Wintermärchen von Keks (Die Winterhafte Geschichte von Lenne und Shuyin) ================================================================================ Kapitel 3: Schicksal? --------------------- Weiterhin mit einer Zahnbürste im Mund glotze ich ihn an. Verwirrt schaute Yuna von mir zu ihm und umgekehrt, im Gegensatz zu Shuyin. Er stand grinsend in der Tür und sagte vorerst nix. Oh mein Gott, wie peinlich mir dieser Augenblick war. Wie gerne wäre ich jetzt wo anders gewesen. Spätestens jetzt würde ich sagen, dass wir uns nie wieder sehen treffen sollten. Wie er grinst müsste von ihm gleich ein so was von gemeiner Spruch kommen. „ Du hast es nett hier,“ sagte er und schaute mich lieb an. Mit so was hätte ich nicht gerechnet, hören zu bekommen. Leicht verwirrt antwortete ich darauf mit einem „ Danke“. Da ich probierte ein netter Mensch zu sein, fragte ich ob sie ein Kaffe oder einen Tee haben wollten. Yuna und Shuyin gingen auf meine Einladung ein. Schnell ging ich ins Bad und zog mich an und machte mich für meinen Alltag bereit. Danach ging ich in die Küche und bereitete mich auch dort für die drei Tassen vor. Nach einer dreiviertel Stunde war die Wohnung auch wieder leer, da wir alle unseren Alltag nachgehen mussten. In der Zwischenzeit hatte mir Shuyin auch mein geliebtes Handy gegeben, wobei ich ihn sehr Dankbar war. Erst am Abend bemerkte ich, dass man mir eine Nachricht hinter lassen hatte. In dieser stand: Deine Wohnung ist sehr hübsch ;) passt zu dir Da kann man dich für bewundern und dein Handy ist auch sehr praktisch ^^ Vielleicht könntest du mir mal beim Kauf eines neuen Handys helfen... Als ich sie mir durchlas dachte ich nur, Yuna anrufen und ihr das sagen. Das tat ich auch und wenige Minuten später kamen wir zu den Entschluss, dass das alles nur komisch war. Trotzdressen meinte sie auch dazu, dass er es sicherlich nur nett meinte. Er hätte so einen Humor und ich sollte nicht weiter darauf eingehen und mir Gedanken darüber machen. Zudem meinte sie auch noch, dass ich auf keinen Fall den Kontakt zu ihn abbrechen sollte. Zu den letzten Punkt verdrehte ich nur die Augen, was sie zum Glück nicht sehen konnte. Die nächsten Tage verliefen ruhig und Shuyin meldete sich auch nicht, was mich auch ehrlich gesagt nicht wunderte. Unsere zweite Begegnung war eher peinlich als schön. Ich stand mit meinen Schlafanzug und darüber einem Bademantel in dem Türrahmen meines Badezimmers mit einer Zahnbürste im Mund. Das nenne ich peinlich. Mich würde das auch bei jedem Menschen den ich nicht kenne abschrecken. Knapp zwei Wochen nach der unangenehmen Begegnung in meiner Wohnung klingelte mein Telefon und ich ging wie immer normal dran. „ Hallo“, meldete ich mich und machte mir mein Abendessen. „ Ja Hey, hier ist Shuyin“, meldete er sich am anderen Ende der Leitung. Ich war so überrascht, dass er es war, dass ich mir beinah mit dem Messer in den Finger schnitt. „ Ähm.. Hallo Shuyin,“ einen Moment lang zögerte ich und fügte unsicher noch ein wie geht es dir hinzu. „ Gut, gut und dir? Es tut mir leid, dass ich mich solange nicht gemeldet habe, aber mir kamen so einige Sachen dazwischen. Aus diesem Grund ist das jetzt erst mal geklärt worden und endlich konnte ich mich wieder bei dir melden“, sprach er. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die Betonung auf endlich lag, als ich aus meinen Gedanken gerissen wurde und er mit den Reden fortfuhr.