Voracious von abgemeldet (- du kriegst wohl nie genug -) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- 1. Kapitel „Fuck!“ Tooru spürte, wie Wataru sich heiß zwischen die beiden Körper ergoss, dabei den Kopf in den Nacken warf. Mit ein paar eiligen Stößen brachte er sich auch endlich die Erlösung um dann völlig erschöpft neben den Sänger in die Kissen zu gleiten. Er schloss die Augen und versuchte das gegen die Brust hämmernde Herz zu beruhigen. Eilig hob und senkte sich seine Brust, flutete seine Lungen mit Luft. Dann schob sich ein Arm um seine Schultern, zog ihn näher zu sich. Tooru schaute zu Wataru auf, dessen hellbraunes Haar etwas wirr von seinem Kopf abstand. Erst jetzt durfte er sich an ihn lehnen, dufte verletzlich sein. Wieder war es das gleiche gewesen. Wieder hatte er sich in Wataru gerammt. Wieso musste die Rollenverteilung auch so ausgefallen sein? Irgendetwas passte ihm nicht mehr – es gefiel ihm nicht, wenn er der kreative sein musste – warum wollte Wataru nur immer der passive sein? Jedes Mal machte er die Beine breit und erwartete Tooru in sich. Doch abschlagen konnte er ihm auch nichts. Wenn er ihn mit den wundervollen braunen Augen ansah, sich gegen ihn stemmte und so genüsslich das Gesicht verzog. Es war ein bezaubernder Anblick, doch zufrieden stellte ihn das nicht. Gedankenverloren trommelten Toorus Finger auf der Tischkante herum. Er schien gar nicht wirklich anwesend zu sein, die dunkelbraunen Augen starrten vor sich hin. Plötzlich schoben sich zwei Arme um seine Schultern. „Alles okay mit dir?“, fragte Watarus Stimme und ein paar sanfte Lippen legten sich auf seinen Hals. Tooru erwachte aus seiner Trance und erzwang sich ein Lächeln. Er nickte und drehte den Kopf zu dem Sänger. Ein sanfter Ausdruck hatte sich auf seinem Gesicht gebildet. Sein Zeigefinger schob sich unter Toorus Kinn und zog es zu sich. Die Lippen legten sich aufeinander und entfachten einen zärtlichen Kuss. Er spürte, wie Watarus Hände sich über seine Brust gleiten ließen und ihm über das Shirt in die Nippel zwickte. Ein entzückter Laut löste sich aus seiner Kehle, wobei ihre Lippen sich aber nicht trennten. Wataru wusste genau, wie sehr der Drummer darauf stand. Doch bevor er unter Toorus Oberteil fahren konnte bemerkte er, wie jemand das Zimmer betrat. Er sah auf, entdeckte den großgewachsenen Bassisten, der ihnen nur einen uninteressierten Blick zuwarf. Sein Weg führte ihn zur Kaffeemaschine, die fast rund um die Uhr lief. Der Verschleiß in der Band war eindeutig zu groß… Schließlich endete der Kuss, etwas zu abrupt, wie Wataru fand. Der Blick des Drummers legte sich auf den Störenden. Warum musste er jetzt hier auftauchen? Am liebsten hätte Tooru den Sänger von sich geschupst, denn irgendwie gefiel ihm die Situation als Teil des Bandpärchens nicht. Zwar war er sich über seine Gefühle zu Wataru bewusst, aber trotzdem sollte das besser nicht so öffentlich zur Schau gestellt werden. Und schon gar nicht vor Tomoyuki! Wie er sie immer ansah, sich seine Blicke förmlich durch seinen Körper bohrten. Jedes Mal begann seine Haut zu prickeln und er fühlte sich in Watarus Nähe plötzlich gar nicht mehr so wohl. Doch glücklicherweise zog der sich jetzt ganz von allein zurück und erhob sich. Mit langsamen Schritten wollte er den Raum verlassen. „Wo willst du hin?“, fragte Tooru nervös, denn sicherlich war es keine gute Idee, ihn mit dem verruchten Bassisten allein zu lassen. „Termine“, erwiderte er nur und schenkte Tooru zum Abschied ein wundervolles Lächeln. Schon war er verschwunden. Tooru seufzte nur und verschränkte die Arme vor der Brust, spürte wie Tomoyuki ihn ansah. Eine unangenehme Stille breitete sich in der Küche aus und er traute sich kaum zu atmen. „Und?“, durchschnitt der größere die Ruhe. „Und was?“ „Glücklich mit ihm?“ Mit einem knappen Kopfnicken deutete der Bassist auf die Tür, durch welche der Sänger soeben verschwunden war. Was sollte denn diese Frage? Fast im Affekt nickte Tooru, wusste allerdings selbst nicht, ob er das ernst meinte. In den letzten Tagen stimmte irgendetwas nicht. Am Anfang war alles ganz anders gewesen, am liebsten hätte er Wataru überall mit hingenommen, hätte sich Tag und Nacht an ihm vergehen können und alle anderen um ihn herum waren unwichtig geworden. Doch leider war das jetzt nicht mehr so – besonders wenn Tomoyuki in der Nähe war. Es war ihm äußerst unangenehm und es erschreckte ihn selbst, dass er Wataru so verleugnete. Im Moment fühlte er sich merklich unwohl, brachte Tomoyuki seine Gedanken doch schon mit seiner Anwesenheit völlig durcheinander. Wenn Wataru geblieben wäre, dann hätte er jetzt auch nicht daran gedacht, sich dem Bassisten aufzudrängen. Man musste ihn nur ansehen und erkannte, dass der seine Triebe in vollen Zügen auslebte – irgendwie war ihm das förmlich ins Gesicht geschrieben. Vielleicht war Tooru deswegen so fasziniert von ihm, hätte am liebsten ausprobiert, wie zur Abwechslung mal ein anderer sich in ihn stieß – und vor allem nicht er der Aktive war. Nur ein einziges Mal! Wataru hatte viel zu sehr Gefallen daran gefunden, sich bespringen zu lassen, als das er das bei Tooru tun würde. Aus einem ihm unerklärlichen Grund konnte er es dem Sänger nicht ins Gesicht sagen, wie unzufrieden er mit ihrem Sexleben war. Vielleicht wollte er auch einfach nur die Auseinandersetzung vermeiden – ließ es aber damit zu, dass er auf den Gedanken kam, mit Tomoyuki fremdzugehen. Der war zweifellos zu pervers und hatte sich Tooru schon viel zu oft an den Hals geschmissen, als das er ihn abgelehnt hätte. Langsam erhob sich der Drummer, überlegte hin und her, was er tun sollte. Sicherlich würde Wataru nie etwas davon erfahren – und vielleicht würde er damit seine Beziehung ja retten. Er wollte doch nichts anderes, als ein einziges Mal unter Tomoyukis Stößen den Verstand verlieren. „Komm mit“, überwand Tooru sich schließlich und verließ das Zimmer. Für einen Augenblick sah Tomoyuki ihm nach, bis er seine Tasse auf dem Tresen abstellte und dem Drummer mit katzengleicher Geschmeidigkeit folgte. Sein Weg führte ihn die Treppe des Bandhauses hinauf, direkt zum Zimmer des Bassisten. Eigentlich bezogen die fünf Members das Haus nur während den Aufnahmen, auch wenn sie im Moment die Arbeit nieder gelegt hatten. Yuusuke war nicht da, hatte wohl Probleme in seiner Familie und Hiroaki war im Moment auch nicht im Haus – anscheinend wusste keiner, wo der Gitarrist sich herumtrieb – und das war eigentlich auch völlig egal. Umso besser, denn damit würde es erst recht keine Zeugen geben. Er hielt Tomoyuki die Tür auf, beobachtete wie der schlanke Körper sich mit unendlicher Elenganz in das Zimmer schob, um ihm dann zu folgen. Er seufzte und verstand selbst nicht, warum er das tat. War er schon so sexistisch geworden, dass er die Situation so ausnutzte? Eigentlich war es sinnlos, sich diese Frage zu stellen, denn er konnte sie ganz eindeutig nur bejahen. Tooru schloss die Tür hinter sich und senkte den Blick. Spätestens jetzt befand er sich auf äußerst gefährlichem Terrain, denn hier war er in Tomoyukis Reich. In dem gemütlichen Zimmer mit dem schwarzen Bettbezug, den dunklen Vorhängen, die nur schummriges Licht hinein ließen. Die ebenholzfarbigen Möbel unterstrichen dieses Flair nur noch mehr und alles hier wirkte irgendwie verführerisch. Tomoyuki hingegen hatte sich mit vor der Brust verschränkten Armen an die Fensterbank gelehnt und musterte den Drummer eingehend. Sein Blick streifte über den schlanken Körper und die trainierten Arme – ein Zeugnis für die Leidenschaft, die er für sein Instrument hegte. Das blonde glatte Haar schmeichelte seinem hübschen Gesicht, aus welchem sich deutlich die fast schon schwarzen Augen und die sanft geschwungenen Lippen abhoben. Tooru überlegte, was er sagen sollte. Sein Gewissen spielte ihm Streiche, denn im Hinterkopf musste er an Wataru denken, noch immer das bezaubernde Lächeln vor Augen, welches er ihm zum Abschied geschenkt hatte. Doch als er Tomoyuki ins Gesicht sah, dessen durchdringenden Blick bemerkte, verlor er seine Angst. „Fick mich“, sagte er mit fester, bestimmender Stimme. Eine der schmalen Brauen Tomoyukis zog sich nach oben und langsam bewegte er sich zu Tooru. „Was für eine nette Aufforderung“, meinte er nur und vergrub die Hände in den Hosentaschen. „Wer hat dir denn gesteckt, dass ich auf Typen stehe, die sich von mir um den Verstand vögeln lassen?“ Er schien sich fast etwas lustig über den Drummer zu machen, doch er wollte ihn nicht lange zappeln lassen. Ein liebevolles Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus und seine Finger glitten vorsichtig über die sanften Wangen, zeichneten die Züge nach. „Was willst du von mir?“, hauchte Tomoyuki ihm entgegen, zog sein Kinn zu sich und stoppte kurz vor der Berührung ihrer Lippen. Er wusste ganz genau, was der kleinere von ihm erwartete, doch er wollte es aus seinem eigenen Mund hören. Tooru schluckte trocken, warum musste der große Bassist ihm das antun? Aus seiner Kehle wollte sich kein einziges Wort lösen. Er verfluchte sich selbst, dass er überhaupt zu ihm gegangen war, hätte sich wohl am besten losreißen sollen und ihn allein zurück lassen – doch das konnte er nicht. Er wollte es noch nicht einmal! Viel lieber hätte er sich sofort von Tomoyuki ans Bett fesseln lassen, um in die Bewusstlosigkeit gefickt zu werden. Im nächsten Moment breitete sich ein fieses Lächeln auf Tomoyukis Gesicht aus. Langsam ließ er seine Zunge aus seinem Mund gleiten, streifte über Toorus zarte Unterlippe, um dann sanft hinein zu beißen. Die Hand des Bassisten stahl sich zwischen Toorus Beine und mit dem Knie stieß er sie unsanft auseinander. „Willst du das?“, fragte er mit obszöner Stimme, als der kleinere noch immer nichts gesagt hatte und ließ seine Hand über die Jeans hinweg Toorus Männlichkeit massieren. Ein erschrockener Ausdruck legte sich auf dessen Gesicht. „Du willst, dass ich dich endlich mal richtig hart ficke und du so laut schreist, dass es alle hören könnten, richtig?“ „Ja, verdammt!“, keuchte Tooru und schob sich gegen den Bassisten. „Fick mich endlich! Ich halte das nicht mehr aus!“ Tomoyuki gefiel dieses Bild. Er hatte sich schon gedacht, dass unter Toorus ruhiger Oberfläche ein überaus verdorbener Kern steckte, spürte, wie dessen Becken sich gegen seine Hand bewegte. „Alles was du willst“, hauchte der Bassist ihm mit einem frechen Grinsen zu. Im gleichen Augenblick hatte Tooru alle Gedanken an Wataru verdrängt. Tomoyuki hingegen erfreute sich daran, das Tooru sich auf ihn einließ. Schon lange hatte er einen Blick auf den süßen Hintern des Drummers geworfen, hatte sich dennoch stets zurückgenommen – denn Tooru und Wataru waren schließlich zusammen. Doch wer wollte ihnen schon verbieten, es hinter dem Rücken des Sängers zu treiben – er musste es nicht erfahren – und Tomoyuki würde ihm sicher nichts verraten. Und diese Gelegenheit war einfach fiel zu verlockend. Langsam schob er Tooru gegen die Wand, drückte seine Handgelenke dagegen und faltete seine Lippen auf die des anderen. Das kühle Metall des Piercings an Tomoyukis Unterlippe fühlte sich interessant an. Er knabberte daran herum und war schon jetzt gespannt, wie es sich an seinem Körper anfühlen würde. Es entbrannte ein hektischer Kuss und Tomoyuki genoss es, die Mundhöhle des kleineren zu erkunden. Schließlich fanden die Zungen zueinander, begannen sich zu umschlingen und sich bereitwillig aneinander zu reiben. Die Hand des Bassisten massierte wieder Toorus immer stärker anschwellende Erregung. Nahm dann die andere Hand dazu, um den Knopf und den Reisverschluss an der Hose zu öffnen. Seicht glitt sie unter die Shorts, begann Toorus Glied zu streicheln. Genießerisch schloss der Drummer die Augen, gab sich den Berührungen hin. Tomoyuki erhöhte den Druck, beobachtete wie Toorus Mund das Stöhnen entwich und er seine Hüfte sachte gegen die Hand bewegte. Er ließ seinen Daumen über die weiche Spitze kreisen, fühlte sich von dem genüsslichen Ausdruck in seinem Gesicht angetan. Tooru umfasste das Handgelenk des Bassisten und führte dessen Hand noch tiefer in seine Hose. „Blas mir einen…“, stöhnte Tooru und hätte sich am liebsten sofort in den verruchten Mund gestoßen. Einen Moment schien er zu überlegen, lebte den erregenden Schauer seiner Worte aus, ließ sich dann aber doch auf die Knie sinken, wobei er die Jeans des Drummers samt der Shorts darunter mit sich zog. Überrascht sah Tooru zu Tomoyuki hinunter, der sich nur über die vollen Lippen leckte und Toorus geschwollene Erektion begutachtete. Sanft streifte sein Zeigefinger über die Spitze um dann die Hand um ihn zu schließen. Erst dann legten sich seine Lippen um den Schaft und entlockte der Kehle des Drummers ein zufriedenes Aufkeuchen. Wie bereits erwartet war es ein äußerst interessantes Gefühl, wie sich der schmale Metallring mitbewegte und es machte ihn noch mehr an. Seine Hände schoben sich durch das dunkle Haar und legten sich um den Nacken, begannen ihn zu kraulen. Tomoyuki hingegen ließ seine Zunge über das Glied gleiten und begann sich daran zu reiben. Mit einem Mal schob er den Kopf vor und ließ Toorus Männlichkeit fast bis in seinen Hals gleiten. Der Mund des Drummers öffnete sich und ihm entfuhr ein stummer Schrei, als er ganz in die feuchte Mundhöhle aufgenommen wurde. Sein Kopf sank gegen die Wand, die Finger vergruben sich in dem dunkelbraunen Haar des Bassisten. Er schloss die Augen, spürte, wie er noch tiefer in Tomoyukis Mund glitt und die Hand sich wieder um den Schaft legte. Ungeduldig begann er ihn zu massieren, drückte sich über das vollständig verhärtete Glied bis zur Wurzel. Immer schneller werden und mit zunehmendem Druck – sein Mund folgte der Bewegung, saugten mit ungestillter Gier. Aus Toorus Kehle löste sich immer lauteres und schnelleres Stöhnen und er spürte, wie sein Körper zu zittern begann. Tomoyuki wusste ganz genau, was er wollte und ließ Toorus Härte aus dem Mund gleiten. Sanft spielte die Zunge an der empfindlichen, weichen Spitze herum, seine Hand zog mit einer geschmeidigen Bewegung die Vorhaut zurück um Tooru den Wahnsinn noch etwas näher kommen zu lassen. Der konnte nur Tomoyukis Namen wimmern, keuchte ungezügelt und versenkte sich wieder tief in den Mund des Dunkelhaarigen. Seine Hüfte bewegte sich ungehemmt gegen ihn, wobei er den Kopf des Bassisten weiter an sich drückte. Er stieß sich in ihn, wollte sich in den warmen Mund ergießen und zum ersten Mal an diesem Abend die erleichternde Erlösung finden. Tomoyuki tat ihm den Gefallen, schluckte das Glied des Drummers vollständig und spürte im nächsten Moment den heißen Erguss in seinem Mund. Tooru stöhnte nur und stieß sich ein letztes Mal tief in den größeren. Tomoyuki schluckte jeden Tropfen der weißlichen Flüssigkeit, wusste er doch um die Einmaligkeit des heutigen Abends – er wollte alles genießen, Tooru schmecken und ihm den besten Fick bescheren, den er je gehabt hatte. Schließlich entließ er Toorus Glied, wischte sich mit dem Finger einen Rest des Spermas von den sinnlichen Lippen um ihn dann abzulecken. Toorus Brust hob und senkte sich unregelmäßig, noch immer die Hände um Tomoyukis Nacken geschlungen. Der richtete sich wieder auf und drückte dem Drummer einen ungestümen Kuss auf die Lippen, hoffte dabei, das der seinen eigenen Saft schmecken konnte. Seine Hände schoben sich unter das schwarze Shirt, fanden schließlich die verhärteten Knospen und zwickten vorsichtig hinein. „Hast du schon genug?“, fragte er aufreizend. Doch Toorus Antwort war nur ein leichter Stoß aus der Hüfte gegen Tomoyukis Unterleib. „Das freut mich“, hauchte er und lupfte das Oberteil über die schlanken Schultern des Drummers. Völlig entblößt stand er vor ihm, schien aber keinerlei Schamgefühle zu haben. Tomoyuki führte ihn schließlich zu seinem Bett. Etwas unsanft drückte er Tooru auf die Matratze, zwang ihn, sich mit den Händen und Knien abzustützen. Die Hände legten sich um Toorus schlanke Hüfte und sanft rieb er seinen Unterleib an dessen unbekleideten Hintern. Er konnte genau sehen, wie verrückt er den Drummer damit machte, hätte genauso gut seine Hose ausziehen können, um ihn sofort zu vergewaltigen – doch damit wollte er sich noch etwas Zeit lassen. Also ließ er seine Hand nur zu Toorus abgeklungener Härte wandern, streifte darüber und massierten sie mit gleichmäßig zunehmendem Druck. Allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt, bis sie sich wieder aufgerichtet hatte und zu vollständiger Größe angeschwollen war. Als er seine Härte verließ entfuhr Tooru nur ein frustriertes Brummen, welches Tomoyuki ein verschnitztes Lächeln ins Gesicht trieb. Dann glitt seine Hand weiter über den Hoden, sein Daumen drückte sanft dagegen und fuhr weiter zwischen Toorus Pobacken. Kurz vor seiner Öffnung machte er Halt, spürte wie Toorus Rücken sich durchdrückte. „Nicht so ungeduldig“, flüsterte Tomoyuki mit obszönem Ton, doch es gefiel ihm, wenn Tooru ihm seinen Körper so willig entgegenbrachte. Ein Grund mehr, ihn noch länger hinzuhalten. Mit der anderen Hand verpasste er Tooru einen leichten Klaps auf den Po, welcher nur von einem Senken seines Kopfes quittiert wurde. Fast schon unerwartet schnell fand sein Finger Toorus Öffnung und schoben sich ungehemmt in ihn. Vor Schreck presste der den Schließmuskel fest zusammen, reizte Tomoyuki so nur noch mehr. Er bewegte sich sachte in ihm und fand Gefallen an der warmen, feuchten Höhle. Ein zweiter Finger schob sich in Toorus Körper und ließ ihn kurz zusammenzucken – doch schon im nächsten Moment war er bereit für einen dritten Finger. Sie streiften über die feuchten Innenseiten und fanden schließlich seine Prostata, streiften darüber und entlockten Tooru einen lustvollen Aufschrei. Er konnte nichts anderes tun, als sich Tomoyuki entgegenzurecken und die Hände in seine Unterlage zu vergraben. Er war viel zu erregt, als das er sich hätte gegen irgendetwas wehren können – und er konnte sich gut vorstellen, dass Tomoyuki ganz und gar nicht zimperlich mit ihm umgehen würde. Wieder drückte sein Finger gegen den empfindlichen Punkt in ihm, ließ ihn Keuchen und die Stirn auf die Matratze gleiten. „Willst du mehr?“, hörte er Tomoyukis dunkle Stimme und ohne auf eine Antwort zu warten drückte er auch noch einen dritten Finger in die Enge des kleineren. Tooru erschauderte bei dem Eindringen und spürte, wie Tomoyuki sich schneller in ihm bewegte, ihn genau erkundeten und ihm die Schweißperlen auf die Stirn trieben. „Wenn du willst schiebe ich dir die ganze Hand in den Arsch“, flüsterte er in Toorus Ohr und ließen ihn erschaudern. Doch der wollte fiel lieber dessen Schwanz in sich spüren. Zärtlich leckte Tomoyukis Zunge über die Konturen des Ohres und ehe der Drummer reagieren konnte presste sich tatsächlich noch ein weiterer Finger in seine Öffnung. Mit schmerzverzerrtem Gesicht schrie er auf, schob sich aber dennoch gegen den größeren, war er doch schon so süchtig nach dem süßen Schmerz geworden. Innerlich bereitete er sich schon auf mehr vor, doch dann verließen die Finger des Bassisten ihn wieder, entzogen sich ihm in viel zu langsamen Tempo und brachten Tooru so dazu, sich fast auf das Bett zu ergießen. Tomoyuki erhob sich in einer eleganten Bewegung und ließen Tooru einen Moment allein. Eilig flutete er seine Lungen mit Luft und strich sich ein paar Strähnen des blonden Haares aus der schweißnassen Stirn. Was hatte der große Bassist mit ihm vor? Er warf einen Blick über seine Schulter und fand schnell eine Antwort darauf, als Tomoyuki eine Schublade öffnete und einen mit schwarzem Gummi überzogenen Dildo hervorzog. Er betrachtete ihn und ließ seine Finger über das Spielzeug gleiten, schien zu überlegen, was er damit tun konnte. „Hübsch, nicht wahr?“, fragte er schließlich mit süßlicher Stimme. „Glaub mir, er wird sich ganz wundervoll in deinem hübschen Arsch anfühlen.“ Tooru stöhnte – warum konnte er ihn nicht einfach an seine Grenzen vögeln? Doch der ignorierte die Enttäuschung und bewegte sich wieder zu ihm, ließ die Fingerspitzen über Toorus Wirbelsäule gleiten. „Keine Bange, ich fick dich schon noch“, raunte er ihm zu und vergrub die Fingernägel in Toorus Nacken. Wieder stieg die Vorfreude in dem Drummer und er fragte sich, wie oft Tomoyuki ihn heute noch fast zum Höhepunkt treiben wollte, bevor sich endlich ganz in ihm versenkte. Er wollte das Glied des anderen ganz in sich spüren, fühlen, wie er sich brutal in ihn stieß. Ohne eine weitere Vorwarnung drückte er das gummiüberzogene Spielzeug in ihn und beobachtete, wie Toorus Körper sich anspannte. Ganz langsam und mit erstickender Qual zog er es wieder heraus, sah mit an, wie das Gesicht des Drummers sich weiß färbte und er es kaum erwarten konnte, den Gummipenis wieder in den Hintern geschoben zu bekommen. Mit brutaler Schnelligkeit stieß er es wieder in ihn. „Tomo!“, schrie Tooru und warf den Kopf in den Nacken. „Fick mich endlich!“ Doch der wiederholte seine Prozedur nur, schob das Spielzeug wieder tief in den willigen Körper und ließ es darin verharren. „Bitte…“ Toorus flehende Stimme erregte den großgewachsenen Bassisten nur noch mehr, auch wenn er es selbst kaum noch erwarten konnte, endlich in ihn eintauchen zu können. „Ich soll dich ficken?“, fragte er mit unschuldiger Stimme. Tooru nickte eifrig und schob sein Becken gegen Tomoyuki, ließ es so zu, dass der Dildo noch tiefer in ihn eindrang. Tomoyuki lehnte sich über den Drummer, ließ seine Zunge über den verschwitzten Rücken bis zum Hals gleiten, jagte ihm so einen erregenden Schauer über den gesamten Körper. Er rieb sich am Hintern des anderen und biss in dessen Hals. „Willst du, dass ich meinen Schwanz in dich ramme und dich in die Bewusstlosigkeit ficke?“ Wieder konnte der kleinere nur nicken und es trieb ihn fast in den Wahnsinn, das Tomoyuki ihm schon so nah war, er aber immer noch das Spielzeug im Hintern hatte. Wieder spürte er, wie es aus ihm gezogen wurde. „Das kommt noch“, flüsterte Tomoyuki und stieß das Spielzeug wieder in den erhitzten Körper. Tooru schrie auf und ein weiteres Mal gruben sich die Zähne des Bassisten in seinen Hals. Doch Tomoyuki gefiel dieses Spiel von Moment zu Moment mehr und er drehte den Dildo in Toorus Enge herum, sodass der entzückt aufstöhnte. „Tiefer!“, keuchte er und drückte seine Hüfte zurück. Eifrig erfüllte Tomoyuki ihm den Wunsch, wollte ihn aber dennoch weiter reizen. Sachte zog er das Gummispielzeug wieder etwas heraus, um es dann so tief in ihn zu schieben, das es kaum noch zu sehen war. Toorus lautes Keuchen, seine Schreie bescherten Tomoyuki fast schon den Höhepunkt. Er griff nach der Hand des Drummers, führte sie zum Ende des Spielzeugs. „Schön weitermachen“, sagte er und richtete sich auf. Einen Moment beobachtete er den kleineren, wie er den Dildo in sich selbst rammte, wohl wissend, wie sehr Tomoyuki das erregte. Eilig entledigte er sich seiner Kleidung, denn langsam war es genug. Toorus Keuchen brannte sich fest in sein Gedächtnis und wahrscheinlich würde er dieses Bild nicht wieder vergessen. Rasch glitt seine Hand über die noch nicht vollständige Erregung, brachte sich mit fast minimalem Aufwand die Härte, dabei den Blick nicht ein einziges Mal von Tooru abwendend. Erst dann begab er sich wieder zu dem kleineren, schupste seine Hand beiseite. Noch einmal drückte er das Sexspielzeug tief in Toorus Körper um ihn dann endlich ganz aus ihm zu ziehen. Tooru keuchte unter dem Verlust laut auf, denn er hatte noch längst nicht das bekommen, was er wollte. Doch als er spürte, wie der erregte Körper des anderen sich gegen seinen Hintern bewegte überkam ihn die pure Freude. Tomoyukis Härte streifte seinen Po, bereit sich endlich in ihn zu stoßen. Die Hände legten sich um seine Hüfte und ohne ein weiteres Wort versenkte er sich in einer hastigen Bewegung in Toorus Enge. Ihm entglitt ein erregter Aufschrei und seine Augen schienen sich für den Moment völlig schwarz zu färben. Ohne dem Drummer Zeit der Gewöhnung zu gewähren stieß er sich in ihn, spürte, wie Tooru sich gegen in presste und sein lautes Stöhnen nicht mehr unterdrücken konnte. Seine Finger vergruben sich fest in die zarte Haut in Toorus Seiten, er wollte noch weiter gehen und ließ den kleineren seine Stöße immer schneller spüren. Es war kaum zu ertragen, so sehr machte ihn dieses beengende Gefühl an. Wieder und wieder drückte er sich hart in ihn, schien kein Erbarmen zu kennen. Wahrscheinlich hätte Tooru noch mehr in sich aufgenommen, so sehr sehnte er sich danach, den Verstand zu verlieren. Jeder Schmerz war ihm gerade recht und ließen die Finger sich so stark verkrampfen, dass förmlich das Blut aus ihnen wich. „Beweg dich!“, fauchte er und drückte sich wieder gegen ihn. Tomoyukis beachtliche Größe versenkte sich ein ums andere Mal fest in Toorus Öffnung und er bemerkte, das der seidige Körper seinen Stößen kaum standhalten konnte, er aber trotzdem noch mehr verlangte. „Dreh dich um!“ Tomoyuki entzog sich dem knienden, sah mit an, wie der sich rasch auf den Rücken legte. Ohne lange zu überlegen drückte er die Beine unsanft auseinander und hob die Hüfte etwas an um sich wieder in ihn zu stoßen. Der so frühe Verlust hatte Tooru fast umgebracht und er konnte nur laut keuchen, als er den anderen wieder in sich spürte. Immer härter und fester rammte Tomoyuki sich in Tooru, stöhnte erregt auf, als er spürte, wie der seinen Schließmuskel um sein Glied zusammenpresste. Er legte sich die Beine des Drummers um die Schultern, versank so noch tiefer in dessen Körper. „Härter!“, befahl Tooru. „Fick mich noch härter!“ Wieder grinste Tomoyuki – anscheinend konnte der blonde Drummer gar nicht genug bekommen – und Tomoyuki war bereit dazu – war bereit, Tooru die ganze Nacht zu ficken, sodass der am nächsten Tag weder stehen noch sitzen konnte. Er hob die Hüfte des unter ihm liegenden noch etwas mehr an und versenkte sich bis zur Wurzel hinein, wobei der Atem des Drummers sich zu überschlagen drohte. Er begann sich immer erbarmungsloser in den willigen Körper zu stoßen und seine brutale Ader auszuleben. Tooru schob seine Hüfte gegen ihn, wollte ihn so noch tiefer spüren. Es breitete sich ein wundervoller Schmerz in ihm aus, den er sich so sehnlich herbeigewünscht hatte. Er liebte es, wenn er zwischen Lust und Schmerz zu vergehen drohte, wenn er bis an seine Grenzen getrieben wurde und die Welt um ihn herum aussetzte. „Willst du noch mehr?“, stöhnte Tomoyuki und rammte seine Härte in Toorus Öffnung. Der konnte nur hastig nicken, wollte noch mehr leiden. Rasch ließ er sich auf das Bett fallen, verließ Tooru dabei nicht eine Sekunde und zog ihn mit sich. Jetzt saß der Drummer auf ihm und konnte sich nur mit den Händen auf dem verschwitzten Oberkörper abstützen. „Dann reite mich…“, flüsterte er mit verruchtem Ton und legte seine Hände um Toorus Hüfte. Sofort begann der sich auf Tomoyuki zu bewegen, hob und senkte sein Becken in eiligem Tempo, schob sich vor um das Glied des anderen bis zum Anschlag in sich zu versenken. Aus seiner Kehle löste sich lautes Stöhnen und er spürte, das Tomoyuki begann, sich mit ihm zu bewegen. Wieder war es dieses brutale Stoßen, die Stöße, die er sich so sehnlich in seine Beziehung mit Wataru wünschte. Doch der war jetzt nicht hier - und Tooru vermisste ihn im Moment nicht mal mit einer Faser. Er stützte sich auf der Matratze auf, ließ es so zu, das Tomoyuki in wahnsinnigem Tempo in ihn stieß, drückte sich beim Entgegenkommen jedes Mal hart dagegen und wäre dabei fast ohnmächtig geworden. Seine Empfindungen überschlugen sich und er wäre beinahe zusammengebrochen. Er spürte, wie Tomoyuki eilig sein Glied massierte. Noch ein paar Mal stieß Tomoyuki sich forsch in den Körper des auf ihm sitzenden, bis er sich endlich heiß in ihn ergoss. Seiner Kehle entfuhr ein lauter Aufschrei und im selben Moment spürte er die warme Flüssigkeit auf seiner Bauchdecke, als auch Tooru seinen Höhepunkt unter der druckvollen Massage gefunden hatte. Erst jetzt wurde seine reitende Bewegung langsamer, bis sein Körper schließlich zur Seite wegkippte. Toorus sank in sich zusammen, sein ausgelaugter Körper blieb einfach auf dem Bett liegen, die Atmung eindeutig zu schnell und mit einem stechenden Schmerz im Unterleib. Die Augen hielt er geschlossen, denn er war fast schon zu schwach um die Lider offen halten zu können. Das war zweifellos das brutalste und beste gewesen, was ihm jemals passiert war. Der Ohnmacht viel zu nahe kämpfte er um Besinnung, konnte Tomoyuki noch immer keuchen hören - anscheinend ging es ihm nicht anders. Trotz seiner unersättlichen Gier sehnt sein Körper sich jetzt nach Erholung – doch er wusste auch, was er damit angerichtet hatte. Wie sollte er Wataru je wieder ins Gesicht blicken können? Kapitel 2: ----------- 2. Kapitel Irgendwann hatte Tooru sich doch erheben können und hatte auf unerklärliche Weise sein Zimmer gefunden. Anscheinend war Wataru noch nicht wieder da – glücklicherweise, denn der war jetzt so ziemlich der letzte, den Tooru sehen wollte. Er wollte sich im Moment nicht mal selbst begegnen und einfach nur ins Bett fallen und bis zum nächsten Morgen durchschlafen. Dass er nach dieser Aktion überhaupt noch gerade stehen konnte überraschte ihn selbst und er war heil froh, als er mit wackeligen Beinen bei seinem Bett ankam. Sofort sank er in die Kissen und atmete tief durch. Zum Glück schlief Wataru in seinem eigenen Zimmer – wenn er sich denn daran halten würde. Er wollte noch nicht mal darüber nachdenken, wo der Sänger sich wohl herumtrieb und fiel in einen unruhigen, aber tiefen Schlaf. ~~~~*~~~~ Am nächsten Morgen wurde er durch das nervige Gepiepse eines Vogels geweckt und schlug langsam die Augen auf. Sicherlich war es noch viel zu früh am Morgen, um schon aus dem Schlaf gerissen zu werden und am liebsten hätte er sich einfach auf die andere Seite gedreht und weitergeschlafen. Doch dann erkannte er einen hellen Schopf, der neben ihm lag. Fast schon erschrocken weiteten sich Toorus Augen und er war mit einem Mal hell wach. Die Arme des Sängers hatten sich um ihn gelegt und er schlief noch immer. „Verdammt! Kannst du nicht einmal in deinem Bett bleiben!?“, fluchte Tooru im Stillen und wollte sich aus der Umarmung stehlen, doch anscheinend war er deutlich zu hastig, was nur die Wirkung erzielte, das Wataru aufwachte. Tooru schluckte und senkte den Kopf wieder auf die Kissen, als wollte er damit seinen Fluchtgedanken verschleiern - den der Sänger aber nicht mal im Entferntesten realisiert hatte. Wataru streckte sich kurz aus und sah dann zu dem Drummer, der nervös auf seiner Unterlippe herumkaute und sich selbst ins Gewissen redete, jetzt ruhig zu bleiben. Er atmete tief durch und schüttelte seine Schuldgefühle ab. Der Sänger hingegen ignorierte seine Nervosität und faltete die Hände um Toorus Nacken, um ihn dann auf den Rücken zu drehen und sich auf ihn zu legen. „Guten Morgen, kleiner“, meinte er neckig – auch wenn der Drummer deutlich größer war als er. „Ich hoffe, es stört dich nicht, dass ich bei dir geschlafen habe.“ Tooru schüttelte den Kopf und legte die Arme um den anderen Körper. Er konnte nichts anderes tun, als die Gedanken an die vergangene Nacht abzuschütteln und sich so normal wie möglich zu benehmen. Watarus Kopf sank auf die Brust des Drummers und er überlegte, wann er wohl zuletzt in seinem eigenen Bett genächtigt hatte. In den letzten Tagen hatte er immer wieder in Toorus Bett gefunden, wo er sich deutlich wohler fühlte. Schon als er sich leise in das dunkle Zimmer geschlichen hatte und der Blonde fast schon so leise atmete, als wären sämtliche Lebensgeister aus ihm gewichen, hatte sein Herz einen Sprung gemacht. Zur Vorsicht hatte er noch den Kopf auf seine Brust gelegt, um dem gleichmäßigem Herzschlag zu lauschen und sich zu vergewissern, dass er auch wirklich noch lebte. Erst dann hatte er sich neben ihn gelegt und noch eine Weile das hübsche Gesicht des Schlafenden gemustert, bis er irgendwann selbst eingeschlafen war. Tooru hingegen starrte fast ein Loch in die Decke. Eigentlich war es nicht unbedingt seine Art, vor anderen Geheimnise zu haben, doch anscheinend musste er diesmal eine Ausnahme machen… Den ganzen Tag versuchte Tooru dem Sänger aus dem Weg zu gehen und sich mit etwas anderem abzulenken. Stundenlang bemühte er sein Schlagzeug ohne eine einzige Unterbrechung. Irgendwann taten aber selbst ihm die Gelenke weh und er musste sein Tun unterbrechen. Doch sein Problem blieb das gleiche - immer wieder führten die Gedanken ihn zu Tomoyuki, wie genüsslich sich sein Gesicht verzogen und er ihn fast in die Ohnmacht getrieben hatte. Tooru seufzte und schloss verbittert die Augen. Irgendetwas war falsch – er hatte ihn nur ein einziges Mal spüren wollen - und jetzt sehnte er sich schon wieder nach dem schlanken Bassisten. Er hatte schließlich ins Wohnzimmer gefunden und sah aus einem der großen Fenster. Es regnete – und machte auch nicht wirklich den Anschein, als wollte sich das bald einstellen. Er beobachtete, wie die Tropfen an der Scheibe hinunter rannen - sich mit anderen vermischten und schließlich in einen kleinen Fluss zu münden schienen, nur um dann wieder weggewaschen zu werden. Eigentlich mochte der Drummer den Regen – er hatte so etwas erfrischendes, auch wenn er bei diesem Wetter nicht unbedingt draußen sein wollte. Noch immer schmerzten seine Handgelenke – das hatte es schon lange nicht mehr gegeben – allerdings spielte er auch sonst nicht ohne Pause über so einen langen Zeitraum hinweg. Aber es stellte sich als nützlich heraus, denn in diesem Fall ließ Wataru ihn lieber allein. Eigentlich liebte er sein Instrument und er war einer der vielen Drummer, die zu meinst zappelig und Energie geladen waren – wohl ein Merkmal führ diese Spezies. Dennoch aber rieb er sich über die Gelenke, um sie ein wenig zu entspannen. „Alles okay mit dir?“, vernahm Tooru plötzlich eine ihm bekannte Stimme und wie ihm in den Po gekniffen wurde. Ruckartig fuhr er mit weit aufgerissenen Augen herum. Er sah Tomoyuki vor sich und wie er den Blick auf seine Handgelenke gerichtet hatte. „Spinnst du?“, herrschte er ihn an. Eilig sah der Blonde sich um, doch es war niemand weiter zu sehen. „Reg dich ab – Wataru hat gerade das Haus verlassen.“ Seine breiten Schultern zuckten und er schob die Hände in die Hosentaschen. Wahrscheinlich gab es kaum einen Menschen, der in Jeans und einem einfachen schwarzen Shirt so gut aussehen konnte wie Tomoyuki. Am liebsten hätte Tooru sich selbst schon nur für diese Empfindung geschlagen, doch sein Blick fand nur zu den dunklen Augen, die ihn ebenfalls beobachteten. „Trotzdem – lass das lieber“, meinte Tooru nervös und strich ein paar blonde Strähnen aus dem Gesicht. „Ich mach doch gar nichts.“ Tomoyuki schlenderte zu einem Fenster und sah hinaus – das tat er immer, wenn er erwartete, dass jemand eine Forderung an ihn stellte. So war das schon bei der ersten Aktion abgelaufen. Nur hatte er Tooru da angesehen, hatte ihn mit den Blicken fast in die Ecke getrieben. Es war seltsam, denn eigentlich verhielt Tomoyuki sich ganz normal, schien sich überhaupt nichts daraus zumachen, das er in der letzten Nacht einen seiner Bandkollegen fast bewusstlos gevögelt hatte. Er versuchte sich Tooru nicht wirklich anzunähern, auch wenn der das sicherlich begrüßt hätte. Sofort versuchte der Drummer den Gedanken abzuschütteln – so etwas durfte nicht noch mal passieren. Doch schon die laszive Haltung, die dunkle Stimme, die langen Beine – einfach alles an dem Bassisten wollte ihn dazu zwingen, sich sofort wieder auf ihn zu werfen. „Hast du ihm was gesagt?“, fragte Tomoyuki in den Raum und riss den Drummer aus den Gedanken. Er gesellte sich zu dem Größeren und blickte ebenfalls nach draußen. Schon seit Stunden regnete es und die Farben gingen alle ineinander über, hinterließen eine trübes Weltbild und Tooru zweifelte daran, das da draußen irgendetwas lebte. „Er weiß nichts davon“, meinte er schließlich monoton, wollte dem Blick des anderen aber nicht begegnen, der sich jetzt auf ihn gelegt hatte. Schon jetzt schien sein Blut schneller durch die Venen gepumpt zu werden und übte Druck auf seine Körpermitte aus. Die pure Anwesenheit des Bassisten, erregte ihn immer mehr. „Dann mach dich locker. Deine Beziehung ist nicht in Gefahr“, meinte Tomoyuki schließlich und zog die Brauen nach oben, schien den Konflikt des anderen nicht zu verstehen. Tooru fuhr jedoch zu ihm herum und packte die Schultern des Bassisten. Seine Augen funkelten und der angriffslustige Blick bescherte Tomoyuki ein tiefes Prickeln. Langsam wanderten die Hände zu seinem Hals. „Man sollte dich foltern und quälen! Du hast keine Ahnung, was du mit deiner scheiß-selbstgefälligen Art alles anrichtest!“ Die Hände schlossen sich fester. „Das will ich erst noch sehen, wie du mich folterst“, sagte Tomoyuki spöttisch und bemerkte, das Tooru fester zudrückte. „Nein – aber du könntest mir einen andere Gefallen tun.“ Wieder verstärkte der Drummer den Griff und seine Finger gruben sich fest in den Hals. Auch wenn ihm bewusst war, dass er genau das Gegenteil von dem richtigen tat, wollte er sich nicht unterbrechen und zwang stattdessen den Körper des Bassisten auf die Knie und drückte so stark zu, dass der kaum noch Luft bekam. Die Augen fest auf ihn gerichtet beobachtete er, wie jeder Muskel in dem schlanken Körper verspannte. „Wie fühlt sich das an? Wie fühlst du dich, wenn du nicht mehr atmen kannst?“ Ein etwas seltsamer Laut entwich Tomoyukis Kehle, doch der Drummer machte keine Anstalten, ihn loszulassen. „Weißt du jetzt, wie ich mich fühle?“ Endlich lockerte er seinen Griff ein wenig und Tomoyuki sog eilig die Luft ein – wer wusste schon, wie lange er dazu Gelegenheit bekommen würde. „Ist es besser für dich, wenn du mich würgst? Gefällt dir das?“, fragte er mit vor Erregung schon fast knisternder Stimme. „Dann drück fest zu! Du glaubst gar nicht, wie mich das an macht“, gab der kniende zu und legte seine Hände auf die von Tooru. Langsam sank er auf den Rücken, zog den anderen mit sich, so dass der sich mit gespreizten Beinen auf ihn setzen musste. Sein Blick wandte sich kein einziges Mal von dem Blonden ab und augenblicklich wurde sein Griff wieder verstärkt. „Du willst… mich… richtig?“, fragte er mit gurgelnder Stimme und erlaubte es den Händen zu Toorus Hüfte zu finden und ließ ihn zusammen zucken, wobei der Kleinere sich nicht sicher war, ob das an den Worten oder der Berührung lag. Ihm gefiel das Bild, wie Tomoyuki auf dem Boden lag und sich kaum noch bewegen konnte. Ein gequältes Stöhnen entwich ihm und das Blut stieg in sein Gesicht. „Du weißt, was ich von dir will“, meinte Tooru und ließ den Bassisten wieder etwas zu Luft kommen. „Ich will dich in mir spüren – so wie letzte Nacht.“ Sachte rieb er sich an Tomoyuki und entfernte seine Hände vom Hals des anderen. „Fick mich!“ Verbittert senkte er den Blick – er konnte nicht anders. Hätte er sich doch besser nie auf den Bassisten eingelassen! Dann wäre er diesem immer größer werdenden Verlangen sicher entgangen. Doch dafür war es zu spät und er sah langsam ein, dass er süchtig nach dem anderen wurde. Doch die einzige Reaktion des Bassisten war ein leises Lachen. „Du weißt doch, dass das nicht so einfach abläuft“, meinte er schließlich, als er endlich wieder genügend Luft hatte. „Dann tu mit mir was du willst!“ „Du bist ja noch unersättlicher als ich es gedacht hatte“, meinte Tomoyuki und ein verwegenes Grinsen schmückte sein Gesicht. Tooru schloss die Augen und presste die Lippen fest aufeinander. Doch davon ließ Tomoyuki sich nicht beirren und zog den Kleineren zu sich. „Anscheinend weiß Wataru gar nicht, was du von ihm willst, wenn du bei mir an gekrochen kommst – aber das soll mich nicht stören, so komme ich wenigstens auch auf meine Kosten.“ Tooru schluckte trocken und spürte, wie sich die Hände des anderen um ihn schoben und ihre Lippen zueinander fanden. Er konnte Tomoyuki nur starr in die Augen blicken und wurde plötzlich herumgerissen. Ehe er sich versehen konnte, lag er unter dem Bassisten, blinzelte, um sich zu vergewissern, dass das alles nicht nur ein Traum war. „Was hältst du davon, wenn wir nach oben gehen? Oder willst du es gleich hier?“, fragte Tomoyuki aufreizend, aber mit der gewohnten ruhigen Stimmlage. „Das wäre doch etwas langweilig, findest du nicht auch?“ Seine Zunge glitt sanft über Toorus Lippen. „Ich möchte doch, dass du wieder mal zu mir kommst.“ Er erhob sich von dem Kleineren und sah zu ihm hinab. Fast schon mechanisch stand er auf, doch als Tomoyuki sich in Richtung seines Zimmers aufmachen wollte, nahm Tooru seine Hand und hielt ihn fest. Etwas verwirrt sah der Bassist sich zu ihm um. Tooru rückte zu ihm auf und ließ die freie Hand über das Gesicht des anderen gleiten, streifte über die vollen Lippen und den silbernen Metallring. Eigentlich war er beeindruckt von ihm. Zwar stellte seine dünne Figur eigentlich zu wenig für die Größe dar und er war sich immer noch nicht sicher, woher diese unglaubliche Anziehungskraft kam, aber Tatsache war, das er nicht von ihm wegkam – und das auch nicht wollte. Langsam schob der Blonde sich zu ihm und küsste ihn, ließ dabei die Hände um seinen Nacken gleiten und stellte sich auf Zehenspitzen, damit Tomoyuki sich nicht halb den Rücken verrenken musste. Er selbst mochte es nicht, wenn er zu anderen hinunter küssen musste und bemerkte nun, wie Tomoyukis Hände unter sein Shirt fuhren. Ihre Zungen fanden zueinander und der Größere forderte Tooru im Stillen dazu auf, immer ungehemmter mit ihm zu verkehren. Ohne von ihm abzulassen führte er ihn langsam aus dem Zimmer. Er löste sich von dem Kleineren und zog unmissverständlich die Brauen hoch. Als sie oben angekommen waren, schob Tomoyuki Tooru in sein Zimmer, welches wie immer kaum beleuchtet war. Es stellte den Bassisten genau so dar wie er selbst war – mysteriös und man musste ständig mit einer neuen Überraschung rechnen und der Blonde fragte sich, ob er wirklich wissen wollte, was sich hier noch alles verbarg. Bevor das zwischen ihnen begonnen hatte, war er dem Bassisten eher mit Respekt begegnet und hätte sich wahrscheinlich niemals allein hier hinein gewagt. Doch langsam fand er Gefallen an diesem Flair und er konnte sich schon denken, das der Tag unter Umständen noch sehr lang werden würde… Sein Blick fiel auf das große gemütliche Bett, in dem er am liebste die letzte Nacht verbracht hätte – wenn da nicht Wataru gewesen wäre. Wahrscheinlich würde Tooru alles daran setzen, das der Sänger niemals dahinter kommen würde, auch wenn er im Moment einen ganz anderen im Kopf hatte. Er wandte sich wieder zu Tomoyuki um, der ihm mit fast schon gelangweiltem Blick begegnete. „Was wohl in ihm vorgeht?“, fragte der Kleinere sich und fand zielstrebig zu den unteren Enden des schwarzen Shirts, welches der Bassist trug. Er lupfte es über die Schultern und ließ es zu Boden fallen, um sich dann der Hose zu widmen. Tomoyuki sah ihm dabei zu und bewegte sich nicht einen Millimeter. Es war interessant zu sehen, wie der Drummer in die Offensive ging – doch das würde sich schon noch ändern. Zunächst aber sollte er sein Tun fortsetzen. „Du weißt wohl genau was du willst?