Feinde, oder was? von feuerregen (Seras x Anderson) ================================================================================ Kapitel 35 ---------- Anscheinend scheinen die langen pausen nun zur Gewohnheit zu werden... Meine Kreativität lässt mehr und mehr nah und ich entschuldige mich mit tiefstem Bedauern dafür. *verbeug* _______________________________________________________________________ Nachdem er Walter konsultiert hatte, machte sich Anderson auf den Weg zu Alucards Gruft, da Seras, wie er von dem Butler erfahren hatte, ihren Meister hatte aufwecken wollen. Als er die Tür öffnete, ließ diese ein leises Quietschen – wie in einem Horrorstreifen - vernehmen und schloss sich, nachdem er eingetreten war, ohne sein Zutun mit einem neuerlichen Quietschen wieder. Ein leiser Schauer lief Andersons Rücken hinab, doch verdrängte er das unbehagliche Gefühl und machte sich auf den Weg die Treppen hinunter. „Wir kriegen Besuch.“, merkte Alucard an, die Augen auf den schmalen Treppenaufgang gerichtet, das Kinn mit einer Hand abgestützt und bequem in den hohen Stuhl gelümmelt. Dabei ließ er jedoch nicht auch nur eine Sekunde davon ab, mit den Fingern durch Seras‘ dichtes weiches Haar zu fahren, was diese mit geschlossenen Augen sichtlich genoss. Als ihr Meister geendet hatte, hob Seras leicht den Kopf von seinem Oberschenkel und sah zur Treppe, von der nun leise Schritte zu vernehmen waren. „Alexander!“, flüsterte sie freudig lächelnd, ließ dann allerdings ihren Kopf wieder sinken und schloss die Augen erneut, nur um Sekunden darauf in genüssliches Schnurren zurück zu verfallen. Ein feines und doch fieses Lächeln zog sich auf Alucards Lippen, als seine Finger zu Seras Nacken wanderten und sie dort sanft verwöhnten, doch bald ihren Weg wieder zwischen die orangeblonden Haare fanden, was dem Mädchen jedoch genauso sehr gefiel und sie sich reflexartig dichter an sein Bein kuschelte. Der schwarzhaarige Vampir blickte kurz zu ihr herunter, auf seine Schöpfung, ehe sein Blick sich wieder auf die Treppe richtete, auf der in diesem Moment Anderson erschien. Mit hochgezogener Augenbraue und vor der Brust verschränkten Armen betrachtete der große Blonde das Bild, das sich ihm bot, erst einmal, nachdem er am Fuß der Treppe – in Alucards Gruft – angekommen war, ehe er den Mund öffnete. „Fangzahn, du beklaust mich.“, kommentierte er trocken, deutete mit einem Kopfnicken an, was – oder besser wen – er meinte. „Oh, ich dich bestehlen? Das würde mir nicht einmal im Traum einfallen.“, höhnte der Rotgewandete, während seine Hand provozierend langsam durch Seras Haar, ihren Nacken entlang bis zwischen die Schulterblätter wanderte. Seras unterdessen hatte die Augen wieder geöffnet, als sie das Verstummen der Schritte vernommen hatte und hatte ihren Blick nun mit einem leisen Lächeln auf Anderson gerichtet, der entrüstet auf ihren Meister blickte. „Alexander“, ließ sie leise verlauten, um seine Aufmerksamkeit zu gewinnen, rührte sich sonst jedoch nicht. Kaum hatte der Priester die leise Stimme vernommen, richtete sich sein Augenmerk auf die kleine Vampirin. „Kätzchen, tu mir das nicht an.“, protestierte er gespielt leidend gegen ihre immer noch unveränderte Haltung. „Auch wenn der Fangzahn dein Schöpfer, Vater oder was auch immer ist, gleich werde ich eifersüchtig.“, und streckte ihr eine Hand auffordernd entgegen. Kichernd erhob Seras sich und lief zu Anderson, um sich sogleich unter dem leicht angehobenen Arm an seinen warmen Körper zu schmiegen. „Bist du doch schon.“, murmelte sie immer noch leise kichernd gegen den Stoff seiner Kleidung, als er ihr durch die Haare wuschelte. Nach einigen Sekunden jedoch sah sie wieder zu ihm auf, ein verspieltes Lächeln auf den Lippen. „Meister?“, sie drehte sich zu Alucard um, der, sie beobachtend, immer noch auf seinem hochlehnigen Stuhl saß, einen Ellenbogen auf der Seitenlehne abgestützt und den Kopf auf der zur Faust geballten Hand desselben Armes. Ein leichtes Nicken deutete an, dass er Seras gehört hatte, und sie fortfahren sollte, was sie auch augenblicklich tat. „Meister, wir gehen nach oben, vielleicht finde ich ja Miranda. Und Alexander will sich bestimmt mal mit Georg unterhalten.