Durch seine Augen von Kamoh_Kyo (Kyo x Yuki) ================================================================================ Prolog: Es kommt immer schlimmer, als man denkt ----------------------------------------------- Hallo! Hier nun also der Prolog, es sei gesagt, dass Fruits Basket nicht mir gehört und die Sachen in die Shônen-Ai-Richtung geht. Ich hoffe es gefällt euch und ihr hinterlasst mir fleißig Kommis^^ -- „Ist es auch wirklich in Ordnung?“, fragte Torus besorgte Stimme und erntete ein einstimmiges „Ja“ von Kyo und Yuki. „Du versprichst Spaß zu haben und wir versprechen das Haus stehen zu lassen“, fügte letzterer noch hinzu. „Wer hat dir erlaubt in meinem Namen zu sprechen?“, fauchte Kyo ihn an. Gerade als Yuki kontern wollte, stellte Toru ihre kleine Tasche wieder ab. „Vielleicht sollte ich doch lieber bleiben.“ „Nein!“ widersprachen die Jungs abermals einstimmig. „Du machst Urlaub mit Uotani-san und Hanajima-san und wir - ich passe auf, dass die dumme Katze nicht wieder Mist baut.“ „Was soll das heißen?!“ „Halt die Klappe und nimm den Koffer.“ „Du hast mir gar nichts zu befehlen, miese Ratte!“. Als Kyo jedoch Torus besorgten Gesichtsausdruck sah, nahm er den Koffer doch noch und stapfte griesgrämig und brummelnd den Weg entlang. „Wo versteckt sich Shigure eigentlich immer, wenn es um irgendeine Form der Arbeit geht?“ „Der ist heute morgen doch abgereist.“, erklärte ihm Toru, woraufhin Kyo verwundert eine Augenbraue hob, während Yuki nur mit seinem Kopf schüttelte. „Du hast echt die Auffassungsgabe einer Pfütze.“ „Hackt’s?!“ „Bei dir? Hat es das je nicht getan?“ „AAARG“, brüllte Kyo und ging samt Koffer auf Yuki los. „Ich mach dich fertig! Ich werde dich besiegen und dann--“ „Geh gefälligst sorgsam mit Torus Koffer um“, ermahnte Yuki ihn herablassend und nickte kurz zu dem hin und her gerissenen Mädchen hinüber. „Oder möchtest du etwa der Grund sein, dass Toru ihren wohlverdienten Urlaub nicht bekommt, nur weil du mit deinem Ego nicht klar kommst und dich permanent beweisen musst?“ „Ist schon okay. Wenn es dir lieber ist, Kyo, dann--“ „Nein. Du fährst.“, knurrte dieser mehr, als dass er es sagte, drehte sich wieder um und stapfte mürrisch weiter. „Mach dir keine Sorgen, Toru. Wir haben die Jahre, bevor wir dich gekannt haben, ja auch überlebt; nicht so gut zwar, aber immerhin.“ „Da habt ihr aber auch nicht in einem Haus gewohnt.“ „Das stimmt schon, aber du solltest deinen Urlaub genießen und damit du dich nicht andauernd sorgst, werden wir uns schon zusammenreißen. Einverstanden?“ „Einverstanden!“, lächelte Toru und ging weiter neben Yuki, der ihre Tasche trug her. „Bleib mir vom Leib, dumme Katze, und wir bekommen kein Problem“, sagte Yuki kalt, während er lächelnd Toru im Zug hinterher winkte. ‚Wie soll ich das mit dem bloß aushalten? Und was hab ich mir dabei gedacht, das Haus in Schuss zu halten? Ich kann doch weder Kochen noch Ordnung halten... Wenn doch wenigstens Shigure – nein, der macht die Sache auch nicht besser. Toru macht wirklich alles bei uns: Haushalt und Familienzusammenhalt...’ „Du hast mir gar nichts zu sagen“, fauchte Kyo immer noch missgelaunt. ‚Eine ganze Woche mit der miesen Ratte alleine... Und zum Jahreswechsel auch noch ganz alleine. Kein freundliches Lächeln, keine Toru. Dann ist es auch noch kalt und nass und eben winterlich. Schlimmer kann es gar nicht mehr werden.’ „Vielleicht bist du auch nur zu dumm normale Sprache zu verstehen“, überlegte Yuki laut. „Soll ich es lieber fauchen?“ „Für wen hältst du dich eigentlich?“, brüllte Kyo, der mit Mühe und Not den Drang unterdrückte Yuki anzugreifen, weil sie es Toru doch gerade erst versprochen hatten. „Für wen hältst du ihn denn?“, unterbrach eine fremde Stimme Kyos Rage. Ein merkwürdig gekleideter Mann war wie aus dem Nichts vor ihnen aufgetaucht und wurde nun von zwei Augenpaaren verwundert angestarrt. Er hatte silbergraues Haar, das nur leicht unter der Kapuze seiner Kutte hervorguckte. Sein Gesicht lag fast vollständig im Halbdunkel und linksseitig hing ein kleiner Stoffbeutel an dem Seil, das zum Gürtel umfunktioniert um seine Hüfte gebunden war. Er war etwas kleiner als die Jungs und stand weniger als zwei Meter von ihnen entfernt. „Wer sind Sie?“, fragte Kyo verwundert. ‚Und wo kommt der plötzlich her? Ich hab doch die ganze Zeit nach vorne geguckt.’ „Offensichtlich jemand, der deine Dummheit von weitem erkannt hat“, murmelte Yuki ihm zu und erntete gleich darauf einen feindseligen Blick von Kyo, der jedoch abermals nicht zu Wort kam. „Vielleicht bist auch du der Dumme“, richtete sich der fremde nun an Yuki. „Ihr urteilt ohne euch wirklich zu kennen.“ „Ich kenn den Rattenprinz schon mein ganzes Leben lang. Das ist mehr als genug!“, widersprach Kyo und auch Yuki empfand es nicht als notwendig seinen Cousin in irgendeiner Weise besser kennen zu lernen. „Ihr seht nur, was ihr sehen wollt – oder was euch gelehrt wurde zu sehen.“ ‚Was redet der für Zeug?’ „Es wird Zeit, dass ihr durch die Augen des anderen seht!“, damit warf der Fremde Staub aus seinem Beutel auf Kyo und Yuki, die sogleich schützend ihre Augen schlossen, begleitet von beleidigenden Protesten seitens Kyo. Eine Antwort bekam er jedoch nicht und als er seine Augen wieder öffnete, sah er auch den Grund dafür: Der Fremde war verschwunden. Der Weg vor ihm war wieder leer. Rechts von ihm standen nur Bäume, links von ihm ein orange-haariger Junge, hinter ihm war auch niemand. ‚Ein orange-haariger Junge?’ Langsam drehte Kyo sich zu eben diesem zurück und starrte in das entsetzte Gesicht, sein eigenes Gesicht. „Was soll das?“, fragte Kyo, aber es war Yukis Stimme, die sprach. Entsetzt starrte er nun auf seine Hände herunter und auf seinen Körper, Yukis Körper! „K-Kyo?“, hörte er seine Stimme unsicher fragen, dabei hatte er diesmal doch gar nichts gesagt... Kapitel 1: Ein entspannendes Bad -------------------------------- So hier ist nun also das erste richtige Kapitel. Viel spaß beim lesen^^ -- Die beiden Jungs waren den ganzen Weg schweigend nebeneinander hergegangen, betraten schweigen zunächst die Veranda und anschließend das Haus. Immer wieder warfen sie sich verstohlene Blicke zu, so als würde sich doch noch alles als Irrtum herausstellen, wenn sie nur lange genug warten würden. Doch nichts dergleichen geschah. Yuki sah immer noch aus wie Kyo und Kyo steckte immer noch in Yukis Körper. Erst als sie auch noch gemeinsam die Treppe hoch gingen, nuschelte Kyo etwas von „Dach“ und „Kopf klar“, wie als wollte er sich rechtfertigen Yukis Körper dort zu platzieren. Yuki murmelte seinerseits irgendetwas von „Bad“ und „entspannen“ und verschwand auch sogleich in eben jene Richtung. Kyo stieg, immer noch wie in Trance, zu seinem Stammplatz auf dem Dach. Unbewusst zog er sich die Jacke enger um den Körper. Es war Ende Dezember und Schnee rieselte vom Himmel, blieb aber nicht liegen. Ein paar Minuten blieb er einfach dort sitzen, bis er merkte, dass er zitterte. ‚Ist wohl auch nicht weiter verwunderlich, schließlich ist es kalt.’ Er blickte auf Yukis Hände, die nun seine und fast weiß waren. Seine Fingernägel waren bläulich verfärbt und auch wenn Kyo es nicht sehen konnte, waren seine Lippen es ebenfalls. ‚Wie kann das sein? Wir können doch nicht einfach unsere Körper getauscht haben...’ Yukis Hände waren schmal, beinahe wie die von Toru und sahen ähnlich feminin aus. Langsam tastete Kyo über seinen fremden Körper. Schmale Arme, schmaler Oberkörper, schmale Hüfte, schmale Beine – alles an Yuki war schmal. ‚Dann ist es auch kein Wunder, dass ich so frier.’, dachte Kyo und schlang seine Arme um seinen Oberkörper. ‚Na toll, an dem einzigen Ort in diesem Haus, an dem ich in Ruhe nachdenken kann, werd ich erfrieren, nur weil Yuki so ein Spargel ist...’ Kyo saß noch eine Weile stumm auf dem Dach und beobachtete den Weg durch den Wald, den sie vorhin gekommen waren. Unwillkürlich suchte er nach dem mysteriösen Fremden, fand ihn aber nicht. Gerade als er sich wieder einreden wollte, dass das doch alles nur ein Traum sein konnte, kam ihm ein anderer Gedanke: ‚Wenn ich in Yukis Körper bin, bin ich Yuki – zumindest für die anderen. Bin ich dann auch einer von den 12? Gehör ich jetzt zu ihnen?’ Seine Überlegungen wurden jedoch plötzlich von einem gellenden Schrei aus dem Haus durchbrochen. „Was war das?“, fragte er sich laut und sprang auf. ‚Eigentlich ist doch nur noch Yuki da, aber das klang nicht wie Yuki – und auch nicht wie ich’, verbesserte Kyo sich. ‚Wo wollte er noch hin? Ins Bad?’ Und mit einer bösen Vorahnung machte Kyo sich auf den Weg ins Haus. Im Badezimmer stand Yuki und starrte entsetzt auf sein Spiegelbild. Um ihn verstreut lagen Kyos Sachen: Sein Pullover, sein T-Shirt, sein Armband, seine Hose, seine Socken... Im Hintergrund plätscherte das Wasser in die Badewanne als einziges Geräusch in der Stille. Kyo, der inzwischen die Tür aufgerissen hatte, starrte auf die auf ein Band gereihten schwarzen und weißen Perlen auf dem gefliesten Boden. Er traute sich nicht noch einmal hoch zu gucken, traute sich nicht zu atmen. „Kyo“, hörte er das Monster vor sich sagen, immer und immer wieder. Sein ganzer Körper wehrte sich dagegen. Er reagierte nicht, wollte es nicht hören und konnte es doch nicht verhindern. „Kyo?“ ‚Es ruft mich’ „Kyo, was ist passiert?“ ‚Es ruft mich, weil es zu mir gehört’ „Kyo, was ist das?“ ‚Ich will das nicht’, er wollte seine Augen zusammenkneifen und sich seine Ohren zuhalten, doch er stand nur da wie versteinert, unfähig sich zu bewegen. „Kyo, sag doch was!“, Yukis anfänglicher Schock wich angesichts Kyos Reaktion langsam einer leichten Sorge, sowohl um sich, als auch um Kyo, wie er überrascht feststellte. „D-Das... bin ich“, flüsterte Kyo, dessen bebende Stimme mit jedem Wort leiser wurde. ‚Es ist abscheulich – ICH bin abscheulich!’ Immer noch stierte Kyo fassungslos auf das Monster, das vor ihm im Bad stand. Deformiertes Gesicht, deformierter Körper und dann dieser Gestank, sodass Wellen der Übelkeit seinen zitternden Körper durchzogen. „Geht das wieder weg?!“, fragte Yuki mit einem Anflug von Panik in seiner Stimme. Nur schwach konnte er Kyos Nicken ausmachen, das ihn jedoch beruhigte. ‚Wieso hab ich mich verwandelt? Und vor allem in was? Wenn überhaupt hätte es doch eine Katze sein müssen und nicht – so eine Kreatur. Warum hat er gesagt, dass er das wäre? Und wenn er es kennt, warum ist er dann so verstört?’ „Kyo, was ist mit dir?“ Als keine Reaktion kam, fragte Yuki noch mal eindringlicher, wobei er seine Hand nach Kyo ausstreckte. Zu spät merkte er, dass seine Hand immer noch die des Untiers war. „ICH KANN NICHTS DAFÜR!“, schrie sein Cousin plötzlich verteidigen auf und wich einen Schritt zurück. „Es ist nicht meine Schuld!“ Immer noch starrte er Yuki an und spürte die kalte Badezimmerwand in seinem Rücken. „Kyo...“, wieder zuckte dieser zusammen, als er diese unmenschliche Stimme hörte. ‚Warum hat er nur solche Angst? Man verwandelt sich wieder zurück, also muss er das doch kennen, dieses Monster.’ „Kyo, nun sag doch was los ist – bitte. Das kann doch nicht neu für dich sein.“ „Kein Spiegel, i-ich hab d-das noch nie gesehen“, stammelte Kyo und deutete auf die Gestalt, die derzeit Yukis Seele beherbergte. „A-Akito sagt e-es ist die... wahre... Gestalt der Katze. M-Meine wahre Gestalt – meine Seele...“, er schluckte, glitt kraftlos an der Wand herunter und klammerte sich an die Toilette, als erneut die Übelkeit in ihm aufstieg. „Akito hat Recht...“, flüsterte Kyo mehr zu sich selbst. „Es ist widerlich. Abstoßend... Es- es stinkt so bestialisch – ich kann nicht atmen...“ Aus einem Reflex heraus machte Yuki eine helfende Bewegung auf Kyo zu. Doch die plötzliche Nähe durchbrach endgültig jegliche Beherrschung seitens Kyo, sodass er sich übergab. Zitternd und mit Tränen in den Augen klammerte er sich so fest, dass seine Fingerknöchel weiß wurden. „Ich bin ein Monster – schon immer gewesen – werde es immer sein. Akito hatte Recht – sie alle hatten Recht. Ich hab es doch nie gesehen. Es ist widerlich, widerlich, widerlich... Ich bin widerlich...“, wimmerte Kyo immer wieder vor sich hin. Er hörte nicht das PUFF als Yuki sich zurückverwandelte und sah nicht, wie er sich ein Handtuch umschlang. Kyos Blick, zunächst nur von Tränen verschleiert, verdunkelte sich immer mehr, als er langsam das Bewusstsein verlor. Zuletzt sah er nur noch schemenhaftes Orange und Feuerrot. ‚Die Hölle... Da gehör ich also hin...’ Kapitel 2: Feuer und Wasser --------------------------- Hallo von mir an euch! Inbesondere an meine Kommischreiber! Ich hoffe das Kapi gefällt euch und ihr lasst mich auch diesmal nicht im Stich xD Viel Spaß mit "Feuer und Wasser" -- Als Yuki den bewusstlosen Kyo in sein Zimmer trug und auf sein Bett legte, betrachtete er noch eine Weile das kreidebleiche Gesicht. ‚Ist das immer noch der Schock oder bin ich immer so blass?’ Er zog die Decke über den matten Körper vor sich und ging zur Tür. „Du bist in dieser Familie sicher nicht das größte Monster, Kyo.“ Nachdem er die Tür hinter sich zugezogen hatte, lehnte er sich erschöpft gegen eben jene. ‚Was zur Hölle war das nur?’ Es ist die wahre Gestalt der Katze. Meine wahre Gestalt – meine Seele. ‚Kein Wunder, dass die Katze nicht zur Familie gehören soll.’ Als Yuki sich daran erinnerte, wie es sich angefühlt hatte, als sich sein Körper plötzlich veränderte und ihm dieses Monster als sein Spiegelbild präsentiert wurde, merkte er, dass er zitterte. ‚Und dabei wollte ich doch nur baden gehen...’ Plötzlich fuhr Yuki hoch. ‚DAS WASSER! Ich hab das Wasser ganz vergessen.’ Er lief zurück ins Bad und verhinderte jedoch nur noch, dass auch die zweite Hälfte des Bades überschwemmt werden konnte. Er wrang Kyos Sachen aus, die einen Großteil des übergelaufenen Wassers aufgesogen hatten. Gerade als er sich frische Sachen anziehen wollte, fiel sein Blick auf das Armband. ‚Kyo hat es immer um’, er hob es auf und betrachtete die Perlen. ‚Hab ich mich verwandelt, nachdem ich es abgenommen hatte?’ Sicherheitshalber machte er es wieder um sein Handgelenk und wollte sich anziehen, als er bemerkte, dass er seine Sache geholt hatte, in die Kyos Körper jedoch gar nicht passte. Leise schlich er zurück zu Kyo, dieser hatte sich auf dem Bett zusammengerollt und sah aus, als wolle er sich so beschützen. Yuki versuchte sich vorzustellen, wie es Kyo wohl ergangen sein mag, als er sich das erste Mal verwandelt hatte. ‚Er hat vorhin von Akito erzählt. Wer es wohl noch weiß?’, er fühlte sich komisch dabei in Kyos Schrank rumzuwühlen bis er schließlich etwas fand, das einigermaßen seinen Vorstellungen entsprach. ‚Ob die Katze deswegen so gemieden wird? Nein, dann müssten es alle wissen, oder zumindest die Zwölf und ich wusste es nicht.’ Langsam kam Yuki die Erkenntnis, dass Kyo in zweierlei Hinsicht verflucht war. Er verwandelte sich in ein Monster und wurde von der Familie nicht angenommen. ‚Warum nur willst du bloß rein in diesen Käfig? Akito wird dann bestimmt nicht freundlicher zu dir sein oder dein anderes Ich akzeptieren.’ Kopfschüttelnd verließ Yuki das Zimmer und beschloss Essen zu machen, als er merkte, dass sein Magen knurrte. ‚Hat Toru nicht gesagt, da sei noch Lasagne, die nur noch in den Ofen müsste?’ Als Kyos Bewusstsein zurückkehrte, dauerte es einige Sekunden bis er sich daran erinnerte, was passiert war und bis er sich orientieren konnte. ‚Hat Yuki mich etwa hierher getragen?’ Es erschien ihm unwahrscheinlich, dass die Ratte ihn ohne Gewalt berühren würde, zumal jetzt, nachdem er gesehen hatte, was Kyo wirklich war. Als er daran dachte, dass Yuki nun sein größtes Geheimnis kannte, ausgerechnet Yuki, der sein größter Feind war, schloss er wieder seine Augen, in der Hoffnung wieder in sanften Schlaf zu fallen. Doch stattdessen kroch ihm der Hauch eines beißenden Gestanks in die Nase. ‚Hat er sich schon wieder verwandelt?!’, Kyo schreckte hoch und wankte noch etwas kraftlos aus dem Zimmer. Als er die Treppe runter rannte, machte er sich geradewegs auf den Weg zur Küche. Eine dicke Rauchschwade hatte ihn hierher geleitet. Mitten in der Küche fand er nun Yuki, der zugegebenermaßen gekonnt Schadensbegrenzung betrieb. „Was hast du angestellt?!“, fragte Kyo, woraufhin Yuki überrascht herumfuhr und nach ein paar Sekunden auf etwas neben sich auf dem Boden deutete. Noch nie hatte Kyo etwas gesehen, dass vorher mal essbar gewesen sein müsste und nun derart verbrannt war. „Ich hatte Hunger“ „Und da dachtest du, du brätst die Küche?!“ „Ach, halt die Klappe. Ich war nur kurz einkaufen und frische Luft schnappen.“ „Bist du sicher, dass du nicht sämtliche frische Luft im Umkreis von einem Kilometer durch Qualm ersetzt hast?“ „Du musst ja nichts essen!“, entgegnete Yuki inzwischen einigermaßen gereizt und verließ die Küche, die unterdessen annähernd wieder sauber war – bis auf den Ofen. ‚Na wenigstens hat er ihn nur ausgebrannt und nicht in die Luft gejagt...’, Kyos Blick schweifte ziellos in der Küche umher und blieb an der Einkaufstüte hängen, die Yuki offensichtlich auf den Boden hatte fallen lassen. Seufzend hob er sie auf und entdeckte neben lauter Gemüsefertiggerichten zu seiner Überraschung auch jene Fischgerichte, die Kyo so gerne mochte. ‚Hat er die etwa für mich gekauft?!’ Ungläubig packte er die Sachen aus. ‚Mal abgesehen von diesem Einkauf verhält er sich wie immer. Ob es ihm nichts ausmacht? Ob er versteht wie es ist, weil er sich selbst verwandelt hat?’ Kyo sträubte sich gegen den Gedanken, dass ausgerechnet Yuki ihn verstehen könnte. Sie waren wie Feuer und Wasser. ‚Wobei Yuki eindeutig das Feuer ist’, dachte Kyo spöttisch und warf einen Blick auf den schwarzen Backofen. ‚Feuer’, Kyo erinnerte sich verschwommen an das Rotorange und den Höllengedanken, den er vorhin gehabt hatte. ‚Das Wasser bin ich allerdings bestimmt nicht.’ Und Langsam kroch in Kyo das Gefühl hoch, dass sie sich ähnlicher waren, als er sich eingestehen wollte. „Hier“, sagte Kyo und reichte einem verdutzten Yuki sein Essen. Dieser betrachtete es misstrauisch und warf einen Blick zu Kyo. Es war merkwürdig von sich selbst bedient zu werden. Ebenso merkwürdig war die Vorstellung von Yukis Körper in der Küche, ohne dass etwas verbrannte... Von außen betrachtet, wirkte er noch femininer. ‚Warum muss ich nur so aussehen? Dünn und blass und gebrechlich.’, abfällig schaute Yuki seinen eigentlichen Körper an. „Starr mich nicht so an. Ich hab das Essen nicht vergiftet.“, herrschte Kyo ihn unvermutet an. „Immerhin hast du die Mikrowelle mit deinem Inferno verschont...“ „Nu hör schon auf! Dein bester Tag ist das heute doch auch wohl kaum! Immerhin steckst du auch im falschen Körper. In meinem! Und den kann ich anstarren wann immer ich will!“, fuhr Yuki ihn an und als er sich dann schweigend seinem dampfenden Essen zuwandte, merkte er zum ersten Mal, wie warm ihm schon seit einer ganzen Weile war, obwohl er nicht mehr anhatte als sonst. Immer noch rieselte Schnee vom Himmel und blieb doch nicht liegen. Kyo hatte es zu Hause nicht mehr ausgehalten und lief nun ziellos umher. Er hatte versucht seine Gedanken zu sortieren: Yuki, der nun von dem Monster wusste und wie er darauf reagiert hatte, ihr schweigsames Essen vorhin... Sie hatten ihre Körper getauscht, aber war das wirklich schlecht? Solange die Familie nichts wusste, würden sie ihn wie Yuki behandeln. Er hatte sein Leben und selbst wenn Yuki es allen erzählen würde: Er steckte in Kyos Körper und wer aus der Soma-Familie glaubt schon der Katze? Ein zynisches Lächeln glitt über Kyos Gesicht. ‚Yukis Gesicht’, dachte er für sich und schmunzelte dabei. Im Hintergrund hörte er ein vertrautes Getuschel. ‚Diese dummen Gänsen. Was gaffen die eigentlich immer? Yuki sieht doch aus wie ein Weib.’ Als er gerade mit einem abfälligen Blick auf die Tuschelnden gucken wollte, merkte er, dass sie ihn angafften. ‚Natürlich. Ich bin Yuki! Ich seh aus wie ein Weib... Deswegen glotzen auch die Kerle. ALLE glotzen!’ Als Kyo jetzt darauf achtete, bemerkte er, wie unglaublich nervig das war. Einige waren sogar so penetrant, stehen zu bleiben und mit dem Finger auf ihn zu zeigen. Entsprechend Kyos aufbrausender Natur schrie er, ob sie nichts Besseres zu tun hätten, gab es aber bald wieder auf, als der gewünschte Erfolg ausblieb und eher noch das Gegenteil eintrat. „Sogar seine Stimme ist schön!“ „Er hat mich angesprochen!“ „Besser wäre nur noch etwas mit dir zu unternehmen...“ Also beschloss er lieber, die anderen zu ignorieren, was aber gar nicht so einfach war, da er ihre Blicke förmlich auf sich spürte und sich schutzlos ausgeliefert, bedrängt und in der Menge doch alleine fühlte. ‚Sie beachten nur meine Äußeres, urteilen nur danach. Es interessiert sie auch nicht, wie es mir geht – sonst würden sie auf mein Geschrei anders reagieren.’ Als der Schnee sich langsam in Schneeregen verwandelte, beschloss er nach Hause zu gehen, da er ohnehin fror und ihm die Menschen zu viel waren. ‚Wie kann man sich in der Masse nur so alleine fühlen? Ob Yuki immer so alleine ist? Er wird immer so behandelt. Beliebtsein hatte ich mir anders vorgestellt...’ Die Zuneigung und Begeisterung der Menschen um ihn herum war genauso vergänglich wie der Schnee, der nur kurz für ein Hochgefühl sorgt, bevor er schmilzt und, zu Wasser geworden, vergessen wird. Schnell, aber ohne zu rennen, bewegte Kyo sich unter dem grauen Himmel auf Shigures Haus zu. ‚Grauer Himmel und Nässe. Aber es macht mir gar nichts aus. Noch so ein Nachteil der Katze, den die Ratte nicht hat. Nur etwas wärmer könnte es sein...’ Wie auf Zuruf entdeckte er zwischen den Bäumen eine Winterjacke auf dem Boden. ‚Vielleicht hat der komische Kauz von vorhin die da hingezaubert.’ Doch nur zu bald wurde ihm bewusst, dass die Jacke seine eigene war, ebenso wie die Hose, die neben ihr lag. Der Pullover, das T-Shirt... Und auch das orangefarbene Fell war im Grunde genommen seines und lag ebenso starr und bewegungslos auf dem Boden wie seine restlichen Sachen. -- So das war's erstmal. Das nächste Kapitel ist schon fertig, aber darauf müsst ihr noch ne Weile warten xD Kapitel 3: Vom Umgang mit fremden Körpern ----------------------------------------- Hallihallo, meine lieben Kommischreiber und die, die es noch werden wollen, sowie auch an die, die nur lesen! Hier ist nun also wieder ein neues Kapitel und es ist länger geworden als ich dachte, auch wenn es im Vergleich zu manch anderen Kapiteln von anderen FanFics irgendwie kurz ist... >.< Aber egal, ich wünsch viel Spaß beim Lesen und hoffe auf lauter liebe Kommis^^ -- Wärme und leichter Druck, zuerst am Kopf, dann auf seinem Rücken, auf seinem Hintern und wieder auf seinem Kopf. ‚Auf meinem Hintern?!’ Gerade als er aufschrecken wollte, legte sich das warme Gewicht wieder auf seinen Kopf, sodass seine Schnurrhaare an sein Gesicht gedrückt wurden. ‚Meine Schnurrhaare?!’ Als das Gewicht wieder von seinem Kopf den Rücken entlang wanderte, nahm er einen Körper unter sich wahr, der eine gewisse Wärme ausstrahlte und ihm auf irgendeine Weise vertraut vorkam. Nur langsam dämmerte Yuki was da vor sich ging. Er erinnerte sich, dass er nach Kyo ebenfalls das Haus verlassen hatte und sich dann, als es zu regnen begann, kraftlos gefühlt hatte. Offensichtlich musste er ohnmächtig geworden sein und sich obendrein noch verwandelt haben. ‚Irgendwer muss mich gefunden haben und streichelt mich jetzt.’ Vorsichtig, um nicht zu zeigen, dass er wach war, schnupperte Yuki an dem Körper, in dessen Schoß er lag. Gerade noch so konnte er ein Aufspringen unterdrücken, nicht aber das Zusammenzucken, als er den Geruch als seinen eigenen identifizierte. ‚Kyo!’ „Schsch“, macht dieser nur beruhigend und Yuki spürte, wie Kyo nun auch seinen linken Arm um den kleinen Katzenkörper legte, während er ihn mit seiner rechten Hand ununterbrochen streichelte. Yuki horchte, ob er sich vielleicht doch verraten hatte, hörte aber nur ein sonores Brummen, das wohl von dem Fernseher kam, den er ebenfalls hörte. Scheinbar zappte Kyo durch die Kanäle, da er immer mal wieder seinen linken Arm von Yuki nahm und sich daraufhin das Programm änderte. Das Streicheln hingegen lief ohne Pause fort. Yuki spürte wie sein Herz begann schneller zu pochen. ‚Es kann doch gar nicht sein, dass Kyo mich krault!’ und doch tat er es und wie Yuki nur allzu schnell bewusst wurde, genoss er es außerordentlich. Nicht umsonst lag ihm daran, dass Kyo nicht merkte, dass er wach war. ‚Dann hört er gewiss auf... Warum hat er überhaupt angefangen?’ Er hatte das Gefühl mit jedem einzelnen Haar seines Körpers zu spüren, wie die fließende Bewegung von Kyos Hand sanft über seinen Körper glitt. Sanft und Kyo in einem Zusammenhang zu verwenden, erschien ihm ungewöhnlich und abermals drängte sich Yuki die Frage auf, warum Kyo das machte, wenn er doch wusste, wen er da auf seinem Schoß hatte. Wieder nahm Kyo seinen linken Arm weg, machte aber diesmal den Fernseher aus. Zu Yukis Überraschung hielt das sonore Brummen an, bis Kyo ihn sanft auf eine Decke neben sich legte und nach einer letzten kurzen Streicheleinheit das Zimmer verließ. ‚Das war ich! Ich hab geschnurrt!’, fiel es Yuki wie Schuppen von den Augen und ließ ihn nun doch seine Augen aufreißen. Mit einer Mischung aus Unglauben, Verlegenheit und noch einem anderen Gefühl blickte er zur Tür. ‚Was ist das?’ Er spürte wie jede Faser seines Körpers sich beinahe schmerzlich danach sehnte, wieder gestreichelt zu werden. Er wollte Wärme auf seinem Körper, er wollte die fließende Bewegung, wollte dass sich seine Schnurrhaare an sein Gesicht schmiegten, wollte liegen und genießen, wollte wieder einen Grund zum Schnurren. ‚Man sagt Katzen nach, sie seien verschmust, warum sollte das bei Kyo anders sein, der ist ja auch ’ne Katze.’ Unbewusst wälzte Yuki sich auf den Rücken, um die Illusion des Gestreicheltwerdens zu erzeugen. Als er es dann doch merkte, setzte er sich peinlich berührt auf. ‚Was mach ich denn hier? Als ob ich auch noch Kyos nicht vorhandene Selbstbeherrschung übernommen hätte. Ich benehm mich ja, als hätte man mich hundert Jahre nicht gestreichelt...’ Immer noch spürte er die Sehnsucht durch seinen Körper ziehen und war schon wieder geneigt sich auf der Decke rumzurollen, als er sich mit einem PUFF zurückverwandelte. Er entdeckte trockene Sachen, die Kyo ihm offensichtlich hingelegt haben musste. ‚Vielleicht liegt es daran, dass er so selten gestreichelt wird. Sogar Toru ist meist mit entschuldigen und beschämt weggucken beschäftigt und der Rest von uns Somas käme wohl nie auf die Idee.’ Während er sich anzog, dachte Yuki an Kyos Temperament und wie konträr es zu seinem momentanen fürsorglichen Verhalten stand. ‚Wäre er nicht ohnehin viel zu stolz, sich streicheln zu lassen? Sicher weiß er aber um die Sehnsucht. Könnte er es gemacht haben, um mich zu beleben? Hat nicht unser Lehrer mal erzählt, dass Streicheln das Immunsystem einer Katze stärkt?’ Vorhin noch dachte Yuki, dass es für Kyo nur grausam sein muss, sich in dieses Monster zu verwandeln, doch jetzt erkannte er, dass auch die Verwandlung in eine Katze nicht direkt viel angenehmer war. ‚Zumindest solange man dann alleine ist – was er immer ist.’ „Pass gefälligst besser auf meinen Körper auf!“, fauchte plötzlich jemand in Yukis Richtung. „Kyo“, brachte Yuki nur erstaunt hervor, hatte er doch ganz vergessen, dass der andere noch nebenan war. „Ich verwandle mich ja auch nicht immer gleich in eine Ratte und renn dann auf die erstbeste Mausefalle zu!“ „Ich war im Garten“, Yuki biss sich auf die Lippe, jetzt hatte er seine Geheimbasis verraten, aber scheinbar hatte Kyo das nicht mitbekommen. „Ja, im Winter sollte man da auch sein, weil dann bekanntlich alles blüht“, sagte Kyo vor Sarkasmus triefend, aber nicht mehr so vorwurfsvoll. „Was verstehst du denn schon davon?“ „Nichts, aber immerhin erkenne ich da ein gewisses Muster. Jedes Mal wenn man dich zu lange unbeaufsichtig lässt, finde ich hinterher meine Sachen überall verstreut und dich verwandelt und am Ende ist einer bewusstlos.“ „Nun, nach diesem Muster, müsste aber auch irgendwas brennen, während der Bewusstlosigkeit.“ „Ich kann kochen!“, empörte sich Kyo und erntete nur ein Schmunzeln. Resignierend fügte er hinzu: „Pass einfach besser auf. Das Armband nie abnehmen und wenn das Wetter schlecht ist, geh nicht raus.“ Zu seiner Überraschung nickte Yuki und verließ kurzzeitig das Zimmer, während Kyo das Essen rein trug. Wieder saßen die beiden Jungs schweigend nebeneinander und aßen. Und wieder fiel Yuki bei dem dampfenden Essen die Wärme ein, die Kyos Körper mit sich brachte – kaum zu glauben, dass ihm das schlechte Wetter vor kurzem noch so zu schaffen gemacht hatte. Er warf einen kurzen Zeitenblick auf Kyo, der bis zum Bauch unter den Kotatsu gekrochen war und vorsichtig das heiße Essen mit seinen Stäbchen zum Mund führte. Er sah wie Kyo leicht zurückzuckte, als er sich die Lippen verbrannte. Sah wie er daraufhin seine Lippen leicht spitzte, um kühle Luft in Richtung seines nächsten Bissens zu pusten. Die gesamte Bewegung wirkte so filigran, dass Yuki zum ersten Mal der Gedanke kam, dass Kyo vielleicht doch nicht immer nur wild um sich schlug. Ein leichtes Schmunzeln glitt über Yukis Gesicht, als sich herausstellte, dass Kyo nicht lange genug gepustet hatte und sich abermals die Lippe verbrannt hatte. Sobald wie es gekommen war, verschwand es aber auch wieder, als Yuki merkte mit welcher Faszination er das Geschehen beobachtete. Er konnte nicht gerade behaupten, dass er seinen eigenen femininen Körper so sehr mochte oder so wenig kannte, dass dies sein Beobachten rechtfertigen würde, aber dass es an Kyo lag, kam wohl kaum in Frage... Nein, es musste am Körper liegen. Wie oft konnte man sich schließlich als Außenstehender betrachten? Abermals führte Kyo die Stäbchen zum Mund. ‚Zittert seine Hand?’ Und wie auf Kommando hustete Kyo zwei, drei Mal, was Yuki nur zu vertraut war. ‚Hab ich’s doch geahnt.’ Kyo bedachte den Kotatsu mit einem missbilligenden Blick und gab einen grummelnden Laut von sich. „Vom Grummeln wird er auch nicht heil.“ „Ist er etwa immer noch kaputt? Shigure wollte ihn doch reparieren lassen!“ „Ja, genau. Er wollte...“ Kyo grummelte nur ein weiteres Mal und schlug grimmig auf den Tisch und blickte dann unglücklich auf seine zitternde Faust. Als ihn etwas an der Schulter traf, drehte Kyo seinen Kopf Richtung Yuki und erkannte, dass dieser ihm eine Decke hingeworfen hatte. „Damit du nicht so frierst.“ „Ich frier gar nicht!“, protestierte Kyo wütend über diese Schwäche, wurde jedoch von Yuki ignoriert. „Sie wärmt am besten. Deshalb ist es auch meine Lieblingsdecke--“ „Dann will ich sie erst Recht nicht haben.“, abermals wurde Kyos Kommentar übergangen. „—also beschädige sie nicht. Das würde dir nicht gut bekommen...“ Doch Kyo ließ die Decke liegen und Yuki konnte sehen, wie er ab und an einen Hustenreflex unterdrückte. Nach einer Weile stand er auf, murmelte nur ein „Dumme Katze“, nahm das Geschirr und trug es in die Küche. Als er es in die Abwäsche stellte, vernahm er ein dumpfes Husten und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. ‚Glaubt der etwa, ich wüsste nicht, wie er friert? Das ist immerhin mein Körper!’ Kopfschüttelnd schnappte er sich das Buch, das er noch lesen wollte und ging zurück zu Kyo. Dieser hatte sich, wie Yuki zu seiner Zufriedenheit feststellte, nun doch in die Decke eingewickelt, wandte sein Gesicht aber ab, als er merkte, dass Yuki zurückkam. Er hatte den Fernseher angemacht und als Yuki sich erinnerte, was passiert war, als Kyo das letzte mal durch die Kanäle zappte, war es an ihm wegzugucken. Er setzte sich neben Kyo auf das Sofa, konnte sich aber nur schwer auf den Inhalt des Buches konzentrieren. Er hörte die Geräusche der Fernsehsendungen und sah aus dem Augenwinkel Kyo, der seinen persönlichen Kampf mit der Decke gegen die Kälte führte. ‚Ich könnte einfach den Raum wechseln.’, doch irgendwie missfiel Yuki dieser Gedanke und er verwarf ihn wieder. ‚Irgendwer muss ja aufpassen, dass die dumme Katze meinen Körper nicht erfrieren lässt.’ Doch genau genommen spürte Yuki, dass dies nicht der wahre Grund für sein Verweilen war. Um nicht weiter darüber nachdenken zu müssen, unternahm Yuki einen erneuten Anlauf das Buch zu lesen. Dieser endete jedoch recht bald, als ein dumpfer Aufschlag Yuki ein Auflachen entlockte. Ein Paar empört schauende Augen erhob sich nach einigem Gestrampel aus dem Wirren Knäuel auf dem Boden. Bei dem Versuch sich aus der Decke zu befreien und aufzustehen, verlor Kyo nur abermals das Gleichgewicht und fiel gegen den Kotatsu. „Hey! Pass gefälligst besser auf meinen Körper auf.“, ermahnte Yuki ihn, konnte sich das Schmunzeln dann aber doch nicht verkneifen. „Dann grins nicht so dumm und hilf mir lieber.“, maulte Kyo und rieb sich die Stelle, an der er sich gestoßen hatte. Als nun aber Yuki unerwartet wirklich seine Hand ausstrecke, um Kyo hoch zu helfen, fauchte dieser nur reflexartig ein „Fass mich nicht an!“ und sah aus, als wäre er irgendwie mit der Gesamtsituation unzufrieden, was Yuki wiederholt schmunzeln ließ. „Was soll ich denn dann machen?“ „Du hättest mich vor der Decke warnen können!“ „Oh ja. Die ist wirklich gemeingefährlich...“ „Hör auf dich über mich lustig zu machen!“, fauchte Kyo, der es inzwischen tatsächlich geschafft hatte aufzustehen. „Du hast doch gesagt, ich solle dich vor einer Decke warnen.“ „Miese Ratte!“ „Hampel einfach nicht so viel rum.“ „Mir ist aber ka...“, Kyo biss sich auf die Lippe. „Kalt?“ „Quatsch! Ich frier nicht!“, behauptete Kyo und legte demonstrativ die Decke weg. „Dann hampel nicht so viel rum.“ „Deine Ratschläge sind Mist! Lass das mit dem Helfen lieber!“ Ein paar Minuten saßen sie still da. Yuki beobachtete Kyo, der seinerseits wütend wegguckte, bis er es nicht mehr aushielt. „GLOTZ NICHT SO! Ich wurde heute schon genug angestarrt!“ Überrascht hob Yuki seine Augenbrauen. Kyo hatte also mit dem Nachteil von Yukis Körper in der Öffentlichkeit Bekanntschaft gemacht. Yuki vermochte nicht zu sagen, ob aus Zorn oder vor Kälte, aber Tatsache war, dass Kyo immer noch zitterte und sich trotzdem weigerte die Decke auch nur noch eines Blickes zu würdigen. ‚Normalerweise wäre es mir ja egal, aber unter diesen Umständen...’ Yuki fiel noch kurz auf, dass er „diese Umstände“ gar nicht weiter definieren wollte und schob diesen Gedanken daher schnell wieder beiseite. „Du brauchst mir nichts vormachen, Kyo.“, Yuki griff nach der Decke und breitete sie aus. „Du steckst in meinem Körper. Ich friere im Winter fast ständig und wenn der Kotatsu kaputt ist erst recht.“ Er legte die Decke um seinen fröstelnden Cousin, wobei er genau darauf achtete, ihm nicht zu nahe zu kommen. Yuki bildete sich ein eine leichte Röte in Kyos Gesicht zu erkennen, der zwar mit einem protestierenden Blick zur Seite guckte, aber nichts weiter sagte. In den folgenden Schweigsamen Minuten widmete sich Kyo wieder dem Fernseher und Yuki seinem Buch. Zufrieden vernahm er, dass das Husten leiser und seltener wurde und auch Kyos Bewegungen waren wesentlich weniger unruhig als vorhin. Umso erschrockener war er, als plötzlich eine Last gegen seinen Arm stieß, die sich als Kopf entpuppte, dessen Gesicht von grauem Haar verdeckt wurde. „Kyo?“ -- So, das war's dann erst mal! Bis demnächst hoffentlich, Lori Kapitel 4: Wenn Frauen hauen... ------------------------------- Hallo!! Da ich ja nun so dermanßen angefleht wurde, gibt's hier extra für die Geisterkatze und natürlich 's Riekschen ein weiteres Kapitel xD Viel Spaß beim Lesen! -- Kyo bewegte sich nicht. Er saß vollkommen still in die Decke gewickelt und den Kopf gegen Yukis Arm gelehnt. Dieser war höchst erstaunt, dachte er doch, Kyo säße noch ein gutes Stück weiter weg. „Kyo?“ Keine Reaktion. ‚Ist das jetzt die verspätete Bewusstlosigkeit?’ Erst nachdem er noch eine Weile so verharrte ohne zu wissen, was er jetzt machen soll, bewegte sich Kyos Kopf leicht, sodass ihm ein paar Strähnen aus dem Gesicht fielen und Yuki zwei violette Augen unter halbgeschlossenen Lider hervorgucken sah. „Bist du wach?“ Zur Antwort blickten ihn die beiden strahlend amethystfarbenen Augen an und Yuki fiel zum ersten Mal auf, wie ausdrucksvoll seine Augen doch eigentlichen waren – zumal mit den langen Wimpern. Und von dichtem sah sein Gesicht gar nicht so feminin aus, wie er immer dachte. So huschte ein Lächeln über sein Gesicht, als ihm bewusst wurde, dass er sich wahrlich nicht für sein Äußeres oder die Tatsache, dass er ständig angestarrt wurde, schämen musste. „Was genau soll das werden?“, fragte er jedoch, nachdem er sich erinnerte, wer ihn denn da so unergründlich anschaute. „Kalt“, nuschelte Kyo, sodass Yuki sich nicht sicher war, ob er es recht verstanden hatte. „Und was macht dein Kopf an meinem Arm?“ „Im Grunde genommen ist es mein Arm. Und mein Körper. Ich hab ein Recht auf seine Wärme!“ So als hätte er sich damit erst selbst überzeugt, kroch Kyo dichter an Yuki, sodass dieser seinen Cousin nun an seiner gesamten linken Körperhälfte spüren konnte. ‚Das ist unangenehm’, versuchte Yuki sich einzureden, bewegte sich aber keinen Millimeter von Kyo weg, weil er tief in sich das Gefühl hatte, dass „ungewohnt“ die Sache besser getroffen hätte. Er vergrub diesen Gedanken noch tiefer und bekam dabei gar nicht mit, wie er sich unbewusst so setzte, dass es für sie beide bequemer war. Schon bald darauf spürte Yuki, wie Kyo an seinem Arm herunter auf seinen Oberschenkel rutschte. Mit verstohlenen Blicken hatte er schon beobachtet, dass Kyo seine Augen immer wieder zu fielen und nun war er endlich eingeschlafen. Was genau das Yuki brachte, wusste er selbst nicht so genau. Daher kratze er sich nur kurz am Kopf und blieb einfach sitzen und versuchte sich mal wieder am Lesen des Buches, während sich draußen die Sonne dem Horizont näherte. Ein Klopfen ließ Yuki aufschrecken. ‚Bin ich eingeschlafen?’ Wieder ein Klopfen. Um sich zu orientieren hob Yuki seinen Kopf, der hintenüber auf die Sofalehne gefallen war. Langsam drang ein grauer Haarschopf in sein Gesichtsfeld. ‚Kyo...’ Er hatte sich in seine übliche katzenartige Schlafposition gerollt. Anders war nur, dass sein Kopf auf Yukis Oberschenkel lag. Halb hinter den mausgrauen, verwuschelten Haaren verbargen sich geschlossen Augen und ein minimal geöffneter Mund. Er sah so unschuldig aus und gar nicht wie der streitsüchtige Kyo, den er kannte. ‚Wen wundert’s? Er sieht ja überhaupt nicht aus wie Kyo.’ Ein erneutes Klopfen brachte Yuki davon ab noch weiter darüber nachzudenken und, zu seiner eigenen Überraschung, störte es ihn. Er wollte nicht aufstehen – ‚es ist grade so bequem hier’. Er wollte Kyo nicht versehentlich wecken - ‚damit er still bleibt’. Er wollte die Tür nicht aufmachen – ‚ist bestimmt sowieso nur Shigures Redakteurin’. Er wollte lieber wieder schlafen – ‚und Kyo wärmen’. Als ihm bewusst wurde, was er da gerade gedacht hatte, lief Yuki knallrot an und schob Kyo vorsichtig, aber bestimmt von sich. Teils um dem penetranten Geklopfe nachzugeben, aber auch um durch Ablenkung gewisse Gedanken besser verdrängen zu können. Zum Glück zuckte Kyo nur ein bisschen, wachte aber nicht auf. Als Yuki ein Lächeln über sein Gesicht ziehen spürte, wandte er sich schnell ab und ging zur Tür. „Ich komm ja schon.“, murmelte er halblaut. Entgegen seiner Erwartungen stand aber nicht Shigures Redakteurin vor der Tür, sondern ein braunhaariges Mädchen. „Kagura! Ich wusste gar nicht, dass du ko--“ Noch bevor Yuki seinen Satz beenden konnte, hatte er eine Faust im Gesicht und flog quer durch den Flur. „Was soll das?“, fragte Yuki mehr perplex als wütend. Statt einer Antwort packte das Mädchen ihn nur am Kragen und schrie. Erst nach einiger Zeit verstand Yuki, dass sie nicht nur etwas Undefinierbares sondern „Kyo-kun!“ rief. ‚Da hätte ich auch gleich drauf kommen können...’ „Kyo ist in d--“, wieder konnte er seinen Satz nicht zu Ende sprechen, weil sie ihn gegen oder besser durch die nächstbeste Tür schleuderte. Verwirrt setzte er sich auf und sah voller Entsetzen Kagura, mit einem beängstigenden Blick, auf sich zustürmen. „ICH HAB DICH VERMISST!!“ ‚Mich?’ „DU SOLLTEST DICH DOCH MELDEN!“ ‚Was sollte ich?’, gerade noch rechtzeitig konnte Yuki sich vor einem erneuten Schlag schützen, indem er sich so wegrollte, dass nun das Sofa zwischen ihm und ihr war. „KYO-KUN, KOMM HER!! ICH HAB DICH DOCH SO LIEB!“ ‚Was will sie denn von mir?’ Wie zur Antwort blickten ihn zwei verschlafene Augen unter mausgrauen Haaren an. „Kyo“, flüsterte Yuki leise durch Kaguras Geschrei. „Pssst!“, machte dieser nur und zog sich die Decke über seinen Kopf. „Sei doch still, sonst findet sie mich noch!“ Zu seinem Entsetzen zog besagte Person in diesem Moment die Decke wieder zurück und sah in ein Gesicht, das nichts Gutes zu ahnen schien. „Ka-Kagura...“ „Hallo Yuki!“, lächelte das braunhaarige Mädchen ihn an. „Entschuldige! Hab ich dich etwa geweckt?“ Wie aus Reflex schüttelte Kyo vorsichtig den Kopf, unfähig etwas zu sagen. Mit jeder Faser stellte er sich darauf ein gleich geschlagen zu werden, doch nichts der gleichen geschah. Aus dem Schlaf gerissen, war er verwirrt gewesen. Als er Kagura sah (oder besser hörte), kam das Entsetzen und nur langsam begann sein Verstand jetzt zu arbeiten. Er beobachtete Yuki, der vor Kagura fliehend durch das Zimmer lief und ihr doch nicht entkam. Sie drückte ihn an sich und schleuderte ihn dann wieder durch die Gegend. Der Krach verlagerte sich in ein anderes Zimmer, doch noch bevor Kyo das Zimmer verlassen und das Bad aufsuchen konnte, kam Yuki zurück. „Kyo! Hilf mir!“, bettelte Yuki ihn panisch an. „Tu was!“ „Niemand entkommt Kagura.“ „Kyo...“, flehte Yuki nochmals. „Viel Glück.“, war Kyos einzige Reaktion und er schob sich an Yuki vorbei Richtung Bad. „KYO-KUN!!“ Erneut stieg Panik in Yuki auf, als Kaguras Geschrei lauter wurde, was bedeutete, dass sie unweigerlich näher kam. Kurzentschlossen rannte er seinem Cousin hinterher, riss die Badtür auf und knallte sie hinter sich wieder zu. „HEY!“, fauchte Kyo. „Geht’s noch?“ „Wenn es noch ginge, wäre ich wohl kaum hier...“ „Aber ich muss mal...“, nuschelte Kyo mit hochrotem Kopf „...dringend!“ „Da ist nichts, was ich nicht schon mal gesehen hätte.“, grinste Yuki. „Ist schließlich mein Körper, schon vergessen?“ „Dreh dich wenigstens um!“, brummte Kyo resigniert, woraufhin Yuki sich leicht belustigt zur Tür drehte. Draußen brüllte immer noch Kagura rum und begann gegen die Tür zu hämmern. „Man wird sie echt nicht los?“ „Hast du jemals erlebt, dass ich das geschafft hätte?“ „Was ist denn das für eine Art jemandem seine Liebe zu zeigen?“ „Eine schmerzhafte... Sie könnte mir ruhig vom Hals bleiben.“ „Warum bist du dann so scharf darauf noch enger in den Kreis der Familie zu rücken?“, fragte Yuki zynisch und beinahe gleichzeitig erinnerte er sich an das Ereignis von gestern Nachmittag. Als er sich in die Katze verwandelt hatte, hatte er sich unglaublich nach menschlicher Nähe gesehnt. ‚Die wird er niemals kriegen. Alle die vom Geheimnis wissen meiden ihn und alle die es nicht wissen, nun, deren Berührungen weicht er, wie wir anderen auch, aus.’ Damit wurde Kyo für Yuki plötzlich zu einem der einsamsten Menschen, die er kannte. Sogar er selbst, Yuki, hatte da mehr soziale Kontakte. Haru, zum Beispiel. Zwar mochte Haru Kyo auch, aber er würde Yuki immer vorziehen. ‚Und letztlich ist auch er einer von den Zwölf, zu denen Kyo nicht gehört und bei denen Akito ihn auch gar nicht haben will. So alleine wie er jetzt ist, wird er später eingesperrt werden. So wie die Katzen vor ihm.’ Er spürte den Drang irgendetwas zu sagen, etwas, das ihn trösten würde. „Das eben...“, setzte er an. „Sei still.“ „Ich meinte das nicht so.“ „Okay.“ „Nein, im Ernst--“ „Ich hab’s kapiert!“ „Es ist nur--“ „Yuki, bitte! Ich kann nicht, wenn du dauern redest!“, fauchte Kyo nach wie vor mit hochrotem Kopf und nicht ahnend, dass es noch schlimmer kommen könnte. Denn draußen hämmerte immer noch ein aufgebrachtes Mädchen gegen die Tür und rief lauter Dinge. „KYO! Komm sofort da raus!“ Dinge, die die Jungs nicht beachtet hatten. „Oder ich komm rein!“ Bis jetzt. -- Das war's jetzt aber für's erste! Eigentlich wollt ich es hier noch gar nicht enden lassen, aber es erschien mir so günstig^^ Das nächste Kapitel muss aber noch etwas warten, hab's erst zur Hälfte oder so fertig. Vergesst die Kommis nicht ^.~ cya, Kamoh Kapitel 5: ... und Katzen kratzen --------------------------------- Hallo und herzlich Willkommen beim 5. Kapitel meiner schönen Fanfic^^ Mir gefiel es nicht so gut, als ich es noch mal durchgelesen hab, aber ihr dürft gerne anderer Meinung sein xDDD Besonders der Kapiteltitel ist total kreativ^^ Hatte ich erzählt das dieses und das letzte ursprünglich mal eins sein sollten? Ist eigentlich auch total irrelevant. Ich denke zwei werden noch folgen, aber jetzt erst mal viel Spaß mit diesem! -- Bis zum Knacken und Splittern von Holz. Vollkommene Fassungslosigkeit breitete sich auf Yukis Gesicht aus und wurde nur noch von Kyos Entsetzen übertroffen. Die Tür gab unter Kaguras Wut nach und flog gegen die Brust von Yuki, dessen Augen vor Schreck geweitet waren. Er wurde von der Wucht des Stoßes nach hinten geworfen. ‚Langsam gewöhn ich mich an das Gefühl durch die Gegend geschleudert zu werden...’, dachte Yuki ironisch. ‚Oh, das ist neu: ein weicher Aufprall!’ Er spürte, wie der Körper hinter ihm unter seinem Gewicht nachgab und nach vorne kippte. Vor sich sah er noch, wie sich Kaguras Gesichtszüge von wutschnaubend zu entschuldigend änderten, als der Körper hinter ihm zu beben begann. Langsam drehte er seinen Kopf nach hinten und sah seinen Cousin, sein eigenes Gesicht, dass entgegen der gewohnten Blässe unnatürlich dunkelrot war. Ob vor Scharm oder vor Wut vermochte Yuki nicht zu erkennen. Durch den Zusammenstoß mit Yuki war Kyos geöffnete Hose heruntergerutscht, bis zu den Knien, auf die er gesunken war. Als er sich nun aufrichtete, zog er die Hose nur stümperhaft hoch, um wenigstens das Notdürftigste zu verdecken. Seine Hand zur Faust geballt, das Gesicht abgewandt, den Kopf geneigt. Yuki spürte förmlich, wie Kyo dem Explodieren nahe war. Gefährlich leise zischte Kyo ein „Raus“, dem Yuki stillschweigend folge leisten wollte und flehte, dass auch Kagura das tun möge, um Kyo nicht noch weiter zu reizen. Sie tat es natürlich nicht. „Yuki...“ „Raus!“ Er wurde schon lauter. „... entschuldige, ich wusste nicht, dass du—„ „RAUS HAB ICH GESAGT!“, schrie Kyo dann plötzlich los und obwohl Yuki es geahnt hatte, zuckte er unwillkürlich zusammen. Kyo rastete weißgott nicht gerade selten aus, aber diesmal war es anders. Er war zu ruhig, hatte sich noch keinen Millimeter bewegt. Mal abgesehen von dem Beben seines Körpers. Sonst fuchtelte er doch immer wild mit seinen Fäusten rum. „Yu—“ „S-O-F-O-R-T!!“ Endlich trat Kagura aus dem Türrahmen in den Flur, sodass auch Yuki das Bad verlassen konnte. Er folgte Kagura, die erstaunlich still war, ins Wohnzimmer und kurz darauf hörten sie Kyo die Treppe hoch stampfen. „Du solltest jetzt vielleicht lieber gehen, Kagura.“ „Aber Kyo-kun, ich bin doch extra für dich hergekommen!“ „Dann kannst du ja jetzt auch extra für mich wieder gehen.“ „Kyo...“ Yuki meinte einen drohenden Unterton in ihrer Stimme gehört zu haben und machte sich für eine Flucht bereit. „Warum bist du IMMER SO BÖSE ZU MIR?!!“ Sie stürzte sich wieder auf ihn, doch da er damit gerechnet hatte, konnte er rechtzeitig aufspringen und floh wieder quer durch Shigures Haus. Zu seiner Überraschung war sein erster Instinkt zu Kyo zu laufen, aber das war sicher keine gute Idee, wenn man bedachte, was letztes Mal geschehen war. Den Moment, den Yuki so unschlüssig am Treppenabsatz stand, hatte er nicht aufgepasst und wurde prompt bestraft. Kagura packte ihn, wirbelte ihn durch die Luft und schleuderte ihn dann durch die Haustür. Kyo hatte sich aufs Dach zurückgezogen um seine Ruhe zu haben. ‚Vor den Idioten da unten...’ Immer noch kroch die Röte in sein Gesicht, wenn er an den Vorfall von vorhin dachte. Vor allem war er aber auch immer noch wütend. Wütend auf Kagura, weil sie ihn immer irgendwie belästigte. Wütend auf sich, weil er Kagura möchte, weil sie ihn als Einzige nicht gemieden hat, als sie Kinder waren. Wütend auf Yuki, weil er einfach ins Bad gestürmt war. Wütend auf sich, weil er sich einfach nie gegen Yuki behaupten konnte. Wütend auf Yuki, weil er immer gewann. Wütend auf sich, weil ihm Yukis Berührungen nicht so unangenehm waren, wie sie sein sollten. Wütend auf Yuki, weil sein zarter Körper viel zu schnell fror, sodass Kyo sich wünschte, er hätte Yukis kuschelige Decke mitgenommen. ‚Warum hat er mir die eigentlich gegeben? Kann ihm doch egal sein, ob ich frier.’ Kyo machte ein trotziges Gesicht, wollte nicht wahr haben, dass er Yuki lieber als Freund denn als Feind haben wollte. Aber jede Sekunde, die er darüber nachdachte, brachte ihn genau zu diesem Schluss. Drum verstärkte er seinen trotzigen Gesichtsausdruck. ‚Blöde Ratte! Blöde Gefühle...’ Ein PUFF erregte seine Aufmerksamkeit und als er sich erinnerte, kurz zuvor das Splittern einer Tür gehört und kurz davor Shigures Redakteurin Micchan auf dem Weg zum Haus gesehen zu haben, konnte er sich nur zu gut vorstellen, was passiert war. Auch wenn er eigentlich keine Lust hatte, seinen Ruheplatz aufzugeben, sprang er vom Dach und sah eine bewusstlose Micchan im Schnee liegen. Eine Katze lag, halb von Klamotten verhüllt, auf ihrem Bauch. Kagura stand unschlüssig in der Tür – oder dem, was davon übrig geblieben war. „Sie ist bei dem Aufprall bewusstlos geworden“, erklärte Yuki, um die Stille zu brechen und versuchte sich aus dem Pullover zu befreien. Kyo war sich nicht bewusst, dass er immer noch einen unglaublich grimmigen Gesichtsausdruck hatte und Kagura sich deswegen nicht von der Stelle rührte. Statt ihrer begann nun aber Micchan sich zu bewegen. Yuki verfing sich in seinen Bemühungen dem Pullover zu entfliehen immer mehr darin. Sodass Kyo ihn schließlich mit einem Seufzen in die Sachen rollte, unsanft packte und hochhob. Yukis Protest wurde dadurch gedämpft und ähnelte dem Geräusch, das Micchan machte, als sie sich aufrichtete. Verwirrt guckte sie sich um und gab einen weiteren Laut von sich der wie ein „Hä?“ klang. „Glatteis. Ausgerutscht.“, erklärte Kyo einsilbig. „Shi- Shigurähä...“, heulte sie los und saß mit einer Beule am Kopf wie ein Häufchen Elend auf dem Boden. „Ist nicht da.“, antwortete Kyo ebenso knapp. „Wa? Aber- abähä *schnief* Ihh brahauch do—“ „Er ist nicht da!“, unterbrach Kyo sie schroff und ging Richtung Tür. Micchan hingegen jammerte halblaut weiter vollkommen verzweifelt vor sich hin. „Sie ist verletzt. Bring sie zum Arzt.“, wandte sich Kyo nun an Kagura. „Entschuldige...“, sagte Kagura kleinlaut, bekam jedoch nur ein Brummen zur Antwort. Noch ehe sie etwas Weiteres hätte sagen können, ging Kyo an ihr vorbei und verschwand mit einem „Und mach die Tür zu, wenn du gehst“ in der Stube. Kagura stand zunächst noch etwas unsicher da, guckte auf die kaputte Tür und entschloss sich dann Micchan zu begleiten und die Jungs in Ruhe zu lassen. Im Haus beförderte Kyo Yuki ähnlich unsanft, wie er ihn aufgehoben hatte, wieder auf den Boden. Sein Gewissen meldete sich abrupt, ob er nicht zu grob gewesen war und Yuki sich vielleicht was getan hatte. Gleichzeitig ärgerte er sich über diese Schwäche und stapfte grummelnd aus dem Raum. Yuki blieb im Wohnzimmer zurück. Er kämpfte mit den Sachen, in die Kyo ihn eingewickelt hatte. Als er sich immer weiter verhedderte, fauchte Yuki entnervt auf und wollte gerade anfangen die Klamotten zu zerkratzen und zerreißen. Doch kurz vorm Ausfahren der Krallen hielt er inne. Einem Déjà-vu ähnlich erinnerte er sich an den gestrigen Abend, als er Kyo ermahnt hatte seine Decke bloß heil zu lassen. ‚Da kann ich jetzt ja schlecht, einfach seine Sachen zerfetzen. Und was soll ich dann hier unten anziehen...’ Er versuchte weiter aus seinem Gefängnis zu kommen ohne etwas kaputt zu machen. Immer vor Augen hatte er das Bild von Kyo, wie er gestern mit der Decke gekämpft hatte. Yuki hatte ihm da zwar auch nicht geholfen, aber jetzt war er schon fast wütend darüber, dass Kyo ihm nicht half. ‚Immerhin hat er mich auch hier so hingeworfen!’, schmollte Yuki still und war sich nicht bewusst, dass Kyo es so tatsächlich geschafft hatte seine Gefühle zu verletzen – wollte sich dessen nicht bewusst sein. Es war schon schlimm genug, dass er sich wünschte, Kyo würde ihn wieder streicheln. Das schlimmste war aber, dass er nicht einfach nur von irgendwem gestreichelt werden wollte, sondern von Kyo! Dieses Gefühl zu verdrängen, erforderte alle Konzentration. Diese war jedoch sofort wieder dahin, als er es geschafft hatte seinen Kopf aus dem Gewirr zu befreien. Denn das Erste, was ihm auffiel, war Kyo. Seine Lippen waren bläulich verfärbt, sodass Yuki sich ausmalen konnte, dass Kyo wohl gerade aufm Dach gewesen war und Yukis frierender Körper ihn gezwungen hatte wieder herunter zu kommen. Einerseits tat es Yuki ein wenig Leid, weil er das Gefühl hatte Kyo seinen Rückzugsort genommen zu haben. Andererseits war er froh, denn jetzt war Kyo immerhin wieder hier. Yuki beobachtete, wie Kyo sich auf die Couch setzte, wie gewohnt im Schneidersitz, den Fernseher anschaltete und sich in die Decke kuschelte. Ohne es direkt zu merken, war Yuki auf ihn zugegangen. Sein eines Bein hing immer noch in einem der Bänder und Schnallen von Kyos Hose. Kyo hatte ihn bemerkt, wusste aber nicht, was er jetzt machen sollte und machte deshalb einfach gar nichts. Er fragte sich, warum er, nachdem er sich entschlossen hatte nicht aufs Dach zu gehen, weil er jetzt schon fror und es schon wieder schneite, stattdessen zurück zu Yuki ging und nicht in sein eigenes Zimmer. Nun war er jedenfalls hier. Dank der Decke wurde ihm auch schon wärmer, aber am Knie kratzte sie etwas. Im Grunde genommen kratzte sie eher doll. Und das obwohl er sich nicht bewegte. Und warum eigentlich nur an seinem linken Knie? Ein kurzer Seitenblick bestätigte seinen langsam aufkeimenden Verdacht: eine orangefarbene Katzenpfote. Wie schon vorhin wusste Kyo nicht, was er machen sollte und ebenso entschied er sich wieder dazu nichts zu machen. Infolgedessen ließ das Kratzen nach. Stattdessen zog die Pfote nun an der Decke, indem sie sich in sie hinein krallte, immer energischer und energischer, bis: „AAAAAU! Spinnst du?“ „Entschuldige“ „Warum haust du deine Krallen in mein Knie?“ „Das hab ich doch nicht mit Absicht gemacht!“, verteidigte Yuki sich, der die Decke wohl etwas zu energisch gepackt hatte. „Und im Grunde sind es deine Krallen und mein Knie...“ „Das ändert aber nichts an meinem Schmerz!“ „Entschuldige“, sagte Yuki abermals, worauf Kyo nur grummelte. Yuki hörte auf zu kratzen und an der Decke zu ziehen und stellte sich wieder auf alle vier Pfoten. Um an Kyos Knie zu kommen, hatte er sich auf seine Hinterbeine gestellt und sich mit den beiden Vorderen auf dem Sofa abgestützt. Am Hochspringen hatte ihn die dumme Hose gehindert. Kyos dumme Hose... „Kyo?“ „...“, stumm starrte er weiter geradeaus zum Fernseher. Aber Yuki bezweifelte, dass sein Cousin wirklich eine Sendung über die verschiedenen Zubereitungs- und Anwendungsmöglichkeiten von Lauch guckte. Also versuchte er es noch mal etwas eindringlicher. Mit Erfolg! Sofern man sein „hm“ als Bereitschaft zum Zuhören interpretierte. „Kyo, ich war gestern wach...“ „Sag bloß...“ „Ich mein, gestern Nachmittag“ „Oh! Das macht die Sache natürlich deutlicher...“ „Ich mein gestern, als du... als ich auf...“ Kyo warf einen halb genervten, halb belustigten Blick auf das rumdrucksende Kätzchen, das, als es seinen Blick bemerkte, zwar sofort verlegen auf den Boden guckte, aber dennoch weitersprach. „Würdest du... vielleicht... also, ich mein... ähm...“, Yuki schluckte, war sich unsicher, ob er weiterreden sollte, während Kyo langsam ungeduldig wurde. „Was denn?“ -- So, das war's dann also vorerst. Ich fand's total übel Micchan so sprechen zu lassen, dass sie heult. Aber egal, Micchan heult ja immer^^ Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr vergesst die Kommis net^^ Gruß, Kamoh Kapitel 6: Ein entspannendes Bad - zweiter Versuch -------------------------------------------------- Hallo ihrs! Da bin ich dann doch mal wieder, mit dem lang erwarteten neuen Kapitel meiner FF^^ Und wenn wir schon bei lang sind: Es ist tatsächlich etwas länger geworden, als die vorherigen^^ Überhaupt ist dieses Kapi so gar nicht in meinem Plan vorgesehen gewesen, aber egal, ich mag's^^ Allerdings glaub ich, dass ein paar merkwürdige Sätze drin sind - wenn ihr sie findet, dürft ihr sie behalten >.<" Natürlich ganz vielen lieben Dank für die lieben Kommis *alleknuddel* und dann will ich euch auch gar nicht mehr lange zuschwafeln^^ - „Kyo, ich war gestern wach...“ „Sag bloß...“ „Ich mein, gestern Nachmittag“ „Oh! Das macht die Sache natürlich deutlicher...“ „Ich mein gestern, als du... als ich auf...“ Kyo warf einen halb genervten, halb belustigten Blick auf das rumdrucksende Kätzchen, das als es seinen Blick bemerkte, zwar sofort verlegen auf den Boden guckte, aber dennoch weitersprach. „Würdest du... vielleicht... also, ich mein... ähm...“, Yuki schluckte, war sich unsicher, ob er weiterreden sollte, während Kyo langsam ungeduldig wurde. „Was denn?“ -- „Würdest du... mich... wieder streicheln?“ und obwohl Yuki zum Ende hin immer leiser geworden war, hatte Kyo jedes Wort verstanden. Das „du“ und das „mich“ und das „streicheln“. Vor allem aber auch das „wieder“... ‚Das hat er gemeint, als er sagte, er war wach... Und er hat sich nichts anmerken lassen...’ Yuki hatte inzwischen angefangen mit seiner rechten Pfote unsichtbare Kreise auf den Boden zu malen, die er konzentriert anstarrte. Umso überraschter war er, als zwei Hände ihn sanft anhoben. Kurz darauf hörte er ein belustigtes Auflachen und wusste sofort weshalb. „Lach nicht! Das ist topmodisch...“ „Ich glaub Hosen an den Beinen zu haben, sollte anders aussehen.“ „Bei Menschen vielleicht, aber für Katzen nicht...“ „Dann möchtest du sie so lassen?“ Zur Antwort strampelte Yuki mit seinem Bein und ließ nach diesem erfolglosen Manöver seinen Kopf hängen. Kyo setzte ihn mit einem Schmunzeln auf seinen Schoß ab und befreite seinen Cousin mit Leichtigkeit, sodass Yuki wieder auffiel, wie ungewöhnlich feinmotorische, sanfte Berührungen von Kyo waren. Sonst schlug er ihn ja nur. Vor allem aber spürte er die Vorfreude. Als er sich ein „Danke“ murmelnd etwas zögerlich hinlegte und wartete den angenehmen Druck von Kyos Hand über seinen Rücken gleiten zu spüren, fühlte er ein ungewohntes Kribbeln in seinem Körper. Er schob es auf die Freude über die bevorstehende Stillung seines Streichelbedürfnisses. Dann kann die erhoffte Entspannung, zusammen mit einem Stromschlag-ähnlichem Gefühl, als Kyo seine Hand sanft mit einem PUFF auf seinen Körper legte. ‚Puff?’ Yuki riss die Augen auf und starrte auf seine Hände. ‚Nein! Nein! Nein! Nicht jetzt! Gut, die Verwandlung hat schon lange angehalten, aber muss sie denn ausgerechnet jetzt zu Ende sein?!’ Vollkommene Enttäuschung machte sich in Yuki breit und er begann im Stillen zu schmollen. Erst ein gewolltes Räuspern, gefolgt von einem ungewollten Husten, brachte Yuki dazu mit dem Schmollen aufzuhören. Er lag immer noch auf Kyos Schoß. Halb zusammen gerollt und ganz nackt... „Ähm... Willst du nicht aufstehen?“ ‚Im Grunde genommen nicht. Im Boden versinken wär jetzt gut...’ „Yuki?“ „Aber mach die Augen zu!“ „Bitte?!“ „Guck weg!“ „Warum sollte ich?“ „Ich will das nicht.“ „Wie war das vorhin aufm Klo? Da ist nichts, was ich nicht schon gesehen hätte.“, schmunzelte Kyo. „Da hattest du viel mehr an!“, empörte sich Yuki. „Ändert das was an der Sache?“ „JA!