“, fragte er schließlich, als Tooru die Jeans hinunterzog. „Ich will dich“, hauchte der Kleinere und seine Finger fanden zu den rosigen Spitzen auf Tomoyukis Brust. Liebevoll spielte er daran herum, um dann eine in den Mund zu nehmen und daran herumzuknabbern. Was heckte der Bassist nur schon wieder aus? Bisher hatte er noch kein Recht auf Kontrolle beansprucht – das war äußerst seltsam und so gar nicht seine Art – und eigentlich auch nicht das, was Tooru erwartete. Noch immer bewegte der Größere sich nicht, beobachtete nur Toorus Hingabe. Vorsichtig zog der mit den Zähnen an der verhärteten Spitze und ließ die Hände tiefer sinken um schließlich die figurbetonte Shorts zu finden. Rasch zog er sie ebenfalls herunter. Sein Blick fand wieder zu den dunklen Augen des Bassisten. „Und jetzt?“, fragte Tomoyuki mit Furcht einflößend erotischer Stimme. Auch wenn er jetzt völlig nackt vor dem Blonden stand, schien er sich immer noch überlegen zu fühlen – und das war er auch, denn schließlich wollte Tooru etwas von ihm. Der konnte sich nur auf die Unterlippe beißen – wie sollte er Tomoyuki jetzt davon überzeugen, endlich auch an ihm Hand an zu legen? Er wollte sich an ihn schmiegen, doch bevor er den Körper an sich spüren konnte, schob der Größere ihn auch schon wieder von sich. „Zieh dich aus!“, herrschte der Bassist ihn endlich an und ließ Tooru stehen, um zu einer seiner Schränke zu gehen. „Ich steh nicht auf diese Kuschel-Schmuse-Aktionen, also beherrsch dich! Deswegen bist du nich hier.“ Toorus Augen weiteten sich und er konnte Tomoyuki nur nachsehen. Eigentlich hatte er damit Recht – aber das er seine Meinung so derb aussprechen würde, hätte Tooru nicht gedacht. Er grinste in sich hinein und zog das Oberteil aus. „Dich sollte man erst mal wieder auf die richtigen Gedanken bringen, bevor du noch auf die Idee kommst, ich würde dich verhätscheln – darauf kannst du lange warten“, meinte Tomoyuki und holte etwas aus seinem Schrank, was Tooru aber nicht erkennen konnte. „Hast du das etwa noch nicht begriffen?“ Aus dem Augenwinkel konnte er sehen, das auch der Blonde vollständig entkleidet in der Nähe der Tür stand – vielleicht überlegend, ob er nicht doch besser schnell verschwinden sollte. „Komm her, Schätzchen, oder hast du Angst, dass ich dir wehtue?“ Ein verächtliches Schnauben entfuhr dem Drummer. Er bewegte sich zu Tomoyuki, der noch immer in seinem Schrank herumkramte. Im gleichen Moment, in dem Tooru nah genug bei ihm war, drehte er sich zu ihm. „Ich hoffe, du weißt, was mir für dich alles so einfällt.“ Zärtlich streifte er über die weiche Wange und im nächsten Moment spürte der Drummer auch schon, wie sich etwas Kühles um seinen Hals schloss. Er keuchte, als er erkannte, um was es sich dabei handelte – ein Halseisen, verbunden mit einer Kette, deren Ende mit einem verschließbaren Widerhacken verbunden war, welches in Tomoyukis Hand ruhte. Für den Moment fassungslos starrte der Blonde die Kette an, fühlte das schwere Metall um seinen Hals. „Was zur Hölle soll das?“, entglitt es Tooru schließlich, doch Tomoyuki bewegte sich nur in Richtung des Bettes und zog den Kleineren hinter sich her. „Das ist doch nur der Anfang – entspann dich.“ Er schubste den Blonden auf die weiche Unterlage und tat fast so, als hätte Tooru weitere Fesseln verlangt. Er schloss den Widerhacken um eine der Eisenstangen am oberen Ende des Bettes und führte ihn wieder zu dem Ring um Toorus Hals, um ihn dort daran einzuhacken. So blieb dem Drummer nicht wirklich fiel Freiraum – und eigentlich war das alles nicht so gedacht gewesen… Wahrscheinlich hatte Tomoyuki das damit gemeint, als er gesagt hatte, dass es „so einfach nicht ablaufen würde“. Schließlich ließ der Größere sich neben Tooru auf dem Boden nieder und streifte mit den Fingerkuppen über dessen Oberkörper, wanderte langsam tiefer bis zum Bauchnabel. Ruckartig ließ er einen Finger hineingleiten, was dazu führte, das der Körper des liegenden sich anspannte. „Nicht so ungehalten – oder denkst du schon daran, wie ich dich mit den Fingern ficke?“ Tooru schluckte und erinnerte sich daran, wie er in der letzten Nacht mit ihm umgesprungen war und die Sehnsucht nach dieser süßen Qual blühte wieder in ihm auf. Die Hand des Bassisten fuhr weiter an ihm hinab und zu seiner Mitte, streifte darüber und ließ den Drummer die Fessel um den Hals vergessen. Schon diese leichte Berührung bescherte ihm ein leises Seufzen, was von Tomoyuki nur mit einem frechen Grinsen quittiert wurde. Sachte massierte der Größere über Toorus Männlichkeit, ließ ihn dabei nicht eine Sekunde aus den Augen, beobachtete seine Regungen und wie sich sein Gesicht verzog. Die Finger legten sich um das Glied des Drummers und brachten es zu voller Größe. Toorus Hände fanden zu der Kette und vergruben sich hinein. Doch dann ließ Tomoyuki plötzlich von ihm ab und er erhob sich langsam. „Wo willst du hin?“, entfuhr es Tooru und er versuchte sich so weit wie möglich zu erheben, was durch das Halseisen aber fast gänzlich unterbunden wurde. Doch Tomoyuki ging nur wieder zu dem Schrank, aus dem vorher schon das erste Foltermittel gekommen war. Mit zwei Paar Handschellen kam er wieder bei Tooru an und hängte eines um das Gitter des Bettes am oberen Ende. Der Blick des Blonden war fest auf das andere Paar in Tomoyukis Hand geheftet und er fragte sich, zu welchem Zweck das andere dienen sollte. Der silbrige Glanz ließ es kühl erscheinen und es war ganz eindeutig zu erkennen, das die nicht nur als Sinnbild dienten, sondern Tooru solange gefangen halten würden, wie der Bassist es für nötig erachten würde. Doch er war gespannt darauf, was der größere noch alles mit ihm vorhatte. „Möchtest du wissen, was ich damit machen werde?“ Seine Hand fand wieder zu Toorus Erregung und er sorgte dafür, dass er diese auch nicht wieder loswurde. Er nickte und seiner Kehle entglitt ein leidenschaftliches Stöhnen, als Tomoyuki sich an ihm rieb und seine Hand einer pumpenden Bewegung folgte. Mit jedem Luftholen spürte er, wie die Kette sich um seinen Hals schloss und es kaum zuließ, dass er atmen konnte. Es beengte ihn – und machte ihn unglaublich an. Doch nun widmeten Tomoyukis Hände sich wieder den Handschellen und er strich fast zärtlich darüber. Er öffnete die Bügel und fingerte über das Metall hinweg, welches kühl und glatt anfühlte. „Ich hoffe, du magst Fesseln – denn wenn ich mit dir fertig bin, wirst du dich kaum noch bewegen können.“ Er ließ Tooru die Handschellen betrachten und schupste dessen Hände beiseite, um sie von der Kette um den Hals zu lösen. „Du magst es doch, wenn ich dir ein wenig wehtue – ist es nicht so? Deswegen kommst du doch zu mir. Anscheinend bin ich nicht der einzige, der es brutal mag.“ Bei den Worten des Bassisten begann seine Haut immer mehr zu prickeln und er konnte es nicht leugnen, dass er sich förmlich nach den Qualen sehnte. Tomoyukis Finger wanderten zu seinem Hals und drückten auf das Eisen. Tooru japste gequält und versuchte sich dem Druck zu entziehen. Der Bassist lachte leise und fasste wieder seine Hand und im nächsten Moment schloss sich der Bügel der Handschelle um sein Gelenk. Ein leises Klicken ertönte und verriet dem Blonden, was mit ihm geschah. Sofort zerrte Tomoyuki seine Hände zu dem Gitter des Bettes und fesselte sie um eine der Eisenstangen. Mit einem Lächeln bewunderte der Bassist sein Werk und strich sich eine Strähne des braunen Haares aus der Stirn. „Ist das nicht hübsch?“, fragte er mit obszöner Stimme. „Aber… er ist noch erweiterungsfähig.“ Toorus Augen wurden größer und er wollte sich nicht einmal vorstellen, wie hilflos er jetzt schon aussah und es erst noch sein würde, wenn Tomoyuki so weiter machte. „Du sagst ja gar nichts mehr – hat es dir die Sprache verschlagen?“ „Hör auf mit den Spielchen! So war das nicht abgemacht“, platzte es aus ihm heraus. Die Brauen des größeren zogen sich nach oben. „Abgemacht?“ Er ließ sich auf dem Bett nieder und schenkte Tooru nur einen gelangweilten Blick. „Abgemacht war rein gar nichts! Du wolltest, das ich dich ficke – also wirst du auch die Konsequenzen tragen müssen!“ Tooru zog einen Schmollmund, doch bevor er weiter protestieren konnte, fand die Hand des anderen wieder zu seinem erigierten Glied und begann sich auf und ab zu schieben. Immer wenn er gerade wieder Kontrolle über seinen Körper gefunden hatte, gab Tomoyuki sich ein weiteres Mal seiner Erregung hin – erinnerte ihn daran, wie machtlos er eigentlich war. „Bitte…“, flehte Tooru, als der Bassist schon wieder im Inbegriff war, sich von ihm abzuwenden. Er wickelte die Beine um Tomoyuki und zog ihn zu sich. „Wie du willst“, meinte der größere nur und legte sich eines der schlanken Beine über die Schulter. „Glaub nicht, dass du mir so davon kommst!“ Ohne ein weiteres Wort fand sein Finger zwischen Toorus Pobacken, schob sich in die kleine Öffnung. Vor Überraschung und Erregung konnte der Drummer nur einen ungehaltenen Schrei von sich geben und die Hüfte in die Höhe zu recken, warf den Kopf zurück und sah das Fesselwerk an den Gitterstäben. Doch bevor er sich darüber den Kopf zerbrechen konnte, begann Tomoyuki auch schon seinen Finger in ihn zu rammen. „Ist es das, was du willst?“, fragte Tomoyuki und wandte den Blick kein einziges Mal ab. Mit Wohlwollen betrachtete er das gepeinigte Gesicht des gefesselten und verharrte einen Moment ihn ihm, streifte über die Innenseiten, um schließlich seine Prostata zu finden. Willig warf Tooru sich dem Finger entgegen, wollte noch mehr von dem schlanken Bassisten in sich spüren. „Fester!“, verlangte er leise und reckte sich Tomoyuki noch etwas mehr entgegen. Der grinste nur anzüglich und versenkte noch einen zweiten Finger in den erregten Körper. Ungehemmt stieß er sich in Toorus Enge, beschleunigte noch sein Tempo und sah mit an, wie sich kleine Schweißperlen auf dessen Stirn bildeten und seine Augen fest zusammen gepresst waren. Immer wieder trieb er sich gegen den Punkt in dem Drummer, der ihn noch lauter stöhnen ließ. Fast schon unbemerkt beugte Tomoyuki sich über den Blonden und holte etwas aus der Schulblade in dem Nachttisch, wobei es sich diesmal eher um eine Bandage handelte. Er schob das Bein des Drummers von seiner Schulter und zwang ihn, die Wade gegen den Oberschenkel zu verkrampfen. Erst dann zog er die Finger wieder aus dem willigen Körper. „Nicht…“, keuchte Tooru und spürte, wie das Blut unter dem Verlust in seine Wangen schoss. Im gleichen Moment bemerkte er, wie Tomoyuki die Bandage um sein Bein legte sie fest zurrte. Um den Fuß band er sie fest, sodass keine Chance darauf bestand, das Bein wieder auszustrecken. „Was machst du da?“, fragte er und rang immer noch nach Luft. Er ärgerte sich über den Bassisten – warum konnte er sein Werk nie zu Ende bringen und musste ihn immer weiter reizen und in seinem Verlangen hinhalten? Doch gleichzeitig war er auch froh darüber, denn diese ganze Situation wäre sicherlich nur halb so spannend gewesen, wenn der größere sie nicht genau so umgesetzt hätte. „Ich schränkte dich noch ein wenig mehr ein – wir wollen doch nicht, dass du noch auf dumme Gedanken kommst“, erklärte Tomoyuki und wie schon bei dem ersten Bein, schnürte er jetzt auch das andere ein, schloss dabei noch ein Paar Fußfesseln um die Knöchel, von denen Tooru überhaupt nicht bemerkt hatte, das er diese wieder von dem Gitter des Bettes genommen hatte. „Dreh dich um!“, befahl Tomoyuki und bevor der Blonde reagieren konnte, wurde er auch schon herumgerissen. Seine Arme verdrehten sich und bildeten ein Kreuz, denn sie wurden noch immer von den Fesseln zusammengehalten. Vor Überraschung löste sich ein heißerer Schrei und er konnte sich nur auf den Unterarmen und Schienbeinen abstützen – schließlich verhinderten die festgezurrten Bandagen, dass er die Beine ausstrecken konnte. Die Hilflosigkeit ließ ihn erschauern und er erkannte, dass er nicht mal im Geringsten eine Chance hatte, sich gegen irgendetwas zu wehren. Einzig den Kopf konnte er jetzt etwas besser bewegen und es war ihm erlaubt sogar über die Schulter zublicken. Eigentlich wartete er nur darauf, dass der Bassist ihn noch weiter zusammenzurren würde, doch der erhob sich vom Bett und ließ ihn allein. In seinem Kopf drehte sich alles und das der Körper des anderen so plötzlich verschwunden war, stimmte ihn nicht wirklich zufrieden. Zweifellos war Tomoyuki nur auf der Suche nach einem weiteren Hilfsmittel für seine Folterspiele – dieses Zimmer schien in jeder Ecke von Sexspielzeugen gespickt zu sein. Umso unruhiger machte es ihn, dass der Bassist so lange von ihm weg blieb – denn das war nur ein Zeichen dafür, dass er sich eine weitere Gemeinheit zusammen reimte und die ganz sicher auch umsetzen würde. „Tomo?“, fragte er in den Raum und warf einen misstrauischen Blick über seine Schulter. Im gleichen Moment fühlte er ein Paar warme Hände auf seiner Hüfte und wie sich die schlanken Finger in die Haut vergruben. „Hast du mich schon vermisst?“, wollte der Bassist wissen und Tooru konnte sich sein Grinsen bildlich vorstellen und ihm entglitt ein leiser Seufzer, als er bemerkte, wie Tomoyuki seine Hüfte gegen den Po des kleineren drängte. Tooru nickte schließlich zustimmend und war sich sicher, das er das auch genau so meinte. „Wie schön – ich habe dir auch etwas mitgebracht“, ergänzte Tomoyuki sich und streichelte über den Rücken des Drummers und ließ sie in dessen Schoß wandern, um sich wieder seiner etwas abgeklungnen Erregung zu widmen. Dann verließen die Hände ihn wieder. Mit Entsetzen musste er feststellen, wie sich plötzlich ein länglicher Gegenstand in ihn versenkte und ihm ein Schrei entglitt. Er musste sich beherrschen, nicht in eines der Kissen zubeißen, denn dieser plötzliche Schmerz wollte ihn fast Ohnmächtig werden lassen. Anscheinend hatte sein in die Höhe gestreckter Hintern Tomoyuki auf die Idee gebracht, ihm wie schon beim ersten Mal einen Dildo in den Po zu schieben, auch wenn er ihn diesmal nicht sonderlich darauf vorbereitet hatte. Tomoyuki hingegen fand Gefallen an dem Bild des Bandkollegen, wie der seinen Körper so willig preisgab und nicht mal daran zu denken schien, diesen Wahnsinn zu beenden. Der Bassist war schon immer ein wahrer Meister auf dem Gebiet gewesen, wenn es darum ging Fantasien auszuleben und er war begeistert, dass man einen Körper so zusammen zurren konnte – und es dem anderen auch noch gefiel. Tooru war ganz sicher das beste Versuchskaninchen, welches er finden konnte – denn ganz ohne Zweifel gab er sich jeder Perversität hin, die er sich ausmalte. Was Wataru bei ihm wohl falsch gemacht hatte? Doch das störte den Bassisten nicht wirklich – so hatte wenigstens er die Gelegenheit, sich an Tooru austoben und er konnte die Reaktionen seines Körpers kaum erwarten, wenn er noch einen Schritt weiter gehen würde… Am Anfang noch langsam begann er, das Spielzeug in den Körper des Drummers zu schieben – doch das wäre eindeutig zu langweilig gewesen, wenn jetzt alles genauso abgelaufen wäre, wie schon in der Nacht zuvor – und das Spielzeug, für welches er sich diesmal entschieden hatte, sollte Tooru noch etwas willenloser machen. An der Seite des oberen Randes befand sich ein kleiner Stellschalter, welcher von Tomoyuki betätigt wurde und den Dildo zum vibrieren brachte. Sofort zuckte der Drummer zusammen und wollte schon in die Höhe schnellen, was das Halseisen aber erfolgreich verwehrte. „Was zum…“ Er begann zu zittern und spürte, wie das Spielzeug sich tief in ihm schob und seine Prostata berührte. Ein ungehaltenes Keuchen löste sich aus ihm, als er die Vibration an dem empfindlichen Punkt spürte und im gleichen Moment wollte er auch schon sterben, als Tomoyuki es fast vollständig aus ihm entfernte, nur um es dann noch kraftvoller in ihn zu rammen. Hin und her gerissen wusste er kaum, wohin er sich wenden wollte und das Verlangen nach mehr erblühte. Ein ums andere Mal wiederholte Tomoyuki seinen Tat, ließ einen Finger der anderen Hand über den verschwitzten Rücken die Wirbelsäule entlang gleiten. Entzückt beobachtete er, wie Tooru versuchte, sich von den Fesseln zu befreien und daran herumriss – natürlich vergeblich. „Mehr!“, keuchte der Blonde und versuchte, soweit die Bandagen das zuließen, sein Becken zurückzuschieben und das Spielzeug in sich einzuschließen. Wieder drückte Tomoyuki es tief in den erregten Körper und er konnte kaum glauben, zu was der Drummer alles bereit war. „Noch mehr!“, verlangte er ein weiteres Mal und presste die Augen zusammen. Auf Tomoyukis Zügen bildete sich ein verheißungsvolles Lächeln und mit jedem Mal versenkte er den Dildo noch tiefer in Toorus Enge, der darauf hin und laut stöhnte und sein Rücken sich durchbiegen wollte. Es fühlte sich unglaublich pervers an, wenn der größere das vibrierende Spielzeug ganz langsam auf ihm zog, nur um es dann hastig wieder hinein zu schieben. Er verstärkte seine Handlung noch damit, als die freie Hand wieder zu Toorus zuckender Erregung fand und darüber massierte. Im gleichen Rhythmus wie das Spielzeug bearbeitete er Toorus Glied und beobachtete ganz genau, wie dem Drummer nicht mehr viel bis zu seiner Erlösung fehlte und gerade, als sich jede noch so kleine Fasen in ihm verengen wollte, ließ Tomoyuki sich neben Tooru in die Kissen gleiten. Er hatte das Spielzeug so weit wie möglich in ihn geschoben und dann die Hände von seinem Körper entfernt und strich nun eine der blonden Strähnen aus dem Gesicht des Drummers. Entsetzt drehte Tooru den Kopf zu ihm und fand ein dreckiges Grinsen in Tomoyukis Gesicht vor. Noch immer steckte das vibrierende Spielzeug eindeutig zu tief in ihm und es nahm ihm fast die Wahrnehmungskraft. „Was machst du da?“, keuchte er mit erregter Stimme und spürte, wie der Ring um seinen Hals ihm die Luft abdrückte, sobald er sich weiter bewegte. „Weißt du“, begann Tomoyuki leidenschaftlich. „mir fallen noch ganz andere Sachen ein, mit denen ich dich ficken könnte.“ Es hörte sich an, als würde er von etwas völlig nebensächlichem sprechen, ließ dabei seine Hand über die seidigen Wangen des anderen gleiten. Ein kalter Schauer jagte über Toorus Rücken. Wie gerne hätte er Tomoyuki einfach wieder zu seiner Mitte geschoben. Seine pulsierende Erregung schmerzte, denn gerade, als er seinen Höhepunkt durch das vibrierende Spielzeug in Verbindung mit Tomoyukis massierender Hand finden wollte, hatte der anscheinend die Lust verloren, quälte den Drummer weiter in seinem Verlangen, welches noch immer nicht gestillt war. Hastig versuchen die Handgelenke sich von den Fesseln zu befreien, doch die hatten sich so fest um die helle Haut geschlossen, dass diese eher aufgerieben wurde, als ihm die Freiheit zu schenken. Amüsiert beobachtete Tomoyuki den kläglichen Versuch, stützte den Kopf dabei auf eine Hand auf, die andere fuhr durch das helle Haar des Drummers. Anscheinend wartete er nur darauf, dass das überschwängliche Gefühl seinen Köper verließ und er nur frustriert den Kopf auf die Matratze senken konnte. „Ich bin noch lange nicht fertig mit dir“, meinte der größere und setzte sich auf. Tooru wimmerte – sein ganzer Körper spannte fürchterlich und er sehnte sich unendlich nach seinem Höhepunkt – lange würde er dieser Folter nicht mehr standhalten können. Wenn er gekonnt hätte, hätte er sich wohl selbst erlöst – auch vor Tomoyukis Augen und rang jetzt verzweifelt nach Luft. Er hatte es so gewollt. Das der Bassist das schamlos ausnutzte, war zu erwarten gewesen… Das Spielzeug in ihm drückte noch immer gegen den Punkt in ihn – wollte ihn nicht vergessen lassen, das die Erlösung zum greifen nah war. Doch einzig die Vibration wollte nicht ausreichen, ließ den erregten Körper nur weiter zusammenzucken. Mit Bewunderung betrachtete Tomoyuki die glänzte Schicht, die sich über den gesamten Körper des Drummers zog und seine Haut unnatürlich fahl wirken ließ. Wieder schob er sich hinter Tooru und senkte den Oberkörper auf dessen Rücken - näherte sich dabei dem Ohr. „Ich könnte dich jetzt augenblicklich bewusstlos vögeln“, hauchte er und bescherte dem Drummer eine tiefe Gänsehaut. Er zweifelte nicht daran, dass der Bassist dazu in der Lage war und wünschte sich schon fast, dass der das auch endlich umsetzen würde. Doch stattdessen nahm Tomoyuki zwei weitere Ketten, die an dem Gitter des Bettes hingen und bisher wohl eher als Zierde gedient hatten. Wie hatte Tooru nur für einen Moment glauben können, das die Folter ausreichend war? Tomoyuki befestigte die erste an den Fußfesseln und zerrte sie unsanft über Toorus Brust, um sie so fest wie möglich an das Halseisen zu binden. „Nicht…“, flehte der kleinere, auch wenn er eigentlich nur noch nach mehr bettelte. Die Kette war so straff gespannt, das er den Kopf nicht mal mehr anheben konnte. „Hast du schon genug?“, fragte Tomoyuki spöttisch und legte die Stirn in Falten. „Dabei haben wir doch noch gar nicht richtig angefangen.“ Ein leises Winseln löste sich aus Toorus Kehle - passend, wenn man das klägliche Bild seines zusammengeschnürten Körpers betrachtete und dem vibrierenden Dildo in seinem Hintern Beachtung schenkte. Und genau das schien dem Bassisten ein Dorn im Auge zu sein. Ganz langsam zog er das Spielzeug aus Tooru heraus, vernahm dessen gepeinigten Schrei, entfernte es aber dennoch aus dem zittrigen Körper, um es auszuschalten und unachtsam auf den Boden fallen zu lassen. „Du… bringst mich um“, keuchte der kleinere und rang um Beherrschung. Tomoyuki jedoch grinste nur in sich hinein und verpasste seinem Po einen liebevollen Klaps. „Wenn das so wäre könntest du es sicher nicht aussprechen“, meinte er und löste zu Toorus Verwunderung die Handschellen um die schlanken Gelenke und zog die Hände auf den Rücken. „Aber so ist es doch schon viel besser, oder?“, fragte er mit der gewohnt lasziven Stimme und ließ die Handschellen wieder einrasten. „Beweg dich endlich und mach weiter!“, zischte der Drummer, denn er wusste, wie er Tomoyuki damit reizte - der jetzt nur noch breiter grinste. Vielleicht hatte er ja so eine Chance darauf, dass der Bassist endlich Erbarmen zeigen würde. „Ich wusste doch, das du es magst, wenn du dich kaum noch rühren kannst und ich…“ Er unterbrach sich und ließ die Finger wieder in die Nähe von Toorus Öffnung gleiten. „… theoretisch alles mit dir machen könnte, was mir einfällt.“ – als ob er das nicht längst schon tat. Tooru konnte nur leicht zusammen zucken und unmissverständlich seufzen, als die Finger sich auch schon wieder entfernten. Langsam zog Tomoyuki den Schopf des Drummers so weit wie möglich zurück und knüpfte die letzte Kette an dem Eisen fest. Er führte sie seitlich über den Rücken zu den Fesseln der Füße und befestigte sie. Tooru konnte sich nicht daran erinnern, jemals so in seiner Beweglichkeit eingeschränkt gewesen zu sein und er zweifelte daran, je wieder frei zu kommen – so viele Ketten und ähnliches hatten vorher noch nie in dieser oder einer anderen Art zu seinem Körper gefunden. Das Tomoyuki selbst kaum noch an sich halten konnte, war dem Drummer nicht im Entferntesten aufgefallen – wahrscheinlich traute er dem Bassisten im Moment kaum noch ein menschliches Gefühl zu, denn sonst hätte er ihn ganz sicher schon längst zum Höhepunkt gebracht und es nicht immer weiter und qualvoller herauszuzögern. Er hatte sich schon fast damit abgefunden, dass dieses Verlangen nicht gestillt werden würde, als Tomoyuki sich auf ihm nieder ließ. Was war ihm nur diesmal wieder eingefallen? Tomoyukis Hände fanden zu Toorus Innenschenkeln und er drückte sie vorsichtig auseinander, bemerkt wie schwer dem Knienden diese Bewegung fiel. Mit einer Hand wischte er zärtlich über Toorus Stirn, die sich schweißnass anfühlte und das blonde Haar daran klebte. Er entschied, dem kleineren doch endlich zu geben, wonach er sich so sehr sehnte und fand wieder zu seiner Erregung und massierte darüber hinweg, spielte an der weichen Spitze herum und ließ den Daumen darüber wandern. Die Finger der anderen Hand fand zu Toorus Po und zwickte hinein, was den Drummer dazu brachte, sich fast schon unwissentlich gegen die Hand in seinem Schoß zu schieben und ihm ein Keuchen entlockte. Er ließ sie dazwischen fahren und fand zu der kleinen Öffnung, um dann wieder die beiden Finger hinein zu schieben. Wieder begann Toorus Körper zu zittern und er fühlte sich in seiner Lage peinlicher berührt als je zuvor. Die Wangen färbten sich wieder in einem dunkeln Rot-Ton und ihm war bewusst, dass er der plötzlichen Hingabe des andern nicht lange standhalten konnte – dafür hatte er schon eindeutig zu viel in sich spüren und immer wieder den Verlust verkraften müssen. „Bitte… Tomo…“, entwich es seiner Kehle und das erregende Zittern nahm weiter zu. Der beschleunigte die pumpende Bewegung um Toorus Glied und rammte im gleichen Tempo die Finger in die schmale Enge, wobei beim hinaus gleiten der Finger auch die andere Hand sich an der Erregung hinauf schob und wieder herunterdrückte, wenn er wieder ungehalten in die Öffnung stieß. Er wurde immer hastiger, ließ es kaum zu, dass der kleinere zum Luftholen kam und entlockte ihm stetig lauter werdendes Stöhnen. Wieder lehnte er sich über den verschwitzten Körper und ließ die Zunge über den Nacken gleiten, unterbrach die Bewegung seiner Hände allerdings nicht. „Sadist!“, zischte Tooru leise zwischen das Keuchen und er rechnete schon damit, dass der andere sein Tun wieder beenden würde – doch er tat es nicht – diesmal nicht. Anscheinend hatte der Bassist erkannt, dass Toorus Körper der Erregung kaum noch etwas entgegenzusetzen hatte und er wahrscheinlich wirklich ohnmächtig geworden wäre, wenn er ihn länger hingehalten hätte – und dann wäre die ganze Aktion zweifelsohne viel zu schnell beendet gewesen... „Was hast du denn? Du hast es doch so gewollt“, meinte Tomoyuki mit fast schon liebevoller Stimme. Genauso unerwartet wie eben dieser Ausspruch biss er dem Drummer in den Hals, nicht schmerzhaft, aber ausreichend, um seine Augen vollkommen schwarz zu färben. Im gleichen Moment fühlte Tomoyuki, wie sich die warme Flüssigkeit in seine Hand verströmte und Tooru ein erregender Aufschrei entglitt. Ein Lächeln legte sich auf die Züge des Bassisten und er saugte sich an der weichen Haut an Toorus Hals fest, massierte dabei weiter über das zuckende Glied, um ihn die süße Erlösung länger spüren zu lassen. Zuletzt hatten Tomoyukis Finger nur noch in dem Körper des unter ihm zusammen geschnürten geruht und langsam zog er sie wieder heraus. Erst dann rollte der Bassist sich langsam von Toorus Rücken und sank in die Kissen. Zwar war er eigentlich erregt genug, um den Blonden ganz anders kommen zu lassen, aber das sollte noch etwas warten – für Tooru konnte er das gerade noch verschmerzen und er würde schon noch bekommen, was er wollte. Hastig und unkontrolliert hob und senkte sich Toorus Brust, auch wenn das kaum zu sehen war und nur von der Bewegung des Rückens sichtbar gemacht wurde. „Entschuldigung…“, flüsterte er kaum hörbar und es tat ihm fast schon leid, das er Tomoyuki von seiner Folter abgebracht hatte – doch länger hätte er das nicht mehr ertragen. Der Bassist schnaubte nur leise und spielte in dem hellen Haar herum. „Ich dachte mir schon, dass du das nicht lange durchstehen würdest“, meinte er und lächelte. „Ich hoffe, du weißt, dass ich dich jetzt noch nicht gehen lassen kann.“ „Das hatte ich gehofft.“ Tooru blickte die Matratze an, atmete aber immer noch unregelmäßig. Zwar war sein Verlangen für diesen Moment gestillt, aber zufrieden war er noch immer nicht – ein entscheidender Fakt war nicht eingetreten und so wollte der Drummer sich seinem Schicksal fügen und die Folter weiter über sich ergehen lassen. Er wollte den Bassisten ganz in sich spüren, wollte dass auch der immer ungehaltener wurde und sich immer brutaler in ihn rammte. Ihm fehlte die angenehme Stimme, wie Tomoyuki seufze und stöhnte und genauso wenig länger warten konnte, wie er eben. Das er damit allerdings auch ertragen musste, weiterhin eher ein kleines Paket darzustellen als einen Menschen, nahm er auf sich. Leise seufzte Tooru – vielleicht war es falsch gewesen, sich überhaupt auf den großen Bassisten einzulassen – doch dafür war es eindeutig zu spät, nicht nur, weil er jetzt gefesselt in dessen Bett verweilte, sondern auch, weil er dieses süchtig machende Gefühl in sich gefunden hatte, welches ihn so schnell nicht wieder loslassen würde… Kapitel 3: ----------- sooo~ ich habs geschafft... hat ja diesmal gedauert ^^ hoffe des kap gefällt euch!!! 3. Kapitel Nach kurzer Zeit der Stille erhob Tomoyuki sich und ließ Tooru allein. Er ging zum Fenster und zog die dunklen Vorhänge zu – welchen Effekt das haben sollte, wusste er wohl selbst nicht, doch dadurch wurde es noch ein wenig schummriger im Zimmer und das seichte Licht zeichnete die Konturen seines schlanken Körpers nach. Braunes, mit blonden Strähnen durchzogenes Haar glitt um seine Schultern und aus dem Augenwinkel war Tooru ein Blick auf die makellose weiße Haut gewährt. Er konnte sich kaum satt an dem größeren sehen, wie sein Körper sich so elegant bewegte und auf seinem Gesicht ununterbrochen ein mysteriöser Ausdruck spielte. Tomoyuki ließ es fast nie zu, Einblicke in seine Gefühlswelt zu geben – schade eigentlich. Es war selten, den Bassisten lächeln zu sehen und innerlich freute Tooru sich jedes Mal, wenn er ihn dabei ertappte. Warum er sich allerdings immer möglichst gefühlskalt gab, verstand der kleinere nicht. Keiner wusste so genau, wie es in ihm aussah – was, und ob er überhaupt etwas für andere empfand. Etwas neugierig war er schon auf das Wesen seines Spielgefährten und er erhoffte sich von diesen Zusammenkünften auch, etwas mehr von Tomoyuki zu erfahren – zumindest in Sachen seiner Vorlieben. In sofern musste Tooru nun feststellen, das der andere sich wohl gerne als Gebieter aufspielte und es liebte, ihn regelrecht zu versklaven. Und den lebendigen Beweis lieferte er selbst, war er doch zusammen geschnürt wie ein kleines Paket under fragte sich, ob er wohl je wieder frei kommen würde und diese plötzliche Stille war nur ein Zeichen, das der Bassist bereits neue Gemeinheiten ausheckte. Doch der betrachtete eigentlich nur eingehend sein Werk und das kleine Häufchen, welches ursprünglich mal Tooru dargestellt hatte und ließ es auf sich wirken. Diese ganze Situation hatte etwas geheimnisvolles, denn schließlich sollte niemand je etwas davon erfahren. Dass es draußen immer noch in Strömen regnete hätte in Verbindung mit diesen Räumlichkeiten auch eine sehr romantische Atmosphäre bilden können. Die Regentropfen prasselten auf das Hausdach und es hörte sich wunderbar beruhigend an. Hier oben unter dem Dach befanden sich zweifellos die gemütlichsten Zimmer und in Kombination mit diesem Raum hätte auch etwas ganz anderes ablaufen können – etwas wesentlich zärtlicheres. Aber davon war bisher nichts zu sehen – und darauf kam es ja auch nicht an. Tooru dachte wieder an Wataru – der war für diese Art von Spielchen mit Kerzen und stundenlangen Streicheleinheiten immer zu haben gewesen – und jetzt ereignete sich gerade genau das Gegenteil. Gespannt wartete Tooru auf die nächste Berührung, ärgerte sich, weil er nicht in der Lage war in das Gesicht des Bassisten sehen zu können – geschweige dem wieder zu dessen Lippen zu finden. Irgendwie fehlte ihm nun doch ein wenig Zärtlichkeit und er wünschte sich im Stillen, das Tomoyuki ihm nur einen einzigen Kuss geben würde – nicht nur auf den Hals, sondern auf die Lippen. Selbst eine ganz flüchtige Berührung hätte dem Drummer schon gereicht, aber so wie er im Moment zusammengeschürt war, bestand keine Möglichkeit, überhaupt an sein Gesicht heran zu kommen. Eigentlich war es kein gutes Zeichen, wenn Tomoyuki so lange von ihm weg blieb, doch dieses Mal wollte er abwarten – lange würde er sich eh nicht von ihm fern halten. Und natürlich heckte der Bassist schon längst etwas Neues aus – hatte im gleichen Moment eine schwarze Kerze gefunden – auch er hatte Gefallen an diesem Gegenstand gefunden, nur wollte er ihn nicht einzig zur Beleuchtung nutzen. Er grinste in sich hinein – wahrscheinlich konnte man ihm jedes erdenkliche Utensil in die Hand drücken und ihm würde eine passende Idee kommen. Wie würde Tooru wohl darauf reagieren? Vorfreudig bewegte der größere sich wieder zum Bett, zündete die Kerze an, ließ es aber nicht zu, das der Drummer sehen konnte, was er mitgebracht hatte – was sich in dessen Position auch nicht als sonderlich schwer herausstellte. Tooru konnte noch nicht mal den Kopf anheben, geschweige dem beobachten, was Tomoyuki tat. Sobald er sich umwenden wollte, hielt eine der unzähligen Ketten ihn davon ab. Einen Moment wartete Tomoyuki nun, bis genügend Wachs flüssig geworden war. „Du stehst auf Schmerzen, oder?“, fragte er seidig und betrachtete die Flamme. Sie flackerte ein wenig vor sich hin und auf eine seltsame Art und Weise fand er das Feuer beeindruckend – und die Auswirkungen, die sie jetzt tätigte, würde der Drummer schon noch zu spüren bekommen. Ohne etwas zu erwidern fragte Tooru sich im Stillen, was ihn wohl schon wieder erwartete. Seine Frage wurde jedoch schnell beantwortet, als er die heiße Flüssigkeit auf seinem Rücken spürte. Er zuckte zusammen, wollte gar nicht glauben, wie seine Haut sich zusammen zog und der seichte Schmerz sich in ihn einbrannte. „Was zum…?“, entfuhr es dem Blonden, als ein weiterer Schwall des Wachses sich über seine Wirbelsäule ergoss. Mit jedem Tropfen spürte er den stechenden Schmerz, der ganz langsam nachließ und er nur leise wimmern konnte. Das ganze erinnerte zu sehr an hinterhältige Folter – vor allem, weil sich keine Möglichkeit bot, dem ganzen zu entkommen. Wieder legten sich ein paar Tropfen auf die Haut, wobei Tomoyuki diesmal darin herum fingerte. „Seltsam – tut das etwa weh?“, fragte die dunkle Stimme hinter ihm und er hatte natürlich bemerkt, wie der Körper des anderen zu beben begann. Tooru nickte zittrig, konnte es kaum ertragen, wie das heiße Wachs sich in die Haut einbrannte. „Das kann doch nicht dein Ernst sein! Hast du etwa schon genug?“ Ein verächtliches Schnauben entwich ihm. Er richtete die Kerze wieder auf, sodass die Verflüssigungen derer nicht mehr auf Toorus Körper finden konnte. Sein Blick ruhte auf den Tropfen, die sich auf den Blonden gelegt hatten und sich jetzt langsam verhärteten. Drum herum rötete sich die Haut, machte Toorus Reaktion noch deutlicher. Tomoyuki wollte sich schon entfernen, doch dann fuhr der Drummer dazwischen. „Mach weiter! Bitte…“, winselte er mit etwas ängstlicher Stimme, die eigentlich nicht beabsichtigt gewesen war. Eigentlich konnte er es sich selbst nicht glauben, dass er jetzt wieder mehr forderte, doch es gelang ihm einfach nicht, den anderen von sich zu weißen. Er wollte unbedingt noch mehr von dem Bassisten, nahm es sogar in Kauf, verletzt zu werden – das war es ihm wert. Und er wollte nicht, das der größere ihn für einen Schwächling hielt – sonst würde das wohl das letzte Mal gewesen sein, das sie derartige Tätigkeiten miteinander erlebten – und ob er das wohl durchstehen würde? Zwar hatte er sich nach der ersten Aktion zwischen sich und Tomoyuki geschworen, nie wieder auch nur daran zu denken, was an gleicher Stelle geschehen war, war aber doch noch mal in dem Bett des Bassisten gelandet. „Bitte nicht aufhören…“, flüsterte er unterwürfig und versuchte den Rücken durchzudrücken, um die Schmerzen aus den Gliedern zu verscheuchen – nur waren da immer noch die Fesseln, die dies unterbanden. Er hätte los schreien können, weil er so eingeengt war, biss sich aber lieber nur so fest wie möglich auf die Unterlippe. Der Bassist grinste und beobachtete wieder die Flamme der Kerze. Warum stellte Tooru sich denn so an? Er tat ja gerade so, als hätte man den brennenden Docht auf ihm auszudrücken versucht. Nur hatte er seine Meinung glücklicherweise sehr schnell überdacht – wie passend. Tomoyuki konnte es kaum erwarten, sich weiter an dem hübschen Drummer auszutoben – Tooru war wirklich der perverseste Mensch, dem er jemals begegnet war – wenn man sein eigenes Wessen nicht bedachte. „Du tust wohl alles, um gefickt zu werden?“ Tooru presste die Augen fest zusammen, als wieder Wachs auf seinen Körper fand und über dem Steißbein eine Lache bildete. Tomoyuki setzte sein Werk natürlich fort, denn er war nicht unbedingt einer der Sorte, die sich zweimal bitten ließen. Die Flüssigkeit wollte auch diesmal wieder nur quälend langsam auskühlen und ließ Tooru fast alles um sich herum vergessen. „Oh Gott, Tomo!“, keuchte er gepeinigt, als sich weiterhin Wachs auf ihm verströmte. „Ich steh das nicht durch“, dachte er nur und verkrampfte die Fingernägel in die Handflächen, um sich durch einen anderen Schmerz ein weinig abzulenken. Irgendwas musste er unternehmen - also versuchte er zunächst seine Gedanken wieder zu ordnen und entspannte sich, versuchte die drängende Hitze auszublenden, die ihm die Sinne zu vernebeln drohte. So gut wie möglich begann Tooru seinen Rücken in einer schlangenartigen Bewegung zu räkeln, reckte noch die Schultern nach oben und zog das Stechen so in die Länge – plötzlich tat es gar nicht mehr so weh. Ein leises Seufzen entwich ihm und desto mehr er sich mit der Situation anfreundete, umso erträglicher wurde es. Tomoyuki musste derweilen mit ansehen, wie der bezaubernde Körper sich elegant wandte und Tooru das Gefühl des Kerzenwachses jetzt in etwas angenehmes umwandelte. Er grinste anzüglich und zeichnete mit den Fingern der freien Hand über die Wirbelsäule des kleineren, streifte über die verhärtete Lache auf dem unteren Rücken bis zum Po und verpasste ihm einen liebevollen Klaps. Kurz zuckte der Blond zusammen, hatte seine Empfindungen jetzt wieder unter Kontrolle und ließ sich selbst von heißem Wachs nicht mehr aus der Ruhe bringen. „Möchtest du immer noch mehr?“ Tooru lächelte liebreizend, auch wenn der Bassist das nicht sehen konnte. „Glaubst du etwa, du könntest mich damit abschrecken? Willst du mich denn loswerden?“, wollte der Blonde mit viel versprechendem Unterton wissen. „Ich will, das du bettelst, Schätzchen“, raunte Tomoyuki. „Du weißt doch, das ich auf Schmerzen stehe – also quäl mich! Folter mich und ich verspreche dir so laut zu stöhnen, das du dir wünschst, du hättest mich gleich gefickt!“ „Interessant.“ So langsam begriff Tooru die Spielregeln, warf dem Bassisten genau das an den Kopf, was er hören wollte. Als er wieder in Berührung mit dem Kerzenwachs kam, keuchte er ungehemmt auf – fand es schon erregend, wenn die Flüssigkeit ihn benetzte, versuchte sich noch vorzustellen, das es sich dabei um etwas ganz anderes handeln könnte. „Ich wusste doch, dass du das magst“, grinste Tomoyuki und sein Finger fuhr zärtlich zwischen die Pobacken des Drummers, fand den kleinen Muskelring und streifte darüber. Er rieb sich über den Spalt und verwies Tooru darauf, dass er auch noch wegen ganz anderer Dinge stöhnen sollte. „Hm, das gefällt dir, richtig?“, fragte er lasziv und bemerkte natürlich, wie der kleinere seine Berührungen genoss und sich gegen den massierenden Finger bewegte. „Ja verdammt!“, entfuhr es ihm, als im nächsten Moment Tomoyuki in seine Öffnung fand. Ein lautes Aufstöhnen löste sich aus dem Drummer, als der Fremdkörper weiter in ihn eindrang und sich so weit wie möglich hinein versenkte. In Verbindung mit der heißen Flüssigkeit und dem trockenen langen Finger begann er sich immer mehr danach zu sehnen, gequält zu werden, spürte wie er wieder hart wurde. „Ist das alles?“, zischte Tooru und war sich sicher, das noch unzählige unanständige Flüche seinen Lippen entkommen würden – so gab Tomoyuki ihm wenigstens das, was er sich so wünschte. „Noch nicht mal ansatzweise.“ Sogleich wanderte auch noch ein zweiter Finger in den erregten Körper, gefolgt von einem weiteren und begann in diesen hinein zu stoßen, verteilte immer noch etwas Wachs von der Kerze auf Tooru, diesmal auf seinen Nacken. Laut stöhnend drückte der Blonde den Rücken durch, bemerkte wie das Wachs den Ansatz seiner Haare verklebte. Wieder drückten die Finger sich hemmungslos in Tooru und fanden immer wieder zu dem Punkt, der den kleineren stetig lauter werden ließ. Tomoyuki presste sich dagegen, fuhr beim hinaus gleiten über die Innenseiten. Der Klang von der Stimme des kleineren, teils gequält, andererseits aber auch äußerst lüstern, machte ihn von Sekunde zu Sekunde mehr an. Nur musste er dann feststellen, dass das Wachs an manchen Stellen getrocknet war. Also entzog er sich Tooru, der sich noch versuchte hinterher zuschieben und sich frustriert auf die Unterlippe biss, als er bemerkte, dass der andere sich ihm in dieser Art zunächst nicht mehr zuwenden wollte. „Elender Masochist!“, zischte Tomoyuki und genoss seine gehobene Position, denn er konnte alles mit dem Blonden anstellen, was ihm einfiel. So beträufelte er weiter die Schulterblätter, sah amüsiert zu, wie Tooru sich zu winden versuchte – was die zahlreichen Fesseln aber unterbanden. Stattdessen zog er es vor, das Wachs von der hellen Haut zu ziehen und Toorus deutlich erkennbare Lust zu vernachlässigen. Endlich blies er die schon merklich heruntergebrannte Kerze aus und legte sie auf dem Nachttisch ab. Sorgsam pulte er das schwarze Kerzenwachs vom Körper des kleineren und bemerkte die roten Flecken, die überall zurück blieben. Besonders dieser große, direkt über Toorus Po leuchtete dunkel und hatte ihn anscheinend verbrüht – das würde Wataru wohl nicht übersehen können und ob der Fleck so schnell wieder verschwinden würden, war zweifelhaft. Aber dennoch nahm der Bassist sich zurück, klärte Tooru lieber nicht über die Mahle auf – sonst hätte er vielleicht noch abgebrochen – und das konnte er gerade gar nicht gebrauchen. „Du stehst doch drauf!“, erwiderte der Blonde schließlich gefährlich über den Ausspruch bezüglich seiner Vorlieben. „Du liebst es doch, andere zu quälen! Gib es doch zu, du könntest den ganzen Tag damit verbringen, mich zu foltern.“ Tomoyuki beugte sich über ihn und schnappte nach seinem Ohrläppchen, zog etwas daran. „Du glaubst gar nicht, wie sehr mich das an macht“, hauchte er mit verruchtem Ton und deutete einen leichten Stoß aus der Hüfte gegen Toorus Po an. „Du weißt wohl noch nicht, wie derb ich dich heute noch ficken werde – möchtest du das? Willst du wissen, wie es ist, richtig zugeritten zu werden?“ „Als ob du das könntest“, meinte Tooru nur aufreizend und spürte Tomoyukis Hände auf den Seiten seiner Schenkel, die sanft darüber kratzten und wie sich etwas Hartes gegen seinen Hintern drängte. „Da kannst dir gar nicht vorstellen, was ich alles kann.