Shuichis Leiden und das erhoffte Happy End von XxSakuxX (doch wird dies überhaupt passieren? ~EXTREME schreibphase~) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1: Eine neue Bleibe -------------------------------------- Kapitel 1: Eine neue Bleibe Wieder einmal hatte Yuki Shuichi rausgeworfen, wieder wusste er nicht warum. Aber eins war ihm klar. Yuki musste irgendwas sehr, sehr wütend gemacht haben. Da es schon Zeit war für ihn ins Studio zu gehen, tat er eben dieses und ging ins Studio. Dort war es an der Zeit das Konzert zu planen, was am Frühlingsanfang stattfinden sollte. Shuichi sollte seine neuen Songs vorstellen, welche am nächsten Tag in den Läden, in Form eines neuen Albums auf dem Markt kommen sollte. Shuichi war aber heute nicht zurechnungsfähig, da ihn der Blick von Yuki zu sehr beschäftigte. Flashback: "Hau ab, ich will dich nie wieder sehen. Verschwinde aus meinem Leben, ein für alle Male." Dabei sah Yuki ihn so kaltherzig an wie noch nie zuvor. Seine Augen funkelten richtig vor Wut und Hass und strahlten auch eben dieses aus. Shuichi begriff das nicht. Was war denn plötzlich in Yuki gefahren. Das hatte er in all den zwei Jahren, die er jetzt mit ihm zusammen war nicht erlebt. Zwar hatte Yuki ihn oft angeschnauzt und auch dabei finster geguckt, jedoch nie so. Flashback Ende Shuichi konnte nur daran denken, es lies ihn einfach nicht mehr los. Dies bemerkten die Mitglieder der Truppe, jedoch sprachen sie ihn drauf nicht an, da sie wussten, dass Shuichi nichts sagen würde. Nur Hiro fasste nach der Besprechung den Mut und sprach Shuichi an. Er nahm Shuichi mit in ein Café und fragte: "Hat es mit Yuki zu tun?" Shuichi, der die ganze Zeit auf den Tisch gestarrt hatte, schreckte auf und sah Hiro entgeistert an. War er etwa so durchschaubar für alle? Etwas traurig blickend schüttelte der pinkhaarige Sänger mit dem Kopf und stand dann, mit den Worten "Es ist nichts" und einem aufgesetzten Lächeln, auf und ging aus dem Café in Richtung der Wohnung von Yuki Eiri. Hiro sagte noch vor sich hin "Mir machst du nichts vor Shuichi, ich weiß dass etwas nicht stimmt...." und trank dann seinen Kaffee aus. Was er dort sah, schockte Shuichi aber zutiefst. Im Flur standen drei Taschen, mit einem Zettel drauf liegend. Auf dem Zettel stand: »Verschwinde für immer aus meinem Leben und lass mich in Ruhe. Ich bereue die Zeit, die ich mit dir verbracht habe. Also verschwinde und komm nie wieder. Gez. Yuki « Dieser Zettel trieb Shuichi die Tränen in die Augen. Er beschloss, in totaler Trauer, die Taschen zu nehmen und wirklich zu gehen. Denn bisher war Yuki zwar öfter sauer, aber das heute übertraf alles. Mit den Taschen machte er sich auf den Weg zu Hiro. Jedoch als er vor der Wohnung stand und realisierte, dass Hiro nicht da war, wusste er nicht wo er hin sollte. Wenn sein Freund Hiro nicht da war, wo sollte er denn dann hingehen? Es gab niemand anderen, wo er jetzt hätte hingehen können. Geistig total abwesend und mit einem traurigen Blick ging er mit den Taschen einfach weiter, ohne die große Last zu spüren. Seine Sorgen ließen gar nichts spüren, auch nicht die Blicke derer, die ihn total erstaunt ansahen. Als er dann aber in einer Seitengasse jemanden anrempelte, kehrte er in die Realität zurück. Traurig sagte er nur: "Tschuldigung." Dann ging er weiter, aber plötzlich packte ihn die Person am Arm und fragte: "Shuichi? Was machst du denn hier und wozu die ganzen Taschen?" Die Stimme kam ihm sehr bekannt vor, somit drehte er sich um und sah einen grünhaarigen jungen Mann. Es war sein bester Freund und Idol Ryuichi Sakuma. Geschockt riss er die Augen auf und stotterte: "Sa...Sa...Sakuma-san..." Warum musste ausgerechnet sein Idol jetzt hier aufpassen? Zwar war er mit ihm befreundet, aber trotzdem hatte er ihm nie was von seinen Problemen mit Yuki erzählt. Sich seinem großen Idol so sehr aufdrängen wollte er nicht. Prompt drehte er sich wieder um und ging weiter, aber Ryuichi lies seinen Arm nicht los. Was Shuichi nicht merkte, das Gesicht Ryuichis wurde plötzlich ganz ernst. Dieser zog seinen pinkhaarigen Freund zu sich und sagt dann ernst: "Sag schon was los ist Shuichi. Du weißt genau, dass du mir alles erzählen kannst. Aber das wichtigste ist, dass wir erstmal eine Bleibe für dich finden." Shuichi sah ihn nur total verdattert an. Hatte sein Idol etwa gemerkt, was los war? "Das Einfachste ist, du kommst mit zu mir. Da kannst du für ne Weile bleiben, bis alles mit Yuki geklärt ist." Nun war Shuichi wirklich geschockt. Woher wusste Ryuichi, dass er Stress mit Yuki hatte? Aber ohne diese Frage auszusprechen, wurde der jüngere Sänger in ein Taxi gezogen, seiner Taschen erleichtert, welche im Kofferraum landeten, und zu Ryuichi nach Hause gefahren. Dort gingen die beiden erstmal in das geräumige Wohnzimmer und stellten dort die Taschen ab. Dann zeigte Ryuichi seinem jüngeren Freund das Schlafzimmer. "Dort kannst du schlafen. Ich schlaf auf der Couch. " Doch Shuichi schüttelte heftig den Kopf und protestierte: "Ich schlaf auf der Couch. Immerhin ist es dein Haus..." "Genau deshalb. Es ist mein Haus, also kann ich auch sagen, wo du schläfst", erwiderte der grünhaarige Sänger mit einem zarten Lächeln auf dem Gesicht. Shuichi wusste nichts darauf zu erwidern, also ging er mit seinen Taschen ins Schlafzimmer. Dort dachte er über alles nach: "Woher weiß er über Yuki und mich bescheid? Außerdem, warum lässt er mich hier wohnen? ..." Ryuichi machte sich währenddessen das Sofa gemütlich, damit die Nacht nicht allzu hart werden würde. Dabei ging auch er seinen Gedanken nach: "Das kann doch nicht mehr lange gut gehen. Shuichi wird noch daran zerbrechen. Das will ich nicht. Warum trennt er sich einfach nicht von Yuki....." Nun wirkte sein Gesicht wieder etwas traurig. Es mit anzusehen, wie Shuichi sich selbst so fertig machte, ließ ihn einfach nur traurig werden. Nach einiger Zeit wunderte sich der Leader von Nittle Grasper aber doch. Langsam ging er in sein Schlafzimmer. Was er dort sah, ließ ihn unwillkürlich schmunzeln. Shuichi lag auf dem Bett und schlief ganz friedlich. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen, was auch Ryuichi wieder lächeln ließ. Kapitel 2: Kapitel 2: Shuichis Gedankengänge -------------------------------------------- Kapitel2:Shuichis Gedankengänge Mit diesem Lächeln ging er ins Wohnzimmer zurück. Dort legte er sich in sein provisorisches Bett. Nach einiger Zeit musste er jedoch feststellen, dass er nicht einschlafen konnte. Hellwach setzte Ryuichi sich auf und bewegte sich in Richtung Küche. Dort trank er erstmal ein Glas Wasser. Danach setzte er sich an den Tisch und ging seinen Gedanken nach. Diese philosophierten darüber, wie es Shuichi gehen würde, wenn er nicht mehr mit Yuki zusammen wäre. Er war sich sicher, es würde ihm besser gehen wenn, er nicht mehr mit dem blonden Schriftsteller zusammen wäre. Durch das Gedankenchaos merkte der Grünhaarige aber nicht, wie unruhig Shuichis Schlaf inzwischen geworden war, bis dieser plötzlich mit einem lautem Aufschrei kerzengerade im Bett saß. Ryuichi stand sofort auf und rannte ins Schlafzimmer. Voll von Schweiß gebadet, saß Shuichi im Bett und schluchzte vor sich hin. Mit langsamen Schritten ging der Ältere auf ihn zu und setzte sich zu ihm ans Bett. Vorsichtig nahm er ihn in seine Arme und sprach: "Shhh... Alles wird gut, Shuichi. Du wirst sehen. Solange kannst du bei mir bleiben." "Auch gerne für immer...", fügte er noch in Gedanken hinzu, Shuichi begann bitterlich zu weinen. Er ließ alles raus, was ihn beschäftigte. Alles was zwischen ihm und Yuki geschehen war. So saßen die beiden die ganze Zeit, bis Shuichi dann endlich wieder eingeschlafen war. Als Ryuichi dann aber wieder ins Wohnzimmer gehen wollte, stellte er fest, dass der pinkhaarige Sänger sich an ihn gekrallt hatte. Da blieb ihm keine andere Wahl. Wohl oder über musste er sich zu Shuichi mit ins Bett legen. In dem Augenblick als er direkt neben ihm lag, kuschelte Shuichi sich im Schlaf an ihn und murmelte irgendwelche unverständlichen Worte vor sich hin. Bald schlief auch Ryuichi endlich ein. Am morgen wachte Shuichi sehr früh auf. Noch ganz benommen sah er sich um und merkte schnell wo er sich eigentlich befand. Schockiert über diese Erkenntnis riss er die Augen auf. Er befand sich in der Wohnung seines Idols Sakuma Ryuichi. Das Ryuichi auch noch bei ihm im Bett lag, machte die Sache nicht besser. Er merkte wie sein Gesicht immer roter wurde. In diesem Augenblick wachte sein Bettgefährte auf. Jetzt wusste er nicht mehr, was er machen sollte. Panik stieg in ihm hoch. Nur warum war er so nervös? Diese Frage stellte er sich selbst. Verschlafen rieb sich der Ältere die Augen und nuschelte nur ein: "Morgen Shu-chan." Der Angesprochene stand auf und ging erstmal ins Badezimmer und duschte um sich zu beruhigen. "Warum bin ich so nervös? Ich bin doch nur in der Wohnung von Ryuichi Sakuma... NUR? Ich bin in der Wohnung von Ryuichi Sakuma, verdammt. Wieso musste ich auch das Angebot annehmen? ...", mahnte er sich selbst. Sein Gesicht wurde langsam wieder etwas normaler und die rote Farbe wich einem gesunden Hautton. Plötzlich klopfte es an der Tür und Ryuichi fragte: "Alles in Ordnung Shu-chan?" Nun war die rote Farbe wieder da. "Ich geh Brötchen holen, damit du bescheid weißt. Aber ich komm schnell wieder", kam es noch mal von Ryuichi, der dann auch gleich verschwand. Shuichi stieg aus der Dusche und betrachtete sich im Spiegel. Wieder stellte er sich die Frage, warum er so nervös war. Er konnte es sich einfach nicht erklären. Nachdem er sich auch was Neues angezogen hatte, kehrte er aus dem Badezimmer zurück. Ganz vergessen, dass Ryuichi Brötchen holen wollte, bemerkte Shuichi, dass die Wohnung ganz leer war. Deprimiert ging er ins Schlafzimmer und wollte seine Sachen packen, als jemand die Tür aufschloss. Erschrocken drehte er sich um und hörte sofort jemanden nach ihm rufen. Er kam aus dem Schlafzimmer und sah Ryuichi mit der Brötchentüte in der Hand. Ein Lächeln kam auf seine Lippen. "Ach ja er wollte ja Brötchen holen, das hatte ich ganz vergessen. Ich Dummkopf", seufzte er vor ich hin. Eigentlich war ihm ja nicht zum lachen zumute nachdem was gestern passiert war. Trotzdem setzte er ein Lächeln auf, damit sein Freund und Idol sich keine Sorgen machen brauchte. Mit diesem Lächeln ging er auch in die Küche, um zusammen mit Ryuichi zu frühstücken. Er setzte sich an den Tisch, während der ältere Sänger diesen deckte. "Hey Shuichi, was willst du trinken?", fragte ihn Ryuichi beiläufig, worauf der Gefragte aber nicht reagierte. Viel zu sehr war er wieder mit seinen Gedanken bei Yuki. Es ließ ihn nicht los. Zu sehr hing er an seinem Yuki. Aber war es überhaupt noch sein Yuki? War er es jemals gewesen? Ryuichi wedelte schon einige Minuten mit seiner Hand vor den Augen des Jüngeren, bis dieser dies dann auch bemerkte. Shuichi riss sich, trotz seiner Gedankengänge, zusammen und ließ sich nichts anmerken. Stattdessen fragte er: "Was hast du gesagt?" Shuichi war eine ganze Zeit so, immer wieder dachte er an Yuki aber zeigte und sagte es nicht. Dennoch wurde er mit jedem Tag wieder etwas fröhlicher, was auch K und die anderen merkten. Besonders die anderen, da K wieder mit seiner Magnum drohen musste, damit Shuichi ruhig war. Das Leben bei Ryuichi tat ihm wesentlich besser als das bei Yuki. Darüber waren sich alle einig. Aber keiner wusste, wie es in Shuichi wirklich zuging, keiner ahnte was er bald erleiden würde. Kapitel 3: Kapitel 3: Ein Streit und seine Folgen....Part1 ---------------------------------------------------------- Kapitel:3 : Ein Streit und seine Folgen....Part1 In nächste zeit stand bei Shuichi einiges an Arbeit an. Die Aufnahmen, die Besprechung des Konzertes, Fotoshootings, Autogrammstunden...und, und, und. Dadurch bekamen sich Ryuichi und Shuichi immer weniger zu sehen, was Ryuichi nicht daran hinderte, sich Sorgen um Shuichi zu machen. Der rosahaarige Junge wurde immer stiller bei ihm zuhause. Zwar mag er bei N-G Records total aufgedreht sein, dennoch war er es bei Ryuichi nicht und das merkte er oft bei den wenigen Treffen, die sie hatten. Und genau dies war es, was Ryuichi langsam aber sicher störte. Immerhin wohnten sie zusammen, also wollte er ihn auch ein bisschen sehen. Eines Abends als Shuichi spät zurück kam, warte der grünhaarige Sänger auf ihn. Als er die Tür in die Angel fallen hörte, sah er in diese Richtung. Schon bald kam auch schon Shuichi und schaute nicht schlecht als er seinen Mitbewohner noch hellwach auf dem Sofa im Wohnzimmer sah. Dieser sah den jüngeren Sänger ernst an und meinte: "Ich muss mit die reden Shuichi, kommst du bitte mal her?" Dieser Satz ließ Shuichi leicht zusammenzucken. Wieso bloß? Wieso machte es ihm so eine Angst, wenn Ryuichi so ernst war? Vielleicht weil er Angst hatte, dass er genauso wie Yuki reagieren könnte? Etwa deshalb? Wahrscheinlich war es so immerhin wollte er nicht noch eine wichtige Person in seinem Leben verlieren. Etwas nervös begann er mit kleinen Schritten auf Ryuichi zu zugehen. Dieser konnte nicht mehr warten und stand auf, schnappte sich Shuichi an den Schultern und setze ihn aufs Sofa. Nun verstand Shuichi die Welt gar nicht mehr. Ryuichi sah nur in seine Augen und gab kein Wort von sich. Doch dann plötzlich sagte er: "Ich habe dich vermisst Shuichi. Die ganzen Tage bist du immer weg und kommst so spät wieder. Ich weiß, dass du momentan sehr viel zu tun hast, aber dennoch möchte ich dich bitten, dass du nicht soviel arbeitest. Ich merke doch, dass es dir nicht gut geht..." Als Ryuichi nun Shuichis entgeistertes Gesicht sah, konnte er nicht mehr weiter sprechen. Was tat er gerade hier? Immerhin waren er und Shuichi nicht zusammen und auch wenn es so wäre, kann er ihm doch nicht vorschreiben, dass er weniger Arbeiten soll. "Was soll da Ryuichi? Wie kommst du darauf, dass es mir nicht gut geht? Und warum soll ich wegen dir weniger arbeiten? Ich bin dir sehr dankbar, wirklich, dass du mir hier die Gelegenheit gibst zu wohnen, aber das heißt nicht dass ich auf dich Rücksicht nehmen muss..." Plötzlich drückte Ryuichi ihn richtig ins Sofa und meinte ernst: "Ach ja? Deine Trauer bilde ich mir also nur ein oder was? Das mit Yuki zieht dich runter, du gibst es nur nicht zu. Wir sind doch Freunde und Freunde nehmen aufeinander Rücksicht." "Anscheinend bildest du dir das wirklich nur ein. Mir geht es gut. Aufeinander Rücksicht nehmen heißt aber nicht, dass ich springen muss, wenn du mit den Fingern schnippst", kam nur noch von Shuichi. Was war denn nun mit ihnen los? Warum waren sie beide auf einmal so gereizt. Beide verstanden sich selbst und die Reaktion des anderen nicht mehr. Diese Situation war zuviel für den grünhaarigen. Er kam Shuichi näher und küsste ihn einfach. Der andere Sänger konnte nur die Augen aufreißen vor Überraschung. Aber nach kurzer Zeit genoss er den Kuss dann, jedoch nur für kurze Zeit. Auf einmal brach er ihm ab und brüllte nur: "Spinnst du? Was sollte das?" Ryuichi stellte sich wieder normal hin und war selbst ganz geschockt von seiner Handlung. Er erwiderte kein Wort auf Shuichis Vorwürfe. Stattdessen stand er nur da und blickte mit leerem Blick auf Shuichi. Dieser stand nur noch auf und rannte zur Tür. "Ich gehe....", mit diesen Worten verschwand er dann auch. Als die Tür zu knallte, war dem älteren Sänger von Nittle Grasper erst klar, was gerade passiert war. Sofort rannte er zur Tür, doch Shuichi war schon weg. Wo könnte er nur hin sein? Etwa zu ihm? Zu Yuki? Bei dem Gedanken verschwand er auch wieder in seiner Wohnung. Jetzt hätte er eh keine Chance mit ihm zu reden, nachdem was er eben getan hatte. Was passiert nun mit Shuichi? Würde Ryuichi ihm hinterher eilen, wenn er wüsste was den Sänger erwarten würde? Kapitel 4: Kapitel 4: Ein Streit und seine Folgen....Part2 ---------------------------------------------------------- Kapitel 4: Ein Streit und seine Folgen....Part2 Shuichi rannte durch die Straßen Tokios wie ein Irrer. Sein Ziel war eine bestimmte Wohnung eines blonden Schriftstellers. Als er dort ankam und klingelte kam nur ein genervtes: "Ja ja, Keiichi, ich weiß, du hast deinen Schlüssel vergessen...." Shuichi riss die Augen auf. "Keiichi? ...Wer ist das? Etwa sein Neuer?", dachte Shuichi sich nur. Plötzlich ging die Türe auf und Yuki stand vor ihm. Dieser gab nur noch von sich: "Was willst du? Ich hab alle Sachen in die Taschen gepackt, also was willst du?" Shuichi schmiss sich sofort an ihn. Yuki versuchte ihn von sich loszukriegen, was ihm schwer gelang mit den Worten: "Ich habe dir gesagt, hau ab. Kannst oder willst du das nicht kapieren?" Shuichi sah ihn wieder mit diesen Kulleraugen an, wie sonst auch. Das war Yuki zuviel des Guten. Er schnappte sich Shuichi und zerrte ihn in die Wohnung. Dort verfrachtete er ihn ins Schlafzimmer. Sofort machte er sich an den Sachen des Kleineren zu schaffen. Shuichi wusste zunächst nicht wie ihm geschah, doch dann langsam kapierte er es, was Yuki da tat. Nach einiger Zeit kam Shuichi wieder zu Bewusstsein. Er fand sich in einem Bett im Krankenhaus wieder. Viele Leute standen um ihn herum, während er noch bewusstlos war... Keiner wusste etwas Genaueres über das, was Shuichi passiert war. Sie wussten nur, dass er auf einer Bank im Park gefunden wurde. Als sie bemerkten, dass er wieder bei Bewusstsein war, scharrten sich alle um ihn, um ihn zu fragen, wie es ihm ginge. Nur einer kam nicht dazu. Es war Ryuichi. Er gab sich die Schuld an dem, was passiert war. Hätte er nicht angefangen mit dem Gespräch, wäre das nicht passiert. Plötzlich kam von Shuichi: "Wer seid ihr alle?" Die ganze Scharr von Menschen schaute ihn nur verwirrt an. "Shuichi, ich bin’s Hiro, erkennst du mich nicht?", kam es von dem Gitarristen. Der pinkhaarige antwortete dann: "Nein ich kann mich nicht an dich erinnern. Aber wer ist Shuichi? Bin ich das?" Alle nickten kräftig. Nun versuchte K es mal mit wem anders, nachdem ihn alle gefragt hatten und er immer "Nein, es tut mir leid" gesagt hatte. Er schnappte sich, den immer noch in der Ecke stehenden, Ryuichi und brachte ihn zum Bett. Ryuichi war gar nicht wohl bei der Sache, da er immer noch an das Geschehene denken musste. Shuichi schaute ihn an. Ihn begutachtete er länger als die anderen, doch auch bei ihm kam nur: "Nein tut mir leid..." Ryuichi seufzte nur und ging aus dem Zimmer. Draußen wurde er sofort angesprochen von Shuichis zuständigem Arzt: "Sind sie Herr Sakuma?" Der Angesprochene nickte nur. Der Arzt deutete an, dass er mitkommen sollte. Mit langsamen Schritten ging er ihm hinterher. "Was will der von mir?", fragte sich Ryuichi mehrere Male. Am Ende stand er vor einem Arztzimmer, welches wohl dem Arzt gehörte. Zusammen mit diesem ging er hinein und wurde gleich gebeten sich zu setzen, was er auch sofort tat. Der Arzt setzt sich an seinen Schreibtisch und faltete seine Hände zusammen, dann sah er dem Leader von Nittle Grasper fest in die Augen. Er holte tief Luft und begann zu reden: "Mir wurde gesagt Herr Shindou würde bei ihnen leben, stimmt das?" Ryuichi nickte nur und fragte sich was jetzt kommen würde. "Okay...", begann der Arzt dann, "Wie sie sicher schon bemerkt haben, hat Herr Shindou sein Gedächtnis verloren. Als er hier ins Krankenhaus eingeliefert wurde, stellten wir fest, dass er vergewaltigt wurde." Bei diesem Satz setzte Ryuichis Herz für einen Augenblick aus. Sofort fragte er: "Wissen sie von wem?" Doch der Arzt schüttelte nur den Kopf und meinte, dass durch die Amnesie nicht genaures bekannt wäre und auch wenn diese Amnesie nicht wäre, wäre es sehr unwahrscheinlich, dass Shuichi es verraten hätte. Ryuichi hielt es einfach nicht mehr aus. Er musste hier weg und rannte sofort, trotz der vielen Ermahnung der Krankenschwestern nicht zu rennen, aus dem Krankenhaus. "Hätte ich Idiot ihn doch nicht so gedrängt und angeschnauzt und erst Recht nicht geküsst, dann wäre das alles nicht passiert....", mahnte er sich selber in Gedanken. Dabei schlug er mit voller Wut gegen einen Baum. Was wird jetzt mit Shuichi passieren? Was passiert mit Bad Luck, jetzt wo Shuichi sich nicht erinnern kann? Kapitel 5: Kapitel 5 : Verzweiflung und Fragen über Fragen ---------------------------------------------------------- Kapitel 5 : Verzweiflung und Fragen über Fragen „Wieso hab ich ihn nicht aufgehalten? Wieso hab ich Idiot ihn überhaupt geküsst?“, fragte sich der Sänger. Nach einiger Zeit begab er sich dann doch zurück ins Krankenhaus. Mit schweren Schritten folgte er dem grauen Linoliumbelag auf dem Boden zu Shuichis Zimmer. Davor blieb er stehen. Sollte er wirklich reingehen? Immerhin war er Schuld an dieser Situation. Fest entschlossen nahm der braunhaarige dann all seinen Mut zusammen und schritt in das weiße Zimmer. Was er dort sah, ließ ihn erstarren. Shuichis Blick richtete sich auf das Fenster, doch war dieser Blick nicht normal, sondern total leer. Diese Augen, die sonst soviel Fröhlichkeit ausstrahlten, strahlten jetzt eine Leere und Kälte aus, die jedem Angst bereitete. Mit langsamen Schritten ging er auf seinen Kumpanen zu, setzte sich an dessen Bett und sah ihn an. Dieser schien nicht zu bemerken, dass er nicht mehr allein im Raum war. Weiterhin starrte er in die Ferne - in die Ferne, die seinen Augen so sehr glich. Sie schien seinen Geist von hier fort zu reißen. Oder verbannte sein Unterbewusstsein diesen? Wusste Shuichi etwa in seinem tiefsten Innersten, was passiert war und wollte sich aus reiner Angst vor der Erinnerung nicht erinnern? Erinnerungen, die versteckt bleiben sollten. „Doch willst du dich etwa nie wieder erinnern? Nie wieder an mich oder an deine Freunde?“, fragte ich mich total fertig mit den Nerven. Plötzlich sah Shuichi zu seinem Freund. Doch war dies nicht der Blick, den dieser erwartet hätte. Ein Blick, der eine Kälte ausstrahlte, die man nicht von ihm kannte. Leicht schauderte es dem älteren, als er diesen Blick sah. „Was soll ich jetzt tun?“, fragte sich der Sänger von Nittle Grapser. Er fragte sich, ob er ihm alles sagen sollte oder nicht. Sollte er ihm von seiner Vergangenheit erzählen? Von dem Kuss? Der Vergewaltigung? Sollte er ihm wirklich das alles erzählen? Das konnte er ihm nicht antun. Wie sollte er Shuichi beibringen, dass er genau von der Person, die er zutiefst liebte, verletzt wurde. Dies konnte er ihm unmöglich antun. Allein diese Vorstellung brachte ihm schon die Tränen in die Augen. Er konnte ihn einfach nicht so sehen. Weil er es wusste verdrängte er es doch, also wieso sollte er ihn wieder an alles erinnern, wenn er es so sehr zu verdrängen versuchte? „Warum weinen Sie?