“ Bei mir in der Wohnung wurde Aufeinmahl mein Strom abgemeldet, weil ich angeblich kein Strom bezahlt hätte. Das alles stellte sich als ein dummes Missgeschick von der Stadt hinaus, da ein älterer Herr im Haus dies nicht bezahlte und mein Stromkasten ausgeschaltet wurde, anstatt seinem. Auf jeden Fall besitze ich wieder legalen Strom.“, hätte er das nicht mit den älteren Herren gesagt, hätte ich gedacht er wäre ein krimineller Mensch. Na ja, so was konnte ja wirklich jeden passieren. Eine halbe Stunde lang telefonierten wir und er berichtete mir, was alles bei ihm passiert sei. Meine beiden Wochen hingegen verliefen eher ruhig und gemütlich. Langsam fing das Weihnachtseinkaufen an, was auch dazu führte, dass ich mehr arbeiten musste. Zwischendurch arbeitete ich zusammen mit Yuna in einem großen Kaufhaus. In drei Wochen war dann Weihnachten, sodass ich ab der nächsten Woche kaum noch Zeit hatte. Weihnachten war wirklich eine anstrengende Zeit. Er konnte meine Situation zum Glück verstehen und wir wünschten uns gegenseitig schon mal schöne Feiertage, falls wir nix von dem anderen bis dahin hören sollten. So beendeten wir das Gespräch, und beließen es darauf. In den nächsten Wochen, würde die Zeit kommen, in der jeder meine Hilfe benötigte um anderen ein schönes Fest zu bescheren. Zum Glück würde ich dafür gut bezahlt werden, sodass sich das alles für mich lohnen würde. Tagtäglich war ich zusammen mit Yuna in dem ein und dem selben Kaufhaus und verrichteten unsere Arbeit. Wir beide waren speziell dafür da, die Sachen schön einpacken zu lassen. Eines Nachmittags war es so der Maßen voll im Kaufhaus, dass selbst ich den Überblick verlor. Immer die ein und die selben Bewegungen zu machen, machte meinen Beruf auch nicht spannender. Eine Kollegin von mir gab mir eine Kette an, die ich einpacken sollte. Natürlich tat ich das auch, als ich merkte, dass bei der Kette ein Brief lag. Ich dachte mir nix weiter dabei und legte diesen an die Seite. Kurz bevor ich fertig war, ging mir der Gedanke durch den Kopf, dass es vielleicht mit Absicht so war, dass der Brief zusammen mit der Kette verschenkt werden sollte. Also packte ich schnell alles noch einmal aus, dass ich den Brief mit verpacken konnte. Das tat ich auch noch. Im laufe des Verpackens fiel mir auf, das es DIE Kette war, die ich auch haben wollte, aber sie mir zu teuer war. Leider war das die letzte Kette der Art und man konnte sie auch nirgendwo nachbestellen. Schnell packte ich alles in eine Tüte und übergab sie an meiner Kollegin weiter, als ich meinen Ex-Freund in der Schlange entdeckte. Er hatte also die Kette für seine neue Freundin gekauft. Na toll... und wieder ein Wunsch weniger. Der Anblick meines Ex-Freundes versaute mir den kompletten Tag. Ob seine neue Freundin die Kette überhaupt haben wollte? Seit wann hatte er eigentlich so viel Geld, dass er es für so etwas ausgab? Enttäuscht ging ich an dem gleichen Abend nach Hause. Als ich Zuhause angekommen war, legte ich meinen Schal und den Mantel ab und guckte ob ich eine neue Nachricht auf den Anrufbeantworter hatte. Tatsache, ich hatte sogar eine. Es war Shuyin der mich angerufen hatte um sich zu informieren, wie es mir ginge und ob wir uns mal wieder treffen wollten. Ich war so enttäuscht wegen der Kette, dass ich ihn zurück rief und mich mit ihm traf. Sogar noch am nächsten Tag. Wir gingen zusammen Mittags essen. Besser gesagt taten wir es jeden Tag, wenn wir unsere Mittagspausen