“ Kyo konnte sich das Lachen nicht länger verkneifen. Yukis knallrotes Gesicht, das unbewegt geradeaus auf den Tisch starrte, wirkte ebenso verkrampft wie sein restlicher Körper. „Hör auf zu Lachen!“ Er tat ihm diesen Gefallen nicht, sodass er inzwischen schon Tränen in den Augen hatte vor Lachen, was Yuki zwar nicht sehen konnte, aber er hörte nur zu gut, wie lustig Kyo die Situation fand. Zu Yukis Erleichterung schrillte noch ein anderer Ton durch die Wohnung „KYO! Hör auf und geh lieber ans Telefon.“ „Wie denn, wenn du auf mir liegst?“, fragte Kyo immer noch amüsiert. Yuki rollte sich geschickt ab und entriss Kyo dabei die Decke. Kyo war zwar von der plötzlichen Reaktion überrascht, hatte aber vor Lachen ohnehin nicht viel mitbekommen, stand dann nach wie vor schmunzelnd auf und ging ans Telefon. Yuki hatte sich wieder angezogen, als Kyo zurückkam. Man sah ihm an, dass seine gute Laune nach diesem Telefonat verflogen war. „Wer war dran?“ „Shigure“ „Sag nicht, der kommt früher nach Haus“, stöhnte Yuki. „Hab ich doch gar nicht gesagt!“, blaffte Kyo ihn sofort an. „Du brauchst mich doch nicht gleich ankeifen!“ „Dann stell auch keine blöden Fragen!“ „Ich hab doch gar nichts gefragt.“ „DANN SEI AM BESTEN GANZ STILL UND LASS MICH IN RUHE, DUMME RATTE!!“, schrie Kyo und stürmte aus der Stube, wo er einen perplexen Yuki zurückließ. Etwas unschlüssig schaltete er den Fernseher ein und zappte durch die Kanäle, nur um ihn dann wieder auszumachen und sich stattdessen mit seinem Buch zu befassen. Doch er konnte sich einfach nicht konzentrieren. Immer wieder glitt sein Blick hinunter zu dem Sofa auf dem er saß und wo sich vor kurzem ein vergnügter Kyo in Yukis Körper noch kringelig gelacht hatte. Sicher kannte Yuki das glückliche Gesicht, wenn Kyo mit Meister Kazuma trainierte, aber ein derartiges Lachen? ‚Und ausgerechnet ich war der Auslöser...?!’, der Gedanke ließ Yuki unbewusst lächeln und über den Sofastoff streichen. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, seit er Kyo gefragt hatte, ob er ihn streicheln würde, dabei waren es doch nur ein paar Stunden. ‚Ich hatte mich so darauf gefreut... und jetzt das! Vorhin war erst mein größtes Problem, dass ich nicht wusste, wie ich mich ihm nähern soll. Dann war mein größtes Problem, dass ich ihm zu nah war und nicht wusste, wie ich da wegkommen soll und jetzt? Jetzt sitz ich wieder hier und wünschte Kyo würde mich doch noch streicheln oder zumindest hier sein...’ Entschlossen stand Yuki auf und legte sein Buch weg, nur um dann wieder unentschlossen in der Stube zu stehen. Er wollte nicht länger auf dieser Couch sitzen, dabei hatte er zu viele Gedanken an Kyo. Merkwürdige Gedanken. Teilweise beängstigende Gedanken, wenn man bedachte, in welche Richtung sie gingen. ‚Und ich dachte immer Shigure und Ayame hätten eine merkwürdige Beziehung zueinander... Muss bei uns wohl in der Familie liegen...’ Mit einem schiefen Grinsen schüttelte Yuki seinen Kopf, aber insgeheim wusste er, dass bei ihm etwas anders war als bei seinem Bruder. Die Freude, wenn er sich mit Kyo verstand. Das Prickeln, wenn sie sich berührten. Das Lächeln, das sich auf sein Gesicht schlich, wenn er an Kyo dachte. Aber auch diese Unruhe, die ihn befallen hatte, seit Kyo hoch gegangen war. Diese Niedergeschlagenheit, weil offensichtlich war, dass es Kyo nicht gut ging, aber Yuki nicht wusste, was er machen sollte. Deswegen versuchte Yuki sich abzulenken, aber alles in der Nähe dieses Sofas fiel aus. Er beschloss zu seinem Garten zu gehen und zog sich warm an, schließlich war es schon Ende Dezember. ‚Merkwürdig zu dieser Jahreszeit nicht permanent zu frieren’, dachte Yuki und strich über sein warmes Kyo-Gesicht. Motiviert öffnete er die Tür und dann stäubten sich ihm alle Haare – im Grunde genommen sein ganzer Körper. Regen, Matsch, Schnee – es war einfach nur nass, ekelig nass! Demotiviert sah er in den Sturm hinaus und wusste, wieso er sich in den letzten Stunden so schlapp gefühlt hatte. Normalerweise würde das Wetter ihn nicht so stören, aber wenn man bedachte, was beim letzten Mal passiert war, als der Regen ihn im Garten überrascht hatte... Außerdem machte sein Körper ihm eindeutig klar, dass er keine zwei Meter in dieses Mistwetter hinausgehen wollte. Noch so ein Fluch der Katze. Er schloss die Tür, zog sich wieder aus und das Gefühl der Unentschlossenheit kam zurück. Ohne richtig zu wissen was er da wollte, war Yuki hoch gegangen und vor Kyos Zimmer stehen geblieben. Wie von alleine klopfte seine Hand und öffnete die Tür. Erst dann schaltete sich sein Kopf wieder ein. ‚Was mach ich denn hier?’ Kyo lag auf seinem Bett, schlief aber nicht. Minuten verstrichen, in denen Yuki eigentlich nach einer Erklärung suchen wollte, aber zu sehr von seinem Cousin abgelenkt war, obwohl der einfach nur dalag ohne sich zu bewegen. Die violetten Augen gesenkt. ‚Eigentlich sollten sie rot sein und vor Energie glühen.’, dachte Yuki betrübt und kam sich noch merkwürdiger vor, da er dieses Gefühl erst entdeckt hatte, seit Kyo nicht mehr aussah wie Kyo. ‚Selbstverliebtheit liegt wohl auch in meiner Familie...’, dachte Yuki ironisch und erschrak daraufhin, weil er indirekt diesem Gefühl das erste Mal einen Namen gegeben hatte. ‚Verliebt... in...’ „Was zur Hölle willst du?“ ‚dich... Kyo...?!’ „Boah, sag halt was! Sonst hörst du doch auch nicht auf mich, wenn du still sein sollst.“ „Hä?“, fragte Yuki sehr intelligent und wurde knallrot. Er war von seiner Erkenntnis so abgelenkt, dass er gar nicht gehört hatte, was Kyo sagte. ‚Oh Gott, hat er es wohlmöglich gemerkt?’ Panisch versuchte er eine Antwort in Kyos Gesicht zu finden, aber dieser lag nach wie vor unbewegt da. „Was du hier willst, hab ich gefragt.“, wiederholte Kyo schlecht gelaunt. „Ähm...“ ‚Ja was will ich denn hier?’ Yuki begann fieberhaft nach einer Erklärung zu suchen, wurde aber wieder von Kyo abgelenkt. Er hatte sich einen von seinen eigenen Pullovern übergezogen – ‚Wohl gegen das ständige frösteln’ – aber er war zu groß für Yukis Körper. ‚Mein Körper in seinen Sachen...’ „Hör auf mich einfach nur anzustarren!“ „Sachen!“ „... Sachen?“ „Äh ja... ich will Sachen... deine... größer... Körper und so...“, stammelte Yuki und wurde am Ende immer leiser. „Aha? So nackt siehst du gar nicht aus“, stellte Kyo trocken fest. „Bad“, brachte Yuki mühsam hervor und ergänzte kleinlaut „Wanne“, als ob das besser wäre, während er sich ärgerte, dass er schon wieder rot geworden war und sich hier wie ein Trottel benahm. Er schaute beschämt zu Boden und sah nicht Kyos Blick, sah nicht, wie jedes Wort seine Stimmung leicht hob. „Schrank!“ „Hä?“, fragte Yuki wieder verplant und sah nun doch hoch. „Schrank... meiner... Sachen und so“ „Du machst dich lustig über mich!“, empörte sich Yuki. „Du trainierst ja auch für die Weltmeisterschaft der intelligenten Einwortsätze...“ „Das stimmt gar nicht!“ „Eindruck...“ „KYO!“ „Yuki?“ „Hör auf damit!“, empört stampfte Yuki zu Kyos Schrank, griff sich die erstbesten Sachen und stürmte aus dem Zimmer Richtung Bad. Dort angekommen lehnte Yuki sich erst mal an die geschlossene Tür und versuchte seinen Herzschlag wieder zu beruhigen. ‚Ich hätte lieber alles verdrängen sollen... Dann säße ich hier jetzt nicht halb hyperventilierend.’ Nach einer Weile stand er auf und sah sein Spiegelbild. Kyo. Gestern stand er auch so hier und dann hatte er sich verwandelt – in dieses Ding, bei dessen anblick Kyo kollabiert war. Kyo. Immer wieder Kyo. Kyo auf der Couch. Kyo im Garten. Kyo in seinem Zimmer. Kyo im Spiegel. Kyo im Bad. Kyo als Monster... Erschrocken registrierte Yuki bei dem letzten Gedanken ein Knurren, stellte dann aber erleichtert fest, dass es nur sein Magen war. ‚Oh man, jetzt werd ich echt merkwürdig... Aber ich hab auch schon ewig nichts gegessen, kein Wunder, dass mein Hirn nicht so funktioniert... Also nur ein kurzes Bad.’ Er zog sein T-Shirt aus und sah nun seinen, das heißt Kyos nackten Oberkörper. Starrte ihn an – und wurde prompt rot. Allein der Gedanke sich und damit sozusagen Kyo noch weiter auszuziehen, ließ sein Gesicht noch eine Nuance dunkler werden. ‚Gut, dann eben kein kurzes Bad!’ Nachdem er sich wieder angezogen hatte, schlich er in die Küche, nur um dort schon wieder unentschlossen herumzustehen. Sein Magen knurrte in die Stille hinein, woraufhin Yuki kurz aufseufzte und sich an den Herd stellte. „So schwer kann das doch gar nicht sein. Was brauch ich denn? Ah ja...“ Nachdem er alle Zutaten zusammen gesammelt und vor sich aufgereiht hatte, kam der schwierigere Teil. Das richtige Verhältnis. „Milch nach Gefühl? Was ist denn das für eine Massenangabe?!“ Nach einem weiteren Seufzen fügte er die Zutaten nach bestem Wissen und Gewissen zusammen und holte die Pfanne raus. „So Herd, es wäre sehr freundlich, wenn du nicht wie der Ofen brennst...“ Und tatsächlich gelang es Yuki einigermaßen passable Pfannkuchen zu machen, auch wenn der ein oder andere etwas verkohlt war. ‚Na dann mal guten Appetit!’, dachte Yuki, schnappte sich einen Pfannkuchen... „Ich dachte, du wolltest ins Bad“ ... und ließ ihn vor Schreck fallen. „Kyo!“, Yuki bückte sich um den Pfannkuchen wieder aufzuheben. „Man hast du mich erschreckt.“ „Ich würd das an deiner Stelle nicht essen.“ „Hab ich doch gar nicht vor! Ich wollt ihn nur nicht auf dem Boden liegen lassen“ „Schmeiß die anderen auch gleich weg“ „Warum sollte ich?“ „Die schmecken sicher nicht“ „Woher willst du das bitte wissen?!“ „Na, weil du sie--“ „Pah! Ich kann vielleicht nicht so toll kochen wie du, aber das heißt noch lange nicht, dass alles, was ich mache, nicht schmeckt!“, unterbrach Yuki ihn trotzig und nahm einen großen Bissen eines anderen Pfannkuchen. Fast sofort verzog er sein Gesicht zu einer angewiderten Grimasse. „—mit Salz statt mit Zucker gemacht hast.“, beendete Kyo seinen Satz und deutete auf das Gefäß mit dem körnigen, weißen Inhalt. „Lass mich das nächste Mal ausreden. Du kannst nämlich wirklich nicht so toll kochen wie ich.“ Yuki war derweil wieder rot angelaufen, ob vor Wut, Scham oder Anstrengung wusste Kyo nicht, denn sein Cousin aß trotzig weiter. Als er aber zu einem weiteren greifen wollte, hielt Kyo seine Hand fest. „Willst du nicht doch lieber baden statt Selbstmord zu begehen?“ Er erntete einen teils bösen, teils hilflosen Blick seitens Yuki und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als Yuki ein leises „Hunger“ nuschelte. „Ach ja... Die Einwortolympiade!“ Yuki wollte gerade etwas erwidern, als Kyo auch schon seinen Finger auf seinen Mund gelegt hatte. „Geh baden. Ich kümmere mich derweil ums Essen, okay?“ Yuki nickte zögerlich und ging langsam aus der Küche. „Mach nicht so lang, ich will nachher auch noch.“, rief Kyo ihm noch hinterher, doch Yuki konzentrierte sich auf das Gefühl, das Kyos Hand auf seiner ausgelöst hatte – und dann sein Finger auf seinen Lippen. Schon bald saß Yuki wieder im Bad und kämpfte mit seinem viel zu schnell klopfenden Herzen, seinem beschleunigten Atem und diesem Kribbeln. Es war ihm so fremd und doch so vertraut, als ob er es schon länger in sich tragen würde und einfach nie bemerkt hatte. ‚Kann man das einfach nicht bemerken?’ Er wollte, dass sein Körper wieder normal funktionierte und bewegte sich doch nicht, aus Angst, dass das Kribbeln aufhören könnte... Wenn er daran dachte, was so eine kleine Berührung auslösen konnte, fragte er sich, wie er das nur so lange hatte verdrängen können. Jetzt erschien es ihm noch unanständiger sich und damit Kyos Körper einfach auszuziehen, so ganz ohne seine Zustimmung. ‚Kyos Körper, sein Temperament... Er ist unkontrollierter... Sein Körper ist im Verdrängen wohl nicht so geübt wie meiner... Kyo...’ „Yuki?“ Dieser schreckte plötzlich auf und starrte seinen Cousin an, als dieser das Zimmer betrat. „Du hast ja noch nicht mal Wasser rein gelassen!“, stöhnte Kyo und stellte das Essen auf den Badewannenrand. „Wird das heute noch was?“ Wahrheitsgemäß nuschelte Yuki ein „Ich trau mich nicht“ und senkte dann erschrocken und ertappt seinen Kopf. ‚Warum muss er mich auch so aus dem Konzept bringen?! Kyo... So dicht vor mir...’ „Es ist wegen dem Monster, hm?“ ‚Seine Finger an meinem Handgelenk...’ Yuki zog scharf die Luft ein. „So schlimm ist es nicht.“ Kyo streichelte sanft über das Armband, berührte dabei immer mal wieder Yukis Haut, spürte seinen beschleunigten Puls. „Ich hab gar nicht mitbekommen, dass dich das so sehr aufgewühlt hat“ ‚Wenn du wüsstest...’ „Aber ich war ja auch nicht gerade ansprechbar...“ ‚Er glaubt wirklich, es sei deswegen...?!’ „Meine... meine Reaktion war da wohl nicht hilfreich... aber ich, ich kannte das so nicht. Es hat mich einfach alles überrollt“ ‚Du mich auch... einfach so...’ „Aber so lange du das Armband umbehältst, kann gar nichts passieren, wenn du dich ausziehst...“ ‚Das glaubst du...’ Yuki fühlte sich unfähig etwas zu sagen oder sich zu bewegen. Da waren Kyos Worte, die in seinem Kopf nachhallten – ruhige, sanfte Worte. Ruhiger Kyo. Sanfte Finger – die von Yukis Handgelenk glitten, hin zu seiner Hüfte. Vor Schreck zog er seinen Bauch ein, woraufhin Kyo in seiner Bewegung inne hielt. „Hab keine Angst“, flüsterte Kyo. „Es ist okay. Alles okay.“ Langsam hob Yuki seinen Blick und traf den, eines Paares lilafarbener Augen. Lila. Er hatte feuerrot erwartet. Hatte es genau vor sich gesehen: gebräunte Haut und feuerrote Augen. Stattdessen waren sie lila und das Gesicht war blassrosa, umrahmt von mausgrauen Strähnen. Das war Yukis Gesicht, nur der Blick war so eindeutig Kyos – energisch, kraftvoll, stark, warm. ‚Woher nimmst du die Kraft? Woher kommt die Wärme?’ Als Yuki in Kyos Blick eine Antwort suchte, meinte er einen Hauch Unsicherheit zu entdecken, der sich in Kyos Blick schlich mit jeder Sekunde die still verstrich. Also zwang Yuki sich zu einem zögerlichen Nicken und machte gleich darauf ein kleines Lächeln bei seinem Gegenüber aus. Weiter unten setzte sich Kyos Hand wieder in Bewegung, sie bekam auch Hilfe von seiner zweiten Hand. Gemeinsam hoben sie langsam Yukis T-Shirt hoch. Dieser ließ es widerstandslos geschehen und konnte noch Sekunden später spüren, wo Kyos Hände auf dem Weg zurück zu seiner Hüfte seinen Oberkörper gestreift hatten. Kleine elektrische Stöße auf seiner Schulter, auf seiner Brust, auf seinem Bauch. Yuki hielt es inzwischen für unmöglich, dass Kyo seine beschleunigte Atmung nicht bemerkte. ‚Aber das ist mittlerweile auch schon egal, immerhin zieht er mich gerade aus...’ Tatsächlich hatte Kyo derweil Yukis Hose geöffnet, die, nachdem er sie über seinen Po gestreift hatte, zu Boden fiel. Wieder wanderten Kyos Hände zurück zu Yukis Hüfte und verweilten dort nahezu bewegungslos, nur der rechte Daumen strich langsam auf und ab, was Yuki eine Gänsehaut bescherte. Erst als er spürte, wie das Kribbeln, welches inzwischen seinen ganzen Körper beherrschte, sich in seinen Lenden zu konzentrieren begann, brach Yuki beschämt den Blickkontakt ab. Er hatte das Gefühl einen noch tieferen Rotton angenommen zu haben und noch kurzatmiger geworden zu sein. Sofort nahm Kyo seine Hände weg und trat einen Schritt zurück. „Ja... ähm... also, ich denke... den Rest schaffst du dann auch alleine.“, stotterte Kyo und fügte dann wenig überzeugt hinzu: „Ist ja auch gar nichts passiert“ „Genau, alles wie immer.“, pflichtete Yuki ihm ähnlich nervös bei. „Richtig, alles vollkommen normal.“ „Ich geh dann jetzt auch endlich baden.“ „Gute Idee, dann kann ich nachher auch noch.“ „Genau.“ „Richtig.“ „Okay.“ „Ich geh dann mal.“ Yuki nickte, stellte das Wasser an und holte erst einmal tief Luft nachdem Kyo das Bad verlassen hatte. Er befreite sich von seinen restlichen Sachen, vermied dabei seinen momentanen Körper anzusehen und war nur froh, dass er es doch geschafft hatte ihn unter Kontrolle zu behalten. Mit dem warmen Wasser kehrte auch eine Entspannung ein, sodass Yuki zunächst die Augen schloss, um über die letzten Tage und sein neu entdecktes Gefühl zu Kyo nachzudenken. Je länger er das tat, desto mehr glaubte er in Kyos Verhalten eine Erwiderung zu sehen. ‚Immerhin hat er mich ausgezogen. Und gestreichelt – auch ohne dass ich eine Katze war. Und er lächelt. Wegen mir.’ Der Gedanke erschien Yuki absurd, aber es war ja sonst niemand zu Haus, der ein Auslöser sein könnte. Es trieb Yuki ein Lächeln ins Gesicht. ‚Das wäre zu schön...’ Er dachte daran, dass er sich eigentlich immer nur mit Kyo gestritten hatte, aber sonst waren sie sich nie sehr nahe gekommen, denn immerhin waren sie die Ratte und die Katze und außerdem war da noch Aktio. Das Oberhaupt der Familie baute sich wie eine Wand vor den schönen Bildern von sich und Kyo auf, die er eben noch gehabt hatte. Ärgerlich tauchte Yuki ganz unter Wasser. Gerade als ihm die Luft ausging und er wieder auftauchen wollte, spürte er einen Widerstand an seiner Schulter. Vor Schreck packte er zu, tauchte schwungvoll auf und zog seinen Gegenüber reflexartig zu sich heran, mit dem Ziel ihn auf den Boden zu drücken. Allerdings hatte er die Begrenztheit der Badewanne vergessen, sodass er ihn nur herunter zog. Im Endeffekt war Yuki nun nicht mehr allein in der Wanne, da er seinen Cousin auf sich liegen hatte. „Kyo!“, brachte er nur atemlos hervor. -- So das war's dann vorerst mal wieder! Ich hoffe, dass es euch gefallen hat und ich für's nächste nicht so lange brauch - aber nun is des Abi ja vorbei -^.^- *wink* Kamoh Kapitel 7: Wenn der Schnee schmilzt ----------------------------------- Hey! Na?! Wer hätte das gedacht... Ein neues Kapitel^^ Angespornt von Furu 14 kommt nun also auch mal wieder was von mir^^ Was nun den Titel betrifft, ist das ja eher eine Sache zwischen Hatori, Kana und Toru, aber er passte hier auch ganz gut und ich mag das Bild des schmelzenden Schnees^^ Also viel Spaß beim lesen! Zur Erinnerung an das letzte Kapi, ist hier noch mal ein kurzes Stück des Endes: - Er dachte daran, dass er sich eigentlich immer nur mit Kyo gestritten hatte, aber sonst waren sie sich nie sehr nahe gekommen, denn immerhin waren sie die Ratte und die Katze und außerdem war da noch Aktio. Das Oberhaupt der Familie baute sich wie eine Wand vor den schönen Bildern von sich und Kyo auf, die er eben noch gehabt hatte. Ärgerlich tauchte Yuki ganz unter Wasser. Gerade als ihm die Luft ausging und er wieder auftauchen wollte, spürte er einen Widerstand an seiner Schulter. Vor Schreck packte er zu, tauchte schwungvoll auf und zog seinen Gegenüber reflexartig zu sich heran, mit dem Ziel ihn auf den Boden zu drücken. Allerdings hatte er die Begrenztheit der Badewanne vergessen, sodass er ihn nur herunter zog. Im Endeffekt war Yuki nun nicht mehr allein in der Wanne, da er seinen Cousin auf sich liegen hatte. „Kyo!“, brachte er nur atemlos hervor. -- „Ja, wer denn sonst?!“, fragte ein im wahrsten Sinne des Wortes überwältigter und pitschnasser Kyo. „Ich war grad in Gedanken...“ Statt einer Antwort versuchte Kyo sich aufzurichten, was kläglich scheiterte, nicht zuletzt weil Yuki sich immer noch in sein Hemd krallte. „Was solltest das eigentlich? Wolltest du mich ertränken?“ „Ich? Blödsinn! Ich dachte... du...“, Kyo verstummte. „Wieso sollte ich?“, fragte Yuki verwirrt. „Immerhin hast du’s vorhin auch probiert“, meinte Kyo und brachte einen undefinierbaren Gesichtsausdruck zustande. Yuki guckte nur ungläubig und perplex, weshalb Kyo ein erläuterndes „Pfannkuchen“ hinzufügte – mit der Konsequenz, dass Yuki ihm einen Schwall Wasser ins Gesicht plantschte. Nach einem kurzen Gerangel schafften sie es zusammen sich einander gegenüber zu setzen. Kyos Sachen und Haare waren jetzt endgültig völlig nass und stellenweise schaumig. Ein Schaumklecks war auch auf seiner Wange gelandet, die zu Yukis Freude leicht gerötet war. „Und nun?“ „Du wolltest doch ohnehin noch baden...“ „Aber gewiss nicht in kompletter Bekleidung...“ „Das lässt sich ja ändern...