“ Der Blonde kicherte nur frech und ließ sich von seiner Position nicht aus der Ruhe bringen. „Schade, das du das so selten zeigst“, rörte er dem Bassisten zu. Doch der hatte sich schon längst wieder etwas neues zusammen gesponnen und holte einen neuen Gegenstand unter der Bettdecke hervor, welchen er schon ganz zu Anfang unauffällig darunter versteckt hatte – ein schwarzer Analplug, verbunden zum einen mit einer kleinen Fernbedienung über ein kurzes Kabel, zum anderen mit einem schmalen Schlauch, welcher zu einer faustgroßen Pumpe führte. „Wir werden ja noch sehen“, erwiderte Tomoyuki gelassen und ohne ein weiteres Wort schob er den Plug in Toorus Öffnung. Dessen Augen weiteten sich bedrohlich und so plötzlich hatte er nicht damit gerechnet, dass sich wieder etwas in ihn versenken würde. Er kannte das Gefühl dieses Gegenstands, auch wenn es jetzt etwas unerwartet kam und Tooru gedacht hatte, das Tomoyuki sich ihm ganz widmen würde – nicht nur mit seinen unzähligen Spielzeugen. Einen Moment lang geschah nicht und Tomoyuki gestattete es, das der Drummer sich zunächst an den Fremdkörper gewöhnen konnte, bis er ihn mit dem Finger noch tiefer hinein schob und sich freudig hinter den kleineren setzt. Wie ein kleiner Junge nach er in die eine Hand die Pumpe, in die andere die Fernbedienung und ließ den Blick zwischen diesen beiden hin und her gleiten. Zunächst fummelte er an einem Schalter auf der Bedienung herum und vernahm das leise Summen des Plugs, welches ihm verriet, das er vibrierte. Verzückt keuchte der Blonde, wobei er lauter wurde, wenn Tomoyuki die Vibration verstärkte. Ein uns andere Mal erhöhte er sie, ließ sie dann fast gänzlich ausklingen, nur um sie dann nochmals zu intensivieren. Tooru benetzte die ausgetrockneten Lippen mit Speichel und rang nach Luft, als sich der Plug auch noch aufblähte und versuchte, ihn auszuweiten. Jetzt war Toorus Zunge plötzlich gar nicht mehr so ungehalten. Tomoyuki hingegen wollte die Show genießen und legte sich neben den Bandkollegen, stützte sich noch mit einem Arm in den Kissen ab, wobei er in der anderen Hand noch immer die kleine Pumpe hielt. Er ließ die Luft aus seinem neusten Spielzeug heraus, um es dann ein weiteres Mal aufzupumpen. Die Fernbedienung ruhte jetzt auf der Matratze und war jetzt auf größtmögliche Vibration eingestellt. Grinsend betrachtete Tomoyuki, wie das Gesicht des Blonden sich verzog, wenn er den Plug aufpumpte und dann die Luft wieder herausließ. Dessen Lippen waren leicht geöffnet, die Augen geschlossen versuchte er anscheinend jedes Gefühl bis ins kleinste Detail auszukosten, erzitterte von Zeit zu Zeit und legte die Stirn in Falten. Schon bei dem bloßen Anblick jagte Tomoyuki ein erregender Schauer über den gesamten Körper, denn Tooru zeigte nur zu deutlich, wie diese Berührungen sich auf ihn auswirkten. Zwar konnte er sich immer noch nicht frei bewegen und mit jedem Mal des weiteren Aufpumpens zogen die Handgelenke an den silbernen Fesseln, versuchten sich anscheinend ganz unwissentlich befreien zu wollen - aber es fühlte sich auch so unendlich gut an, wie kaum etwas anderes – und wesentlich erregender als das Kerzenwachs zuvor, auch wenn er selbst dabei letztendlich seine Lust noch hatte steigern können. „Mehr!“, verlangte Tooru mit geschlossenen Lidern und war nah daran, seine Gier nach dem Bassisten lauthals kund zu tun und sich nicht mehr zurück zu halten. Mittlerweile war im alles egal geworden und alles, was er sich wünschte, war für den Rest des Tages von Tomoyuki in die Matratze gevögelt zu werden – dafür würde er so einiges auf sich nehmen. Nur war da im Moment etwas ganz anderes, was tief in ihm steckte. Die stetige Vibration ließ ihn schon ein helles Licht erkennen und bewegte sich gegen seine Prostata. Alles was er tun konnte war laut zu stöhnen und zu hoffen, das Tomoyuki ihn kommen lassen würde – doch der Plug alleine wollte dazu nicht ausreichen, trieb ihn fast in den Wahnsinn. Tomoyuki hingegen dachte nicht mal daran, auch wenn er seine eigene Erregung nicht leugnen konnte und begann sich selbst zu massieren, den Blick aber kein einziges Mal von dem kleineren abwandte. Er seufzte leise und intensivierte den Druck um seine Mitte, schob die Hand eilig auf und ab, wobei er weiter mit der anderen die Pumpe bediente. „Du sollst nicht an dir selbst rumwichsen!“, riss eine helle Stimme ihn aus den Gedanken, die deutlich von zunehmender Erregung geprägt war. „Fick mich doch endlich!“, fuhr der Blonde ihn weiter an. Tooru hatte mitbekommen, dass der Bassist an sich selbst Hand angelegt hatte – und es machte ihn fast verrückt! Er war schon längst bereit für den Hauptakt des Abends, wollte durch Tomoyukis Stöße kommen und nicht länger hingehalten werden. Er sah den größeren an, der jetzt die Augen schloss und lüstern das Gesicht verzog, seine Hand sich aber weiterhin bearbeitete und nochmals den Plug so weit wie möglich aufpumpte und Tooru an seine Lust erinnerte. „Ich möchte aber viel lieber deine Lippen an meinem Schwanz spüren – würdest du das bitte übernehmen?“, fragte der Bassist gespielt unschuldig und schlug die Augen auf. Tooru erschauderte unter dem weiteren Vibrieren und konnte kaum glauben, was Tomoyuki jetzt schon wieder von ihm wollte. Wie lange wollte er das noch herauszögern? Ohne auf eine Antwort zu warten setzte er sich wieder auf und löste die lange Kette auf dem Rücken des Drummers von den Fußfesseln und schenkte ihr keine weitere Beachtung. Das gleiche folgte mit der unteren Verankerung, die Tooru noch davon abhielt, den Kopf zu heben. Als er damit fertig war glitt er wieder neben dem Blonden nieder und lehnte sich an das Gitter des Bettes. Er streifte fahrig mit der Hand durch den hellen Schopf seines Spielgefährten, versuchte zu verbergen, dass er kaum noch an sich halten konnte. Das der Plug sich noch immer in Tooru befand, schien ihm gerade ziemlich egal zu sein. „Tust du mir den Gefallen?“, fragte er jetzt mit verträumter Stimme und sah mit einem lieblichen Lächeln auf Tooru hinab. Er platzierte dessen Kopf genau über seine Mitte, der daraufhin die vollständig aufgerichtete Erektion betrachtete. Warum auch immer er das jetzt tat, brachte er sich doch in eine etwas bequemere Position, ließ dann die Zunge aus dem Mund gleiten und berührte ganz sanft die Spitze von Tomoyukis Erregung. „Schön lutschen, Schätzchen“, fügte der noch hinzu und genoss die sanfte Berührung. Tooru zögerte nicht und legte die Lippen um das Glied, ließ aber nur die geschwollene Eichel in den Mund eintauchen und erlaubte es der Zunge, darüber zu kreisen. Tomoyuki sog harsch die Luft ein, als er bis zur Wurzel in die feuchte Mundhöhle aufgenommen wurde, streifte aber weiter durch das blonde Haar, hatte die Pumpe unachtsam von sich geschoben und bemerkte, wie der kleinere mit sich selbst und seiner Aufgabe kämpften. Zum einen war der Bassist sehr großzügig ausgestattet, zum anderen wollte die Vibration in ihm ihn fast umbringen. Verzweifelt versuchte er sich seinem Verlangen zu widersetzen und sich dem anderen zu widmen – Tomoyuki hatte wirklich die abenteuerlichsten Ideen! Warum musste ihm auch ausgerechnet jetzt einfallen, dass er einen geblasen haben wollte? Es stellte sich als nicht gerade einfach heraus, den Bassisten derart zu verwöhnen, schließlich konnte er noch nicht mal die Hände nicht zur Hilfe nehmen, hockte nur auf den angewinkelten Beinen und konnte, wofür er auch schon dankbar war, nun den Kopf und den Oberkörper bewegen. Eilig hob und senkte er sich auf das aufgerichtete Glied herab und nahm es so weit wie möglich in sich auf, ließ die Zunge weiter kreisen und lecken, versuchte noch das Tempo zu erhöhen und ungehaltenes Stöhnen aus dem sonst so kühlen Bassisten zu locken. Seine Hände waren noch immer auf dem Rücken gefesselt, doch trotz der verschnürten Beine schaffte er es dennoch, den größeren fast in die Besinnungslosigkeit zu lutschen – das war ganz eindeutig sein Gebiet und nicht mal Tomoyuki konnte dessen Talent verleugnen. Schließlich entließ Tooru das Glied wieder und leckte forsch über die gesamte Länge, nur um es dann wieder ganz zu schlucken. Er saugte sich daran fest und glitt weiter ohne Pause auf und ab, ließ die Zunge dabei mit jedem Mal weiter forschen und konnte die Lust des Bassisten förmlich schmecken. Unbeirrt arbeitete er sich weiter vor, entspannte außerdem den Halsmuskel, um Tomoyukis Erregung noch tiefer in sich aufzunehmen. Tomoyukis Hände dagegen verkrampften sich in dem Schopf, der sich in seinem Schoß befand und ließ den Kopf in den Nacken kippen, genoss jeden noch so kleinen Kontakt und Toorus geschickte Zunge, die ihn so eifrig bearbeitete. Er lechzte und flutete seine Lungen mit Luft - wenn der Drummer so weiter machen würde, würde sein Höhepunkt wohl nicht mehr lange fern bleiben. Tooru wusste genau, was er tat und trotz dessen, das er sich die eigene Erlösung herbei sehnte, verlangsamte er sein Tempo dennoch, um den größeren die Sehnsucht länger spüren zu lassen. Er sollte genauso erfahren, wie es war, hingehalten zu werden und fast daran zu vergehen, weil er nicht kommen konnte. Doch der ließ es sich zunächst gefallen, auch wenn seine Atmung deutlich flacher wurde und sich immer wieder leichtes Zucken aus seiner Hüfte löste. Es hörte sich wie Musik in Toorus Ohren an, als der Bassist immer lauter wurde und sich kaum noch zügeln konnte. Elegant knabberte er an dem Glied des Bandkollegen herum und streifte wieder mit der Zunge in kleinen Kreisen darüber und reizte ihn immer mehr, bemerkte wie Tomoyukis Hände ihn jetzt in seiner Bewegung leiteten und die Finger sich fest in den hellen Haaren verwoben hatten. „Du weißt wohl genau, was ich brauche?“, fragte Tomoyuki in sein Keuchen und musste kaum etwas dazutun. Tooru hatte wohl an Wataru genügend üben können, um zu wissen, wie er einen anderen zum Höhepunkt bringen konnte und der danach nach eben diesem forschen Saugen süchtig werden würde. Während der Drummer ihn weiter bearbeitete und als Antwort noch leise schnurrte, löste Tomoyuki die Verankerung des Halseisens und spielte nervös mit den Fingern daran herum, kaute noch auf dem silbernen Piercing an seiner Unterlippe herum. Wenn er gewusst hätte, wie Tooru sich in dieser Beziehung anstellte, hätte er ihn diese Tätigkeit schon längst ausführen lassen. Sein Rücken wollte sich schon durchbiegen, als er bis zur Wurzel empfangen wurde und der Blonde unbeirrt weiter lutschte und das Zucken der Erregung in seinem Mund fast gänzlich ignorierte. Nur wollte er dann schon wieder langsamer in seinem Tun werden. Tomoyukis Hand fand nun doch zu seinem Glied, als der Drummer sich gerade erneut mit der Eichel beschäftigte, denn allmählich hielt er es nicht mehr aus. Tooru begann wieder von neuem und rieb die Zunge an der Spitze, aus der langsam weißlicher Samen hervortrat. Er leckte es von der Erektion und ließ es sich auf der Zunge zergehen, während Tomoyuki sich weiterhin massierte. Eilig zog er die Luft ein und kam mit einem Aufschrei der Lust in den Mund des Drummers, der gerade wieder die Lippen um das Glied hatte legen wollen. Alles was von dessen Erguss in seinem Mund landete, schluckte er hinunter, auch wenn der größte Teil eher zu seinem Kinn und der Nase gefunden hatte und dort hängen blieb. Noch immer hechelnd ließ der Bassist den Kopf in den Nacken kippen und schloss die Augen, lebte noch seinen Höhepunkt aus. „Oh Baby…“, keuchte er und war immer noch überwältigt. „… du bist unglaublich.“ Tooru bedachte den größeren nur mit einem knappen Blick und legte den Kopf auf einem der weit gespreizten Schenkel ab, war kurz davor selbst zu kommen, woran natürlich der Plug Schuld war. Langsam bekam Tomoyuki sich in den Griff und sah den kleineren wieder an, der unter dem Vibrieren erzitterte und ihm war deutlich anzusehen, dass er sich ebenfalls Erlösung wünschte. Er entdeckte den weißlichen Samen, der in Toorus Gesicht klebte und es war ihm unmöglich, es selbst wieder zu entfernen – wie auch? Die Hände waren ja immer noch auf seinem Rücken aneinander gekettet. Doch Tomoyuki ließ sich dazu herab und wischte die Spuren seines Orgasmus aus dem hübschen Gesicht des Drummers, bot ihm dann die befleckten Finger an. Mit geschickter Zunge leckte er es von der Hand des anderen, ließ sich gar nicht davon stören, um was es sich dabei handelte. Einen Moment lang überlegte der Bassist, war sich nicht ganz sicher, ob er den Blonden noch länger quälen wollte – vielleicht sollte er jetzt doch endlich Erbarmen zeigen. Also setzte er sich auf und zog Tooru zu sich, betrachtete eingehend sein Gesicht und blieb an den dunkelbraunen Augen hängen. Im Augenblick sah er noch verlockender aus, als er es sowieso schon tat und sein Ausdruck verriet ganz deutlich, was er wollte. Doch zunächst wollte er ihn küssen, wollte diese wundervollen Lippen genießen, legte noch die Arme um den verschwitzten Körper. Tooru erwiderte den intensiven Kuss und stöhnte etwas ungehalten hinein, als Tomoyuki den Plug aus ihm entfernte. Wo auch immer das Spielzeug landete – jetzt hatte es für die beiden keine Bedeutung mehr. Des Weiteren folgten auch die Handschellen, die Tooru schon die ganze Zeit gefangen gehalten hatten. Gleich nachdem das Metall ihn verlassen hatte, fanden seine Hände zu Tomoyuki, streiften über den Rücken des Bandkollegen und waren dankbar, das sie sich wieder frei bewegen konnten. Dann löste der größere den Kuss auf und beschäftigte sich mit den Bandagen um die Beine des Blonden, dann die Fußfesseln. Am liebsten wäre Tooru ihm um den Hals gefallen, als er endlich wieder frei war, doch dafür blieb ihm gar keine Zeit, denn als Tomoyuki fertig war, schubste er den Drummer vom Bett, der vollkommen überrascht auf dem Boden landete. Kaum das er sich versehen konnte, hatte der Bassist sich zwischen seine Beine geschoben und sah jetzt von oben auf ihn herab, grinste noch anzüglich. „Genug gekuschelt!“, meinte er und drückte Toorus Schenkel so weit wie möglich auseinander. Er rieb sich am Unterleib des Drummers und stimulierte sich wieder, wobei der kleinere ihm noch half, als seine Hand zu seiner etwas abgeklungenen Erregung fand und sich kurz, aber dafür fest auf und ab schob. „Ich dachte schon, du würdest weich werden.“ „Ich?“ Tomoyuki schnaubte und zog eines von Toorus langen Beinen nach oben und legte es sich über die Schulter. „Davon träumst du wohl!“ „Ich träume von ganz anderen Sachen!“ Er versuchte sich mit den Händen auf dem Boden abzustützen und sah verschwörerisch in Tomoyukis Gesicht. „Dachte ich mir schon“, sagte der noch und führte sich jetzt in den Drummer ein, der daraufhin nur geräuschvoll die Luft ausatmete und die Augen langsam zudriften ließ. Mit anfänglichem gemächlichem Tempo begann er sich in Tooru zu bewegen, schob sich aber dennoch mit jedem Mal so tief, wie der Drummer es zuließ, in dessen Enge. Mit einer Hand stützte er sich vom Boden ab, mit der anderen hielt er den Knöchel des Blonden fest umschlossen und sicherte sich so die Gewalt darüber. Zunehmend schneller werden stieß er sich in Tooru, presste sein Becken so kräftig wie möglich gegen den kleineren, wandte den Blick kein einziges Mal von ihm ab und beobachtete genau seine Regungen - hätte schon allein durch diesen Anblick kommen können. Toorus Gesicht spiegelte seine Lust, sein Verlangen wieder, animierte ihn so dazu, sich mit unerwarteter Heftigkeit in den willigen Körper zu stoßen. Toorus Atmung begann ungehaltener zu werden, bat förmlich um mehr. Die helle Stimme hörte sich unter dem sinnlichen Stöhnen berauschend an und ließ Tomoyuki fast gierig danach werden. Der bewegte sich in den Stößen mit, wickelte noch das freie Bein um die Hüften des auf ihm liegenden, um ihm tieferen Zutritt zu gewähren, den der Bassist dankend annahm und hastig in ihn drängte. „Das willst du doch, richtig?“, fragte er in sein Keuchen, ließ sich zurück gleiten und zog den Drummer mit sich, der so auf seinem Schoß zum sitzen kam und er nun beide Beine um Tomoyuki legen konnte. Nicht mal für den Bruchteil einer Sekunde verließ der größere seinen Spielgefährten und legte die Hände um dessen Hüften, um ihn genau leiten zu können. Doch der wusste auch selbst ganz genau, was er tun musste und begann sich in einer reitenden Bewegung auf dem Bassisten zu heben und senken. „Du weißt genau, was ich will“, stöhnte er lüstern und vergrub die Fingernägel in Tomoyukis Schulterblätter, stemmte noch seine Hüfte gegen den größeren, um ihn so weit in sich zu spüren, wie noch nie zuvor. „Du sollst mich endlich ficken!“ Auf diesen Befehl hin drückte Tomoyuki den Drummer eilig auf sich nieder, der mit ihm immer schneller wurde und so wildes Keuchen aus den beiden Männern lockte. Tomoyuki konnte sich nicht daran erinnern, jemals so tief aufgenommen worden zu sein. Bis wohin er in den schlanken Körper eingedrungen war, wollte er gar nicht wissen. Die erdrückende Enge ließ ihn in neue Dimensionen blicken und laut stöhnen, als Tooru sich zusammen zog und so fest in sich einkerkerte, das er glaubte, ihre Körper würden miteinander verschmelzen. Wie sehr er ihn damit reizte, konnte der Drummer sich wahrscheinlich noch nicht mal im Entferntesten vorstellen. Doch Tomoyuki wollte dem Blonden den Gefallen tun, wollte sich jetzt endlich mit ihm gemeinsam vergnügen und Tooru das geben, was er eigentlich von Anfang an gewollt hatte. Außerdem machte ihn der auf ihm sitzende Körper viel zu sehr an, als das er sich jetzt noch zurückhalten konnte. Der lehnte sich jetzt zurück und stützte sich mit den Händen wieder am Boden ab, intensivierte damit noch sein Tun und wenn er so weiter machen würde, würde er bald jeden noch so kleinen Tropfen der Lust aus Tomoyuki heraus reiten. Zweifellos war das das Beste, was er jemals mit einem anderen Typen getrieben hatte und sein Körper sehnte sich nach mehr. Seine Hände streiften über Toorus Oberschenkel und fanden zu dessen erregter Mitte. Seidig begann er es zu streicheln, ließ noch den Daumen über die Spitze kreisen. Doch dann kam Tooru wieder auf eine andere Idee und drückte Tomoyuki nach hinten. „Leg dich hin“, säuselte er und beobachtete, wie zur Abwechslung der Bassist sich nach seinen Forderungen richtete. Der Drummer erhob sich, musste somit den Verlust verkraften, als das Glied des Bassisten aus ihm glitt – nur würde das nicht lange anhalten. Er drehte sich herum, sodass Tomoyuki nur den Rücken des Blonden ansehen konnte, und wie der sich auf ihn setzt. Mit den Unterarmen stützte er sich auf dem Boden auf, spürte wie sich die Hände des größeren um seinen Bauch schoben und er die Beine anwinkelte. So stützten Toorus Füße sich auf den Oberschenkeln auf, wodurch er Tomoyuki jetzt eher als eine Unterlage benutzte. Doch der hatte schon verstanden, was seine Aufgabe war und griff zwischen seine Beine, um seine Erregung wieder in den Drummer zu führen, der nur leise stöhnen konnte. Sofort begann der größere sich nochmals in Tooru zu stoßen. „Ist das alles, was du kannst?“, fragte der in seinem Keuchen, presste sich so fest wie möglich um Tomoyukis Glied zusammen, der daraufhin mindestens genauso laut stöhnte und nach Luft rang. „Dein Arsch schreit ja förmlich danach gefickt zu werden“, erwiderte er schließlich und bemerkte, wie Toorus helles blondes Haar in sein Gesicht fiel und ihn kitzelte. „Dann tu es! Ich verspreche dir, du wirst so hart kommen wie noch nie zuvor!“ – und das glaubte der größere auch, denn wenn er sich jedes Mal so stark verengen würde, würde er wohl immer hastiger werden und sich so heftig in Tooru rammen, bis er selbst nur noch laut schreien konnte. Umso brutaler drängte Tomoyuki sich wieder in den willigen Körper, unterbaute den Drummer dabei so gut wie möglich mit den Händen. Dessen Kopf sank zurück und ruhte neben Tomoyukis Gesicht, der daraufhin nach seinem Hals schnappte und seidig hinein biss. Zwar war seine Lage nicht unbedingt bequem, aber dennoch machte diese Stellung den Drummer unendlich an und ließ ihn fast über die Schwelle treten – der sanfte Biss tat noch ein Übriges dazu. „Gib mir deine Finger!“, keuchte Tooru und fischte die Hand des Bassisten zu sich, führte die Finger dann an seine Lippen, nahm sie in sich auf und saugte zärtlich daran. Tomoyukis hingegen ließ sich nicht beirren, rammte sich weiter in den Blonden und kostete jede Empfindung bis ins kleine Detail aus. Seine Atmung ging schnell und je länger dieses Spiel sich fortsetzte, umso schwerer fiel es dem größeren, sich zurück zu halten. Tooru hingegen lutschte innigst an den Fingern herum, navigierte sie schließlich zu seiner Mitte und machte dem Bassisten deutlich, was er tun sollte. Der schloss seine Hand wieder um Toorus Glied und massierte es im gleichen Rhythmus zu seinen Stößen. Der Blonde konnte sich kaum noch beherrschen, tat dies auch laut kund und bewegte seine Hüfte gegen die Hand, wusste anscheinend nicht mehr, welcher Sinnlichkeit er sich zuerst hingeben sollte. Die Hand um seine Erektion bearbeitete ihn geschickt, wobei Tomoyuki sich unendlich hastig in seinen Bandkollegen versenkte und sich vor seinen Augen ein gleißendes Licht bildete. Seine Lippen drifteten auseinander, japsten ungeduldig nach Lust und er konnte es kaum noch erwarten, was dem Drummer wohl nicht anders ging, denn auch er bewegte sich immer ungehemmter. Der Druck um seine Mitte nahm zu und zog mit jedem Mal die Vorhaut des kleineren mit sich, hetzte jetzt auf und ab. Jeder noch so kleine Muskel in Tooru verengte sich und mit einem lustvollen Aufschrei kam er schließlich in die warme Hand, wobei sich auch in seinen Körper heißer Samen verströmte. Der Bassist atmete gegen Toorus Nacken und legte die Lippen darauf, schlang noch die Arme um seine Brust und zog ihn so auf sich, dass er auf ihm liegen blieb. Noch immer verweilte er in dem Körper, über den sich jetzt eine glänzende Schicht zog. Er lauschte auf die schnelle Atmung des Drummers, die sich jetzt wieder etwas beruhigte. Dann rollte Tooru sich von dem Bandkollegen und mühte sich damit, wieder auf das Bett zu krabbeln. Plötzlich kam er sich unendlich schwer vor und war kaum in der Lage, genügend Kraft aufzubringen, um oben anzukommen, trug noch immer die Last eines unendlich guten Höhepunktes. Doch irgendwie schaffte er es doch und sank zufrieden in die weichen Kissen. Als er an sich hinab sah, fand er eine weiße Spur auf seiner Bauchdecke – wo hatte Tomoyuki ihn denn hingelenkt? Dankbar streckte er sich jetzt auf der Matratze aus, spürte wie seine Glieder noch immer ein wenig schmerzten und ignorierte den Erguss auf seinem Körper. Er nahm sich fest vor, dieses Bett für diesen Tag nicht mehr zu verlassen, wurde noch bestätigt, als Tomoyukis warmer Körper neben ihm Platz fand. Beide atmeten noch immer schnell und Tooru hatte sich noch nie so gut gefühlt wie jetzt. Ein Arm legte sich um seine Schultern und Tomoyuki sah in an, zog den geschundenen Körper an sich. „Alles okay?“, fragte er liebevoll und drückte dem Drummer einen Kuss auf die Stirn. Tooru nickte und genoss es, jetzt nicht mehr gefesselt zu sein oder in einer unendlich unbequemen Position zu verharren. So sehr hatte er sich noch nie verausgabt und wollte sich am liebsten an Tomoyuki kuscheln und einschlafen. Nur würde der das sicherlich nicht zulassen. Tomoyuki fragte sich, wie lange er Tooru diesmal bei sich behalten durfte oder ob er nach ein paar Minuten wieder den gemeinsamen Spielplatz verlassen würde. Doch der sprang gerade über seinen Schatten und drehte sich auf die Seite zu dem Bassisten, schmiegte sich an ihn und schloss die Augen. „Tooru?“ „Halt jetzt bitte den Mund“, meinte der Drummer nur seicht, denn wahrscheinlich konnte Tomoyuki noch nicht mal jetzt sein freches Mundwerk halten. Der grinste freudig in sich hinein und streifte das helle Haar aus Toorus Gesicht. Warum sollte der kleinere eigentlich nicht bei ihm bleiben? ~~~~*~~~~ „Ich habe euch gesehen“ – das hätte Wataru wohl sagen sollen, doch seine Lippen waren wie versiegelt. „Ich weiß, dass du es mit einem anderen treibst“, hätte er ihn anschreien sollen – nichts wollte aus ihm herauskommen. Warum tat Tooru das? Sachte glitt Wataru an der Wand hinunter und zog die Knie so eng wie möglich zu sich, das Bild immer noch deutlich vor Augen. Dieses Bild, wie Tomoyuki sich so eilig in den Körper des Drummers versenkt hatte, wie sich die Hände in dessen Seiten vergraben und beide so ungehalten gestöhnt und gekeucht hatten. Tooru hatte auf ihm gesessen, das Gesicht von unendlicher Lust gezeichnet hatte er den Bassisten geritten und es sich von ihm dann noch in einer ganz anderen Pose besorgen lassen. Es war wie ein Schlag ins Gesicht und wenn Wataru in sich blickte, sah er einen großen Haufen Scherben. Anscheinend hatte er so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte. Ihm war noch nicht mal aufgefallen, das der Blonde unzufrieden war. Und dabei hatte er geglaubt, dass sie die wundervollste Beziehung führten, die es jemals gegeben hatte – und dann ließ Tooru sich plötzlich von einem anderen durchvögeln. Was konnte er jetzt noch tun? Wie sollte er Tooru denn schon begegnen – und wie lange zum Teufel taten die beiden das schon? Ihm war zum Heulen zu mute – den Mann, den er mehr als alles andere liebte mit Tomoyuki zu sehen war einfach nur verletzend. Das schlimmste an der Sache war allerdings, das der Bassist sich schon zum zweiten Mal in das Liebesleben innerhalb der Band eingemischt hatte. Er hatte schon Yuusukes und Hiroakis Beziehung auf dem Gewissen und machte jetzt auch nicht vor der des Sängers Halt. Doch das war ihm im Moment ziemlich egal, was der sexistische Bassist mit anderen anstellte – nur das es sich ausgerechnet um Tooru – seinen Tooru handeln musste war zu viel. Am liebsten hätte er sich aus dem nächst bestem Fenster gestürzt. Plötzlich musste er erkennen, das der Drummer ganz andere Vorlieben hatte – wie hatte Wataru ihn nur so vernachlässigen können? Er erinnerte sich noch sehr gut an Yuusuke, wie er gelitten hatte, weil ihm ähnliches widerfahren war – und genau das musste er jetzt am eigenen Leib erfahren. Jetzt fühlte sich diese Liebe gar nicht mehr so gut an… tbc. tät mich rießig über kommis freuen!!! Kapitel 4: ----------- soo~ neues kap von meiner seite~ ist ein bisschen länger geworden als geplant... aber naj, ich hoffe es gefällt trotzdem! viel spaß!!! 4. Kapitel Fast die ganze Nacht lag Tooru wach, fand nur von Zeit zu Zeit ein wenig Schlaf, denn in seinen Gedanken wollte Wataru ihn nicht in Ruhe lassen. Immer wieder sah er sein Gesicht vor Augen und wie enttäuscht er wohl wäre, wenn er erfahren würde, was Tooru hinter seinem Rücken trieb. Allerdings hatte der sich nach dem ersten Mal noch schlecht gefühlt, hatte sich gewünscht, das niemals getan zu haben. Zeitweise hatte er sogar mit dem Gedanken gespielt, es dem Sänger zu gestehen – es aber doch bleiben lassen. Im Grunde hätte er wissen müssen, dass er irgendwann wieder in diesem Bett landen würde – und Wataru hatte darauf keinerlei Einflüsse. Ob er wohl weiter mit ihm zusammen sein konnte und sich sexuell mit Tomoyuki auslasten? Wenn er so darüber nachdachte, wäre das die perfekte Lösung – zumindest für ihn. Oder wollte er Wataru gar nicht mehr? Irgendwie fühlte Tooru sich gerade viel wohler, geborgener, als wenn er mit dem Sänger in einem Bett schlief. Wie es schien hatten sie sich in ihren Vorstellungen über eine perfekte Beziehung um einiges verfehlt. Zwar konnte man das, was er mit Tomoyuki teilte noch längst nicht als etwas Derartiges bezeichnen, aber in Sachen ihrer Vorlieben waren sie sich eindeutig sehr ähnlich. Tooru sah nun zu dem Bassisten auf, der friedlich schlief und die lange Arme um ihn gelegt hatte. Sanft streichelten die Fingerkuppen des kleineren über seine Wange. Da es draußen bereits hell war, konnte er den großgewachsenen Bandkollegen gut erkennen und er musste sich eingestehen, dass er so langsam mehr für ihn empfand. Zu erklären war das kaum, aber von Tomoyuki ging eine unglaubliche Anziehungskraft aus, der er kaum widerstehen konnte. Er mochte seine laszive Art und fühlte sich durch ihn bereichert, genoss schon seine Blicke. Natürlich waren diese Gefühle falsch – Tomoyuki ließ nie jemanden an sich heran. Ganz zu schweigen davon, dass da ja immer noch Wataru war, den er auch nicht einfach aus seinem Leben verdrängen konnte. Zumal er seine erste wirkliche Liebe gewesen war… Dennoch aber hatte Tooru gerade den Drang danach, den Bassisten zu küssen und die vollen Lippen mit dem silbernen Metallring verlangten regelrecht danach. Ganz vorsichtig schob er sich deswegen an ihm hinauf, gab dabei Acht darauf, ihn nicht zu wecken. Er setzte dem älteren einen federleichten Kuss auf die Lippen, beobachtete ihn dabei ganz genau. Obgleich Tomoyuki ließ sich davon gar nicht stören und schlief unbeirrt weiter. Ohne es zu bemerkten bildete sich auf Toorus Gesicht ein Lächeln und er sank zurück in die weichen Kissen, konnte sich gar nicht mehr von dem Bassisten trennen. Er versuchte sich auszumalen, wie es wohl wäre, mit ihm zusammen zu sein und nicht nur das Bett zu teilen. Das sich daraufhin erneut die Frage stellte, warum Tomoyuki keine festen Beziehungen einging, war wohl klar. Irgendeinen triftigen Grund musste es ja geben. Vielleicht würde Tooru ja noch dahinter kommen, nur dafür musste der Bassist erst mal aufwachen – und selbst dann wäre noch immer nicht der richtige Moment dafür, aber ganz langsam würde er sich an ihn herantasten – die Zeit nahm er sich einfach. Kurz überlegte der Blonde, wie er Tomoyuki wecken könnte, kam aber schnell zu einer Lösung. Erst setzte er nur ein paar vereinzelte Küsse auf sein Kinn, verfolgte dann eine Spur über Hals und Kehlkopf, kümmerte sich aufopferungsvoll um die kleine Senke und spielte mit der Zunge in ihr herum. Tomoyuki seufzte daraufhin und streckte den Hals unbewusst in die Länge, verschaffte Tooru so mehr Angriffsfläche. Doch sein Weg führte ihn noch etwas tiefer und er fand zu einem der leicht hervorstehenden Schlüsselbeine, befühlte es mit den Lippen und zeichnete es nach. Die Haut fühlte sich glatt und warm an und er setzte noch einen Kuss darauf, knabberte kurz etwas daran herum. Erst jetzt löste sich aus Tomoyukis Kehle ein Laut – teils unzufrieden, weil man ihn aus den Träumen riss, zum anderen aber auch genießerisch – so sanft wurde er sonst nie geweckt. Langsam öffneten sich seine Augen und er konnte nur die dunkle Bettwäsche in Kombination mit hellen, blonden Strähnen ausmachen – obwohl diese Farben gerade ineinander übergehen und sich vermischen wollten. „Tooru?“ „Ja?“ Er sah zu dem älteren hinauf und erkannte ein von Müdigkeit gezeichnetes Gesicht und Tomoyuki schien immer noch mit sich zu ringen, ob er nicht lieber weiter schlafen wollte. Eigentlich war er aber schon froh, das der Drummer mit in seinem Bett lag – und nicht irgendeine Clubbekanntschaft, von der er sich nicht mal den Namen gemerkt hatte. Manchmal war er einfach viel zu Triebgesteuert… „Will weiterschlafen…“, nuschelte er jetzt und vergrub das Gesicht in einem Kissen, schloss erneut die Augen. „Ich aber nicht.“ Eine trotzige Stimme drang an ihn heran, wurde noch verstärkt, als Tooru erneut an ihm herumknabberte, diesmal an dem anderen Schlüsselbein. „Denk an das, was du von mir willst – also lass mich ausschlafen“, war die müde Antwort darauf. „Sonst bin ich bald nicht mehr in der Lage, dir das zu geben.“ Mit einem leisen Seufzen entspannte er sich und war auf dem besten Weg, wieder einzuschlafen. „Tu nicht so – wenn an dir ein Arsch vorbeiläuft bist du doch hell wach!“ Tooru grinste ungehalten, beobachtete, wie der ältere die Augen wieder öffnete. „Ich bin nicht notgeil – okay? Wer wird bei dir denn nicht schwach?“ Er zog den Blonden nah an sich heran, streifte mit der Nase das weiche Haar. „Bist du wohl.“ „Von mir aus.“ Etwas unzufrieden zog Tooru ein Schmollen auf – anscheinend war Tomoyuki der festen Überzeugung, jetzt nicht aufzustehen. „Könnte ich dann wenigstens duschen?“ „Schaffst es wohl nicht mehr bis in dein Zimmer?“, grinste Tomoyuki zu dem Drummer hinunter und dachte an die Ereignisse der letzten Tage – derartiges war der kleinere sonst nicht gewohnt. „Ich will nicht nackt über den Flur rennen“, meinte Tooru nur und setzte sich auf, schüttelte dabei die Arme des Bandkollegen ab. Wie spät es mittlerweile wohl war? Auf jeden Fall war es draußen taghell. Von den anderen schlief bestimmt niemand mehr und er grübelte vor sich hin, ob sie vielleicht Verdacht geschöpft haben könnten. „Soll ich dich begleiten?“, fragte Tomoyuki jetzt und unterbrach die Gedanken des jüngeren. „Ich dachte, du willst weiter schlafen.“ „Habe es mir gerade anders überlegt“, meinte er nur und betrachtete Toorus nackten Rücken. Wenn er ihm gleich diese Hüllenlosigkeit dargeboten hätte, hätte er den Plan, den Tag, Tag sein zu lassen und einfach weiter zu schlummern, viel eher über Bord geworfen. „Also? Oder willst du deine Ruhe haben, wenn du dich selbst verwöhnst?“ Spätestens jetzt war klar, das Tomoyuki munter war – diese frechen Worte verrieten ihn. Tooru warf einen Blick über seine Schultern und blickte in zwei funkelnde, braune Augen, aus denen alle Schläfrigkeit gewichen war. „Nein – aber bitte verschone meinen Hintern – der tut so schon genug weh.“ Tooru erhob sich und streckte sich aus – ließ den Blick über den Boden wandern und entdeckte seine Kleidung in der Nähe der Tür, die einen Spalt weit offen stand. „Ach du ärmster“, meinte Tomoyuki dazwischen und zwickte dem Drummer in den nackten Po, testete die straffe Haut. Er zuckte nur ganz kurz zusammen, den Blick immer noch starr auf die Tür gerichtet. „Stand die schon die ganze Zeit offen?“, fragte er und deutete mit einem knappen Kopfnicken auf den Eingang. „Möglich“, meinte der Bassist ganz beiläufig und unbeeindruckt. Tooru hoffte allerdings, dass der Rest der Band nichts mitbekommen hatte – was bei der Lautstärke theoretisch gesehen unrealistisch war. Und Wataru… Doch dann zuckte er mit den Schultern – erst mal sollte ihm das egal sein. Es würden eh noch lange Gespräche auf ihn zu kommen - wenn er ihm die ganze Sache beichten sollte. Und das musste er – angesichts seiner Gefühle. Zum einen wollte er ehrlich gegenüber dem Sänger sein, andererseits aber auch sich selbst nicht belügen – wahrscheinlich hatte das ganze noch nicht mal eine Chance, wenn Tomoyuki ihn abschieben würde – und das lag nahe, denn auf feste Beziehungen hatte er sich nach seinem Wissen noch nie eingelassen. Schließlich schlenderte er zu der zweiten Tür des Zimmers, hinter welcher sich das Badezimmer verbarg. Jedes Zimmer hatte eine eigene sanitäre Einrichtung – äußerst praktisch, wie Tooru fand. „Könntest du nicht noch zwei Minuten warten?“, fragte Tomoyukis angenehme Stimme etwas träge, als er gerade den Raum verlassen wollte. Tooru warf einen Blick zu ihm herum – der ältere schob gerade die Decke von sich und setzte sich auf, schwang dann die Beine aus dem Bett. Dann erst erhob er sich und wanderte zu Tooru, griff noch nach seiner Hand. Gemeinsam fanden sie nun in das Badezimmer. In dem kleinen Raum befand sich direkt gegenüber der Tür in der hinteren linken Ecke eine Dusche, dazwischen ein in eine Ablage eingefasstes Wachbecken, welches von der Wand bis zur Duschabtrennung führte. Direkt hinter der Tür waren ein paar Handtücher auf gehangen, daneben eine Trennwand, hinter welcher sich die Toilette verbarg. Eigentlich waren die Zimmer alle gleich aufgebaut – aber Tomoyuki hatte natürlich auch hier seinen eigenen Stil verdeutlicht. Direkt vor dem Waschbecken lag noch ein großer, schwarz-roter Teppich und um den großen Spiegel über dem Waschbecken zog sich eine dunkle Verzierung. Sämtliche Handtücher waren ebenfalls in diesen Farben gehalten – Tooru wäre noch nicht einmal verwundert gewesen, wenn selbst das Toilettenpapier schwarz gewesen wäre… Nur blieb ihm keine Zeit, weiter darüber nachzudenken, denn zwei große Hände legten sich auf seine Schultern und schoben ihn zu der Dusche. Erst kurz davor hielt er ihn fest, legte einen Arm um seinen Brustkorb und griff zwischen die Duschabtrennung, um das Wasser aufzudrehen, wartete noch einen Moment, bis es sich erwärmt hatte. Tooru beobachtete, wie die durchsichtige Flüssigkeit aus dem erhöhten Duschkopf strömte und unter sich alles durchnässte. Gerade legte sich ein Paar weiche Lippen auf Toorus Hals, wanderten beängstigend langsam darüber, so dass der Drummer erschauderte. „Rein mit dir…“, hauchte er ganz leise, und obwohl es an sich nichts Anzügliches hatte, überkam ihn dennoch ein Prickeln – Tomoyuki konnte selbst das harmloseste der Welt anrüchig klingen lassen! Tooru ließ sich hingegen nicht zwei Mal bitten, schlüpfte unter die Dusche und genoss das wärmende Wasser, welches sich nun über ihn ergoss und langsam sein Haar durchweichte, dabei über sein Gesicht lief und er die Augen schloss. Dass der Bassist ihm wieder Gesellschaft leistete, bekam er nur am Rande mit, bis er sich von hinten an ihn heran schmiegte und die Hände über seine Hüften wandern ließ, sein Kinn auf der Schulter des Blonden ablegte. Ohne ein weiteres Wort angelte Tomoyuki sich einen faustgroßen, runden Schwamm, der auf der Duschhalterung thronte und aus weißem Material bestand. Ganz von selbst griff Tooru nach dem Duschgel und verteilte etwas auf dem Schwamm, den der Bassist ihm hinhielt. Nur selbst in die Hand nehmen durfte er ihn nicht, denn sobald genügend von der dickflüssigen Substanz den Stoff bedeckte, zog der größere ihn weg, begann damit über den Rücken des vor ihm stehenden zu kreisen und sich immer weiter vorzuarbeiten, entfernte dabei die Wachstropfen, die sich noch nicht gelöst hatten. Teilweiße handelte es sich dabei auch eher um eine Kruste, als um Tropfen… Genüsslich begann Tooru zu schnurren, war beeindruckt, dass Tomoyuki ihn so vorsichtig behandelte. Der entdeckte gerade wieder die verbrühte Stelle oberhalb vom Po des Drummers. Etwas gerötet war sie tatsächlich noch. Tomoyuki wusste, das Wataru ein äußerst aufmerksamer Mensch war – besonders Tooru gegenüber. Er würde den Fleck natürlich finden und fragen, was da passiert war. „Du solltest die nächsten 2-3 Tage nicht nackt vor deinem Liebsten herumspringen“, meinte er und setzte sein Werk weiter fort. „Warum?“, fragte Tooru nur genießerisch und krümmte den Rücken, verschaffte dem älteren so etwas mehr Angriffsfläche. „Du hast da einen dezenten Fleck über dem Arsch.“ Sofort versuchte Tooru diesen zu sehen, doch war er nicht gelenkig genug, um ein Auge darauf zu werfen. „Was hast du denn gemacht?“, fragte er, klang aber nicht verärgert – was Tomoyuki angenommen hatte. Er hörte sich eher naiv an. „Dich mit Kerzenwachs verbrüht.“ Auf diese Aussage hin sah Tooru mit großen Augen zu ihm auf, fast schon mitleidig und es hätte nicht viel gefehlt und Tomoyuki hätte ihn in die Ohnmacht geküsst. Auf seiner Stirn hatten sich kleine Fältchen gebildet und die Augenbrauen zogen sich schräg zusammen. „Nicht das Wataru noch dahinter kommt“, meinte Tomoyuki und arbeitete sich auf die Brust vor. „Hm.“ „Nichts weiter?“ Etwas fragend betrachtete der ältere ihn – seit wann interessierte Tooru das denn nicht mehr? Ursprünglich hatte er eher damit gerechnet, dass der Drummer ausrasten würde. Schmollend verzogen sich jetzt dessen Lippen und er schien darüber nachzudenken, malte sich Watarus besorgtes Gesicht aus und wie er natürlich wissen wollte, was da passiert war. „War das Absicht?“, fragte er leise und seine Stimme hatte einen ungewohnten Ton angenommen, der kaum zu deuten war. „Warum sollte ich? Ich riskiere sicherlich nicht, das wir auffliegen – dann beehrst du mich doch nicht mehr“, grinste Tomoyuki. „Böse?“ Tooru schüttelte sachte den Kopf und erneut dachte er daran, dem Bandkollegen alles zu beichten – vielleicht war das wirklich der einzig richtige Ausweg. „Ist schon okay. Er wird nichts erfahren“, erwiderte er schließlich und ein Lächeln durchflutete ihn, als der Bassist seine Schulter küsste und die Stoffkugel sich seinem Schritt näherte. „Und du wirst weiter zu mir kommen, nicht wahr?“ Tooru konnte sich schon denken, wie der größere gerade grinste, vor allem, als er dessen Erschaudern bemerkt, als der Schwamm ihn an einer äußerst intimen Stelle berührte und sanft darüber rieb. „Ober tust du es lieber wieder mit Wataru? Möchtest du ihn genauso ficken, wie ich es mit dir tue? Seine Reaktion würde mich mal interessieren.“ „Hör schon auf“, meinte der kleinere beschwichtigend und schloss die Lider. Tomoyuki lachte leise unter den Worten, verdrehte die Augen. Anscheinend hatte der ältere Gefallen daran gefunden, ihn nicht nur von den Spuren der letzten Nacht zu trennen, sondern ihn auch darauf zu verweisen, was ihn erwartete, wenn er wieder zu ihm kam – beziehungsweise, welchem Körperteil er sich widmen würde. „Du solltest ihn wirklich mal solange ficken, bis er zusammen bricht. Vermutlich begreift er dann, was du eigentlich willst.“ „Warum sollte ich das tun?“, wollte Tooru wissen und schob die Hand des Bassisten aus seinem Schritt etwas höher. „Damit er bemerkt, das ich plötzlich auf ganz anderen Sex stehe und mit einem anderen ‚geübt’ habe? Komm schon, Tomo, das wäre nicht wirklich schlau.“ „Du kannst es auch einfach sagen, dass er romantisch ist“, kicherte der ältere und konnte sich schon vorstellen, wie das zwischen den beiden lief. Nicht selten ließ Wataru es heraushängen, wie er den anderen verehrte und sicherlich alles tat, um ihn glücklich zu machen. Nur was war, wenn Tooru gar nicht so zärtlich behandelt werden wollte? „Lass uns lieber noch ein bisschen weiter üben“, schnurrte Tomoyuki ihm ans Ohr uns streichelte mit den Lippen über seinen Hals, schlang bestärkend dazu die Arme um den Drummer, woraufhin der die Schultern nach oben zog. Sanft legte der andere das Kinn darauf ab – hielt sich an die Forderung, sich nicht an ihm zu vergehen. Tooru nahm Tomoyuki jetzt den Schwamm aus der Hand und spielte daran herum, betrachtete ihn eingehend. Seit wann war der ältere denn so anschmiegsam? Er behandelte ihn plötzlich so liebevoll – offenbar hatte er wirklich unendlich viele verschiedene Gesichter – und Tooru fand Gefallen daran. „Üben, ja?“, entgegnete er und seine Mundwinkel zogen sich nach oben. „Du wirst schon sehen, was du davon hast – ich bin noch lange nicht fertig mit dir.“ „Sehr schön.“ „Du bekommst wohl nie genug?“ „Sex macht süchtig – das müsstest du eigentlich am besten wissen“, meinte Tooru mit frechem Unterton und drückte den Schaum aus dem Schwamm, legte ihn zurück auf die Halterung der Dusche. „Allerdings…“ Tomoyuki drehte den Kopf des kleineren zu sich, um sich einen Kuss zu erschleichen, dann nach dem Shampoo griff. „Und dich würde ich am liebsten jede Nacht ficken.“ Langsam wendete er den Drummer herum, betrachtete das hübsche Gesicht eingehend. „Wer weiß.