“ Vergnügt zwinkerte sie dem Hünen neben ihr zu, eh sie seinen Unterarm mit beiden ihrer schmalen Arme umschlang und herumzog, zur Treppe hin. Ein letztes Mal winkte sie, dann waren sie und Anderson aus Alucards Sichtfeld verschwunden. Amüsiert über seine junge Schöpfung ließ Alucard seinen Atem zischend durch seine Lippen entweichen, bevor er sich gemächlich erhob und an einen Spiegel, der bislang vollkommen im Schatten verborgen lag, herantrat und seine Handfläche darüber gleiten ließ. Einen Moment lang geschah gar nichts, dann begann die Oberfläche, Wellen zu schlagen und das schwache, doch vor allem schwarze, Spiegelbild veränderte sich, wurde heller. Als die Spiegelfläche schließlich wieder glatt dalag, entwich Alucard ein verhaltenes Lachen. „So spät noch in den Federn, Herrin?“, schnurrte er amüsiert, während er auf das Bild blickte, welches Integras Bett und die sich darin räkelnde Herrsingerbin zeigte. Die junge Frau streckte sich im Halbschlaf, während sie durch von draußen zu vernehmendes Rumoren langsam aus dem Schlaf erwachte. „Alucard, sei leise...“, murmelte sie, drehte sich auf den Bauch und drückte ihr Gesicht ins Kissen, das sie fest mit dem Armen umschloss. Alucard auf der anderen Seite des Spiegels grinste breit, als er die im Halbschlaf doch klaren Worte hörte und trat durch den Spiegel ins Schlafzimmer der Platinblonden. „Aber ich bin doch leise, Herrin.“ Deutliches Amüsement lag in seiner Stimme, als er an das Bett herantrat und durch rote Brillengläser auf die Hellsingerbin herabsah. Nach einem kurzen Moment sank er vor dem Bett auf ein Knie, gerade als sie die Augen aufschlug und verschlafen blinzelte. „Ich hoffe, ihr habt gut geschlafen, Herrin.“, schnurrte der Vampir, die Augen auf den Saum der Bettdecke gerichtet, die leicht verrutscht war und fast den von einem roten Läufer verdeckten Boden berührte, und ein schmales, in sich gerichtetes Lächeln auf den Lippen. So wartete er auf eine Antwort, während er aufmerksam jedem Geräusch, das vom Bett her kam, lauschte. Leise Atemgeräusche drangen an sein Ohr, das Rascheln des Bettzeuges, schließlich glitten nackte Füße in sein Blickfeld und wurden auf den dicken Läufer gesetzt. „Durchaus nicht, Alucard.“, kam schließlich eine Antwort von seiner Herrin, die sich mit einem unterdrückten Gähnen mischte. Interessiert beobachtete der Schwarzhaarige, wie ihre Füße aneinander vorbei über den Läufer glitten, als Integra sich streckte, und schließlich festen Halt fanden, als sie aufstand. Das Seidennachthemd fiel weich über ihre Hüften, umschmeichelte ihre schmale Taille und entblößte die langen Beine, was sie selbst jedoch nicht wahrnahm, sondern schnurstracks an Alucard vorbei ging und ins Badezimmer verschwand. Schmunzelnd folgte der Vampir ihr mit seinen Blicken, blieb jedoch – höflicherweise – im Schlafzimmer zurück, während Integra sich hinter der geschlossenen Tür umzog. Türen waren für Alucard normalerweise kein Hindernis, das zu sehen, das hinter ebendiesen lag, doch heute entschied er sich dagegen, seiner Herrin weiter zu folgen. Zehn Minuten später kehrte sie in den Raum zurück, in ihrem üblichen Anzug, mit gekämmten Haaren und gewaschenem Gesicht. Ihre Wangen waren noch rot von dem kalten Wasser, das diese benetzt hatte. „Wie ist die Lage draußen?“, fragte sie, ohne sich nach Alucard umzusehen, der sich derweil auf einen Sessel niedergelassen hatte. „Langweilend ruhig.“, antwortete der Vampir, während sein Blick der Blonden folgte. „Die Wölfe reparieren die Mauer und den bisschen Schaden, den das Haus genommen hat.“ Unten in der Küche stand George, der Verwalter des Anwesens, und trank Kaffee, als Seras und Anderson die Küche betraten. Er schien nur für diese kleine Pause eben ins Haus gekommen zu sein, denn kaum war die Tasse alle, wollte er schon weiter. „Halt! Können Sie mir eben sagen, wo Miranda ist?“, stellte Seras sich ihm rasch in den Weg. Irritiert blickte der Werwolf Seras für eine Sekunde einfach nur an, eh er einen Schritt zurücktrat und sich somit wieder auf angemessene Entfernung zu ihr begab. „Du findest sie sicher dort hinten irgendwo.“, antwortete er schließlich, nachdem er den Gedanken, in eben deren Augen - Mirandas Augen – geblickt zu haben, nach mehrmaligem Blinzeln überwunden hatte. „Danke!“, erwiderte Seras freudig, während sie schon an ihm vorbeizog. „Ich lass dir Alexander hier, unterhaltet euch gut!“ Und schon war sie um die Ecke verschwunden, während die beiden Männer sich stumm ansahen und dann mit den Schultern zuckten. „Wobei kann ich helfen?“, sprach der blonde Vampirjäger schließlich das erste Wort, worauf dem Anführer der Werwölfe ein Lächeln entwich. „Bei allem!“, war seine Antwort, dann drehte er sich zur Tür und winkte Anderson, ihm zu folgen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)