Shuichis Leiden und das erhoffte Happy End von XxSakuxX (doch wird dies überhaupt passieren? ~EXTREME schreibphase~) ================================================================================ Kapitel 6: Kapitel 6: Zwei harte Tage und ein trauriges Ende ------------------------------------------------------------ So und nun mal ein sehr langes Kapitel.... Dank meiner tollen Betakorrekteurin Falan ^^ (die mich durch ihre Mittelchen) ermutigt hat mehr zu schreiben ist dieses Kapitel entstanden Ich hoffe es gefällt euch ^^ Eure Saku Kapitel 6: Zwei harte Tage und ein trauriges Ende Nach ein paar Tagen durfte Shuichi auch schon das Krankenhaus verlassen. Doch wusste er nicht wo er hingehörte. Wo sollte er denn hin? Immerhin war niemand da der ihn abholen kam. Nun stand er da mit seiner kleinen Tasche und wusste nicht wohin. Wo sollte ein pinkhaariges ohne Erinnerung hin? Plötzlich packte wer seine Tasche. Verwirrt brüllte Shuichi: „Lassen sie meine Tasche los sie…“ Doch weiter kam er nicht, denn da erkannte er das Gesicht von seinem Gefährten Ryuichi. Dieser meinte nur leicht schmollend: „Hatte ich dir nicht gesagt, du kannst mich duzen?“ „Gomen ne, Ryuichi…Ich wusste nicht, dass du es bist. Aber was willst du mit meiner Tasche?“, erwidertet Shuichi dann etwas beruhigter. Als er ihn beim vollen Vornamen nannte und nicht wie sonst Ryu-chan, versetzte das dem Sänger einen leichten Stich im Herzen. Immerhin war sein kleiner Freund etwas ganz besonderes für ihn. Doch müsste er dies jetzt alles durchstehen, denn er konnte ihm einfach nicht von allem Geschehenen berichten, dass würde Shuichi nur unnötig leiden lassen und das war es, was er am allerwenigsten wollte. Also musste er diese Qualen aushalten. Doch was würde passieren wenn Shuichi sich so erinnert? Würde er ihn auf Ewig hassen? Aber was sollte er denn tun? Wenn er es ihm so sagen würde wäre es genau schlimm…. Diese Situation war einfach grauenvoll. „Ryuichi? Träumst du?“, fragte Shuichi dann, mit der Hand vor dessen Gesicht wedelnd. Die perplexe Reaktion Ryuichis ließ den Kleineren loslachen. Dieses Lachen lies den Leader von NG schmunzeln. Ja das war es. Deshalb liebte er Shuichi so sehr. Wegen seiner Natürlichkeit. „Achja und wegen der Tasche Shu-chan… Haben die anderen dir nicht gesagt, dass du bei mir wohnst?“, antworte er dann doch noch irgendwann. Jetzt war es Shuichi der perplex schaute. „Etwa deswegen? Hat er sich deswegen so um mich gekümmert? Weil ich bei ihm wohne? Aber in welcher Beziehung steh ich dann zu ihm? … Man wieso kann ich mich an nichts erinnern?“, philosophierte er. In der Zwischenzeit hielt Ryuichi ein Taxi und lud die Tasche in den Kofferraum. Als er sich umdrehte und dieses nachdenkliche Gesicht sah, wusste er irgendwie, worüber sein Kumpanion nachdachte. Sofort zerrte er diesen zum Taxi und stopfte ihn regelrecht hinein. Wenn Shuichi jetzt unnötig drüber nachdenken würde, würde ihm das eh nur Kummer bereiten. Bei Ryuichi angekommen, brachten sie zunächst einmal Shuichis Tasche in das Gästezimmer. Dieses nutze er eigentlich als Abstellkammer, doch konnte er seinen pinkhaarigen Kollegen nicht wie bis vor kurzem in seinem Bett schlafen lassen und selbst auf der Couch campieren. Das wäre zu merkwürdig. Also musste er den Schein erwecken, dass Shuichi schon ewig hier leben würde, oder zumindest seit längerer Zeit. Und wenn er dafür extra seine ‚Abstellkammer’ dafür entrümpeln musste, damit Shu-chan