“ Toorus Augenbrauen zogen sich nach oben und er war mit den Gedanken schon bei den Vorstellungen für ihre nächsten Spiele, die zweifellos wieder auf ihn zukamen – das zwischen ihnen entwickelte sich langsam wirklich zu einer kleinen, dreckigen Affäre... „Schön stillhalten“, lächelte Tomoyuki nun und es war das erste Mal, dass er dem Drummer ein zärtliches Lächeln schenkte. Freches Grinsen war er schon gewöhnt – doch das war ein neues Bild. Der Bassist drehte flink die Dusche ab und bediente sich dann an dem Shampoo, begann es auf dem Kopf des kleineren zu verteilen, schäumte seine Haare ein und duldete keinen Widerspruch – den er zumindest erwartet hatte. Obgleich der gar nicht ein traf. Stattdessen ließ Tooru sich das Kraulen gefallen – Tomoyuki konnte, wenn er wollte, richtig zärtlich sein! Mit einem Schmollmund senkte der Jüngere den Blick und spürte, wie die Finger des Bassisten weiter in seinen Haaren herumstreiften und auf seinem Kopf entstand zunehmend mehr Schaum von dem Shampoo. Tomoyuki beobachtete das Treiben seiner Hände und den Schopf des Drummers, bis sein Blick in Toorus Gesicht fand. Er sah so unglaublich niedlich aus mit den großen braunen Augen und dem Schmollen, welches um seine Lippen spielte. Die kleine Nase harmonierte perfekt mit den weichen Zügen und Tomoyuki war kurz davor, den kleineren zu Boden zu küssen. Aber er hielt sich zurück – schließlich wollte Tooru ja auch gar keine Zärtlichkeiten von ihm – und warum sollte er ihn auch so liebevoll behandeln? Einen Moment ruhten seine Hände und er überlegte hin und her, was er tun sollte. Tooru von sich schieben? Oder einfach weiter machen? Wieso hatte er sich überhaupt dazu bewegen lassen, mit dem Bandkollegen zu duschen und die seine Körperpflege zu übernehmen? Er musste vollkommen verrückt geworden sein! Nur hinderte der Ausdruck in Toorus Gesicht ihn daran, von ihm abzulassen und er entschied sich schweren Herzens für die zweite Variante, kraulte weiter durch das helle Haar. Gerade noch so konnte er es abwenden, dass der Schaum dem Blonden in die Augen lief. Als er sein Werk vollendet hatte, drehte er die Dusche wieder auf und erlöste Tooru von der Gänsehaut, die mittlerweile seinen gesamten Körper überzogen hatte. Vorsichtig spülte er das helle Haar aus, musste mit ansehen, wie der kleinere die Augen schloss und sich die Streicheleinheiten gefallen ließ. Erneut wollte er ihn küssen und ehe er sich versehen konnte, berührten ihre Lippen sich auch schon – und es war fast schon einmalig, das Tomoyuki den Kuss gefordert hatte und dabei nicht nur an ein Spielchen dachte. Dieses Mal war es etwas anderes, was er aber nicht verstehen konnte. Er nahm den Drummer vollständig unter Beschlag, legte einen Arm um seine Hüfte, die andere Hand verwob sich in dem hellen Haar, als wolle er ihn so schnell nicht wieder hergeben. Tooru protestierte nicht im Geringsten, genoss es noch, das der andere ihn etwas sanfter behandelte. Allerdings zweifelte er jetzt noch mehr an seinen Gefühlen. Kurzerhand pinnte der Drummer Tomoyukis Handgelenke an die Fliesen der Duschwand, woraufhin der sich vor Schreck noch länger machte, als er sowieso schon war. Erneut fing Tooru dessen Lippen für den nächsten Kuss ein, musste dabei regelrecht hinauf küssen, weil der Bassist sich so in die Länge gestreckt hatte. Doch dann fasste er sich wieder und stieg in das Treiben mit ein, erwiderte den Kuss und schob Tooru die Zunge in den Mund. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern folgte der Drummer dem Spiel, berührte dabei zunächst mit der Zunge nur sanft die des anderen, fand aber bald Gefallen daran und wurde immer eifriger im gemeinsamen Umgehen. Ohne sich zu wehren ließ Tomoyuki mit sich machen, was der jüngere wollte, dessen Hände jetzt über seine Arme zu seinem Hals fanden und sich darum schoben. Als Toorus Körper ihn berührte jagte ihm ein erregender Schauer über den Rücken, den er kaum deuten konnte und er unbewusst die Arme um das jüngste Bandmitglied schlang, es zu ließ, das es ihm gefiel, sich von einem anderen derart berühren zu lassen. Tooru vermittelte ihm etwas, was er bis dato noch nie erfahren hatte: nämlich, dass zärtliches Umgehen sich auch sehr schön anfühlen konnte. Bisher hatten Küsse für ihn ein Vorspiel bedeutet, welches ihn unweigerlich mit dem anderen ins Bett brachte – auch wenn das in den meisten Fällen eher als Sinnbild galt… Schließlich brach der Blonde den Kuss, trennte seinen Körper aber nicht von dem des Bassisten, der noch immer an der Duschwand lehnte, der Schauer aus der Dusche ohne Unterbrechung auf sie nieder ging. Tooru aber gab ihm noch einen Kuss und erwiderte das Haschen des anderen, ließ die Zunge nun außen vor und schnappte nur nach den Lippen. Doch als er auch das unterband, sah der Brünette ihn an. Der Drummer hatte den Kopf etwas schräg gelegt, musterte sein gegenüber eingehend. Tomoyukis Arme hielten ihn weiterhin fest umschlossen und er versuchte nicht einmal, wieder von ihm wegzukommen. Er beschloss sich nun endlich an dem Bassisten für die nächsten paar Tage zu verewigen und visierte einen Punkt an seinem Hals an, der ihm gerade recht erschien. Ein wenig bloßstellen musste er ihn dann schon noch und würde sein Mal dort ansetzen, das man ihn auch mit einem Rollkragen nicht verdecken konnte. Wer würde denn schon daran denken, dass er das gewesen war? Tomoyuki brachte schließlich ständig ein neues Opfer mit, an welchem er sich ausleben konnte und am nächsten Tag wieder verabschiedete, als sei nichts gewesen. Meistens sah der Bassist sie danach nie wieder – so hatte er sicherlich schon unzählige Herzen gebrochen… Nur war das dem Drummer gerade ziemlich egal – denn ihn wollte er ja ‚wieder sehen’ – wahrscheinlich war er schon aus dem Grund nicht ganz so unbedeutend, weil er in der gleichen Band spielte – und Konflikte innerhalb wollte eigentlich niemand, auch wenn das schon oft genug der Fall gewesen war. Nicht zuletzt, weil Tomoyuki seinen Spaß mit Hiroaki gehabt hatte – es für ihn nur eine unbedeutende Nacht gewesen war – der Gitarrist dagegen mit seinen Schuldgefühlen gegenüber seinem damaligen Partner nicht zu Recht gekommen war und ihre Beziehung in die Brüche gegangen war. Und wenn das zwischen ihm und Tooru so weiter ging, würde er schon bald wieder im Fokus des Bösen stehen und als Perverser abgestempelt werden, der seine Hormone nicht im Griff hatte. Wobei das sicherlich noch milde war, wenn man an Wataru dachte und was der ihm unter Umständen noch alles an den Kopf werfen würde… Nur ob Tooru das zuließ, war noch die Frage – schließlich hatte er gerade etwas ganz anderes im Sinn als Streitereien, weswegen er neben dem Umbruch von Tomoyukis Kiefers die Lippen nieder legte und zaghaft an der feuchten Haut zu saugen begann. Seine Hände glitten derweilen zu den Seiten des Bandkollegen, schienen ihn von einer Flucht abhalten zu wollen. Im Moment aber hielt der ganz still, schloss noch die Augen und hinterfragte seine Einstellung zu diesem Geschmuse – noch dazu kam ja, das absolut nichts für ihn heraussprang, wenn man von dem Fleck absah, den Tooru ihm gerade schenkte. Zwar konnte er sich nicht vorstellen, dass diese Nacht die letzte gewesen war – aber dennoch war da eine Antipathie, die ihm langsam wegbrach. Wieso in Dreiteufelsnamen musste ihm das jetzt denn so gefallen? Er hätte den Drummer wegschupsen sollen, damit er endlich aufhörte und er dieses Übel von sich abwenden konnte. Anscheinend sahen seine Hände das aber ganz anders und fanden stattdessen zielstrebig zu Toorus Po, streiften fahrig darüber, während der Drummer weiter an seinem Hals saugte, wohl wissend, wie groß dieser Fleck werden und im schönsten rot leuchten würde. Immer mal wieder ließ der Blonde ganz kurz ab, um das Mal zu bewundern, war aber wohl noch immer nicht zufrieden und begann noch einmal, bemerkte natürlich, wie Tomoyuki sich darunter anspannte. Warum er das zuließ, wusste der Bassist selbst nicht recht – im Grunde hasste er diese Flecke bis auf den Grund, denn damit sah es immer so aus, als sei er in festen Händen. Und dagegen hatte er schon lange eine Abneigung – nur würde man es ihm abkaufen, wenn er sagen würde, es sei von einer kleinen Bettgeschichte. Tooru hingegen würde sich mit den Verbrühungen auf seiner Rückfront verraten. Als der Blonde seine Malerei vollendet hatte, war diese unmöglich zu übersehen und er leckte noch einmal kurz darüber, senkte einen Kuss darauf. Langsam schlich er sich wieder zu Tomoyukis Lippen, um ihn abermals zu küssen. „Zufrieden?“ Tooru nickte eifrig. „Ist hübsch geworden“, meinte er noch und lächelte wohlig. „Willst du auch einen?“ „Ich verzichte – sonst fliegen wir wirklich noch auf.“ Lachend drehte Tooru die Dusche ab und er überlegte, ob seine Lage dadurch nicht sogar leichter werden würde. So wäre es jedenfalls offensichtlich, was passiert war. Er kletterte aus der Dusche und tapste mit nassen Füßen zu einem der kleinen Schränke, die sich unter dem Waschbecken befanden. Wie vermutet verbargen sich dort ein paar große Handtücher und er warf eines dem Bassisten zu, der jetzt zitternd neben ihm stand. Eilig packten beide sich in die Badetücher, befreiten die frierenden Körper von der unangenehmen Kälte. Von Tomoyukis Nasenspitze tropfte gerade ein kleiner Wassertropfen, der von dem Stoff aufgefangen wurde und Tooru musste wieder einmal feststellen, das er ihn eigentlich überaus attraktiv fand. ~~~~~***~~~~~ Nachdem Wataru die vergangene Nacht allein verbracht hatte und sicherlich nicht mal ein paar Minuten hatte schlafen können, war er schon sehr früh wieder aufgestanden. Es war furchtbar gewesen und er konnte sich nicht entsinnen, wann er zuletzt allein genächtigt hatte – und wenn es nach ihm ging, musste er das auch nicht noch mal haben. Zusammen gerollt wie ein kleines Kind hatte er sich sehr schnell nach dem wärmenden Körper des Drummers gesehnt und die ganze Nacht hatten ihn diese Fragen gequält – Fragen, was er wohl falsch gemacht hatte. Oder schlimmer noch, wie er es übersehen haben konnte, dass der Liebste unzufrieden war. Er konnte sich nicht erklären, warum Tooru ihm das antat und er konnte diese Leere, die sich immer weiter in ihm ausbreiten wollte, kaum ertragen. Schließlich hatte er sich aus dem Bett bewegt und war in die Küche getapst, beobachtete von der Sitzecke am Tisch durch das Fenster die Dämmerung und wie die Sonne langsam aufstieg. In einem rötlichen Gold zeigte sie sich, wurde von ein paar schwachen Wolken begleitet – sah unter normalen Umständen wunderschön aus. Aber gerade konnte auch der schönste Sonnenauf- oder Untergang sein Herz nicht erwärmen. Seine Welt erschien ihm kalt. Wie sollte er jetzt überhaupt mit Tooru umgehen? Unmöglich konnte Wataru das einfach so hinnehmen – würde er ihm das überhaupt sagen? Und war es einmalig oder tobte er sich des Öfteren mit dem Bassisten aus? Vielleicht wollte er darauf gar keine Antwort, aus Angst, dass das schon ewig so ging. Aus der Ferne vernahm er nun, wie die Küchentür sich öffnete und eine weitere Person den Raum betrat. „Wataru! So früh schon wach?“ Als er sich zu der Person wandte, erkannte er Hiroaki, der, wie allen bekannt war, immer ziemlich früh aufstand. Welcher Tick das sein sollte, verstand wohl keiner der restlichen vier Bewohner… Der kleine Sänger nickte nur zaghaft, zog die Beine an seine Brust und schlang die Arme darum, legte den Kopf auf den Knien ab. „Alles okay?“, fragte der große Gitarrist und musterte den Bandkollegen kurz, wanderte dann zum Kühlschrank. Wieder bekam er keine Antwort, stattdessen blickte Wataru wieder nach draußen, als sei dort etwas, was seine gesamte Aufmerksamkeit verdiente. Im Wesentlichen sah er aber gar nicht, was sich in dieser Welt gerade abspielte, hatte er doch mit der eigenen schon genug Probleme. Hiroaki wandte sich jetzt zu seinem Freund an und betrachtete ihn mit nach oben gezogenen Augenbrauen. „Hallo? Jemand zu Hause?“ Was war denn mit dem los? „Liegt es an mir oder warum redest du nicht?“ „Tooru geht fremd“, erklärte Wataru kleinlaut. Ursprünglich hatte er sich dem Gitarristen immer anvertrauen können und sie besprachen praktisch jedes Problem - aber jetzt viel es ihm schwer, überhaupt den Mund aufzumachen. Ein widerlicher Schauer jagte ihm über den Rücken und er war nah dran, sich zu übergeben. „Das ist doch nicht dein Ernst!“, rief der größere aus und riss die Augen auf, gesellte sich sofort zu dem Sänger auf die Sitzbank. Dass er eigentlich Hunger hatte, war jetzt mehr als nur nebensächlich. „Ich hab sie gesehen, wie sie…“ Seine Kehle schnürte sich zu, als vor ihm wieder das Bild auftauchte, wie die beiden sich vergnügt hatten. „Wann denn? Und mit dem?“ „Heute Nacht…“ Geräuschvoll sog Hiroaki die Luft ein und legte beruhigend einen Arm um den kleinen Blonden, der merklich zitterte. Unruhig fummelten seine Finger an dem Bund der Ärmel des Pullovers herum, den er trug. „Das tut mir wirklich leid. Hast du… schon mit ihm geredet?“ „Tomoyuki…“, setzte Wataru unbeeindruckt hinzu, doch dem Gitarristen wollten gerade die Gesichtszüge entgleisen. Mehr zu sich selbst schüttelte er ungläubig den Kopf – das durfte nicht wahr sein! Er selbst hatte schon in den Genuss kommen dürfen, eine Nacht mit dem Bassisten zu verleben und von da an hatte sich so einiges in seinem Leben verändert – größtenteils nachteilig. Wegen ihm hatte er den Menschen verloren, der ihm wichtiger war als alles andere. Schlimm genug, dass er diese Erfahrung hatte sammeln müssen – aber dass es Wataru genauso treffen würde wie vorher Yuusuke, hätte er nicht erwartet. Generell, das Tomoyuki noch mal ein Bandmitglied anfassen würde. Dabei hatten sie so glücklich miteinander gewirkt… Wataru vergrub nun sein Gesicht in der Schulter des Gitarristen. Eine hohe Klippe hätte ihm im Moment wesentlich weiter geholfen – schon alleine die Tatsache wollte ihn fast umbringen, das Tooru sich freiwillig auf einen anderen eingelassen hatte. Das würde alles kaputt machen und schon wenn er in sich blicke, fand er dort nur ein in Stücke gerissenes Herz. Hiroaki nahm ihn in die Arme und gab ihm Halt – er konnte sich schon denken, wie der Sänger sich fühlte – schließlich hatte er genau das gleiche hinter sich. Zu diesem Zeitpunkt hatte er den Geliebten betrogen, sich unendlich schlecht gefühlt, weil er ihn so verletzt hatte. Wie sehr hatte er sich gewünscht, diesen Fehler rückgängig zu machen, um seine Beziehung zu Yuusuke genauso weiterzuführen, wie sie vorher gewesen war. Nur hatte der sein Vertrauen zu ihm verloren. Seit dem gingen sie getrennte Wege und Hiroaki wünschte sich jeden Tag, das er zu ihm zurückkommen würde. „Warum macht er das?“, fragte der kleinere mit gebrechlicher Stimme, unterband die Stille, die den Raum erfüllt hatte. Allerdings hätte der Gitarrist in diesem Fall gut darauf verzichten können, denn Watarus Ton war nicht gerade gesund und er rechnete schon damit, dass er in Tränen ausbrechen würde. „Er nimmt ihn mir weg.“ „Ach quatsch – Tooru liebt dich.“ Beim besten Willen konnte er sich nicht vorstellen, dass der Drummer aus Liebe mit Tomoyuki schlief – das war bei ihm auch nicht der Fall gewesen. Irgendwie schaffte der Bassist es nur immer wieder, andere mit seinem anstößigen Wesen ganz unbewusst um den Finger zu wickeln. „Und warum geht er dann fremd?“ Der Sänger sah mit trüben Augen zu Hiroaki auf. Sie wirkten wässrig, etwas gerötet – verrieten, wie weh ihm das alles tat. Es war Hiroaki äußerst unangenehm den kleineren so zu sehen, wobei das mehr an der Tatsache lag, dass er einem anderen genau das angetan hatte, was Wataru gerade durch machen musste. Ihn zu trösten fiel nicht gerade leicht. „Vielleicht wollte er es einfach mal mit einem anderen… Er hat doch nicht mit dir Schluss gemacht - stell ihn zur Rede, wenn du wissen willst, was los ist.“ „Ich hab gesehen was los ist“, erklärte der Sänger monoton, schniefte noch leicht. Er biss sich auf die Unterlippe, so fest, dass die zarte Haut darunter brach und eine winzige, hellrote Spur darüber schlich. „Tooru mag es nicht, wenn wir…“ „Du weißt, dass das nicht stimmt“, unterbrach der ältere ihn. „Er will Sex mit Tomo… Das erklärt alles.“ Erneut lehnte Wataru sich gegen den Bandkollegen – egal was um ihn herum geschah, jetzt kam er sich äußerst allein gelassen, ungeliebt vor, als sei da niemand, der ihn so liebte, wie er eben war. Nicht mal Tooru wollte ihn noch – oder doch? War das denn nur ein Problem, was ihre Liebesspiele anging? Ob er ihre Beziehung wohl weiter führen und nur hin und wieder mit Tomoyuki schlafen wollte? Selbst dann war der Gedanke nicht zu ertragen, das ein andere dem Drummer so nah sein durfte. Er besann sich darauf, wie sie von einer gemeinsamen Zukunft geträumt hatten – sollte die denn jetzt nicht mehr existieren? Warf Tooru das alles weg? Bei dem Gedanken wollte ihm schon schlecht werden und zwanghaft musste er sich vorstellen, wie er Tooru nicht mehr berühren durfte und er ganz langsam, Stück für Stück, sterben würde. „Das erklärt überhaupt nicht alles“, meinte Hiroaki schließlich ruhig und streifte mit der Hand durch das helle Haar des Sängers, drückte ihn an sich. „Warum hast du denn mit ihm…“ „Sex. Nichts anderes. Keine Liebe, keine Gefühle – gar nichts“, sagte der Gitarrist schnell, wollte möglichst nicht daran erinnerst werden, auch wenn er nicht abstreiten konnte, wie er sich nach dem anderen verzehrt hatte – das allerdings wirklich alles rein körperlich gewesen war. Und er wollte es auch niemanden raten, Gefühle für den Bassisten zu entwickeln, denn das brachte nur Leid und Schmerzen mit sich. Niemals durfte jemand länger als ein paar Tage bei ihm bleiben – danach würde jeder abgeschossen. Woran das lag, wusste Hiroaki nicht, aber Fakt war, das Tomoyuki Beziehungen hasste – zumindest, wenn es um die eigene Person ging. Anderen gegenüber hatte er sich nie abfällig verhalten und sicherlich nicht vorgehabt, die Liebe anderer zu zerstören. Das war bei Hiroaki nicht anders gewesen und er war an der Trennung selbst schuld gewesen, da er zum einen mit Tomoyuki im Bett gewesen war und zum anderen Yuusuke alles gebeichtet hatte - und der hatte gar kein Verständnis aufbringen können. „Tooru weiß, das Tomo ihn nicht liebt – und er tut das sicherlich auch nicht.“ „Warum bist du dann nicht mehr mit Yuusuke zusammen?“ Hiroaki seufzte und senkte betrübt den Blick. „Weil er fremdgehen gar nicht ab kann. Er vertraut mir nicht mehr.“ Wie sehr ihn das gerade selbst schmerzte, konnte Wataru sich wahrscheinlich gar nicht vorstellen. Dafür aber wusste der Gitarrist, wie der Sänger sich fühlte und er konnte sich noch gut daran erinnern, wie er von seiner Beziehung geschwärmt hatte und das einfach alles perfekt gewesen sei. Er hatte sich überhaupt nicht wieder unter Kontrolle bekommen, wenn er nur an Tooru gedacht hatte – ob der das wohl überhaupt wusste? Eigentlich hatte Wataru seine Zuneigung nur sehr schlecht verstecken können und man musste schon blind sein, wenn man das übersah… Der hingegen wälzte noch immer seine Gedanken, fragte sich, was er tun konnte, um den Drummer nicht zu verlieren. Auch wenn Hiroaki sich so sicher über dessen Empfindungen zu sein schien, war da etwas, was ihn das nicht glauben ließ. Vielleicht kam ja auch für Tomoyuki der Tag, an dem er seine äußerst offene Auslebung seiner Sexualität ablegte und nur noch mit einem ins Bett wollte. Und was sollte aus Wataru werden, wenn er sich dafür Tooru ausgesucht hatte? Nie und nimmer konnte er das überleben, wenn die beiden zusammen wären – damit müsste er jeden Tag sehen, wie der Mann, den er selbst über alles liebte, einen anderen küsste und für Wataru keine Augen mehr hatte. Es wäre einfach nicht zu ertragen, wenn dieser himmlische, verliebte Blick Tomoyuki gehören würde. Er schloss die Augen und Erinnerungen stiegen in dem Sänger auf, wie alles angefangen hatte. Wie sie sich zuerst so zaghaft geküsst hatten und ihrer Liebe viel Zeit gegeben hatten, um langsam zu wachsen. Für Tooru war es das erste Mal gewesen, mit einem Mann zusammen zu sein und anfangs hatte er sich sehr schüchtern verhalten, kaum gewagt, Wataru anzufassen. Nur zu gut erinnerte er sich an den beschämten Ausdruck in dem hübschen Gesicht und wie er dann immer zu Boden gesehen hatte. Er besann sich auf den allerersten Kuss – es war im Winter gewesen und Tooru hatte sich nicht gerade elegant auf die Nase gelegt. Wataru hatte ihm wieder auf die Füße geholfen und diesen innigen Blick würde er wohl nie wieder vergessen. Ganz vorsichtig hatte er ihn geküsst, sich gewünscht, die wundervollen Lippen mit keinem anderen teilen zu müssen. Damals war der Drummer noch etwas erschrocken gewesen, hatte wohl nicht mit etwas Derartigem gerechnet. Genauso unvergessen die Erinnerung, wie er ihn von sich aus geküsst hatte, dieses Lächeln und wie er Watarus Gesicht in die Hände genommen und zu sich gezogen hatte. ‚Der gehört zu mir, damit ihr es wisst!’, hatte Tooru gelacht und allen anderen deutlich gemacht, das sie zusammen gehörten. Eigentlich waren sie überall zusammen hingegangen. Bisher hatte Wataru niemals damit gerechnet, das das jemals ein Ende finden würde. Dass alles war ein wundervoller Traum gewesen, aus dem es kein Erwachen hätte geben dürfen – aber nun? Wie schön war es gewesen, als da diese Nacht gewesen war, in der Tooru mit in sein Bett gekrochen war. Mitten in der Nacht war er zu ihm gekommen. ‚Ich will bei dir sein’, hatte er gesagt und sich an ihn gekuschelt und zum ersten Mal in seinem Leben hatte Wataru etwas besessen, was er um nichts in der Welt hatte aufgeben wollen. Sprach man nicht davon, dass es in jedem Leben etwas gab, was man mit aller Kraft schützen und lieben würde? Warum nur nahm man ihm das weg? Und… dann war da noch der erste Auftritt vor großem Publikum gewesen und wie sie sich gegenseitig animiert hatten, gegenseitig die Aufregung des anderen abgebaut hatten. Oder wenn er sich schlecht gefühlt hatte, dann war Tooru da gewesen, hatte ihn in die Arme genommen, ihm immer einen aufmunternden Kuss auf die Stirn gegeben – genauso anders herum. Watarus Ziel war es gewesen, für den anderen da zu sein, bei ihm zu sein, wenn er keinen Weg mehr weiter wusste. Dabei zu sein, wenn er sich freute. Egal ob Freue oder Leid, alles hatte er mit ihm teilen wollen. Er erinnerte sich an die erste Nacht, in der Tooru sich an ihn verschenkt hatte. Unendlich viele Küsse waren da gewesen, streicheln, erkunden. Es war etwas leidenschaftlichen zwischen ihnen gewesen und niemals hätte der Sänger es gewagt, dem anderen weh zu tun. Für Wataru war es unbeschreiblich gewesen, denn er hatte seiner Liebe so nah sein dürfen, wie noch nie zuvor. Kein anderer hatte ihn vorher derart berühren dürfen. Und das Beste dran war gewesen, das Tooru es gewollt hatte – ohne sein zutun. Er hatte sogar ein paar Kerzen angezündet und in seinem Zimmer verteilt. Durch kein anderes Licht war der Raum beleuchtet worden. ‚Ist ein bisschen kitschig, aber es hat mir gefallen’, waren Toorus Worte gewesen und seine Wangen hatten sich zart rot gefärbt. Schon allein die Tatsache, dass er mit ihm hatte schlafen wollen, hatte sein Herz zum schneller schlagen gebracht und vielleicht hatte der Drummer es so geschafft, Wataru auf ewig für sich gewinnen zu können. Auch jetzt noch… Wie fürchterlich hatte es sich angefühlt, als sie sich zum ersten Mal gestritten hatten. Jeder, wenn auch nur kurz, hatte wieder ganz für sich allein gelebt und er hatte es kaum ertragen können. Ein nichtiger Grund war schuld gewesen, der ihm so schnell entfallen war. Oder war es etwas Wichtiges gewesen? Er konnte sich nicht mehr erinnern… Ein Streit, auf den eine Versöhnung folgte und ihm wieder bewusst wurde, wie viel der andere ihm bedeutete. Er hatte sich so fest vorgenommen, ihn immer bei sich zu haben… Einzelne Bilder tanzten vor seinem inneren Auge, Bilder von Tooru, seinem Lächeln und Schmollen, seine verliebten Blicke oder wenn ihm etwas nicht angestanden hatte. Oh ja, trotzig und stur war er oft gewesen. Aber auch andere Momentaufnahmen, wenn er an seinem Schlagzeug gebastelt hatte, oder wenn er geschlafen hatte. Zweifellos hätte Wataru ihn die ganze Nacht betrachten können. So vieles war da, was ihn begleitete und jeden Tag erweitert worden war. Das alles würde für immer in seinem Herzen weiter leben, auch wenn er wusste, dass er Tooru verloren hatte. Zu erklären war es nicht, aber er wusste es… Als er die Augen wieder öffnete, strömten die Tränen über seine Wangen. Die Bruchteile seiner Erinnerungen an diese kurze, aber wunderschöne Zeit konnte ihm keiner mehr nehmen – niemand… niemals… Wo war das alles jetzt hin? Tooru… Seine Nahe… Die Wärme… Das alles erstarb in diesem Moment – wie sehr hatte er doch gehofft, dass das zwischen ihnen genauso weiter lief. Er fürchtete sich, seiner Liebe zu begegnen. Auch wenn Wataru die Ursache nicht kannte, warum er es wusste – vielleicht, weil er Tooru so gut kannte oder ob es war nur ein Instinkt– aber sie brachen auseinander. „Wataru…“ Er hatte schon vergessen, dass er noch immer an Hiroaki lehnte, der mit dem Abbild, welches sich zeichnete, kämpfte. Wataru so zu sehen verletzt ihn – er wollte nicht, dass einer seiner Freunde leiden musste und ihn jetzt so weinend zu erblicken, konnte er nicht ertragen. „Bitte nicht weinen…“ Vorsichtig wischte er eine Träne von der Wange des Sängers. Der kämpfte ihm nächsten Moment mit sich, versuchte sich zu beruhigen und die Tränen zu vertreiben. Mit den Ärmeln des Pullovers trocknete er seine Wangen und Augen, erzwang sich ein Lächeln. „Rede mit ihm darüber, ja? Ich glaube nicht, das ihr in Zukunft getrennte Wege geht.“ Wataru nickte, auch wenn seine Ansicht etwas anders aussah. Tooru hatte die ganze Nacht bei Tomoyuki verbracht… Sicherlich auch dort geschlafen, das war woher nie der Fall gewesen. „Und… lass Tomo leben, okay? Er ist ein Arsch, aber irgendwie brauchen wir ihn ja doch…“ Von dieser Seite hatte Wataru das noch gar nicht gesehen – was würde er dem Bassisten denn noch antun müssen, wenn er ihn in die Finger bekäme? Keiner wollte sich genauer ausmalen, welche Kräfte in dem kleinen Sänger erwachten, wenn es um Tooru ging. Nur leider gehörten zum Fremdgehen immer zwei – und darüber war Wataru sich auch bewusst. Erneut nickte er, löste sich von dem Gitarristen, sah ihn aber nicht an. „Sei nicht traurig – das kriegen wir schon wieder hin“, meinte der größere und tätschelte dem anderen die Schulter. „Wir?“ „Natürlich – ich bin immer für dich da. Sag mir bescheid, wenn ich etwas für dich tun kann, wenn du willst, dann hau ich Tomo eine runter, okay?“ Ein leichtes Lachen löste sich aus der Kehle des kleineren, auch wenn ihm gerade nicht der Sinn nach Witzen stand. Ganz tief in sich wollte er hoffen, das Hiroaki Recht hatte, mit dem, was er über den Drummer sagte. War eventuell noch etwas zu retten? Langsam erhob der Gitarrist sich – Wataru sollte auch ein bisschen seine Ruhe haben. Bestimmt würden die Gespräche mit Tooru nicht angenehm werden – aber hoffentlich ergiebig. In Hiroakis Augen waren sie ein wirklich schönes Paar – aber auch ihre Beziehung war gestört worden. Tomoyuki stellte sich langsam als echtes Hindernis für jede Liebe heraus. Er wollte das Zimmer schon verlassen, seufzte leise, denn das alles gefiel ihm nicht wirklich. Doch bevor er durch die Tür entschwinden konnte, fasste der Sänger nach seiner Hand und hielt ihn zurück. Einen Moment zögerte der Gitarrist, bis er sich zu ihm umwand. Watarus Blick war gesenkt und wollte ihn scheinbar nicht los lassen. Ein etwas fragender Ausdruck zeichnete Hiroakis Gesicht und er sah, wie der kleinere wieder auf seiner Unterlippe kaute. „Bitte… Schlaf mit mir…“ tbc. wie immer, kommis sind erwünscht, nicht gefordert - aber eure meinung interessiert mich... ^^ Kapitel 5: ----------- 5. Kapitel Noch immer hallten die Worte des Sängers in seinem Kopf und er mühte sich damit, einen Sinn herauszufinden, der sich hinter ihnen verbergen konnte. Doch finden konnte er nichts. „Was?“, fragte Hiroaki deswegen noch einmal nach – vielleicht hatten ihn seine Ohren ja doch getäuscht. „Ich will mit dir schlafen…“ Mit großen, leidenden Augen sah Wataru ihn an, schien regelrecht danach zu flehen. „Bitte…“ „Nein – das willst du gar nicht“, entgegnete der Größere nur unwirsch und legte die Stirn in Falten. „Doch… ich will…“ Kurz schnaubte Hiroaki, löste dann seine Hand von der des Sängers. „Jetzt bleib mal realistisch! Willst du alles noch schlimmer machen, wenn du dich genauso verhältst wie Tooru? Sei nicht dumm!“ Wie vom Blitz getroffen wurden Watarus Augen glasig. „Verdammt noch mal! Jetzt rede gefälligst mir ihm, wenn es dich so fertig macht. Das bringt doch nichts!“ Langsam machte ihn das alles wütend. Woher wollte der Kleinere denn wissen, das Tooru sich ganz und gar von ihm trennen wollte – und selbst wenn, sein Leben würde trotzdem weiter gehen. Natürlich wäre es unangenehm für ihn, aber deswegen das eigene Leben wegwerfen? „Hör mir mal zu“, meinte Hiroaki und fasst die Oberarme des Jüngeren. „Mach dich nicht fertig, ja? Bevor du nicht sicher sein kannst, musst du auch nicht so traurig sein. Du liebst ihn doch.“ „Ja…“, gab Wataru vollkommen verblendet zu – vielleicht hatte der Gitarrist Recht mit dem, was er sagte. Er konnte Tooru doch nicht kampflos aufgeben! Nein, das ging nicht – und schon gar nicht wegen Tomoyuki. Das konnte er nicht zulassen – irgendetwas musste er ausrichten können. Unmöglich konnte Wataru es zulassen, das seine Liebe ins Unglück lief – und das erwartete ihn bei Tomoyuki auf jeden Fall… ~~~~~***~~~~~ Erneut rang der Drummer nach Luft, als er bis auf den letzten Millimeter gefüllt wurde. Seine Lider flatterten und er schaffte es nur mit Mühe, die Augen zu öffnen und den anderen anzusehen. Genießerisch hatte Tomoyuki den Hals lang gemacht und den Kopf in den Nacken gelegt, stützte sich auf der Kommode ab und kümmerte sich nicht darum, das Tooru mit der Selbstbeherrschung rang. Nachdem sie das Badezimmer verlassen hatten, war Toorus Meinung über eine Ruhephase für seinen Hintern auch schon wieder verschwunden gewesen. Und jetzt saß er auf einer der dunklen Kommoden und wurde nach allen Regeln der Kunst um den Verstand gevögelt. Die Beine hatte er um die Hüfte des stehenden Bassisten gewickelt, versuchte so wenigstens ein bisschen Halt zu bekommen. Allerdings gelang ihm das, anhand der Brutalität, die der andere an den Tag legte, kaum – und lange würde er das nicht durchstehen. Zwar bediente Tomoyuki sich diesmal nicht mit Hilfsmitteln und irgendwelchen Spielzeugen, aber diese Position hatte es auch in sich. Schließlich glitten Toorus Hände zu den Schultern des Ältern, um sich dort etwas festhalten zu können, denn er hatte sich weit zurücklehnen müssen, lehnte somit mit Nacken und dem oberen Teil des Rückens gegen die Wand, kämpfte um Halt auf der Auflagefläche, um nicht herunterzurutschen. Und er hatte einen perfekten Blick auf das Treiben, was sich um Bereich seiner Lenden abspielte und wie Tomoyuki immer wieder in ihm versank – schon dieser Anblick ließ ihn trocken schlucken. Er wollte sich gar nicht vorstellen, wie zusammengekrümmt er war. Als er den Kopf zurücksinken lassen wollte, glitt er an die kühle Wand, keuchte gequält auf – er kam sich jetzt mindestes genauso zusammengeschnürt vor, wie in der letzten Nacht. Allerdings trieb ihn diese Enge auch nah an seinen Höhepunkt heran und er konnte es kaum noch erwarten, endlich zu kommen. Irgendetwas an diesem Fakt passte Tomoyuki aber nicht und er schloss die Hand direkt um die Wurzel von Toorus Glied, drückte so fest zu, sodass der Jüngere die Erlösung wieder aus den Augen verlor. „Nicht…“, jammerte er deswegen und kniff gepeinigt die Augen zusammen, bemerkte wie das Blut in seine Wangen schoss und sich im gleichen Moment etwas in ihn verströmte, Tomoyuki ein röhrendes Stöhnen von sich gab. Das Beben von Toorus Körper entging ihm natürlich nicht, doch einen Moment brauchte selbst er, um mit den Auswirkungen seines Höhepunktes zurechtzukommen, er die Mitte des Blonden immer noch so fest umschlossen hielt, das der schon darum bangte, überhaupt auch nur in die Nähe dieses bezaubernden Gefühls zu kommen. Leise wimmernd musste er feststellen, dass seine Erregung abklang. Als Tomoyuki dann auch noch aus ihm glitt, konnte er sich einen heißeren Schrei kaum noch verkneifen. Nur hatte der sich soeben in seinem Rausch wieder gefunden, betrachtetet jetzt den Drummer. „Armes, kleines Schätzchen… musst du warten, bis dich jemand erlöst?“, fragte er und wuschelte durch den blonden, immer noch feuchten Schopf. „Ich wollte nur, dass du dich nicht voll spritzt… Dann hättest du ganz umsonst geduscht“, meinte Tomoyuki süffisant und begab sich auf die Knie, lockerte den abdrückenden Griff und nahm das angeschwollene Glied in den Mund. Ohne die Hände zur Hilfe zu nehmen begann er daran zu saugen und auf und ab zu gleiten. Im Stillen danke Tooru dem Älteren, dass er sich nun doch um seine Bedürfnisse kümmerte und ihn nicht mit seinem Verlangen im Stich ließ – gerade hatte er doch wirklich geglaubt, der Bassist würde ihn vernachlässigen. Das war eben der Vorteil bei Tomoyuki – er machte sich sehr wohl etwas aus der Meinung, die andere über seine Bettfähigkeiten hatten. Und er würde es sicherlich nicht zulassen, das sein Gespiele nicht auf seine Kosten kam. Und durch seinen Mund erlöst zu werden, war schon sehr viel wert. „Das magst du doch, nicht war?“, hallte Tomoyukis dunkle Stimme in seinem Kopf wieder. Mit einem Grinsen blickte der Ältere kurz auf, leckt dann forsch über die gesamte Länge. Tooru konnte nur nicken und beten, das der Bassist diesmal Erbarmen zeigen würde – und anscheinend tat er das auch, nahm des Glied erneut in den Mund, um daran herumzulutschen. Zart nuckelte er daraufhin an der Eichel, ertastete mit der Zunge die Form, als wüsste er nicht, was er da im Mund hatte. Seine Hand fand nun doch Anwendung und massierte stetig über die Erregung des Jüngeren. Fast schon liebevoll behandelte er ihn jetzt, gab ihm etwas, was er von Tomoyuki nicht erwartet hätte. Das er eine geschickte Zunge hatte, war Tooru auch vorher schon bewusst gewesen. Aber das er ihn so zärtlich bearbeiten würde, war schon außergewöhnlich. Und so ließ Tomoyuki seinen Mund genau das tun, was dem Drummer noch fehlte, drückte nun Toorus angespannte Schenkel weiter auseinander und schmeckte im nächsten Augenblick auch schon die sämige, heiße Flüssigkeit im Rachen, begleitet von einem lüsternen Aufschrei. Kurz sah Tomoyuki zu dem Bandkollegen auf, dessen Brust sich eifrig hob und senkte. Mit geöffneten Lippen flutete er die trockene Lunge mit Sauerstoff, krallte sich an der Kante er Kommode fest. Erst dann schluckte der Bassist wie selbstverständlich alles hinunter, leckte sämtliche Rest vom Glied des Jüngeren. Musternd sah er Tooru an, erhob sich dann mit einem leisen Schnauben. In Gedanken überlegte er, warum er sich eigentlich so oft auf den Drummer einließ – und was Wataru ihm bot, wenn sie ihre Bettspielchen fristeten. Vielleicht wollte er das auch so genau gar nicht wissen. Tooru für seinen Teil schien nicht sonderlich zufrieden zu sein. Leichtfüßig begab Tomoyuki sich zu seinem Schrank, zog Shorts und Jeans an und hatte wohl völlig ausgeblendet, dass er nicht allein im Raum war. Und es interessierte ihn auch nicht, was Tooru noch so lange auf der Kommode trieb. Stattdessen zündete er sich nur eine Zigarette an, die er vorher aus dem Päckchen, welches auf seinem Nachttisch thronte, geholt hatte. „Zieh dich an“, meinte Tomoyuki letztendlich und blies den Rauch ins Zimmer. Tooru setzte sich auf und baumelte mit den Beinen in der Luft – sich vor dem Bassisten anhand seiner Nacktheit zu schämen wäre wohl äußerst unangebracht… Gehorsam kletterte er von der Kommode und angelte sich das Handtuch, welches direkt neben ihm auf dem Boden lag. Gemächlich trocknete Tooru sich ab und rieb die Haut trocken – das Tomoyuki ihn beobachtete, schien ihm dabei gänzlich egal zu sein. Im Gegenteil – er erfreute sich an den Blicken, setzte sich dabei gekonnt in Szene. Der Bassist stand wieder genau da, wo er sich immer aufhielt, wenn er nachdachte – oder wenn sich etwas im Raum befand, was seine gesamte Aufmerksamkeit auf sich zog: das Fenster. Er lehnte dagegen und zog noch einmal an der Zigarette, bevor er sie im Aschenbecher neben sich ausdrückte und die Arme vor der Brust verschränkte. Fast zufällig ließ der Drummer das Handtuch zu Boden fallen, stand jetzt vollkommen nackt im Raum. Er richtete die nassen Haarsträhnen und strich sie langsam hinter die Schultern – leugnen konnte Tomoyuki es nicht, das dieses Bild ein überaus anziehendes war. „Komm her“, forderte der Ältere kokett und ließ es klingen, als wäre es eine Einladung zum Sex. Toorus Blick wanderte zu ihm und ein zartes Lächeln umspielte die sanften Züge. Dann ging er zu ihm. „Hübsch“, hauchte Tomoyuki und musterte den schlanken Körper seines Gespielens, ließ die Arme dabei verschränkt, als würde er noch überlegen, ob Tooru ihm auch wirklich gefiel. Der aber ließ sich nicht stören, legte die Hände auf die Unterarme des Größeren und streckte sich ihm entgegen, küsste ihn mit einer Hingabe, die der Bassist nicht wirklich gewöhnt war. Er sah ihn dabei lediglich an, reagierte nicht im Geringsten. „Hast du vielleicht mal wieder Zeit für mich?“, fragte Tooru schließlich und musterte die markanten Züge Tomoyukis, legte den Kopf dabei etwas schief. „Eventuell schon – verlass dich nicht drauf“, meinte der Dunkelhaarige nur abweisend, bewegte sich noch immer nicht von der Stelle. „Früher oder später kommt er eh wieder“, dachte er noch im Stillen – Beweise dafür gab es genug. Und wirklich störend fand er das nicht. Schließlich entfernte der Drummer sich wieder und sammelte seine Sachen zusammen und verfrachtete sie auf das Bett, um sich nun doch endlich anzuziehen. Aus sicherer Entfernung beobachtete Tomoyuki ihn – bemerkte so auch, das Tooru sich mit dem Verschluss seines Gürtels mühte. Er ging zu ihm und schupste die Hände weg und zog den Gürtel angenehm straff – aber nur soweit, dass es den Blonden nicht einengte. „Kannst du dich denn nicht alleine anziehen?“, fragte er mit erotischer Stimmlange und blickte langsam wieder in das Gesicht des Drummers. „Anscheinend hast du den Teil aus mir herausgevögelt“, grinste Tooru verheißungsvoll und legte eine Hand in Tomoyukis Nacken, zog in unerwartet schnell zu sich heran, um ihn zu küssen. „Willst du schon wieder gefickt werden? Oder warum musst du mich ständig küssen?“, wollte der Bassist mit gehobener Augenbraue wissen, als er wieder von ihm abgelassen hatte. Sein Ton war aussagekräftig und er wusste wohl genau, wie er den anderen in dieser Beziehung in der Hand hatte. „Mir war eben danach.“ Nun wanderte auch die zweite Braue nach oben. Er schupste den Drummer auf das Bett und musterte ihn eingehend. Das helle Haar hing feucht in sein hübsches Gesicht und sein Oberkörper zeigte sich noch immer unbekleidet. Die großen Augen waren direkt auf ihn gerichtet und er stützte sich mit den Händen seitlich nach hinten ab, die Beine hingen dabei über die Bettkante. „Seit wann legst du es darauf an?“, fragte der Größere und konnte und wollte sich nicht damit abfinden, das Tooru ständig damit beschäftigt war, seine Nähe zu suchen – und was noch viel störender war: es gefiel ihm. „Seit jetzt. Ich werde dich doch noch küssen dürfen.“ „Was willst du von mir?“ Tooru zuckte kurz mit den Schultern. „In erster Linie guten Sex“, gab er dann zu und wusste natürlich, dass er genau den von dem Älteren bekam. Doch bevor er sich weiter darüber Gedanken machen konnte, war Tomoyuki auch schon über ihm. Er sah ihm so fest in die Augen, dass der Jüngere erschauderte. Sein Knie war Toorus Schritt eindeutig zu nah – aber er beließ es dabei und drückte nicht dagegen. „Damit kann ich dienen“, wisperte er schließlich und zum wiederholten Male jagte dem Blonden ein Schauer über den Rücken. „Glaubst du, ja?“ Tomoyukis Augen funkelten gefährlich – anscheinend wusste er nur zu gut, wozu er fähig war. Das Tooru überhaupt so frech mit ihm sprach, reizte ihn. „Muss ich dich wirklich erst solange ficken, bis du zusammen brichst?“ „Wäre interessant – aber ich verzichte. Ich will doch miterleben, was du mit mir machst.“ Mit einem Schnauben erhob der Bassist sich, griff sich sein Hemd und zog es an. „Geh jetzt“, sagte er gelassen und knöpfte das Oberteil zu, missachtete Tooru dabei gänzlich. „Was?“ „Du sollst abhauen!“ Der Jüngere schreckte zusammen, hatte den Blick auf Tomoyuki gelegt. In seinem Kopf drehte es sich gerade ganz gewaltig. Warum wollte der Bassist ihn denn so plötzlich loswerden? „Ich will aber nicht“, sagte er trotzig und legte die Stirn in Falten, doch Tomoyuki seufzte nur und blickte mit einem unpassenden Lächeln an die Decke, ließ die Arme dann sinken. „Bist du ein Kind? Was willst du noch hier? Muss ich dich denn noch vor die Tür tragen?“ Verletzt verengten sich Toorus Augen. Doch so leicht ließ er sich nicht abwimmeln. Langsam stand er auf und wanderte zu dem Bassisten, der ihm mittlerweile den Rücken zuwandte. Seine Hände stahlen sich um die schlanke Taille und er schmiegte sich an ihn heran, legte den Kopf auf dessen Schulter ab. „Sei nicht so fies zu mir…“, meinte er leise und verfestigte seinen Griff. Der Größere erstarrte regelrecht zur Salzsäule und regte sich keinen Millimeter. „Scheuch mich bitte nicht so weg – ich will nur noch etwas bei dir bleiben.“ „So war das aber nicht abgemacht“, erwiderte Tomoyuki unwirsch – warum ließ der Drummer ihn denn nicht in Ruhe? Aber bewegen konnte er sich auch nicht, musste es ertragen, in einer derartige Umarmung gefangen gehalten zu werden. Schon dafür hätte er Tooru rauswerfen können – eine Strafe wäre genau das richtige! Er würde einfach nicht mehr mit ihm schlafen – sollte er sich doch einen anderen suchen! „Tu doch nicht so, als würde dir das nicht gefallen“, meinte Tooru leise und küsste in den Nacken des Größeren, der darunter erschauderte und natürlich erkannte, wie er zu zittern begann. Wie konnte der Drummer es nur wagen, ihn zu umarmen? Keiner tat das – niemals – und genauso wollte er es. „Tooru…“ Warum ließ er denn nicht endlich los? Es machte ihn fast wahnsinnig, so gefangen zu sein. Er fühlte sich unendlich eingeengt, hätte fast geschrieen. So wie manche es nicht allein aushielten, so war es für ihn in Situationen wie dieser. Sich von einem anderen kontrollieren zu lassen war die schlimmste Hölle, die er sich vorstellen konnte. „Bitte lass mich los…“, flüsterte Tomoyuki erstickend – schon seit einer halben Ewigkeit fürchtete er sich vor seinen Gefühlen, hatte bisher immer über sie gesiegt – er konnte doch jetzt nicht gegen den Drummer verlieren! Gerade jetzt, als sein Schutzschild eigentlich ein Siegel bildete, kam ihm etwas dazwischen und versuchte, sein erkaltetes Herz zu wärmen. „Ist das denn so schlimm?“ Zur Antwort wollten Tomoyukis Beine schon nachgeben. Zuvor in der Dusche hatte er die Führung gehabt – da hatte ihn diese Nähe nicht gestört. Körperliche Nähe störte ihn nicht – solange er alles kontrollierte. Aber jetzt – in dieser Rollenverteilung - brachte es ihn fast um. Vergeblich wünschte er sich seinen Tod herbei, hoffte, dass man ihn endlich erlöste. Verletzlich sein – diese Eigenschaft hatte er schon längst in den Wind geschossen – warum nur wollte Tooru ihn vom Gegenteil überzeugen? Eigentlich hatte er damit sogar Recht, denn im Moment fühlte er sich wie in einer Bärenfalle, aus der es kein Entkommen gab. „Du sollst endlich verschwinden!“, brach es aus ihm heraus und mit einem Mal riss er sich los, wandte sich zu Tooru, um ihm einen vernichtenden Blick zuzuwerfen. „Mach das nie wieder!“, herrschte er ihn an und vertrieb das Zittern aus seinen Gliedern. So wollte er nicht berührt werden – niemals. Doch Tooru verstand gerade die Welt nicht mehr, sah mit großen Augen zu dem Bassisten – was hatte er denn falsch gemacht, das Tomoyuki ihn so anschreien musste? Er wollte einen Schritt auf ihn zugehen, doch da wich er nur noch weiter zurück. „Red ich Schwedisch oder warum bist du immer noch hier? Hau endlich ab!“ „Könntest du mir mal verraten, was mit dir los ist?“, fragte Tooru und schüttelte leicht den Kopf. „Du sollst…“ „Verschwinden – den Teil habe ich verstanden. Was habe ich dir denn getan?“ Im Moment bildete dieser Gefühlsausbruch seitens des Bassisten nichts, was ihm Aufschluss geben konnte. „Verzieh dich dorthin, wo du hingehörst – und wage es nie wieder, mich so anzufassen!“ So viel Bösartigkeit hatte der Blonde noch nie spüren müssen – aber er konnte nicht gehen. Jetzt war er erst recht neugierig, was dieses Verhalten bedeuten sollte. „Ich verstehe…“ „Du verstehst rein gar nichts!“ „Ich tue es nie wieder! Jetzt reg dich doch mal wieder ab – an dir ist nichts kaputt gegangen!