“, wisperte Shuichi leise. Seine Augen zeigten dabei wieder diese Wärme und Güte, die er sonst von ihm kannte. Aber diese Frage lies ihn zusammenzucken. Kurz darauf viel er seinem jungen Freund um den Hals und begann heftig an zu schluchzen. „Es tut mir so leid…es tut mir so leid…“, begann er immer wieder und wieder. Man konnte fast glauben, er würde nie aufhören. Der Pinkhaarige umarmte das grünhaarige Elend, ohne wirklich zu wissen, wer er war. Währendessen stand ein braunhaariger junger Mann in der Tür und beobachtete still das Szenario. Keiner wusste, was jetzt geschehen sollte. Wie sollte es mit Bad Luck weitergehen? Alle waren ratlos. Doch wollten sie Shuichi jetzt nicht drängen. Dieser sollte sich erstmal auskurieren und mit der Zeit würde er bestimmt sein Gedächtnis wieder erlangen. Es dauerte noch einige Zeit, bis sich Ryuichi beruhigt hatte. Shuichi kümmerte sich die ganze Zeit rührend um ihn ohne auch nur zu ahnen, welches Schicksal ihn noch erwarten würde, aufgrund dieser Person. „Gomen ne Shu-chan…“, gab der blauäugige von sich und drückte sich von seinem ‚Kumpel’ weg. „Gomen ne, dass ich dich so überfallen hab…A…“, setzte er fort, doch dann begann er wieder zu weinen. Er konnte einfach nicht anders. Shuichi so zu sehen und zu wissen, was passiert war, machte ihn einfach fertig. Warum war das alles passiert? Wieso Shuichi und nicht ihm? Er hätte all das Leid, was Shuichi widerfahren war nur all zu gern abgenommen, doch war dies leider nicht möglich. Das einzige, was er jetzt tun konnte, war ruhig bleiben, seinem Freund zur Seite stehen und hoffen, dass all dies ein gutes Ende nehmen würde. Nur würde dies jemals geschehen? Würde Shuichi jemals das alles verarbeiten können? Was wenn nicht? Was sollte er dann tun? Und was würde aus seinen Gefühlen zu Shuichi werden? Könnte er sie einfach vergessen? Vergessen? Niemals! Niemals könnte er anders empfinden für diesen kleinen Wirbelwind. Dafür kannte er ihn jetzt schon zu lange und empfand zu lange so. Doch würde er es noch einmal übers Herz bringen und ihm diese Gefühle beichten? Wie wird es zwischen den beiden nun weitergehen? Und was wird mit Bad Luck passieren? Wie lange wird Shuichi noch mit dieser Amnesie leben müssen? Diese Fragen stellen sich alle doch kennt keiner eine Antwort. Kapitel 6: Kapitel 6: Zwei harte Tage und ein trauriges Ende ------------------------------------------------------------ So und nun mal ein sehr langes Kapitel.... Dank meiner tollen Betakorrekteurin Falan ^^ (die mich durch ihre Mittelchen) ermutigt hat mehr zu schreiben ist dieses Kapitel entstanden Ich hoffe es gefällt euch ^^ Eure Saku Kapitel 6: Zwei harte Tage und ein trauriges Ende Nach ein paar Tagen durfte Shuichi auch schon das Krankenhaus verlassen. Doch wusste er nicht wo er hingehörte. Wo sollte er denn hin? Immerhin war niemand da der ihn abholen kam. Nun stand er da mit seiner kleinen Tasche und wusste nicht wohin. Wo sollte ein pinkhaariges ohne Erinnerung hin? Plötzlich packte wer seine Tasche. Verwirrt brüllte Shuichi: „Lassen sie meine Tasche los sie…“ Doch weiter kam er nicht, denn da erkannte er das Gesicht von seinem Gefährten Ryuichi. Dieser meinte nur leicht schmollend: „Hatte ich dir nicht gesagt, du kannst mich duzen?“ „Gomen ne, Ryuichi…Ich wusste nicht, dass du es bist. Aber was willst du mit meiner Tasche?“, erwidertet Shuichi dann etwas beruhigter. Als er ihn beim vollen Vornamen nannte und nicht wie sonst Ryu-chan, versetzte das dem Sänger einen leichten Stich im Herzen. Immerhin war sein kleiner Freund etwas ganz besonderes für ihn. Doch müsste er dies jetzt alles durchstehen, denn er konnte ihm einfach nicht von allem Geschehenen berichten, dass würde Shuichi nur unnötig leiden lassen und das war es, was er am allerwenigsten wollte. Also musste er diese Qualen aushalten. Doch was würde passieren wenn Shuichi sich so erinnert? Würde er ihn auf Ewig hassen? Aber was sollte er denn tun? Wenn er es ihm so sagen würde wäre es genau schlimm…. Diese Situation war einfach grauenvoll. „Ryuichi? Träumst du?“, fragte Shuichi dann, mit der Hand vor dessen Gesicht wedelnd. Die perplexe Reaktion Ryuichis ließ den Kleineren loslachen. Dieses Lachen lies den Leader von NG schmunzeln. Ja das war es. Deshalb liebte er Shuichi so sehr. Wegen seiner Natürlichkeit. „Achja und wegen der Tasche Shu-chan… Haben die anderen dir nicht gesagt, dass du bei mir wohnst?“, antworte er dann doch noch irgendwann. Jetzt war es Shuichi der perplex schaute. „Etwa deswegen? Hat er sich deswegen so um mich gekümmert? Weil ich bei ihm wohne? Aber in welcher Beziehung steh ich dann zu ihm? … Man wieso kann ich mich an nichts erinnern?“, philosophierte er. In der Zwischenzeit hielt Ryuichi ein Taxi und lud die Tasche in den Kofferraum. Als er sich umdrehte und dieses nachdenkliche Gesicht sah, wusste er irgendwie, worüber sein Kumpanion nachdachte. Sofort zerrte er diesen zum Taxi und stopfte ihn regelrecht hinein. Wenn Shuichi jetzt unnötig drüber nachdenken würde, würde ihm das eh nur Kummer bereiten. Bei Ryuichi angekommen, brachten sie zunächst einmal Shuichis Tasche in das Gästezimmer. Dieses nutze er eigentlich als Abstellkammer, doch konnte er seinen pinkhaarigen Kollegen nicht wie bis vor kurzem in seinem Bett schlafen lassen und selbst auf der Couch campieren. Das wäre zu merkwürdig. Also musste er den Schein erwecken, dass Shuichi schon ewig hier leben würde, oder zumindest seit längerer Zeit. Und wenn er dafür extra seine ‚Abstellkammer’ dafür entrümpeln musste, damit Shu-chan wieder ein normales Leben leben könnte, war ihm das auch recht. Sofort bestaunte der kleine Wirbelwind ‚sein’ Zimmer, als wäre er noch nie dort drinnen gewesen. Eigentlich stimmte dies ja auch, aber für dessen Glück würde der grünhaarige Sänger auch für immer in einer Scheinwelt leben. Auch hatte Ryuichi alle Poster, CDs und andere Merchandise auf den Dachboden verfrachtet, damit sein Mitbewohner nicht damit konfrontiert werden müsste. „Ich lass dich kurz alleine. Du kannst ja deine Sachen auspacken. In der Zeit mach ich uns was zu Essen.“, sagte der ältere von beiden mit einem Lächeln. Sofort wedelte der Gefragte mit den Armen und nickte heftig. Das war er. Das war der alte und richtige Shuichi. Mit demselben Lächeln verließ er auch das Zimmer und begab sich zur Küche. Auf dem Weg zeigte er seine wahren Gefühle. Denn nun zierte sein Gesicht kein Lächeln mehr, sondern nur noch eine von Trauer geplagte Miene. Wenn er Shuichi so sah, so fröhlich, konnte er nicht anders. Dieser war so fröhlich und zufrieden, nur weil er nicht wusste, was geschehen war. Und er war Schuld. Schuld daran, dass er zu Yuki gelaufen ist und dass das alles passiert ist. Wieso hatte er ihn nur geküsst? Wieso hatte er es nicht einfach akzeptiert, wie es war? Er hatte es doch sonst auch geschafft. Voller Selbstvorwürfe ging er in die Küche. Mit Mühe riss er sich aber zusammen, denn er wollte Shuichi nicht zeigen wie es in ihm aussah. Er wollte ihm nicht noch mehr Sorgen machen als der Kleine eh schon hatte. Wieso? Wieso musste das alles nur passieren? Und warum ausgerechnet der Person, die er so sehr liebte? Diese Person packte währenddessen, ihre Sachen in den dafür vorhergesehenen Schrank. Wenn man an die Begegnung im Krankenhaus dachte, wo er noch diesen total leeren Blick hatte und jetzt seine leuchtenden Augen sah, könnte man glatt denken er wären zwei verschiedene Menschen nur mit demselben Aussehen, oder dass mehrere Jahre vergangen sein müssten. Nachdem die Sachen endlich in den Schrank verfrachtet waren, tapste der Kleine Richtung Küche. Er schien wirklich hier gewohnt zu haben, denn er kannte den Weg und den Rest der Wohnung einwandfrei. In der Küche angekommen, sah er auch schon seinen Mitbewohner, der gespannt vor dem Ofen saß. Wieder einmal drang Ryuichis kindliche Seite durch. All die Zeit als Shuichi im Krankenhaus lag, hatte er sie zurückgehalten, doch jetzt musste es einfach raus. Voller Eifer saß Ryu vor dem Backofen und sah den Pommes in der Hitze beim schmoren zu. „Du musst noch etwas warten, Kumagoro. Die Pommes dauern noch etwas. Außerdem kriegt Shu-chan zuerst was. Der muss sich nämlich stärken, damit es ihm bald wieder gut geht“, brabbelte der ältere Sänger mit kindlicher Stimme und wedelte mit einem rosanfarbenen Stoffhasen umher. Verwundert schaute der pinkhaarige seinen Bekannten an. Genau was war er jetzt eigentlich für ihn? Ein Freund? Oder doch nur ein bekannter? Vielleicht gehörte er auch zu seiner Familie. Er wusste es nicht. Seine Vergangenheit war umhüllt von einem grauen nebelartigen Schleier, der ihm dein Einblick in seine Vergangenheit verwehrte und ihn somit von allem und jedem abschloss. Plötzlich verstummte das Gequake am Ofen. Langsam rappelte sich das Kleinkind auf und strahlte Shuichi an. „Wieso lächelt der jetzt so komisch?“, fragte er sich leicht verwirrt. „Ich hoffe doch Shu-chan mag Pommes.“, meinte sein gegenüber dann vollkommen kindlich. Shuichi verstand die Welt nicht mehr. Wieso war Ryuichi jetzt so kindisch? Die letzten Tage war er doch so ernst? Für ihn hatte das alles keinen Sinn. Mit einfachem Nicken versuchte er die Frage zu bestätigen. Kurze Zeit später war auch dank der Hilfe von Shuichi der Tisch gedeckt. Jetzt mussten sie nur noch auf die Pommes warten. Aber wie das Schicksal es so wollte, klingelte auch schon die Backofenuhr, welche damit sagen wollte die Pommes sind fertig. Nur noch schnell mit Salz gewürzt und schon standen sie auf dem Tisch. Beide langten zu, als hätten sie Jahrelang nichts gegessen. Was teils sogar zutraf. Shuichi mochte das Krankenhausessen nicht und Ryu konnte vor lauter Sorge und Selbstvorwürfen nichts essen. Wenn er jetzt so mit seinem besten Freund und gleichzeitig seiner großen Liebe so fröhlich am Tisch saß, zerfraß es ihm fast das Herz. Wie konnte er so fröhlich sein, obwohl er an allem hier Schuld hatte. Wie konnte er Lächeln, obwohl Shuichi wegen ihm soviel Leid widerfahren ist? Wie konnte er nur? „Duhu? Ryuichi? Wäre es schlimm wenn ich gleich ein bisschen frische Luft schnappen gehe?“ unterbrach der Kleine ihn bei seinen Gedankengängen und Selbstvorwürfen. „JA!!!“, brüllte Ryuichi sofort aus Reflex. Jeglicher Funken von Kindlichkeit war aus seinem Gesicht verschwunden und nur noch Angst war zu erkennen. Sofort zuckte der kleine zusammen und fragte nur stotternd: „Wieso denn?“ Jetzt wurde dem Gefragten erst klar was gerade passiert war. Er war so tief in die Vergangenheit vertieft, dass er glatt überreagiert hat. „Ähm, Gomen… Wenn du willst geh ruhig…“, sagte er dann noch ganz nervös. Wie sollte er ihm erklären, dass er Angst um ihn hatte ohne ihm von seiner Vergangenheit zu erzählen? Er würde ihn doch glatt für verrückt halten. Mit einem leicht verklärten Blick stand dieser auch auf und stellte seinen Teller auf die Spüle. Dann ging auch schon Richtung Tür, schnappte sich seinen Mantel und ging raus. Erwirrt blieb er noch eine Weile dort stehen. Dachte darüber nach, warum sein Kollege so extrem reagiert hatte. Derweil sackte Ryuichi zusammen. Wie sollte er das allzu lange aushalten? Mit diesen Gefühlen in seinem Inneren und der Gewissheit, dass er Schuld an alledem hatte. Das würde nicht lange gut gehen. Insgeheim hoffte er, dass seine große Liebe sich bald wieder an alles erinnern würde, doch wünschte er sich auch, dass dies nie passieren würde. Mit den Gedanken war immer noch dabei, doch räumte er nebenbei schon längst die Spülmaschine ein. Sollte er ihm nicht vielleicht doch von alledem erzählen? So sehr es ihm auch wehtun würde, dann wäre wenigstens sein Schmerz verschwunden. Aber was wäre dann mit Shuichi? Würde dieser nicht dann noch mehr Leiden? Plötzlich störte ein prasseln seine Gedanken. Mit dem Blick zur Balkontür gerichtet seufzte er nur und ging auf diese zu. Genau so sah es jetzt in ihm aus. Äußerlich glücklich so wie der blaue Himmel, jedoch innerlich ein Meer von Tränen welches dem Regen draußen ähnelte. Angelehnt an die Scheibe der Terrassentür, starrte der grünhaarige in die tiefe Leere. In seinem Herzen gab es nichts. Nichts außer Liebe für Shuichi. Eine Liebe die nie erwidert werden würde. Dadurch füllte sich die Leere in ihm immer mehr mit Trauer. Würden diese Leere, diese Trauer und all diese Gefühle für Shuichi jemals verschwinden und ihm einfach nur eine Freundschaft zu ihm gewähren? Gab es eine Chance nur für eine Freundschaft oder würde ihn diese Liebe auf Ewig quälen? Langsam war es nicht nur der Regen welcher die Wand aus Glas hinunter perlte, sondern nun flossen auch die Tränen von dem wohl berühmtesten Sänger. Genau in dem Augenblick fiel auch schon die Tür ins Schloss. Sofort rieb sich der Sänger die Tränen aus dem Gesicht und schmiss sich lässig aufs Sofa. Er versuchte allen Anschein zu machen, dass es ihm gut ginge. Und es wirkte wohl auch, zumindest konnte man so sein Lächeln deuten. Doch als er merkte wie triefnass der kleine pinkhaarige Wirbelwind war sprang er auf. Es war kein Wunder, dass er so nass war, bei dem Wetter. Als er so in den Regen gestarrt hatte, hatte er glatt vergessen, dass Shuichi auch draußen war. Ihn umgab einfach diese Leere, die ihn alles vergessen ließ. Aber jetzt musste er sich erstmal um seinen Freund kümmern. Dieser zitterte nämlich am ganzen Leibe. Jedoch warum blieb er da stehen und zog sich nicht aus? Was war mit ihm los? „Hey Shu-chan…. Los raus aus den Klamotten. Du holst dir sonst noch den Tod.“, mahnte ihn der ältere von beiden. Jetzt erst regte sich der Angesprochene mit einem total verwirrten Blick. Das ließ Ryuichi wieder schmunzeln. Ja genau deswegen. Genau deswegen liebte er Shuichi so. Weil er so niedlich war. Immer wieder überraschte er einen, dadurch dass er so verplant war, aber dennoch so ernst sein konnte. Ebenso wie er selbst. „Ich sagte, du sollst aus den Klamotten raus. Du triefst ja förmlich. Also husch ins Bad oder soll ich dir Beine machen?“, meinte er dann mit einer gespielt drohender Miene. Shuichi ging sofort mit einem Grinsen ins Bad. Dort entledigte er sich erstmal seiner Sachen, die wirklich schon trieften und stieg dann unter die Dusche. Das heiße Wasser tat ihm gut. Es ließ ihn entspannen. Das brauchte er jetzt definitiv, denn er wollte sich sobald wie möglich an seine Vergangenheit erinnern. Jedoch brachte es nichts, sich abzuhetzen. Und seine Freunde, wenn er welche hatte, würden ihm bestimmt helfen, sich an alles zu erinnern. Langsam perlten die warmen Tropfen des Wassers über seine Haut, nahmen die Kälte, welche der Regen verursachte hatte und hinterließen eine wohlige Wärme. Auch sein Gesicht bekam wieder eine Gesunde Farbe, welche im Krankenhaus zu wünschen übrig ließ. Lag es etwa an der Umgebung? Der Stimmung dort? Oder einfach nur an den Ärzten, die er nicht mochte? Wer weiß. Jedenfalls würde es ihm hier besser gehen. Dessen war er sich bewusst, nur war ihm nicht klar wieso. Mit der Zeit wurde es ihm dann zu warm. Also schob er die Dusche auf und griff nach dem nächst bestem Handtuch. Erst jetzt wurde ihm klar. Er hatte ja gar keine Sachen hier. Schnell etwas trocken gerubbelt, wickelte er sich auch schon das Handtuch um und wollte gerade aus dem Bad gehen, als sein Freund Ryuichi die Tür öffnete. Dieser stand dort mit frischen Sachen auf dem Arm. Wenigstens einer schien hier wohl zu denken. Als Ryuichi seinen Schwarm so sah, musste er sich zusammenreißen, um nicht gleich über ihn herzufallen. Denn sein kleiner Genosse, sah einfach nur super süß aus, aber gleichzeitig auch richtig heiß. Nur mit dem Handtuch da stehend, welches die wichtigsten Teile seines Körpers verdeckte. Dann noch die wenigen Wassertropfen die seinen Körper hinab perlten. Um also dies zu verhindern gab er ihm seine Kleidungsstücke und verzog sich dann auch gleich wieder. Dieser dachte sich nicht weiter dabei und zog sich auch sofort an. Immerhin wollte er weiterhin diese Wärme genießen. Auch Ryuichi hatte daran gedacht und hatte ihm einen Rollkragenpulli aus dem Schrank gesucht. Außerhalb des Badezimmers versuchte Ryuichi sich währenddessen, mit allen Mitteln von dem Bild was er von Shuichi hatte abzulenken. Denn dies würde nur problematische Reaktionen auf seinen Körper auslösen. Also schaltete er seinen Fernsehsender ein und zappte durch alle Kanäle. Doch nichts schien ihn wirklich abzulenken. Mit voller Wucht schmiss er die Fernbedienung ans Ende der Couch. Es war zum Haare raufen. Zwar wollte er Shuichi nichts sagen, doch würde er es auch nicht lange so aushalten. Denn dieser war einfach zu Naiv im Moment, als dass er merken könnte, was Ryuichi für ihn empfand und was er mit Aktionen, wie der im Badezimmer, anrichten könnte. Jedoch war es auch nicht seine Absicht. Irgendwie müsste Ryuichi er es doch schaffen, diese Augenblicke zu überleben ohne gleich irgendeine körperliche Reaktion zu bekommen, oder sonst irgendwelche Aussetzer. So was wie an dem einen Abend damals darf nicht noch einmal passieren. Nicht noch einmal will er Shuichi durch eine seiner unüberlegten Handlungen verlieren. Ihn erneut zu verlieren, das würde er nicht schaffen. Und wieder standen ihm die Tränen in den Augen. Wieder war er fertig mit den Nerven. Diese ganze Situation war eine Probe für seine Nerven. Im selben Augenblick kam auch die Person für seine Sorgen ins Wohnzimmer. Dank des Rollkragenpullis und der langen und weiten Jeans war der Anblick nicht mehr ganz so verführerisch wie vor kurzem im Bad. Mit langsamen Schritten tapste das Kleine etwas auf ihn zu und setzte sich neben ihn auf die Couch. „Was guckst du denn da?“, fragte er dann mit einem treudoofen Blick und starrte auf die viereckige Flimmerkiste, wo gerade Zeichentrickserien liefen. „Hm…? Im Moment nichts Direktes. Aber such du dir doch was aus.“, meinte er dann nach einer kurzen Pause mit kindlicher Stimme. Aber der pinkhaarige Schopf wusste auch nicht, was er gucken sollte als er, genau wie sein Sitznachbar, durch die Kanäle schaltete. Jetzt saßen beide ratlos da und wussten nicht, was sie tun sollten. Da entdeckte Shu plötzlich etwas was ihm irgendwie gefiel. Mit einem breiten grinsen schaute er zu Ryu und sagte: „Komm lass uns ne Runde singen. Mal gucken wer besser ist.“ Dabei deutete er auf die PlayStation 2 und die dabei liegenden Mikrophone. Zuerst schaute der Angesprochene zu den Mikrophonen und dann zu Shu. Dann wieder zu den Mikrophonen und danach wieder zu Shu. Die Idee gefiel ihm, doch war die Idee wirklich so gut? Na ja, alles war besser als nichts tun. Also stimmte er zu und außerdem würde er sich bestimmt nicht erinnern, wenn er mal einen Abend sang. Gesagt getan. Die beiden schlossen das Gerät an und stellten sich, mit dem Mikro in der Hand, vor den Fernseher. Zum Glück war dies keine aktuellere Version, was bedeutete, dass somit keine Lieder von Bad Luck oder älterer Lieder von NG dabei wären. Doch müsste Ryu sich ernsthaft zusammenreißen nicht richtig loszulegen. Somit lies erst seinem Kumpanion den Vortritt. Erst stellte er noch ein Lied ein, das Shuichi singen sollte und setzte sich dann gemütlich auf die Couch. Der pinkhaarige legte los und sang so gut wie eh und je. Als wäre er eins mit der Musik. Er sang sich die Kehle aus dem Leib. Nur wieso? Wieso bereitete ihm das Singen soviel Freude? „Bravo, no da. Shu-chan ist super, no da“, rief der andere dann plötzlich völlig kindisch und wedelte mit seinem rosa Stoffhasen. Immer wieder schaffte es sein kleiner Freund ihn mit seiner Stimme zu beeindrucken. Dieser stand nur da und wusste nicht, wie er reagieren sollte. Seine Wangen bekamen einen zarten rosaton. Immerhin hatte er in den letzten Tagen kaum wen gehabt, der ihm Mut zusprach oder ihn anfeuerte oder dies zumindest ernst meinte. Denn die Ärzte im Krankenhaus taten dies wahrscheinlich nur wegen ihrem Job. Das hibbelnde Etwas auf dem Sofa wollte und wollte nicht ruhig werden. In diesem Moment kam Shuichi sich glatt wie ein Kindergärtner vor. „Ähm, … Arigato Sakuma-san“, sagte er dann vorsichtig und mit nervöser Stimme. Genau in diesem Augenblick als er ‚Sakuma-san’ aussprach, wurde dieser still und todernst. Er stand auf und nahm sich sein Mikrophon. Irgendwie hatte Shu jetzt das Gefühl etwas Falsches gesagt oder getan zu haben. Etwas bedrückt ging er dann auch zur Couch und setzte sich. „Ich hab dir doch gesagt du sollst mich nicht beim Nachnamen nennen sondern einfach nur Ryuichi“, meinte dann der grünhaarige, drehte sich um und lächelte seinen Kumpel an. Dann begann auch schon die Musik und seine Mimik änderte sich. Wie jedes Mal, wenn er auf de Bühne stand, veränderte sich seine Persönlichkeit zu einem sehr ernsten Ich. So konnte er alles vergessen. Die Musik gab ihm die Chance, alles von sich zu lösen. Und auch jetzt. Jetzt konnte er die ganzen Gefühle raus lassen, die er niemanden zeigen konnte. Zwar zeigte er keine Tränen oder sonst was, aber dadurch, dass er seine Stimme frei heraus nutzen konnte, ging es ihm besser. Einfach nur starr vor Begeisterung saß Shuichi auf dem Sofa und starrte den Sänger an. So was hatte er jetzt nicht erwartet. Das Spiel hatte er im Laufe des Songs schon glatt vergessen. Dafür war er einfach zu überrascht. Dass in seinem Wohngenossen so ein guter Sänger steckte, überraschte ihn tatsächlich. „Du solltest Sänger werden“, meinte er dann ganz naiv. Sein Gegenüber sah ihn an und prustete plötzlich los. Die Tatsache, dass er schon längst ein Sänger war, war nur zu komisch. Doch wie sollte er das auch wissen? Da verstummte auch schon das Lachen und er seufzte nur. Im selben Moment gähnte Shuichi lauthals. Grinsend fragte der andere dann: „Na müde?“ Der kleinere nickte nur mit einem geschafften Gesicht. Keine Ahnung warum, aber er war plötzlich so kaputt. Er konnte es sich nicht erklären. Doch bevor er hier auf dem Sofa einpennen würde, machte er sich auf den Weg zu seinem Zimmer. Kurz noch bedankte er sich bei seinem Freund für den schönen Abend und verabschiedete sich auch schon. Geschafft setzte sich der übrig gebliebene auf die Couch und seufzte. Wie sollte er das alles durchstehen? Immerzu wollte er seinen kleinen Wirbelwind im Arm halten. Ihn immerzu küssen. Ihn immerzu berühren. Doch konnte er all das nicht tun. So gern er auch wollte, konnte er Shuichi in diesem Zustand nichts tun. Dann würde er erst recht nicht mehr mit ihm reden. Also ertrug er das alles einfach. Ertrug die Qualen, die es zu erleiden gab. Wenn Shuichi mal wieder halbnackt, so wie vorhin im Bad rumlaufen würde oder wenn er andere Geschehnisse unbewusst in Ryu aufrufen würde. All das musste er erdulden, bis sein Gedächtnis wieder da war. Aber wie lange würde das dauern? Noch eine Woche? Ein Monat? Ein Jahr? Oder vielleicht sogar nie wieder? Was, wenn er sich nie wieder an ihn und seine Freunde erinnern würde? Mit der Zeit wurden auch die Augen des berühmten Sängers müde und er schlief im sitzen auf der Couch ein. Dort träumte er von der Vergangenheit. Träumte auch von dem Abend, an dem er Shuichi ins Unglück hat laufen lassen. Unter Tränen und Schweiß wachte er erschreckt auf, als ihn jemand wachzurütteln schien. „Ryuichi es ist bereits Mittag. Willst du ewig schlafen? Und dann noch auf der Couch“, fragte eine sanfte Stimme. Dieser öffnete vorsichtig die Augen und sah sofort seine große Liebe. Aus Reflex nahm er diese einfach in den Arm und knuddelte diese Person einfach nur durch. Extrem verwirrt fragte dieser dann auch nur: „Nani?“ Sofort ließ Ryuichi von ihm ab und entschuldigte sich. Er sollte besser auf seine Handlungen achten, sonst würde er noch irgendwann über ihn herfallen. Somit stand er auch schon auf und ging erstmal Richtung Bad. Ließ den verdutzten Shuichi einfach dort stehen, wo er war und konzentrierte sich darauf, sich selber erstmal abzukühlen. Wieso durfte er ihm nicht Nahe sein? Wieso war ihm jede Nähe außer Freundschaft zu ihm verwehrt? Die Dusche stellte er auf kalt, damit sich auch alles an seinem Körper abkühlte. Schließlich wollte er nicht mit dem Ding da unten seinem Freund gegenüber treten. Nach einer Weile kam er auch raus und sofort stürmte Shu auf ihn zu und entschuldigte sich, auch wenn er nicht wusste wofür. Er verbeugte sich tief und entschuldigte sich viele Male, weil er dachte, er hätte Ryuichi verärgert. Doch dann packte dieser die Hände von seinem kleinen gegenüber, zerrte ihn so hoch und nahm in seine Arme. Auch wenn das wieder ein Fehler sein mag, er wollte ihm einfach nur Nahe sein. „Da gibt’s nichts zu entschuldigen. Du hast nichts gemacht, wirklich!“, meinte der ältere Sänger von beiden dann mit einer ganz friedvollen Stimme. „Denn ich bin nämlich Schuld. Ich hab an deinem ganzen Gedächtnisverlust Schuld. Ich bin der jenige, der ihn verursacht hat. Und dennoch will ich dir Nahe sein. Ist das so falsch?“, dachte der Sänger noch weiter. Plötzlich merkte er wie sich zwei Arme um ihn schlangen und sich ein kleiner schmächtiger Körper an ihn schmiegte. War das jetzt Realität? Tat Shuichi das wirklich? Ein wenig blieben sie so stehen, bis Shuichi dann das Schweigen brach: „Und warum bist du dann so schnell geflüchtet vorhin? Wenn es um die Umarmung ging. Die war eigentlich ganz schön, nur war ich einfach zu überrascht um wirklich zu reagieren. Gomen ne.