wieder ein normales Leben leben könnte, war ihm das auch recht. Sofort bestaunte der kleine Wirbelwind ‚sein’ Zimmer, als wäre er noch nie dort drinnen gewesen. Eigentlich stimmte dies ja auch, aber für dessen Glück würde der grünhaarige Sänger auch für immer in einer Scheinwelt leben. Auch hatte Ryuichi alle Poster, CDs und andere Merchandise auf den Dachboden verfrachtet, damit sein Mitbewohner nicht damit konfrontiert werden müsste. „Ich lass dich kurz alleine. Du kannst ja deine Sachen auspacken. In der Zeit mach ich uns was zu Essen.“, sagte der ältere von beiden mit einem Lächeln. Sofort wedelte der Gefragte mit den Armen und nickte heftig. Das war er. Das war der alte und richtige Shuichi. Mit demselben Lächeln verließ er auch das Zimmer und begab sich zur Küche. Auf dem Weg zeigte er seine wahren Gefühle. Denn nun zierte sein Gesicht kein Lächeln mehr, sondern nur noch eine von Trauer geplagte Miene. Wenn er Shuichi so sah, so fröhlich, konnte er nicht anders. Dieser war so fröhlich und zufrieden, nur weil er nicht wusste, was geschehen war. Und er war Schuld. Schuld daran, dass er zu Yuki gelaufen ist und dass das alles passiert ist. Wieso hatte er ihn nur geküsst? Wieso hatte er es nicht einfach akzeptiert, wie es war? Er hatte es doch sonst auch geschafft. Voller Selbstvorwürfe ging er in die Küche. Mit Mühe riss er sich aber zusammen, denn er wollte Shuichi nicht zeigen wie es in ihm aussah. Er wollte ihm nicht noch mehr Sorgen machen als der Kleine eh schon hatte. Wieso? Wieso musste das alles nur passieren? Und warum ausgerechnet der Person, die er so sehr liebte? Diese Person packte währenddessen, ihre Sachen in den dafür vorhergesehenen Schrank. Wenn man an die Begegnung im Krankenhaus dachte, wo er noch diesen total leeren Blick hatte und jetzt seine leuchtenden Augen sah, könnte man glatt denken er wären zwei verschiedene Menschen nur mit demselben Aussehen, oder dass mehrere Jahre vergangen sein müssten. Nachdem die Sachen endlich in den Schrank verfrachtet waren, tapste der Kleine Richtung Küche. Er schien wirklich hier gewohnt zu haben, denn er kannte den Weg und den Rest der Wohnung einwandfrei. In der Küche angekommen, sah er auch schon seinen Mitbewohner, der gespannt vor dem Ofen saß. Wieder einmal drang Ryuichis kindliche Seite durch. All die Zeit als Shuichi im Krankenhaus lag, hatte er sie zurückgehalten, doch jetzt musste es einfach raus. Voller Eifer saß Ryu vor dem Backofen und sah den Pommes in der Hitze beim schmoren zu. „Du musst noch etwas warten, Kumagoro. Die Pommes dauern noch etwas. Außerdem kriegt Shu-chan zuerst was. Der muss sich nämlich stärken, damit es ihm bald wieder gut geht“, brabbelte der ältere Sänger mit kindlicher Stimme und wedelte mit einem rosanfarbenen Stoffhasen umher. Verwundert schaute der pinkhaarige seinen Bekannten an. Genau was war er jetzt eigentlich für ihn? Ein Freund? Oder doch nur ein bekannter? Vielleicht gehörte er auch zu seiner Familie. Er wusste es nicht. Seine Vergangenheit war umhüllt von einem grauen nebelartigen Schleier, der ihm dein Einblick in seine Vergangenheit verwehrte und ihn somit von allem und jedem abschloss. Plötzlich verstummte das Gequake am Ofen. Langsam rappelte sich das Kleinkind auf und strahlte Shuichi an. „Wieso lächelt der jetzt so komisch?“, fragte er sich leicht verwirrt. „Ich hoffe doch Shu-chan mag Pommes.