stärker ist, im Herzen seid ihr gleich stark. Und was er Naruto an Kampftechniken beibringt, das hast du ihm an Menschlichkeit beigebracht. Kakashi arbeitet auf Grundlagen, die du geschaffen hast. Und jemand, der so geradlinig ist wie dieser Naruto, der unterscheidet grundsätzlich nicht nach Autoritätswerten...“ Iruka hörte fasziniert zu. Als Senshu bemerkte, wie er sie anstarrte, schluckte sie ihre weiteren Ausführungen mit einem Fischbällchen hinunter und errötete etwas: „Ach, genug davon. Ich bin schon wieder am philosophieren...“ „Nein, äh... das... darüber hab’ ich so noch nie nachgedacht, aber... es ist vielleicht wahr. Es... ich bin froh, es zu hören.“ Die beiden lächelten und prosteten einander mit Sake zu. Iruka schien jetzt etwas besser gelaunt zu sein und fragte: „Wo bleiben deine Freunde?“ „Nemaru wollte mit seinen Kollegen in ein Gasthaus gehen, sie haben ihn eingeladen.“ „Er findet schnell Freunde.“ „Ja, er ist ja auch ein fröhliches Gemüt. Außerdem ist er immer hilfsbereit. Die Leute merken es, wenn sie einem anderen nicht egal sind. Vielleicht sind nicht alle Freunde... aber zumindest ist so jemand immer gern gesehene Gesellschaft. Wah... ich bin schon wieder am philosophieren...“ Iruka lachte: „Das macht nichts. Und Mija?“ „Ich glaube, sie wollte etwas einkaufen. Wir haben ein paar Ausrüstungsgegenstände verloren – Hah?“ Verwundert warf Senshu einen Blick zu ihrem rechten Fuß hinab. Ein kleiner Hund schnupperte daran, blickte zu ihr auf und ließ ein kurzes, freundliches Bellen ertönen. „Wer bist du denn?“, fragte Senshu und sah sich um, während Iruka den Hund musterte: „Das ist doch Akamaru...?“ „Akamaru!“ Ein Junge mit struppigem Haar kam völlig außer Atem den Weg entlang. „Gut gemacht!“ Iruka sog eine einzelgängerische Nudel durch die Lippen und brachte hervor: „Kiba? Was ist los?“ Der Junge namens Kiba wandte sich atemlos an Senshu: „Ihr Freund braucht Sie.“ Sie hob die Augenbrauen und warf kurz einen tragisch-komischen, sehnsüchtigen Blick auf ihre Schüssel: „Wo?“ „Immer mir nach!“ Das Mädchen erhob sich und eilte Kiba hinterher, ohne weitere Fragen zu stellen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)