“, flüsterte Yuki und schob seine Hände unter Kyos Pullover. Zwar riss Kyo aufgrund seiner Überraschung seine Augen weit auf, wehrte sich aber nicht, als Yuki ihm den Pullover über den Kopf zog. „Nu guck nicht so entsetzt!“, beschwerte sich Yuki und fügte dann etwas kleinlaut hinzu: „Du hast mich vorhin auch ausgezogen...“ „Das war was anderes.“ „Sicher, da waren wir beide noch trocken...“ „Das war eine ganze andere Situation!“ „Ja?“ „Nicht?“ Yuki blieb Kyo die Antwort schuldig und warf stattdessen den Pullover mit einem ‚Platsch‘ auf den Badezimmerboden. „Hey! Du hättest ihn wenigstens auswringen können!“ „Wozu? Du hast doch sowieso schon alles nassgespritzt.“ „Hackt’s!? Du hast mich jawohl in die Wanne gezerrt!“, empörte sich Kyo. „Wenn du dich nicht gewehrt hättest--“ „Du hast mich angegriffen!!“, unterbrach Kyo ihn. „Was würdest du denn mit ‘nem Spanner machen?“, fragte Yuki schelmisch. „SPANNER?! Ich bin kein Spanner!“, schrie Kyo und Yuki gefiel die gesamte Situation immer mehr. Sein Cousin verhielt sich so wie sonst: Leicht reizbar und seit ein paar Tagen etwas sonderbar in Bezug auf sein Verhalten gegenüber Yuki. Wenn man sich die Badewanne wegdachte, war alles so, als hätte es das ominöse Telefonat nie gegeben. Kyo zeterte und drohte Yuki zu besiegen und alles was Yuki machen konnte, war grinsen. ‚So bist du mir viel lieber, als traurig.‘, dachte Yuki und beschloss Kyos Tirade langsam mal zu unterbrechen. Es machte einfach Spaß Kyo zu ärgern. Langsam gewöhnte Yuki sich auch an das neue Gefühl. Es war so angenehm, was konnte daran also schon groß falsch sein? Und wenn es Akito zehnmal nicht passte! Dem Oberhaupt etwas recht zu machen, grenzte ohnehin an unmöglich und wenn man Kyo glaubte, würde er sowieso alle besiegen, die sich ihm in den Weg stellen wollen. Er hatte sich richtig in Rage geredet und war schon ganz rot, was Yuki eine geniale Idee brachte. Blitzschnell schnappte er sich den Brausekopf, hielt ihn vor Kyos Gesicht und drehte das kalte Wasser bis zum Anschlag auf. Die Aktion verfehlte ihr Ziel nicht. Kyo schwieg und sah aus wie ein begossener Pudel. Bei diesem Anblick musste Yuki einfach anfangen zu lachen und alles zetern von Kyo half nichts. Sicher hatte er Recht und das Bad war nun vollständig nass, aber davon war es vorher auch nicht weit ab. „Wenn du meinst!“, sagte Kyo kampflustig und griff seinerseits nach dem Brausekopf. Yuki reagierte jedoch blitzschnell und hielt sich den Wasserstrahl mithilfe eines Tellers vom Körper fern. Da hierdurch das kalte Wasser auch auf Kyo zurückspritzte, brach er seine Attacke ab. Yuki seinerseits senkte seine Arme inklusive seines Abwehrschildes und guckte etwas perplex darauf. ‚Warum um alles in der Welt liegt ein Teller in der Badewanne?‘ Gerade als er diese Frage laut stellen wollte, landete die Antwort schon in seinem Gesicht, blieb dort kurz kleben, rutschte zentimeterweise runter und platschte schließlich ins Wasser. Yuki strich wortlos über sein Gesicht und ertastete den breiigen Rest dessen, was einst auf dem Teller gewesen und nun arg durchweicht war. Natürlich hatte derweil Kyo zu lachen angefangen und bekam schon Probleme beim Luft holen. Yuki stellte zunächst einmal den Teller vorsorglich beiseite. Da der Brausekopf leider außer Reichweite war, griff Yuki nach dem Saum von Kyos T-Shirt und zog es ihm übers Gesicht. Dies behinderte Kyo noch stärker beim Atmen, sodass er sich das Shirt ganz auszog und dem glucksenden Yuki ins Gesicht warf. Als es kurz darauf zurückflog, duckte Kyo sich rechtzeitig, weshalb das Shirt hinter ihm gegen die Wand klatschte und dort gen Boden glitt. Diesen gescheiterten Gegenangriff wollte Yuki nicht auf sich sitzen lassen und griff zu dem letzten Mittel, das ihm einfiel. Er beugte sich nach vorne und ließ seine Finger erst kurz suchend über Kyos Oberkörper gleiten, ehe er zum Kitzeln ansetzte. Die Überraschung Kyos wich dabei einem Gefühl der Überlegenheit: „Das kannst du lange probieren. Ich bin nicht kitzelig.“ „Du vielleicht nicht...“, grinste Yuki schelmisch. „Aber das ist mein Körper und ich bin es. Und zwar genau hier!“ Mit dem letzten Wort setzte Yuki ein und zu Kyos Entsetzen hatte sein Cousin Recht. Er wand sich lachend unter den flinken Fingern und schaffte es einfach nicht Yuki zu entkommen. Erst als er wegrutschte, sodass er mit dem Kopf kurz unter Wasser tauchte und Yuki dadurch mehr oder weniger auf ihn fiel, hielt er in seiner Kitzelattacke inne. Auf seinem Cousin liegend wurde Yuki erst richtig bewusst, wie nackt er eigentlich gerade war – und wie wenig es ihn störte. Für Kyo war es doch beinahe, als läge er unter einem Spiegel. Viel stärker beschäftigte Yuki die wenige Distanz zwischen ihren Gesichtern. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, als sich ihre Nasenspitzen durch das heftige Ein- und Ausatmen kurz berührten. Der Wunsch Kyo zu küssen wurde immer stärker. Sein leicht geöffneter Mund war wie eine Einladung und auch in den lila Augen konnte er nur leichte Unsicherheit und Erwartung ausmachen. ‚Kann es sein, dass er das auch will?!‘ Yukis Herzschlag beschleunigte sich abermals und er begann in den Augen nach einer Antwort zu suchen. Doch je länger er in das Lila und das dazugehörige, gerötete Gesicht starrte, desto stärker wurde der Wunsch Kyos Lippen zu berühren – nicht seine eigenen. Er wollte keine lila Augen sehen, wollte keine kühle, blasse Haut unter seinen Fingern spüren. Kyos Wesen passte nicht zu Yukis Körper. Es war alles so falsch. Yuki wollte nicht sich selbst sehen und küssen, sondern Kyo. Er wollte ihn haben und nicht er sein. Zum ersten Mal wurde Yuki bewusst, dass er wirklich lieber wieder er selbst wäre. Er wollte der blasse, frierende, schmächtige Yuki sein, der wegen Kyo errötet, sich an dessen warmen Körper schmiegt und in seinen Armen Geborgenheit findet ohne Angst vor Zurückweisung oder der Frucht davor, dass sein Geheimnis auffliegt – schließlich kannte Kyo es zu genüge. Außerdem erschien Kyo ihm ideal im Kampf gegen alle Widerstände, schließlich bestand sein ganzes Leben daraus. Im Gegensatz zu Yukis. Er hatte immer alles hingenommen. Deswegen erschien ihm auch Kyos kraftvolles, energisches Wesen in seinem Körper wie eingesperrt, einfach unpassend. Yuki hätte sich auch öfter durchsetzten sollen, gegen Akito oder seine Mutter. Er nahm sich das ganz fest für die Zukunft vor, vielleicht ja mit Kyos Hilfe? ‚Kann es sein, dass ich ihn schon früher nicht um sein Leben beneidet habe, sondern um die Art und Weise wie er damit umgeht und weil ich ein Teil davon sein wollte? Denn sein Leben habe ich jetzt quasi, aber das ist nicht das, was ich will.‘ Noch immer waren sich ihre Gesichter unglaublich nah. Yuki senkte sein Gesicht, doch statt Kyo zu küssen, legte er seinen Kopf auf Kyos Brust. Er schloss seine Augen und hörte zu seiner Freude Kyos Herz schneller schlagen als gewöhnlich. ‚Das muss ein gutes Zeichen sein.‘, redete Yuki sich gut zu und ein Lächeln schlich auf sein Gesicht. Es entwickelte sich zu einem breiten Grinsen, als sich eine Hand zögerlich auf seinen Rücken legte. ‚Das ist definitiv ein gutes Zeichen!‘, entschied er, atmete tief ein und spürte, wie sich nach und nach sein ganzer Körper entspannte. Er vermochte nicht zu sagen, wann er sich das letzte Mal so gut gefühlt hatte. Yukis Atmung hatte sich normalisiert und das leichte Beben unter ihm erinnerte ihn an den Massagestuhl, auf dem er einst gelegen hatte. Fast seine gesamte Haut war inzwischen trocken. Sie hatten die halbe Badewanne leer geplantscht und mit Kyo unter sich lag er sozusagen auf dem Trockenen. Yuki merkte, dass sein Verstand nur sehr langsam arbeitete, da sein gesamter Körper auf genießen eingestellt war. Kyos Hand lag noch immer auf seinem Rücken und zuckte dort minimal hin und her. Erst als Yuki seine Hand über Kyos Oberarm streichen ließ und dort winzige Erhebungen spürte, wurde ihm bewusst, dass sowohl das Beben als auch das Zucken vermutlich eher ein Zittern waren, weil Kyo fror. „Dir ist kalt, hm?“, stellte Yuki mehr fest, als dass er fragte und richtete sich dabei etwas auf, sodass er seinen Cousin angucken konnte. „Du hast ja schon ganz blaue Lippen! Warum hast du nichts gesagt?“ „Ich – Ich wollte doch nicht wecken.“, nuschelte Kyo verlegen. „Wecken? Ich hab doch gar nicht geschlafen!“, widersprach Yuki. „Doch, hast du.“ „Nein, hab ich nicht!“ „Was glaubst du denn, wie lange wir hier schon liegen?“ „Höchstens 20 Minuten.“ „Eher 60 – wenn nicht noch länger.“ „Das kann nicht sein!“, protestierte Yuki, aber ein Blick auf die Uhr ließ ihn das Gegenteil erkennen. Als er sich nun vollständig von Kyo erhob, bemerkte er wie kalt das Wasser geworden war. ‚Kein Wunder, dass er friert – und dann auch noch in meinem Körper...‘ „Ich hol dir schnell warme Sachen!“, und damit sprang Yuki auch schon aus der Wanne, griff sich ein Handtuch und verließ das Bad. Als er wiederkam, hatte Kyo sich in ein großes Handtuch gewickelt und begonnen den Fußboden aufzuwischen. Wie er da so auf dem Boden saß, in seinem Handtuch halb versank und etwas unsicher zu Yuki aufblickte, glitt diesem ein Schmunzeln übers Gesicht. Die Situation erinnerte ihn daran, wie sein Cousin mit der Decke vom Sofa geplumpst war - auch da hatte er gefroren. Yuki beeilte sich Kyo die Sachen zu geben. Er selbst zog sich ebenfalls an, wobei er fieberhaft überlegte, was er sagen könnte, um die peinliche Stille zu durchbrechen, die aufgekommen war, seit sie die Wanne verlassen hatten. Er warf einen Seitenblick auf seinen Cousin, der ihm wahrlich keine Hilfe war und stattdessen seine volle Konzentration inzwischen wieder dem Lappen zu schenken schien. Normalerweise war Kyo derjenige, der leicht Gespräche begann und Anschluss fand und Yuki der, der schwieg. Kyo so schüchtern zu sehen war eine wahre Seltenheit, die Yuki mit Faszination beobachtete, sich aber gleichzeitig wünschte, Kyo würde irgendwas sagen, damit er nicht den Anfang machen musste. Aber er blieb stumm und wischte auf. Als Yuki es schon kaum noch aushielt, schoss ihm eine Frage durch den Kopf, die gar nicht so abwegig war, wie alle anderen, die er hatte stellen wollen. Noch bevor er groß nachdenken konnte, hörte er sich schon fragen. „Warum bist du eigentlich noch mal ins Bad gekommen?“ „Ähm... na wegen des Essens.“ „Das, was mir im Gesicht klebte?“, fragte Yuki trocken und entdeckte mit großer Zufriedenheit einen amüsierten Zug um Kyos Lippen. „Genau das. Aber zu diesem Zweck hatte ich es eigentlich nicht gebracht.“ „Hattest du es nicht sowieso schon beim ersten Mal hier hingestellt?“ „Ja, schon. Aber meins hab ich hier dann vergessen. Ich wollt’s halt holen.“ „Das hat dann aber echt lange gedauert, bist du das gemerkt hast...“ „Das lag an... an... ähm... an den Umständen!“ „Die Umstände?“ „Ja, genau. An den Umständen.“ „Ah ja... An den Umständne...“ „Genau.“ „Und jetzt?“ „Wie ‚und jetzt‘?“ „Ich hab immer noch Hunger.“ „Ich auch. Ich werd dann gleich noch mal in die Küche gehen.“ „Ich helf dir.“, beeilte sich Yuki zu sagen, damit er nicht wieder vor der Frage stand, was er jetzt machen solle. Er erntete aber nur einen teils verwunderten, teils belustigten Blick seitens Kyo. „Findest du nicht, dass du in diesen zwei Tagen schon genug Katastrophen verursacht hast?“ „Wie bitte?!“ „Na ja, dies ist die zweite Überschwemmung, die Küche hat fast gebrannt, Kagura hat das halbe Untergeschoss verwüstet, als sie dich jagte. Ich will nicht wissen, was du jetzt noch in der Küche anstellen könntest...“ Kyo grinste schelmisch und Yuki wollte eigentlich protestieren, aber leider hatte Kyo einfach nur recht. Yuki aber wollte auch nicht, dass sein Cousin schon wieder für ihn kochen musste. „Du willst mich also wirklich ganz allein in dem Haus lassen?“ „Du bist wohl alt genug, oder?“ „Na ja. Ich könnte auf die Idee kommen den Kotatsu zu reparieren...“ „Nicht ernsthaft!“, stöhnte Kyo. „Das endet doch auch in einer Katastrophe!“ „Nee...“ „Doch!“ „Dann müssen wir wohl essen gehen.“, überlegte Yuki laut und setzte eine Unschuldsmiene auf. Kyo sah ihn etwas verdattert und unsicher an. „Du willst mit mir essen gehen?!“, fragte er ungläubig. „Ja.“, antwortete Yuki fest und gab sich Mühe, sich seine Unsicherheit und Nervosität nicht anmerken zu lassen. Kyo blickte ihn noch einen Augenblick lang skeptisch an, gab dann aber ein zögerliches „Okay“ von sich. Ein paar Minuten später verließen sie bereits das Haus. Yuki stellte fest, dass zwar der Sturm nachgelassen hatte, das Wetter insgesamt aber immer noch ungemütlich war. Seufzend vergrub er seine Hände tiefer in seinen Jackentaschen. „Nicht dein Wetter, hm?“, fragte Kyo da und fügte nach kurzem Zögern noch: „Oder eher nicht das der Katze...“ hinzu. „Stimmt. Schön ist das nicht. Aber vorhin war es schlimmer, als es so stürmte. Da war ich paar Minuten wie erschlagen.“ „Ich kenne das zu genüge...“ „Wann hast du eigentlich die Tür repariert? Als ich vorhin raus wollte, war sie schon ganz.“ „Das war ich nicht. Ich dachte, dass du das gewesen wärst.“ „Nee, ich war das auch nicht.“ „Vielleicht ist der komische Typ von neulich ausm Wald wieder aufgetaucht!“ „Ich denke eher nicht...“, sagte Yuki trocken und schaute seinen Cousin belustigt an. „Ich denke eher, dass es Kagura war. Die hat sie ja schließlich auch kaputt gemacht.“ „Kagura... Sie kann richtig sympathisch sein, wa?“, fragte Kyo ironisch. „Ich glaub, ich würde auch immer so panisch werden wie du, wenn ich höre, dass sie kommt.“, pflichtete Yuki ihm bei. „Wurdest du ja auch.“, erinnerte Kyo ihn und ein Lächeln glitt über sein Gesicht. „Es war ganz komisch, das alles einmal von außen zu betrachten und nicht verprügelt zu werden.“ „Ich fand das auch angenehmer als diese Variante...“, sagte Yuki trocken und entlockte Kyo damit ein kurzes Auflachen. Sie kamen in die Stadt und überall lag schon Feststimmung in der Luft. Häuser waren geschmückt, aufgeregte Kinder liefen durch die Straßen und Erwachsene sprachen über das kommende Jahr. „Bald ist Neujahr.“, stellte Yuki überflüssigerweise fest. Kyo reagierte nicht und schaute nur traurig zu Boden, während sie weiter nebeneinander hergingen. Es war der gleiche Blick, den Kyo nach seinem Telefonat mit Shigure gehabt hatte. Er beschloss der Sache auf den Grund zu gehen. Fragte sich nur wie. Ratlos begann er mit einer ganz simplen Frage. „Ist alles okay?“ Kyo schaute ihn etwas irritiert an, gab aber nur ein undefinierbares Brummen von sich. „War das jetzt ein ja oder ein nein?“, bohrte er nach. „Warum interessiert dich das?“ „Weil... na, weil es ja auch mich betrifft, wenn du schlecht drauf bist.“ „So? Das wäre mal was neues.“ „Na ja, aber du bist ja hier und dann betrifft mich das.“ „Erwähntest du bereits. Ich dachte nur nicht, dass die Belange all derer, die um dich sind, dich auch betreffen. Warum gehst du nicht mal zu der Frau da drüber und fragst sie, was sie bedrückt?“, fragte Kyo böse. Yuki wollte zunächst empört reagieren, besann sich dann aber eines Besseren und beschloss nicht auf Kyos Provokation einzugehen. „Erstens, bist du in meinem Körper und du kannst nicht bestreiten, dass mich das was angeht – im Gegensatz zu der Frau dahinten, die halt nicht in meinem Körper steckt und zweitens, gibst du also zu, dass dich was bedrückt!?“ „Das hab ich nicht gesagt!“ „Aber du hast es auch nicht verneint und das wäre viel einfacher gewesen als diese Frau da hinten mit reinzuziehen.“ „Das war nur, weil... ach, es geht dich einfach nichts an!“ „Doch natürlich! Wenn du beschließt dich von einer Klippe zu stürzen, dann tust du das mit meinem Körper!“ „Warum sollte ich? Ist ja nicht das erste Mal, dass irgendwas in meinem Leben nicht so läuft, wie ich mir das wünsche. So leicht wirst du mich nicht los.“ „Dann muss ich immer noch deine Laune aushalten.“ „Das hier war doch deine Idee! Wir hätten genauso gut zu Hause bleiben können.“ „Als ob das besser gewesen wäre. Da wärst du doch auch ständig bei mir!“ „Keine Angst, bald bist du mich ja für ein paar Tage los!“, rief Kyo verbittert, biss sich danach auf die Zunge und sah betreten zu Boden. Yuki war verwirrt, aber dann kam ihm die Erleuchtung. „Das Neujahrsfest.“, sagte Yuki ruhig und mehr zu sich selbst als zu seinem Cousin. Dieser reagierte auch nicht und wandte sein Gesicht nur zur Seite, kurz nachdem Yuki noch einen Blick auf den verbitterten, beinahe schon gequälten Ausdruck seines Gesichts erhaschen konnte. Unentschlossen ging er weiter neben Kyo her. „Ist nicht so dein Lieblingsfest, hm?“, stellte er schließlich überflüssigerweise fest, nur um überhaupt etwas zu sagen. „Iwo! Ich feier es sogar lieber als meinen Geburtstag!“, spottete Kyo. Yuki stellte betreten fest, dass er Kyos Geburtstag nicht mal wusste. Er schaute seinen Cousin abermals von der Seite an und war zum zweiten Mal an diesem Tag perplex, weil er lila und grau statt rot und orange sah. „Dieses Mal solltest du dich doch aber eigentlich darauf freuen. Immerhin kannst du doch hingehen.“ Kyo schaute verwirrt hoch, doch im gleichen Moment als er Yuki und damit sich selbst sah, schien er zu begreifen. „Wir sind extrem verschieden – wie Katz‘ und Maus eben. Die halten mich niemals für dich.“, meinte Kyo jedoch niedergeschlagen. „Stimmt. Die werden sofort dahinterkommen, dass wir die Körper getauscht haben, es allen verheimlichen und ich dir erlaube als Yuki das Fest zu besuchen...“ „Warum machst du dich immer lustig über mich?“, fragte Kyo beleidigt und sah Yuki vorwurfsvoll an. Dieser war überrascht, hatte er doch damit gerechnet, dass sein Cousin ihn weiter anfahren würde. Aber da hatte er Kyos Niedergeschlagenheit und auch seine neue Offenheit ihm gegenüber wohl unterschätzt. In der darauffolgenden Stille überlegte Yuki fieberhaft, was er antworten könnte, aber ihm fiel nichts ein – beinahe gewöhnte er sich schon an das Gefühl. Hilflos schaute er seinen Cousin nur an, der seinen Blick wieder auf seine Füße gerichtet hatte. Stumm beobachtete er ihn einfach weiter, wo er doch das dringende Bedürfnis hatte etwas zu sagen oder zu tun. Eine einzelne Schneeflocke landete nahe Kyos Auge, schmolz dort und Yuki war sich nicht sicher, ob sein Cousin nur diese wegwischte, als er seine Hand aus der Jackentasche nahm. Mehr ohne es richtig geplant zu haben, fing Yuki Kyos Hand ab, als er diese gerade wieder in die Tasche stecken wollte. -- Das war's dann also! Ich weiß jetzt nich so genau, wie das in Japan mit dem Jahreswechsel so aussieht, aber ich hoff mal die feiern da auch irgendwas^^ Tja und dann sollte hier das Kapi eigentlich noch nicht zu Ende sein, aber mir fehlte für später n besserer Cliffhanger und außerdem hattet ihr so jetzt schon das Kapi und nicht erst in nem Monat xD Ist auch total schnuppe! Ich hoffe es hat euch gefallen und freue mich natürlich über gaaaaaaaaanz viele Kommis^^ Lg, Kamoh Kapitel 8: Dann bricht auch Eis ------------------------------- Hallo ihrs! Hier ist nun also das vorletzte Kapitel! Genau. Das vorletzte. Eigentlich sollte es das letzte sein und dann nur noch der Epilog folgen. Aber während des Schreibens ist es mir rein längentechnisch irgendwie maßlos aus dem Ruder gelaufen... Es wäre mehr als doppelt so lang geworden, wie die bisherigen und das fand ich doof. Deshalb hab ich mal kurzerhand zwei draus gemacht. Der Vorteil für euch: Die FF ist jetzt fertig geschrieben und ihr werdet nicht mehr sooo lange auf das fehlende Kapitel und den Epilog waren müssen^^ Hier dann noch ein kurzes Stück des letzten Kapitels und viel Spaß beim lesen^^ - Eine einzelne Schneeflocke landete nahe Kyos Auge, schmolz dort und Yuki war sich nicht sicher, ob sein Cousin nur diese wegwischte, als er seine Hand aus der Jackentasche nahm. Mehr ohne es richtig geplant zu haben, fing Yuki Kyos Hand ab, als er diese gerade wieder in die Tasche stecken wollte. -- Sie waren stehen geblieben – Yukis warme Hand Kyos kalte umschließend – und sahen sich an. Yuki etwas schüchtern, aber doch bestimmt und Kyo größtenteils verwirrt bis verstört. Dennoch unternahm er nichts, um seine Hand aus Yukis zu lösen. „Ich wollte damit nur sagen, dass du es probieren solltest. Du hast doch nichts zu verlieren; wenn du Mist baust, bekomm ich schließlich die Schuld.