“, meinte sein gegenüber dann vollkommen kindlich. Shuichi verstand die Welt nicht mehr. Wieso war Ryuichi jetzt so kindisch? Die letzten Tage war er doch so ernst? Für ihn hatte das alles keinen Sinn. Mit einfachem Nicken versuchte er die Frage zu bestätigen. Kurze Zeit später war auch dank der Hilfe von Shuichi der Tisch gedeckt. Jetzt mussten sie nur noch auf die Pommes warten. Aber wie das Schicksal es so wollte, klingelte auch schon die Backofenuhr, welche damit sagen wollte die Pommes sind fertig. Nur noch schnell mit Salz gewürzt und schon standen sie auf dem Tisch. Beide langten zu, als hätten sie Jahrelang nichts gegessen. Was teils sogar zutraf. Shuichi mochte das Krankenhausessen nicht und Ryu konnte vor lauter Sorge und Selbstvorwürfen nichts essen. Wenn er jetzt so mit seinem besten Freund und gleichzeitig seiner großen Liebe so fröhlich am Tisch saß, zerfraß es ihm fast das Herz. Wie konnte er so fröhlich sein, obwohl er an allem hier Schuld hatte. Wie konnte er Lächeln, obwohl Shuichi wegen ihm soviel Leid widerfahren ist? Wie konnte er nur? „Duhu? Ryuichi? Wäre es schlimm wenn ich gleich ein bisschen frische Luft schnappen gehe?“ unterbrach der Kleine ihn bei seinen Gedankengängen und Selbstvorwürfen. „JA!!!“, brüllte Ryuichi sofort aus Reflex. Jeglicher Funken von Kindlichkeit war aus seinem Gesicht verschwunden und nur noch Angst war zu erkennen. Sofort zuckte der kleine zusammen und fragte nur stotternd: „Wieso denn?“ Jetzt wurde dem Gefragten erst klar was gerade passiert war. Er war so tief in die Vergangenheit vertieft, dass er glatt überreagiert hat. „Ähm, Gomen… Wenn du willst geh ruhig…“, sagte er dann noch ganz nervös. Wie sollte er ihm erklären, dass er Angst um ihn hatte ohne ihm von seiner Vergangenheit zu erzählen? Er würde ihn doch glatt für verrückt halten. Mit einem leicht verklärten Blick stand dieser auch auf und stellte seinen Teller auf die Spüle. Dann ging auch schon Richtung Tür, schnappte sich seinen Mantel und ging raus. Erwirrt blieb er noch eine Weile dort stehen. Dachte darüber nach, warum sein Kollege so extrem reagiert hatte. Derweil sackte Ryuichi zusammen. Wie sollte er das allzu lange aushalten? Mit diesen Gefühlen in seinem Inneren und der Gewissheit, dass er Schuld an alledem hatte. Das würde nicht lange gut gehen. Insgeheim hoffte er, dass seine große Liebe sich bald wieder an alles erinnern würde, doch wünschte er sich auch, dass dies nie passieren würde. Mit den Gedanken war immer noch dabei, doch räumte er nebenbei schon längst die Spülmaschine ein. Sollte er ihm nicht vielleicht doch von alledem erzählen? So sehr es ihm auch wehtun würde, dann wäre wenigstens sein Schmerz verschwunden. Aber was wäre dann mit Shuichi? Würde dieser nicht dann noch mehr Leiden? Plötzlich störte ein prasseln seine Gedanken. Mit dem Blick zur Balkontür gerichtet seufzte er nur und ging auf diese zu. Genau so sah es jetzt in ihm aus. Äußerlich glücklich so wie der blaue Himmel, jedoch innerlich ein Meer von Tränen welches dem Regen draußen ähnelte. Angelehnt an die Scheibe der Terrassentür, starrte der grünhaarige in die tiefe Leere. In seinem Herzen gab es nichts. Nichts außer Liebe für Shuichi. Eine Liebe die nie erwidert werden würde. Dadurch füllte sich die Leere in ihm immer mehr mit Trauer. Würden diese Leere, diese Trauer und all diese Gefühle für Shuichi jemals verschwinden und ihm einfach nur eine Freundschaft zu ihm gewähren? Gab es eine Chance nur für eine Freundschaft oder würde ihn diese Liebe