“ Dennoch wich er nicht von Ryuichis Körper. Ganz im Gegenteil. Unbewusst kuschelte sich der Kleinere noch mehr an ihn. Wenn er so weitermachen würde, dann könnte das schlimme Folgen haben. Folgen wofür ihn sein Freund auf ewig hassen würde. Jedoch konnte er ihn jetzt nicht wegdrücken, da er sonst wieder irgendetwas Falsches denken würde und außerdem war es einfach nur zu schön, so mit Shuichi hier zu stehen. Aber so schön das alles auch war. Alles hatte einmal ein Ende und so war es auch mit dieser schönen Atmosphäre. Der Griff um ihn löste sich und sein kleiner Freund lächelte ihn sanft an. Allein bei diesem Blick könnte er schon über ihn herfallen. Aber er musste sich zusammen reißen, damit all das nicht passieren würde. „Gucken wir einen Film?“, kam auf einmal von dem kleinen etwas, das noch etwas an ihm hing. Verdutzt schaute er ihn an. Wie kam er denn jetzt darauf? Eben haben sie noch an einander geschmiegt dort gestanden und einfach nur die Nähe des anderen genossen und jetzt kam der kleine pinkhaarige Schopf darauf, einen Film gucken zu wollen, mit ihm. „Ano… H-hai“, stotterte er dann und ging mit seinem kleinen Freund zum Sofa, wo sie auch letzten Abend ausgiebig auf ihre Weise zusammen gefeiert hatten. Shuichi setzte sich schon mal während sein Kumpel die Fernbedienung vom Ende der Couch suchte. Als dann auch der Fernseher angeschaltet war, machten es sich beide gemütlich. Der kleinere kuschelte sich wieder an Ryu. Diese Nähe machte diesen fast verrückt. Wieso tat der Kleine das? Wieso kam er ihm plötzlich so nah? Wollte er ihn verrückt machen? Aber er wusste doch nicht, was er für ihn empfand. Wie sollte er ihn dann verrückt machen wollen? Oder war es etwa so offensichtlich, wie er ihm gegenüber fühlte? Vorsichtig sah er den kleinen an, doch dieser lächelte ihn nur wieder an und kuschelte sich noch mehr in die Decke, die die beiden umgab und somit auch mehr an ihn. Mit gemischten Gefühlen zappte Ryuichi erneut durch alle möglichen Sender. Nach wenigen Augenblicken blieb er dann bei einem Film stehen, weil er es langsam aufgegeben hatte, weiter nach etwas zu suchen und außerdem schien er spannend zu sein. Doch wusste er nicht, was ihn und Shuichi gleich erwarten würde. Sie genossen die wenigen Minuten, bis auf einmal ein blondhaariger Typ auftauchte. Shuichi zuckte unbewusst zusammen und in Ryu kochte die Wut als er dieses Gesicht sah, aber auch die Trauer und die Selbstvorwürfe stiegen und gewannen langsam Oberhand über die Wut. Sie wurden immer stärker, als er auch noch merkte wie sein Freund langsam zu zittern begann. Er verstand nicht warum er nicht von diesem blonden Widerling verschont bleiben konnte. „Wie läuft es denn zwischen ihnen und Shindo-kun?“, fragte dann auch noch die Frau, die das Interview führte. Denn der Film eben war nur ein Ausschnitt aus einer Verfilmung von einem von Yukis Büchern. Total verwirrt schaute der kleine zum Fernseher. Irgendwie versuchte ihm sein herz irgendwas zu sagen, doch wusste er nicht was. Und dieser blondhaarige Mann kam ihm auch so vertraut vor. Doch fühlte er bei ihm irgendwie Sehnsucht und dennoch Trauer. Sogar einen gewissen „Wer ist das Ryuichi? Wer ist dieser Yuki Eiri? Irgendwie kommt er mir bekannt vor“, fragte der kleine Wirbelsturm ganz schüchtern. Schmerz den er nicht zuordnen konnte. Diese Frage war zu viel. Ryuichi kannte nichts mehr und schaltete den Fernseher aus und warf die Fernbedienung durch den Raum. Geschockt wurde er von seinem Nachbarn angeschaut. Doch wandelten sich die Gefühle des Schocks, auch sofort um in Angst und Mitgefühl. Denn die Tränen flossen und flossen nur so aus den Augen des älteren grünhaarigen Sängers. Es wollt einfach nicht mehr aufhören. Die Schuld an alle dem lag bei ihm und deshalb konnte er nicht aufhören. Mit den Nerven war er einfach am Ende. Shuichi so nah zu haben und ihm gleichzeitig doch so fern zu sein, war einfach nur grausam und wurde von Augenblick zu Augenblick schlimmer. Diese enge Umarmung hatte ihn vorhin schon fast um den Verstand gebracht, wie sollte er da jetzt noch ruhig bleiben? „Ich bin an allem Schuld. Ich… Ich… ich bin an allem Schuld. Wäre ich nicht, wäre alles besser. Wieso? Wieso ist das alles passiert?“, kam immer und immer wieder von dem Grünhaarigen. Was sollte jetzt passieren? Wie würde es mit Ryuichi und Shuichi weitergehen? Würde alles rauskommen was mit Shuichi passiert ist? Wird dieser jemals seine Erinnerung wieder erlangen? Kapitel 7: Kapitel 7: ~Teile der Vergangenheit~ ----------------------------------------------- Kapitel 7: ~Teile der Vergangenheit~ Zusammengekauert schlief er dann auch ein. Shuichi wollte sich ihm nähern, doch wusste er nicht was er machen sollte. Was war nur passiert, dass er so fertig war? Woran gab er sich die Schuld? So vieles wusste er nicht über ihn, doch fühlte er sich ihm so nah wie keinem, dem er bisher begegnet war. Außer…. Außer diesem Yuki. Dieser blondhaarige Schriftsteller kam ihn auch so bekannt vor. Auch bei ihm hatte er ein so komisches Gefühl in der Magengegend. Doch war es anders als bei seinem Mitbewohner, bei welchem er sich wohl und geborgen fühlte. Bei dem Schriftsteller hatte er ein Gefühl, das er nicht beschreiben konnte, aber irgendwie tat es weh. Keine Ahnung warum, aber es war wie ein Stich im Herzen. Er starrte auf den Fernseher und dann zu Ryuichi. Was haben die beiden miteinander zutun? Was ist zwischen ihnen geschehen? Dass sie sich kannten stand nach dieser Reaktion außer Frage, doch warum reagierte er so heftig auf ihn? Wie sehr muss man einen Menschen verletzt haben, dass er so reagiert. Und überhaupt, was sollte er jetzt tun? Ihm Trost spenden? Ihm gut zu reden? Ihm raten sich mit diesem Yuki zu vertragen? Immerhin wusste er ja nicht, was zwischen den beiden vorgefallen war. Wie sollte er da helfen? Aber auch wenn er es wüsste, könnte er ihm dann eigentlich auch helfen? Vorsichtig nahm er die Decke und legte sie über den zusammen gekauerten Ryuichi. Dieser verkrampfte sich unbewusst noch mehr. „Was soll ich nur machen, Ryuichi? Wie kann ich dir nur helfen?“ murmelte der kleine vor sich hin. Zwar war er jetzt erst zwei Tage bei ihm, aber dennoch spürte er eine gewisse Verbundenheit zu ihm. Als würden sie sich schon ewig kennen. Sanft schmiegte er sich wieder an ihn, trotzt dass der andere sich immer mehr zusammenzog und schlief auch ein. In der Nacht zuckten die Augenlider des älteren kurz, bevor sie auch schon aufschlugen. Verwirrt sah er sich um und löste zeitgleich auch seine Verkrampfung. Als er Shuichi so an sich gekuschelt sah, konnte er nur traurig lächeln. Wie viel Leid müsste dieser ertragen, wenn er jemals erfahren würde, was mit ihm geschehen ist. Sanft strich er ihm eine Strähne aus dem Gesicht und legte ihn dann behutsam aufs Sofa. Er selbst ging erstmal in den Flur und schnappte sich seine Jacke. Jetzt brauchte er ganz dringen einen Spaziergang. Sein ganzes Gesicht brannte regelrecht vor Schmerzen. Durch die vergossenen Tränen, waren seine Wangen noch etwas feucht, welche dann auf die eisige Kälte des Winters trafen. Ein Winter voller Trauer. Wie lange würde diese bitterliche kalte und traurige Zeit noch andauern? Langsam Schritt er durch die Nacht. Sah auf zum Himmel, welcher von unzähligen Wolken bedeckt wurde. Wie schön es wohl sein müsste mit der Person, die man liebte, durch diesen Park zu gehen und den Sternenhimmel zu beobachten, wenn er sich mal zeigte? Irgendwie erinnerte ihn dieser Himmel an Shu-chan. Genauso wie sein strahlendes Ich wurden die Sterne von einem dicken Schleier umhüllt, doch unterschieden die beiden sich in einem Punkt. Es war gewiss, dass die Sterne irgendwann wieder zum Vorschein kommen würden, doch wusste niemand, ob er jemals seine Erinnerungen und somit sein wahres Ich wieder erlangen würde. Moment mal. Was tat er hier eigentlich? Er gab alles so einfach auf? Gab Shuichi auf. All die Zeit hatte er ihn immer aufgebaut und jetzt gab er ihn einfach so auf? Das konnte und durfte nicht so sein. Okay der kleine pinkhaarige Wirbelwind mochte sich vielleicht an nichts mehr erinnern, dennoch konnte er deshalb nicht gleich den Rest seines Lebens Trübsal blasen. Wieso sollten sie nicht ganz einfach von vorne anfangen? Einfach alles von neuem beginnen. All zu lang könnte er seinem Freund eh nicht verheimlichen, dass er Sänger war oder es immer noch ist. Dafür ist er einfach zu bekannt. Es wunderte ihn eh, dass er auf seinem Spaziergang gestern nichts gesehen hatte. Ruckartig blieb er stehen, als er auf einmal eine Silhouette im Mondlicht sah. Ging dann aber weiter, doch nur um auch gleich wieder stehen zu bleiben. Die Person, die er dort erkannte, war diese, die er jetzt am allerwenigstens sehen wollte. Ohne auch nur ein Wort zu verlieren, drehte er sich um. Es tat dem Sänger in der Seele weh, dies zu tun, doch wenn er jetzt austicken würde, wäre dies auch keine Hilfe für Shuichi. „Na wie geht es dem kleinen Möchtegernsongschreiber? Heult er sich bei dir die Seele aus dem Leib?“, kam es dann auf einmal von dieser Person. Allein diese Stimme brachte ihn fast zum ausrasten und dieser Spruch rüttelte schon heftig an seinen guten Vorsätzen. „Aber lass mich raten. Du hast keine Ahnung warum er ununterbrochen heult, oder?“, kam dann mit einem lächerlichem Unterton. Das war es was fehlte. Sofort drehte sich der Angesprochene um und packte die Person am Kragen seines Hemdes. „Weißt du was? Halt einfach die Fresse. Als hätte Shuichi nicht schon genug durch dich gelitten. Nein du musst ihn auch noch vergewaltigen. Du magst zwar berühmt sein, dennoch kannst du damit nicht alles entschuldigen, was du tust. Auch nicht mit deiner so schlechten Vergangenheit. Jeder hat sein Kreuz, dass er tragen muss - nicht nur du!“, brüllte der grünhaarige erzürnt. Das Opfer von Ryuichis Ausraster staunte nicht schlecht über die Erkenntnis, dass dieser, der ihn so grob packte, Bescheid wusste. Eigentlich war er die Ruhe selbst und man konnte ihn nicht so leicht aus der Fassung bringen, doch bei Shuichi sah er sofort rot. Wenn ihm jemals einer was tun würde, wäre die Person ihres Lebens nicht mehr froh. „Wag es ja nicht, ihm auch nur noch einmal zunahe zu kommen. Sonst wirst du mich kennen lernen! Das verspreche ich dir Yuki Eiri!!!“, brüllte er erneut und ließ von dem Blonden ab. Dieser jedoch grinste nur und meinte: „Ich brauch ihm gar nicht zu nahe zu kommen. Denn er selbst wird immer und immer wieder zurückkommen. Man könnte glatt meinen der Kleine ist Masochist.“ Ryuichi riss sich zusammen, dem anderen in diesem Moment keine zu scheuern, was er aber nur zu gern gemacht hätte. Mit Vergnügen hätte er ihm mit der Faust direkt ins Gesicht geschlagen, doch ließ er es Shuichi zu liebe. Immerhin brachte es nichts außer Ärger. „Er wird nie wieder zu dir zurückkommen keine Bange. Denn dank dir hat er sein Gedächtnis verloren und erinnert sich an gar nichts mehr. Und wenn ich dafür sorgen muss, dass er sich nie wieder an dich erinnert, damit du ihm nie wieder wehtun kannst, ist mir das auch recht!“, schnauzte er dann weiter. Das Grinsen auf Yukis Geicht wurde hämischer. So war es also. Jetzt wusste er, warum sich dieser Sänger so sehr um den kleinen bemühte. Doch sprach er es nicht aus. Vielleicht würde es ihm später noch nützlich sein. Stattdessen ging er einfach an ihm vorbei. Neben ihm blieb er kurz stehen und flüsterte nur: „Irgendwann wird er sich erinnern. Das heißt auch an mich. Du wirst ihn nie kriegen. Dafür ist er zu abhängig von mir.“ Ryu riss die Augen auf. Was sollte das heißen? Er verstand es nicht. Wieso sagte er so was? Machte es ihm Spaß Shu zu verletzten und nur deshalb ließ er ihn bei ihm bleiben? Das war zu hoch für ihn. Währenddessen zu Hause bei Ryu. Das schlafende Etwas kuschelte sich in die Decke. Im Schlaf sah er aus, wie ein Engel. Man sah ihm nicht an, wie viel Leid ihm widerfahren war. Doch in seinen Träumen konnte man erkennen, dass er nicht so glücklich war, wie er jetzt äußerlich wirkte. In der Traumwelt wurde er von einem unheimlichen Klackern verfolgt, welches ihm aber sehr bekannt vorkam. „Verschwinde! VERSCHWINDE du Nervensäge!“, vernahm er plötzlich von irgendeinem Ort, der sehr nahe zu liegen schien. Doch von wem kam das? Aber um das herauszufinden, blieb ihm nicht viel Zeit, denn schon hörte er die nächsten Stimmen. „Hey Shuichi. Los sing endlich!“, feuerte ihn jemand an. Plötzlich stand er vor einem großen Publikum, hatte sein Bühneoutfit an und hielt ein Mikro in der Hand. Was war hier los? Warum hatte er ein Mirko in der Hand und stand hier vor dieser tobenden Menge? In diesem Augenblick wachte er aber auch schon auf. Verwirrt sah er sich um. Bemerkte, dass er wohl auf dem Sofa eingeschlafen sein musste. Jedoch…. Wo war Ryuichi? War er nicht kurz nach ihm, angelehnt an seine Schulter, eingeschlafen? Aber hier war er nicht mehr. Also wo war er bloß? Mit einem total verwirrten Verstand ging er zurück nach Hause. Dieser Yuki brachte ihn total durcheinander. Wieso sagt er so was, wenn er Shuichi eh nicht bei sich haben wollte und ihm außerdem nur wehtun würde? Oder geht es ihm gar nicht darum, sondern nur um sein Ego? Tat er das alles nur, um sein Selbstbewusstsein zu stärken? Gefiel es ihm so sehr, wenn Shu-chan die ganze Zeit wie ein Hündchen hinter ihm her lief? Halbherzig warf er einen Blick auf seine Uhr. Doch staunte er nicht schlecht, als er das Ziffernblatt betrachtete. „Schon 3 Uhr?“, meinte er dann verwundert. War er wirklich schon zwei Stunden unterwegs? Mit dieser Erkenntnis beeilte er sich noch mehr. Seine Gedanken waren dennoch die ganze Zeit bei Shuichi und seinem Schriftsteller. Er verstand diesen blonden Mistkerl einfach nicht. Wenn sich Shuichi an all jenes erinnern würde, was Yuki ihm angetan hatte, dann wäre er nur noch ein Häufchen Elend. Einerseits wollte er, dass sein kleiner Freund sich erinnert und andererseits auch nicht. Vielleicht könnte er ja so eine Beziehung mit ihm aufbauen. Was dachte er da gerade? Nein, es war wichtiger, dass Shu-chan jetzt erstmal zu Ruhe kam. Denn auch wenn er so stark tat, im Inneren war es anders und das wusste er. Zu Hause angekommen, wurde er stürmisch von Shuichi begrüßt. Dieser hatte sogar schon ein total verheultes Gesicht. „Shu-chan?“, brachte der ältere dann aber nur mit zitternder Stimme heraus. „Wo warst du Ryuichi?“, kam von dem schluchzenden Etwas, welches sich heftig an den älteren klammerte. Dieser schlang seine Arme um ihn und drückte ihn daraufhin noch mehr an sich selber. „Gomen ne, Shu-chan. Ich bin aufgewacht und hatte das Gefühl, erst einmal für mich sein zu müssen, also war ich ein bisschen im Park. Tut mir leid, dass ich dir nicht bescheid gesagt habe, aber du hast so friedlich geschlafen, da wollte ich dich nicht wecken.“ Eine gesunde Röte stieg in das Gesicht des kleinen Sängers. Dieses war eh schon durch die ganzen Tränen errötet, dennoch machte ihn die Verlegenheit noch niedlicher. Immer mehr klammerte er sich an Ryuichi, aus Angst, dass dieser gleich wieder verschwinden würde. So standen die beiden erneut eine Weile eng umschlungen in der Wohnung. Genossen einfach nur, dass der andere da war. Wieso musste so was nur passieren? Hätten sie nicht auch ohne Gedächtnisverlust und Vergewaltigung ihre Ruhe haben können? »… Denn er selbst wird immer und immer wieder zurückkommen…. « Da kam ihm wieder Yuki in den Kopf. Nein ohne diesen Gedächtnisverlust. Wäre er wirklich immer und immer wieder zu ihm zurückgegangen, doch wieso diese Vergewaltigung? Wieso musste so was Shuichi passieren? Hätte er nicht von alle dem verschont bleiben können? Hätten sie sich nicht kennen lernen können, bevor er Yuki traf? Vielleicht hätten sie dann eine Chance zusammen gehabt? Schließlich gefiel ihm Shuichi schon vom ersten Augenblick an. Er hatte einfach etwas an sich, das man lieben musste. Nur zu gern hätte er ihn vor alle dem bewahrt. Vor Yuki und all den Folgen, die mit dieser Beziehung auftreten sollten. Doch nun hatte er ihn ja bei sich. Nur… nur konnte er ihm doch nicht die ganze Zeit verschweigen, was vorgefallen war. Daran würde er kaputt gehen und Shuichi würde es auch nicht helfen. Aber wenigstens konnte er so versuchen, ihn von Yuki fernzuhalten, um zu verhindern, dass er ein weiteres Mal so sehr von ihm verletzt wurde. „Lass mich bloß niemals allein Ryuichi. Ich weiß zwar nicht genau warum, aber ich habe das Gefühl dass du die einzige Person bist, wo ich wirklich bleiben kann“, wimmerte Shuichi und riss somit den Leader von NG aus den Gedanken. Ryuichi zuckte leicht zusammen, als der Kleine ihm das sagte und ihn dabei so verweint ansah. Diese Augen. Als er in diese Augen sah, musste er ihn einfach noch mehr an sich drücken, als er es eben eh schon getan hatte. „Niemals! Niemals werde ich dich alleine lassen, dafür ….“, sprach er hektisch. Aber dennoch konnte er nicht sagen, was er wirklich fühlte. Denn dann musste er immer an das denken, was es beim letzten Mal ausgelöst hatte. Schließlich war seine letzte indirekte Liebeserklärung an alle dem hier Schuld. Damit hatte er ihn komplett verjagt und somit zu Yuki laufen lassen. „Dafür… was?“, fragte plötzlich eine nervöse Stimme. „Dafür hab ich dich einfach zu gern“, meinte er dann mit einer gespielten Fröhlichkeit. Er wollte seinem Freund nicht noch mehr Kummer bereiten, als er es eh schon getan hatte. Doch musste er mit sich selber ringen, nicht gleich über ihn herzufallen. Denn allzu gern hätte er ihm alles gesagt. Alles, woran er sich nicht mehr erinnerte und ihm auch gleich seine Gefühle verdeutlicht. Nur allzu gern hätte er das gemacht, nur ging es nicht. Er wollte ihn nicht ein weiteres Mal dadurch verlieren. Jedoch wollte er ihm wenigstens etwas aus seiner Vergangenheit zeigen. Etwas das er eh bald durch die Außenwelt erfahren würde. Ryuichi knuddelte seinen kleinen Freund noch mal richtig durch und nahm ihn dann am Arm und zog ihn dann zu einem Zimmer, was er noch gar nicht kannte. Mit leicht trauriger aber auch nervöser Stimme murmelte der grünhaarige dann: „Komm mal mit Shu-chan ich muss dir was zeigen. Ich finde, das solltest du sehen. Es hat nämlich mit deiner Vergangenheit zutun.“ Shuichi wurde stutzig. Die Neugier auf seine Vergangenheit war groß, doch als er die Tonlage in der Stimme des anderen hörte, wurde ihm ganz mulmig. Leicht umarmte er ihn von hinten und flüsterte leise: „ Ich muss zugeben, ich bin wirklich neugierig, was es mit meiner Vergangenheit auf sich hat, dennoch möchte ich nicht, dass sich jemand dafür zu etwas durchringen muss. Wenn du willst schauen wir uns die Sachen, die du mir zeigen willst ein anderes Mal an.“ Das kannte Ryuichi gar nicht von Shuichi. Dass er so erwachsen war, war echt neu für ihn. Dennoch wollte er ihm zeigen, wer er war. Außerdem sollte er sich zusammenreißen. Shuichi war derjenige, der hätte nervös sein sollen und nicht er. Kurz schloss er die Augen und atmete noch einmal tief durch. „Na los, komm schon, Shu-chan. Warum sollte ich dir nicht zeigen wollen, wer du wirklich bist?“, meinte er dann mit fröhlicher Stimme. Shu-chan stockte der Atem, als er hörte, dass er vermutlich wer anders sei. Und als Ryuichi das Licht im Raum anmachte um einige Kartons besser zu finden, wusste er nicht was er sagen sollte. So viele CDs und Videos. Was hatte das alles zu bedeuten? Gerade als er auf das Regal mit den ganzen CDs und Videos zugehen wollte, landete vor seinen Füßen ein großer Karton. Darauf stand „Bad Luck“, welchen Namen Shuichi leise vor sich herflüsterte. „Das ist deine Band“, antwortet Ryuichi auf das leise Flüstern. Mit großen Augen sah der kleine zu ihm auf und stotterte: „Meine Band?“ Ryu nickte nur bestätigend und ergänzte seine Antwort von vorhin: „Ja deine Band. Du, Hiro und Fujisaki wart zusammen Bad Luck und seit es immer noch. Ihr seid mitunter eine der beliebtesten und besten Bands Japans. Du warst und bist immer noch Sänger. Das müsstest du ja letztens an dem Abend gemerkt haben. Ich wette, du hast dich richtig frei gefühlt, als du gesungen hast. Es liegt dir halt im Blut. Du bist und bleibst ein erstklassiger Sänger.“ Shuichi konnte nicht glauben, was er da hörte. Er war ein Sänger? In einer Band sogar? Und diese sollte eine der berühmtesten Bands Japans sein? Aber Recht hatte er. Es hatte sich einfach klasse angefühlt zu singen. Irgendwie, als wäre er ganz woanders gewesen. In einer ganz anderem Dimension. Dieses Gefühl war ihm zu dem Zeitpunkt auch so vertraut. In Gedanken war er wieder bei diesem Gefühl, dachte nach, ob das alles stimmte, was sein Freund gesagt hatte. Aber sein Körper begann immer mehr sich der Neugier, die in seinem Innersten herrschte, nachzugeben. Seine Hände öffneten wie gesteuert den Karton. Ohne eine wirkliche Reaktion seines Gesichtes starrte er in die, bis oben gefüllte, Pappschachtel. Emotionslos blickte er hinein. Seine Gedanken hingen immer noch an diesem Gefühl. Und es wurde immer stärker, je mehr er sich mit dieser Schachtel zu beschäftigen begann. Mit neugierigen und gleichzeitig etwas ängstlichen Blicken beobachtete Ryuichi dies. Schließlich bestand immer die Möglichkeit, dass er sich durch die kleinsten Sachen an etwas erinnern könnte. Doch Shuichi war jetzt einfach nur konzentriert auf die Bruchstücke seiner Vergangenheit, die er vor sich hatte. „Soll ich dich allein lassen?“, gab Ryuichi leise von sich, was der andere jedoch nicht bemerkte. Er war wirklich zu sehr darauf fixiert, sich erinnern zu wollen. Mit einem mulmigen Gefühl stand der Grünhaarige auf und ging aus dem Zimmer. Viel helfen könnte er Shuichi eh nicht. Okay er kannte ihn besser als kein anderer, aber dennoch musste Shuichi sich selber erinnern. Dabei konnte er ihm nicht weiter helfen. Schwermütig setzte er sich auf das Sofa und blieb aber mit seinen Gedanken bei dem pinkhaarigen Schopf. Er liebte ihn wirklich. Wieso sollte er sich sonst so um ihn bemühen und sorgen. Mit seinen Gedanken war er immer bei ihm. Konnte nie an etwas anderes denken. Selbst beim singen dachte er an ihn. All seine Songs waren ihm gewidmet. „Dies ist also ein Teil meiner Vergangenheit? Ich war wirklich Sänger?“, fragte sich der kleine im Inneren. Er konnte gar nicht glauben was er da alles sah. All diese Poster, die Hefte all die gesammelten Sachen über ihn. Da fiel ihm ein bestimmtes Magazin ins Auge. Irgendwie wusste er, dass es wichtig wäre und ihm was über seine Vergangenheit verraten würde. Zwar wusste er nicht warum, aber es war so. Immer mehr Rätsel bahnten sich um seine Vergangenheit. Immer mehr Rätsel die entschlüsselt werden wollten. Von ihm. Von Shindou Shuichi.... Kapitel 8: Kapitel 8: ~Aufbrechende Neugier~ -------------------------------------------- Kapitel 8: ~Aufbrechende Neugier~ Was hatte dieses Heft nur an sich? Irgendwie zog es ihn an. Ob es ihm dabei helfen würde seine Vergangenheit zu lüften? Doch wieso war er diesem Yuki so nah auf dem Cover? Was hatte er mit ihm zu tun? Fragen über Fragen rangen sich in seinem Kopf. „Ich hoffe er erinnert sich nicht daran. Er kann sich an alles erinnern - nur nicht an diesen Abend.“, flehte er innerlich. Hoffte inständig, dass er nicht erfahren würde, was er für ihn empfand. Zwar würde es schwer werden, aber er musste versuchen seine Gefühle zu unterdrücken. Vielleicht würden diese ja irgendwann verschwinden. Auch wenn er nicht wirklich daran glaubte. Schließlich existierten die Gefühle für Shuichi schon zu lang als dass man sie einfach aufgeben könnte. „Zugern würde ich es ihm sagen, doch würde es ihn nur wieder aufwühlen und zu unnötigen Problemen führen.“, nuschelte er vor sich hin. „Wem was sagen? Und was für Probleme?“, schluchzte Shuichi auf einmal als er auf Ryuichi zutrat. Langsam hob der Angesprochene seinen Kopf und sah Shuichi mit einem Lächeln an. „Schon gut ~noda. Ist nicht so…“ Doch als er Shuichis Tränen sah, entstand ein dicker Kloß in seinem Hals, welcher ihn am weiter sprechen hinderte. Hatten die Sachen in dem Zimmer etwa dazu geführt, dass er sich an alles erinnerte? Oder was war hier los? Doch um darüber nachzudenken, blieb jetzt keine Zeit. Er packte seinen kleinen Freund am Handgelenk und zog ihn zu sich auf das Sofa. Um genau zu sagen auf seinen Schoss. Eng schloss er seine Arme um ihn und murmelte: „Shhh…~ Shu-chan. Was ist denn los?