“ Kyo sah Yuki ungläubig und stumm an. Wie er so da stand, wirkte er fast ein bisschen schutzbedürftig, fand Yuki und er hatte das starke Bedürfnis seinen Cousin in den Arm zu nehmen. Gleichzeitig erschien ihm das alles so unwirklich. Kyo sah eigentlich nie aus, als würde er Hilfe haben wollen. Er war ein Einzelkämpfer. ‚Wohl nicht freiwillig‘, dachte Yuki und Meister Kazuma kam ihm in den Sinn. Er war wie ein Vater für Kyo gewesen, als dieser von allen geschnitten worden war. Aber Kyo hatte es genauso vehement vermieden in Yukis Gegenwart vertraut mit Meister Kazuma umzugehen, wie auch Yuki es vermieden hatte in Kyos Beisein frei zu lachen – damals als Toru und Kyo Tischtennis gespielt hatten. Das schien Yuki ewig her. Seitdem hatte sich einiges zwischen ihnen geändert, weshalb Yuki die Schneeflocke, die nun auf Kyos Wange landete, gerade recht kam. Seinen Cousin hier einfach so zu umarmen traute er sich nicht, aber mit seinem rechten Daumen streichelte er nun länger als nötig die wässrig gewordene Flocke vom Gesicht seines Cousins. Es war ebenfalls kühl und hatte einen rosa Hauch, von dem Yuki nicht wusste, ob er von der Kälte oder von der Berührung kam. Vielleicht ein bisschen von beidem. Sie schauten sich immer noch an, aber ein schüchternes Lächeln hatte sich auf sein Gesicht geschlichen, welches Yuki wohlwollend erwiderte. Immer mehr Flocken rieselten vom Himmel und auch Yuki merkte, wie die ein oder andere auf seiner Haut schmolz, während er nach wie vor über die seines Cousins strich. Mit jeder Bewegung verschwand die Barriere zwischen ihnen ein kleines bisschen mehr. ‚Wie Eis, das zwischen uns bricht...‘, dachte Yuki. „Es – es schneit...“, flüsterte Kyo, wobei seine Stimme ein wenig bebte und Yuki meinte auch ein leichtes Zittern an seinem Körper ausfindig zu machen. „Ist auch nicht dein Wetter, hm?“ Kyo stimmte zu und Yuki musste wieder lächeln. „Ich kenne das zu genüge.“, meinte Yuki, was Kyo ein breites Grinsen entlockte. „W-Wollen wir uns da rein setzten?“, fragte Kyo immer noch leise, so als hätte er Angst, den Moment durch zu lautes Sprechen kaputt zu machen. Yuki nickte ein weiteres Mal, nahm seine Hand von Kyos Gesicht und löste die andere aus seiner Hand. Mit Freude spürte er, dass sein Cousin dies nur zögerlich zuließ. „Soweit alles klar?“, fragte Yuki seinen Cousin am nächsten Tag, als dieser sich an der Tür noch einmal umdrehte. Dieser nickte zwar, sah aber insgesamt etwas unsicher aus. Daher warf Yuki ihm noch einen ermutigenden Blick zu und sagte: „Na dann mal auf in die Höhle des Löwen!“, nur um sich danach zu ärgern, dass ihm nichts besseres eingefallen war. Er hatte auch seine Hand gehoben und wollte Kyo eigentlich noch mal übers Gesicht streichen, wie er es gestern getan hatte, brach seine Bewegung aber noch auf halben Wege ab. ‚Soll ich ihm vielleicht lieber auf die Schulter klopfen?‘, überlegte Yuki und starrte unentschlossen auf seine Hand. Als er seinen Blick hob, sah er, dass Kyo ganz ähnlich guckte und seinerseits zögerlich seine Hand hob und sie Yuki ebenfalls hinhielt. Dies führte zu einem etwas steifen und gleichzeitig viel zu energischem Händeschütteln, bei dem beide Jungs rot anliefen. Das war zwar so nicht Yukis Plan gewesen, aber immerhin hatte er Kyo das erste Mal ordentlich verabschiedet und nicht sein Kommen und Gehen einfach ignoriert, wie etwas, dass nicht existierte. Kyo hatte sich inzwischen umgedreht, war aber noch nicht losgegangen. Er hatte seine Hände tief in den Taschen vergraben und seinen Kopf leicht nach hinten gedreht, sodass Yuki gerade so einen Teil der blassen Haut sehen konnte, die normalerweise zu seinem eigenen Gesicht gehörte und nun wieder von einem rosa Hauch überzogen war. Graue Strähnen waren vor seine Augen gefallen, die schüchtern zu Boden gerichtet waren. „Danke.“, murmelte er leise, aber laut genug um Yuki zum Lächeln zu bringen, ehe er sich umdrehte und ging. Yuki blieb noch in der Tür stehen, bis er Kyo nicht mehr sah. Noch immer lag ein Lächeln auf seinem Gesicht. Endlich würde er den Neujahrswechsel so feiern, wie er es immer wollte. Ohne die Zwänge der Familie. Ohne Akito. Ohne die ständige Gegenwart der anderen Eto und ihrer Probleme. Und ohne seinen nervigen Bruder, der in Kombination mit Shigure bekanntlich noch nervigen war. Eben ohne alles, was ihn an dem Fest immer störte. ‚Frei‘, dachte Yuki, atmete noch mal tief die Morgenluft ein und schloss die Tür. Kyo war über die dünne Schneedecke gestapft, die die Welt heil und friedlich aussehen ließ. Man konnte seine Spuren bis zum Eingangstor des Haupthauses verfolgen, vor dem er nun stehen geblieben war. Nur noch ein paar Schritte und er hatte es geschafft, als einer der Zwölf unter den anderen zu sein – akzeptiert zu werden. Doch er zögerte, weil ihn irgendetwas störte. Schon seit er losgegangen war, beschlich ihn dieses Gefühl, das er einfach nicht genauer benennen konnte. „Yuki?“, fragte da eine weibliche Stimme, die Kyo aus seinen Gedanken riss und ihm einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ. „Kagura...!?“ Yuki konnte einfach tun und lassen, was er wollte. Ein Privileg, dass Kyo schon seit Jahren besaß und einfach nicht schätzte, wie Yuki fand. Frei von allen anderen. Nur sein Wille zählte. Seiner ganz allein. Kyo hatte Schläge seitens Kagura erwartet, aber die blieben natürlich aus. Sie hielt ihn ja für Yuki. Stattdessen hatte sie sich noch etliche Male für den Vorfall im Bad entschuldigt, während sie gemeinsam durch den Garten gegangen waren. So war sie eigentlich ganz erträglich, aber wenn sie sich noch öfter entschuldigen würde, bekäme Ritsu arge Konkurrenz. ‚Das wäre dann weit weniger erträglich...‘, dachte Kyo und spürte schon, wie seine Geduld an die Grenze stieß, als sie erneut zu einer Entschuldigung ansetzte. „YUUU~KI! Juhuuuu~ hier sind wir!“, würde sie jedoch unterbrochen. Kyo bezweifelte jedoch, dass das eine bessere Alternative war, als er seinen älteren Cousin mit den Armen wedelnd auf ihn zulaufen sah. Yuki sortierte den Stapel Bücher, die er noch lesen wollte, neu – inzwischen schon zum dritten Mal. Dabei hatte er es noch nicht mal geschafft, zwei Seiten am Stück zu lesen. Aber das wunderte ihn nicht. Der Versuch zu lesen, war in den letzten Tagen ja schon öfter fehlgeschlagen. Wie er da nun also wieder auf der Couch saß, sah er sich einer Frage ausgesetzt, an die er zuvor nicht gedacht hatte: Was tun, mit der ganzen freien Zeit? Er hatte nicht damit gerechnet, dass er jemals die Gelegenheit bekommen würde, also hatte er auch nicht über den weiteren Verlauf nachgedacht. Kyo versuchte unauffällig vor Shigure zu fliehen, schaffte es aber nicht und sah sich kurz darauf mit einem „Ich bin ja so froh dich hier zu sehen!“ konfrontiert. „Ich nicht.“, erwiderte er trocken. „Yuki!“, empörte sich Shigure gekünstelt, „Du bist so gemein zu mir! Dabei hab ich mir doch nur Sorgen gemacht, ob du hier ohne mich herfindest!“ „Mal davon abgesehen, dass das Haus nicht jedes Jahr seinen Standort wechselt, bin ich nicht Haru.“ „Der würde es zu schätzen wissen, wenn sein älterer Cousin sich um ihn kümmert!“ „Wenn du ihm am Telefon drei Mal den Weg beschrieben hättest, hätte er höchstens auf black geschaltet.“ „Du bist ja sooo gemein!“, jammerte Shigure theatralisch. „Da muss ich wohl mal ein Machtwort sprechen!“, mischte sich eine weitere Stimme ein und Kyo stellten sich alle Nackenhaare auf. Yuki stand unzufrieden in der Küche. Er hatte versucht ein bisschen Ordnung zu schaffen, aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass es jetzt nur noch schlimmer aussah. Er hatte es geschafft mehr Müll zu produzieren (zumindest, wenn man die Anzahl der Müllsäcke vor und nach seiner Aufräumaktion zählte), ohne dabei wirklich etwas aufgeräumt zu haben. Wie er das angestellt hatte, war ihm ein Rätsel. Ebenso auch, wie er mit Shigure vor Torus Einzug so hatte leben können. Aber immerhin was es ihm gelungen so ein bisschen Zeit totzuschlagen. Kyo sah lange weiße Haare auf sich zukommen und der dazu gehörige pompöse Auftritt ließ auch nicht lange auf sich warten. ‚Der hat mir gerade noch gefehlt...‘, dachte Kyo während Yukis Bruder eine seiner vollständig überzogenen Reden hielt, in der er seinem kleinen Bruder etwas von Respekt und Fürsorge predigte. ‚Als ob er sich das leisten könnte...‘ Es kostete Kyo alle Mühe ihn in Yuki-Manier einfach kalt zu ignorieren und höchstens mal einen sarkastischen Kommentar abzugeben, statt Ayame einfach anzuschreien, wie er es für gewöhnlich tat. Shigure nickte hin und wieder heftig zustimmend, während er immer noch eine Flunsch zog und rumschniefte. ‚Wo ist Hatori bloß, wenn man ihn mal braucht?!‘ Kyo ließ seinen Blick über das Gelände schweifen, konnte ihn aber nirgends entdecken. Da beschloss er, Ayame und Shigure einfach dort stehen zu lassen. Zunächst etwas zögerlich, da er noch überlegte, wo er eigentlich hingehen könnte, machte er auf dem Absatz kehrt, kam aber nicht weit, da er mit jemandem zusammen stieß. Yuki stieß einen Seufzer aus. Von seiner Aufräumaktion war er zwar erschöpft, aber nicht müde. Um diese Zeit schon schlafen zu gehen, wäre wohl auch Zeitverschwendung gewesen. Noch einmal gab Yuki ein Seufzen von sich und fuhr sich mit seiner Hand durch die weichen orangen Haare, bis er auf etwas klebriges stieß. Kyo kam nicht mal dazu sich aufzuregen, da sich die angerempelte Person schon mit einer tiefen Verbeugung lautstark entschuldigte. „Ritsu...“, seufzte Kyo und sah den Blonden auf die Knie sinken. „ES TUT MIR SO LEID! ICH ENTSCHUDLIGE MICH BEI DER WELT, DASS ICH IM WEG STAND!“ „Ist schon okay--“ „BITTE, VERZEIH MIR!“ „--ich hab ja auch nicht geguckt...“, versuchte Kyo ihn zu beruhigen, während Ayame gerade so in seine Rede vertieft war, dass er gar nicht mitbekam, dass sein vermeintlicher Bruder ihm gar nicht mehr zuhörte. „ES IST ALLES MEINE SCHULD!“ „Ritsu...“ „ICH BIN UNWÜRDIG!“ „Es reicht...“ „ICH--“ „HALT DIE KLAPPE!!“, schrie Kyo ihn an und ärgerte sich sofort, dass er sein Temperament nicht hatte unter Kontrolle halten können. Außerdem war der Effekt nicht sonderlich positiv. Er hatte sich nicht gerade sehr yukimäßig verhalten, Ayame war wieder auf ihn aufmerksam geworden und Ritsu hatte nur für die Schrecksekunde mit dem Entschuldigen aufgehört. ‚Einfach weggehen...‘, dachte Kyo kurz bevor eine Hand ihn an der Schulter festhielt. „Moooment, junger Mann!“, ertönte Ayames Stimme wieder: „Hast du mir denn gar nicht zu gehört?“, fragte er ohne eine Antwort zu erwarten und ignorierte Kyos „Nein“ daher auch. „Du solltest wirklich besser auf die Gefühle deiner Mitmenschen achten! Ritsu ist noch viel sensibler als Shi-chan. Da kannst du nicht einfach so rau mit ihm umspringen! Guck dir doch an, was du angerichtet hast.“ In der Tat wurde Ritsu immer lauter und demütiger, sodass Shigure um Ayame herumschlich, hinter dessen Rücken er sich vor dem ‚gemeinen Yuki‘ versteckt hatte, um Ritsu mit seinem speziellen Seitenpieks ruhig zu stellen. Derweil schien Ayame tatsächlich schon zu seinem Schlusssatz anzusetzen. „Wir sollten wirklich mehr Zeit miteinander verbringen, damit du von mir, deinem großen Bruder, lernen kannst mit den Menschen um dich herum besser umzugehen.“ ‚Oh Gott! Yuki bringt mich um...‘ Yuki starrte auf seine Hand und fragte sich, was da und auf seinen Haaren eigentlich klebte. Er wollte gar nicht wissen, wie Kyo reagieren würde, wenn er wiederkam und sah, dass Yuki die Haare hatte abschneiden müssen, weil irgendetwas darin klebte. „Ich werd wohl erst mal versuchen es rauszuwaschen, bevor ich hier zu drastischeren Maßnahmen greife...“ Kyo sah vorsichtig zu Ayame und überlegte, wie er der Situation am besten entfliehen konnte. „Ich halte das für keine gute Idee...“, setzte er an, aber Ayame ignorierte ihn einfach und malte sich in bunten Bildern ihre brüderliche Zukunft aus. Dann kam endlich Hatori. Kyo warf ihm einen hilfesuchenden Blick zu und zu seiner Erleichterung schien er zu verstehen. „Ayame, würdest du mich wohl kurz mit Yuki sprechen lassen?“ „Natürlich, Tori-kun“, flötete Ayame und ließ von Kyo ab. „Komm Shi-cahn, wollen wir uns ein dunkles Eckchen suchen?!“ „Au ja!“, antwortete Shigure euphorisch und hüpfte hinter Ayame her. „Hoffentlich ist es in dem Eckchen so dunkel, dass sie nicht mehr rausfinden...“, seufzte Kyo. „Yuki, könntest du wohl deinen Oberkörper freimachen?“ „Bitte?“ „Entschuldige. Könntest du dich wohl bitte freimachen?“, fragte Hatori erneut, auch wenn Kyo, der den Älteren entsetzt ansah, mehr das Gefühl hatte, dass es ein Befehl war. „Was?“ „Na, deinen Oberkörper...“ „Ich soll mich ausziehen?“ „Ja, das habe ich gerade gesagt.“, antwortete Hatori und zog kritisch eine Augenbraue hoch. „Geht es dir nicht gut?“ ‚Ausziehen? Ich soll mich ausziehen? Hier? Vor allen anderen? Da fragst du im Ernst, ob es mir nicht gut geht? Geht es denn dir noch gut?! Hast du überhaupt daran gedacht, dass sie dann alles sehen können? Die blasse Haut, weich und makellos... Ich will nicht, dass sie mich anstarren. Ich will nicht, dass sie ihn anstarren! Ihn...‘ „Yuki?“ „Ja, genau!“, rief Kyo aus. „Dachte ich’s mir doch. Du wirkst abwesend und verwirrt.“ Erst jetzt dämmerte Kyo, dass Hatori natürlich nicht seine Gedanken gelesen haben und daher auch nicht darauf reagiert haben konnte. Er hatte einfach nur seinen Namen gerufen, weil er dachte, er wäre Yuki, was er äußerlich schließlich auch war. ‚Und jetzt?‘ „Ausziehen.“ Hatoris Ton wurde noch befehlender und Kyo fragte sich, was wohl passieren würde, wenn er sich weigerte. Zweifelsohne würde das noch mehr Aufmerksamkeit auf ihn ziehen, also beschloss er nachzugeben. Er zog sein Hemd aus, jedoch nicht ohne verstohlen zu den anderen zu schielen, die sich für die ganze Situation nicht zu interessieren schienen, was Kyo zwar ganz gelegen kam, aber auch ein Rätsel war. Schließlich ging es hier um Yuki! Einen halbnackten Yuki, um genau zu sein... Yuki zog sich aus, vermied es dabei aber tunlichst in den Spiegel zu gucken. Nicht, dass er wieder wie paralysiert Kyos Körper anstarrte... Einfach ausziehen und ab in die Wanne. So einfach war das. Kyo fühlte das kalte Metall des Stetoskops auf seiner Haut; den leichten Druck von Hatoris Untersuchung auf seiner Brust. Es fühlte sich so ganz anders an, als das Gewicht, das noch vor ein paar Stunden auf seiner Brust gelegen hatte. Yuki. In der Badewanne. An ihn geschmiegt. Nackt. Allein der Gedanke ließ sein Herz schneller schlagen und seine Atmung flachen werden. Hatoris Berührung fühlte sich hingegen irgendwie falsch an und sie drängte die Erinnerung an Yukis langsam zurück. Yuki befand, dass Baden ohne seine menschliche Matratze lange nicht so bequem war und ihm irgendwie keinen Spaß machte. Wenigstens war das klebrige Zeug leicht rauszuwaschen gewesen. Er ertappte sich aber dabei, wie er sich wünschte, dass es nicht so gewesen wäre, damit wenigstens irgendwas passierte. Kyos Widerwillen wuchs mit jeder Sekunde und er wich unbewusst etwas zurück. Gerade so, als könnte er dem Stetoskop entkommen. Hatori machte derweil ein ernstes Gesicht und gab ein dazu passendes „hm“ von sich, was Kyo einen irritierten und auch etwas besorgten Gesichtsausdruck verpasste. ‚Ist mit Yuki etwas nicht in Ordnung?‘ Diesmal schien Hatori tatsächlich seine Gedanken gelesen zu haben. „Es macht den Anschein, dass es dir wirklich nicht gut geht.“, sagte er und fügte, während er nun auch noch Kyos Rücken abhörte, erklärend hinzu: „Dein Herzrhythmus ist unregelmäßig und deine Atmung sehr flach. Bekommst du schlecht Luft?“ Eigentlich blieb sie Kyo gerade ganz weg. Ungünstigerweise war ihm vor Verlegenheit das Blut in den Kopf geschossen, was Hatori natürlich nicht verborgen blieb, als er aufguckte. „Sieht auch aus, als hättest du Fieber.“ Schon hatte er Hatoris Hand an der Stirn, was seine Verlegenheit nur noch steigerte. „Hm. Schon etwas warm, aber noch kein Fieber. Scheint so, als würdest du etwas ausbrüten.“ Kyo war nur zu bewusst, wo seine ‚Symptome‘ ihren Ursprung hatten und beschloss sich schnellstmöglich auf andere Gedanken zu bringen, indem er die anderen Somas beobachtete. Yuki beobachtete die zwei Vögel im Schnee nun schon eine ganze Weile. Dass hieß, eigentlich war der eine Vogel schon vor einer ganzen Weile weggeflogen, weil der andere ihn dauern aus dem Vogelhaus geschubst hatte. Er hatte sich auf das Dach zurückgezogen, wo er Kyo so oft sitzen gesehen hatte. Es war bequem, das musste er zugeben und ruhig. Richtig friedlich. Allerdings fragte er sich, was Kyo hier oben stundenlang machte. Wohl kaum die Vögel beobachten... ‚Den Vogel‘, korrigierte Yuki sich in Gedanken. Kyo sah Hiro und Kisa Ritsu bei ein paar letzten Vorbereitungen für das Fest helfen. Ebenso auch Kagura und Momiji, wobei letzterer eher mit einem „Oh, ist das hübsch!“ von einem Ort zum nächsten hüpfte. Rin stand etwas abseits, schien aber ebenfalls mit Festvorbereitungen beschäftigt zu sein. Shigure und Ayame waren nirgends zu sehen. Ebenso wie Kureno, der vermutlich noch bei Akito war. Haru war auch nicht da. ‚Vermutlich hatte er sich wieder verlaufen. Das wär ja auch nichts N--‘ „—nnng!“, nur mit Mühe konnte Kyo einen Schrei unterdrücken, als sich zwei Arme von hinten um ihn schlangen und er einen anderen Oberkörper an seinem Rücken spürte. Wie versteinert stand Kyo da und hatte das Gefühl, dass sich seine Nackenhaare nie wieder legen würden. „Yuki.“ „Ha-Haru?! Wa-Was tust du da?!“ „Schön, dass du auch da bist. Ich dachte schon, du kommst nicht. So wie letztes Jahr.“ „Könntest du mich trotzdem wieder loslassen!?“, bat Kyo, der sich selbst zur Ruhe zwang. Krampfhaft versuchte er die Kontaktfläche mit Haru zu minimieren und sich gleichzeitig so wenig wie möglich zu bewegen, damit der andere nicht noch mehr das Gefühl von Yukis Berührungen verdrängte, als er es ohnehin schon tat. „Okay“, auf der Stelle ließ Haru von ihm ab. „Wo hast du Kyo gelassen? Hab ihn gar nicht gesehen.“ Überrascht hob Kyo seine Augenbrauen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sein Fehlen irgendwem auffallen würde. Geschweige denn, dass irgendwer nach ihm fragen würde. „Du kannst dich wieder anziehen, Yuki. Aber wieso Kyo nicht mitgekommen ist, würde mich auch interessieren. Soweit ich weiß, ist Toru doch auch nicht zu Hause geblieben.“ „Ähm... ja...“, stotterte Kyo und überlegte fieberhaft, wie er das erklären sollte. Er konnte ja schlecht sagen, dass Yuki in seinem Körper steckte und mal Zeit für sich haben wollte. Yuki starrte immer noch auf das Vogelhäuschen, allerdings war seit geraumer Zeit der Vogel weg. Er war noch mal auf dem Boden zwischengelandet und hatte dort kleine Vogelspuren hinterlassen. Es hatte immer weiter vor sich hingeschneit, sodass inzwischen tatsächlich eine sehenswerte Schneedecke entstanden war. Als er so über die unberührte, weiße Welt sah, kam ihm eine Idee, die Zeit vertreiben würde und Spaß machen könnte. Voller neuem Tatendrang sprang er vom Dach. Kyo zog sich umständlich wieder an, um etwas Zeit für sich zu gewinnen. Außerdem verwirrte ihn immer noch, dass auch Hatori nach seinem Verbleib gefragt hatte. Sie unterhielten sich über ihn, die Katze! Gerade so, als würden sie sich Sorgen machen. „Äh... also... der fühlte sich nicht so gut.“, antwortete er dann, weil ihm nichts besseres einfiel. „Die blöde Ra-*hust*-tze“, fügte er noch hinzu, um glaubwürdiger zu wirken, musste aber sogleich feststellen, dass das vermutlich total misslungen war. Zu seinem Glück bekam er nur einen weiteren skeptischen Blick seitens Hatori. „Auch nicht? Hm. Möglicherweise hat er dich angesteckt.“, spekulierte er. „Ist Yuki krank?“, fragte Haru und fügte (nach wie vor zu Kyos Verwunderung) „Und Kyo auch?“ hinzu. „Es scheint bald so.