auf Ewig quälen? Langsam war es nicht nur der Regen welcher die Wand aus Glas hinunter perlte, sondern nun flossen auch die Tränen von dem wohl berühmtesten Sänger. Genau in dem Augenblick fiel auch schon die Tür ins Schloss. Sofort rieb sich der Sänger die Tränen aus dem Gesicht und schmiss sich lässig aufs Sofa. Er versuchte allen Anschein zu machen, dass es ihm gut ginge. Und es wirkte wohl auch, zumindest konnte man so sein Lächeln deuten. Doch als er merkte wie triefnass der kleine pinkhaarige Wirbelwind war sprang er auf. Es war kein Wunder, dass er so nass war, bei dem Wetter. Als er so in den Regen gestarrt hatte, hatte er glatt vergessen, dass Shuichi auch draußen war. Ihn umgab einfach diese Leere, die ihn alles vergessen ließ. Aber jetzt musste er sich erstmal um seinen Freund kümmern. Dieser zitterte nämlich am ganzen Leibe. Jedoch warum blieb er da stehen und zog sich nicht aus? Was war mit ihm los? „Hey Shu-chan…. Los raus aus den Klamotten. Du holst dir sonst noch den Tod.“, mahnte ihn der ältere von beiden. Jetzt erst regte sich der Angesprochene mit einem total verwirrten Blick. Das ließ Ryuichi wieder schmunzeln. Ja genau deswegen. Genau deswegen liebte er Shuichi so. Weil er so niedlich war. Immer wieder überraschte er einen, dadurch dass er so verplant war, aber dennoch so ernst sein konnte. Ebenso wie er selbst. „Ich sagte, du sollst aus den Klamotten raus. Du triefst ja förmlich. Also husch ins Bad oder soll ich dir Beine machen?“, meinte er dann mit einer gespielt drohender Miene. Shuichi ging sofort mit einem Grinsen ins Bad. Dort entledigte er sich erstmal seiner Sachen, die wirklich schon trieften und stieg dann unter die Dusche. Das heiße Wasser tat ihm gut. Es ließ ihn entspannen. Das brauchte er jetzt definitiv, denn er wollte sich sobald wie möglich an seine Vergangenheit erinnern. Jedoch brachte es nichts, sich abzuhetzen. Und seine Freunde, wenn er welche hatte, würden ihm bestimmt helfen, sich an alles zu erinnern. Langsam perlten die warmen Tropfen des Wassers über seine Haut, nahmen die Kälte, welche der Regen verursachte hatte und hinterließen eine wohlige Wärme. Auch sein Gesicht bekam wieder eine Gesunde Farbe, welche im Krankenhaus zu wünschen übrig ließ. Lag es etwa an der Umgebung? Der Stimmung dort? Oder einfach nur an den Ärzten, die er nicht mochte? Wer weiß. Jedenfalls würde es ihm hier besser gehen. Dessen war er sich bewusst, nur war ihm nicht klar wieso. Mit der Zeit wurde es ihm dann zu warm. Also schob er die Dusche auf und griff nach dem nächst bestem Handtuch. Erst jetzt wurde ihm klar. Er hatte ja gar keine Sachen hier. Schnell etwas trocken gerubbelt, wickelte er sich auch schon das Handtuch um und wollte gerade aus dem Bad gehen, als sein Freund Ryuichi die Tür öffnete. Dieser stand dort mit frischen Sachen auf dem Arm. Wenigstens einer schien hier wohl zu denken. Als Ryuichi seinen Schwarm so sah, musste er sich zusammenreißen, um nicht gleich über ihn herzufallen. Denn sein kleiner Genosse, sah einfach nur super süß aus, aber gleichzeitig auch richtig heiß. Nur mit dem Handtuch da stehend, welches die wichtigsten Teile seines Körpers verdeckte. Dann noch die wenigen Wassertropfen die seinen Körper hinab perlten. Um also dies zu verhindern gab er ihm seine Kleidungsstücke und verzog sich dann auch gleich wieder. Dieser dachte sich nicht weiter dabei und zog sich auch sofort an. Immerhin wollte er weiterhin diese Wärme