“ Dabei strich er ihm fürsorglich über den Rücken. All die Sorgen um die Gefühle für das kleine Etwas waren vergessen. Jetzt war es wichtiger, ihn wieder zu beruhigen und ein Lächeln auf seine Lippen zu bringen. „Ne Shu-chan? Was ist eigentlich los?“, fragte der grünhaarige fürsorglich und strich ihm weiterhin über den Rücken. Shuichi zitterte nämlich am ganzen Körper. „Erinnerst du dich daran was früher war?“ murmelte er mit einer ruhigen Stimme und versuchte seine Nervosität nicht in diese einfließen zu lassen. Der Gefragte aber seinen Kopf und krallte sich in Ryuichis Kleidung. „All diese Bilder. Auf all diesen Bildern sehe ich so fröhlich aus. Und all diese Artikel. Jetzt weiß ich auch warum dieser Yuki mir aus dem Fernsehen so bekannt vorkam. Er hat einen Song für meine Band geschrieben. Doch kann ich mich an nichts erinnern. Ich will mich wieder an alles erinnern. Doch die Tatsache, dass ich nicht weiß, wann das sein wird, macht mich fertig. An alles will ich mich wieder erinnern. Will wissen mit wem ich befreundet war, ob vielleicht sogar eine Freundin hatte, Ich will mich an alles erinnern, was passiert ist. An ALLES. Einfach mein Leben. Ich will mein Leben wieder haben“, schluchzte der kleine pinkhaarige Schopf immer mehr und lauter. Die Frage nach einer Freundin ließ Ryuichi ungewollt zusammenzucken. Was erwartete er eigentlich? Wieso sollte er sich ausgerechnet darüber bewusst sein, dass er schwul ist? Das Wehklagen Shuichis ließ auch ihn langsam immer trauriger werden. Wie gern würde er ihm von seinem Leben erzählen. Ihm sein Leben zurückgeben, doch dann müsste er ihm auch von dem Abend erzählen, aber das konnte er einfach nicht. Wie sollte er ihm beibringen, dass er seinetwegen vergewaltigt wurde? „Mit der Zeit wirst du dich schon erinnern – ganz sicher“, flüsterte er leise in Shuichis Ohr. Dies führte dazu, dass er sich langsam beruhigte und immer mehr an Ryuichi kuschelte. Das mochte Ryu auch so sehr an ihm. Diese Kindlichkeit, welche er besaß. Er war manchmal wirklich wie ein kleines Kind, das von seiner Mutter beschützt werden musste. Und genau dieses kindliche Ich besaß auch er selber. Sie waren sich wirklich ähnlich. Wieso konnte er nicht einfach für immer bei ihm bleiben? Für immer seine Nähe genießen. Doch leider hatte Yuki Recht. Er würde sicherlich zu ihm zurückkehren wollen. Wieso kam ihm jetzt dieser Schriftsteller in den Kopf? Wieso musste er alles zerstören? Irgendwie musste er dies jedoch verhindern. Nur wie? Plötzlich spürte er wie Shuichi sich gleichmäßig bewegte. Seine Atmung wurde ruhiger und auch sein ganzer Körper war nicht mehr so verkrampft wie vor kurzem. Dennoch klammerten sich seine Hände immer noch in sein Hemd. Lösten sich kein Millimeter von ihm. Kein Wunder, es war schließlich mitten in der Nacht und er hatte extra auf ihn gewartet, weil er nicht zuhause war. Also sollte er sich den Schlaf gönnen. Außerdem sah er dabei so süß aus. Süßer als er es noch am Tag sein konnte. Mit einem Arm griff er neben sich und zog die Decke über sich und Shuichi. Sich jetzt großartig zu bewegen würde es eh nicht bringen. Erstens klebte Shuichi ja an ihm und zweitens würde dieser dann nur wach werden und das wollte er jetzt vermeiden. Somit blieb ihm nichts anderes übrig, als mit Shuichi auf dem Schoss, die Nacht auf dem Sofa zu verbringen. Für sich selbst würde dies eine sehr unbequeme Nacht werden, aber Hauptsache Shuichi ging es gut. Er hatte viel zuviel durchgemacht, als dass er ihn in irgendeiner Weise wieder leiden sehen wollte. Irgendwann würde er es auch bestimmt schaffen, das Lächeln, welches er jetzt im Schlaf besaß, für immer auf seine Lippen zu bringen. Nach einiger Zeit versank aber auch der ältere in einen tiefen Schlaf. Dabei stets die Arme um seinen kleinen Freund geschlossen, um ihn nicht zu verlieren. So schliefen sie die Nacht über Körper an Körper, Haut an Haut. Ließen sich ihre Zweisamkeit durch nichts rauben. Auch Shuichis Schlaf war jetzt ruhig und wurde nicht von zahllosen Bruchstücken aus seiner Erinnerung geplagt. Am nächsten Morgen blickten zwei amethystfarbende Augen umher – waren noch nicht ganz bei Bewusstsein. Dennoch versuchten sie ihre Umgebung zu erkennen. Als der Blick dann direkt nach vorne ging, wurde alles auf einmal wach. Er saß hier auf dem Schoss von Ryuichi. Eine leichte Röte umgab sein Gesicht. In dem Augenblick kam auch ein leichtes murren von diesem. Langsam öffnete Ryuichi seine kristallblauen Augen und blickte direkt in die Augen von Shuichi. Zwei Augenpaare trafen sich und verloren sich ineinander. Unbewusst drückte sich Shuichi mehr an seinen Vordermann. Doch dieser erwachte schnell aus seiner Morgentrostlosigkeit, drückte den kleineren wieder weg und meinte mit einem leicht schämenden grinsen: „Gomen Shu-chan. Doch das wäre jetzt keine gute Idee deinerseits.“ Dabei deutet er auf seine Mitte. Zum Glück konnte er alles auf seine morgendliche Reaktion des Körpers schieben. So musste er ihm wenigstens nicht alles erklären. Das wäre eh alles viel zu schwierig gewesen. „Gomen nasai…. Das wollte ich nicht.“, brabbelte der kleine mit einem leicht rosafarbenden Gesicht und kletterte von dem Schoss, der ihm heute Nacht eine Geborgenheit gegeben hat, wie er sie nicht kannte. Ryuichi grinste schelmisch und stand dann auch auf. Seine Füße trugen ihn Richtung Badezimmer, wo er versuchte erst einmal zur Ruhe zu kommen. Insbesondere körperlich. Es würde wirklich schwierig werden mit Shuichi zusammen zu leben. Diese Nähe zu ihm zu haben und ihm dennoch nicht wirklich Nahe sein zu können. Das ist das schwierigste von allem. Diese körperliche Nähe die er zu ihm hat, weil der kleine Wildfang keine Ahnung über seine Gefühle hat, war auch nicht gerade hilfreich bei seinem Versuch die Gefühle abkühlen zu lassen. Und ihn einfach auf Abstand zu halten, wäre auch nicht richtig. Shuichi würde es nicht verstehen und so wie Ryuichi ihn kannte, würde er sich die Schuld daran geben oder sie zumindest bei sich suchen. Indes versuchte Shuichi sich verzweifelt an einem ganz normalen Frühstück um Ryuichi wenigstens in etwas eine Hilfe zu sein. Doch egal was er versuchte, es ging schief. Er war wohl nicht der Typ, der für den Haushalt geschaffen war. Also durchwühlte er die Kückenschränke nach irgendwas, was sogar er vielleicht auf den Tisch bringen konnte. Da entdeckte er eine Packung Cornflakes. Nicht gerade das Gesündeste, aber besser als gar nichts. Er stellte die Packung auf den Tisch und versuchte dann auch noch eine Packung Milch zu finden, welche noch nicht bestialisch stank. Glücklicherweise fand er am hinteren Ende des Kühlschranks noch eine und stellte diese dann auch auf den Tisch. So - nun brauchte er nur noch Teller. Schnell im Schrank wühlend, fand er auch welche und platzierte sie zusammen mit zwei Löffeln, die er aus einer der Schubladen gekramt hatte, auf dem Tisch. Da kam auch schon Ryu in die Küche. „Gomen, aber was Besseres hab ich nicht hinbekommen. Ich bin wohl nicht so gut im Haushalt“, meinte der pinkhaarige dann kleinlaut, als er Ryu sah. Doch dieser schüttelte nur lächelnd mit dem Kopf und antwortete: „Ach was Shu-chan. Das ist doch nicht wichtig. Hauptsache es kommt von dir.“ Etwas verlegen schaute der kleine den anderen dann an und murmelte ein leises „Arigatou“ und setzte sich dann mit seinem Mitbewohner an den Tisch. Beide schaufelten sich genüsslich ihre Portionen Cornflakes rein. Ryu blieb bei seinen 3 Portionen, wohingegen Shuichi bewies, was für einen großen Magen er zu haben schien. Er holte sich glatt 4-mal Nachschlag, wonach die Milch dann aber auch alle war. Ryuichi beobachtete das alles einfach nur mit einem Lächeln. Immer wieder schaffte es Shuichi sein Strahlen zurück zu erlangen. Und jetzt war es auch so. Irgendwie hatte Shuichi einen Teil seiner Fröhlichkeit wieder. Nur zu gut konnte er sich an damals erinnern, als Shuichi seinetwegen seine Stimme verloren hatte. Er war zwar nicht der einzige Grund, aber dennoch war er auch Schuld. Aber damals hat er es geschafft ihm wieder auf die Beine zu helfen. Würde er es auch dieses Mal schaffen? Ihn ein weiteres Mal ins Leben zurückholen können? Doch konnte er dieses Mal nicht viel mit seiner Kindlichkeit bei Shuichi erreichen. Nicht wie damals wo er mit dieser an Shuichis Innerstes rankam. „Alles okay, Ryu?“, fragte Shu dann besorgt. Ryu war nämlich komplett in seine Gedanken vertieft, als auf einmal zwei amethystfarbende Augen in die seinen blickten. „Alles in Ordnung?“, flüsterte der kleine Sänger etwas besorgt und leicht verlegen. Der Grünhaarige schüttelte kurz den Kopf und sah seinem gegenüber dann direkt in die Augen. Wie oft war er schon in diesen wunderschönen Augen versunken? Wie oft hätte er sich ihnen einfach nur hingeben wollen? Doch jetzt. Dieser Blick jetzt war einfach unerträglich. Soviel Trauer lag darin. „Alles in Ordnung, Shuichi. Mir geht’s gut“, gab er dann lächelnd von sich. Zwar ließ der andere von ihm ab, dennoch zweifelte er leicht an der Aussage. Shuichi platzierte das Geschirr in die Spülmaschine und wollte sich gerade zum Badezimmer aufmachen, da packte sein Mitbewohner ihn am Arm. „Wollen wir nicht nachher zu NG gehen? Da können wir beide uns mal austoben. Und du findest vielleicht so Möglichkeiten, dich an etwas zu erinnern“, fragten ihn zwei tiefblaue Augen. Shuichi musste sich zusammenreißen, um nicht gleich dahin zu schmelzen, als er sich in diesen Augen verlor. „Ähm… gerne…“, stotterte er leicht nervös. Sofort hüpfte der eben noch sitzende Ryuichi auf und strahlte wie ein kleines Kind, dem man ein Eis geschenkt hatte. „Juchuuu~ Shu-chan und ich können wieder zusammen singen“, jubelte er wieder in seiner Kindlichkeit und hüpfte durchs Haus. Shuichi konnte irgendwie nicht ganz fassen, dass diese Person 33 sein sollte. Aber als er ihn so ansah, musste er irgendwie schmunzeln. Diese Person dort, hatte sich die ganzen Tage um ihn gekümmert und das ohne Unterlass. Dabei hatte er selbst doch bestimmt auch Probleme. Zumindest wirkte es in kleinen Augenblicken manchmal so, als hätte er ein tiefes Geheimnis, welches er nicht frei lassen wolle. Seufzend ging er dann aber doch ins Bad und beschloss, nicht weiter drüber nachzudenken. Schließlich hatte jeder seine Geheimnisse, die er nicht preisgeben konnte oder nicht wollte. Zwar hatte Ryuichi gesagt, er wolle mit Shuichi nur singen, doch tatsächlich wollte er aus einem ganz anderen Grund zu NG. Die Einsamkeit hier mit dem kleineren machte ihn schier wahnsinnig. Also musste er irgendwie hier raus. Was war da also besser als NG, wo sie beide ihrer Leidenschaft nachgehen konnten. Und vielleicht würde Shuichi auch so ein Stück seiner Vergangenheit entdecken. Aber so waren sie wenigstens nicht alleine. Es gab immer wen, der bei NG tätig war. Da wären zum Beispiel K und Sakano und Tôma sowieso. Vielleicht wären dann auch noch die anderen dort. Also musste er nicht mit Shuichi alleine sein. Auch wenn er die Zweisamkeit genoss, so war sie doch gleichzeitig auch eine Qual für ihn. Der Person, die man über alles liebt, nahe zu sein, aber es ihr dann doch nicht wirklich zu sein, das ist einfach nur grausam. Und wenn er bedachte, dass er dem Kleineren in den letzten Nächten sehr nahe gekommen war als er es je wieder wirklich sein könnte oder es jemals sein würde, dann könnte er schon platzen. Wie gern wäre er ihm so nahe wie Yuki es bisher immer war. Mit einer Hand kramte er sein rosa Hasen aus der Tasche und hielt ihn sich vor Augen. „Ne Kuma-chan. Glaubst du Shu-chan wird sich jemals an alles erinnern? Zu sehr wünsche ich mir das, dann aber auch wieder nicht“, sprach er auf das rosafarbende Plüschtier ein. Doch diesmal wurde sein Gesicht nicht von kindlichen Zügen geziert, sondern war total ernst. Wie konnte er auch lächeln, wenn es um so was ging? Tage, Wochen, Monate, oder gar Jahre könnte es dauern, bis der pinkfarbene Sänger sich wieder vollkommen erinnert, hat der Arzt gesagt. Doch würde er, Ryuichi, es aushalten? Würden sie beide das aushalten? „Fertig“, stürmte Shuichi plötzlich in das Zimmer zurück. Doch Ryuichi schien ihn nicht wirklich wahrzunehmen. Zu sehr war dieser wieder in seine Gedanken vertieft. Shuichi wusste es auch nicht, aber irgendwie machten ihn diese Blicke von ihm sehr nervös und traurig. Ihn so völlig fern von der Wirklichkeit zu sehen, war einfach nicht das, was zu ihm passte. Aber woher wusste er das eigentlich? Schließlich kannte er ihn noch nicht wirklich lange. Dennoch war er sich sicher, dass es nicht zu ihm passte. Das war nicht der Ryuichi, der sich bei ihm im Herzen breit gemacht hatte. Der Ryuichi, der ihn mit soviel Wärme pflegte. Irgendwie musste er ihn ablenken. Ihn dauernd in so einer Stimmung wieder zu finden, war einfach nur schlimm. Doch was sollte er machen? Er wusste ja nicht einmal was los war. Jetzt musste er ihm erstmal helfen, sich abzulenken. Mit der Zeit würde er auch herausfinden, was los war. „Sakuma-san…“, murmelte er leise, in der Hoffnung, dass dieser reagieren würde. Und genau dies geschah. Doch wusste Shuichi nicht, was er damit angerichtet hatte. Innerlich zuckte der Angesprochene zusammen, doch äußerlich lächelte er wieder vor sich hin. „Können wir los na-no-da?“, hibbelte der Ältere dann rum, als wäre nichts gewesen. Shu-chan nickte nur und ging mit seinem Freund zum Flur, wo sie sich fertig machten, um ihre Freunde bei NG zu besuchen. Bei NG herrschte großer Aufruhr, als alle Shuichi sahen. Schließlich hatten einige mitbekommen, dass er im Krankenhaus lag. Zwar wusste keiner, dank Tomas Vertuschungstalent, was genau passiert war. Doch musste es ernst gewesen sein, wenn Shuichi deswegen sogar im Krankenhaus gewesen war. Alle starrten sie ihn an, fragten sich was genau vorgefallen war. Shuichi wurde, bei all diesen Blicken, langsam immer unwohl. Jedoch hatte er für so was nicht lange Zeit, denn im nächsten Moment blickte er auch schon in ein langes eisernes Rohr. Sofort hechtete er zurück, als er realisierte, dass da jemand eine Waffe auf ihn richtete. „All right, Guys?“, fragte der blonde Waffenträger mit amerikanischem Akzent. „In Ordnung? Du Irrer hast gerade mit einer Waffe auf mich gezielt. Wie soll da alles in Ordnung sein?“, flippte Shuichi innerlich aus. Äußerlich aber machte sich seine Angst sichtbar, die dieses Schussgerät bei ihm auslöste. Er versteckte sich hinter Ryuichi und lugte wie ein kleines Kind hinter diesem hervor. „Sag mal K, spinnst du? Du weißt genau, wie es um ihn stehst und begrüßt ihn als wäre nichts passiert“, mahnte der grünhaarige seinen gegenüber. „Cool down, Boy. Ich wollte nur sein Gedächtnis in Erinnerung rufen. And what is besser als ein Schocktherapie“, verteidigte sich dieser. „Aber doch nicht mit Schusswaffen. Gib Shuichi einfach noch Zeit. Ich peppel ihn auch schon auf, damit er deine Anforderungen erfüllt. Keine Bange“, konterte Ryuichi aber dann etwas sauer. „I said cool down, Ich tue dem kleinen schon nichts“, kam dann nur noch von K, der darauf seinen Weg fortsetzte. Shuichi sah ihm nervös hinterher. So was lief hier also rum. Plötzlich spürte er, wie etwas an seinem Arm hing. Als er zu diesem blickte, sah er nur zwei Gläser und dahinter zwei total verheulte Augen. „Shindo-kun, endlich bist du wieder da“, jammerte die dazugehörige Person. „Nicht auch noch Sakano“, seufzte Ryu innerlich. K war schon Schock genug, aber jetzt auch noch diese heulende Etwas? Das war echt zuviel. „Sakano würden Sie uns bitte alleine lassen?“, gab Ryuichi mit kindlicher Stimme von sich, doch sein Gesprächspartner sah in ein Gesicht, dass diese Kindlichkeit nicht widerspiegelte. Sofort ließ der Produzent von ihm. Wenn Ryuichi auf der Bühne so ernst schaute, war es was anderes, als wenn er das so außerhalb des Singens tat. „Gomen nasai, Sakuma-san“, murmelte der Produzent noch bevor er ging. Mit Sakano ging auch Ryuichis ernster Blick und sein Gesicht war wieder so fröhlich wie sonst, wenn er in Shuichis Nähe war. Langsam schweifte der Blick des Grünen durch den langen Flur. Durchspähte alle Ecken und Kanten, ob nicht doch noch irgendwo irgendwer lauerte. Doch sie waren allein. Und das war auch gut so. Eigentlich war er doch hergekommen, um dies zu verhindern. Aber bei solchen Anfällen, blieb er dann doch lieber mit Shuichi alleine. „Ne Ryu. Warum sollte Sakano-san uns alleine lassen?“ Sofort blickten zwei blaue Augen in die amethystfarbenden von dem kleinen Sänger. „Du kannst dich an Sakano erinnern?“, kam es sofort aus Ryuichi geschossen. Doch Shuichi schüttelte sanft den Kopf. „Nein, aber er hat sich höflicherweise im Krankenhaus vorgestellt, als du einmal nicht da warst. Nur hat er dann leider auch kaum noch was anderes gesagt, da er wohl einen kleinen Nervenzusammenbruch hatte“, ergänzte er dann sein Kopfschütteln. „Ach so….“, seufzte der Leader von Nittle Grasper, „Komm Shuichi. Lass uns endlich in den Proberaum gehen. Kuma-chan wartet auch schon die ganze Zeit darauf.“ Wieder kam seine kindliche Seite durch, um seine wahren Gefühle zu verbergen. Im Studio angekommen, war es für Shuichi sofort, als wäre er ewig hier gewesen – als hätte er sein ganzes Leben hier verbracht. So war es ja teils auch. Dieser Raum hatte all seine Gefühlsausbrüche miterlebt. Ob nun traurige oder fröhliche. Alles kannte dieser Raum von dem pinkhaarigen Sänger. Auch Ryuichi entging nicht, wie Shuichis Augen zu strahlen begangen. Es war wirklich eine gute Idee gewesen, hierher zu kommen. Shuichi so zu sehen, war dafür ein gutes Zeichen. Nie wollte er ihn wieder traurig sehen. Doch dies würde sich in Zukunft wahrscheinlich nicht vermeiden lassen. Nicht bei dem, was alles passiert war. Der Sänger musste seufzen. Warum schaffte er es nicht, einen Moment zu vergessen, was passiert ist und einfach den Moment mit Shuichi zu genießen. Schließlich ging es Shuichi im Moment doch gut, also konnte auch er etwas abschalten. „Ne Shu-chan? Willst du nicht einfach mal ein bisschen singen? Das wird dir bestimmt Spaß machen“, sprach der ältere Sänger mit freundlicher Stimme als er auf seinen Kumpel zuging. Dieser drehte sich um und sah ihn an. Meinte er das wirklich ernst? Sollte er wirklich hier singen? „Ernsthaft? Ich darf wirklich hier singen?“, hibbelte der kleinere aufgeregt rum, als er das Nicken seines Gegenüber sah. Eilig spurtete er zum Mikro und atmete noch tief durch, bevor er anfing zu singen. Doch als er loslegen wollte, kam kein Ton raus. Stattdessen sah er Ryuichi fragend an und wisperte leise: „Was soll ich denn überhaupt singen?“ Diese Frage verschaffte ein breites Grinsen auf dem Gesicht des anderen. Shuichi war in diesem Augenblick wieder genauso übermütig wie früher. Stürmt einfach drauflos ohne zu wissen, was er genau machen sollte. „Eto~…wie wäre es mit…Nein, das ist doof! …Hm…Wie wäre es mit…nee~…Genau! Wie wäre es mit „The Rage Beat“?“ Schließlich hatten sie sich durch dieses Lied erst wirklich kennen gelernt. Shuichi jedoch schaute ihn etwas verwirrt an. Schließlich kannte er seine ganzen Songs nicht mehr. Doch das fiel Ryuichi erst ein, als er ein paar Momente drüber nachdachte. Aber sofort hatte er einen Einfall wie er dieses Problem beseitigen konnte. Zur Anlage sprintend betätigte er den Knopf, welche sofort das nächst Beste Lied in Gang setzte. Durch ein paar weitere Knöpfe erklang auch schon „The Rage Beat“. Shuichis Gesichtsausdruck veränderte sich. Auch er wurde etwas ernster. Mit der Zeit hatte wohl Ryuichis Ernsthaftigkeit auf ihn abgefärbt. Zumindest was die Bühne betraf. Shu-chans Innerstes schien den Song zu erkennen. Schließlich hatte er ihn selbst geschrieben und arrangiert. Als die ersten wirklichen Noten erklangen, sang er sofort los. Sang wie vor seinem Gedächtnisverlust. Tat einfach das, was ihm am meisten lag. Dabei wurde er ständig von Ryu beobachtet. Dieser schaltete immer wieder Lieder von Bad Luck ein. Damit Shuichi sich auch so richtig austoben konnte. So konnte er alles aus sich raus singen, was ihm gar nicht bewusst war. „Es war wirklich eine gute Idee hierher zu kommen. Hier hocken wir nicht die ganze Zeit in der Wohnung. Zwar sind wir immer noch alleine, aber das kümmert mich jetzt nicht. Schließlich ist er mir gerade nicht so nahe, dass ich durchticken könnte“, dachte sich der Sänger von Nittle Grasper. Doch auf einmal bemerkte er eine Veränderung in Shuichis Gesicht. Eine Veränderung die ihm nicht wirklich gefiel. Tränen rannen um die Wette, über die Wangen des jungen Sängers. Doch seine Augen hatten immer noch denselben ernsten Blick. Das passte einfach nicht zusammen. Langsam ging er auf den Sänger zu, doch wurde sogleich gestört. „Shuichi! Was ist los mit dir?“, rief eine, den beiden nicht gerade sehr unbekannte Stimme. Shuichi wurde recht normal, was seinen Blick betraf, doch wurde dadurch seine Tränen immer mehr. Nun gab sich auch der Störenfried zu erkennen. Denn er rannte sofort auf seinen Kindheitsfreund zu. Es war Hiro. Hiro hatte von K und Sakano erfahren, dass Shuichi wieder bei NG war und ist sofort durch das ganze Gebäude gerannt. Als er dann Shuichi Gesang gehört hatte, war er diesem sofort gefolgt. Anfangs konnte er noch belanglos zusehen, doch als er die Tränen sah, musste er sich einmischen. Sofort stürmte er zu dem Sänger und nahm ihn in den Arm. Er wollte für ihn da sein. Egal was passierte, er würde es auch immer sein. „Seit wann kannst du dich wieder erinnern? Und warum hast du dich nicht bei mir gemeldet? Ich hab mir doch Sorgen gemacht“, stotterte der Gittarist vor Freude. Doch plötzlich wurde er, von dem kleinen Fliegengewicht in seinen Armen, weggedrückt. „Gomen ne, aber ich kann mich nicht wirklich an irgendwas erinnern. Ich bin nur hier, weil Ryuichi meinte es würde mir gut tun“, murmelte der kleine Sänger, während er höchst interessiert den Boden anstarrte. Hiros Blick richtete sich an den Älteren. „Was ist denn mit dem los? Der sieht aus, als hätte er eben eine Leiche begraben“, dachte sich Hiro, als er Ryuichis melancholischen Blick betrachtete. Dann aber wand er sich wieder seinem Kumpel zu. Er nahm diesen wieder in den Arm und wollte Shuichi so zeigen, dass er für ihn da ist, wenn er ihn brauchte. Leicht nervös drückte Shu ihn auch wieder weg. Es war nicht so, dass er ihn oder die Umarmung nicht mochte. Nein, es war ihm einfach nur nicht so Recht. Schließlich erinnerte er sich nicht mehr an ihn und er hatte in der Zeit ohne sein Gedächtnis auch nicht wirklich was mit ihm zutun gehabt. „Gomen ne, Nakano-san“, wisperte der kleinere und schielte dann leicht zu seinem Kumpel. Langsam verstand er die Welt nicht mehr. Was war mit seinem Freund los? Warum zog dieser immer ein trauriges Gesicht, wenn er dachte niemand würde er bemerken. Wieso verheimlichte er ihm etwas? Zwar war er jetzt noch nicht lange bei ihm, aber dennoch dachte er, es wäre eine bestimmte Bindung zwischen ihnen. Plötzlich riss ihn Hiro aus den Gedanken. Mit Tränen sah er seinen ehemaligen Kumpel an, als dieser nur meinte: „Kann man halt nichts machen.“ und dann auch schon ging. Shuichi verstand die Welt wirklich nicht mehr. Alle waren sie traurig und fürsorglich ihm gegenüber, wenn man K mal absah. Nur wieso? Was ist mit ihm passiert? Was war seine Vergangenheit? Er wollte es wissen, doch keiner sagte es ihm. Und ganz besonders wollte er wissen, wie er zu Ryuichi stand. Schließlich kümmerte sich dieser mehr als jeder andere um ihn. Schließlich war er derjenige, der ihm gegenüber ständig seine Trauer verschloss. Nur wieso? Fragen um Fragen rangen sich in seinem Kopf, als er plötzlich sich plötzlich zwei Arme um ihn schlangen. Aber diese lehnte er nicht ab. In diesen Armen fühlte er sich einfach zu geborgen, als dass er diese ablehnen könnte. In den letzten Tagen hatten sich diese Arme, diese Hände und dieser ganze Körper, der ihm jetzt so nah war, so sehr um ihn gekümmert. Das ging einfach nicht. „Warum Ryuichi? Warum hab ich keine Erinnerung mehr? Was ist passiert, dass ich mich nicht mehr an meine Vergangenheit erinnere?