“ Woher wollte er das denn wissen? Er konnte sich nicht vorstellen, was er mit seinem Benehmen alles anrichtete. Allerdings stellte sich Tomoyuki ein gewaltiges Problem – Tooru wollte nicht gehen. Jeder andere hätte schon längst das Weite gesucht – zum ersten Mal in seinem Leben blieb jemand bei ihm, schob ihn nicht ab. Mit den Jahren hatte er sich angewöhnt, erst gar nicht in die Versuchung zu kommen, einen anderen zu lieben und immer wenn es gefährlich geworden war, hatte er den anderen vertrieben. „Okay? Oder soll ich weiter weg gehen?“ „Nein… entschuldige. Vergiss es einfach – aber unterlass das trotzdem.“ Tooru nickte, auch wenn er aus der Aktion nicht schlau wurde. Gerade hatte er einen äußerst empfindlichen Punkt in Tomoyuki getroffen, auf den er nicht nur ein bisschen allergisch reagierte. „Darf ich dich noch anfassen?“ „Hm…“, summte er zustimmend, auch wenn er wenig begeistert war. Langsam ging der Drummer auf den Bandkollegen zu, vielleicht würde er ja doch wieder ausweichen, doch diesmal blieb er ruhig, empfing Tooru mit einer Umarmung. Was war denn nur los mit ihm? Er verhielt sich wie eine scheue Wildkatze, die man einzig anfassen durfte, wenn es nach ihrem Willen ging. „Zufrieden?“, fragte Tomoyuki mit einem Schmollen. „Ich denke schon.“ „Schön – aber das ist mir jetzt zu verschmust. Geh zu Wataru, wenn du das willst.“ Seicht schob er den Blonden wieder von sich. „Einen Moment noch!“ Hastig griff Tooru nach dem Kragen des Hemdes und zog ihn zu sich, um ihn noch einmal zu küssen – und wenn es das Letzte war, was er tat – aber das musste sein. Nachdem der Kuss geendet hatte verließ er das Zimmer ohne ein weiteres Wort, kam Tomoyukis Bitte endlich nach, griff sich im Gehen sein Oberteil und streifte es über. Für den Moment blickte er ihm nach, starrte schlussendlich die geschlossene Tür an. Tooru brachte ihn wirklich an seine Grenzen – und wenn das so weiterging, würden sich ihm noch viele Probleme stellen. Er ließ sich nun auf sein Bett fallen und starrte an die Decke. Seine Welt versank gerade in einem milchigen Weiß – er verstand es einfach nicht. Was wollte Tooru von ihm? War er denn so interessant, dass man ständig bei ihm sein musste? Ihm selbst leuchtete das alles nicht ein. Langsam befühlte Tomoyuki seine Lippen mit dem Zeigefinger, konnte den Kuss noch immer spüren. Vor seinem inneren Auge erschien Toorus Gesicht, wie er die Lider geschlossen gehalten und ihn so einfühlsam geküsst hatte. Irgendetwas lief gerade gewaltig schief in seinem Leben… ~~~~~***~~~~~ Nachdem Tooru schweren Herzens aus dem Zimmer des Bassisten gegangen war, rief er sich mit einem Seufzen nochmals den Kuss zurück ins Gedächtnis. Sich vorzunehmen, Tomoyuki dazu zu bringen, eine feste Beziehung einzugehen, würde wohl sehr schwer werden – und das war immer noch untertrieben. Er hatte ihn noch nicht mal umarmen dürfen. Das Tomoyuki so aus der Haut fahren konnte, hätte er nicht gedacht. Dabei mochte er ihn wirklich gerne – mehr noch – er war auf dem besten Weg, sich in ihn zu verlieben. Dieses mysteriöse Wesen machte ihn von Minute zu Minute neugieriger und der Drang danach, ihn besitzen zu wollen, stieg stetig. Eigentlich war er nicht so anhänglich und achtete auf die Zeichen, die andere ihm gaben – nur war das bei Tomoyuki anders. Er forderte es regelrecht heraus, seine empfindliche Seite zu zeigen – auch wenn er es leugnete, eine solche zu besitzen. Was wohl in ihm vorging? Traute er es sich nicht zu, einen anderen zu lieben oder wollte er einfach nur nicht fest an einen anderen gebunden sein? Eigentlich war Toorus Hauptproblem dieses giftige Verhalten, mit dem Tomoyuki ihm gerade begegnet war. Wie konnte es für eine Person nur derart unangenehm sein, wenn ein anderer ihn erobern wollte – oder war es gerade das? Wollte er gar nicht erobert werden, sondern weiter seine Einsamkeit fristen? Toorus Stirn legte sich in Falten – er konnte sich nicht vorstellen, dass es Menschen gab, die nie verletzlich waren – und Tomoyuki war ganz sicher nicht der, der eine Ausnahme bilden sollte. Körperliche Nähe suchte er auf jeden Fall oft genug. In Gedanken versunken bemerkte er überhaupt nicht, dass auf dem Flur eine weitere Person stand und ihn eingehend beobachtete. „Wo kommst du denn her?“, fragte er monoton in den Raum, ließ Tooru kurz zusammenzucken. Er blickte den Blonden an, der gelassen an einer Wand lehnte und ihn keine Sekunde aus den Augen zu lassen schien - Wataru. „Ist Tomoyukis Bett so schön, das du gleich drin schlafen musst?“ Ein eisiger Schauer jagte über den Rücken des Drummers. So plötzlich hatte er nicht damit gerechnet, sich Wataru stellen zu müssen. „Sag schon – was habt ihr gemacht?“ Die Stimme des Sängers hörte sich so freundlich und liebevoll an, das Tooru sie kaum deuten konnte. Wusste er, was passiert war und stellte sich nur dumm – oder hatte er wirklich keine Ahnung? „Wataru… Ich…“ „Was habe ich dir getan, das du mir so wehtun musst?“ Erschrocken wich Tooru zurück. „Du weißt…“ „Ich habe euch gesehen! Warum wirfst du das zwischen uns beiden so einfach weg? Bin ich dir so egal?“ Auch wenn es den Sänger verwunderte – aber im Moment war er nur sauer auf den anderen. Von seiner einstigen Trauer war gerade nichts mehr zu sehen. Tooru seufzte und blickte zu Boden – jetzt war eh alles zu spät. „Das war eigentlich gar nicht so geplant“, begann er, schließlich hatte Wataru ein gutes Recht darauf, zu erfahren, was gerade geschah. „Wie denn dann? Was geht in deinem Hirn vor? Erkläre es mir – das würde mich wirklich interessieren.“ „Ich wollte nur wissen, wie es mit einem anderen ist – ich wollte nicht mehr Seme sein. Es tut mir leid – irgendwie bin ich an ihm hängen geblieben.“ Wataru starrte ihn an und versuchte die Informationen zu verarbeiten. War das wirklich das einzige Problem gewesen? „Wie lange geht das schon so?“ „Nicht lange – eigentlich sogar erst seit kurzem“, gab Tooru zu und musste sich selbst eingestehen, dass es eigentlich zu früh war, um ernste Gefühle für Tomoyuki entwickeln zu können. Obwohl sie sich eigentlich schon ewig kannten – er aber von erst jetzt begann, hinter seine Fassade zu steigen. „Dann beende das! Wenn es nur um Sex geht, können wir doch etwas ändern!“ Viel zu schnell, als das der Drummer es überhaupt realisiert hatte, war Wataru auf ihn zu gesprungen und drückte ihn an sich. In Toorus Kopf drehte es sich gerade gewaltig – war das etwa alles? Machte Wataru es sich wirklich so einfach? „Du… bist nicht sauer?“ „Ich will dich nicht verlieren! Bleib bei mir!“ Sanft löste Tooru den Kleineren von sich, sah in das bittende Gesicht. „Ich weiß nicht, ob ich das kann“, meinte er und dachte wieder an den Bassisten. Was hatte er nur mit ihm angestellt? „Ich glaube es ist besser…“ Schon jetzt schüttelte Wataru den Kopf. „wenn wir uns trennen.“ „Sag das nicht.“ „Ich will dir gegenüber nicht unfair sein und du hast es nicht verdient, immer wieder betrogen zu werden“, sagte der Drummer und nickte sich selbst zustimmend zu. Solange er sich über die eigenen Gefühle nicht sicher war, hatte ihre Beziehung auch keine Chance. „Aber ich dachte, dass du mich liebst“, brachte Wataru es schließlich zustande. „Wir beide gehören doch zusammen…“ Verbittert versuchte er die Tränen zu unterdrücken, die nun doch wieder in ihm aufstiegen. Er hatte also doch recht gehabt, dass es einen Umbruch in ihrer Beziehung geben würde – wenn man es genau nahm, war „Abbruch“ wohl eher das richtige Wort. „Liebst du ihn?“ „Ich weiß es nicht.“ „Wie kannst du das nicht wissen?“, herrschte der Sänger ihn an. Für ihn war es unvorstellbar, das jemand mehr als Freundschaft für den Bassisten empfand – wofür er selbst verantwortlich war. Das ausgerechnet Tooru diese Unterkühltheit anziehend fand, war äußerst unpassend. „Verzeih mir – aber ich kann nicht anders.“ Wataru stand noch immer so nah bei ihm, das er ihm einen vorsichtigen Kuss auf die Stirn geben konnte. „Ich liebe dich immer noch – nur ist es jetzt anders als vorher.“ „Ich will aber, dass alles wieder so wird wie früher“, ließ der Kleinere es trotzig verlauten. „Du bist mir sehr wichtig – als ein Freund.“ Traurig über den Verlauf des Gespräches ging Wataru ein paar Schritte zurück, wagte es nicht mehr, Tooru anzusehen. Am liebsten wäre er einfach weggerannt und hätte sich irgendwo eingegraben. Warum musste er ihn auch an einen wie Tomoyuki verlieren? Glaubte er denn ernsthaft daran, dass der ihn an sich heran ließ? „Du weißt schon, dass er Beziehungen hasst?“ „Ja – aber darum geht es nicht. Das ändert nichts an uns beiden. Akzeptier das bitte.“ tbc. Sooo~ das wars dann erst mal wieder ^^ hoffe das es euch gefallen hat~ Kommis wie immer gern gesehen ^^ dabei fällt mir ein: daaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanke für die kommis ^^ Kapitel 6: ----------- 6. Kapitel „Endlich...“ Ein leises Seufzen schlich sich durch die Lippen des Bassisten, als Tooru gegangen war. Nun erst fühlte er sich wieder sicher, denn der andere raubte ihm langsam den letzten Rest Verstand. Er knöpfte nun sein Hemd zu und setzte sich auf das Bett. Sein Blick wanderte über das zerwühlte Lacken und die Decke, die mehr auf dem Boden als auf der Matratze ruhte. Schlecht gelaunt richtete er sein Bett wieder her, wanderte durch das Zimmer um alle Überreste der letzten Nacht zu beseitigen. Erst danach griff er sich seinen Bass, entschied sich dann aber dagegen zu spielen und legte ihn auf dem Bett ab und setzte sich daneben. Aus dem Augenwinkel begutachtete er das dunkle Instrument, zeichnete dann die Form nach und empfand das kühle Material als äußerst anziehend. Warum konnte nicht alles so einfach wie ein Instrument sein? Wenn man erst einmal wusste, wie man damit umzugehen hatte, stellten sich keine Probleme mehr – und bisher war auf diesen Partner immer Verlass gewesen. Noch nie hatte er ihn bei Auftritten im Stich gelassen. „Tse!“, schnaubte er und legte die Bass-Gitarre beiseite. Als ob ein Instrument ihm das geben konnte, wonach er sich sehnte! Noch immer saß er auf seinem Bett und erweckte den Anschein, als wolle er sein Zimmer an diesem Tag nicht mehr verlassen. Wer wusste schon, welchen Unannehmlichkeiten er dann wieder über den Weg laufen würde… Als wäre es sein Feind musterte Tomoyuki den Bass, der jetzt so unschuldig neben ihm lag und nur darauf wartete, endlich benutzt zu werden. „Na schön“, murmelte er fast tonlos und griff sich das Instrument. „Wenigstens etwas, was mich nicht nervt.“ Seine Finger glitten um die Saiten wie das langsame Schlagen eines Schmetterlingsflügels. Er umschmeichelten die breiten Saiten mit einer Leichtigkeit, die die wenigsten ihm zutrauten. Er begann eine samtene Melodie zu spielen – der Bassist mochte den kühlen, dumpfen Klang seines Instrumentes, hatte sich nicht zuletzt wegen diesem für die Position in der Band entschieden. Eigentlich ergänzte es ihn perfekt – verstärkte seine geheimnisvolle Seite. Stets zurückhaltend und mit einer gewissen Geschmeidigkeit stand er im Hintergrund und fristete den düsteren Part.. Nicht zuletzt Tooru schien diesem Wesen verfallen zu sein – schon einige Male hatte er mit den Auswirkungen seiner eigensinnigen Bettgeschichten gekämpft, weil diese derart angetan waren und ihn nicht mehr in Ruhe lassen wollten. Nur hatte er bisher immer auf ein zweites Treffen verzichtet – bewusst, denn dadurch würde es für die Gegenseite nicht leichter werden. Tooru bildete eine Ausnahme – und eigentlich war dieser Fakt ein paar Flüche wert. Warum nur hatte er sich dazu hinreißen lassen, sich als ein Objekt der Befriedigung benutzen zu lassen? Noch dazu von einem Bandmitglied!? Schon bei dem Gedanken an den Drummer entwich ihm ein Seufzen. Sicherlich war er sich über sein hübsches Äußeres bewusst – und er war in dieser Beziehung schon immer schlecht im Nein sagen gewesen. Wenn er nur nicht so schrecklich anstrengen wäre! Hätte er nicht einfach zu ihm kommen, sich ihm hingeben und dann wieder gehen können? Dann wäre er der ideale Gegenpart zu ihm. Nur war Tooru eben ein wenig anders – ganz anders, wenn man es genau nahm. Er versuchte immer wieder länger bei ihm zu bleiben – und jetzt hatte er sogar schon in seinem Bett geschlafen! Und langsam erweckte er den Eindruck, als würde ihm diese eine Nacht nicht ausreichen. Sicherlich konnte er sich darauf einstellen, dass der Drummer ihm wieder Gesellschaft leisten und Platz rauben würde. Dabei war diese Nacht so fürchterlich gewesen! Ständig hatte ihn etwas behindert und er war unzählige Male aufgewacht, weil Tooru ihm entweder die Decke klaute oder ihn fast aus dem Bett geschupst hatte. Noch etwas, was er hasste! Und doch war da ein kleiner Unterschied – wenn er erwacht war, hatte er ihn einfach nur angesehen, sich gefragt, warum er das alles tat. Wollte er wirklich nur mit ihm schlafen? Oder war da mehr? „Schwachsinn!“, murmelte er mürrisch und schloss die Augen, konzentrierte sich wieder auf die Musik. Nur wollte ihm der Drummer nicht aus dem Kopf gehen. Schon alleine diese Aktion, als er sich an ihn geklammert hatte, steckte noch tief in ihm. Hasste er ihn? Nein – das ganz sicher nicht. Eigentlich waren sie Freunde, Bandkollegen, die eine Vorliebe im Bett teilten. Dieses seltsame Gefühl konnte Tomoyuki nicht einordnen – es war so vollkommen neu. Er konnte sich nicht entsinnen, so etwas jemals zuvor verspürt zu haben. Vielleicht war es der Umstand, dass ein andere mit ungeahnter Dringlichkeit versuchte in sein Leben einzudringen. In Gedanken versunken musterte er sein Instrument, an welchem die Finger ununterbrochen arbeiteten und er kaum noch Kontrolle über sie hatte. Nur stieg es ihm langsam in den Sinn, dass der dumpfe Ton mit Verstärker wesentlich besser klang, sich dieser aber im Proberaum befand. Schweren Herzens erhob er sich wieder und trug sein Instrument behutsam in das Kellergeschoss, in welchem die Band sonst probte. Heilfroh darüber, dass ihm niemand über den Weg gelaufen war ließ er die schwere Tür ins Schloss fallen und sah sich dann in dem Raum um. Die beiden Gitarren standen stumm an ihrem Platz, Toorus Drums im Hintergrund. Auf einer der Trommeln ruhte ein Paar Drumsticks. Irgendwie fühlte er sich gerade auf seltsame Art und Weiße einsam – sonst war die Band in den meisten Fällen nur geschlossen hier. Ganz anders aber jetzt – Tomoyuki glaubte seinen eigenen Atem in Verbindung mit dem ruhig schlagenden Herz um ein vielfaches lauter zu hören. Doch genau diese Ruhe, die einsame Stille gab ihm gerade seinen Frieden wieder. All seine kleinen Probleme, die anscheinend immer mehr wurden verloren sich im Nichts, schienen vollkommen vergessen. Gemächlich bewegte er sich zu der Verstärkerbox, kniete sich davor, um daran herumzudrehen und die Kabel anzuschließen. „Was machst du denn da?“, ertönte mit einem Mal eine ruhige Stimme, die er nur zu gut kannte. Tomoyuki warf einen Blick über seine Schulter und musterte die schlanke Gestalt des Drummers, der mit vor der Brust verschränkten Armen am Türrahmen lehnte. Lässig gekleidet präsentierte er sich und strahlte eine gewisse Ruhe aus – auch wenn diese ihm schon wieder entweichen wollte. „Sieht man das nicht?“, fragte Tomoyuki mit einem unglaublichen Desinteresse, wie Tooru es selten zu vor gehört hatte. „Alleine? Wo sind denn die anderen.“ „Bitte Tooru, wozu brauche ich die anderen?“ War das jetzt wirklich eine Antwort auf die Frage, warum er nicht mit der Band proben wollte? Oder doch eher eine Lebenseinstellung, die er ihm direkt auf die Nase binden musste? „Ich dachte ja nur...“ „Nicht so viel denken – das bekommt dir nicht“, meinte der Bassist trocken und schaute ihn unverwandt an. Tooru legte die Stirn in Falten. Anscheinend hatte Tomoyuki wieder zu alten Grässlichkeiten gefunden und behandelte ihn schlicht und ergreifen abwertend. Was hatte er denn jetzt schon wieder angestellt? „Könntest du deine Scheißlaune bitte an anderen auslassen?“ „Nein.“ Der Brünette wandte sich wieder seinem Instrument zu. Es amüsierte ihn, dass Tooru sich so ärgern ließ. Anscheinend war er auf diesem Gebiet deutlich unterlegen und Tomoyuki konnte auf seinen Gefühlen herumtreten, wie auf den Scherben einer zerbrochenen Glasscheibe. Noch einmal blickte Tomoyuki ihn an – zog die Augenbrauen nach oben, als er sich noch immer nicht entfernt hatte. „Lass das endlich! Ich will...“ „Was du willst und was nicht interessiert mich nicht. Bin ich dein Psychiater?“ Wieder wollte Tooru zum sprechen ansetzen, doch der andere zischte ihn nur an. „Zieh Leine, fass mich nicht an und am besten: sprich mich auch nicht an“, meinte Tomoyuki kalt und wandte ihm erneut den Rücken zu. Tooru zog eine Braue in die Höhe und stemmte die Hände in die Hüften. Empört schnaubte er – manchmal zweifelte er wirklich an dem Bassisten. „Du verdammter Scheißkerl!“, dachte er und seine Augen bildeten schmale Schlitze. Am liebsten wäre er ihm auf den Rücken gesprungen – doch das sollte er möglichst unterlassen, denn schon die Vorstellung an die Flüche vom Vortag ließ ihn eisig erschaudern. „Mir steht nicht der Sinn danach, mit dir zu kuscheln“, sagte Tomoyuki, als er bemerkte, wie Tooru näher an ihn heran trat, steckte dabei das letzte Kabel fest. Als ob er darauf jemals Lust haben würde! „Fein – wie du willst“, ging es dem Drummer durch den Kopf. „Wer sagt denn, dass ich das will – nicht so überheblich.“ „Was für ein Glück...“ Einen kurzen Blick warf er nun doch noch über seine Schulter, sah den Blonden mit elegantem Gang zu seinem Schlagzeug wandern. „Fick dich, Tomo!“, schnauzte er und sank auf den Hocker hinter den Trommeln und Becken. Tomoyuki schmunzelte und erhob sich. Vielleicht würde diese etwas eingeschränkte Probe noch interessant werden. Flink hing er sich den Bass um, warf Tooru noch einen neckenden Blick zu. Er gab den Takt vor und spielte den Eröffnungssong, den sie auch bei der letzten Tour gespielt hatten. Anders aber als bei Lives sah Tomoyuki ihn frontal an. Seine Finger schienen genau das zu tun, was er wollte – auch wenn er kein einziges Mal hinunter blickte. Zwischen ihm und Tooru lag eine unglaubliche Spannung, denn auch er sah ihn fast ununterbrochen an. Ein Prickeln suchte den Drummer unter den heißen Blicken heim, immer wieder rieselten Schauer über seinen Rücken und er konnte sich nur schwer auf seine Drums konzentrieren. Tomoyuki so zu sehen rief schon wieder die abenteuerlichsten Vorstellungen in ihm wach. Obwohl sie sich nicht im Entferntesten berührten fühlte er sich, als sei der andere tief in ihm. Es war als würde er seine Seele vollkommen beherrschen und sich immer weiter in ihm einnisten - ihn zu etwas zwingen, was nicht vorgesehen war. Tomoyukis schwarze Augen brannten sich fest in die seinen ein und er glaubte dieses Bild nie mehr vergessen zu können. Sie drohten ihn förmlich aufzuspießen – und Tooru konnte nichts dagegen tun. Ob er wohl erkennen konnte, was in dem Drummer vor ging? Dabei fühlte er sich so besetzt von Tomoyuki, als würden sie ganz andere Dinge miteinander trieben, die übermäßig an seinen Kräften zehrten. Und er war dankbar, als sie ihr kurzes Spielen unterbrachen. Trotz dessen war Tooru ausgelaugt und schweißgebadet. Langsam ein und ausatmend strich er die hellen Haare aus seinem Gesicht. „Baby – du kommst aus der Übung. Du solltest mehr trainieren“, meinte der Bassist nur und musterte Tooru fast schon spöttisch. „Gerne – zieh dich aus!“ Tomoyuki selbst schien das alles gar nichts auszumachen. Er grinste ihn nur an, tat aber nicht dergleichen. „Davon wirst du auch nicht trainierter.“ „Mit deinem Knack-Arsch kann eben keiner mithalten“, zischte Tooru gefährlich und konnte sich genau vorstellen, wie der Bassist zu diesem Hintern gekommen war. Der Drummer erhob sich wieder und schenkte Tomoyuki keine Beachtung, auch wenn nur ein einziges Wort ausreichend gewesen wäre und er hätte alles mit sich machen lassen, was dem Bassisten einfiel. So aber wanderte Tooru zur Tür und er erschrak schon fast unter der plötzlichen Berührung. Tomoyuki hatte nach seiner Hand gegriffen, lief hinter ihm her wie ein gut abgerichteter Hund. Schneller als der Drummer reagieren konnte hatte er sich auch schon an ihn gedrückt, wobei seine freie Hand sanft um die Hüfte Toorus wanderte. Federleicht nippten seine Lippen am Hals des Kleineren, bescherten ihm eine tiefe Gänsehaut. Kurz kratzten seine Zähne über die Haut und ließen Tooru nochmals erschaudern. „Du bist unfair, Tooru“, wisperte er an dessen Ohrläppchen und haschte danach, drehte zärtlich mit den Zähnen daran herum. Tooru durchflutete eine angenehme Wärme und er schien genauso eingeschlossen zu sein, wie er es zuletzt mit dem Bassisten getan hatte. Nur war da etwas, was deutlich anders war – Tooru genoss die Nähe, erkannte, wie wohl er sich fühlte, wenn Tomoyuki ihn berührte. „Warum ich?“, gelang es dem Blonden endlich zu antworten, auch wenn er sich geradezu jede Beleidigung hätte gefallen lassen. Die Verlockung war riesig, sich einfach gegen Tomoyuki zu lehnen und sich von ihm verwöhnen zu lassen. Nur würde der das wohl nicht tun. „Du ignorierst mich – findest du das höflich?“ Diesmal streifte seine Zunge behutsam und ganz langsam über die Halssehne des Kleineren. „Ich glaube nicht. Tust du das immer – andere Leute ignorieren, wenn sie dich ansehen?“ Eigentlich war es eine Frechheit, dass der Bassist es sich erlaubte, Toorus Ignoranz auf ihn zu schieben – dabei hatte er ihn doch immer wieder darauf hingewiesen, ihn in Frieden zu lassen! Und da war es schon wieder – egal wie ungerecht Tomoyuki sich auch verhielt – Tooru konnte nicht anders und seufzte wohlig unter den Zärtlichkeiten auf, die ihm gerade geschenkt wurden. Leicht neigte er den Kopf zur Seite, wodurch die Lippen den Größeren wieder darüber fuhren und immer erneut ansetzten, an ihm herum zu knabbern, nur um sich gleich wieder abzuwenden und ihn weiter zu foltern. Dabei war es so eine süße Folter, dass Tooru sich wünschte, der Bassist würde nie wieder aufhören. „Nein... Tomoyuki... verzeih mir...“, sagte er bittend und spürte, wie sich Zähne in seinen Hals bohrten und kurz zubissen. Seine Augen verdrehten sich für den Moment und er glaubte sich viel zu erregt, als dass er klar denken konnte. „Du bist wirklich brav... dafür sollte man dich belohnen.“ „Oh bitte!“, flehte Tooru ihm Stillen und biss sich auf die Unterlippe. Auch wenn er riskierte, wieder nur ein Körper zwischen Lust und Leidenschaft zu sein – er wollte es. Er wollte es unbedingt! „Wirst du auch nicht unartig sein? Oder möchtest du noch eine Strafe?“ Tooru drehte den Kopf zu ihm herum, sah ihn aus dunkel glänzenden Augen heraus an. Er blickte auf Tomoyukis Lippen, von denen gerade eine Anziehungskraft ausging, die ihn fast in den Wahnsinn trieb. Leicht geöffnet waren sie und er konnte sich nicht zurückhalten, drehte den Kopf noch weiter und küsste sie. Tomoyuki schob sich dagegen, ließ die Lider zudriften und gab sich dem Kuss hin, legte es nicht darauf an, Tooru von sich zu weisen – ganz im Gegenteil: er zog ihn noch näher zu sich, schob die Hand unter sein Shirt und strich über die Haut am Bauch, umspielte mit dem Zeigefinger den Nabel. Kurz tauchte er hinein und fingerte darin herum, bemerkte wie der Drummer sich darunter verspannte und gegen seine Lippen keuchte, ihm damit ein innerliches Grinsen bescherte. „Glaubst du, dass wir in der Küche ein paar nette Spielzeuge finden? Irgendetwas, was wir in dich hinein schieben könnten?“, fragte der Brünette mit dreckigem Ton, konnte dabei das Schlucken des Kleineren förmlich hören. „Möchtest du wieder schreien?“ Die dunkle Stimme drang an sein Ohr wie ein leichter sommerlicher Windhauch und wurde begleitet von einem Paar Lippen, die über die seinen schlichen. Es war ein Gefühl wie Feuer, welches sich durch seine Glieder schickte und sich tief in ihm verewigte. „Tomo… Wir werden erwischt…“, lächelte er und spürte wie dessen Zähne wieder zu seinem Ohr fanden. „Desto besser. Gib es doch zu – du stehst auf Publikum. Du willst doch, dass andere zusehen und sich einen wichsen, weil sie dich am liebsten vögeln würden.“ Die Hitze stieg dem Drummer in die Wangen, nur konnte er es nicht leugnen, dass der andere seine Gedanken auf den Gipfel der Perversitäten trieb. „Oder reiche ich dir nicht?“, wollte die himmlische Stimme wissen und eine samtene Zunge zeichnete die Konturen seines Ohrs nach. „Muss ich vielleicht noch einen zweiten Schwanz organisieren?“ Wieder zupfte er an seinem Ohrläppchen. „Wie viel wohl in dich hinein passt?“ Toorus Augen drifteten zu und ein eiskalter Schauer jagte über seinen Rücken. „Wollen wir das mal ausprobieren?“ „Nein“, erwiderte er trocken und löste sich von Tomoyuki. Langsam stieg er die Stufen hinauf und drehte sich, als er oben angekommen war, herum. Der Bassist starrte ihn mit verwirrtem Blick an – hatte er gerade richtig gehört? „Weißt du, ich habe absolut keine Lust auf irgendwelche Schwänze“, erklärte Tooru und lächelte zu ihm hinunter. Mit Bestimmtheit sah er ihn an und war sich seiner Gefühle jetzt ganz sicher. „Ich will nur deinen. Maximal noch Spielzeuge, denn das fand ich sehr aufregend.“ „Was ist denn an dir kaputt?“, fragte Tomoyuki und überlegte, ob der andere nicht irgendetwas ausheckte. Nur tat der das nicht – ganz im Gegenteil – er meinte jedes Wort, wie er es sagte. Und damit war ihr Gespräch auch schon beendet. Tooru ließ ihn stehen – das erste Mal, dass er sich ihm in einer derartigen Situation entzog. Dabei konnte Tomoyuki sich nicht vorstellen, wie schwer ihm das gefallen war. Mittlerweile war der Drummer zu allem bereit und hätte sich ihm nur zu gern hingegeben. Weiter blickte er die Tür an, die sich langsam von selbst schloss. Seit wann ließ man ihn denn abblitzen? Wie viel Dreistigkeit in Tooru steckte war nach Tomoyukis Meinung wirklich unerhört. Sonst war er doch immer von seinen Perversitäten mehr als angetan gewesen. Und jetzt? Was sollte ihm das alles sagen? Erpresste Tooru ihn, dass er nur mit ihm schlafen wollte, wenn sie zusammen waren? Damit würde er wohl auf Granit beißen – als ob er der einzige Spielgefährte wäre, der in seinem Leben existierte. Dennoch aber konnte Tomoyuki an nichts anderes mehr denken. Schon wieder zweifelte er an seiner Einstellung gegenüber dem anderen. Hatte er denn plötzlich das Bedürfnis danach, nur mit diesem einen intim zu werden? Sonst war er doch auch nicht so wählerisch und hatte nur nach Äußerlichkeiten entschieden. Tooru kannte er dagegen schon sehr lange. Viele Tage, zu denen sich auch immer mehr Nächte gesellten, hatte sie miteinander verbracht – auch wenn sich das eher im Rahmen der Band abspielte. Ein paar ganz nette Eigenschaften schien er schon zu besitzen und Tomoyuki überlegte tatsächlich, ob er nicht Interesse an mehr als nur Sex hatte. Konnte er das überhaupt? Seine letzte Beziehung lag viele Jahre zurück und er erinnerte sich nur mit Schrecken daran zurück. Er hatte nicht wenige Gründe gehabt, warum er Pärchenbildung in seinem Leben miet. Und Tomoyuki hatte schon oft mitangesehen, wie Freunde ein angeblich doch so glückliches Paar waren und am Ende doch alles wieder zerbrochen war. So war sein Leben doch viel einfacher – warum also zweifelte er plötzlich an seinen Wertvorstellungen? Er begriff es nicht. Wie konnte eine einzige Person sein ganzes Leben so auf den Kopf stellen? Er tat doch schon alles um ihm und vielleicht auch sich selbst Klarheiten zu verschaffen, wobei er nun mittlerweile mehr an sich zweifelte, als jemals zuvor. Anscheinend bewirkte Tomoyuki mit seinen Grübeleien über Tooru und sein ach so tolles Leben nur, dass er noch weiter in den Abgrund rutschte. Dabei war er sich doch so sicher gewesen, dass niemals ein anderer ihm zu nahe kommen dürfte – zumindest, wenn er das nicht wollte. Mit diesem Tag wurde er seine geistige Verwirrung nicht mehr los. Auch wenn Tooru gar nicht mehr aktiv auf Tomoyuki einwirkte. Selbst ein paar Tage danach war er immer darauf bedacht ihm nicht zu nahe zu kommen. Sicherheitsabstand war ihm in dieser Beziehung auf jeden Fall lieber... ~~~~~***~~~~~ In den nächsten Wochen wirkte das Leben im Bandhaus wieder angenehm ruhig. Yuusuke war schließlich auch wieder zurück und sie hatten den größten Teil des Tages damit verbracht, an neuen Texten und Melodien zu basteln. Dabei missachtete Wataru den Bassisten und auch Tooru vollkommen. Er sprach kaum, hielt sich zurück und mischte sich ausschließlich dann ein, wenn man ihn ansprach. Und auch dann war seine Zurückhaltung deutlich zu erkennen. Am liebsten hätte er die Zähne kein einziges Mal auseinander getan, als er in einer Pause nur noch mit Tomoyuki ihm Raum war. Eine angespannte Stille herrschte und machte Wataru fast wahnsinnig. „Was ist eigentlich mit Tooru?“, fragte der Bassist abwesend in den Raum. Der andere zuckte bei dem Namen zusammen – wie konnte Tomoyuki es überhaupt wagen ihn darauf anzusprechen. „Das weißt du doch am allerbesten“, knurrte Wataru und schickte wütende Blicke zu ihm. „Wer mischt sich denn ständig in die Beziehungen anderer ein?“ Tomoyuki schaute ihn nun doch an. „Er hat dir alles gesagt?“ „Halt dich raus! Das geht dich nichts an.“ Der Bassist grinste nur abfällig. „Geschockt?“ „Du sollst dein Maul halten!“ „Hat er Schluss gemacht?“ Der Sänger spannte sich unter den Worten an. Was nahm Tomoyuki sich denn heraus, dass er ihn so etwas fragte. War das sein Ernst oder nur ein böser Traum? „Wundert mich nicht. Er war ganz schön frustriert.“ Er beantwortete sich die Frage wohl selbst, mied allerdings den Gedanken daran, dass Toorus „neue“ Gefühle der Grund waren. In Wataru entfachte sich gerade ein gewaltiges, aufgebrachtes Feuer und er kämpfte schwer um die Beherrschung. „Mach dir nichts draus – er ist nicht der Erste, der wegen Sex seine Beziehung beendet.“ Der Sänger warf ihm einen hasserfüllten Blick zu. „Elender Wichser!“, fluchte er bösartig und sprang regelrecht auf Tomoyuki los. Mit einer Leichtigkeit überwältigte er ihn und drückte ihn gegen eine Wand. „Scheißkerl! Wage es auch nur einmal, Tooru anzufassen!“ Seine Augen bildeten dabei schmale Schlitze und er konnte regelrecht hören, wie die Wut in seinem Bauch brodelte. „Was sagst du mir das?“, fragte der Bassist gelangweilt. „Er kommt jede Nacht zu mir gekrochen und will das ich ihn fast zu Tode ficke – das war nicht meine Idee.“ Wataru spürte, wie die Gleichgültigkeit in der Stimme des Größeren mitschwang. Anscheinend war er Tomoyuki vollkommen egal – mehr noch: er machte sich lustig über ihn! Schon deswegen zog er ihn kurz von der Wand und warf ihn dann wieder dagegen, sodass dem Bassisten der Rücken schmerzte. Doch anmerken ließ er sich nichts. „Dann wirst du das unterlassen, Wichser!“ „Willst du mich nur noch so nennen?“ Tomoyuki grinste dreckig und zog eine Augenbraue in die Höhe. „Wenn es sein muss – ich spreche dich nur mit dem Namen an, der dir entspricht.“ Er zerrte Tomoyuki noch einmal zu sich, presste ihn dann wieder gegen die Wand, sodass sein Kopf mit einem dumpfen Geräusch gegen die Wand prallte. „Und du wirst genau das tun, was ich dir sage“, fauchte er und war kurz davor ihm etwas anzutun. „Du wirst ihn missachten und ihn verletzen – haben wir uns verstanden?“ „Oh bitte, Wataru!“ Tomoyuki stöhnte mit einem Augenrollen und versuchte sich zu lösen, nur waren Watarus Finger so fest in seinem Kragen vergraben, dass ihm die Knöchel sichtbar entgegenragten. „Haben wir uns verstanden?“ Ein weiteres Mal wurde er an die Wand gepresst, sodass er dieses Mal einen gequälten Laut nicht mehr unterbinden konnte. Doch dann ließ er ein Lachen erklingen, sah Wataru aus dunklen Augen heraus an. „Weißt du, was ich tun werde?“ Wataru erwiderte seinen Blick und funkelte ihn wütend an. „Wenn er mir das nächste Mal über den Weg läuft werde ich ihn an Ort und Stelle vernaschen. Ich werde ihn so hart zureiten, dass er für die nächsten Tage weder sitzen noch stehen kann.“ Die Augen des Sängers wurden mit jedem Wort größer. Und dann war es zu viel. Mit einem dunklen Grollen schleuderte er Tomoyuki herum und warf ihn auf den Boden. Sofort setzte er sich auf ihn und legte die Hände um seinen Hals um dort fest zu zudrücken. So schnell war es dem Älteren gar nicht gelungen die Situation zu realisieren. „Glaubst du, dass ich das zulasse?“, presste er zwischen zusammen gebissenen Zähnen heraus. Mit unendlich viel Hass in den Augen schloss er die Hände um den langen Hals und drückte ihm die Luft ab. „Eher sterbe ich, als das du ihn noch ein einziges Mal anfasst!“ Ein weiteres Mal drückte er fast schon gewalttätig zu, sodass Tomoyuki ihn Lippen auseinander driften ließ und er erstickt nach Luft rang. Plötzlich fühlte er sich ausgelaugt - schwach und schlapp erschien sein ganzer Körper. Vergeblich versuchte er Watarus Hände von seinem Hals zu lösen – aber gelingen wollte es ihm nicht. Das Blut stieg ihm in den Kopf und sammelte sich in seinen Augen, deren sonstiges Weiß sich immer röter färbte. Sein Gesicht nahm eine ungesunde Farbe an und er konnte nur einen piepsenden Laut von sich geben. Wenn der Sänger so weiter machte, würde er bald gar nichts mehr erkennen können, denn jetzt schon erblickter er die Welt nur noch verschwommen. Es fühlte sich an, als würde jede noch so kleine Faser in seinem Leib zerreisen. Er konnte sich nicht gegen Wataru wehren – zu viel Kraft raubte ihm diese Atemlosigkeit. Allmählich erschlaffte sein Körper und er erkannte ein helles Licht, welches ihn einschließen wollte. „Er bringt mich um“, ging es ihm noch erschreckend durch den Kopf, wobei es kaum zu glauben war, dass seine Gedanken noch etwas zustande brachten. Sollte er denn wirklich durch die Hand einer seiner besten Freunde nieder gestreckt werden? Selbst die Laute verschwanden und seine Hände schafften es kaum noch, überhaupt die von Wataru zu umfassen. Eine seltsame Hitze durchflutete ihn und wollte ihn regelrecht verbrennen. Es erhitzte sein Blut so extrem, dass er schon befürchtete, dass seine Haut darunter brechen und ihn mit einer dunklen, roten Schicht überziehen würde. Doch dann verschwand der Druck urplötzlich und Wataru wurde mit einem Aufschrei von ihm herunter gerissen. Mit einem dumpfen Geräusch schlug der Sänger auf dem Boden auf, doch das bemerkte der große Bassist kaum. Geräuschvoll kämpfte Tomoyuki nach Sauerstoff, schaffte es noch immer nicht, sich irgendwie zu regen, wobei seine Stimme eher einem nichtigen Pfeifen glich. Vorsichtig wurde sein Kopf angehoben, nur waren keine Gedanken, die in seinem Hirn regierten. „Tomo? Oh Gott!“ Toorus Gesicht erschien vor ihm, auch wenn er es nur unscharf erkennen konnte. Sanft streichelte eine Hand über seine Wange. Er erschauderte unter der leichten Berührung und erkannte, wie die Lebensgeister in seinen Körper zurück fanden. Erst jetzt wurde ihm bewusst, was gerade geschehen war. Wataru hatte ihn fast zu Tode gewürgt! Und dann? Hatte Tooru ihm geholfen? Neben sich bemerkte er Hiroaki, der den Sänger wohl von ihm geworfen hatte. „Hast du sie noch alle?“, schnauzte der Gitarrist den Sänger an und drückte ihn mächtig zu Boden. Doch der begriff anscheinend weder sein Handeln noch seine Umwelt – was war nur gerade passiert? Er hatte doch nicht wirklich versucht Tomoyuki umzubringen!? Wie vom Blitz getroffen lag er nun auf dem Boden –Hiroaki hätte ihn nicht einmal festhalten müssen. Tooru hingegen war neben ihm niedergesunken und hatte seinen Kopf auf den Schoß gebettet. Liebevoll streichelte er seine Wange und strich die brünetten Haare aus dem Gesicht. Die Stirn lag in Falten und mit einem fast schon mitleidigem Blick sah er zu Wataru. „Was habe ich nur angerichtet?“, fragte er sich im Stillen. Schließlich richtete Tomoyuki sich wieder auf und verbarg das Gesicht kurz in den Händen. Er seufzte und rieb sich über die Stirn. Erst dann sah er Wataru an, der mit gläsernen Augen zur Seite blickte. „Kranke Seele! Musst du mich erst umbringen, damit du deinen Frieden findest?“, fragte er und es war erstaunlich, wie schnell er wieder zu seiner frechen Zunge gefunden hatte. „Tomo! Hör gefälligst auf mit dem Scheiß!“, mischte Tooru sich ein. Doch Wataru verstand sein Leben jetzt noch weniger. „Es tut mir leid“, wisperte er kaum hörbar, lag noch immer regungslos am Boden. „Ich wollte das nicht...“ Hiroaki stand nun auch wieder auf und betrachtete den Sänger. Was passierte nur mit ihm? Er verhielt sich wie ein Geisteskranker. Tomoyuki atmete aber nur tief durch. Wirklich geschockt schien er nicht zu sein. Das man ihn abfällig behandelte verwunderte ihn nicht – und er konnte Wataru seinen Hass nicht mal verübeln. Zwar hatte noch keiner versucht ihm die Luft abzudrücken, aber in Gedanken hatte er sicherlich schon sehr oft sterben müssen. Langsam erhob er sich und verließ den Raum auf den Gang, doch Tooru eilte ihm nach. „Moment!“, rief er, sodass Tomoyuki stehen blieb. „Ist dir das egal?“ Die Schultern des Bassisten zuckten. „Was soll ich tun? Er hasst mich – verständlich. Verschone mich bitte.“ Wieder wandte er sich um und stopfte die Hände in die Hosentasche. Sein Hals quälte ihn bei jedem Einatmen und er glaubte, dass er die Schmerzen kaum verkraften konnte. „Langsam glaube ich, dass du vollkommen bescheuert bist! Begreifst du denn gar nichts?“ Mit einem Lächeln blickte Tomoyuki ihn über die Schulter an. „Ich weiß, dass Wataru vollkommen durchdreht, wenn er dich nicht wieder haben kann. Und dann werde ich sehr bald sterben müssen, wenn er so weiter macht.“ „Das ist überhaupt nicht der Punkt!“ Entrüstet legte Tooru die Stirn in Falten. „Verdammt noch mal jetzt kapiere es doch endlich, dass ich dich liebe! Ich werde es nicht zulassen, dass dir jemand was antut!“ Tomoyuki senkte den Blick und seufzte leise. „Das tust du nicht – du kennst mich doch gar nicht.“ „Ach nein? Ich weiß, dass du keine Rosinen magst und sie immer aussortierst. Außerdem bist du kurzsichtig und kannst deine Brille nicht leiden – deswegen kneifst du immer die Augen zusammen, weil du nicht viel siehst. Und du bist auf den Oberschenkeln kitzlig – und du drehst vollkommen auf, wenn dir jemand an die Nippel geht. Und du hast fast immer kalte Hände und trägst deswegen immer Klamotten mit Taschen. Du magst keine Futons und du kannst nicht schlafen, wenn du auf dem Rücken liegst.“ „Okay! Stalkst du?“, lachte Tomoyuki und erkannte tatsächlich, wie seine Hände kalt waren. Der Drummer hatte ihn sehr genau beobachtet. „Du bist mir wichtig! Deswegen achte ich auf so etwas. Sei doch nicht so verdammt stur!“ Der Bassist musterte ihn eingehend. Seit wann bedeutete er einem anderen etwas? Und noch dazu so viel, dass man alles abspeicherte, was er tat? „Und Wataru?“ „Was soll mit ihm sein?“ Tooru ging zu ihm und begutachtete seinen Hals. Die Abdrücke von den Händen des Sängers zeichneten sich rot ab und er konnte sich nicht zurückhalten und strich mit den Fingerspitzen darüber. „Tut das sehr weh?“, fragte er leise und biss sich auf die Unterlippe. „Es geht – mach dir keinen Kopf.“ Nur überlegte der Kleinere schon längst angestrengt, was er tun konnte. Sanft schob er die Hände um seine Taille und zog ihn zu sich. Wie als sei es ein Versehen wanderten seine Lippen über Tomoyukis Hals, der aber nur etwas irritiert zu ihm hinunter blickte. Tooru aber schlich weiter vorsichtig über die geschundene Haut, setzte kleine Küsse darauf, als wollte er die Heilung damit beschleunigen. Wahrscheinlich würde er diesen Anblick nie wieder vergessen, wie Wataru auf ihm gesessen und ihm die Kehle zugedrückt hatte. Tomoyuki hatte so elend – so verletzlich ausgesehen. Allerdings war es auch wie ein Schlag gewesen, die beiden sicherlich wichtigsten Menschen in seinem Leben so zu sehen. In diesem Moment hatte er aber nur den Bassisten gesehen – für Wataru war in seinem Herzen mittlerweile kein Platz mehr. Viel zu sehr war er auf Tomoyuki fixiert. Schon aus diesem Grund hätte er ihm die Schmerzen am liebsten abgenommen und selbst getragen. Letztendlich schob Tomoyuki ihn aber wieder weg, sah ihn mit einem ausdruckslosen Blick an. „Lass das. Aus uns beiden wird nie etwas werden – weder jetzt noch sonst irgendwann”, erklärte der Bassist ruhig und mit fast schon zärtlichem Ton. „Selbst wenn ich es wollte würde es nicht gehen. Wataru will es nicht – wir würden ihn und die Band kaputt machen. Also schlag es dir aus dem Kopf“, erklärte er und beachtete Tooru nicht weiter, der gerade regelrecht zu Eis gefror. Sollte das etwa heißen, dass Tomoyuki ihnen eine Chance geben würde, wenn Wataru nicht wäre? „Das geht aber nicht!“, brach es schlussendlich aus Tooru heraus. Viel zu überhastet griff er nach der Hand des Größeren und zog ihn zu sich, presste dabei die Lippen auf die des Bassisten. Hingebungsvoll schmiegte er sich an ihn, versuchte jedes noch so winzige Gefühl hinein zu legen. Tomoyuki hingegen musterte des Gesicht des Blonden und wehrte sich nicht gegen den Kuss. Tooru war hartnäckiger, als er es je geglaubt hatte. Etwas derartiges hatte er noch nie zuvor von einem anderen bekommen – liebte er ihn denn wirklich so sehr? Schlussendlich löste der Drummer sich wieder und senkte betreten den Blick. „Das ist so unfair“, bemerkte er schmollend. „Warum darf ich dich nicht haben?“ „Tse!“ Tomoyuki entfernte sich weiter von ihm und schnaubte leise. Dann legten sich die durchdringenden Augen wieder auf ihn. „Weil ich niemals irgendjemandem gehöre!“ „Ich will aber bei dir sein! Dann gehöre ich eben dir! Mach doch was du willst, aber schieb mich nicht ab!“ Der Bassist seufzte leise und verschränkte die Arme vor der Brust. Er musterte den verzweifelten Drummer und wie er seinem Blick auswich. „Sag das Wataru und nicht mir“, meinte er dann nur. „So kannst du es vergessen.“ Mit diesen Worten ließ er Tooru stehen, der ihm nur mit traurigem Blick nachsehen konnte. „Das darf doch nicht wahr sein!“, fluchte er in Gedanken und seine Augen verengten sich. Jetzt war er Tomoyuki schon so nah und durfte nicht, weil Wataru sich quer stellte. Er ballte die Hände zu Fäusten und schickte ein Beben durch seinen Körper. Und dann traf er eine Entscheidung – so einfach konnte er sich damit nicht abfinden. Er machte auf dem Absatz kehrt und ging zurück in das Zimmer, in dem er Wataru und Tomoyuki vorgefunden hatte. Mittlerweile war Hiroaki wohl auch gegangen und es saß nur noch der Sänger auf der Couch. „DU!“ Tooru deutete auf ihn, als sei er ein minderwertiges Objekt. „Du bist wirklich das Letzte!“ Erschrocken weiteten sich Watarus Augen und er schien kaum zu verstehen, was plötzlich geschah. Er sank noch weiter zurück in die Polster, schien sich verstecken zu wollen. „Es tut mir leid...“ „Du hast doch einen totalen Knall! Erst bringst du ihn fast um und dann verbietest du uns, dass wir zusammen sein dürfen?“ Watarus Augen zwinkerten. „Aber... Er will dich eh nicht!“ Erstaunlich schnell hatte Wataru seinen Standpunkt begriffen und versuchte sich gegen den anderen zur Wehr zu setzten. Tooru aber schnaubte wütend. „Woher willst du das bitte wissen? Du hast doch keine Ahnung!“ Kurz überlegte der Sänger. Es schmerzte ihn, wenn er ihn so anschrie. Nun konnte er wohl erst recht nicht mehr damit rechnen, jemals wieder eine Chance bei ihm zu haben. „Ach vergiss es doch einfach! Das hat doch eh keinen Sinn!“ „Tooru... Versteh mich doch! Ich...“ „Ja ja – du liebst mich.“ Fast schon genervt rollte er mit den Augen. „Ich dich aber nicht!