genießen. Auch Ryuichi hatte daran gedacht und hatte ihm einen Rollkragenpulli aus dem Schrank gesucht. Außerhalb des Badezimmers versuchte Ryuichi sich währenddessen, mit allen Mitteln von dem Bild was er von Shuichi hatte abzulenken. Denn dies würde nur problematische Reaktionen auf seinen Körper auslösen. Also schaltete er seinen Fernsehsender ein und zappte durch alle Kanäle. Doch nichts schien ihn wirklich abzulenken. Mit voller Wucht schmiss er die Fernbedienung ans Ende der Couch. Es war zum Haare raufen. Zwar wollte er Shuichi nichts sagen, doch würde er es auch nicht lange so aushalten. Denn dieser war einfach zu Naiv im Moment, als dass er merken könnte, was Ryuichi für ihn empfand und was er mit Aktionen, wie der im Badezimmer, anrichten könnte. Jedoch war es auch nicht seine Absicht. Irgendwie müsste Ryuichi er es doch schaffen, diese Augenblicke zu überleben ohne gleich irgendeine körperliche Reaktion zu bekommen, oder sonst irgendwelche Aussetzer. So was wie an dem einen Abend damals darf nicht noch einmal passieren. Nicht noch einmal will er Shuichi durch eine seiner unüberlegten Handlungen verlieren. Ihn erneut zu verlieren, das würde er nicht schaffen. Und wieder standen ihm die Tränen in den Augen. Wieder war er fertig mit den Nerven. Diese ganze Situation war eine Probe für seine Nerven. Im selben Augenblick kam auch die Person für seine Sorgen ins Wohnzimmer. Dank des Rollkragenpullis und der langen und weiten Jeans war der Anblick nicht mehr ganz so verführerisch wie vor kurzem im Bad. Mit langsamen Schritten tapste das Kleine etwas auf ihn zu und setzte sich neben ihn auf die Couch. „Was guckst du denn da?“, fragte er dann mit einem treudoofen Blick und starrte auf die viereckige Flimmerkiste, wo gerade Zeichentrickserien liefen. „Hm…? Im Moment nichts Direktes. Aber such du dir doch was aus.“, meinte er dann nach einer kurzen Pause mit kindlicher Stimme. Aber der pinkhaarige Schopf wusste auch nicht, was er gucken sollte als er, genau wie sein Sitznachbar, durch die Kanäle schaltete. Jetzt saßen beide ratlos da und wussten nicht, was sie tun sollten. Da entdeckte Shu plötzlich etwas was ihm irgendwie gefiel. Mit einem breiten grinsen schaute er zu Ryu und sagte: „Komm lass uns ne Runde singen. Mal gucken wer besser ist.“ Dabei deutete er auf die PlayStation 2 und die dabei liegenden Mikrophone. Zuerst schaute der Angesprochene zu den Mikrophonen und dann zu Shu. Dann wieder zu den Mikrophonen und danach wieder zu Shu. Die Idee gefiel ihm, doch war die Idee wirklich so gut? Na ja, alles war besser als nichts tun. Also stimmte er zu und außerdem würde er sich bestimmt nicht erinnern, wenn er mal einen Abend sang. Gesagt getan. Die beiden schlossen das Gerät an und stellten sich, mit dem Mikro in der Hand, vor den Fernseher. Zum Glück war dies keine aktuellere Version, was bedeutete, dass somit keine Lieder von Bad Luck oder älterer Lieder von NG dabei wären. Doch müsste Ryu sich ernsthaft zusammenreißen nicht richtig loszulegen. Somit lies erst seinem Kumpanion den Vortritt. Erst stellte er noch ein Lied ein, das Shuichi singen sollte und setzte sich dann gemütlich auf die Couch. Der pinkhaarige legte los und sang so gut wie eh und je. Als wäre er eins mit der Musik. Er sang sich die Kehle aus dem Leib. Nur wieso? Wieso bereitete ihm das Singen soviel Freude? „Bravo, no da. Shu-chan ist super, no da“, rief der andere dann plötzlich völlig kindisch und