“, flüsterte er leise in das Hemd seines Freundes, in welches er sich krallte. Kapitel 9: Kapitel 9: ~ Erschreckende Stille und ihre Folgen~ ------------------------------------------------------------- So nun endlich mal wieder ein Neues Kapitel für euch ^^ Hoffe es gefällt euch. Nach 2 Monatiger Schreibpause endlich das ende von Kapitel geschafft ^^ Und ihr kriegt nach 5 Monaten endlich etwas neues zu lesen. Jetzt noch viel Spaß bei dem Kapitel eure Saku ----------------------------------------------------------------------------- Kapitel 9: ~ Erschreckende Stille und ihre Folgen~ Leicht zuckte er zusammen, als er diese Fragen hörte. Auch wenn Shuichi die Worte in das Hemd des Sängers nuschelte, verstand dieser alles. „Das wirst du schon noch erfahren Shu-chan. Alles mit der Zeit.“, versuchte der Ältere dann sich und Shuichi zu beruhigen. Mehr sich als Shuichi. Schließlich litt zwar dieser auch unter der Ungewissheit, aber er selber wusste was passiert war und musste mit sich selber ringen es ihm nicht sofort zu sagen. „Wieso?“, kam unter schluchzen von dem anderen. „Wieso verschweigst du mir was geschehen ist?“, schluchzte das kleine Etwas weiter. „Glaub mir Shu-chan. Es ist im Moment besser so. Wirklich….“, versuchte er ihn milde zu stimmen. Doch es schien nicht zu klappen. Das einzige was noch an die Trauer des jungen Sängers erinnerte, waren die Spuren der Tränen auf seinen Wangen, aber der Rest war verschwunden und war einem vollkommen ernsten Aussehen gewichen. „Ich will aber wissen was passiert ist. Und auch warum du immer so traurig bist, wenn du glaubst ich merke es nicht. Sag es mir!!!“, sagte er dann schon etwas lauter. Immer mehr wurde er in die Ecke gedrückt. Das war einfach nicht fair. Schließlich liebte er dieses pinke Etwas. Wie konnte er ihm alles verheimlichen? Das alles hier fiel ihm schon schwer. Aber er durfte jetzt nicht schwach werden. Noch durfte er es ihm nicht sagen. Außerdem musste er sich selber daran erinnern. Wenn man ihm sagen würde dass er vergewaltigt wurde, würde er es sicherlich nicht glauben. Und wie sollte er ihm erklären, dass er an alle dem hier die Schuld trägt? Dass das der Grund ist, warum er ständig diese Phasen von Melancholie hat. Wie sollte er ihm das alles erklären? Also musste er es jetzt irgendwie schaffen Shu davon abzubringen weiter zu fragen. Doch wie nur. Immer wütender sah Shuichi seinen Freund an und fragte erneut: „Los sag schon. Was ist mit mir passiert? Und warum bist du immer so niedergeschlagen? Was verheimlichst du mir? Was ist so schrecklich dass ich es jetzt oder gar nicht wissen darf?“ Jetzt riss auch bei Ryuichi der Geduldsfaden. Zwar hatte er sich gerade vorgenommen ruhig zu bleiben, aber das ging einfach nicht. Er packte Shuichi an beiden Schultern und drückte ihn gegen die nächst Beste Wand. „Weißt du wie es ist Schuld daran zu haben seinen besten Freund und gleichzeitig die Person die man liebt zugrunde gerichtet zu haben? Ich nehme mal an nicht. Weißt du wie schwer es ist so eine Schuld sich selber einzugestehen und damit zu Leben? Oder wie es ist einer Person so nahe zu sein wie kein zweiter, aber ihr gleichzeitig so fern zu sein wie das Weltall? Du willst wissen was mit dir passiert ist? Dann frag Hiro oder wen anders. Denn ich werde es dir nicht sagen weil ich finde es ist nicht der richtige Zeitpunkt und auch nicht die richtige Art und Weise es so zu erfahren. Und was meine Trauer betrifft. Das…. Ach vergiss es….“, brüllte er dabei auf ihn ein. Der rosahaarige stand nur da und wusste nicht was er tun sollte. Sein Herz schlug wie wild. Schlug regelrecht wie ein Presslufthammer. Sein ganzer Körper bebte unter Ryuichi. Nur warum? Nervös sah er dabei seinen gegenüber an. So in Rage hatte er Ryuichi jetzt bisher noch nie erlebt. Doch um das eben geschehene zu verarbeiten, blieb ihm nicht viel Zeit. Schon packte ihn sein wütender Freund an der Hand und zog ihn aus dem Proberaum. Ohne auch nur ein Wort zu sagen zog er ihn durch das Gebäude. Keine Ahnung wohin, ließ er sich von dem Älteren ziehen. Was sollte er auch anderes tun? Er war einfach zu geschockt, von der Reaktion Ryuichis. Er hatte es wohl mit seiner Neugier über seine Vergangenheit zu weit getrieben. Jetzt tat ihm es schon längst leid, doch er spürte, dass Ryuichi immer noch sauer war. Langsam wurden die Gänge des Gebäudes auch belebter. Immer mehr Menschen standen in den Gängen und beobachten die Aktion der beiden mit verwirrten Blicken. Zwar war man von Ryu und Shu einiges gewohnt, weil die beiden wie kleine Kindergartenkinder waren wenn sie aufeinander trafen, aber das war doch schon etwas merkwürdig. Insbesondere Ryuichis ernstes Gesicht dabei. Ruckartig blieb der ältere von beiden stehen und meinte nur: Frag die da drinnen was geschehen ist. Vielleicht sagen sie es dir ja. Ich misch mich da nicht ein.“ Danach ging er auch weg. Shuichi stand nur da und wusste nicht was er tun sollte. Schließlich war er jetzt alleine hier und kannte gar niemanden. Doch wie vom Schicksal gewollt öffnete Hiro die Tür. „Shuichi?“, kam von ihm nur in einen fragenden Ton, weil er diesen nicht wirklich erwartet hatte nach der Abfuhr im Proberaum. Dieser hatte auf einmal ein Gesicht das verriet, dass die beiden sich gestritten hatten. Und da Ryuichis Organ bis in den Besprechungsraum zu hören, war es noch offensichtlicher. „Komm erstmal rein Shuichi. Es bringt nichts hier draußen rum zu stehen.“, sagte Hiro während er einen Arm um Shuichi legte und ihn gerade ins Besprechungszimmer lotsen wollte. Dich diese entriss sich erneut und murmelte: „Ich geh lieber zurück zu Sakuma-san. Sonst wird er bestimmt noch wütender.“ Doch Hiro entgegnete nur: „Ach was. Der kann dir doch nicht lange böse sein. Egal was du anstellst.“ Shuichi sah ihn schief an und wiederholte nur dass er wieder zu Ryuichi musste. Nach dieser Standpauke eben hatte er nicht wirklich den Bedarf jemanden nach seiner Vergangenheit zu fragen. „Okay dann fahr ich dich aber. Das ist das mindeste was ich für meinen besten Kumpel machen kann.“, entgegnete der brünette Gitarist. Shu nickte nur verlegen und wartete dann darauf, dass Hiro seinen Mitgliedern im Besprechungsraum von der kurzfristigen Unterbrechung berichtet hatte und ließ sich dann zu Ryuichis Wohnung fahren. Während der Fahrt dachte er über das nach was im Proberaum geschehen war. Ryuichi schien wirklich schier verzweifelt gewesen zu sein, dass er so ausgeflippt ist. Aber dass er so eine große Last auf sich trug innerlich hätte er auch nicht gedacht. War er etwa auch eine Last für ihn? Nur sagte er es ihm nicht? Was wenn er ihn nur störte? Derweil zuhause bei Ryuichi, herrschte Stille in der Wohnung. Denn was Shu noch nicht wusste war das sein Freund noch immer bei NG war. Dort regte er sich immer noch über das ganze auf. Aber mehr über sich selber wie er gegenüber Shu-chan so ausflippen konnte, als darüber was der getan hatte. Zwar regte er sich immer noch leicht auf, aber eigentlich wollte er sich schon wieder bei seinem kleinen Wirbelwind entschuldigen. Lächelnd seufzte er. Wie konnte er ihm auch wirklich böse sein? Schließlich hatte er ja auch irgendwie Recht. Er hatte das Recht zu erfahren was mit ihm geschehen ist. Doch sollte er es nicht so erfahren. Und jetzt noch nicht. Erstmal sollte alles zur Ruhe kommen. Es würde so und so schmerzen. Egal wann er es ihm erzählen würde. Dieser Gedanke trieb ihm wieder einen Hauch von Trauer ins Gesicht. Erinnerte ihn wieder an all das Geschehene. Selbst Shuichi merkte es. Wieso versuchte er noch seine Trauer zu verstecken? Dann könnten sie beide in Selbstmitleid versinken. Wieder seufzte er. Um genau das zu vermeiden versteckte er seine Trauer. Er wollte Shuichi nicht noch mehr in Verzweiflung ziehen als er es eh schon war. Die Liebe ist schon ein seltsames Gefühl. Dadurch werden alle Menschen zu total verrückten. Und zu ebenso verrückten Aktionen verleitet. Man tut Sachen die man sich eigentlich nicht vorstellen könnte, aber man tut es einfach der Liebe wegen. Man hat sich selbst gar nicht mehr unter Kontrolle dabei. Und so war es auch mit Ryuichi. Er konnte der Person die er liebte nicht wirklich böse sein. Zwar war er es vorhin im ersten Moment, doch diese Wut ist längst verflogen. Mit dem Vorsatz sich bei Shuichi zu entschuldigen ging er zurück zu dem Zimmer wo er ihn abgesetzt hatte. Erstmal holte er tief Luft und schritt dann ins Zimmer hinein. Aber was ihn wunderte, dass er hier zwar Hiro vorfand, aber keinen Shuichi. Hiro saß nur gelangweilt am Tisch, blickte kurz zu Ru auf und vertiefte sich dann wieder zurück in seine Notizen. Den Kopf dabei immer auf seiner Hand stützend. „Wenn du Shuichi suchst. Der ist schon wieder in deiner Wohnung.“, grummelte er dann noch vor sich hin und konzentrierte sich komplett auf seine Arbeit. Die anderen sahen nur noch hin und her zwischen den beiden. Es war als würde hier ein regelrechtes Gewitter zwischen den beiden herrschen. Also schwiegen sie lieber bevor sie einen der Blitze abbekommen würden. Ryu verließ dann das Besprechungszimmer und machte sich auf den Weg nach Hause. Irgendwie hatte er kein gutes Gefühl was das betraf. Er konnte aus Hiros Miene nicht erkennen, ob sein Shuichi ihn nach seiner Vergangenheit gefragt hatte oder nicht. Sehnlichst hoffte er dass es nicht so war und er ihn nach einem kurzen Gespräch einfach nach Hause gefahren hatte. Zu Hause saß Shu auf dem Sofa und wusste nicht was er jetzt machen sollte. Schließlich war der Mensch, der ihm am nächsten stand, stinksauer auf ihn. Damit musste er erstmal klarkommen. Denn er fühlte sich hier sichtlich wohl bei ihm. Was sollte er nur machen wenn er ihn raus schmiss? Er hatte doch keinen zu dem er hin konnte. Oder? Er wusste es einfach nicht. Plötzlich hörte er wie die Tür ins Schloss fiel. Leicht zuckte er zusammen. Er hatte Angst vor dem was gleich passieren würde. Sein Körper begann zu zittern bei der Vorstellung dass er gleich rausgeworfen werden würde. Da kam er auch schon. Der groß gewachsene grünhaarige Sänger. Leicht nervös sah er zu ihm hin. Wusste nicht was er jetzt machen sollte. Nach dem Streit vorhin war alles jetzt so unklar. Er würde sich ja gerne entschuldigen, doch hatte er Angst das Ryu immer noch so sauer auf ihn war, also schwieg er lieber. Doch diese Angst trug nicht nur Shuichi in sich. Auch der sonst so coole Leader von Nittle Grasper hatte Angst irgendetwas Falsches zu sagen. Nun standen sie beide dort im Raum und schwiegen. Sahen sich dennoch an. Ein Blick traf den des anderen, doch hatte niemand den Mut etwas zu sagen. Wie sollte es denn weitergehen wenn sie sich anschwiegen? Das würde doch nichts bringen. Eigentlich wollte der älterer ihn ja auch ansprechen, doch als er das traurige Gesicht seines gegenüber gesehen hatte, vermutete er dass dieser wirklich erfahren hatte was passiert ist. Wie sollte er dann auf ihn zu gehen? Schließlich hatte er ihm alles verheimlicht. Also ging er still schweigend an ihm vorbei in die Küche. Dringen brauchte seine vertrocknete Kehle etwas kühles Feuchtes um wieder in Betrieb gesetzt werden zu können. Shuichi hingegen saß starr dort auf dem Sofa und wusste nicht was er zuerst denken sollte. War Ryuichi jetzt wirklich auf ihn sauer wegen der Sache? Sollte er sich etwas entschuldigen? Und würde das überhaupt etwas bringen? Wieso hatte er ihn auch so angebrüllt? Kein Wunder dass er jetzt sauer war. Der Rest des Tages verlief nicht wirklich anders. Beide gingen sich so gut es ging aus dem Weg. Keiner wusste was der andere jetzt dachte oder tun würde, also vermieden sie es lieber. So sehr es auch wehtat. Sie hatten einfach Angst den anderen endgültig durch einen erneuten Streit zu verlieren. Nun herrschte seit Tagen in dieser Wohnung so gut wie die ganze Zeit Stille. Jedes normale Gespräch wurde gemieden, so fern es überhaupt zustande kommen konnte. Beiden ging dies langsam an die Nieren. Schließlich brauchten sie einander, auch wenn sie es noch nicht wussten. Ryuichi litt ins besondere unter dieser Situation, da er im ungewissen war, was Shuichi jetzt wusste und was nicht. Denn er machte nicht so wirklich den Anschein als würde er wissen was geschehen ist. Doch hatte er irgendwie Angst dass es doch so war. Plötzlich klingelte das Telefon. Shuichi tapste hinüber und ging ran: „Ja Hallo? Bei Sakuma. Wer ist da?“ Am anderen Ende des Apparates meldete sich K der unbedingt mit Ryuichi sprechen wollte. „Ach so. Ich sag ihm kurz bescheid.“, antwortete der kleinere dann kurz und mit einem gewissen Unterton. Er ging dann mit dem Hörer in der Hand durch die Wohnung und suchte nach seinem Mitbewohner. Aber irgendwie fand er ihn nicht. Also blieb nur die Möglichkeit ihn zu rufen. Wie erwartet tauchte Ryuichi jetzt auch wirklich auf. Er lugte aus der Tür der Küche und sah zu Shuichi. Dieser hielt ihm nur das Telefon entgegen und stotterte leicht: „H-Hier K ist dran. Er wollte dich unbedingt sprechen.“ „Okay. Danke Shuichi.“, erwiderte der Sänger kurz und ging dann samt Telefon wieder in die Küche. K der am anderen Ende natürlich alles mitbekam wunderte sich über diese kurze und freudlose Wortwahl der beiden. „Was war denn so wichtig, dass du mich extra anrufst K?“, fragte er kurz und bündig. Schließlich war es recht selten, dass K sich selber bei Ryuichi meldete. K war recht überrascht als er Ryuichi dann so umschalten hörte. Jetzt hatte er wieder seine ernste Stimme am Apparat. „Okay Boy. Tôma hat sich bei mir gemeldet und mich über dein befinden erkundigt. Er meinte dass Nittle Grapser sich bald keine Pause mehr leisten könne. Ich sollte dir sagen dass du morgen zu ihm nach NG kommen sollst, damit ihr alles weitere besprechen könnt.“, erklärte ihm der blondhaarige Manager weitläufig alles. Ryuichi lugte kurz aus der Küche ins Wohnzimmer um zu schauen ob Shuichi auch dort noch wäre. Und so war es. Shuichi saß dort auf dem Sofa und zappte durchs Fernesehprogramm. Ryuichi begab sich wieder zurück mit seinen Kopf in die Küche und meinte nur zu K: „Okay dann werde ich morgen zu NG kommen. Bliebt mir ja nichts anderes übrig.“ Er wollte gerade auflegen als K noch kurz fragte: „All right with you?“ Ryu starrte verwirrt den Hörer vom Telefon an. Was war das denn? Seit wann sorgte K sich so um eine Person? Gleichzeitig im Wohnzimmer juckte es Shuichi irgendwie im Hals. Dringen brauchte er was zu trinken. Als er nach der Flasche Wasser auf dem Tisch griff, musste er feststellen dass diese leer war. Also musste er wohl oder übel in die Küche gehen und sich was Neues holen. Mit kleinen Schritten tapste er in die Küche. Als er Ryuichi sah blieb er doch kurz stehen. Er hatte ganz vergessen dass er ihm ja das Telefon gebracht hatte und er deshalb hier war. Ryu sah ihn an und seufzte kurz. Dann schritt er an dem jüngeren vorbei und erwähnte gleichzeitig K gegenüber: „Ach was. Mir geht’s schon gut. Also bis morgen dann bei NG.“ und legte dann auf. Zu Shu murmelte er noch kurz: „Du wohnst auch hier also kannst du hingehen wo du willst. Mach das nicht abhängig von dem ob ich da bin oder nicht.“, bevor er dann die Küche endgültig verließ. „Darüber brauch ich mir doch gar keine Sorgen machen ob du da bist. Du verlässt spätestens wenn ich komme doch schon den Raum.“, dachte sich Shuichi als er Ryu kurz nachblickte. Auch er verließ kurz darauf die Küche. Seinen Durst hatte er dabei ganz vergessen. Es ging ihm einfach nicht aus dem Kopf wie Ryuichi sich momentan ihm gegenüber behandelte und ihm gegenüber verhielt. Vielleicht sollte er wirklich gehen. Das wäre schließlich das Beste für alle beteiligten. Nur wo sollte er hin? Er hatte alles vergessen und kannte somit auch seine besten Freunde nicht mehr. Auf einmal kam ihm Hiro in den Sinn. Schnell ging er zum Telefon, kramte aus einer seiner Hosentaschen den Zettel, worauf Hiro seine Nummer vermerkt hatte und tippte diese eilig in das Ziffernfeld. Mit dem Hörer ging er dann in sein Zimmer und wartete auf das Freizeichen. Der langhaarige Typ hatte ihm immerhin einige erzählt als er noch im Krankenhaus lag. Von einer Freundschaft die noch aus dem Kindergarten stammt und viele andere Sachen. Und letztens im NG Gebäude als er ihn nach Hause gebracht hatte, hat er ihm auch versprochen dass er ihm helfen würde wenn was wäre. „Hier bei Nakano?“, hörte er gelassen von der anderen Leitung. „Oh du bist wirklich da. Hier ist Shindou Shuichi. Ich wollte fragen ob dein Angebot wirklich noch gilt. Also dass du mir hilfst.“, stammelte der kleine nervös. Hoffentlich kam Ryuichi jetzt nicht rein. Er wollte die ganze Sache nicht so erklären müssen. „Äh, Shuichi? Klar gilt das Angebot noch. Was ist denn los?“, fragte Hiro sofort ganz neugierig. Er kannte Shuichi und wusste dass dieser nur anrief und so was fragte wenn es wirklich sehr ernst war. „Weißt du eventuell wo ich hingehen könnte? Also wohntechnisch?“, kam ganz leise von den pinkhaarigen Schopf. Hiro starrte verwirrt das Telefon an. Hatte Shuichi ihn das wirklich gerade gefragt? Wohnte er nicht bei Ryuichi? Schließlich hatte er ihn vor wenigen Tagen doch erst noch dort abgesetzt. „Äh, klar. Du kannst eine Weile bei mir unterkommen und dann finden wir eine Möglichkeit.“, sprach er dann sofort seinen ersten Gedanken aus. Doch Shuichi schüttelte sofort den Kopf. „Nein. Ich will nicht auch noch dir zur Last fallen.“, schluchzte er, dann auch schon den Tränen fast nahe. Aber Hiro akzeptierte keine Widerrede von seinem besten Kumpel und sagte nur: „Ich hoffe du hast das wichtigste zusammengepackt denn ich bin in ´ner halben Stunde bei dir.“ und legte auf. Shuichi wusste nicht was er darauf sagen sollte. Erneut würde jemandem zur Last fallen. Und das alles nur weil er sein Gedächtnis nicht wieder hatte. Aber jetzt blieb ihm nicht viel Zeit. Schnell packte er genug Sachen ein die er für wichtig hielt. Stopfte diese in eine Art Seesack, schrieb noch ein paar Zeilen auf einen Zettel und ging dann Richtung Haustür. Er nahm sich noch den Schlüssel und ging dann raus. Die Tür schloss mithilfe des Schlüssels, so ging sie auf jeden Fall lautlos zu. Den Schlüssel dann warf er durch den Briefschlitz zurück in die Wohnung. Den Brief hatte er auch noch platziert, welcher seinen Platz auf einer Kommode im Wohnzimmer fand. Schnell spurtete er die Treppenstufen hinunter in der Angst dass Ryuichi den Zettel doch früher als erwartet entdeckte. Doch so sollte es wohl nicht sein. Draußen wartete schon Hiro auf ihn. Shuichi packte sich seinen Seesack wie einen Rucksack über die Schultern und stieg dann auf das zweirädrige Gefährt. „Wir können.“, murmelte er nur kurz nachdem er noch den Motorradhelm aufgesetzt hatte und hielt sich dann an den Schultern seines Fahrers fest. Schnell fuhren die beiden von diesem Ort fort. Schnell verließ er diese Gegend. Er wollte einfach niemanden zur Last fallen. Doch was tat er denn gerade? Schließlich nahm Hiro ihn bei sich auf. Währenddessen kam der verlassene Sänger aus seinem Zimmer heraus. Völlig tonlos schritt er durch das Wohnzimmer und bemerkte zunächst nicht die kleine Nachricht die ihm hinterlassen wurde. Zu sehr fragte er sich ob er nicht noch mal mit Shuichi reden sollte. Schließlich redeten sie jetzt seit zwei Wochen nicht wirklich miteinander. Ständig gingen sie wie zwei Passanten aneinander vorbei, ohne auch nur den anderen wahrzunehmen. Aber so konnte das einfach nicht weitergehen. Nur hatte Ryuichi Angst dass Shuichi alles wusste was passiert war. Er hatte Angst? Zum ersten Mal in seinen Leben hatte er wirklich Angst sich einer Person zu nähern. Und dies war ausgerechnet die Person die er liebte. Was für eine Ironie. Er konnte der Person die er liebte so Nahe sein, weil sie in denselben vier Wänden wohnt wie er, doch war er ihr trotzdem so fern wie kein anderer. Er hatte einfach Angst ihm zu Nahe zu kommen und dann abgelehnt zu werden. Bei unzähligen Mädchen hätte er mit Sicherheit keinen Korb bekommen, aber hier bei Shu-chan war er sich nicht mehr so sicher. Schließlich waren sie beide Männer. Okay Shuichi stand eindeutig auf Männer, aber ob er nach dem Gedächtnisverlust immer noch so sein würde wusste er nicht. Und ihm jetzt alles zu beichten ohne die Gewissheit über Shuichis Empfindungen zu haben würde alles kaputt machen. Also beließ er es bei alle dem wie es jetzt war. Dies hielt er einfach für das Beste. Außerdem war immer noch die Angst da, dass er sich bereits an alles erinnerte oder dies dann tun würde irgendwann. Diese endlose Nachdenkerei machte ihn noch ganz fertig. Sonst war er doch auch nicht so. Was er jetzt erstmal brauchte war frische Luft. Wie sollte er sonst zu einem klaren Kopf kommen? Leblos schritt der grünhaarige zur Terrasse hinüber und begab sich in die graue Welt. Draußen herrschte Regen, doch war es irgendwie angenehm. Denn irgendwie passte er zu dieser trübseligen Stimmung die hier in der Wohnung herrschte. Irgendwie wollte er das ändern doch wusste er nicht wie. Diese Ungewissheit die ihn quälte. Die wollte er auch loswerden. Jedoch musste er erstmal den Mut dazu finden. Bei diesem kleinen Wirbelwind verließ ihn auch wirklich alles. Sein Mut, seine Hoffnung einfach alles. Plötzlich fegte ein Windzug durch die Luft und kämpfte sich auch seinen Weg in die Wohnung des Sängers. Dabei wurde auch die Nachricht durch die Gegend gewirbelt die ihm hinterlassen wurde. Trübselig schloss er also die Tür zum Balkon und räumte das Chaos auf, welches durch den Windstoß veranstaltet wurde. Der Grünhaarige platzierte wieder alles auf seinen Plätzen wo es sich zuvor befand, doch als er dieses einen Zettel sah konnte er nicht glauben als er ihn las. Shuichi war wirklich weg. Irgendwann musste es ja passieren und jetzt wo der pinkhaarige wusste, was geschehen ist war es nicht wirklich verwunderlich. Dennoch tat es weh. Schließlich wollte er ihn bei sich haben und ihn immer beschützen. Doch nun hatte er ihn ein weiteres Mal vertrieben und dieses Mal würde er wohl nicht zurückkehren. Eigentlich ist er das letzte Mal auch nicht zurückgekehrt. Ungewollt ist er nur hier bei ihm gelandet. Denn seine Eltern waren auf Reisen und seine Schwester wollte sich nicht alleine um ihn kümmern, bzw. konnte es vielleicht gar nicht. Und die anderen führten ihr eigenes Leben. Also nahm er ihn auf. Ob er dieses Mal wieder zu Yuki rennen würde? Denn in seinem Brief stand nichts Klares wo er sich jetzt befand. Resignierend seufzte er ein „Wahrscheinlich…“ So was es bisher immer gewesen und so wird es höchstwahrscheinlich auch immer sein. Immer wieder rannte er diesem Schriftsteller nach, egal wie gemein dieser zu ihm war. Egal wie hart er ihn beleidigt oder behandelt hatte. Alles war vergessen, wenn er wieder bei seinem Yuki sein konnte. Wenn er die kleinen und kostbaren Momente des Glücks genießen konnte in denen Yuki ´nett´ zu ihm war. Doch wendete sich dieses Blatt immer sehr schnell und Shuichi saß wieder heulend an irgendeiner Bar oder bei dem braunhaarigen zu Hause. Doch egal wie oft man ihn mahnte, er wollte nicht hören. Immer und immer wieder kehrte er zu ihm zurück, wie ein kleiner Hund der sich nicht von seinem Herrchen trennen wollte. Aber genau vor diesem Hundedasein wollte er ihn beschützen. Zur selben Zeit kamen auch Hiro und Shuichi an. Da Shuichi sich ja an nichts mehr erinnerte zeigte Hiro ihm alles, bevor er ihm das Gästezimmer bereitstellte. Ohne auch nur einen Ton war der Junge seinem langhaarigen Kumpel gefolgt. Er war im Moment einfach nur niedergeschlagen und brauchte seine Ruhe. Um welche er auch seinen Gitaristen bat. Dies tat er zwar nicht gern, weil es unhöflich war ihn erst um einen Unterschlupf zu bitten und sich in einem Zimmer zu verschanzen, aber im Augenblick musste er ein Mal seine Gedanken ordnen. Aber seinem Bandpartner und alten Freund schien das schon längst bewusst zu sein und er ließ ihn auf die Bitte hin alleine. Allein im Zimmer setzte er sich auf das Bett und platzierte erst einmal seine Tasche vor seinen Füßen. Tief durchatmend legte er sich rücklings aufs Bett. Sein Blick wanderte zur Decke und festigte sich an irgendeinem Punkt. Die Gedanken in seinem Kopf kreisten die ganze Zeit um Ryuichi und den Streit im Proberaum. Immer wieder fragte er sich was dieser ihm verheimlichte. War das alles wirklich so schlimm, dass man es ihm jetzt noch nicht sagen konnte? Und wann würde der richtige Moment sein? Das alles waren Fragen auf die er keine Antwort kannte. Da richtete sich sein Blick zu der geschlossenen Tür. Zeitgleich drückte er seinen Körper hoch und stütze sich auf seinen Unterarmen ab. „Ob er mir wirklich helfen würde? ...