gleichzeitig hatten. Eine Woche vor Heiligabend aber konnten wir das nicht tun, da ich durcharbeiten musste. Leider meldete er sich auch nicht mehr und er war auch Abends nie zu erreichen. Ich musste doch ehrlich zugeben, dass ich ihn mochte und die Begegnungen, abgesehen von unserer zweiten, sehr schön waren. Jeden Tag kam ich erschöpft nach Hause und ging sofort ins Bett. Jedes Jahr war es anstrengend in dieser Jahreszeit, aber dieses Jahr war es noch schlimmer als alle anderen. Die ganzen Menschenmengen strömten jeden Tag zu tausenden in jeden Laden in der Hoffnung, dass man das perfekte Geschenk für die lieben Zuhause finden. Und solche Leute wie Yuna und ich wurden dafür bezahlt, dass wir die tollen Geschenke hübsch einpackten. Na ja, man will ja auch seinen Mitmenschen einen gefallen tun, denke ich jeden Tag während der Arbeit und packe weiter ein. Genauso wie an den einen Tag. Ein kleines Kind war zusammen mit ihrer Mutter hier gewesen und wollte eine Schneekugel haben. Man gab sie mir und ich fing an sie einzupacken. Wie lange hatte es hier nicht mehr geschneit? Wie gerne hätte ich mal wieder weiße Weihnachten, wie in einem Wintermärchen. Es war zwar kalt, aber ohne Schnee ist es immer so anderes gewesen, so...voller Farben. Im Herbst war es ja in Ordnung, aber nicht in der Woche vor Heiligabend. Jeden Abend, als ich gegen zweiundzwanzig Uhr nach Hause kam, hörte ich das Telefon von mir klingeln. Bei jeden klingeln bekam mein Gesicht ein lächeln aufgezaubert. Mal wieder war es Shuyin, was mich sehr freute, dass er sich wieder bei mir meldete. Als alleeerstes informierte er sich wie es mir ginge und wie der Job so lief. Mit einem ruhigen Gewissen konnte ich ihn darauf antworten, dass alles in Ordnung war. „ Der Grund des heutigen Gespräches am Telefon ist, aber ein anderer. Ich wollte wissen ob du übermorgen Zeit hättest und dich mit mir treffen willst?“, fragte er mich. Ich konnte ihn einfach nicht verstehen. Eine Zeit lang meldete er sich nicht und dann wiederum wollte er sich mit mir treffen. Über morgen müsste ich eigentlich Zeit haben, wären da nicht die verlängerten Öffnungszeiten wegen Weihnachten. Verdammt. Wie gerne würde ich mit ihm etwas machen, aber ich konnte nicht. „ Es tut mir so was von leid, aber ich muss wirklich den GANZEN Tag arbeiten. Nicht einmal eine Mittagspause habe ich die Woche lang. Es ist zuviel Hektik in der gleichen Woche in der auch Weihnachten ist“, meinte ich so und seufzte. Wie gerne wäre ich auch nur einmal mit ihm Mittags essen gegangen, oder einfach nur einen Kaffee trinken gegangen, aber der Beruf ließ es nicht zu. Ich hörte von Shuyin auch ein seufzen, anscheinend gefiel ihm dies auch nicht, was ich ihn sagte. „ Na gut. Da kann ich auch nix gegen machen. Schade, ich wäre gerne mit dir irgendwo hingegangen um mit dir was zu unternehmen,“ sagte Shuyin mir mit einer bedrückten Stimme. Einen kleinen Augenblick lang redeten wir noch, legten dann aber auf. Wie sehr er doch nur hoffte mich zu sehen, war einfach nur süß von ihm. Ich würde auf keinen Fall absagen, würde es zu einem weiteren Treffen kommen. Und ein weiterer Tag ging an mir vorbei, ohne ihn gesehen zu haben. Ohne ihn fehlte mir mittlerweile was im Leben. Wenn ich abends erschöpft nach Hause kam und seine Stimme hörte, fühlte ich mich ihn nah und war einfach nur glücklich. Hatte ich mich etwa in Shuyin verliebt? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)