wedelte mit seinem rosa Stoffhasen. Immer wieder schaffte es sein kleiner Freund ihn mit seiner Stimme zu beeindrucken. Dieser stand nur da und wusste nicht, wie er reagieren sollte. Seine Wangen bekamen einen zarten rosaton. Immerhin hatte er in den letzten Tagen kaum wen gehabt, der ihm Mut zusprach oder ihn anfeuerte oder dies zumindest ernst meinte. Denn die Ärzte im Krankenhaus taten dies wahrscheinlich nur wegen ihrem Job. Das hibbelnde Etwas auf dem Sofa wollte und wollte nicht ruhig werden. In diesem Moment kam Shuichi sich glatt wie ein Kindergärtner vor. „Ähm, … Arigato Sakuma-san“, sagte er dann vorsichtig und mit nervöser Stimme. Genau in diesem Augenblick als er ‚Sakuma-san’ aussprach, wurde dieser still und todernst. Er stand auf und nahm sich sein Mikrophon. Irgendwie hatte Shu jetzt das Gefühl etwas Falsches gesagt oder getan zu haben. Etwas bedrückt ging er dann auch zur Couch und setzte sich. „Ich hab dir doch gesagt du sollst mich nicht beim Nachnamen nennen sondern einfach nur Ryuichi“, meinte dann der grünhaarige, drehte sich um und lächelte seinen Kumpel an. Dann begann auch schon die Musik und seine Mimik änderte sich. Wie jedes Mal, wenn er auf de Bühne stand, veränderte sich seine Persönlichkeit zu einem sehr ernsten Ich. So konnte er alles vergessen. Die Musik gab ihm die Chance, alles von sich zu lösen. Und auch jetzt. Jetzt konnte er die ganzen Gefühle raus lassen, die er niemanden zeigen konnte. Zwar zeigte er keine Tränen oder sonst was, aber dadurch, dass er seine Stimme frei heraus nutzen konnte, ging es ihm besser. Einfach nur starr vor Begeisterung saß Shuichi auf dem Sofa und starrte den Sänger an. So was hatte er jetzt nicht erwartet. Das Spiel hatte er im Laufe des Songs schon glatt vergessen. Dafür war er einfach zu überrascht. Dass in seinem Wohngenossen so ein guter Sänger steckte, überraschte ihn tatsächlich. „Du solltest Sänger werden“, meinte er dann ganz naiv. Sein Gegenüber sah ihn an und prustete plötzlich los. Die Tatsache, dass er schon längst ein Sänger war, war nur zu komisch. Doch wie sollte er das auch wissen? Da verstummte auch schon das Lachen und er seufzte nur. Im selben Moment gähnte Shuichi lauthals. Grinsend fragte der andere dann: „Na müde?“ Der kleinere nickte nur mit einem geschafften Gesicht. Keine Ahnung warum, aber er war plötzlich so kaputt. Er konnte es sich nicht erklären. Doch bevor er hier auf dem Sofa einpennen würde, machte er sich auf den Weg zu seinem Zimmer. Kurz noch bedankte er sich bei seinem Freund für den schönen Abend und verabschiedete sich auch schon. Geschafft setzte sich der übrig gebliebene auf die Couch und seufzte. Wie sollte er das alles durchstehen? Immerzu wollte er seinen kleinen Wirbelwind im Arm halten. Ihn immerzu küssen. Ihn immerzu berühren. Doch konnte er all das nicht tun. So gern er auch wollte, konnte er Shuichi in diesem Zustand nichts tun. Dann würde er erst recht nicht mehr mit ihm reden. Also ertrug er das alles einfach. Ertrug die Qualen, die es zu erleiden gab. Wenn Shuichi mal wieder halbnackt, so wie vorhin im Bad rumlaufen würde oder wenn er andere Geschehnisse unbewusst in Ryu aufrufen würde. All das musste er erdulden, bis sein Gedächtnis wieder da war. Aber wie lange würde das dauern? Noch eine Woche? Ein Monat? Ein Jahr? Oder vielleicht sogar nie wieder? Was, wenn er sich nie wieder an ihn und seine Freunde erinnern würde? Mit der Zeit wurden auch die Augen des