“, nuschelte Shuichi in seinen nicht vorhandenen Bart. Etwas nervös hob er sich komplett empor und ging auf die Türe zu. Kapitel 10: Kapitel 10: ~ Gedanken, Gefühle, Verzweifelung und ein Absturz~ ---------------------------------------------------------------------------- Kapitel 10: ~ Gedanken, Gefühle, Verzweifelung und ein Absturz~ Vorsichtig ging er durch die Wohnung und suchte seinen Helfer. Vielleicht würde er so endlich zu einer Lösung kommen die ihm weiterhilft. Oder er würde weiter sinnlos herum irren in einem Chaos voller Gedanken, Fragen und Gefühlen. Aber das wollte er nicht mehr, denn dies tat er schon lang genug. Außerdem war das Leben in einer Umgebung die ihn kannte, er aber nicht sie viel zu erdrückend. Plötzlich tippte ihm von hinten wer auf die Schulter. Was Shuichi aufzucken ließ. Etwas nervös drehte er sich um, weil ihm der Schock noch in den Adern saß. Er wusste zwar dass er bei einem Bekannten aus seinem Vergangenheit war, doch war er seit seinem Gedächtnisverlust bisher nur im Krankenhaus und bei Ryuichi gewesen. Andere Orte kamen ihm nicht mal in den Sinn, sie auf zu suchen. Als er sich vollends umgedreht hatte sah er zu dem langhaarigen auf. Dieser lächelte ihn an und fragte: „Was ist los Shuichi? Brauchst du etwas?“ Doch der gefragte schüttelte nur mit dem Kopf und schwieg. Nun plagten ihn die Zweifel ob es wirklich gut war ihn zu fragen. Er sah wieder hinunter auf den Boden und sein Gesicht überzog sich mit einem Hauch von Melancholie. Hiro der das bemerkte nahm Shuichi dann in den Arm und strich ihm beruhigend über den Rücken. Versuchte ihn so etwas zu beruhigen. Doch passierte genau das Gegenteil. Der kleine begann zu Zittern, woraufhin Hiro ihn etwas wegdrückte und ihn verwirrt ansah. „Alles in Ordnung Shuichi?“ Wieder zuckte er zusammen. Wieso sprachen ihn alle so vertraut an? Benahmen sich so vertraut ihm gegenüber? Ihm war klar dass sie ihn alle kannten und sich deshalb so verhielten, dennoch war es einfach nur komisch. Er wollte endlich wissen wer er war. Was er getan hatte. Wie er gelebt hatte, bei wem oder ob er vielleicht sogar mit wem zusammen war und auch gelebt hatte. Denn bei Ryuichi zu leben war zwar schön und ihm kam die Wohnung auch irgendwie bekannt vor und er fühlte sich auch sichtlich wohl dort. Aber dennoch kam es ihm nicht so vor als gehöre er dort hin. Leise wimmerte er auf und schluchzte ein „Bitte ... sag … es mir… bitteee~“ Hiro nahm ihn wieder in den Arm und begann wieder ihn zu streicheln. „Shhhh~ Shuichi… das wird schon wieder…“ Doch plötzlich sich Shuichi aus den Armen von Hiro und stellte sich aufrecht vor ihn hin. Zwar war es nett dass Dieser so nett zu ihm war, doch war diese Umarmung irgendwie anders. Anders als die, die er von Ryuichi gewohnt war. Aber das tat jetzt nichts zur Sache. Jetzt wollte er umso mehr wissen, was geschehen ist. Er sah ernst zu seinem Gegenüber auf und fragte dann: „Was ist mit mir geschehen? Was genau ist passiert bevor ich mein Gedächtnis verlor. Und wieso ist das passiert? Und wo habe ich vorher gelebt? Mit wem hatte ich zu tun und mit wem nicht? Was habe ich gemacht vorher? Wer war ich?“ Der langhaarige Gitarist blickte ihn erstaunt an. Er konnte nur zu gut verstehen was in ihm vorging. Schließlich war es nicht einfach als Mensch in einer Umgebung zu Leben die ihn kannte, doch ihm war alles neu, wie für ein kleines Kind. Doch dann seufzte er und sah Shuichi mit einem Blick an der von Trauer gefüllt war, doch immer noch Ernsthaftigkeit gefüllt enthielt. „Hatte Ryuichi es dir noch nicht gesagt?“, fragte er dann in einem netten aber kräftigen Ton, welche Shuichi wieder aufweckte und ihn wieder zu dem traurigen etwas machte was er eigentlich in diesem Moment war. Dann schüttelte er mit dem Kopf und sagte: „Er meinte es wolle es mir noch nicht sagen. Es wäre noch nicht der passende Zeitpunkt, aber wenn ich es so unbedingt wissen wollte, solle ich dich fragen….“ Hiro schlug sich die Hand leicht vors Gesicht und ließ dieses über sein Gesicht streichen. „Wie lange will er es ihm noch verschweigen. Wenn er sich vor einem für ihn fremden schon so aufführt, muss er doch bei ihm noch schlimmer sein….“, dachte er in sich selbst und zeigte äußerlich nur ein erneutes seufzen. Dann nahm er Shuichi an einem seiner Handgelenke und zog ihn mit zu seinem Sofa im Wohnzimmer. Denn mit der Zeit konnte sich der berühmteste Gitarist Japans durch die Karriere eine wesentlich größere Wohnung leisten welche auch mehr Platz für Möbel bot. Auf dem Sofa stellte er sich zu nächst vor Shuichi hin und sprach ihn an, doch dieser reagierte nicht und war in seiner Welt gefangen. Dann hockte er sich vor ihn hin und meinte: „Hey Shuichi… Ryuichi ist derjenige der sich am meisten um dein Wohl sorgt. Und wenn er sagt es ist noch nicht an der Zeit es dir zu sagen, hat er bestimmt seine Gründe. Glaub mir, wenn er sagt es ist noch nicht der richtige Zeitpunkt, ist es noch nicht so. Und genau deswegen werde ich es dir auch nicht sagen….“ Daraufhin sah Shuichi ihn an und fing wieder an zu weinen. Warum wollte ihm niemand sagen was passiert ist? Es war doch schließlich sein Leben, um das es hier ging, also konnten sie ihm doch nicht einfach so verschweigen was geschehen ist. Irgendwann schlief er dann aber vor Erschöpfung ein. Hiro versuchte ihn immer wieder in den Arm zu nehmen, als er weinte, doch aus irgendeinem Grund weigerte sich Shuichi dies zuzulassen. Immer wieder ist er zitternd zurückgewichen und hat noch mehr geweint. Also deckte er ihn jetzt zu und strich ihm kurz die Haare aus dem Gesicht. Wenn man ihn so im Schlaf sah konnte man ihn umso mehr für ein Mädchen halten, als man es manchmal eh schon tat. Dann ging er zu dem Telefon und hob den Hörer ab. Erst wollte er die Nummer von Sakuma wählen, doch ließ er es dann lieber, weil Shuichi ein bisschen Ruhe vielleicht gut tun würde, genauso wie Ryuichi. Denn wenn die beiden in diesem Zustand Tag auf Tag aufeinander hockten, würde sie das beide zu Grunde richten. Außerdem konnte er auch mal wieder etwas Zeit mit seinem Kumpel verbringen und ihm so wieder Freundschaftlich etwas Nahe kommen. Also legte er wieder auf und ging wieder zu Shuichi. Er setzte sich vor das Sofa und wachte über den Schlaf seines Freundes, damit dieser auch friedlich schlafen konnte. „Ach Shuichi… wie du wohl reagieren wirst, wenn du alles erfährst? Wirst du uns alle hassen? Was wirst du wohl tun?“, fragte sich Hiro leise. Währenddessen saß Ryuichi zu Hause in seiner Küche und trank ein Bier. Eigentlich war er nicht die Person die seinen Ärger mit Alkohohl hinunter kippte, aber dieses Mal brauchte er dringend eins. Nun war er wieder allein. Allein in diesen vier Wänden., welche er bis vor kurzem noch mit der Liebe seines Leben zusammen bewohnt hatte. Doch nun hatte er diese ein weiteres Mal und wohl auf ewig vertrieben. Mit einem letzten Schluck kippte er sich die restliche Hälfte des Glases in seinen Rachen. Irgendwie betäubte schien dieses Getränk seine Schmerzen und Leiden zu betäuben. Das war es was er jetzt brauchte, also griff er sich ein weiteres aus dem Kühlschrank. Dieses leerte mit wenigen Zügen. Als er sich ein weiteres nehmen wollte war jedoch keines mehr da und langsam durchzog seine Mundhöhle auch ein bitterer Geschmack, sodass ihm fast ein Würgreiz kam. „Vielleicht wäre etwas anderes besser.“, dachte er sich und ging schon Richtung Flur. Dort schnappte er sich seine Jacke und verließ seine Wohnung. Er brauchte jetzt einfach Ablenkung. Einmal in seinem Leben würde er alles vergessen und sich einfach dem Spaß hingeben. Somit führte ihn sein Weg in eine Bar die ein wenig abseits von seiner Wohnung lag, genauso wie von seinem Wohnbezirk. In der Bar setzte er sich sofort an die Theke um sich einen guten Drink zu bestellen. Dabei wusste er wenigstens woran er war und dass es schmeckte. Die paar male die er mit Tôma und Noriko weggegangen war, hatten sich also jetzt ausgezahlt. Es dauerte auch nicht lange bis der Alkohohl seine Wirkung zeigte und er alles um sich herum vergaß. Er nahm einfach alle locker und kippte sich die Sorgen weg. Ein Drink nach dem anderen kippte er sich in seinen Körper. An Geld mangelte es ja nicht um seinen Durst zu befriedigen. Gleichzeitig wurde er auch von zig Kerlen angebaggert, doch anfangs lehnte er jeden ab weil er noch nüchtern genug war um zu sagen, dass sein Herz jemand anderen gehörte. So dass es später niemand mehr versuchte. In einer hinteren Ecke der Bar stand eine Gruppe von Typen, denen Ryuichi auch schon längst aufgefallen war. Einige hatten es schon probiert sich an ihn ranzumachen, dich kassierten sie alle eine Abfuhr. Unter ihnen war auch ein schwarzhaariger Junge, der gerade mal die 19 angeschnitten zu haben schien. Nun wollte er sein Glück probieren und sich an den Sänger ranmachen. „Das schaffst du nie Shun. Der hat jeden bisher abblitzen lassen. Und wenn ich sage jeden dann meine ich auch jeden!“ Doch den, den sie Shun nannten, schien dies nicht zu kümmern. Ganz im Gegenteil. Ein freches Grinsen legte sich auf seine Lippen. Mit einem Zug leerte er sein Glas, welches mit einem ziemlich süßen Erbeerdrink gefüllt war und schnappte sich einen der Drinks von seinen Freunden. „Ihr werdet ja sehn ob ich ihn rumkriege oder nicht. Bisher konnte mir noch keiner widerstehen….“ Mit diesen Worten machte er sich dann auf zu seinem Objekt der Begierde. Geschmeidig tanzte er sich mit dem Glas durch die Menge auch nur etwas zu verschütten. Die Kerle, die ihn dabei antanzen ließ er eiskalt links liegen. Er wollte jetzt nur einen. Durch die Menge geschlängelt setzte sich der schwarzhaarige direkt neben Ryuichi und nippte an seinem Glas. Anfangs beäugte er ihn nur mit flüchtigen Seitenblicken, während er den Strohhalm immer wieder zwischen seinen Lippen ansetzte. Ryuichi, dessen Blicke gelassen aber schon völlig benebelt durch die Menge glitten, blieb dies natürlich nicht unbemerkt. Und gerade als er reagieren wollte spürte er ein Bein an seinem, welches sich aber ruckartig wieder zurückzog. Sofort wurde diese Reaktion durch ein „Tut mir leid… Das wollte ich nicht“, fortgeführt. Aber der braunhaarige war sich bewusst dass dies nicht versehentlich geschehen ist wie es der kleine sagte. Er drehte sich zu diesem und sah ihn an. Er wirkte noch ziemlich Jung und die rosafarbenden Strähnen in seinem Pech schwarzen Haaren unterstützen diese Erscheinung noch mehr. Wohin gegen sein Outfit mehr als seinem Alter entsprechend war. Er musterte dessen Brust welche durch ein ebenso Pech schwarzes Stoffoberteil bedeckt wurde. Es glich einem Muskelshirt, doch wurden die Seiten einzig und allein durch Schnüre zusammengehalten, was einen kleinen Blick auf die Haut zuließ. Dazu trug er eine enge schwarze Jeans die ein wenig ausgewaschen wirkte und auch schon einige Löcher besaß. Doch wirkte diese nicht schlampig oder anderwärtig negativ. Während er ihn so musterte spürte er wieder das Bein an den seinen, doch dieses Mal zog er sein Gegenüber es nicht zurück. So blickte Ryuichi ihn an und erkannte das freche Grinsen, welches sich ihm darbot. Der kleine schien wohl durch die nichtgerade unauffällige Musterung seines eigenen Körpers angestachelt worden zu sein. Denn nun wanderte sein Bein die Innenseiten entlang. Dabei nippte er gelassen an seinem Drink und fuhr den Strohhalm besonders erotisch zu seinem Mund um Ryuichi auch einzuheizen. Dieser war schon mehr als nur angetrunken und hatte dementsprechend auch schon so gut wie seinen Willen verloren. All seinen Frust hatte er sich runtergekippt und trank jetzt nur noch des Geschmackes wegen. Er sah den kleinen an und musterte nun seine Beine, von denen eines gefährlich Nahe an seinen Schritt herankam. Doch störte ihn das eher wenig, da wie gesagt sein Willen bereits durch den Alkohol weggespült worden ist. Also ließ er den kleinen gewähren und schaute diesem in die Augen. Diese spiegelten das wieder was er mit seinem Bein gerade anstellte sehr gut wieder. Dann geschah auch das was geschehen sollte. Der kleine ging richtig ran. Er ließ von dem Bein und dessen Schritt ab und setzte sich prompt auf den Schoß von seinem Lustobjekt. Die nicht vorhandene Gegenwehr macht das alles noch interessanter. Herauszufinden wie weit er gehen konnte war ein Spiel mit dem Feuer was Shun liebte. Die Arme hatte er um den Nacken gelegt und spielte etwas mit seinen Fingern dort herum. Seine Augen blickten direkt in die tiefgrünen von Sakuma. Dieser erwiderte den Blick ebenso und versank regelrecht in diesen violetten Augen. Wie ferngesteuert legten sich die Arme um die Taille des schwarzhaarigen und zog ihn noch mehr an sich. Dieser grinste frech und kam den Lippen des anderen immer Näher. In der Ecke der Bar, sahen die anderen neugierig hin und waren mehr als verwundert als sie sahen wie spielend leicht ihr Kumpel ihn um den Finger wickelte. Aber weil sie sich in ihrem Stolz gekränkt fühlten schoben sie es auf sein Alter. Dass er aufgrund dessen noch so Jung und niedlich wirkte und deshalb jeden kriegte. Währenddessen nahm Shun wieder Abstand und nippte an seinem Drink. Ryu sah ihn und dann das Getränk an. „Willst du mal probieren?“, neckte er ihn. Der braunhaarige antworte dann: „Warum nicht?“ Und schon hatte er die Lippen des eindeutig Jüngeren auf den seinen. Keine Ahnung wie stark der Alkohol ihn schon beeinflusst hatte, aber er ließ sich auf den Kuss ein. Der kleine ging auch sofort ran. Seine Zunge strich über Lippen. Wollte diese du mehr verleiten als diesen harmlosen Kuss. Und als wusste das Ryuichi Körper öffnete er leicht die Lippen und ließ ihn ein. Langsam wurde der Kuss immer feuriger. Ihre Augen waren jedoch stets geöffnet. Zwar nur halb, aber der Ältere konnte seine Augen nicht von denen des anderen lassen. Dies alles blieb jedoch nicht unbemerkt. Immer wieder warfen ihnen einige flüchtige Blicke zu, weil der kleine das schaffte was vielen diesen Abend verwehrt wurde. Mit einem Keuchen löste der Jüngere den Kuss und hauchte „Lass uns wo anders hingehen… Hier nerven die Blicke, auch wenn es einen gewissen Reiz hat…“ in das Ohr seines Gegenübers. Dieser wanderte mit den Händen zu den Seiten seiner neuen Bekanntschaft und hob ihn von seinem Schoß. Dann zog er etwas Geld aus seiner Hosentasche und legte es zu seinem Glas auf die Theke. „Dann komm“, flüsterte er und ging Richtung Ausgang. Dass der Alkohol wirklich so was mit ihm anstellen konnte war ihm selber Neu, aber es half ihm erstmal seine Sorgen zu vergessen. Soweit ist es bereits sogar gekommen. Er hatte tatsächlich vergessen warum er in diese Bar gegangen war und warum er angefangen hatte. So ging er zusammen mit dem jungen Kerl zu sich nach Hause ohne auch nur über irgendwie im Entferntesten darüber nachzudenken. Zu Hause ging der kleine dann richtig ran. Sofort presste er ihm die Lippen auf und drängte ihn mehr in die Wohnung. Zwar kannte er sich hier nicht aus, aber irgendwie war es ihm jetzt egal wo sie landeten. Seit der Bar wartete er darauf das zu kriegen was er wollte, da war es egal welcher Raum ihnen dabei Platz bot. Er verlor keine Zeit dabei ihn seiner Jacke zu entledigen und fummelte auch gleich an dessen Shirt rum. Von Schritt zu Schritt kamen die beiden dem Sofa immer näher und näher. Rücklings setzte sich der Ältere von beiden darauf und positionierte seinen Gast erneut auf seinem Schoß. Wild umschlungen sie ihre Zungen. Immer wieder blickte er in die Augen seines Gegenübers. Sie scheinen völlig zu verschlingen. Irgendwie waren sie der Grund warum er einfach nicht von dem Jungen ablassen konnte. Ihn nicht von hier weglassen wollten. Vorsichtig entkleidete er ihn von seinem verschnürten Hemd. Aber der entkleidete schuf gleich einen Ausgleich und löste Ryuichi von seinem Shirt ab. Nun saßen sie da beide oben rum völlig entblößt. Man merkte sichtlich, dass dies beiden gefiel. Insbesondere Shuns Körper reagierte heftig. Was auch nicht dem Sänger unentdeckt blieb. Denn die Bewegungen die er auf sein Becken ausübte waren eindeutig. Doch wollte der kleine Frechdachs niemals von der Zunge ablassen die ihn in diese Welle von Reizen gebracht hatte. Immer wieder keuchte er in den Kuss, was nicht ausblieb so stark erregt wie er auch war. Die Hände Ryuichis glitten hinab, an der Rückseite des Jungens. Die Fingerkuppen umspielten die einzelnen Wirbel und entlockten ihm immer wieder ein keuchen und manchmal sogar ein zuckersüßes Stöhnen welches den Kuss immer wieder unterbrach. Immer mehr bildete sich eine Schamesröte auf seinen Wangen. Wahrscheinlich hatte er mit so einem Positions- bzw. Machtwechsel gerechnet. Aber das ließ Ryuichi nun auflächeln. Dies gefiel ihm. Den kleinen auf ihm so in Ekstase zu versetzen. Hauchzart strich eine Hand nahe dem Hosenbund entlang nach vorn. Geschickt öffnete sie den Knopf ohne auch nur von seinen Lippen und der Zunge abzulassen. Doch schon änderte sich dies. Er ließ von ihm für einen Augenblick ab und hob ihn hoch. Legte ihn aufs Sofa und beugte sich über ihn. „SO ist es doch gleich schon besser…“, lächelte er lasziv und begann wieder den kleinen zu küssen. Dessen Brust begann sich immer heftiger zu heben und zu senken. Der zierliche Körper bebte regelrecht auf, unter den Flammen die sich in ihm auftaten. Sein Atem wurde auch heftiger. Immer wieder musste er aufkeuchen und als Ryuichi begann mit seinen Lippen den Körper hinab zu wandern ihn aber nicht dabei wirklich berührte musste sich der kleine wirklich zusammen reißen. Der warme Atem auf seinen Brust- und Bauchbereich trieb ihn fast eine Tomatenähnliche Röte ins Gesicht und er raunte immer wieder auf. Nun griffen seine Hände nach dem Hosenbund und zogen die Hose hinab. Strichen sie über die Beine und Füße. Ließen sie dann gänzlich auf dem Boden verschwinden. Dann glitt er wieder über den Körper. Dabei strichen seine Finger an den Innenseiten seiner Beine hinauf. Wieder schnappte er sich die Lippen. Küsste sie wild und entschlossen. Lies ihn gar nicht zu einer Pause kommen. Immer wieder schnappte das etwas unter ihm nach Luft, nur um sich gleich wieder diesen Lippen hinzugeben. Langsam schlossen beide ihre Augen dabei. Während des Kusses umspielten Ryuichis Finger flink und galant den Körper. Ließen ihm dann doch ein wenig Pause. Er legte die Stirn auf die des anderen und musste jetzt auch erst einmal nach Luft ringen. Doch plötzlich hielt er inne. Er blickte in das vor Scham glühende Gesicht und war zu keiner Tat mehr fähig. Zeitgleich schien der Schlaf des pinkhaarigen Sängers immer unruhiger zu werden. Immer wieder murmelte er die Namen Yuki und Ryuichi. Doch ließ ersterer einen fast zusammenzucken, wenn man hörte wie er ihn aussprach. In dem Tonfall lag soviel Trauer wie man sie gar nicht von ihm kannte. Davon geweckt, versuchte Hiro Shuichi wachzurütteln, doch dieser ´begann im Schlaf bitterlich zu weinen und klammerte sich regelrecht an Hiros Arm fest. „Bitte Ryu~… bitte sag es mir endlich … bitte~…“, hörte man ihn immer wieder sagen, wenn er nicht wieder „Yuki… bitte nicht … YUKI!!!!“, brüllte. Man konnte sich schon irgendwie vorstellen was er bei Yuki sah. Doch hoffte er inständig, dass es nicht das erahnte war. Immer wieder rüttelte Hiro an seinem Kumpel, ihn endlich wach zu kriegen, doch wollte dieser partout nicht wach werden. Dann wisperte Shuichi eine Zeile die Hiro jetzt nicht erwartet hätte. Er sah das pinke Etwas an und musste dann kurz auflächeln. Bevor ihm dann wieder bewusst wurde, was er jetzt eigentlich tun musste. Doch beruhigte sich sein Schlaf nun plötzlich und er ließ auch von dem Arm des Gitaristen ab. Dieser blickte nur verwundert auf den ehemaligen Schreihals ein. „Was soll’s… Hauptsache er hat sich wieder beruhigt… Und außerdem...das was er gesagt hatte wird ihn bestimmt freuen, wenn er es hört.“, murmelte er und ging dann in sein Schlafzimmer und holte von dort einen Futon den er neben das Sofa legte. Zwar würde das bestimmte noch eine sehr unruhige Nacht werden, aber er würde auf seinen besten Freund aufpassen. Schließlich tat er das seit sie klein waren. Die Bilder brannten sich in seinen Kopf. Die Szenerie in dem Tonstudio. Das Rennen durch die Gänge. Aber auch die stetigen Umarmungen in ihrer Wohnung, wenn man sagen konnte dass es ihre war. All das hatte sich in seinen Kopf gebrannt und der Traum von letzter Nacht war nicht sehr hilfreich. Teils träumte er von einer Person die er nicht erkannte. Allein bei dem Gedanken wurde ihm wieder unwohl zu mute. Dann jedoch träumte er von seinem Helfer und Mitbewohner. Das was er träumte wollte nicht in seinen Kopf hinein. „So was ist doch nicht normal … und ganz besonders nicht für einen Mann…“, murmelte er vor sich hin, während er sich ein Brötchen in den Schlund schob. Hiro sah ihn verwundert an und meinte nur: „Was ist nicht normal für einen Mann?“ Sofort stieg Shuichi die Röte ins Gesicht und er starrte nur noch seinen Teller an. Wodurch er nicht Hiros Grinsen erkennen konnte. Dieser wusste nur zu gut was sein Gegenüber meinte, wollte es jedoch aus dessen eigenen Mundwerk hören. Aber schon damals fiel es ihm schwer sich dies einzugestehen, also wieso sollte es dieses Mal anders sein? Er erhob sich und nahm sein Geschirr, welches er in der Spüle platzierte. „Ich muss gleich ins Studio. Du kannst solange hier bleiben. Fühl dich wie zu Hause. Es dürfte nämlich ein bisschen dauern bis ich wieder komme, da einiges zu besprechen ist.“, sprach er dabei. Shuichis Gesichtsausdruck beränderte sich und er murmelte nur ein „Gomen ne“ Hiro drehte sich zu ihm um und fragte sofort: Wieso entschuldigst du dich Shuichi?“ „Naja… Ihr habt doch bestimmt alle Probleme wegen mir…. Deswegen müsst ihr soviel klären.“, antworte er artig, aber mit trauriger Stimme. „Ach was Shuichi. Es steht einfach nur viel zu viel an. Mach dir darum mal keinen Kopf. Es ist nicht deine Schuld. Krieg du jetzt einfach mal einen klaren Kopf und bring deine Gedanken in Ordnung. Das ist das beste was du jetzt tun kannst. Dann werdet du und Ryuichi euch auch wieder vertragen. Denn wie gesagt er kann dir nicht böse sein.“ Dann ging er auch schon Richtung Flur. „Also entspann dich ein bisschen und genieß die Ruhe für dich.