“ Wie vom Blitz getroffen verzog der Sänger das Gesicht. „Und weißt du was? Ich werde es dir nie verzeihen, dass du mir das antust“, erklärte Tooru und war erstaunt über sich selbst, dass er den Sänger so anherrschte. Mit einem letzten entwürdigendem Blick entfernte er sich wieder. Hoffentlich hatte er nun endlich begriffen, dass es entgültig vorbei war. Wataru aber sah dem Drummer nach. Er wollte sich damit nicht abfinden, auch wenn er wusste, dass der andere ihn dazu zwang. Und sicherlich würde er nie wieder mit ihm reden, wenn er ihm seine Liebe verbieten würde. Aber warum musste er auch ausgerechnet Tomoyuki aussuchen? Er fragte sich nur, warum die beiden Rücksicht nahmen – und was er dem Bassisten ins Essen gemischt hatte. Sonst würde er sich niemals auf eine Beziehung einlassen. Sollte das etwa bedeuten, dass Tomoyuki wegen ihm nichts mit Tooru anfangen wollte? Nach dieser Aktion? Innerlich schüttelte er den Kopf. Sollte das wirklich die Wahrheit sein? Seufzend legte er sich auf den Bauch und grübelte vor sich hin. Allerdings ließen ihn die Gedanken einfach nicht in Ruhe. Was sollte er tun? Sollte er Tooru wirklich gehen lassen? Vielleicht war es ja an der Zeit, ihn zu vergessen… ~~~~~***~~~~~ Tomoyuki war, nachdem er Tooru zum wiederholten Mal abgewimmelt hatte, in seine Wohnung gegangen. Es erschien ihm wie eine Ewigkeit, dass er hier nicht mehr gewesen war. Allerdings war ihm diese Situation eigentlich viel zu anstrengend. Sowohl Tooru als auch Wataru gingen ihm in diesen Moment mehr auf die Nerven, als alles andere. Schon deswegen nahm er sich fest vor, sein Heim heute nicht mehr zu verlassen. So hatte er es sich auf seinem Sofa gemütlich gemacht und verfolgte das Fernsehprogramm. Wann hatte er zuletzt den Abend allein verbracht? Fast immer war er entweder mit der Band oder den unterschiedlichsten Bettgespielen beschäftigt. Und es war wahrscheinlich der einzige Abend, an dem er keine Lust auf Sex hatte. Und am liebsten hätte er sich keinen Millimeter bewegt, als es an der Tür läutete. Im Stillen verfluchte er sich, dass seine Beine ihn doch zur Wohnungstür brachten. Schlecht gelaunt öffnete er sie – machte aber ungläubig große Augen, als er die Person identifizierte. „Was ist denn mit dir passiert?“, fragte er. Bei dem Besuch handelte es sich um Wataru. Doch der hatte sich verändert. Am Vormittag war er noch mit blonden Haaren aufgetreten. Jetzt zeigten sie sich in einem tiefen Schwarz. „Danke für das Kompliment – darf ich rein kommen?“, meinte Wataru nur unbeeindruckt. Er wollte sich nach Möglichkeit nicht ewig bei dem Bassisten aufhalten. Die ganze Angelegenheit war ihm schon unangenehm genug. Tomoyuki trat jetzt zur Seite und ließ den Sänger eintreten. „Also? Was willst du?“ „Reg dich ab – ich tu dir nichts.“ Der Größere schnaubte nur und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich mache es kurz: du kannst Tooru haben. Ich werde mich in Zukunft raushalten“, erklärte er und mied es, Tomoyuki dabei anzusehen. Scheu blickte er sich in dem kleinen Vorzimmer um, von welchem mehrere Türen zu anderen Räumen führten. Der Bassist legte sehr viel Wert auf sein Reich – das wusste er. Und er empfand diese ganze finstere und irgendwie auch gemütliche Atmosphäre als äußerst passend. „Aber ich schwöre dir: wenn du ihm wehtust, wird dich keiner mehr retten können“, fuhr Wataru schließlich fort. Auf Tomoyukis Gesicht schlich sich jetzt ein hinterhältiges Schmunzeln. Angst hatte er vor dem Sänger trotzdem nicht. Und drohen ließ er sich schon lange nicht mehr. „Wer sagt überhaupt, dass ich was von ihm will?“ Kurz musterte Wataru ihn. Er überlegte, was er mit dieser Antwort anfangen sollte. In seinem Kopf wollten schon wieder die widerwilligsten Vorstellungen wachsen, wie Tomoyuki ihn benutzte. Er würde es doch nicht etwa gewagt haben, ihm Liebe vorzugaukeln! „Wer hat das gesagt? Tooru?“, fragte Tomoyuki selbstgefällig. „Ich hab ihm gesagt, dass ich keine Beziehung will. Wenn er sich Hoffnungen macht ist es sein Problem.“ Schon wieder war Wataru kurz davor, auf ihn loszugehen. Doch er zügelte sich und versuchte ruhig zu bleiben, unterdrückte die Wutattacken, die sich anbahnten. „Du empfindest gar nichts für ihn, richtig?“, fragte er mit fast schon sanfter Stimmlage. Eigentlich bemitleidete er ihn. Wenn er nur wüsste, was er sich entgehen ließ. „Das geht dich nichts an. Und wenn schon? Was würde es für dich ändern?“ „Nur die Gewissheit, dass es ihm bei dir gut geht.“ Tomoyuki überlegte und versuchte in sich zu blicken. Leugnen konnte er es nicht, dass er oft an Tooru dachte. Aber konnte man das denn als Liebe bezeichnen? „Dann… überleg es dir. Tooru will dich – und was am wichtigen ist: er sieht und liebt nur dich. Auch wenn ich es gerne tun würde, aber ich kann daran nichts ändern.“ Sein Blick traf nun genau in die Augen des Älteren. Etwas mulmig war ihn bei diesen Worten schon. Nur gab es leider keinen anderen Weg. Tomoyuki begegnete ihm mit einem seltsamen Blick. Wataru erschien er fast so, als sei er hilflos. Verstehen konnte er allerdings, dass er bei Tooru ins Grübeln geriet. „Ich gehe jetzt. Mach was du willst, aber erwarte nicht, dass ich weiter herhalte, wenn Tooru frustriert wegen dir ist.“ Tomoyuki zuckte nur mit den Schultern, hielt dem anderen dann die Tür auf. „Ich will das wir wieder Freunde sind. Wenn du mir verzeihen kannst...“ „Vergiss es einfach“, fuhr er dem Sänger ins Wort und ließ ein Lächeln über sein Gesicht huschen, welches so plötzlich wie es gekommen auch schon wieder verschwunden war. Wataru nickt ihm zu und machte sich auf den Weg nach Hause. Mehr konnte er für die beiden nicht tun. Und in Zukunft würde dies auch keine Rolle mehr in seinem Leben spielen. ~~~~~***~~~~~ Der Bassist aber warf sich, nachdem er wieder allein war, auf seine Couch – für diesen Tag war es mit der Entspannung vorbei. Verdammter Wataru! Warum hatte er auch hier auftauchen müssen? Viel schlimmer hätte es nicht kommen können und sein überschwänglicher Drang danach Tooru anzurufen stieg unaufhaltsam. Sollte er sich freuen? Gerade wusste Tomoyuki nicht, ob er weinen, schreien oder freudig durch das Haus springen sollte. Was war denn nur los mit ihm? Es war ihm doch sonst immer egal, was andere taten. Und jetzt? Mit Tooru war alles so anderes... Sonst war er doch auch nicht so anhänglich! Seine Ehre ging gerade schlicht und ergreifend den Bach hinunter. Und das alles nur, weil er es nicht geschafft hatte den hübschen Drummer rechtzeitig wieder loszuwerden. Murrend drehte Tomoyuki sich auf den Bauch und vergrub das Gesicht in einem der Kissen, streckte die Arme aus und ließ sie über die Lehne hängen. Wieder einmal ein Beweiß, dass er eindeutig zu groß war... Fest entschlossen nicht mehr über die Welt um ihn herum zu philosophieren presste Tomoyuki die Augen zu, versuchte sich wohl vor sich selbst zu verstecken. Doch egal was er tat – immer wieder sah er Tooru vor sich. Sein Lächeln, seine Gesten, der Klang der wundervollen Stimme – einfach alles was ihn ausmachte ließ ihn in diesen Momenten nicht mehr klar denken. Dabei tat er doch eigentlich alles, um ihn nicht anziehend zu finden. Ruckartig setzte Tomoyuki sich auf, schleuderte das Kissen, auf dem er soeben noch gelegen hatte, quer durch das Zimmer. Ob es Wut oder einfach die Erkenntnis war – er konnte es sich selbst nicht erklären. Schlussendlich griff er sich sein Handy und schrieb eine Nachricht – natürlich an Tooru. Ein schnelles „wir müssen uns sehen“ fand er dabei vollkommen ausreichend. Zu mehr wollte und konnte er sich nicht überwinden. Sicherlich würde Tooru zu ihm kommen – so treudoof war er auf jeden Fall. Nicht wirklich ruhiger blieb der großgewachsene Bassist auf der Couch sitzen, nahm die Zigarettenschachtel, um kurz darauf einen der dünnen weißen Glimmstängel herauszuziehen und ihn anzuzünden. Wie zur Beruhigung zog er daran und ließ den Rauch bis tief in seine Lunge vordringen. Langsam entließ er ihn wieder durch einen Spalt seiner Lippen, starrte vor sich hin als hätte er keine Ahnung, was er hier überhaupt tat. Dabei rückte der Zeitpunkt seines baldigen Untergangs immer näher – was sollte er Tooru denn sagen? Warum hatte er ihn überhaupt hier her beordert? Er musste wirklich vollkommen verrückt geworden sein! Weiter seine Zigarette rauchend wartete er auf den anderen, drückte sie schließlich im Aschenbecher aus. Es erschienen unendliche Stunden zu vergehen bis es an der Tür klingelte. Einen Augenblick überlegte er noch, bis er sich erhob und sich zur Ordnung rief. Sich von irgendwelchen angeblichen Gefühlen leiten zu lassen wäre überaus dumm gewesen. Also ging er gemächlich und mit wachsendem Unmut zur Tür – selbstverständlich stand Tooru davor. Mit in den Jackentaschen versenkten Händen schaute er ihn an, erwartete wohl eine Erklärung. Tomoyukis Koordinierungsfähigkeit entschwand seinem sonst so unterkühlten Sein und er griff nach Toorus Hand, zerrte ihn ruckartig an sich. Der Drummer wartete einfach ab, ließ mit sich machen, was der andere wollte. Er hatte keine Ahnung gehabt, was Tomoyuki von ihm wollte und anfänglich hatte er noch gezögert. Lediglich der Gedanke daran, dass der Bassist ihn sehen wollte hatten ihn davon überzeugt, zu ihm zu gehen. „Wataru war hier...“, sagte Tomoyuki schließlich mit ruhigem Ton, ließ die Hände um seinen Rücken gleiten. Fest drückte er Tooru an sich, verlor seine Selbstsucht und das Gefühl allein zu sein. Anscheinend wollte er ihn gar nicht wieder loslassen, befürchtete wohl, dass er ihm verloren gehen könnte. „Er sagt... er stellt sich nicht zwischen uns“, gestand der Bassist, ließ noch immer nicht von dem anderen ab, aus Angst, ihn ansehen zu müssen. Sicherlich wäre dann etwas Unpassendes geschehen – vielleicht hätte er Tooru gleich von sich geschoben und ihn wieder weg geschickt. In der Beziehung hatte er absolut keine Kontrolle über sein Handeln und stellte wie automatisch auf Abwehrfunktion. Gerade aber fühlte er sich eigenartig wohl – ganz anders als sonst, wenn jemand ihm so nah kam. Doch Tooru löste sich nun etwas aus der Umklammerung und musterte Tomoyuki nachdenklich. Sollte das jetzt etwa bedeuten, dass er im Inbegriff war über seinen Schatten zu springen? „Und was soll das heißen?“, wollte er wissen und wunderte sich über seine herbe Stimmlage. Betreten sah der Größere zur Seite. Er wirkte plötzlich so verletzlich und angreifbar – so hatte Tooru ihn bisher noch nie gesehen – wenn man den Vorfall nicht einbezog, in dem Wataru ihn fast erwürgt hatte. Tomoyukis Fingernägel krallten sich in die Handflächen – irgendetwas störte ihn an seiner Lage. Wie ein verstörtes Kaninchen kam er sich vor, dass die letzten Sekunden vor dem Angriff des Wolfes noch zitterte. Und dennoch versuchte er sich irgendwie aus seiner Situation zu befreien, versuchte es aber anders als Tooru es von ihm gewohnt war. „Wir dürfen zusammen sein...“ Dessen Augen wurden merklich größer – war das etwa sein Ernst? „Ich dachte... Du willst es also doch?“ Ihm blieb der Mund offen stehen. Woher kam denn diese plötzliche Sinneswandlung? „Du gibst uns beiden eine Chance?“ Tomoyuki wich einen Schritt zurück – wollte er das? Wollte er wirklich mit Tooru zusammen sein? Sollten denn da Gefühle sein, vor denen er sich schon so lange fürchtete? „Du hast es geschafft“, erklärte der Bassist leise. „Ich kann nicht mehr – du bringst mich vollkommen aus dem Konzept!“ Tooru sah in weiterhin an, verinnerlichte jedes Wort, als sei es ein süßes Extrakt, welches sein Herz dazu brachte höher zu schlagen. „Ich will das nicht – sag einfach, dass du mich nicht willst! Bitte sag es!“ Fast schon flehend bat Tomoyuki darum, doch der Drummer tat es nicht. Stattdessen ging er auf den anderen zu und umarmte ihn. „Ich will dich aber“, hauchte er ihm ins Ohr, bemerkte natürlich das Beben, dass sich durch seinen Körper zog. „Ich möchte dich endlich bei mir haben.“ Sanft schmiegte Tooru sich an ihn. Ganz sicher würde er ihm diesen Wunsch nicht erfüllen – und endlich ließ er diese steinerne Mauer hinter sich. „Ich liebe dich, Tomo – das kann ich nicht einfach abschalten. Lass es doch einfach zu...“ Erst jetzt trafen sich ihre Blicke - Tomoyuki wirkte so verunsichert wie nie zuvor. Als er wieder zum Sprechen ansetzten wollte schüttelte Tooru sachte den Kopf. „Halt einfach den Mund“, forderte er liebevoll und schob eine Hand in seinen Nacken, um ihn für einen Kuss an seine Lippen zu ziehen. Langsam schob er Tomoyuki in die Wohnung, erkannte mit Wohlwollen, dass sich zwei Hände um seine Taille schoben und er den Kuss erwiderte. Gerade als sie im Wohnzimmer an kamen trennte der Bassist sich von ihm. „Moment!“ Er blickte Tooru an, als habe er ihn noch nie zuvor gesehen. „Nicht so schnell – was soll das überhaupt bedeuten?“, fragte er verwirrt und kräuselte die Stirn. „Gib es auf, ich rücke dir eh nicht von der Pelle“, meinte Tooru neckend und lächelte ihn an. „Du verlangst von mir...“ „Ich verlange gar nichts von dir. Aber gerade hast du mir deutlich gemacht, dass du es auch willst. Bleib wie du bist und lass mich an deinem Leben teilnehmen“, erklärte der Kleinere. Ganz sicher würde er Tomoyuki genug Zeit geben und ihn nicht überfordern. Es war nicht gerade zu erwarten, dass sie von nun an eine Heileweltbeziehung führen würden – darauf war Tooru gefasst. Aber er würde es schon schaffen, den anderen davon zu überzeugen, dass Zweisamkeit nicht nur im Bett gut ankam. „Soll ich dich allein lassen?“, fragte Tooru deswegen. Vielleicht brauchte Tomoyuki eine Weile, um dass alles zu verstehen. Das alles schien ihn maßlos zu überfordern. Aber dennoch schüttelte er den Kopf. „Nein, bitte bleib hier.“ Er zog Tooru wieder näher zu sich, schaute ihn ungewohnt sanftmütig an. Dann schlug der Ausdruck um und er legte wieder seinen üblichen, leicht anzüglichen Blick auf. Ein dezentes Schmunzeln spielte um die vollen Lippen. „Erwarte nicht zu viel“, meinte er und zog kokett eine Braue in die Höhe, tippte mit der Zunge gegen sein Piercing. „Tue ich nicht. Allerdings musst du dich daran gewöhnen, dass ich dich immer mal anfasse und von Zeit zu Zeit auch küsse.“ Frech grinsend schaute Tooru ihn an. „Ich denke, dass lässt sich einrichten“, stimmte Tomoyuki zu und feixte. Vielleicht war es doch nicht ganz falsch sich auf den anderen einzulassen. Ob ihm diese Rolle gefiel würde sich aber erst noch zeigen müssen... tbc. Kapitel 7: ----------- 7. Kapitel „Lass mich Tooru!“ Genervt schien Tomoyuki nicht im Geringsten ein Interesse daran zu hegen, den Wünschen des Kleineren nachzukommen. „Ach bitte! Was ist denn daran so schlimm?“ „Alles!“, brummte er und zog seine Hand weg, an der Tooru schon die ganze Zeit zerrte. Allein die Anforderung, dass er aus dem Bett steigen und sich mit dem quirligen Drummer den anderen zeigen sollte, gefiel ihm nicht. „Warum muss das denn bei denen sein? Geht das nicht auch hier?“ „Bei ‚denen’!“ Tooru gluckste und machte den Älteren nach, huschte dann wieder ins Bett. „Komm schon – ich will nur ein bisschen angeben. Schließlich hab ich dich rumgekriegt.“ Frech feixte er, hörte Tomoyuki schließlich seufzen. „Hoffen wir, dass unten niemand ist.“ Ihm war klar, dass er die Entscheidung noch bereuen würde und sein nach eigener Meinung wundervolles Ekeldasein damit gänzlich verschwinden würde. Er wollte sich nicht einmal vorstellen wie die anderen Bandmitglieder ihn aufziehen würden, wenn sie erst dahinter gekommen waren. Ihm war klar gewesen, dass das alles sehr anstrengend werden würde – und das sich das schon jetzt zeigte, verwunderte ihn. Er stellte sich die Frage, ob seine Entscheidung wohl klug gewesen war, denn nach den wenigen Tagen, die sie gemeinsam verbracht hatten, hatte er jetzt schon genug – zumindest zeitweiße. Dennoch aber bemühte er sich, wollte Tooru den Gefallen tun und ihn in den Aufenthaltsraum begleiten, denn seit kurzen liefen die Aufnahmen wieder auf Hochtouren – mit geringfügigen Unterbrechungen, in denen Tooru fast ausschließlich an ihm klebte –anders war dieser Zustand wirklich nicht zu beschreiben. „Danke schön“, sagte der Drummer mit großen, liebevoll funkelnden braunen Augen, brachte damit selbst Tomoyuki zum regelrechten dahin schmelzen. Augenblicklich wurde ihm wieder bewusst, warum er mit ihm zusammen war – Zuneigung, die nicht nur Einseitig vorherrschte – ihn dennoch aber immer wieder überraschte. Gerade hatte Tooru sich erst wieder angezogen, da der andere ihn – wie so oft – da von überzeugt hatte, sich ihm hinzugeben. Irgendwie war er sicher, dass sich das niemals ändern würde – auch wenn der Stolz überwog, das er Tomoyuki gerade überzeugt hatte sich mit ihm den anderen zu zeigen – denn bisher hatte er das strikt abgelehnt. Seidig legten Toorus Lippen sich nun auf die seines Liebsten, lockten ihn so noch weiter aus seinem Versteck – das er sich dort bisher sehr wohl gefühlt hatte, konnte er just in diesem Moment nicht begreifen. Im Allgemeinen spielten seine Gefühle ihm derzeitig Streiche – er wusste nicht, ob ihm das alles gefiel oder ob er es schlicht weg nervig finden sollte, das der Drummer ihn fast überall hin begleitete. In diesem Augenblick entschied er sich dafür, es angenehm zu finden, ließ sich dann auch schon hochziehen. Ganz nebenbei legte er die Arme um Tooru, ließ sich in einen sinnlichen Kuss verwickeln – das beherrschte der Blonde auf jeden Fall auf höchstem Niveau! Sanft nahm er Tomoyukis Hände in die eigenen, löste nach unbeschreiblich schönen Momenten den Kuss wieder, um den Bassisten verliebt anzusehen. Seine Augen musterten wissbegierig die markanten Züge, huschten hin und her und strahlten dabei etwas aus, was Tomoyuki noch nie gesehen hatte. „Na schön – aber nur weil du es bist“, bestätigte Tomoyuki nun ganz und legte die Arme um den Kleineren, küsst dann in seine Halsbeuge. „Dafür bist du mir was schuldig…“, flüsterte er noch und ließ den Jüngeren erschaudern. Er wusste genau was gemeint war – und freute sich schon darauf. Langsam schob er ihn zur Tür, um den gewünschten Raum aufzusuchen. Wenn Tooru es so dringend wollte, das sie sich vor den anderen zeigten, dann sollte er es eben bekommen. So schlimm würde es schon nicht werden – auch wenn er betete, das Wataru sich an einem anderen Ort aufhielt. Wirklich geheuert war er ihm nicht mehr, seit er ihm so mordlustig an die Kehle gesprungen war. Tooru drehte sich nun gerade noch vorn, sodass der Größere sich hinter ihm positionieren musste, aber keine Sekunde von ihm abließ, sich noch zusätzlich an ihn schmiegte, um seine Zuneigung deutlicher zu machen. Verliebt streiften seine Hände über den Bauch des Drummers, wobei sie weiter in Richtung Aufenthaltsraum taumelten. Tooru öffnete die Tür, musste sich dafür nicht einmal lösen. Erst dann schaute er Tomoyuki über die Schulter hinweg an, denn es fiel ihm schwer, den blick überhaupt einmal abzuwenden, so liebestoll war er. Tatsächlich hielten sich hier zwei Personen auf –Yuusuke und Hiroaki. Der eine bewaffnet mit Gameboy, der andere mit starrem Blick auf den laufenden Fernseher – auch wenn das Programm nicht gerade spektakulär wirkte. Allerdings war das den beiden Neuankömmlingen wohl sowieso gleichgültig – schließlich hatten sie ja einander, was man von Hiroaki und Yuusuke seit geraumer Zeit nicht mehr behaupten konnte. Tomoyuki wollte sich auch nicht mit den beiden abgeben – schob seinen Liebsten zum Sofa. Mit einer zarten Geste machte er ihm klar, dass er Platz nehmen sollte, er selbst erst einmal vor ihm niedersank und die Arme auf seinen Oberschenkeln ablegte. Irgendwie schien es, als sei der Bassist nur ein Sklave seiner Empfindungen, die er einfach nicht mehr unterdrücken konnte. Es musste ja so kommen – denn ewig blieb niemand allein – und schon gar nicht wenn man so wie Tomoyuki lebte. Bisher hatten alle Bandmembers ihn nur von einer wollüstigen Seite kennen gelernt – keiner wusste so genau über ihn Bescheid – und schon gar nicht, was in ihm etwas wie Liebe hervorrief. War nun die Zeit gekommen, in der sich etwas änderte? Hatte Tooru ihn soweit gebracht, das er sich nicht mehr nur für willenlose Körper, sondern auch den Charakter des anderen interessierte? War der Drummer die Person geworden, die aus ihm einen gefühlsechten Mann machte? Es schien so – denn immer wieder huschten liebevolle Blicke zwischen ihnen hin und her, fast prekär, als sollte es keiner mitbekommen, was sich zwischen ihnen abspielte. Bis Tomoyuki sich schließlich höher reckte, um seine Lippen zu erreichen. Federleicht glitten sie gegeneinander, wobei sich anscheinend beide ganz ihren Gefühlen hingaben. Verschmust streifte Tomoyukis Wange dann die des Kleineren. Er nahm ebenfalls auf dem Sofa Platz, setzte sich aber hinter den Drummer, der diese Lage irgendwie niedlich fand. Er zog die Beine an den Körper, um welche sich sogleich die langen Fände des Bassisten legten. Und dem Drummer war das anscheinend ganz recht, da er seine Hände auf Tomoyukis legte und die Finger mit den seinem über dem Handrücken verschränkte. Wie ein kleines Knäuel saßen sie da, wurden nun auch von den anderen beiden, oder zumindest von Hiroaki, der kurz den Blick vom Fernseher hob und ihn auf sie richtete, wahrgenommen. Seine Meinung dazu wollte er besser nicht äußern und wandte sich wieder ab – aus diesen beiden konnte man wohl nicht schlau werden, auch wenn Tomoyuki sich gerade von seiner besitz ergreifenden Seite zeigte. Wenn man die beiden so sah, hätte man fast glauben können, sie seien ein ganz gewöhnliches Pärchen. Dass sie das nicht waren, musste man wohl nicht erst erwähnen. Von weitem beobachtete Hiroaki ihr Umgehen miteinander und konnte seinen Augen kaum glauben – war das denn der gleiche Tomoyuki, der reihenweiße Typen abschleppte, um sich auszutoben? Sonst war er so gefühlskalt – und jetzt kuschelte er öffentlich mit dem Drummer ihrer Band herum – das wollte nicht zusammen passen. Hiroaki zweifelte an seiner Sehkraft – vielleicht sollte er wirklich mal zum Augenarzt… Der Bassist aber stupste mit der Nase gegen Toorus Ohr, knabberte sanft an dem Ohrläppchen herum. Genüsslich hatte er die Augen geschlossen, setzte nun einen Kuss dahinter. Tooru drehte jetzt den Kopf zu ihm, lächelte ihn verliebt an. Über die Schulter hinweg küssten sie sich und man konnte gut erkennen, dass sie nur einander im Kopf hatten. „Wusstest du schon, dass ich verliebt bin?“, fragte Tomoyuki leise gegen die Lippen seines Partners, hatte vollkommen ausgeblendet, dass sie nicht allein waren. Doch er sprach auch so leise genug, um sicher sein zu können, dass nur Tooru das hörte. „Wirklich? Wer ist denn der Glückliche?“, grinste Tooru ihm entgegen und küsste ihn erneut. „Er ist toll… Und total süß…“ Leise schnurrend folgte eine weitere Berührung ihrer Lippen. „Wenn er nicht gewesen wäre, würde mein Schwanz jetzt bestimmt in irgendeinem anderen Typen stecken. Und seit neuestem ist der schärfste Hintern dieser Welt mit mir zusammen.“ „Könnte man ja glatt neidisch werden“, kicherte Tooru und erschlich sich den nächsten liebevollen Kuss, kuschelte sich dabei an den größeren. Wie ehrenvoll! Ähnliche Worte hatte er bisher nur selten von dem Bassisten zu hören bekommen. Meistens moserte er ja lieber… „Ich liebe dich, Tooru…“, wisperte Tomoyuki nun, schickte tausende kleine Adrenalinblitze durch den Körper des Jüngeren, der seinen Ohren wieder einmal kaum Glauben schenken konnte. Diese Worte aus Tomoyukis Mund waren schon etwas Besonderes – und dass sie einzig und allein ihm galten, machte ihn unendlich glücklich. Wieder küsste Tooru ihn, brachte sein Herz gar nicht wieder zur Ruhe. Er glaubte ihm sein Geständnis – er fühlte, das Tomoyuki etwas empfand, was er lange nicht mehr gespürt hatte. Nur ein Rätsel stellte sich dem Drummer noch – wie war es erst so weit gekommen, das Tomoyuki keinen an sich ran ließ? Irgendetwas musste passiert sein – und der Drummer schwor sich, noch dahinter zu kommen. Es plagte ihn nicht darüber bescheid zu wissen – eigentlich wollte er alles über den Bassisten wissen, hatte auch zu diesem Zeitpunkt nur Augen für ihn – weshalb er wohl auch nicht bemerkte, das sie von Weitem beobachtet wurden. Aus sicherer Entfernung warf Hiroaki ihnen immer wieder neugierige Blicke zu, konnte sich kaum erklären, wie Tooru das geschafft hatte. Irgendwie stahl er sich anscheinend immer weiter in das Herz des Bassisten, der immer noch dicht bei ihm war und ihn so bald wohl auch nicht loslassen wollte. Das sich seine eigene Neugier allerdings immer wieder einem anderen hingab, versuchte er so gut es ging zu vermeiden – Yuusuke, der neben ihm saß und wie ein Besessener seinen Gameboy bearbeitete und um sich herum wohl kaum noch etwas wahr nahm. Genauso gut hätte Hiroaki sich vor ihm setzen und beobachten können, ohne das er ihn auch nur zur Kenntnis genommen hätte. Vielleicht lag dieser Fakt aber auch daran, das Yuusuke so wenig wie möglich mit ihm zutun haben wollte – nach eigener Auffassung! Seit dem sie getrennt waren lebten sie aneinander vorbei, teilten nur noch die Musik miteinander – alle Gefühle schienen gewichen zu sein – auch wenn Hiroaki das ganz anders sah. Losgekommen war er noch lange nicht – und er bezweifelte, dass das jemals passieren würde. Wieder und wieder philosophierte er, wie das leben des kleineren Gitarristen jetzt ablief – ohne ihn. Wie er die Tage verbrachte, mit wem er sich traf und anfreundete – und gab es vielleicht schon einen neuen? Verübeln konnte man es ihm nicht – schließlich lebte er nicht nur für den groß gewachsenen Gitarristen – auch wenn dies nach dessen Meinung das schönste wäre, was Geschehen konnte. Aber er war weder närrisch noch verblendet – er wusste wie die Welt sich drehte und ihm nicht gerade in die Karten spielte – sonst wäre er wohl nie so dumm gewesen und hätte sich auf Tomoyuki eingelassen. Nur deswegen waren sie in die Brüche gegangen und er konnte von Glück sprechen, das die Band mit diesen Members immer noch präsent war. Wer stand Yuusuke jetzt überhaupt zur Seite? Wer war da für ihn – für Probleme oder glückliche Momente – erlebte er das alles allein? War da überhaupt jemand, der sich mit ihm beschäftigte? Schließlich war Yuusuke noch nie ein Gruppenmensch gewesen – hatte sich stets nur ihm anvertraut. Und nun? Schlagartig erinnerte Hiroaki sich an eine Szene, die ihm schon lange im Kopf herum ging: vor ein paar Tagen hatte er gesehen, wie Yuusuke sich für seinen Geschmack zu gut mit einem anderen Mann verstand – sogar umarmt hatten sie sich! Auch wenn das nichts bedeuten musste, bereitete es Hiroaki Kopfschmerzen. Generell aber war Yuusuke kein Gruppenmensch – zumeist hielt er sich alleine auf und mied es, sich lange bei einer anderen Person aufzuhalten. Dass das immer noch so war, zweifelte er nicht an, doch es machte ihn fast wahnsinnig, dass er nicht genau über den kleinen Gitarristen Bescheid wusste. Verdammt! Er wollte ihn endlich zurück haben! Schon sehr oft war Hiroaki schmerzhaft klar geworden wie unendlich er ihn vermisste. Oft genug hatte er überlegt, ob er ihn anbetteln sollte, sich ihm unterwerfen sollte –bisher hatte er es nicht gewagt, ihn auch nur ansatzweiße darauf anzusprechen. Er wusste genau, wie sauer Yuusuke war – und wenn er erst einmal wütend war, dann klang das auch nicht so schnell wieder ab. Wieder lugte Hiroaki unauffällig zu ihm. Gerade legte er sein Gerät beiseite und sich ausstreckte. Ein zufriedener Ausdruck spielte um seine Züge. Ob er Hiroaki wohl gar nicht mehr brauchte? Ihn nur noch als Bandmitglied ansah? Es war zermürbend und er drohte darunter zu vergehen – fürchtete den Tag, wenn sich herausstellte, das Yuusuke vielleicht einen neuen Partner hatte. Doch der große Gitarrist musste auch feststellen, dass sich ihm gerade die Change seines Lebens bot! Wenn er es nicht jetzt versuchte, dann würde es wohl nie etwas werden. „Yuu?“ Zaghaft rutschte er auf dem Sessel hin und her, wusste gar nicht wohin mit den langen Beinen, die er gerade noch an seine Brust gedrückt hatte. „Könnte ich dich vielleicht mal alleine sprechen?“, fragte er kleinlaut und fühlte sich wie das Opfer in der hinterletzten Ecke – nun gab es kein Entkommen mehr. Kurz musterte Yuusuke ihn nur, schien zu überlegen, was er davon halten sollte. Dann lächelte er etwas, zuckt mit den Schultern. Dann erhob er sich in einer anmutigen Bewegung, die Hiroaki auf die Knie zwingen wollte. „Okay.“ Erleichtert ging Hiroaki mit ihm auf den großen Balkon – schenkte den beiden miteinander beschäftigten Bandmembers keine Beachtung. Draußen angekommen seufzte Yuusuke schwer. „Die können ja keine zwei Sekunden ohne einander!“, murmelte er mürrisch. „Das hast du mitbekommen?“ „Es war ja nicht zu übersehen.“ Hiroakis Gesicht kennzeichnete kurz ein Lächeln, dann verschwand es wieder. „Der sollte lieber die Finger von den anderen lassen“, meinte Yuusuke noch trocken und dachte insbesondere an Hiroaki. Ob zwischen den beiden noch etwas lief, wusste er nicht – und er wollte es sich auch nicht vorstellen. Im Stillen hoffte er aber, dass das vorbei war – eher zum Wohl des Gitarristen. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, das Tomoyuki es mit dem Drummer ernst meinte. Noch nie hatte er etwas ähnlich erlebt, das ihm eine andere Person wichtig war – ob Tooru da wohl eine Ausnahme bildete? Sicherlich würde sich das noch zeigen. Hiroaki hingegen schüttelte nun aber den Kopf. „Ich denke, es ist ihm ernst mit Tooru.“ „Ach…“ Ungläubig zog Yuusuke die Brauen nach oben, konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass Tomoyuki ernsthafte Gefühle empfinden konnte. Der größere stützte aber die Unterarme auf dem Geländer des Balkons auf „Er behandelt ihn so… Du hast es doch gesehen.“ Kurz schaute er zu dem Kleineren, suchte nach Emotionen, die er aber nicht äußern wollte. Wie versteinert blickte er in die Ferne – schien sich nicht zu interessieren. Wissen konnte er nicht, wie es in Yuusuke gerade aussah, das er kämpfte, nicht wütend zu heulen – oder besser laut zu lachen. Eigentlich hätte er jede mögliche Reaktion zeigen können und hätte sie selbst als falsch angesehen. „Ich hab ihn so noch nicht erlebt. Sonst nimmt er keine Rücksicht. Vielleicht sollten wir uns aus der Sache einfach heraushalten“, meinte Hiroaki noch und riss den anderen aus den Gedanken. „Und was ist mit dir?“, fragte Yuusuke und unterdrückte den langsam aufsteigenden Neid, der sich in ihm aufbaute. Er hatte nie damit aufgehört, vernarrt in ihn zu sein – hatte ihm den Fehltritt eigentlich schon längst verziehen. Nur war Hiroaki bisher wohl abgeneigt gewesen, wieder mit ihm zusammen zu seinen – auch wenn er da gewaltig irrte. Aber woher sollte er es denn wissen? „Was soll mit mir sein?“ „Willst du was von ihm?“ Der Größere schüttelte energisch den Kopf und starrte weiter vor sich hin. Es dämmerte schon und am Himmel bildeten sich erste, ganz schwache Lichtpunkte – doch diese nahm er kaum wahr. Eher blickte er in sich, suchte den Auslöser, welcher ihn dazu gebracht hatte, Yuusuke zu betrügen. „Nein, das war alles rein körperlich.“ Erst jetzt sah er zu Yuusuke hinunter und lächelte. Plötzlich wurden die Erinnerungen an ihre gemeinsame Zeit wach und ein Prickeln jagte über seinen Rücken. Mehr dem je wurde ihm gerade klar, dass er ihn immer noch liebte. Erneut stand sein Herz regelrecht in Flammen für den anderen und er begann sich schrecklich nach Yuusuke zu sehnen. „Nachdem das passiert ist, ist mir klar geworden, das ich den größten Fehler meines Lebens begangen habe – ich habe dir damit weh getan und das tut mir leid. Ich habe… dich die ganze Zeit geliebt“, versuchte er zu erklären – gab sich die größte Mühe nicht wie ein kleines Kind zu heulen. So schwach wollte er sich nicht präsentieren. Yuusuke konnte seinen Ohren hingegen kaum Glauben schenken – hatte er sich gerade verhört? Er bemerkte, wie der Größere eine Hand auf die seine legte, die noch immer auf dem Geländer geruht hatte. Wieder stierte Hiroaki den Punkt am Horizont an. „Ich weiß, dass es dafür viel zu spät ist, aber du solltest es wissen“, fügte Hiroaki noch hinzu und verzog verbittert das Gesicht – ihm wurde bewusst wie dumm er doch gewesen war. Yuusuke allerdings überlegte hin und her – irgendetwas lief gerade schief – oder genau richtig? Er hatte Hiroaki nicht aus dem Kopf bekommen, hatte sich unendlich viele Male an die gemeinsame Zeit zurück erinnert und ihm heimlich hinterher getrauert. „Warum hast du das nicht eher gesagt?“, seufzte Yuusuke schließlich, zog seine Hand weder weg noch bewegte er sie. „Weil ich dich mit einem anderen gesehen habe. Du sahst so glücklich aus und… ich wollte dir nicht im Weg stehen.“ Er räusperte sich und spürte, wie sich seine Kehle zuschnürte. Yuusuke aber wusste genau, um wen es sich bei der angesprochenen Person handelte – einer der Mitarbeiter, der bei den Bühnenarbeiten mithalf. Sie hatten sich gut miteinander verstanden – dass das allerdings Auslöser für Hiroakis Schüchternheit war, hatte er nicht gewusst. Und es war ja auch nichts dabei gewesen – der Andere stand ja noch nicht mal auf Männer! Irgendwie fand er es aber süß, dass der Leadgitarrist sich deswegen nicht getraut hatte. „Hättest du doch nur was gesagt.“ Er drehte nun seine Hand und verschränkte die Finger mit denen des Größeren, sah ihn dabei aber nicht an. „Geändert hat es trotzdem nichts“, meinte Yuusuke und senkte den Blick noch weiter. „Kannst du dich noch daran erinnern, als ich zu dir gesagt habe, ich hätte dir mein Herz geschenkt?“ Hiroaki schluckte trocken – das hatte er noch sehr gut in Erinnerung. Zu dem Zeitpunkt hatte er das noch als Reaktion auf überschwängliche Gefühle abgetan. Er hatte den Eindruck, dass kleine Kieselsteine über seinen Rücken kratzten, ihn so zart verletzten, das es umso quälerischer wurde. Ihn überkam eine seltsame Angst – auch wenn er es sich nicht erklären konnte. „… Geschenke bekommt man nicht zurück“, ergänzte Yuusuke sich und erinnerte sich an die schrecklichen Empfindungen zurück, als er erfahren musste, das Hiroaki ihn betrogen hatte. „Ich liebe dich – das war die ganze Zeit schon so. Das mit Tomoyuki…“, er überlegte einen Moment, fasste sich dann aber doch ein Herz. Es kostete ihn viel Überwindung, diese Worte auszusprechen. „Ich war verletzt, weil du nicht ehrlich zu mir warst. Ich wollte, das du mit mir glücklich bist, und nicht mit ihm.“ Schon nur bei dem Gedanken daran, dass der Mann, den er liebte, es mit einem anderen tat, machte ihn fast wahnsinnig. Und das es sich dabei auch noch um einen gefühlskalten Menschen handelte, der ihn nur benutzt hatte, würde ihm übel. Auch wenn er nicht sicher war, ob es an den Erinnerungen oder der Kälte war, begann er zu frösteln und versuchte das Zittern seines Körpers zu unterdrücken. Wahrscheinlich lag es an den Temperaturen – er hatte ja noch nicht einmal einen Pullover an, sondern nur ein viel zu dünnes T-Shirt. Er trennte ihre Hände und rieb sich über die Oberarme, überlegte, ob er nicht besser rein gehen sollte. Sich zu erkälten wäre weder für ihn noch für die Band wirklich vorteilhaft. Doch Hiroaki kam ihm zu vor – er war dieser Person gegenüber einfach zu aufmerksam, als das ihm seine Reaktionen entgehen konnten. Also zog er ihn zu sich und packte ihn mit in seine Jacke. „Du frierst ja“, stellte er liebevoll fest und drückten den schlanken Körper an sich. Zärtlich schoben sich seine Hände um den Rücken, tasteten über das T-Shirt hinweg seinen Körper nach. Wie sehr er sich danach gesehnt hatte, konnte er nicht im Geringsten in Worte fassen. „Ich will dich wieder haben“, hauchte Hiroaki und wickelte die langen Arme fest um den Kleineren. Er konnte förmlich hören, wie aufgebracht dessen Herz gegen seinen Brustkorb hämmerte – sich förmlich auf ihn übertrug. „So was passiert mir nie wieder.“ „Wirklich?“, platzte es aus Yuusuke heraus. Wie selbstverständlich nickte der größere Gitarrist – damit war er sich ganz sicher. Einen Moment lang musterte Yuusuke ihn nur, fragte sich, ob er es wohl wagen sollte. Er musste feststellen, das es wohl keinen anderen Ausweg gab – denn er würde es nicht über das Herz bringen, ihn von sich zu stoßen – nicht nach diesen Worten! „Dann darfst du mich aber jetzt nicht wieder loslassen.“ Mit leicht glitzernden Augen blickte er zu Hiroaki auf, sah auf einmal ungewohnt verletzlich aus. Unbemerkt fand er mit den Händen in die Taschen auf dem Po des Größeren. „Du… nimmst mich also wieder zurück?“ Yuusuke nickte, konnte das Lächeln nicht bremsen, welches nun um seine Lippen spielte. „Ehrlich?“ Er schmunzelte und drückte Hiroaki einen sanften Kuss auf. Normalerweise war er nicht so leicht einzuschüchtern – beide nicht – wenn es um Gefühle ging sah das aber schon bedeutend anders aus. „Du bist ein ganz schöner Trottel, weißt du das?“, feixte er frech. „Trottel…?“ Doch bevor er weiter protestieren konnte, legten sich Yuusukes Lippen wieder auf die seinen. Wie auch immer er ihn bezeichnen wollte – das war es ihm wert. Nun endlich konnte er die die Nähe des Geliebten wieder genießen, drückte ihn noch zusätzlich fest an sich. Der Kleinere hingegen konnte es kaum fassen – niemals hätte er gedacht, Hiroaki wieder so nahe zu kommen – geschweige dem, dass ihre Beziehung vielleicht noch eine Chance hatte. Innerlich betete er, dass Ähnliches nie wieder passieren würde, denn auf eine weitere Trennung konnte er sehr gut verzichten. ~~~~~***~~~~~ „Du Tomo?“, fragte eine leise Stimme in den fast gänzlich leeren Raum. Außer ihnen beiden war niemand mehr zu sehen, denn Hiroaki und Yuusuke hatten sich auf den Balkon verzogen. Ein kaum hörbares Summen brachte ihn dazu weiter zu sprechen. Schon seit einigen Tagen beschäftigte ihn dieses Thema, auch wenn er es sich noch nicht zugetraut hatte, den Bassisten darauf anzusprechen. Aber jetzt wollte er seinen Mut zusammen nehmen, auch wenn er keine Ahnung hatte wie Tomoyuki reagieren würde. „Wieso… Wieso hast du eigentlich so lange keine feste Beziehung gehabt?“ Tomoyuki erwachte aus seiner Trance und blickte den Drummer an, überlegte und schien abgeneigt zu sein, ihm davon zu erzählen. „Ich meine… das muss doch einen Grund gehabt haben. Mit mir wolltest du es ja auch erst nicht“, hackte Tooru weiter nach, denn er war einfach zu neugierig, als das er jetzt ablassen konnte. „Das spielt keine Rolle. Hauptsache es ist jetzt anders, nicht wahr?“ Tomoyuki wollte nicht erzählen – auch wenn er es sich nicht erklären konnte, doch seine Vergangenheit sollte außer ihm selbst niemandem gehören. Zustimmend musste Tooru nicken – auch wenn es förmlich in ihm brannte dahinter zu kommen. „Gar nichts? Willst du mir nichts verraten?“ „Nein“, sagte er wortkarg – zu gern hätte er vom Thema abgelenkt, nur wollte ihm nichts Passendes einfallen. „Komm schon – ich möchte wissen woran das lag“, bettelte Tooru und drehte sich herum, um ihn genau ansehen zu können. Tomoyuki löste sich und setzt sich neben ihn. Dunkelbraune Augen funkelten ihn an und es war unmöglich festzustellen, ob der Ältere ihn in Gedanken umbrachte oder nachdachte, was er sagen sollte. „Ich will es nicht erzählen, okay? So toll ist das nicht. Es brauch dich gar nicht zu interessieren“, brummte er schließlich und jetzt konnte Tooru sehr gut erkennen, das er langsam wütend wurde. „Ich dachte ja nur… Ich bin eben neugierig“, erklärte er kleinlaut und kam sich wie ein Verbrecher vor. „Zwecklos. Die Vergangenheit kann man nicht ändern – und ich habe nicht vor das wieder aufleben zu lassen.“ Tomoyuki erhob sich, wollte den Jüngeren allein zurück lassen. „Ist es denn so schlimm?“ „Ja!“, schnauzte Tomoyuki ihn an und war schon fast die Tür hinaus, doch dann hielt der junge Drummer ihn zurück. Sein Blick wandte sich an die kleinere Person, die ihn bittend ansah und seine Hand hielt. „Bitte Tomo…“ Nur hatte der gerade gewaltig die Nase voll. „Vergiss es!“ Mit diesen Worten riss er sich los, verschwand aus dem Raum und damit auch aus Toorus direktem Umfeld für diesen Tag. Er hatte wohl zu viel gewagt – auch wenn er gleichsam heftige Reaktionen nicht erwartet hatte. Betrübt senkte er den Blick – wieso wurde Tomoyuki denn nur so sauer? Zu keinem Zeitpunkt hatte Tooru etwas Böses gewollt, sondern sich einfach nur für ihn und sein Leben interessiert – doch das war anscheinend schon zu viel… tbc. Kapitel 8: ----------- 8. Kapitel Das diese Aktion gewaltig nach hinten losgegangen war, wurde Tooru gerade mehr und mehr bewusst. Der Versuch war ganz und gar nicht nach seinen Vorstellungen verlaufen und er konnte es kaum fassen. Schlimmer hätte es nicht kommen können! Tooru fühlte sich schlecht. In ihm brannte etwas, was einfach nicht nachlassen wollte – seine Neugier. Jetzt reizte es ihn erst recht dahinter zu kommen und er grübelte ununterbrochen, um was es sich dabei handeln konnte. Ein indirektes Schamgefühl breitete sich dennoch in ihm aus – die Lehre daraus zu ziehen, ihn nie wieder darauf anzusprechen, schien hingegen völlig auszubleiben, denn er wollte es einfach nicht einsehen, auch wenn er sich vorstellen konnte, wie er Tomoyuki damit provozierte. Lediglich entnervt seufzte er und warf sich auf das Sofa – anscheinend hatte er gewaltig über die Strenge geschlagen. Dabei waren seine Worte doch nur gut gemeint – Tooru wollte wissen wo sein Problem lag! Tomoyuki sah das Ganze allerdings nicht ganz so, wie Tooru es gern gehabt hätte und schwieg sich aus – reagierte regelrecht hysterisch auf seine Fragen und war wie eine Furie entschwunden. Wo war Tomoyuki jetzt überhaupt? Und was sollte Tooru jetzt tun? Das Geschehene ruhen lassen, so wie der Bassist es verlangte? Ihm blieb allem Anschein nach nichts anderes übrig. Wenn er bockig war, dann war daran nichts zu ändern – es sei denn er selbst wollte es und danach sah es gerade nicht unbedingt aus. Wie konnte man nur so unglaublich verbohrt sein? Begriff er denn nicht, aus welchem Grund Tooru das alles hinterfragte? Was ging in diesem sturen Hirn nur vor? Es ließ Tooru nicht los. Gab es denn keine Möglichkeit es aus ihm heraus zu bekommen? Irgendetwas musste ihm doch einfallen. Irgendetwas… Allerdings sah er die Variante ihm einen Detektiv auf den Hals zu hetzen als nicht gerade erschwinglich an. Auch wenn er zeitweiße wirklich mit dem Gedanken gespielt hatte – ihn nun aber wieder verwarf. Abgesehen davon das aus dem Bassisten eh nichts herauszubekommen wäre und selbst ein Außenstehender es ihm schlecht ansehen konnte, was vor geraumer Zeit vorgefallen war. Wahrscheinlich wäre er Tomoyuki dann sehr schnell wieder los – und das war genau das Gegenteil von dem was er wollte. Tooru drehte sich auf den Rücken und starrte die Decke an. Verzweifelt suchte er nach einer Erklärung und er wurde sich mehr und mehr bewusst, wie sehr diese Geschichte den Bassisten wohl berührte. Wollte er das alles vielleicht bloß nicht noch einmal aufleben lassen? Verständlich wäre es ja – wer erzählte schon gern von unangenehmen Ereignissen? Ein leises Geräusch riss den Drummer aus den Grübeleien – die Glastür, die zum Balkon führte öffnete sich von außen und zwei Personen schlüpften in das Haus. Zuerst eine kleinere Person, die sich fröstelnd über die Arme rieb, dann Hiroaki, der sich anscheinend sehr angezogen von ihm fühlte. „Wieder vereint“, dachte Tooru es sich – das sah er schon von weitem. Auch das noch! Zwei liebeskranke Turteltauben konnte er gerade gar nicht gebrauchen. Womit hatte er das nur verdient? Eigentlich konnte er sich die Frage ja selbst beantworten, denn er hatte es selbst nicht anders gewollt. Seine Gedanken drifteten zu dem Sänger, den er so überhastet verlassen hatte. Ob es wohl klug gewesen war, sich so zu entscheiden? Gerade zweifelte er – doch etwas ganz anderes konnte er einfach nicht in Frage stellen – seine Gefühle, die einfach nicht von Bassisten loszulösen waren. Und hatte Tomoyuki das nicht vorhin von sich selbst behauptet, das er genauso fühlen würde? Hatte er sich das nur schön geträumt oder war es die Realität, die ihm gerade mal wieder das Bein stellte? Wo zum Teufel war der Bassist überhaupt? Nicht zum ersten Mal kam diese Frage in ihm auf – und es beunruhigte ihn, dass er so gar keine Ahnung von dessen Verbleib hatte. Konnte er sich nicht ein einziges Mal überwinden und nicht sein übergroßes Ego raushängen lassen? Aber nein – das war wohl wirklich zu viel verlangt. Dass die beiden Gitarristen das gar nicht interessierte zeigte ihr Umgehen miteinander. Hiroakis Augen klebten förmlich an dem Kleineren – auch wenn der das außer Acht ließ und ein Auge auf etwas ganz anderes geworfen hatte. Auch wenn er es sich nicht erklären konnte, doch das hatte er schon längst vorgehabt – er musste sich auf Zehenspitzen stellen – und schon traf seine Hand genau Hiroakis Hinterkopf, der verwundert die Augen aufriss und einen etwas merkwürdigen Laut der Überraschung ausstieß. Was sollte das denn? Als er Yuusuke ansah erkannte er nur ein freches Grinsen. „Das wollte ich schon lange mal machen“, gestand er feixend und fand das anscheinend unglaublich komisch. „Ach ja?