berühmten Sängers müde und er schlief im sitzen auf der Couch ein. Dort träumte er von der Vergangenheit. Träumte auch von dem Abend, an dem er Shuichi ins Unglück hat laufen lassen. Unter Tränen und Schweiß wachte er erschreckt auf, als ihn jemand wachzurütteln schien. „Ryuichi es ist bereits Mittag. Willst du ewig schlafen? Und dann noch auf der Couch“, fragte eine sanfte Stimme. Dieser öffnete vorsichtig die Augen und sah sofort seine große Liebe. Aus Reflex nahm er diese einfach in den Arm und knuddelte diese Person einfach nur durch. Extrem verwirrt fragte dieser dann auch nur: „Nani?“ Sofort ließ Ryuichi von ihm ab und entschuldigte sich. Er sollte besser auf seine Handlungen achten, sonst würde er noch irgendwann über ihn herfallen. Somit stand er auch schon auf und ging erstmal Richtung Bad. Ließ den verdutzten Shuichi einfach dort stehen, wo er war und konzentrierte sich darauf, sich selber erstmal abzukühlen. Wieso durfte er ihm nicht Nahe sein? Wieso war ihm jede Nähe außer Freundschaft zu ihm verwehrt? Die Dusche stellte er auf kalt, damit sich auch alles an seinem Körper abkühlte. Schließlich wollte er nicht mit dem Ding da unten seinem Freund gegenüber treten. Nach einer Weile kam er auch raus und sofort stürmte Shu auf ihn zu und entschuldigte sich, auch wenn er nicht wusste wofür. Er verbeugte sich tief und entschuldigte sich viele Male, weil er dachte, er hätte Ryuichi verärgert. Doch dann packte dieser die Hände von seinem kleinen gegenüber, zerrte ihn so hoch und nahm in seine Arme. Auch wenn das wieder ein Fehler sein mag, er wollte ihm einfach nur Nahe sein. „Da gibt’s nichts zu entschuldigen. Du hast nichts gemacht, wirklich!“, meinte der ältere Sänger von beiden dann mit einer ganz friedvollen Stimme. „Denn ich bin nämlich Schuld. Ich hab an deinem ganzen Gedächtnisverlust Schuld. Ich bin der jenige, der ihn verursacht hat. Und dennoch will ich dir Nahe sein. Ist das so falsch?“, dachte der Sänger noch weiter. Plötzlich merkte er wie sich zwei Arme um ihn schlangen und sich ein kleiner schmächtiger Körper an ihn schmiegte. War das jetzt Realität? Tat Shuichi das wirklich? Ein wenig blieben sie so stehen, bis Shuichi dann das Schweigen brach: „Und warum bist du dann so schnell geflüchtet vorhin? Wenn es um die Umarmung ging. Die war eigentlich ganz schön, nur war ich einfach zu überrascht um wirklich zu reagieren. Gomen ne.“ Dennoch wich er nicht von Ryuichis Körper. Ganz im Gegenteil. Unbewusst kuschelte sich der Kleinere noch mehr an ihn. Wenn er so weitermachen würde, dann könnte das schlimme Folgen haben. Folgen wofür ihn sein Freund auf ewig hassen würde. Jedoch konnte er ihn jetzt nicht wegdrücken, da er sonst wieder irgendetwas Falsches denken würde und außerdem war es einfach nur zu schön, so mit Shuichi hier zu stehen. Aber so schön das alles auch war. Alles hatte einmal ein Ende und so war es auch mit dieser schönen Atmosphäre. Der Griff um ihn löste sich und sein kleiner Freund lächelte ihn sanft an. Allein bei diesem Blick könnte er schon über ihn herfallen. Aber er musste sich zusammen reißen, damit all das nicht passieren würde. „Gucken wir einen Film?