“, rief er ihm noch zu und verließ die Wohnung. Nun war er wieder alleine. Er sollte die Gelegenheit nutzen? Das war wirklich witzig. Wie sollte er auch nur ohne einen Anhaltspunkt nachdenken? Und über was überhaupt? Da kam ihm plötzlich wieder Ryuichi in den Sinn. Wieder schoss ihm die Röte ins Gesicht. Wie konnte ihm so was nur passieren? Seufzend nahm er sich sein Geschirr und transportiere es auch in die Spüle. Danach brachte er den Tisch noch in Ordnung. Sprich er legte alles zurück an seine Plätze und wischte diesen ab. Dann setzte er sich aufs Sofa und sah etwas fern, doch brachte ihn das auch nicht wirklich auf andere Gedanken. Er versuchte irgendetwas in der Wohnung zu finden was seine Gedanken ändern konnte, doch fand er nichts. Nur als er ein weiteres Mal durch das Wohnzimmer schritt, sah er ein Bild. Darauf waren er selber, Hiro, ein weiterer grünhaariger, den er schon mal im Krankenhaus gesehen hatte, und Ryuichi zu sehen. Nur trug er auf dem Bild ein großes rosa Hasenkostüm, was dem Hasen ähnelte den er in seiner Wohnung hatte. Also war da doch etwas was sie alle verband. Nur was? Er klappte das Bild um und ging auch Richtung Flur. Er hielt es hier drinnen einfach nicht aus. Zuviel war hier was er nicht verstand aber verstehen wollte. Er schnappte sich seine orangefarbene Jacke und verließ die Wohnung. Zunächst rannte er wie ein Irrer durch die Gegend, doch wurden seine Schritte langsamer als er durch den nahe gelegenen Park ging. Irgendwas verband sein Bewusstsein mit diesem Ort. Irgendwas, das ihn hier fesselte. Ihn zum hier bleiben zwang. Nur wusste er nicht was es war. Trübselig führten ihn seine Schritte über den Kieselweg. Ließen ihn diesen Ort nicht verlassen. Doch war dies nicht von Vorteil, denn je mehr er in das Innerste des Parks schritt, umso mulmiger wurde ihm. Dieser Park besaß eine Anziehungskraft und gleichzeitig Anstößigkeit, das man nicht wusste ob man bleiben oder das Weite suchen sollte. Immer schwerer wurden die Schritte, je näher an die Stelle des Parks kam wo er Yuki damals zum ersten Mal getroffen hatte. Doch ahnte er dies nicht Mal. Wie sollte er auch darauf, kommen dass er etwas mit dem wohl berühmtesten Schriftsteller Japans gehabt hatte. An der Stelle vorbeigegangen, lief es sich wieder etwas leichter. Doch konnte Shuichi sich dies einfach nicht erklären. Aber was sollte er auch drüber nachdenken? Zu einem Ergebnis kam er ja doch nie und erzählen wollte ihm ja doch keiner etwas. Also ging er weiter durch den Park und die anschließende Wohngegend. Völlig abwesend ging er Schritt für Schritt näher auf die Person zu, von welcher er versuchte Abstand zu nehmen. Doch irgendwie schaffte er es nicht. Ohne dass er es wusste, schritt sein Körper zu ihm hin und seine Gedanken. Ja diese waren sowieso die ganze Zeit bei ihm. Immer wider färbten sich seien Wangen rot. Doch konnte oder wollte er sich nicht eingestehen was diese Gefühle zu bedeuten hatten. Als er aufwachte befand er sich in seiner eigenen Wohnung wieder. Doch lag er nicht wie gewohnt morgens in seinem Bett, sondern auf seiner Couch. Außerdem brummte ihm deutlich der Schädel. Er konnte sich noch daran erinnern, dass er zu Hause zwei Bier getrunken hatte und danach raus gegangen ist. An die Bar konnte er sich auch noch erinnern. Während sein Kopf langsam Revue passieren ließ was passiert ist, schaute er sich in seiner Umgebung um. Da erblickte er seine Kleider, aber auch die von wem anders. Doch kannte er diese nicht. Als er aber neben sich blickte, sah er jemanden den er nicht sehen wollte. Dann blickte er an sich hinunter. Er schloss die Augen und seufzte. Das konnte jetzt nicht wahr sein. Plötzlich bewegte sich der Knirps neben ihm und öffnete die Augen. „Morgen…“, murmelte er, setzte sich kurz auf und legte ihm dann seine Lippen auf. Ryuichi riss nur die Augen auf und rutsche an die Lehne seines Sofas soweit er konnte. „Was denn los? Gestern Abend konntest du dich kaum noch von meinen Lippen lösen.“, murrte der kleine und sah ihn beleidigt an. „Vergiss was gestern war. Das was zwischen uns war, das kann nicht klappen.“, murmelte er und stand auf. Er hob die Kleidung des kleinen auf und reichte sie ihm. Dieser blickte erst verwirrt auf und grinste ihn dann an: „Was war denn zwischen uns?“ Doch Ryuichi schlüpfte nur in seine Sachen und sagte: „Das war nur einmalig und wird nie wieder passieren. Denn eigentlich gehört mein Herz… “ „Shuichi. „ Der angesprochene blickte ihn mit geweiteten Augen an. „Das wolltest du doch sagen oder?“, giggelte er und schlüpfte in seine Hose. „Keine Bange ich geh schon. Falls der kleine nach Hause kommt.“, meinte er und zog sich dabei sein Oberteil an, „Also den kleinen kann man echt beneiden.“ Dann machte er sich auch schon auf zur Haustür. Doch wurde er von Ryuichis Worten aufgehalten: „Er wird nicht herkommen….“ Wieder formte sich ein Grinsen auf den Lippen des Jüngeren und er sagte: „Keine Bange das wird er schon noch. Gib ihm nur Zeit.“ Dann verschwand er gänzlich im Flur. Ryuichi ging ihm noch nach. Schließlich verabschiedete man seine Gäste noch höflich, auch wenn dies kein normaler Gast war. Als er die Tür öffnete um Shun raus zu lassen rieb er sich erstmal die Augen und sah die Person vor der Tür richtig an. „Shuichi?“ Dieser schreckte plötzlich auf, wie aus der Trance erwacht und starrte die beiden an. „Wer ist das?“, fragte er sich, sprach es aber nicht aus. Hatte Ryuichi etwa einen Freund und hatte die ganze Zeit auf ihn verzichtet, weil er bei ihm war? Irgendwie verletzte ihn das. Ihn so zu sehen. Außerdem schien der Typ sogar wesentlich Jünger zu sein als er selber. Das alles wollte einfach nicht in seinen Kopf hinein und in sein Herz schon gar nicht. „Stimmt, er ist wirklich so süß wie du ihn beschrieben hattest. Na ja ich geh dann wohl mal lieber.“, meinte der Schwarzhaarige vor Shuichi. Dieser blickte etwas traurig zu Ryuichi und dann zu seinem anderen Gegenüber. „Ich störe wohl oder?“, murmelte er leise. Dies versetzte seinem Kumpel regelrecht einen Stich im Herzen. Es war klar was Shuichi jetzt dachte und falsch war es ja auch nicht. Shuichis Blick richtete sich gen Boden, wohingegen Ryuichi ihn nur traurig ansah. Er wusste einfach nicht was er sagen sollte. Wie sollte er die Situation auch erklären? Er konnte es sich selber ja nicht richtig erklären. Ab einem bestimmten Punkt hatte er einfach alles vergessen. Shun betrachtete die beiden und blickte auf einmal traurig. Aber ohne die beiden weiter zu stören ging er einfach. Seiner Meinung nach gab es hier noch genug zu klären. Er selber machte sich erstmal auf zum nächst besten Café um sich etwas Normales in den Schlund zu Kippen. Shuichi und Ryuichi standen nun stillschweigend dort und wussten nicht was sie sagen oder tun sollten. Die Situation war einfach festgefahren. Irgendwie musste das Eis doch gebrochen werden. Aber nur von wem? Beiden fehlten die Worte. Beide hatten sie Schulgefühle, dem anderen gegenüber. Doch fühlte Shuichi noch einen weiteren Schmerz in seiner Brust und zwar Enttäuschung. Enttäuschung darüber, dass Ryuichi wen anders hatte. „Wie lange…kennt …ihr euch schon?“, stotterte er dann nervös. Dabei blickte er leicht durch seinen Pony hindurch zu Ryuichi. Dieser zuckte kurz zusammen und meinte dann: „Ist das wirklich wichtig?“ Shuichi sah ruckartig auf und blickte ihn mit Tränen gefüllten Augen an. Also waren sie wirklich ein Paar. Er konnte sie gar nicht aufhalten. Die Tränen rannen ihm schlagartig über die Wangen. Fanden keinen Halt mehr. Gerade hatte er gemerkt wie er fühlte, da wurde auch gleich schon jegliche Hoffnung zerstört. Doch Ryuichi der das nicht mit ansehen konnte nahm ihn einfach in seine Arme und drückte ihn fest an sich. Er wollte Shuichi nie wieder Weinen sehn und schon gar nicht wegen ihm. Behutsam strich er ihm über den Rücken, schwieg aber. Denn er wollte das mit Worten jetzt nicht kaputt machen. Nun standen sie wieder dort. Arm in Arm. Das einzige was die Stille durchtrennte, war das immer wieder aufflackernde Schluchzen von Shuichi. Doch stoppte es plötzlich und er drückte sich von den Umarmung weg. Dann geschah das was Ryuichi nicht einmal erahnte. Shuichi Lippen lagen auf den seinen. Er begriff die Welt nicht mehr. Wieso küsste Shuichi ihn auf einmal? Kapitel 11: Kapitel 11: ~ Die wahren Gefühle eines Sängers ~ ------------------------------------------------------------- Kapitel 11: ~ Die wahren Gefühle eines Sängers ~ Shuichi klammerte sich an seine Schultern und schloss die Augen. Egal wie Ryuichi reagieren würde, er wollte es nicht sehen. Dieser Kuss war ihm einfach zu wichtig. Er wollte ihm zeigen was mit ihm los war. Wollte ihm zeigen wie er wirklich fühlte. Doch drückte der braunhaarige ihn dann weg. Shuichi sah ihn traurig an und man sah ihm schon wieder die Tränen an. Wieder fühlte er sich in dem Gedanken bestätigt, dass sein Freund mit den Typen von eben zusammen war. Ryuichi selbst etwas verlegen um sich und legte dann einen Arm um Shuichis Taille und zog ihn an sich. Nun legte er ihm die Lippen auf. Dieser weitete kurz die Augen, doch schloss er diese bald und schmiegte sich während des Kusses an die Person die ihn so glücklich machte in diesem Augenblick. Doch zweifelte er ein wenig. Wenn er ihn küsste, was war dann mit seinem Freund? War es überhaupt wirklich sein Freund? Oder täuschte er sich einfach nur? „Komm mit...“, hauchte er leise nachdem er den Kuss gelöst hatte. Shuichi sah ihn mit erröteten Wangen. Aber ohne auch nur ein Wort zu von sich zu geben folgte er der Aufforderung und ging mit Ryuichi in dessen Wohnung. Beim Eintreten überkam ihn kurz ein kalter Schauer, doch wurde dieser bald durch das wohlig warme Gefühl von den Küssen die er hier bekam, abgelöst. Denn als sie die Tür geschlossen hatten, packte er ihn an den Schultern und küsste ihn wieder. Aber egal wie schön das war, wollte Shuichi sich gewiss sein, dass das hier kein Spiel war. Also löste er kurz den Kuss und sah seinen Gegenüber fragend an. Doch blickte ihm der Sänger nicht anders entgegen. „Ist er dein Freund?“, fragte der pinkhaarige dann direkt, traute sich aber nicht ihn dabei anzusehen und blickte deshalb zur Seite. Der andere glaubte nicht was er da hörte. Glaubte Shuichi etwas wirklich dass er mit diesem Typen zusammen war? Na ja…. Anders konnte es ja eben nicht gewirkt haben. Aber wie sollte er ihn vom Gegenteil überzeugen? Schließlich hatte er heute Nacht mit diesem Jungen etwas gehabt. Das wollte er ihm aber nicht sagen. Schließlich würde das alles zerstören was gerade in den wenigen zuvor gewesenen Momenten geschehen ist. Deswegen schüttelte er einfach den Kopf und meinte: „Nein ist er nicht. Er ist nur jemand der gestern nach einem Saufgelage in einer Bar mit zu mir kam.“ Shuichi sah zu ihm auf. Wieso hatte Ryuichi getrunken? Schließlich tat er das doch sonst nie. Selbst bei irgendwelchen Feiern trank er nie mehr als man es aus Höflichkeit tat. Wieso also jetzt ein Saufgelage? Und wieso nahm er diesen Typen überhaupt mit zu sich nach Hause? So viele Fragen schwirrten jetzt in seinem Kopf umher. Es waren sogar noch mehr als zu vor. Doch merkte man ihm diese Grübelei schnell an, wenn man ihn richtig kannte. Ein weiteres Mal küsste er seine Lippen und zog ihm erst seine Jacke aus und begleitete ihn dann unter diesem Kuss etwas in die Wohnung. Dabei hielt er eine Hand fest und die andere Hand legte er einfach auf seinen Rücken. Trotz der Grübelei, schien Shuichi diesen Kuss zu genießen, denn er machte keine Anstalten diesen auch nur im Entferntesten zu beenden. Warum sollte er auch? In diesem Kuss lag schließlich die Liebe die sie füreinander empfanden. Glaubte er zumindest. Und dieser Glaube befähigte ihn dazu, ihm zu folgen. Egal wo er ihn jetzt hinbrachte. Mit geschlossenen Augen vertraute er ihm einfach, wie er es auch die letzten Wochen getan hatte. Plötzlich fanden sich beide im Schlafzimmer wieder. Zumindest Shuichi. Ryuichi hatte dieses nämlich bewusst angesteuert. Als dieser den Kuss kurz löste lächelte er seinen Freund an und meinte: „Ich könnte nie mit jemand anderes zusammen sein.“ Mit diesen Worten strich er ihn die Seiten entlang und küsste ihn auf die Wange. Shuichi stand nur still da und lächelte lieb. Das alles hatte er sich bis eben nicht ausgemalt. Ganz im Gegenteil. Alles was er sich auch nur erhofft hatte war zerbrochen, doch wuchs es gerade wieder, mit jedem Schritt den sie gingen, wieder mehr und mehr zusammen. Und hoffentlich würden sie auch noch weiter gehen. Zumindest wünschte er sich das in diesem Moment. Er wusste zwar nicht wieso, aber sein ganzer Körper schrie nachdem des anderen. Aber dem anderen schien dies nicht anders zu ergehen. Der pinkhaarige stand mit dem Rücken zum Bett und spürte wie die Finger von seinem Liebsten über die Haut unter seiner Kleidung und somit über seine Rippenknochen glitten. Aber immer nur ganz kurz, dennoch sanft genug um in seinem ganzen Körper Stromstöße auszulösen. Ihre Lippen hatten sich auch bereits wieder vereint und wollten sich nicht trennen. Auch nicht als Shuichi rücklings sich aufs Bett legte. Dabei bewegte sich der Ältere sogar mit. Als er so über ihm lag meinte er dann mit fester aber liebevollen Ton: „Ich liebe dich und das wird immer so sein. Und genau deshalb könnte ich niemals einen anderen haben….“ Bei diesen Worten schoss dem jungen Sänger das ganze Blut in sein Gesicht. Man hätte ihn vermutlich mit einer Tomate vergleichen können. Verlegen sah er zur Seite und stammelte ein „I…ich d…ich auch….“ Zwar gefiel es ihm wie er zu ihm war, doch waren ihm diese Worte einfach nur peinlich, da er bis vor kurzem selbst noch nicht wusste, dass er so empfand. Diese Gelegenheit nutzte die Person über ihm und begann seinen Hals zu küssen, was ihn dazu brachte heftiger zu atmen und auch kurz aufzukeuchen. Leise hauchte er in sein Ohr: „Du bist so süß wenn du rot wirst.“ Dann drehte er sanft Shuichis Gesicht wieder zu seinem um ihm wieder die Lippen aufzulegen. Er war einfach süchtig nach diesen. Wollte sie immer und immer wieder kosten. Immer wieder mit ihnen verschmelzen. Unter Küssen über den Hals, begann er wieder ihn zu streicheln. Wollte ihm soviel Zärtlichkeit schenken wie er nur konnte. Schließlich liebte er ihn über alles und das wollte er ihm damit auch beweisen. Falls das wirklich noch nötig war, denn schließlich lies er ihn gewähren bei alle dem was er tat. Oder war es einfach nur aus Angst? Angst darüber, dass er etwas falsch machen könnte wenn er sich weigerte? Er wollte es ganz genau wissen. Wollte sich hundertprozentig sicher sein, dass dies hier auf beidseitige Gefühle basierte. Somit ließ er von ihm ab. Shuichi sah verwirrt auf als sein Freund sich einfach nur über ihn beugte. Der warme Blick zuvor hatte sich zu seinem sonst so ernsten Gesicht gewandelt. Dieses trieb ihm eine Gänsehaut über den ganzen Körper. Fragend traf sein Blick den des anderen, welcher dann leise hauchte: “Meinst du das alles hier wirklich ernst? Willst du das wirklich tun? Denn ich will nichts mir dir tun, was du nicht willst.“ Mit dem letzten Satz weiteten sich die Augen des pinkhaarigen Sängers und es rannen ihm die Tränen über die stark geröteten Wangen. Wie kam der Mann über ihm nur auf die Idee dass er das hier nicht wollte? Glaubte er etwa er würde sich jedem flachlegen lassen, wenn dieser es so wollte? Er war doch kein billiger Stricher! Ryuichi sah ihn an und sein Blick wandelte sich erneut. Doch war er dieses Mal gefüllt von Hass auf sich Selbst und gleichzeitig von Trauer getrübt. Nun setzte er sich ganz auf und flüsterte traurig: „Tut mir leid wenn ich dich zu irgendetwas gezwungen habe….“ Doch wurde der Blick Ryuichis mit einem verstörten Blick des anderen konfrontiert. Aber es blieb keine Zeit für eine weitere Reaktion, denn schon erhob sich der Jüngere und schlang die Arme um seinen Hals. Bald darauf lagen auch ihre Lippen wieder aufeinander Zunächst wehrte sich der dunkelhaarige dagegen, doch ließ ihn der Wunsch nach dem gerade geschehenden all die Wehrversuche im Keim ersticken. Nach kurzer Zeit löste er sich aber von ihm. Die amethytfarbenden Augen blickten ihn verlegen an und er stotterte nervös: „Würde ich so was tun wenn du mich gezwungen hättest? Oder hätte ich diesen heftigen Stich in meinem Herzen gespürt, als du von mir ablassen wolltest?“ Der Angesprochene schüttelte nur mit den Kopf, denn er wusste nicht was er dazu sagen sollte. Er war einfach zu überrascht über diese Aussage. Das ganze war immer noch unfassbar für ihn. Dass Shuichi ihn auch liebte, so wie er ihn. Und dass sie nun beide hier lagen. Das alles war einfach so unvorstellbar. „Also… dann komm nie wieder auf solche Gedanken. Ich tue das, weil ich dich liebe und aus keinem anderen Grund….“, dabei wurde er wieder purpurrot und ihn verließ die, bis eben noch vorhandene Offensivität. Nun saß er wieder dort mit beiden Händen, welche zu Fäusten geballt waren, auf seinen Beinen und blickte diese an. Dabei fiel sein Blick aber auf die Männlichkeit seines Gegenübers, was ihn noch einen Ton röter werden ließ. Und genau in diesem Augenblick legte Ryuichi seine Hand auf die von Shuichi. Er nahm sie dann in seine und küsste seinen Handrücken. Zeitgleich beugte er sich hinab, so dass er ihm dabei in die Augen sehen konnte. Doch drehte sich der jüngere der beiden einfach weg, weil ihm das unsagbar peinlich war. Ryuichi hingegen nutze diese Gelegenheit und küsste ihn ein weiteres Mal den Hals seines Liebsten in Beschlag zu nehmen. Mit Schmetterlingshaften Küssen, wanderte er diesen entlang zu dessen Schlüsselbein, welches er zärtlich umküsste. „Tut mir Leid Shuichi. Es war einfach nur so unglaublich, dass das hier Wirklichkeit ist und kein Traum. Ich liebe dich schon so lange, dass ich schon gar nicht mehr daran geglaubt habe diesen Moment mit dir zu erleben.“, versuchte er seine Worte vorhin wieder gut zu machen. Die amethysthfarbenden Augen blickten ihn erneut an. Doch lag nun nicht nur Verlegenheit in ihnen sondern auch Wärme umhüllt von Gerührtheit. Diese Worte waren einfach nur Traumhaft. Sie rannen durch seine Ohren hinab in die verstecktesten Tiefen seines Herzens. Wieder trafen sich ihre Lippen und zeigten ihren Zuneigung für den jeweils anderen nur all zu gern. Der Kuss wurde nicht von Leidenschaft beherrscht. Eher lagen die Gefühle zueinander darinnen. Sanft legte der Ältere die Arme um die Taille seines Geliebten und zog ihn an sich. Dieser hatte seine Hände auf die Brust des Sängers gelegt und die Augen bereits geschlossen. Sich an seinen Liebsten schmiegend löste er den Kuss und blickte ihn von unten mit halb geschlossenen Augen an. „Ryu...“, doch weiter konnte er nicht sprechen, denn der braunhaarige legte ihm einen Finger auf die Lippen und sah ihn liebevoll an. Gleichzeitig strich die andere Hand unter das Oberteil und schob es ein wenig nach oben. Nickend ließ der Jüngere den weitaus Älteren gewähren. Genoss die Zärtlichkeiten die ihm zu Teil wurden. Seufzte wohlig auf, als sein Hals erneut mit Küssen bedeckt wurde. Er streckte diesen sogar durch um noch mehr Platz zu bieten und ihm sein Wohlwollen auszudrücken. Die Seufzer die er indes immer wieder kurz ausstieß drangen durch das Ohr in das tiefste Innerste von Ryuichi und ließen ihn kurz erschaudern. Wieder trafen sich ihre Blicke und kurz darauf zog er seinem jüngeren Liebsten das Oberteil über den Kopf. Ein Kuss folgte auf die Stirn und seine Hand wanderte über den Nackenbereich des anderen. Immer wieder war er ihm nahe gewesen in der Zeit die Shuichi bei ihm war, doch war er ihm nie so nahe. Geschweige denn hätte er sich getraut so weit zu gehen. Und erneut trafen sich ihre Lippen. Immer wieder trafen sie sich, als wollten sie sich niemals trennen. Aber auch Shuichi blieb nicht untätig. Etwas schüchtern und mit zittrigen Händen wollte er Ryuichi seines Oberteiles erleichtern. Doch dieser nahm nur die Hände von Shuichi und flüsterte: „Du musst das nicht tun.“ Aber Shuichi schüttelte nur den Kopf ohne darauf zu antworten und zog er ihm das Stück Stoff über den Kopf. Dabei überkam ihm wieder eine Röte auf den Wangen. Genau in diesem Moment packte sein Liebhaber ihn an den Schultern und legte ihn sanft in die Kissen zurück. Mit Küssen bedeckend wanderte er mit seinen Lippen über die Brust und den Bauch des pinkhaarigen Sängers. Dessen Körper erbebte regelrecht unter dieser sanften Liebkosung. Beide gaben sich dem anderen hin mit jeder Faser ihres Körpers und ihrer Seele. Wollten dem anderen alles überlassen. Ihm seine unendliche Liebe beweisen. Später lagen sie Arm in Arm in dem weichen Stoff des Bettes. Nur ihr stetiger Atem verriet dass sie noch lebten. Beide schlummerten dahin wie kleine unschuldige Lämmer. Doch ruhte Shuichi nicht lange. Langsam hoben sich seine Lider und seine amethystfarbenden Augen blickten auf seinen Freund. „Ryu...“, hauchte er mit einem sanften Ton. Ihn und seinen Bettgefährten hatte es vollkommen erwischt und das hatten sie in dieser sich eindeutig gegenseitig bewiesen. Sich vorsichtig aus der Umarmung lösend, strich er seinem Liebhaber eine Strähne aus dem Gesicht, bevor er sich dann erhob um noch einmal einen Blick auf ihn zu werfen. „Ich liebe dich …“, in diesem Augenblick kam ihm das Gesicht eines gewissen blonden Schriftstellers in den Kopf und das Bild war keines das er aus dem TV kannte. Auf diesem Bild hatte er nur eine schwarze Jeans Hose an und sein Oberkörper war völlig entblößt, bis auf ein Handtuch, das er über die Schulter gelegt hatte. Noch dazu hielt er eine Dose in der Hand und mit der anderen umfasste er das Ende des Handtuchs. „Hey Nervensäge…“, hörte er dazu in seinem Kopf. Er schüttelte sofort den Kopf, wodurch die rosa farbenden Haare wie wild umher flogen. Seine Lider senkten sich wieder. Der Blick schien nun tranceartig zu sein. „Yuki“, seufzte er auf. Wie gesteuert bewegte er seinen Körper zu seinen Kleidern und schlüpfte in diese. Seine Schritte führten ihn durch die Wohnung, als würde er sie gar nicht wahrnehmen. Nur in Pullover, Hose und Schuhe gekleidet verließ er dann die Wohnung. Sich immer noch in diesem tranceartigen befindend, spazierte er durch den Park, der ihn damals zu der Person geführt hatte, welche jetzt durch seinen Kopf schwirrte. „Yuki… wo bist du nur…“, vergessen war das was in der Nacht geschehen war. Nun war Yuki wieder in seien Gedanken und niemand anderes. Mehr und mehr näherte er sich der Wohnung seines eigentlichen Liebsten. Egal was damals geschehen war. Er sehnte sich nach diesem Schriftsteller. In der Zwischenzeit begann auch der andere wach zu werden. Anfangs war er och zu schlaftrunken um zu realisieren, dass er wieder völlig allein war. Doch brauchte es auch nicht allzu lang bis ihm auffiel, dass seine andere Bettseite völlig leer war. „Shuichi?“ Mit einer Boxershorts bekleidet ging er durch die Wohnung und suchte nach seinem Freund, doch fand er diesen nirgends vor. Nun wurde ihm bange. Es war auch nirgends eine Nachricht die er geschrieben hatte. Aber es war auch nirgends eine Spur seiner Kleidung zu sehen. „Wo könnte er nur sein?“, fragte er sich und begab sich zurück ins Schlafzimmer um sich dort anzuziehen. „Ich muss ihn suchen. Jetzt wo ihn endlich habe, will ich ihn nicht wieder verlieren.“ Man sah ihm die Trauer und die Sorge an die in ihm war. Mit total verkehrt zugeknöpfter Jeansjacke eilte er dann aus der Wohnung, um erstmal die nähere Umgebung abzusuchen. Irgendwo musste er ja sein und er würde ihn auf jeden Fall finden. Koste es was es wolle. Immer wieder rief er bei sich zu Hause an, in der Hoffnung Shuichi würde doch noch dort ankommen und den Anruf mitbekommen. Auch versuchte er es einige Male auf Shuichis Handy, aber selbst dort war er nicht zu erreichen. Die Angst nahm mehr und mehr zu, mit jedem Schritt den er machte. Angst davor, dass ihm was zugestoßen sein könnte. Dennoch blieb die Frage im Raum, warum Shuichi überhaupt raus gegangen ist. Schließlich sah es nicht so aus als sei er gewaltsam dort weggeholt worden. „Wo bist du nur Shuichi? War das alles gestern nur ein Traum? Aber warum spüre ich dich, dann noch so nahe bei mir? Als seiest du immer noch bei mir? Wieso spüre ich dann noch deine Anwesenheit so tief in meinem Innersten. Sag mir doch wer warum….“ Langsam wusste er weder ein noch aus. Er hatte jeden Ort abgesucht den es abzusuchen galt, selbst in NG hatte er die Räumlichkeiten auf den Kopf gestellt. Doch blieb Shuichi unauffindbar. Wieder waren sie da. Diese Vorwürfe über das Verschwinden Shuichis. Da hatte er ihn ein weiteres Mal wieder nachdem er verschwunden war und verlor ihn am nächsten Tag gleich wieder. Im Moment schien wirklich alles schief zu laufen. Er wollte doch wirklich nur, dass er und Shuichi glücklich sein können egal wie sie es wären. Zusammen oder allein. Hauptsache er müsste Shuichi nicht mehr leiden sehen. Je näher er dem bekannten Bauwerk kam, desto mehr liefen ihm die Tränen über die Wangen und sein kompletter Körper versteifte sich mehr und mehr. Wieder stand er vor der Klingel. Genau wie damals. Damals als er ihn zum Konzert einladen wollte. Völlig nervös wollte er klingeln, doch wollte sein Finger partout nicht den Knopf drücken. In diesem Augenblick wurde er, ebenfalls wie damals von einer ihm bekannten Stimme. „Yuki…“, schluchzte er auf und drehte sich stockend um. Sofort trafen ihn zwei gelbgolde Augen. „Was willst du hier? Hat dir das letzte Mal nicht gereicht? Muss ich dir noch mal zeigen wie du mich nervst?