“, antwortete der Arzt und wie auf Kommando fing Kyo leicht an zu husten, etwas woran er sich schon beinahe gewöhnt hatte und nicht mehr beachtete. „Hm. Vielleicht sollte er lieber nach Hause gehen und sich ausruhen.“, meinte Haru und als Hatori auch noch nickte, glaubte Kyo bald gar nichts mehr zu verstehen. Seit er denken konnte, wollte er hier sein, bei den anderen und jetzt, wo sie ihn nach Hause schicken wollten, da freute er sich. Weg von hier. Hin zu Yuki. Das wollte er jetzt mehr als alles andere. Mehr als in den inneren Kreis zu gehören. Yuki umkreiste sein Werk und betrachtete es kritisch. Er hatte drei Kugeln gerollt und den ersten Schneemann seines Lebens bauen wollen, aber irgendwie sah er verkrüppelt aus. Die Kugeln waren nicht sehr rund geworden und das Gesicht hatte er auch nur umförmig hinbekommen. Das konnte an den unterschiedlichen Steinen liegen, die er gefunden hatte. Aber immerhin konnte man es als Schneemann erkennen. Er wollte gerade beschließen, dass sein Werk fertig war, als ihm noch eine Idee kam. Er nahm noch ein bisschen Schnee und formte ihn wie ein Reisbällchen. Als er fertig war, machte er noch einen zweiten und platzierte die beiden dann auf der obersten Kugel. Zufriedener und mit einem Lächeln auf dem Gesicht betrachtete er sein Werk. Leider hatte es nicht so viel Zeit in Anspruch genommen, wie er gehofft hatte und als Yuki sich gerade fragte, was er denn noch machen konnte, kam wieder diese abwegige Idee hoch, die schon seit geraumer Zeit in seinem Kopf kreiste. -- Das ist nun also das mehr oder weniger planmäßige Ende dieses Kapitels und wie gesagt, das nächste ist schon bereit. Also lest schnell, damit ich es on stellen kann xD Lg, Kamoh Kapitel 9: Kalt und heiß ------------------------ Hallo ihrs^^ Da erzähl ich erst noch so kühn, dass ihr auf dieses Kapitel nicht sooo lange warten müsst und dann brauch ich am Ende doch über nen Monat ehe ich es reinstelle^^" Aber gut, hier ist es nun und ich wünsche euch noch viel Spaß beim Lesen. Vorher noch kurz das Ende des vorangegangenen Kapitels: - Yuki umkreiste sein Werk und betrachtete es kritisch. Er hatte drei Kugeln gerollt und den ersten Schneemann seines Lebens bauen wollen, aber irgendwie sah er verkrüppelt aus. Die Kugeln waren nicht sehr rund geworden und das Gesicht hatte er auch nur umförmig hinbekommen. Das konnte an den unterschiedlichen Steinen liegen, die er gefunden hatte. Aber immerhin konnte man es als Schneemann erkennen. Er wollte gerade beschließen, dass sein Werk fertig war, als ihm noch eine Idee kam. Er nahm noch ein bisschen Schnee und formte ihn wie ein Reisbällchen. Als er fertig war, machte er noch einen zweiten und platzierte die beiden dann auf der obersten Kugel. Zufriedener und mit einem Lächeln auf dem Gesicht betrachtete er sein Werk. Leider hatte es nicht so viel Zeit in Anspruch genommen, wie er gehofft hatte und als Yuki sich gerade fragte, was er denn noch machen konnte, kam wieder diese abwegige Idee hoch, die schon seit geraumer Zeit in seinem Kopf kreiste. -- „Gehst du schon wieder?“, fragte Momiji, der Kyo auf dem Weg nach draußen abgefangen hatte. Dieser nickte nur und hatte kurz darauf den kleinen Blonden an seinem Hals hängen. Hierdurch stellten sich abermals Kyos Nackenhaare auf und dass, wo sie sich nach Harus Aktion doch gerade erst wieder gelegt hatten. Außerdem sah er sich mit einem „Wieso~ de~nn“ und großen fragenden Augen konfrontiert. „Lass meinen Hals los...“ „Nö~“ „Momiji...“, fing Kyo drohend an, besann sich dann aber eines besseren: „Es geht mir nicht so gut. Hab mich wohl bei Yu-*hust*-Kyo angesteckt.“ „Ist er auch krank?“ „Hmhm“ Er wollte gerade den Kleineren von seinem Hals ziehen, als dieser auch schon selbst heruntergesprungen und weggelaufen war. Kyo guckte ihm nur etwas verwirrt hinterher, schüttelte dann den Kopf und ging weiter. Er war kaum ein paar Meter weit gekommen, als Momiji, zwei Gestecke in den Händen haltend, wieder vor ihm stand. Eins hatte eine graue und eins eine orangefarbene Kerze. Irritiert blickte er abwechselnd von Momiji zu den Gestecken und zurück. „Nun nimm schon!“, drängelte dieser ungeduldig. „Was – sind das?“, fragte Kyo unwissend und nun war es an Momiji verwirrt zu gucken. „Na, die Neujahrskerzen. Deine ist die mausgraue, wie jedes Jahr.“ „Ah, ach ja. Ähm... und ich hab auch ei—äh, gar nicht gewusst, dass Kyo... Ist die andere etwa für ihn?“ „Ja. Toru meinte, er würde sich bestimmt freuen, wenn er auch eine hätte. Also haben wir ihm dieses Jahr auch eine gemacht. Wir wollten sie später heimlich anzünden. Akito weiß nichts davon.“ „Ähm, ich denke, Kyo auch nicht.“ „Jaah schon, aber wir wollten ein Foto machen!“ „Ah.“ Zu was intelligenterem war Kyo gerade nicht fähig. Sie wollten ihn an dem Fest Teil haben lassen. Ihn, die Katze! „Also nimmst du sie mit? Und versprichst mir, dass du sie Kyo auch wirklich gibst? Toru wäre sonst sicher auch sehr traurig. So habt ihr dann ein bisschen von dem Fest bei euch.“ Kyo starrte immer noch leicht konsterniert zu dem Kleineren, weshalb auch sein Nicken etwas steif wurde. Als er Momiji die Gestecke abnahm, schlich sich jedoch ein Lächeln auf sein Gesicht und ein „Danke“ murmelnd ging er zum Ausgang. Momiji blickte ihm noch etwas besorgt hinterher, ehe er sich dann doch an Hatori wandte. „Yuki hat sich komisch benommen, so abwesend. Hat er was schlimmes?“ „Nein, sieht nicht so aus. Dennoch wirkte er in der Tat verwirrt. Ich denke, ich werde morgen mal nach beiden sehen.“ Als Kyo das Anwesen der Somas durch den Haupteingang verließ, war er immer noch derart in Gedanken, dass er nicht merkte, dass da, wo er gerade hingehen wollte, schon jemand stand. „Hey! Pass doch-- Yuki?!“ „Kyo! Was ma-- hey! Kyo?! Was soll das?“ Kyo hatte Yuki völlig unterwartet am Arm gepackt und war losgerannt, sodass Yuki mehr hinter seinem Cousin herstolperte, als dass er lief. „Was machst du hier?“ „Das sollte ich wohl eher dich fragen! Wieso hast du mich hinter den Busch gezerrt?“ „Damit dich keiner sieht natürlich!“ Irritiert schaute Yuki erst seinen Cousin an und danach durch die kahlen Zweige ihres Verstecks. „Wäre es nicht besser gewesen, wenn das Ding Blätter hätte? Dann könnte man wenigstens nicht so reingucken...“ „Siehst du hier ‘nen Busch mit Blättern?“ „Nein.“ „Dann beschwer dich auch nicht über das Versteck!“ „Ich beschwer mich nicht. Ich wollte dich nur darauf hinweisen, dass die Leute komisch hergucken...“ „Das ist auch nicht besser!“ „Sag ich doch...“ „Ach, Mann! Sei doch still!“ „Bin ich, wenn du mir endlich erzählst, warum wir uns hier ‚verstecken‘...“ „Na damit die anderen dich nicht sehen!“ „Kyo... Das hatten wir doch grad. Man kann mich hier sehen...“ „Ja, ja... Ich hab denen gerade erzählt, dass du krank zu Hause geblieben bist. Da kannst du doch jetzt hier nicht einfach auftauchen! Wegen dir fliegt noch alles auf!“ „Entschuldige, dass meine hellseherische Kraft nicht ausgereicht hat um von deinem Plan zu wissen!“ „Ich dachte, du bräuchtest nichts wissen. Ich meine, kein Mensch käme auf die Idee, dass du hier freiweillig auftauchst! Also, was bitte tust du hier?!“ „Na momentan hocke ich hinter ‘nem kahlen Busch...“ „YUKI!“ „Brüll doch noch ein bisschen lauter. Dann können sie uns genauso wenig hören, wie sie uns sehen können...“ „Duuu... Ich könnte dich...“ „Naaa, denk an die vielen Zeugen hier.“ „...“ „Verrat mir doch lieber, was du eigentlich hier machst. Wo wolltest du denn gerade hin, hm? Die ‚Party‘ steigt doch drinnen...“ „Ja... schon... aber, ach, ich weiß auch nicht. Irgendwie haben die alle nur...“ „Genervt?“, beendete Yuki den Satz. Kyo nickte nur leicht. „Und dann komm ich und nerv dich weiter, hm?“ „Ja, aber daran hab ich mich wohl schon gewöhnt.“, grinste Kyo seinen Cousin an. „Aber mit den anderen war es einfach nur anstrengend. Andauernd verstellen und so tun, als wäre ich du...“ „Das mit dem Verstellen kenn ich nur zu gut, aber selbst das wäre mir lieber, als noch länger zu Hause rumzusitzen. Was machst du bloß die ganze Zeit?“ „Nichts.“, antwortete Kyo und zuckte mit den Schultern. „Nichts?!“ „In die Wolken gucken und so. Oder trainieren. Kochen. So was halt.“ „Aber das ist doch furchtbar langweilig und man ist so...“ „Einsam?“, ergänzte Kyo und schauter bitter zu Boden. „Rate mal, warum ich gerne von der Familie akzeptiert werden und mit ihr feiern wollen würde...“ Sie verfielen in Schweigen. Yuki hatte begriffen, dass Kyo außerhalb der Familie immer einsam gewesen sein musste. Yuki selbst kannte das Gefühl besser als ihm lieb war. Aber letztlich war er jetzt am Ende doch wieder auf dem Weg zu seiner Familie gewesen und es stand im völlig frei. Sicher sind sie böse, wenn er nicht kommt, aber sie können nicht viel dagegen machen. Kyo auszusperren, ging da schon wesentlich leichter. „Kyo, wollen wir los?“ Der angesprochene nickte nur, stand auf und ging in Richtung Soma-Haus – bis Yuki ihn an seinem Arm festhielt. „Wo willst du hin?“ „Na, auf die ‚Party‘...“ „Ich denk, du wolltest da weg, weil die nerven?“ „Ja schon, aber du wolltest doch gerade da hin.“ „Eigentlich wollte ich nur nicht länger alleine zu Hause umsitzen...“ „Also könnten wir auch...?“ Yuki grinste zur Antwort nur und zog seinen Cousin an seinem Arm in die entgegengesetzte Richtung davon. Nachdem sie eine Weile gelaufen waren, beschlossen sie stillschweigend normal weiter gehen zu können. Yuki überlegte, dass er Kyos Arm jetzt eigentlich loslassen müsste, doch er entschied sich dagegen. Stattdessen ließ er seine Hand an Kyos Arm heruntergleiten, bis er schließlich Kyos Hand in seiner spürte. Das Herz schlug ihm bis zum Hals und er blickte sturr geradeaus, sodass er Kyos verstohlenen Seitenblick nicht bemerkte, der zu ihren Händen glitt, wie um sich zu vergewissern, dass auch wirklich geschah, was er fühlte: Yukis warme Hand, die seine festhielt. Inzwischen merkte er die Kälte kaum noch, aber jetzt bemerkte er wie angenehm die Wärme des anderen war, trotz der geringeren Kontaktfläche im Vergleich zu der Badewannenaktion gestern. Er hatte sogar dieses Kribbeln, dass man immer bekam, wenn sehr kalte Hände relativ schnell aufgewärmt wurden. Als die beiden in den Wald nahe Shigures Haus kamen, verschwand die Sonne, die bis dahin so schön im Schnee geglitzert und auf Kyos Haut geprickelt hatte, immer mal wieder zwischen den Bäumen. Wie er feststellte, blieb das Prickeln auch ohne Sonne und auch das Kribbeln war nicht verschwunden, obwohl seine Hand deutlich wärmer geworden war. Für Kyo gab es da nur eine logische Konsequenz: Er brauchte noch mehr Wärme. Daher vergrub er seine Hand so gut es ging in Yukis und versuchte auch seinen Körper so dicht wie möglich an Yukis zu bekommen. Das hatte zur Folge, dass Kyo etwas verkrampft an Yukis Seite ging, weshalb dieser ihn mit einer Mischung aus Verwunderung und Belustigung ansah. Die Nähe in Kombination mit diesem Blick führte jedoch keinesfalls zu einer Verminderung des Kribbelns, sondern eher explosionsartig zum Gegenteil. Kyo errötete und brachte wieder etwas mehr Abstand zwischen sich und seinen Cousin. Er konnte aber nichts gegen das Lächeln machen, dass sich auf sein Gesicht schlich, als er mit Sicherheit feststellte, dass das Kribbeln nichts mit körperlicher Wärme zu tun hatte, sondern mit Yuki. Nur mit ihm. Dem Jungen, dessen Hand seine fest umschloss. „Friest du so?“, fragte Yuki, der nach wie vor grinste. „Hmhm, geht so.“ „Wir sind ja gleich da, dann koch ich dir ‘nen warmen Tee.“ Auf Kyos skeptischen Blick hin, fügte er noch hinzu: „Oder wir bestellen uns was Warmes zum Mittag, ehe die Küche noch mehr nach Schlachtfeld aussieht.“ „Ich glaub nicht, dass das möglich ist...“ „Du hast sie nicht gesehen, bevor Toru bei uns einzog...“ „Stimmt. Aber ich hab gehört, dass man da auch nicht mehr viel von einer Küche sehen konnte...“ Yuki wollte gerade etwas erwidern, als Kyos Aufmerksamkeit von etwas anderem angezogen wurde. „Was ist das denn?“ Yuki sah in die Richtung, in die Kyo zeigte und entdeckte sein Kunstwerk. „Ist mein erster Versuch gewesen. Erkennt man das denn gar nicht?“, fragte er etwas niedergeschlagen. „Dass es dein ersten Versuch ist? Doch, dass sieht man ganz gut.“ Yuki warf ihm lediglich einen bösen Blick zu, der Kyo jedoch nur zum Grinsen brachte. „Mal im Ernst, ich hab erst gedacht, es sei ein Schneemann.“ „Aber?“ „Aber es hat sowas wie Katzenohren!?“ „Hmhm.“ „Wo sind deine anderen Versuche?“ „Es gibt keine.“ „Wieso sagst du dann, dass das dein erster ist?“ „Na, weil ich eben vorher noch nie einen Schneemann gebaut hab.“ „Noch nie?“, fragte Kyo überrascht. „Auch nicht, als du klein warst?“ „Akito und ich waren nicht gerade das dynamische Duo, dass man draußen im kalten Schnee hat spielen lassen...“, antwortete Yuki verächtlich, was Kyo zunächst verstummen ließ. Dann stupste er seinen Cousin jedoch neckisch in die Seite. „Also, Lektion Nummer eins: Schneemänner haben keine Katzenohren.“ „Dann ist es eben mein erster Schneekater!“ „Gut. Dann helf ich dir nach dem Essen bei deinem ersten Schneemann.“, grinste Kyo und auch auf Yukis Gesicht kehrte das Lächeln zurück. Während Kyo wenig später das Essen bestellte, beseitigte Yuki das Chaos (das heißt, er verlagerte es in die Küche), das er vor seiner Abreise hinterlassen hatte. Zuletzt beschloss er wenigstens den Müll rauszubringen. Kyo hatte seinem Treiben eine Weile belustigt zugeschaut und bemerkte im Gegensatz zu dem voll beladenen Yuki, dass sie die Mülltüten in den paar Tagen maßlos überfüllt hatten und die eine sogar ein Loch hatte, durch das Yukis Weg wie durch Brotkrumen markiert wurde. Seufzend, aber mit einem Lächeln ging Kyo seinem Cousin hinterher, um aufzusammeln, was dieser verloren hatte. Während er sich gerade wieder hinhockte, glitt sein Blick wieder zu Yuki, der Mühe hatte in dem frisch gefallenen Schnee nicht auszurutschen. Ebenso abgelenkt, wie Kyo von Yuki, war die junge Lieferantin von Yukis skurrilem Schneewerk, sodass sie den hockenden Kyo nicht sah, über ihn stolperte und auf ihm landete. Ihr kurzer Aufschrei übertönte das *puff* der Verwandlung und zog Yukis Aufmerksamkeit auf sie. Er eilte zu der jungen Frau und half ihr auf. „Ist alles in Ordnung?“ Auf seine Frage hin, bekam er gerade mal ein kurzes Nicken, bevor sie an ihm vorbeihuschte, wo sie sich nach ihrer Ware bückte und er ihr verwundert nachsah. „Es ist nichts beschädigt.“, stellte sie erleichtert fest und stammelte mit hochrotem Kopf noch eine Entschuldigung, als sie Yuki das Essen gab. Beides annehmend, versicherte er ihr lächelnd, dass es nicht so schlimm sei und trug das Essen ins Haus, während sie eilig das Grundstück verließ. Als Yuki in den Flur kam, bemerkte er das Geld auf dem Schrank neben dem Telefon. Er hatte vergessen zu bezahlen. Dabei hatte Kyo extra einen Zettel mit „Für das Essen“ dazugelegt. Abermals schlich sich ein Lächeln auf sein Gesicht. Während er überlegte, ob es sich noch lohnte ihr nachzugehen, beschloss er erst mal das Essen abzustellen. „Kyo! Mittag ist da!“, rief er das Wohnzimmer betretend und wartete, dass sein Cousin kam oder zumindest antwortete. Als weder das eine noch das andere eintrat, wurde Yuki stutzig und stieg in die erste Etage, um dort nach Kyo zu suchen. Als er auch hier alles still und leer fand und er Kyo auch nicht auf dem Dach entdeckte, ging er etwas ratlos wieder nach unten. Als sein Blick wieder auf das Geld und den Zettel fiel, beschlich ihn eine ungute Vorahnung. ‚Er hat sich doch wohl nicht...?‘ Doch ein Blick aus dem Fenster bestätigte seinen Verdacht. ‚Seine Sachen! Verdammt! Wieso sind mir die vorhin nicht aufgefallen?‘ Hastig stürmte Yuki den Flur entlang aus der Tür und rannte prompt in die Arme der Lieferantin, der ebenfalls aufgefallen war, dass sie vergessen hatte abzukassieren. „Nanu? Was bist du denn für ein süßes Kätzchen? Hast du mir die Tür aufgemacht?“ Zu Yukis Glück hatte sie auch dieses Mal die Verwandlung nicht bemerkt und hockte sich stattdessen hin, um ihn zu streicheln. Fast gleichzeitig begann Yuki zu fauchen und einen Katzenbuckel zu machen. Er wollte zwar gerne gestreichelt werden, aber von Kyo und nicht von einer Frau, die ihn allem Anschein nach verwandelt hatte. „Schon gut! Ich will dir nichts tun.“, versicherte die Frau, ließ aber glücklicherweise von ihm ab. „Ich suche eigentlich dein Herrchen. Ich bekomme noch Geld, weißt du?“ ‚Wie werd ich die denn jetzt los?‘ „Hallo?“, rief sie ins Haus. „Ist jemand da?“ Yuki sprang daraufhin mehr oder weniger elegant auf den Flurtisch und fragte sich, warum das bei Kyo immer so einfach aussah. Er begann laut zu miauen, um sie wieder auf sich aufmerksam zu machen. Als er das geschafft hatte, scharrte er mit einer Pfote im Geld herum, damit sie das und den Zettel entdeckte. „Für das Essen“, las sie laut vor. „Ooooh! Du bist aber ein schlaues Kätzchen!“ Zur Anerkennung streichelte sie abermals über sein Fell und Yuki hatte alle Mühe, sie nicht anzuschnauzen, dass sie das gefälligst lassen und gehen sollte. Zum Glück tat sie das dann von alleine. Kaum, dass sie außer Sichtweite war, stürmte Yuki nach draußen zu dem Sachenhaufen und fand nach einigem Wühlen eine kleine, graue Ratte bewusstlos und mit einer Beule am Kopf in den Schnee gepresst. „Kyo!“, er stupste ihn leicht mit seiner Pfote an und bemerkte, dass er ganz kalt und irgendwie steifgefroren war. Schlagartig wurde Yuki bewusst, dass, sollte Kyo tatsächlich erfrieren, sein eigener Körper, der des blassen, grauhaarigen Yuki miterfrieren würde und er nie mehr die Möglichkeit hätte wieder er selbst zu sein. Die Tatsache, dass Kyo sterben könnte, schockierte ihn genauso sehr, wie die, nie wieder er selbst sein zu können. Er hatte das Gefühl, dass allein eines von beidem sein Leben völlig ruinieren würde. Panik überkam Yuki und er musste sich mit aller Kraft zur Ruhe zwingen. ‚Er muss ins Haus!‘ Fieberhaft überlegte Yuki, wie er ihn transportieren konnte und als ihm nichts besseres einfiel, packte er ihn so behutsam, wie er es nur konnte mit seinem Maul. Er beschloss für sich, dass es besser wäre, wenn Katzen keine Zähne hätten und wollte gar nicht daran denken, was passieren würde, wenn sein Cousin sich jetzt zurückverwandelte. In der Stube angekommen, streckte er sich so wie neulich, als er von Kyo hatte gestreichelte werden wollen, um jetzt eben diesen auf dem Sofa abzulegen, bevor er selbst nach oben sprang. „Kyo?“ Er versuchte abermals erfolglos seinen Cousin zu wecken, lief dann aber zum Ende der Couch, um seine Kuscheldecke zu holen, die sie da liegen gelasssen hatten, seit Kyo sich in ihr verheddert hatte. Er versuchte die kleine verfrorene Ratte in die Decke zu wickeln, was sich zu Yukis Ärgernis mit seinen Katzenpfoten als äußerst schwierig herausstellte. Unzufrieden betrachtete er seine Arbeit, während er eine Pfote an Kyos Kopf legte. Dieser gab ein leises Stöhnen von sich und griff mit seinen kleinen Pfoten nach Yukis. „Kyo! Bist du wach? Wie geht es dir? Kyo?“, fragte Yuki aufgeregt und merkte, dass diese Lebenszeichen ihn bereits unwahrscheinlich erleiterten. Die kleine Ratte zog sich schwach dichter an die Katzentatze und legte schließlich ihren Kopf darauf. Mit halb geöffneten Augen murmelte Kyo ein „Kalt“ in Richtung Yuki, welches dieser nur mit Mühe verstand. Hilflos sah er von dem inzwischen zitternden Bündel bei seinen Pfoten auf und sich im Raum um. Er spürte regelrecht, wie sein Stresspegel stieg, als er nichts fand, womit er seinen Cousin weiter wärmen konnte. ‚Warum haben wir den blöden Kotatsu noch nicht repariert!?