“, kam auf einmal von dem kleinen etwas, das noch etwas an ihm hing. Verdutzt schaute er ihn an. Wie kam er denn jetzt darauf? Eben haben sie noch an einander geschmiegt dort gestanden und einfach nur die Nähe des anderen genossen und jetzt kam der kleine pinkhaarige Schopf darauf, einen Film gucken zu wollen, mit ihm. „Ano… H-hai“, stotterte er dann und ging mit seinem kleinen Freund zum Sofa, wo sie auch letzten Abend ausgiebig auf ihre Weise zusammen gefeiert hatten. Shuichi setzte sich schon mal während sein Kumpel die Fernbedienung vom Ende der Couch suchte. Als dann auch der Fernseher angeschaltet war, machten es sich beide gemütlich. Der kleinere kuschelte sich wieder an Ryu. Diese Nähe machte diesen fast verrückt. Wieso tat der Kleine das? Wieso kam er ihm plötzlich so nah? Wollte er ihn verrückt machen? Aber er wusste doch nicht, was er für ihn empfand. Wie sollte er ihn dann verrückt machen wollen? Oder war es etwa so offensichtlich, wie er ihm gegenüber fühlte? Vorsichtig sah er den kleinen an, doch dieser lächelte ihn nur wieder an und kuschelte sich noch mehr in die Decke, die die beiden umgab und somit auch mehr an ihn. Mit gemischten Gefühlen zappte Ryuichi erneut durch alle möglichen Sender. Nach wenigen Augenblicken blieb er dann bei einem Film stehen, weil er es langsam aufgegeben hatte, weiter nach etwas zu suchen und außerdem schien er spannend zu sein. Doch wusste er nicht, was ihn und Shuichi gleich erwarten würde. Sie genossen die wenigen Minuten, bis auf einmal ein blondhaariger Typ auftauchte. Shuichi zuckte unbewusst zusammen und in Ryu kochte die Wut als er dieses Gesicht sah, aber auch die Trauer und die Selbstvorwürfe stiegen und gewannen langsam Oberhand über die Wut. Sie wurden immer stärker, als er auch noch merkte wie sein Freund langsam zu zittern begann. Er verstand nicht warum er nicht von diesem blonden Widerling verschont bleiben konnte. „Wie läuft es denn zwischen ihnen und Shindo-kun?“, fragte dann auch noch die Frau, die das Interview führte. Denn der Film eben war nur ein Ausschnitt aus einer Verfilmung von einem von Yukis Büchern. Total verwirrt schaute der kleine zum Fernseher. Irgendwie versuchte ihm sein herz irgendwas zu sagen, doch wusste er nicht was. Und dieser blondhaarige Mann kam ihm auch so vertraut vor. Doch fühlte er bei ihm irgendwie Sehnsucht und dennoch Trauer. Sogar einen gewissen „Wer ist das Ryuichi? Wer ist dieser Yuki Eiri? Irgendwie kommt er mir bekannt vor“, fragte der kleine Wirbelsturm ganz schüchtern. Schmerz den er nicht zuordnen konnte. Diese Frage war zu viel. Ryuichi kannte nichts mehr und schaltete den Fernseher aus und warf die Fernbedienung durch den Raum. Geschockt wurde er von seinem Nachbarn angeschaut. Doch wandelten sich die Gefühle des Schocks, auch sofort um in Angst und Mitgefühl. Denn die Tränen flossen und flossen nur so aus den Augen des älteren grünhaarigen Sängers. Es wollt einfach nicht mehr aufhören. Die Schuld an alle dem lag bei ihm und deshalb konnte er nicht aufhören. Mit den Nerven war er einfach am Ende. Shuichi so nah zu haben und ihm gleichzeitig doch so fern zu sein, war einfach nur grausam und wurde von Augenblick zu Augenblick schlimmer. Diese enge Umarmung hatte ihn vorhin schon fast um den Verstand gebracht, wie sollte er da jetzt noch ruhig bleiben? „Ich bin an allem Schuld. Ich… Ich… ich bin an allem Schuld. Wäre ich nicht, wäre alles besser. Wieso? Wieso ist das alles passiert?“, kam immer und immer wieder von dem Grünhaarigen. Was sollte jetzt passieren? Wie würde es mit Ryuichi und Shuichi weitergehen? Würde alles rauskommen was mit Shuichi passiert ist? Wird dieser jemals seine Erinnerung wieder erlangen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)