“ Eine der schmalen Brauen wanderte in die Höhe, doch dann blickte Yuusuke ihn auch schon unschuldig an. „Es war so schrecklich einladend“, meinte er und schien es gar nicht zu bemerken, dass Tooru mittlerweile alleine war. „Entschuldige… Nimm es als Revanche“, grinste er schließlich und legte die Arme um die Taille des groß gewachsenen Gitarristen. Sicherlich hätte er dem anderen noch eine Reihe von Auflagen erteilen können, damit er wieder zu ihm zurückkam – doch warum sollte er? Schließlich hatten sie beide nichts von ihrer gegenseitigen Zuneigung verloren und gerade Yuusuke war heil froh darüber, dass sie nach so langer Zeit einander doch noch eine Gelegenheit gaben, das alles wieder in die richtige Richtung zu lenken. Sicherlich würde nicht sofort alles wieder wie früher sein – und er schwor es sich, ihn nicht gleich zu nah an sich heran zu lassen. Es wäre nur gerechtfertigt gewesen Hiroaki auf die Folter zu spannen – auch wenn er glaubte, das die monatelange Ignoranz Strafe genug gewesen war – und dieser Klaps auf Hiroakis Hinterkopf hatte ihm reichlich Genugtuung verschafft. ~~~~~***~~~~~ Die vollen Lippen öffneten sich in gewohnter Eleganz und entließen den weißlich grauen Rauch. Erneut zog er an der Zigarette, die ihm gerade einigermaßen die Ruhe wieder brachte. Ein leichtes Drehen spürte er noch immer. Irgendwie war er aber froh, dass er sich besser entfernt hatte – wer wusste schon, was er dem Drummer sonst noch an den Kopf geworfen hätte. Warum hatte Tooru seine vorwitzige Nase auch in seine Angelegenheiten stecken müssen? Schon wie er ihn angesehen hatte! Wahrscheinlich hätte er nicht abgelassen, wäre Tomoyuki nicht geflüchtet. Was gingen ihn überhaupt seine persönlichen Erfahrungen an? Es brauchte ihn doch gar nicht zu interessieren – oder doch? Ging es ihn vielleicht doch etwas an? Schließlich waren sie seit einigen Tagen zusammen – auch wenn er sich nicht wirklich damit abfinden konnte zu einem dieser herum schmachtenden Kuschelbären zu mutieren. Das passte einfach nicht zu ihm – das musste Tooru endlich akzeptieren. Wenn er etwas ablehnte, war er nur sehr schwer vom Gegenteil zu überzeugen und genau zu diesem Zeitpunkt sträubte er sich, auch nur ein Wort über die Lippen zu bringen. Er wollte das alles nicht noch einmal durchleben müssen und er tat so schon alles, um nicht mehr daran zu denken – auch wenn er seine wichtigste Regel gebrochen hatte – er und Tooru waren zusammen. Hatte er sich nicht geschworen nie wieder einen anderen derart nah an sich heran zulassen? War er nicht der Meinung gewesen, das körperliche Liebe die einzige war, die er noch ausleben wollte? Tomoyuki wollte nicht wissen was Tooru dann von ihm denken würde, wenn er erst alles wusste – nein! Dieses Bild sollte für immer hinter verschlossenen Toren schmoren und nie wieder zur Sprache kommen. Wieso beschäftigte ihn das überhaupt so sehr? Zum ersten Mal fiel es Tomoyuki schwer den Kopf von den Problemen abzuschalten. Wie oft hatte er seine Clubbekanntschaften wohl am nächsten Morgen fallen lassen – und er konnte es schwören dass es ihn nicht im Geringsten berührt hatte. Es war ihm einfach egal gewesen. Doch jetzt Tooru… Wieso musste sich sein Leben nur so drehen und wie konnte es überhaupt passieren, dass er noch mal ehrliche Gefühle empfand? Dabei hatte er sein vorhergehendes Leben derart genossen wie kaum etwas anderes. Dass sich das wieder ändern musste, verstand er nicht. Ohne das er es wirklich merkte trugen seine Füße ihn tiefer in die Stadt, durch beleuchtete Straßen bis in eine Shoppingmeile – doch nicht einmal den Lärm nahm er wahr – seine Gedanken lenken ihn gewaltig von dem Gewusel ab, auch wenn das Ganze eher an einen Ameisenhügel als eine Stadt erinnerte. Dass ihm das genauso egal war die Umstände, dass zwei ihrer Bandmembers wieder zueinander gefunden hatten. Es lag einfach außerhalb seines Interessenfeldes. Wie eine streuende Katze zog er durch die schmalen Gassen, blickte keinen der anderen Passanten auch nur mit einem Auge an. Am liebsten hätte er sich in einen Club gesetzt und sich hemmungslos betrunken, nur um am nächsten Morgen neben einem wildfremden Typen aufzuwachen, der ihn mit sexhungrigen Augen ansehen würde – auch wenn er von der letzten Nacht kaum noch die Beine spreizen konnte ohne ein recht unangenehmes Ziehen im Bereich seines Hinterns zu verspüren. Eine reizvolle Alternative, wie er fand. Nur wollte im nächsten Moment schon Toorus Gesicht vor ihm auftauchen – er konnte sich den enttäuschten Blick bildlich vorstellen. Dennoch aber schüttelte Tomoyuki den Gedanken ab – an seinen überaus neugierigen Partner wollte er gerade nicht denken. Wieso sollte er die Change eigentlich nicht nutzen? Der Drummer würde es sicherlich nie erfahren… „Tomo?“, rief eine ihm bekannte Stimme hinter ihm und ließ ihn zusammenfahren. Im gleichen Moment wollte er sich für diese Reaktion schon schlagen – denn der andere hatte das sicherlich bemerkt. „Das man dich hier antrifft“, grinste der Sänger und bewegte sich zu ihm – Jui, Sänger einer befreundeten und beim gleichen Label laufenden Band. Bisher hatten sie noch nicht viel Zeit miteinander verbracht – was vielleicht auch besser war. „Das wundert dich?“, fragte Tomoyuki nur und verkniff es sich ihn sofort anzuflirten. Eigentlich stand ihm nicht einmal der Sinn danach sich jetzt mit ihm abzugeben und er hoffte, das Jui irgendetwas Wichtiges vorhatte, womit er sich jetzt zwingend beschäftigen musste. Nur tat der hübsche Sänger ihm den Gefallen nicht und schlenderte neben ihm her – erzählte und fragte belanglose Dinge, die Tomoyuki sich keine zwei Minuten merkte. Mit den Gedanken beschäftigte er sich mit ganz anderen Dingen und fand kurzzeitig sogar die Erinnerung an seinen Bass aufregender als das Gefasel des anderen. Konnte man dessen Mund nicht irgendwie abschalten? Wurde er es denn nicht leid soviel unwichtigen Kram von sich zugeben? „Und euer nächstes Live?“, fragte Jui gerade, woraufhin der Bassist ihn kurz ansah und zu überlegen schien. „Ähm… keine Ahnung“, murmelte er nur kurz und blickte ihn weiter an, musste schließlich schmunzeln. Diesen Blick aus schummrigen braunen Augen, deren Iriden viel größer waren als üblich, kannte er nur zu gut. Und normalerweise waren die Folgen schwerwiegend – auch wenn er gerade mit dem Verlangen kämpfte. Sonst musste er immer etwas mehr tun um dem anderen diesen Blick zu entlocken. Kurz ließ er den Blick schweifen und suchte nach einem günstigen Raum, in den er ihn zerren konnte, doch abgesehen von den Geschäften sah er nichts Passendes. Dass ihm dann recht plötzlich eine Idee kam, vermutete Jui nicht mal im Entferntesten – was sprach schon dagegen? „Komm mit“, sagte Tomoyuki knapp und zog den Sänger in eines der Geschäfte. „Was?“ Verdutzt folgte er ihm. Hatte er etwas verpasst? Mit starrem Blick zog der Bassist ihn mit unglaublicher Leichtigkeit in den hinteren Bereich, steuerte eine der Kabinen an. Was sollte das denn bitte werden? Schneller als es Jui lieb war wurde ihm bewusst, was der Größere vorhatte. Dass es ihm nicht in den Sinn kam davon zu laufen verwunderte ihn selbst wohl am meisten – denn er hatte schon die abenteuerlichsten Geschichten über den Bassisten gehört – nicht zuletzt von Teilen seiner eigenen Band. „Was hast du denn vor?“, fragte der schmale Sänger dennoch, als Tomoyuki ihn mit in die Kabine zog und den Vorhang hinter ihnen zuzog. Schaulustige konnte er nicht zwingend gebrauchen. Doch nun drehte er sich wieder zu Jui, der den fragenden Blick noch nicht losgeworden war und wie vom Donner gerührt an seinem Platz stand. „Du weißt es nicht? Nun… ich denke schon“, hauchte der Größere ihm verführerisch zu. Natürlich wusste er es! Warum fragte er auch so dumm? Seine Wangen röteten sich zart als er bemerkte, wie nah Tomoyuki bei ihm war, seine Lippen den seinen so nah, das es ihn schon verleiten wollte sich zu ihnen zu begeben und sie zu küssen. „Doch… Doch natürlich“, gab er es leise von sich und visierte erneut die vollen Lippen an. Es war nur ein ganz kleines Stückchen… Tomoyuki aber ergriff die Initiative und legte einen Finger unter sein Kinn, überbrückte den geringen Abstand und küsste ihn. Jui wurde ganz schummrig vor den Augen und seine Beine wollten ihre Standhaftigkeit schon aufgeben, aber er bemühte sich, nicht sofort zum Freiwild zu werden. Dies zu vermeiden stellte sich allerdings als äußerst kompliziert heraus… Lieber seufzte er gegen die einladenden Lippen, die ihm gerade so verlockend erschienen wie kaum etwas anderes. Er ergab sich ihm, unterstützt von dem Drang zu wissen, wie es mit ihm sein würde. Sein Ruf war alles andere als schlecht was seine Fähigkeiten im Bett anging – warum sollte er also die Gelegenheit nicht nutzen? So wusste er wenigstens, dass es ein rein körperliches Vergnügen werden würde und er danach an nichts gebunden wäre. Immer mehr verliebte Jui sich in den Gedanken und gab es schließlich auf, sich als das Opfer zu betrachten. Ganz und gar abgelenkt bemerkte er kaum wie Tomoyuki ihn an den großen Spiegel lehnte, der das Gegenstück zu dem Vorhang bildete. Sein Oberschenkel schob sich sachte zwischen die Beine des Sängers und rieb gegen seinen Schritt – auch wenn Jui es zu Anfang nicht bemerkt hatte, das der Brünette sich weiter vortastete. Leise stöhnte er gegen Tomoyukis Lippen auf, löste den Kuss um ein weiteres, ähnliches Geräusch von sich zu geben. Doch dann zwang der Bassisten ihn sich herumzudrehen, sodass er ihm den Rücken kehrte. Überrascht wollte er aufkeuchen, doch es war kaum etwas zu hören, da Tomoyuki ihm die Hand auf den Mund presste. „Sch~“, zischte es an das Ohr des Sängers und schien ihm viel näher zu sein, als er es erwartet hatte. Er glaubte Tomoyuki direkt an seinem Körper – überall konnte er ihn fühlen. Es ließ ihn heiß erschaudern – auch wenn er das vor einigen Minuten kaum für möglich gehalten hätte. „Du willst doch nicht das wir auffliegen, oder?“, wisperte die erotische Stimme verführerisch, klang so einladend, das Jui nichts anderes tun wollte, als sich ihm hingeben. Er wagte einen kurzen Blick in den Spiegel, konnte Tomoyuki sehen und erkannte ein gefährliches Grinsen auf den markanten Zügen. Seidig wanderten seine Finger über Juis Lippen, bis sie diese ganz verließen und leicht über seinen Hals strichen. Mit einer derartigen Eleganz war er noch nie zuvor berührt wurden und es verlieh ihm ein angenehmes Prickeln auf der Haut. Dem Sänger wurde klar, dass es schon längst zu spät war – er hatte verspielt, wie schon viele andere vor ihm – und er war viel zu gespannt wie es weiter gehen würde. Diese ungewohnten Anziehungskräfte machten ihn fast wahnsinnig und er konnte es nicht fassen, dass das alles tatsächlich der Realität entsprach. Auf etwas anderes als Sex würde es mit Sicherheit nicht hinauslaufen – das bewiesen die Umstände – und Jui wollte es nicht einmal anders. Wie nötig hatte er es jetzt eigentlich schon, das er sich in eine Umkleidekabine ziehen ließ um dort das Spielzeug eines Sexbesessenen zu werden? Dieses Bild zeichnete sich doch gerade – oder etwa nicht? Schon alleine der Ausdruck in den schwarz glänzenden Augen belegte das doch. Nur wurde ihm genauso bewusst, dass er wohl kaum besser war und sich ihm auf bizarre Art sogar ähnelte. Abgesehen aber von den beobachtenden Augen erkannte Jui aber auch noch etwas ganz anderes – etwas, was nichts mit dem Bassisten zutun hatte. Abgesehen von dem Vorhang, der ihnen keinen wirklich guten Schutz bot, waren an allen anderen Seiten Spiegel angebracht – riesig und im Normalfall nicht zu übersehen. Sie beleuchteten alles was sie hier taten und ließen kaum etwas unverdeckt – was Jui mit einem angenehmen Schauer bewusst wurde. Er konnte so genau zusehen, was mit ihm geschah, auch wenn er dem Bassisten nur den Rücken zuwandte. Er erkannte wie nah Tomoyuki bei ihm stand, sein Körper sich merklich gegen den seinen schob und der Kontakt intensiver wurde. Was geschah denn nur mit ihm? In Juis Kopf drehte es sich und er kämpfte mit der Vorstellung, die ihm genau zeigte was der Größere mit ihm tun wollte, auch wenn er gleichzeitig genauso gespannt war. Die Gegensätze seines Verstandes schienen gegeneinander zu kämpfen und er wusste, dass sein Verlangen siegen würde. Ein Schauer kroch über seinen Rücken – kurz verspannte er, doch dann ließ das alles plötzlich nach. Eigentlich war Jui nicht der Typ der sich für eine Nacht oder einen einmaligen Akt einließ – doch irgendwann kam ja bekanntlich immer das erste Mal… Tomoyuki schien genau zu spüren was in dem Kleineren vorging, wartete beobachtend ab ohne wirklich von ihm zu lassen. Erst als Jui seine Hände zum Po des anderen schob – was zugegebener Weiße eine unerwartete Reaktion seitens des Sängers war – und er herzhaft hinein zwickte waren wohl alle Zweifel beseitigt. „Frech?“, fragte Tomoyuki leise und erhaschte Juis Ohrläppchen, drehte zärtlich mit den Zähnen daran herum und biss leicht zu, nicht schmerzhaft, aber doch überaus erregend. Der Sänger spürte wie heißes Blut hastig durch seine Venen gepumpt wurde, hörte es förmlich rauschen. Wie in einem Sog fesselte es ihn, machte ihn regelrecht süchtig nach der süßen Pein in der Öffentlichkeit. Erneut wanderte seine Hand zu den Lippen, doch nur ein einziger Finger legte sich darauf, als wollte er ihm so zeigen, dass er sich nicht äußern musste. Federleicht zwang er den Finger zwischen Juis Lippen, die sich bereitwillig öffneten und ihn mit der Zunge empfing. Wie nebensächlich krochen Tomoyukis weiche Lippen nun über seinen Hals und bescherten ihm eine tiefe Gänsehaut. Das Kribbeln auf seiner Haut wollte immer heftiger werden, schien seinen Körper regelrecht zu brechen um endlich freizukommen. Sein Verlangen eroberte sich seinen freien Willen, der sich gerade beachtlich einschränkte, bis er schließlich vollkommen versiegte. Als würde er von weitem zusehen bemerkte Jui, wie der oberste Knopf an seiner Jeans geöffnet wurde, dicht gefolgt von dem zweiten. Innerlich verfluchte er die geschickten Hände, die dazu beitrugen alles ins Abstrakte zu ziehen – war das denn die Wirklichkeit? Oder träumte er das nur? Musste er den unbedingt auf die Liste dieses Perversen geraten? Er wusste nur zu gut wie häufig Tomoyuki seine Betthäschen wechselte – das er jetzt in seine Fänge geraten war erschien ihm regelrecht irreal. Wieso sich gerade Widerspruch anmeldete verstand Jui nicht und er bemühte sich, diesen wieder loszuwerden. Wann bot sich ihm schon einmal eine solche Gelegenheit? Jui beschloss besser gar nicht hinzusehen, auch wenn er sich schon denken konnte, dass er dem Größeren nicht so einfach davon kam. Hin und her gerissen sträubte er sich einerseits gegen das was ihm bevor stand – doch auf der anderen Seite wollte er es unbedingt erleben. Schon allein die räumlichen Umstände reizten ihn fast bis ins Unermessliche. Es erschien ihm so verboten, dass er es immer mehr wollte. Es entging dem Sänger fast, dass seine Hose weiter geöffnet wurde, bis sie von allein etwas tiefer rutschte. Nur wollte Tomoyuki sich darum nicht kümmern. Viel lieber entfernte er den Finger aus Juis Mund um seine Hand unauffällig in der Panty verschwinden zu lassen, um seinen Po nachzufahren. Geschickt verschaffte er sich Platz um den schmalen Eingang, mit dem er noch so einiges vorhatte. Zunächst ließ er einzig den Finger sachte hineindriften, in fast zärtlicher Langsamkeit eroberte er ihn immer weiter, sah von der Seite in das hübsche Gesicht des Sängers, der sichtlich kämpfte keine Töne von sich zu geben. Juis Po reckte sich ihm etwas entgegen, eine stumme Bestätigung für Tomoyuki, dessen andere Hand über seine Brust schlich, ihn eher streichelte als belästigte und sich dem Kleineren ein ganz anderes Bild zeigte als jenes, was er erwartet hatte. Tomoyuki war weder grob noch zu einnehmend – er verstand es den anderen davon zu überzeugen es genauso zu wollen und auch später nicht zu bereuen – wenn nicht gerade eine Beziehung daran hing, was er zugegebener Weiße nicht wissen konnte und sich auch nicht gerade bemühte es herauszufinden, bevor er den anderen von sich überzeugte. In einer wirklich gut laufenden Beziehung hätte er theoretisch gesehen auch keine Change haben dürfen… Plötzlich begriff Jui aber warum der eine oder andere schon an ihm hängen geblieben war. Alles was den Bassisten umgab hatte etwas Verwegenes, Einfaches – Lebensfreude ohne zu lange zu überlegen. Allerdings war das gerade unwichtig für ihn – nicht jetzt, jetzt wollte er einfach nur genießen, sich der Versuchung und dem langen Finger in sich hingeben, ohne Gedanken an das Danach zu verschwenden. Bestätigung bekam er gleich, als Tomoyuki seinen sowieso schon langen Finger in ihn trieb, etwas berührte, was der Sänger schon fast vergessen hatte, das er es besaß. Seine Hände stützten sich Halt suchend an den vorderen Spiegel, sein Kopf sank langsam zurück in den Nacken während er kämpfte seine Lust nicht laut kund zu tun. Erneut wanderten verführerische Lippen über seinen Hals, federleicht und von unglaublicher Zärtlichkeit geprägt. Jui neigte den Kopf etwas zur Seite – unbewusst – doch er wollte mehr davon haben – mehr von ihm. Mehr von dem Mann der ihm das Gefühl gab begehrt zu sein, auch wenn er sich diese Empfindung nicht erklären konnte. Er war doch nur einer von vielen! Es entging dem Sänger fast ausschließlich, als auch ein zweiter geschickter Finger sich durch den Muskelring schob, sich vortastete und ihn wohl genau erkundete, erneut suchte und fand, was Jui kleine Schweißperlen auf die Stirn trieb. Fest zusammengepresste Lippen verrieten das er sich an die Forderung halten wollte still zu sein – auch wenn er dabei schier den Verstand zu verlieren schien. Es reichte – er wollte nicht länger auf die Folter gespannt werden – wenn Tomoyuki ihn wollte dann sollte er ihn auch endlich nehmen! Im Stillen verfluchte er seine Schwäche, die sich so sichtbar auf seinem Körper widerspiegelte und er es nicht einmal verheimlichen konnte. Ganz selbstständig schob er seine Unterhose tiefer, positionierte sich wie vorher und schaute Tomoyuki aus lustvoll glänzenden Augen an. „Mach schon“, säuselte er mit gewissem Nachdruck in der Stimme und er war sicher, der Bassist würde ihn verstehen. Jui blieb also gar nichts anderen übrig als sich an dem Spiegel abzustützen und die Beine so zu spreizen, wie Tomoyuki es ihm vorgab. Dessen Knie drücken seine Beine noch etwas mehr auseinander, sodass er sich schon denken konnte wie das aussehen musste und er wartete nur darauf, dass er sich ihm annehmen würde. Eher zufällig sah Jui erneut in die Spiegelwand, konnte das was er sah nur mit einem Keuchen quittieren. Von allen Seiten konnte er sich sehen, was der andere mit ihm tat, jede Bewegung spiegelte sich wieder und ließ ihn erschaudern. Auch wenn er das eigentlich schon gewusst hatte, schickten sich dennoch hauchzarte Adrenalinblitze durch seinen gesamten Leib. Er konnte es sich einfach nicht erklären, doch von seiner Furcht und der anfänglichen Scheu nichts mehr übrig geblieben. Dieses Bild erschütterte nicht, sondern erregte ihn, ließ ihn unbewusst den Hintern herausstrecken, damit Tomoyuki alles mit ihm tun konnte, wonach ihm der Sinn stand. Seine Neugier ereilte ihn und er wollte genau sehen, was mit ihm geschah und er verfluchte die Konstruktion der Kabine, da an der Türseite kein Spiegel angebracht war. Nur konnte der Sänger sich nicht lange darauf konzentrieren, als sich etwas Hartes tief in ihn bohrte und ihn unkontrolliert aufstöhnen ließ. Im nächsten Moment biss er sich für die Bekundung auch schon auf die Unterlippe – er wollte nicht, dass sie aufflogen, denn dadurch hätte es viel zu schnell ein unbefriedigendes Ende genommen. Ganz abgesehen von der Scham wäre es die Demütigung schlecht hin wenn sie vielleicht auch noch erkannt werden würden – es gehörte nicht in die Öffentlichkeit das ihre Sexualität nicht auf brave junge Frauen ausgerichtet war, sondern sich in ihrem direkten Umfeld fast alle dem „anderen Ufer“ zugewandt hatten. Dass sie es dann sogar untereinander noch miteinander trieben, sollte keiner erfahren – zumindest wenn es nach Jui ging! Es war Jui kaum verständlich wie er es nicht einmal mitbekommen hatte, das Tomoyuki sich die Hose in die Kniekehlen gezogen hatte, seine Finger aus ihm gewichen waren – wie hatte er das denn übersehen können? Er hatte es nicht einmal bemerkt das die langen wohltuenden Finger plötzlich verschwunden waren, so hatte er sich auf seine Freude konzentriert, das gleich etwas ganz anderes in ihm sein würde, wonach er sich viel mehr sehnte. Mit aller Macht versuchte Jui nun seine Laute zu unterdrücken, stöhnte nur gedämpft auf, wenn der Bassist sich in ihn versenkte und nicht unbedingt Rücksicht nahm. Anfänglich von Langsamkeit geprägt, abwartend wie der Sänger reagieren würde, wurde er schneller, intensiver und drängte sich tiefer in ihn hinein, wollte seine Bewegungen von Anfang an nicht unterbrechen. Tomoyuki wusste wohl nur zu gut, was der andere sich wünschte, auch wenn Jui sich nicht erklären konnte, woraus er diese Erkenntnis zog – aber alles was er tat erschien ihm besser als alles andere, was er zuvor erlebt hatte. Gerade blendete er alles aus was nicht mit ihrem Tun zusammen hing und er dankte den Umständen, dass er sich gerade nicht in einer festen Beziehung befand... Ganz anders als Tomoyuki, der gerade unwissend einer anderen Person förmlich das Herz brach. Doch es war ihm mehr als gleichgültig was mit Tooru war – jetzt war er wieder genau der, der er schon so lange Zeit vorgab zu sein: verrucht, pervers und gefühlskalt. Und er liebte jede Sekunde die er so fristen konnte. Mit vor Lust geweiteten Pupillen sah er in den Spiegel, blickte direkt in Juis Gesicht. Er konnte nicht leugnen dass dieser gerade überaus attraktiv aussah. Wie er es schaffte so leise zu bleiben war ihm selbst ein Rätsel. Tomoyuki beugte sich über ihn, stützte sich mit einer Hand neben der des Sängers. Vielleicht hätte er doch besser eine Gaststättentoilette auswählen sollen – dort hätte man zumindest abschließen können und sie mussten nicht jeden Laut der Empfindungen krampfhaft unterdrücken. Allerdings förderten die räumlichen Umstände den Drang hier Sex zu haben ganz gewaltig und Tomoyuki sah keinen Grund weswegen sie jetzt aufhören sollten. Das Jui gerade viel mehr um Körperbeherrschung kämpfte bemerkte er dabei kaum. Er presste die Augen zusammen, konnte es kaum ertragen und es erschien ihn wie ein langer Weg der Folter bis er endlich kommen durfte. Tomoyukis freie Hand eroberte sich von der Hüfte bis unter das Hemd, welches er noch immer trug, streifte über die verschwitze Brust. Als sei es zufällig berührte er eine der kleinen, verhärteten Brustwarzen. „Tomo…“, wisperte der Sänger fast lautlos, konnte weder klar denken noch sonst etwas ausrichten. Tomoyuki schaffte es seine Lippen zu erreichen, küsste sie und verbot damit jegliche Bekundungen, während seine Hand sich einen Weg zwischen Juis Beine bahnte und ihn zu streicheln begannen. Überrascht riss er die Augen auf, sah in ein von Lust gekennzeichnetes Gesicht. Der Anblick ließ ihn erschaudern – angenehm und er fürchtete schon um seine Fassung. Als er seine Erregung umfasste und gemächlich auf und ab glitt, konnte er ein leises Stöhnen nicht mehr unterdrücken. Es passte ihm nicht das er so wirkungslos dastehen musste – er wollte endlich Erlösung! Mit reichlich Mühe drehte er Tomoyuki an einen seitlichen Spiegel, brach den Kuss kurzerhand und begann sich auch gleich gegen ihn zu bewegen. Weit nach vorn gebeugt versuchte er sich irgendwo festzuhalten, fand nur den Spiegel und hinterließ unzählige Spuren, auch wenn er selbst das nicht einmal zur Kenntnis nahm. Blind tasteten seine Finger über die glatte Oberfläche, wollten sich festkrallen, um sich besser gegen Tomoyuki drücken zu können. Dessen Schmunzeln wurde gerade zu einem fiesen Grinsen. Gelassen lehnte er sich an die verspiegelte Wand und sah zu, wie der Sänger sich bemühte. Es gab ein äußerst interessantes, erregendes Bild ab, wie Jui ihn immer wieder empfing und sich so mächtig gegen ihn presste, dass selbst er ein leises Stöhnen nicht mehr zurück halten konnte. Er konnte es sich einfach nicht verbieten die Hände an Juis Seiten zu legen, um ihn etwas leiten zu können. Es erschien Jui, als würde er immer schneller werden, zwang sich hin und wieder um das lange Glied des Bassisten herum zusammen. Immer wieder und in kürzeren Abständen brachte er Tomoyuki dazu mit sich selbst im Konflikt zu stehen und er es kaum verhindern konnte seinen Gefallen für dieses Spiel laut zur Schau zu stellen. In regelrechter Hast geprägt zermürbte Jui seine Unterlippe, schmeckte sein eigenes Blut als er doch zu fest zu biss – nur wollte ihn das nicht ablenken. Er wollte jetzt kommen – nicht erst wenn Tomoyuki sich dazu hinreißen ließ sich nach Kräften in ihn zu rammen. Lieber ergriff er selbst die Initiative und holte sich was er brauchte, um zum finalen Höhepunkt zu kommen und all seine körperliche Energie in eine eher unabsichtliche Verengung zu stecken. Gemindertes Keuchen, der Kontakt zu schweißnasser Haut ließen all sein Verlangen erblühen, brachten den so schon übervollen Pott zum Überschwappen und all das, was bis gerade eben noch ein einfacher Akt gewesen war zu eine unbeschreiblichen Blüte der Lust werden, die für beide nicht minder ausfiel und deren sonst menschliches Denken still legte. Die heiße Substanz tief in dem Sänger, der das kaum noch zur Kenntnis nahm und sich selbst teils auf den Boden und an die Wand entledigt hatte. Doch es war ihm egal – jetzt zählten nur das tiefe Prickeln, der rasche Herzschlag und die Welle der Befriedigung, die ihn noch immer fern von der Realität hielt. Wie aus der Ferne vernahm er Tomoyukis Aufkeuchen welches ihm erst wirklich zeigte, was geschehen war. Nichts um Jui herum schien gerade von Bedeutung zu sein, nicht einmal Tomoyuki, der ausgelaugt an dem Spiegel lehnte, die Augen geschlossen hielt und seinen Rausch bis auf das Letzte auskostete, anscheinend mit keiner Faser daran dachte sofort das Weite zu suchen. Jui glitt sachte auf den Boden, sog gierig die Luft ein und flutete seine trockenen Lungen mit Sauerstoff. Viel zu schnell verflog das Gefühl der Glückseeligkeit. Ein zaghafter Blick zu dem Bassisten, ein sanftes Greifen nach dessen Hand, begleitet von dem leichten Druck, mit dem er ihn neben sich zog. Auch wenn er es weder erwartete noch wollte – Liebe würde zwischen ihnen niemals entstehen – und es war gut so. Dennoch aber wollte er die menschliche Nähe, den warmen Körper nicht gleich gehen lassen. Tomoyuki ließ es zu, wehrte sich nicht gegen ihn und legte seinen Arm um Jui. Lange hatte er nicht gebraucht um wieder zu klarem Verstand zu kommen. Seidig zog er Jui zu sich, küsste ihn noch einmal und ließ das was sie getan hatten gebührend ausklingen. Federleicht umtanzten ihre Zungen einander, spielten ein reizvolles Spiel miteinander, doch auch dieses nahm schließlich ein Ende. Mit einem Lächeln erhob Tomoyuki sich, zog sich an und richtete kurz ein paar wirre Strähnen, die sein Aussehen noch etwas verwegener gemacht hatten. „Wie lange willst du da noch hocken?“, fragte Tomoyuki und blickte auf ihn hinab. Jui ertappte sich dabei, wie er ihn angestarrt hatte – irgendetwas faszinierte ihn an ihm, auch wenn er nicht recht wusste, was es genau war. Kurz strich er sich die Haare zurück. Auch wenn er so gar keine Lust hatte sich in irgendeiner Art zu bewegen, stand er doch auf um sich selbst wieder einigermaßen herzurichten. „Wir sollten das wiederholen“, meinte er keck und drehte sich zu ihm herum. Die fast schwarzen Augen richteten sich wieder auf ihn – ein verspielter Glanz lag ihnen, den er aber kaum deuten konnte. „Vielleicht bietet sich eine Gelegenheit.“ Mehr sagte er dazu nicht mehr, denn er wusste genau, dass es eigentlich kein zweites Mal geben durfte. Gemeinsam verließen sie zuerst die Kabine und dann das Geschäft, ignorierten Blicke, die ihnen zugeworfen worden, auch wenn keiner wissen konnte, was sie dort getrieben hatten. Zumindest hofften sie das. „Wir sehen uns“, flötete Jui und drückte Tomoyuki einen Kuss auf die Wange, um ihm dann zuzuzwinkern. Dann verschwand er ohne sich noch einmal umzudrehen. Für den Moment sah Tomoyuki ihm nach, philosophierte über seine Gründe und warum er Jui so nah an sich heran gelassen hatte. Doch mit einem leichten Schulterzucken verwarf er den Gedanken und begab sich zurück zu dem Gebäude, in dem sich der Rest seiner Band aufhielt. Er konnte nicht einfach nach Hause gehen – die Proben und Aufnahmen verlangten nach seiner Teilnahme. Auf dem Weg ließ Tomoyuki sich genügend Zeit, verbrachte auch draußen noch eine Weile und rauchte in Gedanken versunken eine Zigarette nach der anderen. Er bekam es nicht einmal mit das es dunkel wurde. Nach einer halben Ewigkeit erst ging er hinein, wollte nur noch sein Zimmer aufsuchen und sich ins Bett werfen um auszuschlafen. Doch dann fand er in seinem Bett aber jemanden vor, den er nicht erwartet hatte – Tooru. Er lag auf der Seite, hatte sich in eines der Kissen gekuschelt und war bereits eingeschlafen. Die Bettdecke reichte gerade so über seine Schultern, verhüllten, dass er gänzlich nackt war. Tomoyuki lehnte sich lächeln in den Türrahmen, betrachtete seinen Liebsten, der dort so seelisch schlief und einen ganz unbekümmerten Eindruck erweckte. Gleichzeitig besann er sich aber auch auf das, was er angerichtet hatte. Er war Tooru untreu gewesen, auch wenn er es sich fest vorgenommen hatte, nicht fremdzugehen. Und doch war es passiert! Er zermarterte sich das Hirn – wie nur war es soweit gekommen, das er diese Change so einfach ergriffen hatte? Wie hatte er das, was er für den Drummer empfand, nur so leichtfertig vergessen können? War das einfach nur Dummheit? Ein schwerer Seufzer stahl sich durch Tomoyukis Lippen, veranlasste ihn den Blick zu senken. Er begriff sein Handeln selbst nicht. Vielleicht sollte er Tooru doch besser von sich weisen, um ihm das Schlimmste zu ersparen. Irgendwann würde er ihn schon vergessen… tbc. Kapitel 9: ----------- 9. Kapitel Die nächsten Tage verliefen in gewohnter Beschaulichkeit – Aufnahmen für ein neues Werk der Band, an dem alle fünf Mitgliedern ehrgeizig und emsig arbeiteten und somit kaum Zeit für Zärtlichkeiten oder Ähnliches blieb – eine gelungene Möglichkeit für Tomoyuki Abstand zu halten. Kein Tag verging an dem er nicht über die Geschehnisse nachdachte – auch über Tooru und den Wirrwarr seiner Gedanken, die ihm seit dem Vorfall Steine in den Weg warfen. Ihre Zukunft schien ungewiss und der Bassist wusste nur zu gut was er angerichtet hatte. Betrug war etwas, was niemals ungestraft oder ohne Folgen blieb. Tooru war kein Unmensch doch für dieses Vergehen würde er eine sicherlich nicht milde Strafe aussuchen. Zunächst aber hatte er doch mit Tooru gesprochen, hatte ihn deutlich gemacht, dass er für die nächsten Tage Zeit brauchte – um sich selbst, seine Gefühle und sein Leben zu ordnen – oder um zu beschließen, was er eigentlich wollte. Leugnen konnte er nicht, dass der Drummer ihm weitaus mehr bedeutete, als er sich eingestehen wollte – doch Liebe? Handelte es sich dabei wirklich um ein derart inniges Gefühl, welches keinerlei Regeln unterworfen und den puren Emotionen erlegen war? Gab es so was tatsächlich noch einmal in seinem Leben? Meisterlich schaffte er es auch an diesem Tage wieder einmal sich in selbst geschaffene Probleme hinein zu manövrieren, doch seine irren Denkweisen ließen nichts anderes zu. Nur zu gut besann er sich auf seine düstere Vergangenheit, die er schon längst weggeschlossen geglaubt hatte. Bisher hatte er die unwirkliche Entwicklung seines Liebeslebens als einen dummen Zufall angesehen, nur wurde ihm allmählich viel zu deutlich bewusst, dass nicht Tooru der Auslöser für das Chaos in seinem Leben war. Die Erfahrungen brachen wie ein gigantischer Wasserfall über ihn herein, zogen ihn in einen Strudel aus irrealen Gedanken, die er weder ordnen noch verstehen konnte. Nichts um Tomoyuki herum schien noch von Bedeutung zu sein und er verlor sich in seinem Selbstmitleid und der endgültigen Hoffnungslosigkeit all seine Probleme auf die richtigen Bahnen zu lenken. Der schlanke Bassist hatte sich in eine Ecke zurückgezogen, in der er bis zu diesem Zeitpunkt unbesucht geblieben war. In seinem Kopf kreisten die Denkströme einzig um dieses Thema, verschafften ihm unbeschreiblich starke Kopfschmerzen, die er einfach nicht mehr von sich weisen konnte. Der Grund für die Flucht in ein neues Leben, welches er so glorreich vorgaukelte und es mittlerweile niemanden mehr gab, der an ihm und seinem aufreißerischem Wesen zweifelte, war einzig in seiner Vergangenheit zu suchen, die in ihrer Wirkung wohl nie wirklich abgeklungen war. Zeitweise hatte er sich dieses nahezu perfekte Leben sogar selbst abgenommen und es erschütterte selbst ihn wie gut er andere Menschen belügen konnte. War Tomoyuki denn wirklich nur ein guter Schauspieler, der sich selbst über Jahre hinweg eine falsche Persönlichkeit vorheucheln konnte? Gedankenverloren spielte er an einer Kette herum, ließ die Finger über das kühle Material gleiten und überdachte die Situation, in die er sich hinein geleitet hatte. Ein Netz aus Lügen kristallisierte sich heraus, in dem er sich lange Zeit sehr wohl gefühlt hatte und er verstand, dass selbst sein Leben einer stetigen Veränderung unterworfen war und seine sonst so harte Schale etwas ganz zartes und zerbrechliches hütete – auch wenn Tomoyuki kaum glauben konnte, dass es dieses „Ding“ wirklich gab. Die Fassade wollte lediglich immer mehr brechen, der Boden unter seinen Füßen gab nach und schien ihn verschlingen zu wollen und das finstere Loch seiner Verdammnis wollte einfach kein Ende nehmen. Regelrecht panisch schüttelte er den Gedanken daran ab – das Chaos dieser Rückblende sollte nicht wieder neu aufleben – ein Grund mehr warum Tooru davon nichts erfahren sollte. Er wollte nicht wie ein verängstigtes Kind behandelt werden – und er traute es dem Drummer vollkommen zu , dass er ihm eine Szene machen würde. Dennoch aber war Tomoyuki vollkommen hin und her gerissen – Tooru ganz von sich zu schieben war nicht die Lösung, die er anstreben wollte – nicht mehr, auch wenn er das am Anfang noch gewollt hatte. Abgesehen von dem Fehltritt mit Jui stand nichts zwischen ihnen – bisher war ihm die Beziehung doch recht angenehm aufgefallen. Dass sich in ihm etwas verzweifelt wehrte, konnte er kaum verstehen – glücklich sein, ein Gedanke der ihn auf merkwürdige Art erschaudern ließ. Toorus Gesicht erschien vor ihm, sein zartes Lächeln und die Art wie er ihn behandelte. Eine gewisse Leichtigkeit umgab den Jüngeren – egal was er tat, immer wirkte er unbeschwert – wie lange Tomoyuki diesen Zustand allerdings noch aufrechterhalten konnte war ungewiss. Lag die Lösung vielleicht genau vor ihm? Sollte er sich einfach fallen lassen und sich dem Drummer hingeben? War das sein persönliches Endziel? Die Wahrheit über den Ausrutscher der vergangenen Tage konnte er nicht verschweigen und ihm wurde schmerzhaft bewusst, wie wichtig ihm Tooru eigentlich war. Hatte Tomoyuki sich getäuscht? War Tooru vielleicht viel mehr als nur ein Gefährte, der ihn für eine begrenzte Dauer begleitete? War er vielleicht derjenige, dem er sich vollkommen anvertrauen konnte? Dieser Gedanke beschäftigte ihn deutlicher als er es anfangs geahnt hatte. Ein Seufzer stahl sich durch die vollen Lippen. Langsam ließ Tomoyuki den Kopf in den Nacken wandern – schloss dabei die Augen in gewohnter Ruhe. Er kam zu keinem vernünftigen Schluss – außer dass er alles beichten und hoffen sollte, dass der Drummer ihn nicht gänzlich aus seinem Leben verbannen würde. Die leisen Schritte, die eine Person an ihm vorüber trugen und plötzlich stoppten, realisierte er dabei kaum – erst seine Stimme ließ Tomoyuki aus der Trance erwachen. „Tomoyuki?“ Toorus Augen weiteten sich in Neugier als er seinen Bandkollegen in so nachdenklicher Pose vorfand, bei welcher er zuvor niemals Zeuge geworden war. Langsam richtete der Bassist sich auf und strich sich ein paar der wirren, brünetten Strähnen aus der Stirn, um sein Gegenüber anschließen eingehend zu mustern. In Toorus Kopf kreisten die Gedanken stetig umher und er war ihm nicht entgangen, wie still es um den Bassisten geworden war. Wachsam achtete er auf das, was Tomoyuki tat – oder viel mehr nicht tat. Seltsam ruhig war es um ihn herum geworden und Tooru konnte sich gerade zu denken, dass etwas passiert sein musste – auch wenn er den tatsächlichen Ursprung gänzlich ausschloss. „So alleine?“, fragte die sanfte Stimme den Größeren, der den Blick noch immer auf ihn gerichtet hielt. „Scheint so“, erwiderte Tomoyuki nur und erhoffte sich ein baldiges Verschwinden des Anderen, nur ging dieser schon auf ihn zu und näherte sich ihm vorsichtig an. Es schien nicht von Nachteilen belastet zu sein so mit ihm umzugehen, denn Tomoyukis Ansicht gegenüber körperlicher Nähe war in letzter Zeit eine ganz Andere. Tooru ließ sich neben ihm nieder, hielt aber einen gewissen Abstand zu ihm – schließlich hatte Tomoyuki diesen auch eingefordert. Der Bassist konnte sich wahrscheinlich nicht einmal ansatzweise vorstellen wie neugierig er Tooru mit seinem Verhalten machte und der Abstand, den er halten musste ihm nicht wirklich angenehm war. Tomoyuki distanzierte sich – das sah wohl selbst ein Blinder. Allerdings war Tooru nicht bereit dazu ihn so einfach aufzugeben – geschweige dem ihn mit diesen kargen Worten davon kommen zu lassen. Er wartete ab – sprach keine einzige Silbe aus. Nicht einmal ihre Blicke begegneten sich, keine Berührungen, die sie sonst für so sinnliche Momente miteinander verband. „Schweig dich ruhig aus – irgendwann musst du doch den Mund auf machen.“ Tomoyuki horchte auf und sein Augenmerk wanderte zu dem Kleineren. Ihre Blicke trafen sich und dem Bassisten wurde durchaus bewusst, dass er Tooru unterschätzt hatte. Er war weder naiv noch dumm genug zu glauben, dass alles in bester Ordnung sei oder sein Problem die Veränderung durch eine Beziehung war. Ein weiterer Seufzer entkam dem Bassisten und ein verschnitztes Lächeln umgarnte seine vollen Lippen. „Du hast recht“, gab er es zu und schaute ihn aus sanften, dunklen Augen heraus an – ein Zeichen für Tooru, dass er sich ihm vielleicht doch nähern durfte. „Darf ich?“, versicherte Tooru sich dennoch, bekam als Antwort ein leises, zustimmendes Summen. Mit beobachtender Leichtigkeit näherte er sich Tomoyuki und schob die Hände um ihn, bis er ihn vollkommen eingefangen und in eine Umarmung geschlossen hatte. Erschreckend wurde dem Größeren bewusst, dass er Toorus Anwesenheit sehr wohl genoss und er hinterfragte tatsächlich, was ihn zu Jui getrieben hatte. „Es tut mir leid…“, flüsterte er dem groß gewachsenen Bassisten zu, hielt seine Stimme dabei regelrecht unterwürfig – in der Hoffung ihn nach Möglichkeit nicht wieder zur Raserei zur treiben. Er konnte nicht erahnen, dass die Entschuldigung über ihre Streitereien nicht im Geringsten von Bedeutung war und Tomoyuki brauchte einen Moment bis er etwas mit den Worten anfangen könnte. Tooru machte sich selbst dafür verantwortlich und schien die Schuld bei sich zu suchen, dass Tomoyuki so still und abweisend geworden war. Nur brachte Tomoyuki nicht ein einziges Wort über die vollen Lippen, zupfte mit den Zähnen nervös an dem silbernen Ring in seiner Unterlippe. Er war es, der sich zu entschuldigen hatte – und nicht Tooru. Doch wie sollte er ihm genau diesen Punkt möglichst schonend beibringend? „Schon gut…“, meinte er endlich und legte müde einen Arm um den Körper des Drummers, pfählte sein Herz dabei aber selbst mit einem viel zu großem Pflock. Toorus dunkle Augen richteten sich auf ihn, funkelten in gewohnter Zuneigung – und genau das steigerte Tomoyukis Schuldgefühle ins Unermessliche. Genau in dem Moment näherte Tooru sich ihm sachte an, wollte ihn küssen und die Auseinandersetzung vergessen – Tomoyuki aber dreht den Kopf weg. „Ich hatte Sex mit Jui – letzte Woche“, gestand er und spürte wie sich die Schlinge um seinen Hals für einen kurzen Atemzug lockerte – die Gewissheit besaß er dennoch schmerzlich genau, dass genau diese ihn sein Weiterleben kosten könnte. Verwirrung blitzte in Toorus Augen auf, eine argwöhnische Musterung, als wüsste er nicht, ob er dem Geständnis Glauben schenken sollte oder es sich nur um einen schlechten Scherz handelte oder er sich gar verhört hatte. „Du hast was?“, brach es schließlich aus Tooru heraus und in seiner Stimme klang der Unmut förmlich mit. Hektisch löste er sich von dem Anderen, als sei er in den letzten Minuten ein vollkommen anderer Mensch geworden, den er weder kannte oder kennen lernen wollte. Tomoyuki setzte sich ebenfalls auf, senkte widerwillig den Blick, als sei es ihm unangenehm darüber zu sprechen – was sonst ganz und gar nicht der Fall war und es fast schon aufgesetzt wirkte. „Tomoyuki!“ Befehlend herrschte der Drummer ihn an und als der Andere tatsächlich den Kopf hob und ihn zögernd ansah, schickte sich ein eisiger Schauer über seinen Rücken. Der sonst so sanfte Ausdruck war einem durchdringendem Blick gewichen. Auf seiner Stirn zeichneten sich boshafte Falten ab und die Brauen waren scharf zueinander gezogen. Ein dumpfes Glühen schimmerte in den dunklen Augen. Eine derart knisternde Stimmung hatte Tomoyuki in dieser Art noch nie wahrgenommen. „Du… Du kannst es nicht lassen!