‘ Yuki spürte wie sich sein Puls weiter beschleunigte, als er keine Lösung fand und die Ratte auf seiner Pfote ein leises Fiepen von sich gab. Beinahe meinte er schon das Blut in seinen Ohren rauschen so hören, weil es so durch seinen Körper schoss und fragte sich, ob eine Katze wohl in Schweiß ausbrechen konnte. Fast gleichzeitig kam ihm die Idee ein. Vorsichtig zog er seine Pfote zurück, was ihm ein widerstrebendes Quieken von Kyo einbrachte. Mit seinem Kopf voran kroch er nun ebenfalls unter die Decke, drehte sich mehr oder weniger geschickt um die eigene Achse, schob seinen Kopf dann wieder nach draußen und seine eine Pfote unter den Rattenkopf. Mit seiner anderen Pfote zog er die kleine Ratte dicht an seinen Körper. Er spürte, wie die kleinen Rattenpfoten sich wieder um die seine legten. Seinen Kopf drückte Kyo ebenfalls gegen diese Pfote und Yuki versuchte seinen Cousin noch etwas dichter an sich zu ziehen. Kyo gab ein leises Seufzen von sich und Yuki hatte den Einduck, dass das Zittern des kleinen Körpers langsam nachließ. Er schloss kurz die Augen und atmete erleichtert aus. Als er sie wieder öffnete, sahen ihn zwei lila Knopfaugen fragen an. „Wieso?“, murmelte der Kleinere müde. „Es ist dein Körper. Du hast ein Recht auf seine Wärme.“, flüsterte Yuki lächelnd und meinte auch ein Lächeln über das Gesicht seines Cousins huschen zu sehen, bevor dieser müde die Augen schloss. Er selbst kuschelte seinen Kopf leicht gegen den der Ratte und genoss seine eigene Wärme, die zu Kyos Körper zu gehören schien, wie das Feuerrot in seine Augen. Es war ihm ein Rätsel, wie Kyo das machte und während er noch darüber nachdachte, versank auch er in einen ruhigen Schlaf. Das Yuki sich mit dem Aufstehen immer etwas schwer tat, war kein großes Geheimnis, aber als er jetzt erwachte, verspürte er noch weniger Lust dazu. Er dachte nicht mal daran seine Augen zu öffnen, in der Hoffnung er konnte wieder in den wohligen Schlaf versinken. Ihm war angenehm warm, er lag unheimlich bequem und sein Kopf war noch nicht ganz aus dem Traum zurückgekehrt. Alles in allem gute Chancen, doch sein Magen machte ihm mit einem lauten Knurren einen Strich durch die Rechnung. Yuki gab ein mürrisches Geräusch von sich, als wolle er seinem Magen widersprechen und kuschelte sich demonstrativ noch etwas dichter an den anderen Körper. Der roch ohnehin viel besser, als alles Essen dieser Welt, befand Yuki. Er atmete tief ein und hatte das Gefühl der Duft würde durch seinen ganzen Körper strömen, ebenso wie die Wärme, an die er sich in der kurzen Zeit so sehr gewöhnt hatte. Sie fühlte sich so gesund an, so stark. Wenn er Kyo in Zukunft um irgendwas beneiden würde, dann darum. Als eine Hand vorsichtig über seine Wange streichelte und sanft über seinen Hals und Oberkörper glitt, begann Yukis Haut unter dieser Berührung scheinbar zu brennen. Wie Feuer, das nicht schmerzte, sondern angenehm prickelte. Die Hand war inzwischen bei seinem Bauch angelangt, wo sie ruhig liegen blieb und nur der Daumen das Streicheln sanft fortführte. Als Yuki sich unter dieser Berührung leicht rekelte, bemerkte er, dass die zweite Hand auf seinem Hüftknochen zum Liegen gekommen war. Der dazugehörige Arm schmiegte sich an seiner Seite und unter seinem Kopf entlang. Wobei das, worauf er lag, vermutlich schon eher die Schulter war, stellte Yuki fest, als er durch eine leichte Kopfbewegung schon an den anderen Oberkörper stieß. Sein eigener Arm lag längs zwischen ihnen und war der einzige Grund für den noch vorhandenen geringen Abstand ihrer Körper voneinander. Sein anderer Arm war angewinkelt und lag ebenfalls auf seinem Bauch. Die Hand hatte auch über seinen Oberarm gestrichen, sodass Yuki das Brennen auch dort deutlich spüren konnte. Ein genüssliches Seufzen glitt über Yukis Lippen und er hatte gerade beschlossen, dass er wohl wieder in seinen Traum versunken sein musste, als abermals ein Grummeln die Atmosphäre störte. „Hunger?“, hörte er Kyo nahe seinem Ohr flüstern, woraufhin sich Yuki ein leises „Hm“ abrang. Resignierend öffnete er seine Augen einen Spalt und sah nun auch, was er zuvor schon gespürt hatte: Ein Körper nahe dem seinen und Arme, die ihn umschlangen. ‚Also doch kein Traum.‘, stellte er zufrieden fest. Seine Kuscheldecke reichte nur noch etwa bis zu seinen Hüften, da Kyo sie bei der Bewegung zuvor von seinen Schulter an mit nach unten gestreift hatte. Dort bildete sie mit ihrem blau einen relativ starken Kontrast zu den gebräunten Armen, die Yuki umgaben, wie ein Saum. ‚Gebräunte Arme, die mich umgeben?‘, schlagartig dämmerte Yuki, dass das keinesfalls seine eigenen Arme waren. Seine waren blass, etwas rosig vielleicht, aber eben nicht gebräunt. Er riss die Augen weit auf und drehte seinen Kopf so, dass er das Gesicht des Anderen sehen konnte, um Gewissheit über das zu erlangen, was gar nicht anders sein konnte. Dennoch durchströmte ihn freudige Erleichterung als er in zwei feuerrote Augen blickte, die von einzelnen orangefarbenen Strähnen teilweise verdeckt wurden. Yuki drehte sich leicht, um mit seiner Hand eben diese Strähnen weg- und über das gebräunte Gesicht streichen zu können. „Kyo...“, flüsterte er, während seine Hand auf der Wange des Anderen verweilte. „Du bist ja wieder du.“ „Du auch.“ „Wie? Wann?“ „Weiß ich auch nicht. Als ich aufgewacht bin, war es schon so.“ „Und dann hast du nichts gesagt?“ „Ich wollte dich nicht wecken.“, antwortete Kyo und fügte mit einem schelmischen Grinsen „Ich bin doch nicht lebensmüde.“ hinzu, was ihm ein pikiertes Schnauben einbrachte, das er zu seiner Zufriedenheit jedoch einfach wegstreichln und in ein Lächeln verwandeln konnte. Ihre Gesichter waren nur weniger Zentimeter voneinander getrennt und Yuki erinnerte sich daran, dass das vor einiger Zeit schon einmal der Fall gewesen war. Nur, dass es diesmal richtig schien. Er war Yuki und Kyo war Kyo. Dessen Daumen glitt nun sanft über Yukis Lippen, bevor seine Hand zu seinem Nacken hin wanderte und seinen Kopf Millimeter für Millimeter dichter zu Kyos zog. Yukis Lippen, sein Gesicht, sein Körper, alles brannte und mehr als jemals zuvor sehnte, ja verzehrte er sich gerade zu nach dem, worauf er nun nicht länger warten musste. Es war wie ein Blitz, mehr schon ein Gewitter oder ein Beben, das seinen Körper durchzuckte als Kyos weichen Lippen, die seinen trafen. Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, um genauer zu beschreiben, wie es sich anfühlte. Dabei ging Kyo so zaghaft vor, dass ihre Lippen sich nur minimal berühten und das alleine reichte schon aus, um Yuki derart aus der Bahn zu werfen und alles andere völlig unwichtig erscheinen zu lassen. Die Spannung strömte ihm durch jede Faser und übernahm gleichermaßen die Kontrolle. Sein Kopf reckte sich dichter zu Kyos, um diesem noch näher zu sein und erst das veranlasste Kyo dazu seinerseits den Druck etwas zu erhöhen. Abermals spürte Yuki ein Ansteigen der Intensität, auch wenn er das nicht mehr für möglich gehalten hätte. Auch wenn er seine Augen längst geschlossen hatte, kniff er sie leicht zusammen. Gleichzeitig krallten sich seine Hände fest, eine in die Decke, die andere in Kyos Haare. Seine Atmung wurde unregelmäßig. Im gleichen Maße, wie die Zeit immer langsamer zu werden schien, beschleunigte sich sein Herzschlag rasant. Er fühlte sich wie die Luft kurz vor einem Gewitter – elektrisiert bis in die letzten Winkel seines Körpers und dann kam das passende Donnergrollen. Yuki hatte es nur unterbewusst wahrgenommen und blickte Kyo verwirrt an, als dieser ihren Kuss löste. „Jetzt hast du die Stimmung kaputt gemacht.“, sagte dieser so ernst er konnte, wurde aber dann doch von dem belustigten Grinsen übermannt, dass ihn überkam, als er die Verwirrtheit seines Cousins in Entsetzen umschwenken sah. Yuki gab auch noch ein dazu passendes „Hä?“ von sich und verstand die Welt nicht mehr. Noch bevor Kyo ihm etwas sagen konnte, meldete sich Yukis Magen erneut und der Grauhaarige errötete, als er sein ‚Donnergrollen‘ darin wiedererkannte. „Ich hab eigentlich gar keinen Hunger...“, verteidigte er sich kleinlaut. „Bitte? Ich hatte schon Hunger, als die Frau mich über den Haufen gerannt hat und seitdem hat dein Körper noch nichts zu Essen bekommen.“ „Wie spät ist es denn eigentlich?“ „Weiß ich auch nicht genau, aber es dämmert schon.“ „Dann ist das Essen bestimmt sowieso nicht mehr warm.“, sagte Yuki, senkte den Kopf, sodass sein Gesicht, sowie dessen Röte dem anderen verborgen blieb und ergänzte leise: „Du schon.“ „Ist dir immer noch kalt?“, fragte Kyo und ein Anflug von Besorgnis machte sich in ihm breit. Yuki schüttelte jedoch sogleich den Kopf und lächelte seinen Cousin kurz an. Dann jedoch nahm sein Gesicht einen ernsten Ausdruck an. „Wie machst du das, Kyo? Mit der Wärme.“, fragte Yuki und sah dabei in die roten Augen, die zu glühen schienen, wie Kyos ganzer Körper es tat. Dieser zuckte nur mit den Schultern. „Das ist einfach so. Warum sollte es nicht so sein?“ „Weil du so oft weggestoßen und allein gelassen wurdest.“ „Du doch auch.“, entgegnete Kyo, was Yuki überraschte. „Woher--? Wie kommst du darauf?“ „Ich dachte nur. Deine Mutter hat dich doch in Akitos Obhut gegeben. Der war ja wohl nicht dein bester Freund. Aber wohl dein einziger... Als ich heute auf dem Fest war, ist mir aufgefallen, dass du auch nie dabei warst, wenn sie nicht mit mir spielen wollten. Wenn ich dich gesehen hab, dann nicht mal mit deinen Eltern oder deinem Bruder. Nur mit Akito. Oder eben alleine. Da bekam ich den Eindruck, dass es dir vermutlich auch nicht viel besser ergangen ist, als mir.“ Yuki verschlug es für einen Moment die Sprache. Als er langsam realisierte, welche Bedeutung er Kyos Erkenntnis beimaß, drückte er den Orangehaarigen fest an sich. „Ja... Aber mir ist auch ständig kalt.“, antwortete er schließlich und kuschelte seinen Kopf in Kyos Halsbeuge. „Als Meister Kazuma mir die Geborgenheit gab, die ich brauchte, war ich viel jünger als du, als Toru hier einzog.“ Yuki guckte seinen Cousin erneut überrascht an. Es verschlug ihm abermals die Sprache, doch Kyo konnte die Frage förmlich in seinem Gesicht ablesen. „Hey, ich bin vielleicht nicht ganz so ein Genie wie du, aber blöd bin ich auch nicht.“, grinste er. „Man sieht an der Art, wie du mit ihr umgehst, was sie dir bedeutet. Bisher sah ich nur keinen Grund weiter darüber nachzudenken, geschweige denn es dir gegenüber zu erwähnen.“ Das Lächeln kroch zurück in Yukis Gesicht und er konnte sich nicht erinnern jemals in seinem Leben glücklicher gewesen zu sein. Er schob sich etwas nach oben, sodass er Kyo einen kleinen Kuss auf die Lippen geben konnte und wisperte ein „Danke“ in sein Ohr, als er seinen Kopf wieder auf der Schulter ablegte. Als Yukis Magen erneut knurrte, setzte Kyo sich auf und dem anderen blieb gar nichts anderes übrig als es ihm gleichzutun. Er hatte Hunger, dass stimmte, aber eigentlich wollte er noch nicht aufstehen, daher sah er seinen Cousin lediglich unwillig an. Dieser reckte sich zum Tisch, auf den er heute Mittag die beiden Gestecke gestellt hatte. Er nahm das mit der orangefarbenen Kerze und gab es Yuki. Erwartungsgemäß guckte dieser verdutzt. „Ich musste Momiji versprechen, dass ich dem kranken Kyo seine Kerze auch wirklich gebe und sie nicht irgendwo in den Müll werfe.“, erklärte Kyo. „Da hast du sie.“ „Du hast dieses Jahr auch eine?“ „War Torus Idee, meinte Momiji.“ „Ja.“, lächelte Yuki. „Wegen solcher Ideen mag ich sie so sehr.“ Etwas widerstrebend stand er schließlich auf und holte Streichhölzer. Kyo hatte derweil das Essen ausgepackt, welches erstaunlicherweise sogar noch warm war. „Ein frohes, neues Jahr, wünsch ich dir!“, sagte dieser lächelnd, als Yuki die erste Kerze anzündete. „Es ist doch noch gar nicht soweit.“ Da Yuki stand, sah er irritiert zu seinen Cousin herab. Etwas das selten vorkam, da Kyo der Größere von ihnen war. „Na und? Ich hab noch nie an dem Fest teilgenommen, also kann ich es auch nach meinem Willen feiern und nicht nach dem der Familie.“, meinte Kyo trotzig und ergänzte mit einem Lächeln: „Du bist jedoch herzlich eingeladen.“ „Wenn das so ist,“, ergab sich Yuki ebenfalls lächelnd, als er die zweite Kerze ebenfalls anzündete, „wünsch ich dir auch ein frohes, neues Jahr!“ Als Yuki sich gerade neben ihn setzen wollte, zog Kyo seinen Cousin auf seinen Schoß, sah ihn schelmisch an und wickelte sie beide in die Decke. „Ich hab jetzt so lange in deinem Körper gesteckt, da muss ich mich erst mal daran gewöhnen, ihn nicht immer bei mir zu haben.“, grinste Kyo und betrachtete den verwunderten Ausdruck in Yukis Gesicht. „Zum Glück war nie die Rede davon, dass ich dich beim Essen loslassen muss...“ -- Hier endet nun also das letzte reguläre Kapitel. Jetzt fehlt quasi nur noch der Epilog^^ Ich hoffe, es hat euch gefallen^^ Bis dann! Kamoh Epilog: Von ersten Malen ------------------------ Soooo, jetzt geht's also zum großen Finale xD Das heißt, eigentlich ja nicht, weil's nur der Epilog ist, aber zum Abschluss meiner FF und dann ist sie tatscählich abgeschlossen halt xD Hier noch kurz ein Auschnitt aus dem Ende des letzten Kapitels und dann geht's auch gleich schon los^^ - „Wenn das so ist,“, ergab sich Yuki ebenfalls lächelnd, als er die zweite Kerze ebenfalls anzündete, „wünsch ich dir auch ein frohes, neues Jahr!“ Als Yuki sich gerade neben ihn setzen wollte, zog Kyo seinen Cousin auf seinen Schoß, sah ihn schelmisch an und wickelte sie beide in die Decke. „Ich hab jetzt so lange in deinem Körper gesteckt, da muss ich mich erst mal daran gewöhnen, ihn nicht immer bei mir zu haben.“, grinste Kyo und betrachtete den verwunderten Ausdruck in Yukis Gesicht. „Zum Glück war nie die Rede davon, dass ich dich beim Essen loslassen muss...“ -- „Yuki, nicht. Er ist zu groß!“ „Das passt schon. Lass es mich wenigstens probieren.“ „Du machst nur was kaputt...“, befürchtete Kyo und sah zu, wie sein Cousin sein Vorhanben vorsichtig fortsetzte. „Okay, du hast Recht. Das geht nicht.“, gab dieser schließlich zu. „Natürlich hab ich Recht. Schließlich bin ich da nicht so unerfahren wie du.“ „Warum hast du‘s dann nicht gleich selbst gemacht, sondern mich es erst probieren lassen?“, fragte Yuki, als er seinem Cousin zusah und darauf wartete, dass es weiterging. „Woher soll ich denn wissen, dass es etwas gibt, das du nicht kannst?“, stichelte Kyo weiter, was ihm nur ein verächtliches Schnauben seitens Yuki einbrachte. Kyo zog den Kleineren daraufhin kurz in die Arme, gab ihm einen versöhnlichen Kuss auf die Nasenspitze und einen Gegenstand in die Hand. „Was soll ich denn damit?“, fragte Yuki irritiert und betrachtete das lange, rundliche Ding. „Na, was glaubst du denn?“, fragte Kyo amüsiert und beobachtete seinen Cousin, wie er den Gegenstand in seiner Hand drehte und schließlich zu seinem Mund führen wollte, wovon Kyo ihn jedoch abhielt. „Mensch, Yuki, du sollst da doch nicht reinbeißen!“ „Nicht? Wozu sind Möhren denn sonst da?“ „Jeder Schneemann hat eine Karottennase.“, belehrte Kyo Yuki nach wie vor belustigt. „Das sieht aber komisch aus.“ „Das gehört aber so.“ „Na, ich weiß ja nicht...“ „Du wolltest gerade einen viel zu großen Schneeball als Kopf auf den kleineren Rumpf setzen und möchtest trotzdem ernsthaft in Frage stellen, was ich dir erkläre?“ Yuki machte zwar ein trotziges Gesicht, aber Recht musste er dem Orangehaarigen trotzdem geben. Dies hier wurde schließlich, sein erster Schneemann und er sollte vielleicht nicht ganz so merkwürdig aussehen, wie das, was eigentlich sein erster Versuch gewesen war. „Genau in die Mitte?“, fragte er und platzierte die Möhre auf Kyos Nicken hin. „So, jetzt noch der Rest vom Gesicht, ne?“ Kyo nickte abermals und zusammen suchten sie ein paar Steine, die sich in ihrer Größe nicht allzu sehr unterschieden, sodass Yuki damit Augen und Mund formen konnte, was er auch sogleich tat. Als er fertig war, betrachteten sie ihr Werk und Kyo überlegte, ob sie noch irgendwas vergessen haben könnten. „Was macht ihr denn da?“, fragte eine überraschte Stimme, zu der sie gleichzeitig ihre Köpfe drehten. „Ja... Und ihr?“, fragte Kyo wenig begeistert zurück, als er ihren Besuch kommen sah. „Nana, Kyonkichi, ist das eine Art mit Älteren zu reden?“ „Du sollst mich nicht so nennen!“, fauchte dieser zurück, wurde aber gänzlich ignoriert. „Tori-chan wollte gern mal nach euch sehen und da dachten Shi-chan und ich, wir kommen einfach mal mit.“ „Wieso?“, meldete sich nun auch Yuki zu Wort, da Kyo immer noch beleidigt wegguckte. „Na hör mal! Ein großer Bruder muss sich um seinen kleinen doch kümmern!“ „Er will mehr Zeit mit dir verbringen.“, flüsterte Kyo Yuki nun zu und konnte sich ein sadonisches Grinsen nicht verkneifen. „Nur über meine Leiche.“, antwortete dieser etwas lauter. „Dann hätte A-ya irgendwas falsch gemacht.“, spekulierte Shigure. Yuki verkniff sich seinen Kommentar und fragte stattdessen, wieso auch er mitgekommen war. „Ist das nicht selbstverständlich?! Ich wollte wissen, ob mein Haus noch steht! Konnte ja keiner ahnen, dass ihr hier friedlich Schnneemänner baut.“ „Das mit den kaputten Türen war Kagura.“, erwähnte Kyo, bevor Shigure ihnen die Schuld in die Schuhe schieben konnte. „Aber die Eingangstür hat sie schon wieder repariert.“ Shigure machte zwar eine theatralische Bewegung, ging jedoch nicht weiter darauf ein. „Ist sonst noch was kaputt?“ „Der Kotatsu. Aber das war er vor deiner Abreise schon.“, antwortete Yuki. „Lass ihn reparieren. Uns war kalt.“ „Das könnte ein möglicher Grund für die Erkältungssymptome gewesen sein.“, spekulierte Hatori, wurde jedoch von Ayame und Shigure übertönt. „Ihnen war kalt! Hast du das gehört A-ya-cahn?“ „Ja, Shi-chan. Wir hätten schon gewusst, wie wir uns wärmen...“ „Gegenseitig, versteht sich...“ „Shi-chan!“ „A-ya-chan!“ „Sag mir was schmutziges...“, bat Ayame verrucht und noch bevor Shigure die Möglichkeit hatte, etwas zu sagen, antworteten Kyo und Yuki, die während des Gesprächs der beiden etwas rot geworden waren, trocken und einheitlich. „Die Küche.“ Völlig aus der Fassung gebracht, starrten Ayame und Shigure die beiden Jüngeren an. „Ihr könnt einem aber auch die Stimmung verderben!“, beschwerte sich dann der Weißhaarige. „Hmhm, Yuki kann das gut.“, flüsterte Kyo und nickte dabei kaum merklich, was ihm einen Ellenbogenstoß seitens Yuki einbrachte, der ein „Sei gefälligst still!“ zurückflüsterte. „Was habt ihr denn mit der Küche gemacht, dass sie so schlimm aussieht?“, fragte Shigure hingegen alarmiert. „Irgendwas ist da angebrannt. Ich konnte es hinterher nicht mehr erkennen.“ „Wir hätten vielleicht mal abwaschen sollen.“ „Oder aufräumen. Es ist ein bisschen möhlig...“ „Und dann war da noch die Sache mit den Pfannkuchen.“ „Stimmt. Die kleben an der Decke.“ „Ja, genau, die-- Was tun die?“, fragte Yuki verwirrt, während Shigure aussah, als würde er gleich anfangen zu heulen und schon mal vorsorglich von Ayame tröstend gehalten wurde. „Die kleben an der Decke.“ „Wieso kleben die bitte an der Decke?“ „Weil ich mal wissen wollte, ob das wirklich funktioniert.“, erklärte Kyo. „Allerdings war das gar nicht so einfach, weil du sie so lange in der Pfanne gelassen hattest, blieben sie beim ersten Mal nicht kleben. Ich musste erst ein bisschen von dem restlichen Teig raufschmieren, damit sie oben blieben.“ „Du hast ‘nen Knall, dumme Katze.“, erwiderte Yuki lächelnd, während die anderen Kyo nur konsterniert anblickten. „Aber das erklärt wenigstens, was da in meinen Haare geklebt hat.“ „Vielleicht solltest du demnächst lieber die Finger von der Küche lassen!“, bemerkte Shigure, der nach wie vor erschüttert aussah. „Oller Schauspieler“, entfuhr es Yuki leise und Kyo musste grinsen. „Vielleicht solltest du lieber weiter hier im Schnee spielen! Wenn ich davon ausgehe, dass der merkwürdige Schneemann da Katzenohren hat, ist das wohl der, den du gebaut hast, Kyo. Sieht aus, als hättest du das zum ersten Mal gemacht... Du solltest wohl noch etwas üb--“ Ein Schneeball, der ihn ins Gesicht traf, unterbrach Shigure und Kyo sah den Grauhaarigen neben sich überrascht an. Dieser grinste nur und formte schon einen weiteren Schneeball. „Na? Lust auf meine erste Schneeballschlacht?“ -- Das war's dann also! Ich hoffe, dass es euch gefallen hat und bedanke mich ganz ganz arg bei den Leuten, die so lieb waren mir Kommis zu hinterlassen *flausch* hääte gar nicht gedacht, dass es mal so viele werden^^ Liebe Grüße, Kamoh Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)