“, er drängte ihn an Wand wie damals im Fahrstuhl, doch gab es jetzt keine Hoffnung darauf, dass dies eine gute Zukunft geben könnte. „Yuki… ich….“, versuchte er zu antworten aber bekam nichts heraus. „Du was? Du bist ne kleine Nervensäge die mir vollkommen egal ist.“, seine Augen blitzen regelrecht auf und Shuichi presste sich selbst nur an die Wand aus Furcht das Ganze noch einmal durchleben zu müssen. „Yuki... bitte nicht… tu das bitte nicht….“, sein Flehen war wirklich erschütternd. Niemals hätte er gedacht, dass er so eine Angst vor seinem ehemals Geliebten haben würde. Der vollkommen versteifte Körper begann zu zittern. Alles in ihm schrie nach Flucht, doch konnte er sich nicht rühren. Irgendwas hielt ihn an dieser Stelle fest. „Wieso Yuki? Wieso ist es so gekommen? Wieso hast du das getan? Ich l... lie…“, doch brachte er letzteres nicht über die Lippen. Alles hatte sich geändert. Die letzten Wochen hatten sein Herz gewandelt. Die darin befindenden Gefühle geändert. Sie regelrecht umgelenkt. Auf eine Person die ihm wirklich nahe war und dessen Gegenwart er noch nie zu vor so sehr gespürt hatte wie jetzt. Nun hatte er wieder das Bild vor Augen von der Person die er wirklich liebte. Dies war die Person die jetzt in seinem Leben wichtig war und niemand anderes sonst. „Weil ich dich hasse. Du bist eine richtige Nervensäge. Immer wieder heulst du und jammerst wie ein kleines Kind. Das regt mich auf und geht mir auf den Geist. Zwar warst du manchmal süß, aber nur solang es um den Sex ging, sonst warst du echt nervig. Und jetzt komm mir nicht, damit dass du mich doch so sehr liebst. Ich tue das nämlich nicht. Also verschwinde aus meinem Leben!“, man sah ihm an, dass er das alles durchaus ernst meinte. Shuichi wurde aus seinen Gedanken gerissen. Diese Worte trafen ihn hart. Härter als jeder Schlag den er in seinem bisherigen Leben einstecken musste. Seine Pupillen weiteten sich und er sackte vor Schock an der Wand hinunter und auf seine Knie hinab. Er hätte einiges erwartet, aber nicht solche Worte. Noch war die Erkenntnis über die neu gewonnene Liebe zu frisch, als dass er den Verlust der alten durch solche harten Worte einfach so verkraften könnte. „Gib es auf du Möchtegernsänger. Es ist aus und vorbei, also hau ab.“, hämmerte er verbal weiter auf den pinkhaarigen ein. Dieser saß nur am Boden und krallte sich in seine Hose. Die Tränen trafen den Stoff dieser Hose und auch die Hände. „Wie kannst du so was sagen Yuki? Wie kannst du nur?“, er schüttelte den Kopf und wischte sich mit einem Ärmel die Tränen weg. Der angesprochene Schriftsteller schwieg aber, denn er hatte keine Lust darauf weiter einzugehen. „Wäre es doch besser gewesen hätte ich mich nie wieder erinnert. Hätte ich mich nur an das erinnert was in den letzten Wochen geschehen ist. Dann… dann müsste Sakuma-san auch nicht so leiden.“, wieder war er zu den Förmlichkeiten zurückgekehrt die er vor dem Gedächtnisverlust immer angewandt hatte. Yuki, der gerade gehen wollte, drehte sich noch mal um und hob eine Augenbraue. „Das war also der Grund warum er mich nicht schon eher belästigt hat….“, er sprach mehr in Gedanken mit sich selbst, als dass er zu seinem ‚Besuch’ sprach. In Windeseile eilte ein wesentlich älterer Mann durch die nahe liegenden Straßen. Diese Person schien verzweifelt etwas zu suchen. Etwas sehr wertvolles, denn die Suche sah mehr als hektisch aus und seine Schritte fielen selbst für einen Spurt außergewöhnlich groß aus. Was war bloß das Objekt seiner Suche? Würde er es finden? Kapitel 12: ie wahren Gefühle eines Sängers Part 2 --------------------------------------------------- Kapitel 12: ~ Die wahren Gefühle eines Sängers Part 2 ~ Wie vom Blitz getroffen war ihm eine letzte Möglichkeit in den Sinn gekommen, wo er noch sein könnte. In gewisser Wiese hoffte er ihn hier zu finden und in gewisser Weise auch nicht. Hauptsache er litt nicht wieder Qualen, egal welcher Form sie auch eintreffen würden. „Shuichi… Shuichi… Shuichi…“, immer wieder wisperte er völlig außer Atem den Namen seines Liebsten. An einer Ecke stehen bleibend, holte er erstmal tief Luft und kam zur Ruhe, bevor er sich entschloss weiter zu gehen. Schließlich musste es, seiner Erinnerung nach, hier irgendwo in der Nähe sein. Oft genug hatte er ihn dort besucht oder hingebracht wenn er zu ihm gekommen war. Immer wieder versuchte er ihm beizustehen so gut er es konnte. Auch dieses Mal würde er es versuchen, sofern er ihn noch als Freund akzeptieren könne. Schließlich hatte er ihm alles verheimlicht. Würde er ihm dies jemals verzeihen können? Doch wollte er jetzt nicht schon die Hoffnung aufgeben. Die Hoffnung darauf, dass alles wieder gut werden würde. Immerhin würde er ihm noch alles erklären. Danach würde es an Shuichi liegen. Ob er ihm verzeihen würde, oder ob er ihn hassen würde. Alles lag in seinen Händen und Ryuichi selbst müsste dies dann akzeptieren, sofern letzteres zutreffen würde. Stille herrschte zwischen den beiden Parteien. Shuichi wusste nicht wie er agieren sollte und Yuki war das alles eigentlich egal, aber dennoch blieb er stehen. Beide schwiegen sie vor sich hin. Shuichi aber hatte sich bereits wieder aufgerappelt und war nun wieder ein kleines Stück von der Wand entfernt. Ein zarter rosa Ton färbte seine Wangen, da er über das Eingeständnis seiner eigenen Gefühle in Scham versank. Der blonde Schriftsteller stand in der Haustür, während sein ehemaliger Liebhaber beschämt den Blick zum Boden richtete. Genau in diesem Moment stieß der andere Sänger zu den beiden hinzu. „Wusste ich es doch, dass ich dich hier finde…“, ein Blick musterte die Beiden und die ganze Situation und ließ ihn aufseufzen. Shuichi schien sein Glück nun doch gefunden zu haben. Zumindest machte alles den Anschein. „Shuichi…“, wisperte er und ging auf seinen einmaligen Liebhaber zu. Dieser zuckte zusammen, als er die bekannte Stimme seines Freundes hörte. Der erst aufschnellende Blick, wanderte dann aber gleich wieder ‚gen Boden. „Ryuichi… Was machst du denn hier?“, fragte er in einem verschüchtert traurigem Ton. Festgefahren in ihrer Lage, standen sie nun hier. Keiner traute sich etwas zu sagen. Jedoch verließ Yuki bald die beiden mit seinem üblichen, nichts sagenden, Blick. Shuichi sah ihm nach und seufzte leise, bevor er sich dem braunhaarigen Sänger zu wand. „Du erinnerst dich wieder?“, seine Frage wurde mit einem schüchternen Nicken kommentiert, woraufhin Ryuichi innerlich seufzte. „Also wird er wohl auch zu ihm zurückgehen. Wie er es jedes Mal tat.“, seine Gedanken waren mehr und mehr von dem Verlust Shuichis geprägt als je zuvor. Das lag wohl daran, dass er ihm nun gegenüberstand. Aber nicht wie üblich, denn jetzt hatte er all seine Erinnerungen zurück. „Willst du wieder ganz normal ins Leben einsteigen, so wie du sonst gelebt hast?“, wieder nickte Shuichi nur und betrachtete weiterhin den Boden. Er wollte Ryuichi nicht zeigen wie verlegen ihn das Ganze jetzt alles machte. Zwar hatten sie schon miteinander geschlafen, aber das hier war irgendwie anders. Heute Morgen hatte er sein Gedächtnis noch nicht wieder, aber nun hatte er es wieder und einen klaren Strich zwischen sich und Yuki gezogen. „Ohne mich wird es wohl besser sein. Schließlich hat er wegen mir Yuki betrogen. Auch wenn ich ihn nicht gern zu ihm gehen lasse. Wenn er es will muss ich ihn gehen lassen.“, mit langsamen und leisen Schritten ging er weg und ließ seinen Freund stehen wo er war. Dieser bekam erst zu spät mit, dass man ihn verlassen hatte. Er war so sehr in seine Gedanken vertieft, wie er Ryuichi alles gestehen konnte, dass er seine Umgebung vergessen hatte. Doch nun war er weg. „Ryuichi?“, flüsterte er und sah sich um, ob er nicht doch noch irgendwo war, doch Fehlanzeige. Er war wieder völlig allein. Hatte er sich das alles eingebildet? War Ryuichi vielleicht doch nicht hier gewesen? „Nein!“, rief er sich selbst zu um sich von den Zweifeln zu lösen. Ryuichi war hier, da war er sich sicher. Nur wieso war er weg? Wieso ist er nur gegangen? Das alles hatte keinen Sinn. Sofort versuchte er ihn einzuholen. Er musste rauskriegen was los war. Was er nicht wusste, dass Ryuichi einen ganz anderen, viel längeren Weg nahm, da er sich selbst jetzt erst einmal beruhigen musste. Shuichi selbst, nahm aber den direkten Weg, den er immer ging und machte sich sofort auf den Weg zu seinem Idol. „Hoffentlich habe ich nichts Falsches getan oder gesagt, oder ist er vielleicht sauer, weil ich heute Morgen einfach weg war?“ Beide wanderten sie durch die Straßen und beide waren sie mit den Gedanken bei dem jeweils Anderen. Doch verfolgten beide andere Absichten. Shuichi wollte mit Ryuichi reden, dieser hingegen wollte dem anderen aus dem Weg gehen. Wie sollten sie da je wieder zueinander finden? Würden sie dies überhaupt jemals wieder tun? Fragen um Fragen stellten sich um die Zukunft der beiden, sofern es eine geben würde. Fragen die nur die Zukunft beantworten könnte. Insgeheim hatte er es geahnt, aber nach dieser Zusammenkunft der beiden hatte er irgendwie gehofft, dass es doch nicht so kommen würde oder dass er sich für ihn entschiede, wenn er sein Gedächtnis wieder hätte. Aber da hatte er sich wohl getäuscht, doch konnte er das jetzt nicht ändern. Wenn sich alles in ihm gelegt, würde er auch wieder normal mit Shuichi reden können, darüber war er sich sicher. Irgendwie musste es ja in der Zukunft klappen. Er würde alles dafür tun, damit diese Freundschaft nicht zu Grunde gehen würde. Indes gingen Shuichi die Fragen nicht mehr aus dem Kopf warum Ryuichi dies getan hatte und was jetzt passieren würde. Das kam alles so plötzlich und jegliche Erklärung, dass er es gar nicht richtig begreifen konnte. Sie fühlten doch beide dasselbe. Wieso also ist er einfach gegangen? Oder war das alles nur eine Masche um ihn nur soweit zu kriegen? War deshalb auch der andere Typ am Morgen bei ihm gewesen? Während er immer schneller ging schüttelte er den Kopf. Das konnte nicht sein und das wollte er auch nicht glauben. Ryuichi war ein aufrichtiger Mensch und bestimmt waren es auch seine Gefühle. Denn im Gegensatz zu Yuki spürte er bei ihm die Sanftheit in seinen Berührungen und eine Geborgenheit wenn er bei ihm war, wie er sie bei Yuki nie verspürt hatte. Diese Gefühle, konnte man sich doch nicht eingebildet haben, geschweige denn vorgespielt haben. Also warum? Warum ist er also abgehauen? „Ryuichi… ich liebe dich doch.“ Es war bereits später Abend als er nach Hause kam. In den Fahrstuhl eingestiegen, drückte er die Nummer seines Stockwerks und entspannte etwas in der Einsamkeit des eisernen Raumes. „Zum Glück läuft um diese Zeit hier keiner mehr umher. So sieht mich wenigstens keiner. Ich glaub ich such mir demnächst ein eigenes Haus, da muss ich dann wenigstens nicht darauf achten b jemand da ist. Und so ….“, er seufzte und lehnte sich nun an die Wand des Fahrstuhls, „Und so findet er mich auch erstmal nicht. Das wird das Beste sein. Für ihn, für mich und ganz besonders für unsere Freundschaft.“ Erneut seufzte er und schloss kurz die Augen um kurz zu entspannen. Doch wurde diese kurze Phase, von dem Geräusch des Fahrstuhls, kurz darauf beendet. Gleich würde er ein entspannendes Bad einlassen und einfach all die Geschehnisse des Tages vergessen. Er würde den Alltag, Alltag sein lassen und selbst einfach alles zurücklassen. Doch wurden seine Pläne gleich zerstört, als er um die Ecke bog und auf seien Haustür zuging. Denn dort befand sich all das, wovor er zu fliehen versuchte. Aber irgendwie schien Shuichi nicht so glücklich zu sein, wie er es eigentlich sein sollte. Ganz im Gegenteil, er saß in der Ecke neben der Tür und war ganz verheult in seinem Gesicht. Die Beine hatte er dicht ans ich herangezogen und er schien dennoch zu schlafen, egal wie viel Trauer sein Körper ausdrückte. „Was machst du hier Shuichi? Solltest du nicht glücklich mit Yuki zusammen sein?“, dachte er sich als er ihn so sah. Wieso musste er jetzt hier auftauchen? Wollte er doch all seine Gefühle, die über Freundschaft hinausgingen, begraben. Doch wie sollte er dies tun, wenn Shuichi ihm immer wieder nahe kam? Was sollte er nur tun? Ihn hier sitzen lassen, konnte er ihn ja schlecht, aber mit rein nehmen? Konnte er das? Doch bei diesem Gesicht konnte er nicht anders. Er ertrug es einfach nicht Shuichi weinen zu sehen und das würde sich auch nie ändern. Also nahm er seinen Schlüssel leise aus der Hosentasche und schloss schon mal die Türe auf. Danach ging er zu Shuichi und nahm ihn auf die Arme, doch kam er nicht ein Mal zwei Meter weit, denn sofort klammerte sich der andere mich solch einer Wucht an ihm fest, dass sie beide zu Boden gingen. „Itai…“, wimmerte Ryu kurz auf und kniff die Augen zusammen vor Schmerz. „Was der wohl träumt?“, sprach er leise und wollte sich wieder aufraffen, als er ein Schluchzen hörte. „Wenn das ein Traum ist, dann soll er nie aufhören. Bitte, lass ihn nie enden.“, man hörte nur wie er diese Worte in die Jacke schluchzte, in welche er sich begonnen hatte zu krallen. „Shuichi?“, fragend drückte er ihn weg u, in dessen Gesicht zu sehen, doch versetzte ihn dieser Anblick ein regelrechten Stich in seinem Herzen. Wieso weinte er? Hatte Yuki ihm etwa wieder etwas angetan? Was anderes viel ihm in diesem Moment aber auch nicht ein. Was sollte auch anderes passiert sein? „Warum? Warum bist du gegangen?“, gab er immer wieder von sich. Immer und immer wieder. Ryuichi verstand nicht. Immerhin wollte er Shuichi doch sein Glück gönnen. Auch wenn er es anzweifelte, dass es Glück war, aber er konnte ihn ja schlecht zwingen bei sich zu bleiben. War das denn so falsch ihn ziehen zu lassen? „Erst fragst du mich ob ich mein Leben fortsetzen will und haust dann ab. Wenn du mich nicht bei dir haben willst, dann stell mir nicht so eine Frage.“, um seine Verzweiflung zu unterstützen hämmerte er regelrecht auf Ryuichis Brust ein. „Du bist so ein Idiot. Ich liebe dich und mein Leben will ich natürlich auch fortführen, aber das ist doch an deiner Seite. Die letzten Wochen waren mein neues Leben und genau das werde ich fortsetzen und kein anderes. Ein Leben an deiner Seite und nicht eines an Yukis. Verstehst du das nicht? Du bist so ein Hornochse!“ Er wusste zwar nicht, dass diese Aussage vor Yukis Wohnung ausschlaggebend war, dennoch beschwerte er sich genau darüber. Der Ältere der beiden sah seinen Geliebten nur an, bevor er ihn dann küsste. „Weißt du Shuichi, das sich dich mindestens genauso liebe?“ Nur hätte ich das lieber aufgegeben als unsere Freundschaft zu ruinieren, wenn du zu Yuki zurückkehrst. Seit ich mich in dich verliebt hatte, dachte ich an nichts anderes als an dich und wie ich meine Gefühle vor dir verbergen könnte und dir dennoch nahe sein konnte. Ich wollte einfach nicht, dass du es merkst. Denn ständig wurden die Gefühle für dich von Angst begleitet. Die Angst dich zu verlieren, weil du diese Gefühle nicht sehen wolltest. Nicht zwischen uns. Als das mit Yuki geschah, wollte ich dich unbedingt bei mir haben. Dich vor allem schützen was dich auch nur an ihn erinnern konnte. Doch war ich dazu wohl nicht in der Lage. Ebenso wie ich deine Gefühle nicht trügen konnte, konnte ich dein Herz auch nicht trügen.“, während er so auf ihn einsprach, umschlang er sanft Shuichis Taille. Doch nur um ihn bei sich zu behalten, auch wenn dieser weder Anstalten machte zu gehen oder gar nach hinten zu kippen. Ganz im Gegenteil, er sah seinen Freund an. Sein Gesicht konnte gar nicht ausdrücken wie glücklich er über diese Worte war. Sein Herz schien ihm schon aus der Brust zu springen, so sehr schlug es in diesem Augenblick. Vor Freude rannen ihm sogar die Tränen über die Wangen. Wie sehr hatte er gefürchtet dass er ihn hasse und deswegen abgehauen ist. Doch als er diese Worte von ihm hörte konnte er nicht anders als ihm die Arme um den Hals zu legen und ihn einfach zu küssen. „ich liebe dich auch Ryuichi…“, wisperte er mit einem stark erröteten Gesicht. „Darf ich bei dir bleiben?“, er schmiegte sich dabei an ihn, weil er ihn dabei nicht ansehen wollte. Zu verlegen machte es ihn, Dennoch zitterte sein ganzer Leib vor Angst, Angst doch noch abgewiesen zu werden. Plötzlich wurde er am Hinterteil gefasst und hochgehoben. Das fragst du wirklich noch?“, als er ihn schon hochgehoben hatte und in die offene Wohnung eintreten wollte, packte ihn aber die Lust den anderen zu küssen. Er presste ihn an die Wand und sich zwischen dessen Beine, da er ihn ja immer noch auf den Armen hatte. Leidenschaftlich legte er ihm die Lippen auf. Beide waren mehr als nur erfasst von ihrer Liebe. Voll und ganz eingenommen. Innerhalb des Kusses. Krallten sich die Finger in Ryuichis Pullover, während die Beine sich um das Becken des anderen schlangen und ihn noch mehr an sich pressten. „Mhm…Ryu…“, vollkommen überrumpelt von dessen Handlungen, konnte er einfach nur noch seinen Körper agieren lassen. Sein Verstand war völlig ausgeschaltet oder man konnte sagen, alles was in seinem Kopf rumspukte war Ryuichi. Ryuichi und seine Liebe zu ihm und welche ihm selbst auch Teil wurde. Als sie es beide doch noch geschafft hatten sich zeitweilig von einander zu lösen und in die Wohnung zurückzukehren, ließ Ryuichi ihn selbst jetzt nicht runter. Eher festigte er den Griff sogar noch und trug ihn einfach durch die Wohnung, ehe er dann aber wieder an einer Wand anhielt und Shuichi wie zuvor an die Wand drückte. „Glaubst du allen ernstes ich würde dich jetzt noch gehen lassen? Jetzt wo du nun endlich mir gehörst? Wie sollte ich dich da noch gehen lassen können?“, schmetterlingshaft küsste er über die Halsbeuge des anderen, während seine Hand unter sein Oberteil glitt und sachte begann seinen bebenden Bauch zu streicheln. „Nie wieder lass ich dich gehen. Nun bist du endlich Mein.“ Erneut küsste er ihn heiß um ihn dann endgültig ins Schlafzimmer zu tragen. Dort legte er ihn sanft auf sein Bett. Sein Oberteil zog er dann selbst auch schon mal aus, bevor er sich über Shuichi beugte und ihn ebenso sanft küsste, wie er ihn hier platziert hatte. Die Lippen des jüngeren waren vor Lust und einer gewissen Erregung schon Erdbeerrot geworden. „Ryu…“, lusttrunken blickte er ihn nach dem Kuss an. Seine Lippen formten sich, als ob er etwas sagen wollte, doch konnte er nicht. Zu sehr eingenommen war er davon. Dass er endlich die Liebe von Ryuichi bekam, die er sich so sehr wünschte. Er legte ihm die Arme um den Hals und zog ihn wieder in einen Kuss. All diese Gefühle, die ihn durchströmten, wenn sie allein nur so vereint waren, wollte er ewig spüren. Wollte sie ewig sein Eigen nennen können. Er legte all seine Gefühle in diese Konfrontation ihrer Lippen. Wollte ihm so nochmals verdeutlichen wie er fühlte. Nicht oft genug konnte er ihm sagen oder zeigen wie er fühlte. Jede Situation wollte er dazu nutzen. Sei es jeder noch so kleine Kuss oder jede noch so kleine Zärtlichkeit. Ryuichi gehörte jetzt ihm und er gehörte Ryuichi. Mehr zählte jetzt nicht mehr. Jede einzelne Berührung schien Shuichi, immer wieder erneut in Ekstase zu bringen. Sein Körper schrie gerade zu danach von den Fingern und Lippen Ryuichis berührt zu werden. So schnell würde, das aber auch nicht aufhören. Diese Nacht würde nur ihnen gehören. Ganz anders, als beim letzten Mal, war nun alles endgültig. Nichts stand mehr zwischen ihnen. Weder die Vergangenheit noch Yuki. Alles war bei Seite geräumt worden. So konnte Ryuichi diese Nacht vielleicht auch den letzten Schritt tun, ohne sich dabei selbst zu hassen. Denn beim letzten Mal, hätte er sich am liebsten selbst geohrfeigt. Shuichi so Nahe zu kommen, obwohl er ihn so belog. Das war einfach nicht richtig. Dennoch konnte er nicht anders. Aber war es dieses Mal anders? Schließlich hatte Shuichi es selbst raus gefunden. Er erhob sich und stützte sich mit den Händen in den Kissen ab, nur um seinen Freund zu mustern. „Ist es richtig? Schließlich habe ich dich belogen…“, doch weiter kam er nicht, denn Shuichi zog schon ein schmollendes Gesicht, was ihm zum innehalten zwang. „Du bist so ein Baka.... Klar ist es richtig, sonst würde ich dich nicht machen lassen. Du kannst manchmal wirklich dumme Fragen stellen.“, er nahm das Gesicht des anderen in seine Hände und küsste ihn zierlich aber dennoch fordernd nach mehr. „Ich liebe dich und das heißt du kannst machen was du willst mit mir. Unter einer Bedingung.... Mach mich dein Eigen! Nimm mich zu dir und verlass mich nie wieder. Liebe mich so sehr du kannst. Und wenn ich vor Lust zerschmelze, liebe mich!!!“, verzweifelt plapperte er diese Worte und verhaspelte sich dabei öfters und lief puterrot an. Er hatte diese Worte wirklich gesagt und konnte sie nicht zurück nehmen. Doch wollte er das? Nein! Niemals! Er wollte auf Ewig Ryuichi gehören. Seinem Idol und seiner großen Liebe. Also sollte dieser endlich weitermachen und nicht solche Gedanken in seinem Kopf spinnen. „Wie du wünscht.“, lächelte er frech und küsste ihn erneut. „Aber wenn jetzt sagen würdest du willst wieder gehen. Dann werde ich dich einsperren und niemals gehen lassen. Denn du wirst mir gehören. Für wirst du an meiner Seite bleiben und mein größter Schatz sein.“ „Ryu.“, ihre Lippe wieder zusammenführend, ließen sie nun alles heraus. All ihre Liebe, all ihre Leidenschaft. Alles was sie auch nur in ihrem tiefsten Innersten fühlten. Alles wollten sie dem jeweils Anderen zeigen und ihm schenken. Am nächsten Tag, kuschelte sich Shuichi noch schlaftrunken in das Bett und schmunzelte vor sich hin. Sein Geliebter war in der Zwischenzeit in die Küche verschwunden und wollte Frühstück für sich und ihn machen. Schließlich waren sie ziemlich ausgelaugt. Besonders Shuichi konnte sich kein Stück mehr bewegen. Auf dem Bauch liegend hüllte ihn die Decke gerade mal Spärlich ein. Lediglich sein Hinterteil war verdeckt wie ein Teil seiner Beine. Seien Arme umklammerten das Kopfkissen und genossen die Wärme welche noch in ihm steckte. „Sag mal Shuichi. Willst du mich erneut verführen so wie gestern?“, er lachte leicht und stand mit seinem Stofftuch um die Hüften geschlungen in der Türe und hielt das Tablett mit seinen Händen fest. Der angesprochene Liebhaber drehte sich ein Wenig mit dem Oberkörper zu ihm hin und sah ihn mit einem noch etwas verschlafenen Blick an. „Wieso verführen?“, dabei röteten sich seine Wangen bei den Gedanken an den vorherigen Tag. „Wie ich sehe, weißt du was ich meine. Bei dem Anblick hab ich nämlich nicht übel Lust noch mal über dich herzufallen oder gar zwei oder drei Mal. Shuichi versteckte sein Gesicht in dem Kissen und murmelte irgendwas vor sich hin, weswegen Ryuichi wieder auflachte und mit dem Tablett zum Bett zurückkehrte. „Du bist süß wenn du verlegen bist. Aber noch süßer wenn du rot wirst und dabei so verführerisch aussiehst.“, er stellte das Tablett auf den Nachttisch und krabbelte ins Bett um an dem Ohr Shuichis zu knabbern. „Ich liebe dich. Mehr als alles Andere auf der Welt.“ „Ich dich auch.“, kam es aus dem Stoff hervor und Shuichi hob seinen Kopf ein wenig an um seinen Freund anzusehen. „Ich bin glücklich, wirklich glücklich.“ „Das will ich doch wohl hoffen.“, grinste er und strich ihm durch die Haare. Endlich waren sie zusammen und konnten ihre Liebe genießen. Endlich hatten sie es geschafft sich zu finden, auch wenn es einige große Hindernisse gab die sie zu überwinden hatten, so war lediglich das Ziel das Wichtigste. Nun würden sie sich nie wieder hergeben. ~ENDE~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)