“ Tooru war kurz davor ihm an die Gurgel zu gehen. Vor seinem inneren Auge baute sich ganz deutlich eine Vorstellung zusammen, die er niemals sehen wollte. Tomoyuki mit einem anderen. Juis schlanker Körper, wie er sich an Tomoyuki schmiegte und ihn zu sich heran lockte. Verheißungsvolle Blicke, die keinem anderen gehören sollten und dem bandfremden Sänger jedoch zuteil geworden waren. Tooru wusste nicht ob er wütend, verzweifelt oder traurig sein sollte – wahrscheinlich war es ein Cocktail aus eben diesen Punkten, die gerade seine Gefühlswelt bestimmten. Wie nur hatte er ernsthaft glauben können, dass Tomoyuki ausgerechnet ihm treu sein sollte?! Wenn er es selbst nicht zu spüren bekommen hätte wäre er nie auf die Idee gekommen, dass ihm sein Leben derartige Streiche spielen würde. „Es tut mir leid…“, bat eine ehrliche, wenn auch leise Stimme, doch dafür hatte Tooru seinen Sinn gerade verloren und war auch nicht dazu bereit sich auf Mitleid oder Vergebung zu konzentrieren. „Es tut dir leid?“ Am liebsten hätte Tooru ihm ins Gesicht gespuckt, ihn gewürgt und geschüttelt bis er sich für seine Taten mehr als nur schämen oder sie bereuen würde! „Und ich habe ernsthaft geglaubt…“ Die Stimme brach Tooru weg – auch wenn dies eher ein Zeugnis seiner grenzenlosen Wut war. In seinem Kopf drehten sich die Emotionen einem Karussell ähnlich – nach seiner Annahme war Tomoyuki auf dem besten Weg gewesen etwas wie Liebe zu empfinden – doch da hatte er sich wohl mehr als nur gewaltig geirrt. „Wieso tust du das?“ Allmählich konnte er die sich anstauende Verzweiflung nicht mehr im Zaum halten – und im Verbergen seiner Gefühle war er noch nie wirklich gut gewesen. Er würde sich nicht vor ihm niederwerfen und wie ein hysterisches Kind in Tränen ausbrechen – doch er wusste welche Konsequenzen er daraus zu ziehen hatte. „Macht es Spaß auf Gefühlen herumzutreten?“, fragte Tooru leise und wusste dabei genau wie zerbrechlich er wirken musste und er hatte Mühe keine Szenarien zu entwickeln, die Tomoyuki vollkommen abschrecken würden. Er verstand in dem Moment genau was Wataru gefühlt hatte, als er der Betrogene gewesen war und dem Chaos in seinem Herzen freien Lauf gelassen hatte. „Tooru – mir ist klar, dass das falsch war und es tut mir ehrlich leid.“ „Das ist schön für dich“, erklärte Tooru mit merkwürdiger Ruhe in der Stimme und genau zu diesem Zeitpunkt erkannte er deutlicher als alles andere was er zutun hatte. Er würde nicht aufgeben – genauso wenig sofort verzeihen – dafür hatte Tomoyuki seinen Stolz zu sehr gekränkt – und eben diese Rolle hatte er zu spielen, wenn er Tomoyuki vollkommen für sich gewinnen wollte. Tooru erkannte, dass Tomoyuki sich selbst einen wunden Punkt geschaffen hatte – denn er bereute und daraus auch kein Hehl machte. Seine Vorstellung, wie er den Bassisten mit seinen eigenen Waffen schlagen konnte, war durchaus riskant – allerdings war Tooru gewillt diesen Schritt zu wagen. Tomoyuki würde schon noch erfahren was er mit seiner Tat falsch gemacht hatte – vielleicht schaffte er es ja so an dieses dubiose Geheimnis heran zu kommen und Tomoyuki soweit gefügt zu machen, das er ihm wirklich die Treue halten würde. Tomoyuki fühlte sich allerdings gerade deutlich unwohl – zum ersten Mal konnte er mit dem Stillschweigen absolut nichts anfangen und erwartete regelrecht, dass es aus dem Kleineren heraussprudelte. Er nahm unentwegt an, dass Tooru ihm verzeihen würde – so besann er sich doch noch sehr gut darauf, wie er ihm seine Liebe bedeutend gemacht hatte – er würde ihn doch nicht wirklich mit Gleichgültigkeit strafen, oder? Genau das Gegenteil wurde Tomoyuki bewusst als Tooru sich erhob und ihm einen missachtenden Blick zuwarf. „Wie du willst – ich kann dich nicht zwingen“, erklärte er ruhig und hatte seine Fassung wieder zurück – so leicht würde er Tomoyuki nicht gewinnen lassen. „Und was heißt das jetzt?“ „Wonach sieht es denn aus?“ Eine ungewohnte Härte lag in Toorus Stimme, die so gar nicht zu ihm passen wollte. „Glaubst du ernsthaft, dass mir das egal ist? Wir sind zusammen – falls du das vergessen haben solltest! Wenn ich dir schon nicht reiche, dann sei so ehrlich und beende es oder mach mir keine Hoffnungen!“ Tooru erkläre geradezu gelassen wie er seinen Standpunkt sah, schob dabei seinen Schmerz, den er sehr wohl empfand von sich weg. „Tooru, du verstehst mich nicht…“ „Ich verstehe dich sehr wohl“, fiel der Drummer ihm ins Wort. Er würde es nicht zulassen, dass Tomoyuki auch nur die Gelegenheit bekam, ihn wieder so leichtfertig um den Finger zu wickeln – denn die Fähigkeit dazu besaß er und Tooru war bewusst, wie wenig er sich ihm gegenüber wehren konnte. „Komm erst mal klar – so will ich keine Beziehung mit dir.“ Tomoyuki klappte die Kinnlade herunter und eine verräterische Blässe legte sich auf sein Gesicht. Er begriff, wie ernst es Tooru war und dass er schleunigst etwas unternehmen musste, wenn er den Jüngeren nicht vollkommen verlieren wollte. Widerwillen eroberte ihn, sein Stolz, den er einfach nicht über Bord werfen konnte – auf der anderen Seite sein bestehendes Verlangen sich Tooru hinzugeben und einfach zuzulassen, was er sich insgeheim wünschte. „Moment!“ Gerade als Tooru sich umdrehen und gehen wollte, hielt ihn eine Hand zurück, die sich fast panisch um sein Handgelenk schloss, doch als er sich umwand stellte er einen ganz anderen Ausdruck in Tomoyukis Augen fest – Zorn. „Glaubst du wirklich, dass du mich über Wochen und Monate mit deiner Anhänglichkeit quälen kannst und dann so leicht aus der Nummer heraus kommst?“ Toorus ohnehin schon große Augen weiteten sich merklich, bis er seine Hand befreite und Tomoyuki abschüttelte. „Es liegt doch nicht an mir! Ich bin nicht bereit, damit leben zu müssen ständig von dir betrogen zu werden. Also entscheide dich endlich!“ Mir diesen Worten war es wieder einmal der Drummer, der den Anderen stehen ließ und eher flüchtete, als sich an ihm zu rächen. Er wollte Tomoyuki endlich für sich allein haben und es schmerzte ihn, dass er ihm die Treue nicht halten konnte. Vielleicht war es wirklich an der Zeit etwas nachzuhelfen – und ein guter Anfang war gelegt. Tomoyuki würde schon noch früh genug erkennen was er wirklich wollte. Es war also nur eine Frage der Zeit und der nötigen Hilfsmittel, bis sie einander vollkommen vertrauen konnten… ~~~~~***~~~~~ „Und was machst du?“ „Das weiß ich noch nicht. Aber sicherlich nicht aufhören.“ Sachte streichelte ein Lächeln über Rikus Lippen, wobei sich die silbernen Piercings ein wenig zu den Mundwinkeln neigten. Seltsamerweise sah er trotz der dunklen Sonnenbrille und dem herben Schmuck an den Lippen unglaublich sanftmütig aus – und genauso schien er zu sein. Es war das erste Mal nach der Trennung – aber Wataru traf sich wieder mit anderen Männern. Dass es sich dabei ausgerechnet um den hübschen Sänger der Band Phantasmagoria handelte, störte ihn dabei aber keines Wegs. Eigentlich war es eher unverbindlich – kein Date oder ähnliche Dinge, bei denen er sich Chancen ausrechnete, doch es tat gut wieder so frei zu sein und das Leben in vollen Zügen zu genießen. Viele Tage hatte er damit verbracht über die letzten Gespräche zu philosophieren, sich seine eigenen Fehler einzugestehen um schlussendlich zu begreifen, dass er sehr wohl auch allein zu recht kam. Tooru hatte ihn verletzt – viel mehr noch. Die Verzweiflung hatte ihn fast um den Verstand gebracht und es war ihm nicht nur einmal in den Sinn gekommen sich aufzugeben. Ihm war aber genauso schnell bewusst geworden, dass Liebeskummer etwas Vergängliches war und er das Schlimmste wohl schon sehr gut überstanden hatte. Und jetzt? Jetzt saß er einem ganz anderen gegenüber und empfand seine Anwesenheit als sehr angenehm. Ein derart ungezwungenes Treffen lockerte Watarus Stimmung weiter auf, denn der üble Nebengeschmack eines Pärchens in seinem unmittelbaren Umfeld war längst nicht verflogen. Immer wieder erinnerte er sich dann an seine Zeit mit Tooru zurück – auch wenn ihm das schon längst nicht mehr als so schmerzhaft erschien. Selbst wenn er es versuchen würde ihn zu vergessen – abstreiten konnte er es nicht, dass Tooru seine erste große Liebe gewesen war. „Und bei euch?“, riss Rikus melodische Stimme ihn aus den Gedanken. Die dunklen Augen waren direkt auf ihn gerichtet – selbst die Sonnenbrille konnte das dunkle Braun seiner Iriden nicht verschleiern. „Wir nehmen zurzeit auf… Die Verhältnisse sind etwas… gespannt - möchte man meinen.“ Neugierig und mit einem gewissen fragenden Ausdruck blicke Riku ihn an. „Wie meinst du das?“ Doch Wataru winkte schon ab. „Das Übliche eben – Beziehungskram…“ Damit wollte er es eigentlich auch schon belassen – für weitere Ausführungen war er einfach noch nicht bereit. „Hör mir auf…“ Riku schüttelte unentwegt den Kopf – genau von derartigen Problemen konnte auch er ein Lied singen – wenn man es genau betrachtete tat er dies von Zeit zu Zeit auch. „Beziehungen sind Gift für eine Band – das hab ich bei uns erst erleben müssen. Hätten Jun und Iori sich im Griff, hätten wir vielleicht nicht aufhören müssen.“ „Das war der Auslöser?“ Etwas ungläubig zog Wataru die Brauen in die Höhe. „Teilweise“, meinte der andere Sänger und lehnte sich zurück. Die Hände verschwanden in die Taschen an seiner Hose – für den Augenblick schien er zu überlegen, ob er Wataru einweihen sollte. „Du kennst das ja… Die üblichen Probleme, die Paare gern mal haben – dann mischt sich ein anderer ein und schon ist das Chaos perfekt.“ Er schüttelte den Kopf und entbehrte einen langgezogenen Seufzer. „Sind die beiden noch zusammen?“, wollte Wataru eher ganz nebenbei wissen und wäre über jeder Art der Beantwortung wohl nicht wirklich beeindruckt gewesen. „Jun und Iori?“, fragte Riku und riss die Augen auf. „Die würden sich auf der Straße nicht einmal Hallo sagen!“ Für ihn war es unwahrscheinlich seltsam gewesen als er erkannt hatte wie die beiden sich aus dem Weg gingen. Trotz das sie für so lange Zeit Freunde und anschließend ein Paar gewesen waren. Mitansehen zu müssen, wie ausgerechnet diese beiden Menschen sich so missachteten, stellte für ihn ein sehr unrealistisches Bild dar. „Ist das eigentlich normal das Bandmitglieder wegen Gefühlen verrückt spielen?“, wollte Wataru wissen, denn in seiner Band lief es nicht wesentlich anders – er selbst war das beste Beispiel für völlig Kopfloses Verhalten. „Anscheinend.“ Hell lachte der Ältere der beiden. „Jedenfalls… Hätte ich lieber eine Band mit heterosexuellen Mitgliedern. Von dem ganzen Gesäusel wird mir irgendwann noch schlecht“, meinte Riku mit einem müden Lächeln, „Da kannst du nach dem derzeitigen Stand wohl lange suchen. So was ist in den Kreisen doch sehr selten geworden – vor allem bei UnderCode“ Mit einem Seufzer bestätigte Riku die Worte, die sein gegenüber gerade gesprochen hatte. „Du wirst Recht haben…“ Eine bedrückende Stille breitete sich aus und Wataru spürte wie ihn die Nervosität heimsuchte. „Und du? Single?“, fragte er mehr oder weniger aus dem Grund um das Gespräch am Leben zu erhalten, auch wenn er das Thema lieber ruhen lassen wollte. Sie kannten einander eigentlich nicht gut genug um mehr oder weniger intime Gespräche zu führen. „Sicherlich – wenn du es fragst“, schmunzelte Riku und gab einen Impuls für etwas vollkommen Neues. Interessiert blickte der andere Sänger ihn an. „Soso… und wenn es ein anderer fragt?“ „Dann kommt es auf diesen dubiosen anderen an.“ Wataru verstand nicht warum Riku das Gespräch so umleitete – doch es gefiel ihm. Er lehnte sich etwas zurück und musterte den anderen Sänger eingehend. Es war seltsam das ihr Gespräch sie zu diesem Thema geführt hatte – anscheinend verfolgte es Wataru geradezu auf dem Fuß. Trotz allem aber verbrachten sie einen ganz gewöhnlichen Nachmittag miteinander, bis sich ihre Wege dann doch wieder trennten – doch Wataru war sicher, dass dies nicht das letzte Treffen gewesen sein würde… tbc. Kapitel 10: ------------ 10. Kapitel In einer vorsichtigen Bewegung schob Tooru eine der Trommeln ein Stück weiter nach vorn. Noch einmal nahm er auf dem Hocker platz und testete sämtliche Trommeln und Becken, ob sie die richtigen Positionen hatten. Er zog sich zurück – zurück von den Anderen und seinen Gedanken, um sich in die Arbeit zu vertiefen und die ernüchternde Welt hinter sich zu lassen. Er brauchte die Zeit, in der er zu sich selbst finden konnte. Tomoyuki ließ er dabei schweren Herzens allein zurück und schenkte ihm keinerlei sichtbare Aufmerksamkeit. Gedankenverloren huschte sein Blick über ein paar Notenzeilen – ein neuer Song, den er endlich durchspielen wollte – allein. Ohne den Rest der Band. Es war seltsam, dass er seit diesem Tag der Offenbarung ein gewisses Interesse hegte für sich zu bleiben und niemand Anderen teilhaben zu lassen. Er beobachtete nur noch – nahm wahr wie die Welt sich um ihn herum weiter drehte, während seine eigene vollkommen dem Stillstand erlegen war. Er überdachte die letzten Tage, an denen er kaum den Mund aufbekommen hatte und auch den anderen Bandmitgliedern aufgefallen war, dass etwas gewaltig schief lief. Wo war das muntere Energiebündel geblieben, welches an allen Dingen Freude empfand und seine Mitmenschen mit bester Laune überhäufte? Selbst Yuusuke und Hiroaki war dies aufgefallen, die seit geraumer Zeit kaum noch Augen für etwas Anderes als einander hatten. Sie bei den Proben für länger als 2 Minuten zu trennen war kaum noch möglich – ein weiterer Stich in Toorus Herz. Er sehnte sich nach Tomoyuki, auch wenn er wusste, dass er hart bleiben musste und seine Gefühle zurückzustecken, wenn er wirklich in den Genuss von Treue kommen wollte. Würde Tomoyuki überhaupt irgendwann begreifen, was Tooru ihm damit sagen wollte? War es nicht nur eine zärtliche Hilfestellung, die dem Bassisten zur Erkenntnis führen sollte? Tooru war nicht sicher, ob ihn diese Methode ans Ziel führen würde. Langsam zweifelte er daran, ob Tomoyuki jemals diesen Zustand der Erkenntnis erreichen würde – oder hatte er ihn schon vergessen? War Tooru vielleicht gar nicht so wichtig für den Anderen, wie er es teilweise annahm? War er nur ein Spielball, wie viele es auch vor ihm schon gewesen waren? Es war ihm unmöglich diese Frage zu beantworten – woher sollte er auch wissen wie Tomoyuki seine früheren Bettgeschichten behandelt hatte? War er genauso mit ihnen umgegangen? Oder war er vielleicht doch etwas Besonderes? „Blödsinn…“, nuschelte Tooru nur und schüttelte den Kopf. Sein Wunsch nach ehrlicher Zuneigung seitens Tomoyuki blieb weiterhin unerfüllt. Der Ältere hatte sich zurückgezogen – ebenso wie Tooru, doch ob sie ähnliche Gedanken und Gefühle hegten, war ungewiss. Gerade verhielten sie sich wohl eher wie sture Böcke, die nicht gewillt waren, den ersten Schritt zu tun. „Blödsinn?“ Eine weitere Stimme erfüllte den Raum – eine bekannte und sehr vertraute Stimme – Wataru. Der Sänger hatte den Raum so eben betreten und begegnete ihm mit einem Lächeln. Mit einem Stapel Notenblätter unter dem Arm, war er auf dem Weg zur Couch, um sich dort nieder zu lassen und die Blätter beiseite zu legen. Tooru sah zu ihm – jedoch ohne irgendeine menschenähnliche Reaktion zu zeigen. Sein Starren musste sicherlich ziemlich unbeholfen aussehen. „Ich… war nur in Gedanken“, gab er die kleinlaute Antwort ab und blickte wieder zu den Noten, die er unter Beschlag genommen hatte. „Tomo?“ „Was ist mit ihm?“ Die Frage glitt etwas zu heftig über seine Lippen, weswegen Watarus Brauen zögerlich in die Höhe wanderten und er genau wusste, dass er mit seiner Vermutung ins Schwarze getroffen haben musste. „Das wollte ich von dir wissen.“ „Ich glaube kaum, dass du das wissen willst.“ „So? Darf ich mich nicht für den Glück interessieren?“ Ein seichtes Lächeln begleitete den Sänger und Tooru erkannte, dass Wataru nicht zum Sticheln aufgelegt war. Irgendetwas war anders – auch wenn er noch nicht wusste, was der Auslöser war. Ein leises Brummen verließ den Drummer, als er sich erhob und neben Wataru auf die Couch fiel. „Ich glaube… ich habe mich in etwas hinein gesteigert.“ Er blickte zu dem Sänger, der ihn mit neugierigen Augen betrachtete. „Es ist schief gegangen. Und ja – du hattest recht.“ Tooru wollte nicht hören, wie Wataru ihm predigte, dass das ja wohl zu erahnen gewesen war – doch er versuchte es nicht einmal. „Das tut mir leid“, meinte er nur und aus irgendeinem Grund glaubte Tooru ihm das. Vielleicht war er Watarus Ton – vielleicht aber auch der sanfte Blick, mit dem er ihm begegnete – genau konnte er es nicht sagen. „Er ist einfach so… unverbesserlich! Irgendwie komme ich nicht so weit an ihn ran damit er mir wirklich vollkommen vertraut!“ Wataru nickt leicht – sah den Drummer dabei aber nicht an. „Vielleicht braucht er einfach Zeit. Er hatte lange keine feste Beziehung. Überfordere ihn nicht – sonst ist er schneller weg als du überhaupt reagieren kannst.“ Einen Augenblick lang sah Tooru ihn nur schief an und schien zu überlegen, was er mit dieser Aussage anfangen sollte und überhaupt in der Lage war irgendetwas darauf zu erwidern. War der Wataru, der neben ihm saß, wirklich der gleiche wie der, der ihm zuletzt diese abenteuerliche Szene gemacht hatte? Irgendetwas musste an ihm vorüber gezogen sein… „Was ist los mit dir? Seit wann bist du so ruhig wenn es um Tomo geht?“ Die Frage quittierte der Andere nur mit einem knappen Lächeln. Er verhielt sich vollkommen gelassen, zeigte keinerlei Reaktionen, die auf Nervosität oder ähnliches verwiesen, so wie Tooru es ursprünglich angenommen hatte. Wataru war ausgeglichener als jemals zuvor! Und das sollte etwas heißen, denn sonst war der Sänger alles Andere als gelassen – egal um was es ging! „Du wirst schon wissen was du tust.“ Kurzerhand legte er den Arm um Tooru und küsste seine Wange. „Ich stehe dir nicht mehr im Weg. Mehr als Freunde werden wir nicht mehr – und das sollten wir uns nicht verbauen, oder?“ Toorus Augen weiteten sich – war das gerade alles nur ein Traum oder erlebte er diese Szene leibhaftig? Nun aber war er sich ganz sicher, dass ihm in den letzten Tagen etwas entgangen sein musste – Watarus Grinsen bestätigte diese Annahme nur noch mehr. „Also… was geht hier vor sich? Bist du krank?“, fragte Tooru nun endlich nach – dass der Sänger es nicht einmal versuchte ihn wieder für sich zu gewinnen, verwunderte den blonden Drummer, auch wenn er diesen Fakt als recht angenehm einordnete. Anscheinend sollten ihm weitere Probleme erspart bleiben. „Nein.“ „Und was ist dann los?“ Als hätte jemand einen Schalter in seinem Kopf umgelegt wurde es Tooru schlagartig bewusst, was passiert sein musste. Seine Augen wurden so groß wie Unterteller und sein Blick verwandelte sich in ein komisch aussehendes Starren. Er wusste genau was los war! „Du hast jemanden kennen gelernt! Rede!“ Wataru lachte – so typisch reagierte kein anderer. „Er heißt Riku – du kennst ihn auch.“ „Riku? Der Riku? Phantasmagoria-Riku?“ Toorus Augen leuchteten in einem angenehmen Braun – genau in diesen Glanz war Wataru verliebt gewesen und er erfreute sich auch jetzt noch daran – nur auf ganz andere Art und Weise. „Genau der. Ich habe ihn vor kurzem getroffen und ich würde sagen… Bisher läuft es sehr gut.“ „Und seid ihr… zusammen?“ Wataru lachte erneut auf – wie kindlich naiv Tooru doch sein konnte, „Nein – aber das kann alles noch werden. Wir verstehen uns sehr gut.“ Er tippte an Toorus Nase. „Verstehst du?“ Endlich lächelte der Drummer, bis er seinem Gegenüber zunickte. Er war froh, dass Wataru von ihm losgekommen war. Einer Freundschaft schien nun wirklich nichts mehr im Weg zu stehen und Tooru freute sich für den Sänger und sein vielleicht baldiges Glück. Er konnte ja nicht wissen, dass diese Szene für einen Anderen ganz anders wirken musste. Ein derart vertrautes Umgehen miteinander erweckte den Eindruck, dass die beiden wieder zueinander gefunden hatten. Und genau dies vermutete Tomoyuki. Er hatte nur einen kurzen Blick in den Raum geworfen, als er nach Tooru gesucht hatte – und musste dabei dieses Bild mit ansehen! Warum tat Tooru das? Warum gaukelte er ihm die große Liebe vor, wenn er doch eigentlich wieder mit Wataru zusammen sein wollte? Für ihn war dieses Verhalten, ihr Umgehen und vor allem die gemeinsame Nähe wie ein Stich ins Herz gewesen. Und wie sehr er es auch versuchte – das tiefe Stechen in seiner Brust konnte er nicht verleugnen. War das etwa Eifersucht? War er schon so weit um etwas derartig anstrengendes zu empfinden? Dieses Gefühl war unakzeptabel – selbst für ihn. Tooru sollte zu ihm gehören! Vielleicht sollte er diesen Punkt endlich akzeptieren und sich nicht wie ein störrisches Kleinkind verhalten. Doch eines stand jedenfalls fest – er musste mit Tooru sprechen. Er musste ihm sagen was er für ihn empfand – auch wenn ihm das nicht sonderlich leicht fallen würde. Vielleicht konnte er ja doch noch etwas retten. Ungeduldig wartete er, bis der Drummer endlich den Proberaum verlassen würde – suchte allerdings eine Biegung des Ganges, um dem Anderen nicht gleich aufzufallen. Warum er das tat konnte er sich selbst nicht logisch erklären. Es erschien dem Bassisten wie eine Ewigkeit, bis Tooru endlich die Tür öffnete und den Raum verließ – allerdings mit Wataru. Tomoyuki stockte der Atem, als die beiden sich umarmten und dann in verschiedene Richtungen gehend einander verließen. Ein klein wenig Gerechtigkeit sollte Tomoyuki aber tatsächlich noch bleiben, denn Tooru kam ihm direkt entgegen. Als sei es ein schlichter Zufall verließ er sein Versteck und ging dem Kleineren entgegen. „Tooru…“ Der Drummer stoppte in seinen Bewegungen und blieb abrupt stehen. Am liebsten hätte er auf dem Absatz kehrt gemacht – doch Tomoyuki ergriff sein Handgelenk und hielt ihn fest. Fast schon schmerzhaft verfestigte sich sein Griff – doch er veranlasste Tooru damit nicht zu gehen. „Du tust mir weh…“, wisperte er und meinte damit noch nicht einmal die Umklammerung, sondern viel mehr den seelischen Schmerz, für den Tomoyuki verantwortlich war. Das Gespräch mit Wataru hatte ihm klar gemacht was er für den Älteren empfand – dennoch war die Angst vor Enttäuschung sehr groß. „Es tut mir leid! Bitte Tooru…“ „Nein...“ Mit verunsichertem Blick begegnete er einem dunkeln, durchdringenden Augenpaar, welches ihn gerade zu verschlingen wollte. „Was läuft zwischen dir und Wataru? Sag es mir!“ Fast schon panisch drangen die Worte an Tooru heran – doch er ignorierte den Tonfall. „Gar nichts! Das müsstest du am allerbesten wissen! Also lass mich endlich los!“ „Ganz sicher nicht!“ Mit einer ruckartigen Bewegung zog er Tooru zu sich heran. Was bildete der Drummer sich überhaupt ein ihn einfach stehen lassen zu wollen? „Erklär mir was das alles bedeutet! Ich will dich nicht verlieren – renn nicht vor mir weg.“ „Irgendetwas steht zwischen uns – so einfach geht das nicht“, sagte Tooru mit ruhiger, verletzlicher Stimme, während er akzeptierte wo er sich befand. Er konnte ihm nicht böse sein – und er hatte seinen Zorn schon längst von sich abfallen lassen – jedoch bestand er auf sein Recht der einzige in Tomoyukis Bett zu sein und dieses nicht mit unzähligen weiteren Gespielen teilen zu müssen. Wie verwirrt der Bassist gerade drein blicke bemerkte er dabei gar nicht. „Was bedeutet das? Machst du Schluss?“ „Schluss? Seit wann sind wir zusammen?“, protestierte Tooru und schaffte es fast unbemerkt sich wieder aus Tomoyukis Armen zu befreien und auf Distanz zu gehen, denn dieser musste schockiert feststellen, dass Tooru ihm sein erstes Geständnis über seine Gefühle scheinbar nicht geglaubt hatte. Dabei hatte er dieses doch mit vollster Ehrlichkeit ausgesprochen! „Was soll das, Tomo?“ „Was das soll?“ Tomoyuki schnaubte – wie könnte Tooru das verkennen? „Ich liebe dich! Kapierst du das nicht? Was muss ich tun damit du endlich verstehst was in mir vorgeht? Ist das so schwer? Ich will dich für mich haben!“ Fast schon entsetzt sah Tooru ihn an – ungläubig blinzelten die großen Augen – träumte er etwa? Er besann sich im gleichen Augenblick auf ihre Zärtlichkeiten, die sie zuletzt auch vor den Anderen ausgelebt hatten und diese scheinbar keinerlei Hemmungen unterworfen waren. Was war nur schief gegangen? „Das mit Jui war keine Absicht! Ich will dich nicht verlieren! Warum verleugnest du meine Gefühle?“ Die Worte sprudelten regelrecht aus Tomoyuki heraus und versetzten Tooru einen Hieb, der einer Speerspitze glich. Ein solches Bekenntnis hatte er niemals zuvor verlauten lassen – und als ihm diese Tatsache bewusst wurde wich er erstaunt einen Schritt zurück. Er erkannte sich selbst nicht wieder! „Das ist es nicht!“, stritt der Drummer die Worte erneut ab. „Was ist es dann?“ „Du! Du bist das Problem!“ Zum ersten Mal sprach Tooru die Worte aus, die ihm auf der Zunge lagen – auch wenn diese bei Tomoyuki eine eisige Gänsehaut verursachten. Er war froh endlich ehrlich zu sich und vor allem auch zu Tomoyuki zu sein. „Du lässt mich nicht an dich ran! Wahrscheinlich merkst du das gar nicht.“ Frustriert über die Einsicht ihrer Lage schüttelte Tooru den Kopf. Was würde aus ihnen werden, wenn Tomoyuki sich weiterhin verschloss und es nicht schaffte seine persönlichen Konflikte zu bewältigen? Es lag auf der Hand, dass irgendetwas vorgefallen sein musste, was ihm solche Angst eingeflößt hatte – Tooru kam nur einfach nicht dahinter um was es sich dabei handelte. „Ich will dir helfen – sieh endlich ein, dass etwas nicht stimmt“, meinte Tooru vorsichtig und ohne aufdringlich zu werden. Er wusste, dass er Tomoyuki mittlerweile eine Menge Gefühlsäußerungen entlockt hatte – doch irgendetwas fehlte noch. Etwas ungeheuer Bedeutendes – dessen war er sich bewusst – ebenso wie Tomoyuki. „Überleg dir was wichtiger ist. Dein Stolz – oder ich.“ Er ging einen kleinen Schnitt zurück, behielt den sichtlich verunsicherten Bassisten aber weiterhin im Auge. Sein ganzer Körper schien unter der Ansprache zu beben – und Tooru wusste wie zielgenau er ihn getroffen hatte. Schon sein Zögern verriet, dass er Tooru nicht aufgeben wollte. Doch ob es so weit kommen würde, war ganz allein von ihm abhängig… ~~~~~***~~~~~ Tooru hatte ihn allein zurück gelassen – Tomoyuki konnte es nicht mehr zählen oft er ihm das nun schon angetan hatte. Offensichtlich schreckte er nicht davor zurück ihm seine Grenzen aufzuweisen und Tomoyuki musste einsehen, dass er in den letzen Tagen sehr oft an diese gestoßen war. Er war allein mit seinem Schmerz, seiner Verzweiflung und den Ängsten, die er in sich barg und niemals zeigte. Was hatte Tooru nur mit ihm angestellt, dass er derart emotional reagierte? Was war passiert? Plötzlich war er sich nicht mehr sicher, ob er überhaupt noch der Mensch war, den er solang dargestellt hatte. Wer war er jetzt überhaupt? Alles veränderte sich – selbst der Punkt, dass er wesentlich mehr über seine Umwelt philosophierte als jemals zuvor, erschien ihm als äußerst seltsam. Seit wann interessierte er sich überhaupt für die Menschen um ihn herum? Schlaflos verweilte er eben wegen diesen Grübeleien auch zu später Stunde allein in seinem Bett – wälzte sich hin und her – immer noch mit den Gedanken hadernd, was er tun sollte und ob er überhaupt etwas tun sollte. Es lag in seiner Hand wie seine Zukunft aussehen würde – doch was er eigentlich wollte, schien er selbst nicht eindeutig sagen zu können. Wollte er Tooru? Oder doch seine persönliche Freiheit und sein altes Leben? Nein! Das war es ganz sicher nicht. Tomoyuki war klar geworden, dass diese Umstände sein Leben nicht wirklich lebenswert machten – sie zeichneten ihn weder als etwas Besonderes aus, noch war irgendetwas angenehmer geworden – abgesehen von der Befriedigung, mit welcher er gut und gerne prahlen konnte. Sollte das etwa wirklich das Wichtigste in den letzten Jahren gewesen sein? War er wirklich so egoistisch gewesen, dass er keinerlei Rücksicht auf seine ‚Opfer’ nahm? Es ließ ihn eisig erschaudern, als er sich über die Antwort bewusst wurde. „Du bist das Problem.“ Tausendfach halte diese Zeile in Tomoyukis Kopf wieder. Tooru hatte genau gespürt, dass etwas in dem Älteren rebellierte. So auch jetzt wieder. Was sollte er tun? Sollte er sich endgültig öffnen und all seine Grenzen überschreiten? Er kannte auch diese Antwort – und er hätte schon wesentlich eher erkennen sollen, dass Tooru ihn nicht verletzen wollte – sonst hätte er sich ihm niemals so weit ausgeliefert und es gewagt innige Gefühle für den hübschen Drummer zu entwickeln – oder war es nicht einmal ihm möglich diese Gefühle zu umgehen? Nichts hielt den Dunkelhaarigen noch in dem kalten Bett, welches er schon viel zu lange allein besuchte – Tomoyuki schwang sich rasch aus dem Bett um in windes Eile durch das Haus zu huschen. Endlich zahlte es sich aus, dass sie in dieses Bandhaus auch übernachteten, da er so nicht erst hinaus in die eisige Nacht musste, um zu Tooru zu gelangen. Es war ihm egal, ob jemand ihn sehen würde. Es war ihm sogar egal, was der Rest der Band über ihn dachte. Er wollte Tooru! Und es würde nichts und niemanden geben, der ihn daran hindern konnte jetzt mit dem Drummer zu sprechen. Tausende Ideen strudelten in seinem Kopf umher, was jetzt passieren würde – und nicht alle waren von positiver Natur. Was würde jetzt geschehen? Was würde Tooru ihm entgegnen, wenn er die Wahrheit erfuhr? Würde er ihn überhaupt noch erst nehmen? Würde er ihn unter den Umständen überhaupt noch lieben können? Doch andererseits konnte er nichts mehr verlieren. Tooru würde ihn nicht akzeptieren, wenn zwischen ihnen dieses Geheimnis stand – auch wenn der Drummer ihn zu einem solchen Geständnis nicht hatte zwingen wollen – alles was er sich wünschte war Ehrlichkeit und die Beichte, dass etwas passiert sein musste. Auch wenn er sich sehr wohl für Tomoyukis Vergangenheit interessierte – diese jedoch nicht erpressen wollte und es unbewusst geschafft hatte, dass der Dunkelhaarige mit seinen Erlebnissen aufräumen wollte um sie endlich von sich weisen zu können. Nun stand er vor der schweren Tür – überlegte hin und her wie er anfangen sollte. Im Stillen betete er, dass Tooru noch nicht schlief und ihm zuhören würde, denn bisher war er davon nicht gerade angetan gewesen. Schweren Herzens und mit einer gewissen Nervosität im Bauch schlich er sich in das Zimmer. Zum ersten Mal war er es, der einen Anderen einen nächtlichen Besuch abstattete – auch wenn dieser nicht so angelegt waren, weswegen so manch Anderer zu ihm gefunden hatte. Vorsichtig gesellte er sich zu Toorus Bett, in welchem er ganz offensichtlich lag. Selbstverständlich hatte er bemerkt, dass er nicht mehr allein im Raum war – selbst wer ihn besuchte konnte er ganz deutlich sagen. Tomoyukis Anwesenheit machte ihn auch jetzt wieder nervös. Zögerlich drehte er sich herum, um den Größeren anzusehen – dennoch sagte er nichts. Eine seltsame Stille lag im Raum, die keiner der beiden brechen konnte. Tomoyuki überlegte angestrengt, wie er anfangen sollte. Selbst in der Dunkelheit konnte Tooru die dunklen Augen erkennen, die ihm leicht entgegenfunkelten. Es verwunderte ihn, dass Tomoyuki zu ihm gefunden hatte – dementsprechend sprachlos blickte er zu ihm und schien abzuwarten, was nun geschehen würde. Was der Andere wohl von ihm wollte? „Tooru… ich will dich zurück…“, flüsterte der Bassist kaum hörbar. Endlich hatte er den Mut gefunden, überhaupt ein Wort heraus zu bekommen. Kurzerhand sank er auf die Knie - und nun sollte es kein Halten mehr geben und er begann zu berichten. „Es ist… schon lange her. Ich war noch nicht mal 18…“, sagte Tomoyuki unaufgefordert, doch er wusste, dass Tooru genau diese Worte hören wollte und das er ihm diese Erklärung schon lange schuldig war. Wahrscheinlich hätte er viel eher darüber reden müssen – womit er sich zweifellos viele Probleme und Umwege erspart hätte. „Ich habe mich das erste Mal in meinem Leben verliebt – und musste erfahren was es bedeutet bedingungslos zu lieben und dennoch verlassen und enttäuscht zu werden.“ Aufmerksam lauschte Tooru der Stimme, die sich ganz anders anhörte – sanfter, nahezu gebrechlich, obwohl er nicht geglaubt hatte, dass Tomoyuki so mit ihm sprechen würde. „Er war wesentlich älter als ich – und irgendetwas war an ihm, was mich dazu gebracht hat, alle Ängste über Bord zu werfen. Wir waren beide stockbesoffen als wir es getan haben – und ich wollte es niemals mit einem Kerl tun!“ Leise schluckte der Kleinere, als ihm bewusst wurde, dass Tomoyuki dabei den passiven Part gestellt haben musste. Er wusste nicht woran er das ableitete – doch er war sich seltsam sicher mit diesem Gefühl. „Ich wollte nicht schwul sein! Es war eine Demütigung, einem anderen Typen verfallen zu sein. Ich konnte mich nicht wehren…“ Tooru verstand sehr genau wie Tomoyuki sich gefühlt haben musste. Ebenso ausgeliefert fühlte er sich, wenn der Ältere bei ihm war – nur empfand er diese Erfahrung als sehr angenehm. Zumindest wenn Tomoyuki bei ihm war… „Ich hab mich nach einer Zeit bei ihm wohl gefühlt! Es war das erste Mal das mich jemand respektiert und geliebt hat! Das erste Mal! Als er mir in den glücklichsten Tagen meines Lebens sagte, dass ich ihn zu sehr liebe, hat mich regelrecht der Schlag getroffen! Er meinte, er könnte mir diese Liebe nicht zurück geben!“ Noch immer besann er sich auf den Schmerz, welchen er damals empfunden und nie vollkommen überwunden hatte. Die Szene lebte vor seinem inneren Auge erneut auf jagte unzählige eisige Schauer über seinen Rücken, die ihn fast verzweifeln ließen. „Wir haben alles miteinander geteilt… das Bett, Empfindungen, Liebe, Lust, Leid, unser gesamtes Leben… Ich war mir sicher, dass das alles niemals enden würde. Und als dies dann doch und noch dazu unter diesen Umständen geschah…“ Er suchte nach den richtigen Worten und vollendete Toorus Gedanken, die soeben durch seinen Kopf spuckten. „Es hat mich fast umgebracht. Ich habe mich ihm ausgeliefert und alles andere aufgegeben. Ich wäre für ihn durch die Hölle gegangen und er… er schiebt mich von sich wie einen räudigen, alten Köter, der für ihn nutzlos geworden ist. Er hat mir eröffnet, dass es sich niemals um Liebe gehandelt hat – zumindest von seiner Seite…“ Bedeutungsvoll senkte sich sein Blick. Er brachte Licht in die Dunkelheit seiner Vergangenheit – und er schämte sich dafür. Dass Tooru Mitleid mit ihm hatte, entging ihm dabei gänzlich. Er konnte sehr gut nachempfinden, was er fühlte. Natürlich hatte auch er Enttäuschungen verarbeiten müssen – doch scheinbar war ihm das wesentlich leichter gefallen – freilich, weil er auch noch nicht in einer solchen Situation gesteckt hatte. Sanft legte sich Toorus warme, helfende Hand an Tomoyukis Wange und glitt einem sommerlichen Windhauch gleich über seine Haut und bescherte ihm ein leichtes Prickeln – eine gewisse Ermutigung für ihn fortzufahren. Ein leiser Seufzer entzog sich den vollen Lippen, die er mit der Zunge leicht befeuchtete, um schließlich weiter zu sprechen. „Meine Welt brach zusammen. Plötzlich war ich allein. In solchen Momenten merkt man, wer wirkliche Freunde sind.“ Verächtlich lachte er auf. „Leider wurde mir dabei klar, dass ich keine Freunde besaß, die mich auffingen, wenn es mir schlecht geht.“ Beiden war bewusst, dass es dem Bassisten mehr als nur schlecht in dieser Zeit ergangen war. „Dennoch… ging das Leben weiter. Nur ganz anders als zum Zeit der Beziehung. Ganz anders als ich es mir gewünscht hatte…“ Tooru konnte dieses Bild des Leidens kaum ertragen. Wie nur hatte er diese Erfahrungen so zu seinem Feind machen können? Es wollte ihm nicht einleuchten, warum Tomoyuki sich allen so verschlossen hatte, statt sich neuen Mut zu verschaffen. „Ich wollte nie mehr leiden. So etwas sollte nicht noch einmal passieren. Ich dachte es wäre besser die körperliche Liebe aufleben zu lassen, um alles andere in den Hintergrund zu drängen. Ich habe begonnen Andere genauso zu verletzen, wie ich verletzt wurde…“, beantwortete er Toorus stumme Frage, von welcher er wusste, dass diese noch kommen würde. Sachte legten sich Tooru Arme um ihn. Er wollte Tomoyuki nicht wieder in diese Welt entgleiten lassen und schwor sich, ihn vor derartigem zu schützen. „Ich bin… nicht so kalt…“, stellte Tomoyuki leise fest, als sein Kopf auf Toorus Brust seinen Platz fand und er zum ersten Mal seit langer Zeit derjenige war, der sich an seinen Partner anlehnte – und er fühlte sich wohl dabei. Liebevoll strichen Toorus Finger durch das dunkle Haar – er hatte noch viel Arbeit zu leisten, bis er Tomoyuki wieder vollkommen aufgebaut hatte – doch er war sich sicher, dass er genau diesen Aufwand gern betreiben würde, wenn es seinem Liebsten danach besser ging. „Ich kann verschmuster sein als Wataru.“ Leise lachte Tooru und sah zu dem Bassisten, der gerade so kleinlaut gesprochen hatte. „Und denkst du, dass mich so etwas abschreckt?“ Seine Stimme erklang unglaublich zärtlich – niemals wäre das Verlangen nach Streicheleinheiten ein Grund für eine Trennung – nicht für ihn – das begriff selbst Tomoyuki just in diesem Moment. „Aber… du bist zu mir gekommen weil dir das Geschmuse mit Wataru zu langweilig war. Was ist, wenn uns das auch passiert?“ „Wird es nicht“, entgegnete Tooru. „Der Grund für unsere Trennung lag nicht in diesem Verlangen. Ich habe ihn einfach nicht mehr geliebt – und daran war unser Sexleben ganz sicher nicht schuld.“ Etwas irritiert blickte Tomoyuki zu ihm hinauf und wurde sachte mit in das Bett gezogen und von der Decke umhüllt. „Auch wenn ich zugebe, dass ich wesentlich lieber Uke bin“, feixte Tooru, denn er war sich vollkommen sicher, dass sie diese Rollenverteilung beibehalten würden. „Mach dir keine Gedanken – sei einfach wie du bist, denn genauso will ich dich.“ Ein wärmendes Gefühl breitete sich in Tomoyukis Brust aus – niemals zuvor hatte jemand so mit ihm gesprochen – und seltsamer Weise glaubte er Tooru sofort. „Lass uns ehrlich miteinander sein“, sagte Tooru leise und sah Tomoyuki an, der sich zunehmend an seine Position gewöhnte und es sich an der Brust des Kleineren gemütlich machte. Vielleicht war Tooru nicht nur gut, sondern wirklich perfekt für ihn. „Du hast recht… ich will dir nicht wieder fremd gehen“, meinte Tomoyuki bedeutungsvoll und überdachte die letzten Momente. War das wirklich alles geschehen? Er fühlte sich plötzlich eigenartig befreit – so als sei eine gewaltige Last von seinen Schultern abgefallen. „Das hoffe ich. Aber ich meinte eher, dass wir uns sagen sollten, wenn dir oder mir etwas nicht gefällt. Ich will nicht, dass wir uns irgendwann verlieren, weißt du?“ Dieses Geständnis ließ den Bassisten erneut aufschauen. Er realisierte, dass diese Gefühle, die er entwickelte, keines Wegs einseitig waren. Vielleicht sollte er einfach auf Toorus Fähigkeiten vertrauen und sich von ihm leiten lassen – bisher hatte er ihm ja wesentlich geholfen und einen scheinbar anderen Menschen aus ihm gemacht – auch wenn es sich bei diesem eigentlich um den wahren Tomoyuki handelte. Niemand hatte diesen bisher kennen gelernt – abgesehen von Tooru, der von Anfang an sicher gewesen war, dass er sich ‚seinen’ Tomoyuki erst noch erkämpfen musste. Aneinander gekuschelt und in vollkommenes Schweigen versunken genossen sie die Anwesenheit des jeweils anderen – fanden dabei die Zeit, die Situation zu realisieren und festzustellen, wie sehr sie sich das gewünscht hatten. Doch selbst diese beiden verfielen irgendwann ihrer Müdigkeit – und verbrachten die Nacht eng aneinander geschmiegt in einem Bett – der Anfang für etwas, was nach der Meinung der beiden niemals enden würde… ~~~~~***~~~~~ Eine erholsame Nacht, geprägt von seichten Träumen, bei welchem niemand in der Lage war sie zu deuten. Sanfte Lichtstrahlen fielen am Morgen über die großen Fenster an der Ostseite des Hauses in das gemütlich eingerichtete Zimmer, in welchem Tomoyuki und Tooru schliefen. Noch immer lagen sie einander in den Armen und keiner der beiden war auch nur einen einzigen Millimeter abgerückt. Ein leiser Seufzer stahl sich nun durch Toorus Lippen, als er allmählich und unendlich langsam das Land der Träume verließ – dabei keineswegs registrierend, wo er sich befand – und vor allem nicht mit wem. Verschlafen blinzelten seine Augen – es fiel ihm schwer sich an das helle Licht des Raumes zu gewöhnen, welches seine Nachtruhe doch recht liebevoll, wenn auch nachdrücklich beendet hatte. Umrisse kristallisierten sich heraus, dunkles, wirres Haar wurde sichtbar, welches sicher nicht sein eigenes war. Allmählich begriff er was gerade vor sich ging. Er war nicht allein – Tomoyuki war bei ihm. Und er hatte die Nacht bei ihm verbracht und keinerlei Bindungsängste empfunden, die ihm sein Leben so lange Zeit über schwer gemacht hatten – verständlicher Weise, auch wenn es nicht vorhersehbar gewesen war, dass der Bassist derart heftig auf eine derartige Enttäuschung reagieren würde – schon gar nicht, wenn man ihn auf eine ganz andere Art kennen gelernt hatte. Nur spielte dies für den Älteren gerade keine Rolle - seelenruhig schlief er weiter und schien sich von Toorus samtigen Fingern nicht stören zu lassen, die ihm gerade ein paar Strähnen aus der Stirn streichen und dabei sachte über seine Haut tanzten. Ein zärtliches Lächeln zeichnete Toorus Gesicht – hatte er sich nicht genau das gewünscht? Er besann sich auf die letzte Nacht und das aufschlussreiche Gespräch, welches sie miteinander geführt hatten. Ein gewisser bitterer Nachgeschmack blieb aber tatsächlich zurück – wie nur war Tomoyuki derart abgerutscht? Wie hätte sein Liebesleben verlaufen können, wenn er diese Erfahrung nicht gemacht hätte? Wären die beiden dann überhaupt ein Paar geworden? Wäre Tooru dennoch in die Versuchung geraten das Bett mit ihm zu teilen? Bei genaueren Überlegungen wurde ihm die Antwort erstaunlich schnell bewusst: ja – auch jetzt war Tomoyuki für ihn der erotischste und wundevollste Mann, den er jemals kennen gelernt hatte – auch ohne die lasziven Sprüche und die zweideutigen Angebote. Und auch wenn Toorus Mittel nur Geringe gewesen waren, hatten sie genau den Effekt bewirkt, den er sich erhofft hatte. Tomoyuki war bereit gewesen, sich ihm vollkommen zu öffnen und er war dazu bereit gewesen ihm zu berichten, was in seiner Vergangenheit vorgefallen war und wie er darunter gelitten hatte – und Tooru war sich sicher, dass ihm diese Ehrlichkeit alles andere als leicht gefallen war. Umso mehr erfüllte es ihn mit Stolz, dass gerade er es sein durfte, der als Erster hinter Tomoyukis Fassade blicken durfte. Jetzt erst wurde Tooru bewusst, wie sehr er den Anderen dazu gebracht hatte ihm zu vertrauen und sich zu überwinden. Doch das alles war gerade unwichtig. Für Tooru zählte nur der Moment, der bedeutend machte was sie miteinander verband. Er wusste, dass er Tomoyuki für sich gewonnen hatte – und er würde ihn um keinen Preis wieder hergeben. Vielleicht schaffte er es ja, dem Bassisten die Sicherheit zu geben auch in Zukunft ehrlich mit ihm zu sein und sich seinem Glück ganz einfach hinzugeben. Natürlich war Tooru bewusst, dass von nun an nicht nur die heitere Welt regieren würde, doch er war zuversichtlich. Er sah ihrer gemeinsamen Zukunft optimistisch entgegen – und er war sich sicher – gemeinsam würden sie jedes Problem meistern können, denn er würde Tomoyuki ganz sicher nicht im Stich lassen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ also erst mal GOMEN NASAI!!! ich bin ja sowas von langsam *drop* aber endlich habe ich es geschafft und die ff abgeschlossen ich hoffe wirklich das sie euch gefallen hat und das ihr mir vielleicht ein kommi dalasst =^-^= *smiles* eure mimi edit: hab noch ein kleines bonuskapi geschrieben ^^ ihr findet es unter: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/270403/179622/ viel spaß ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)