Muggelwoche von Illuna (Eine Woche ein Muggel sein?! (HxD)) ================================================================================ Kapitel 6: Tag 4: Kochen, Putzen, Waschen... Teil 2 --------------------------------------------------- Muggelwoche ÜBERARBEITET Autor: Illuna, stets zu Diensten Teil: 4 / 8 (plus mind. 2 Special) Disclaimer: Nischts mir, nischts Geld. Warnings: Shônen-ai, OoC (lässt sich leider kaum vermeiden), OCs Pairing: - (Ich hab euch ja gewarnt! XD) Kommentar von meiner einer: Obwohl ich kaum was sehe und ich eigentlich schon viel früher fertig sein wollte, is es jetz erst da.. -.-" Nya, der Heuschnupfen hat eben beschlossen, mich jetz schon zu foltern.. (Will jemand mit mir tauschen? So, Heuschnupfen gegen Nicht-Allergiker??) Ich mag das Kap übrigens seehr gern! *hihi* Besonderer Dank an... tia_nova Kralle naked-skull Yami-san -Black-Pearl- Dranza-chan Lexy Vielen Dank für eure Kommantar!! Lieb euch!! *knuddelz* Und nun: Lasst die Wasserschlacht beginnen! ^.~ (Wegen der es übrigens so lange gedauert hatte! *ächz* Hat mich beinahe den letzten Nerv gekostet!) *** 4. Kochen, Putzen, Waschen... Teil 2 „Tja, stell’s dir vor, Malfoy, sogar ich kann etwas.“, meinte Harry beiläufig. Der Blonde wandte ihm seinen Kopf zu, sagte jedoch nichts. Das Mittagessen hatten sie erfolgreich hinter sich gebracht. Den Schülern, sowie den Lehrern hatte es geschmeckt, was schon mal kein schlechtes Zeichen für Harry als Chefkoch war. Er war heilfroh gewesen, als sich Joan und Parvati freiwillig gemeldet hatten, den Abwasch für den heutigen Mittag zu übernehmen. Er und Malfoy würden ihn dann am Abend machen. Seufzend ließ er sich in einen Sessel im Gemeinschaftsraum der Löwen nieder. Hätte er darauf geachtet, wäre ihm wohl aufgefallen, dass der Gemeinschaftsraum in ganz neuem Glanz erstrahlte. Auch wenn das Kochen nicht ganz so stressig gewesen war, wie angenommen, war der Tag bisher dennoch anstrengend genug gewesen. Sein Blick wanderte auf seine Armbanduhr. In einer Stunde würden sie sich treffen, um die Wäsche zu waschen. Er befürchtete, dass sie dies wohl per Hand machen müssten, aber Joan schien sich da etwas anderes zusammengereimt zu haben. Sie hatte da so eine Andeutung gemacht und dabei noch das Wort „Staubsauger“ fallen gelassen. Er zuckte mit den Schultern; er würde es dann ja sehen. Müde streckte er sich. Was sollten sie denn heute Abend zu Essen machen? Noch einmal etwas Warmes oder lieber ein einfaches Abendbrot? Noch während Harry in seinen Gedanken beim Essen versank, bemerkte er nicht, dass genau diese im Grunde in eine ganz andere Richtung verliefen. Wie genau er es geschafft hatte, dass er, als er wieder aus seiner Trance erwachte, das Bild von Malfoy vor den Augen hatte, wusste er nicht. Ganz genau konnte er spüren, wie ihm das Blut in die Wangen schoss. Hastig fuhr er sich mit den Händen über das Gesicht. „Nicht dran denken, Harry, lass es einfach sein.“, murmelte er sich selbst gut zu, jedoch machte genau diese Tatsache, dass er partout nicht daran denken wollte, die Sache nur noch schlimmer. Immer wieder flammte das Bild des blonden Slytherin vor seinem inneren Auge auf, ließ sich durch nichts vertreiben. Harry sprang von dem Sessel auf, lief vor dem Kamin, der ohne die Hauselfen kein Feuer beherbergte, auf und ab. „Denk an was anderes.. An.. Genau, an Abendessen. Was willst du beim Abendessen machen?“ Seine Gedanken schweiften wieder zum Abend hinüber, blieben dort aber nur wenige Sekunden und glitten dann weiter zu der Zeit nach dem Mahl. Und zwar zum Abwasch – den er mit Malfoy machen musste. Geschockt blieb er stehen. Was, wenn er ihn dann die ganze Zeit anstarrte? Was, wenn Malfoy es dann auch noch bemerken würde? Was, wenn etwas Unvorhergesehenes passieren würde? Und warum, bei Merlin, stellte er sich diese ganzen verwirrenden Fragen, die doch eh keinen Zweck hatten und überhaupt so abstrus waren, dass sie noch nicht einmal den elektrischen Impuls waren, den sie in seinen Nervenbahnen verursachten?! Harry raufte sich die schwarzen Haare. Es war wirklich zum aus der Haut fahren! Es war doch klar, dass er Malfoy noch immer hasste, oder nicht? Ganz egal, ob er dieses Bild, das er fünf Jahre zuvor aufgebaut hatte, ein wenig ändern musste oder nicht, richtig? Verzweifelt stöhnte der Gryffindor auf, plumpste wieder in den Sessel. Er zupfte an einem kleinen Faden herum, der aus der Lehne der Sitzgelegenheit herausragte. Nein, natürlich hasste er ihn nicht mehr, wenn er es überhaupt jemals in dem Ausmaß getan hatte, dass er von „Hass“ sprechen konnte. Sonst würde er hier nicht sitzen und sich solche merkwürdige Fragen stellen, sondern eher „Wie bringe ich Malfoy am besten zur Strecke, ohne dass man Beweise gegen mich hat, aber man trotzdem ganz genau weiß, dass ich es war?“. Solche oder ähnliche waren aber noch nicht einmal im Ansatz aufgetaucht. Auf jeden Fall nicht nach dem ersten Tag. Wenn er es recht bedachte, waren diese Ansätze noch nie in seinem Kopf gewesen, jedenfalls nicht seit Anfang des Schuljahres. In den Jahren vorher hatte er sich um Anderes sorgen müssen, als um seinen Erzfeind, den er jetzt kaum mehr als solchen bezeichnen konnte. Genug solcher Gedanken!, ermahnte Harry sich. Nachher könnten diese noch in eine Richtung gehen, die ihm die Schamesröte ins Gesicht treiben würde. „Okay, das reicht jetzt!“, sagte er laut, als wollte er damit auch die imaginären Persönlichkeiten in diesem Raum von seiner endgültigen Entscheidung in Kenntnis setzen und stand auf. Sein Blick fiel auf seine Uhr am Handgelenk. Jetzt hatte er es doch glatt geschafft eine Dreiviertelstunde über den blonden Schönling nachzudenken – aber natürlich ungewollt, das war ja unnötig zu erwähnen. Mit einem Seufzen machte sich Harry auf den Weg zur Bibliothek. Dort hatten sie ihren Treffpunkt ausgemacht. Auf dem Weg dorthin schauten ihm die Gemälde stumm hinterher und er kam nicht darum herum, sich noch mehr beobachtet zu fühlen, als es sonst der Fall gewesen wäre. Er runzelte die Stirn, während sein Blick andauernd zwischen den Personen hin und her huschte. Nach einer Weile bog er um die letzte Ecke, als er schon die anderen drei vor den Flügel der Bibliothek stehen sah. Parvati bemerkte ihn als erstes und winkte ihm zu. „Schön, dass du es heute noch einmal fertig bringst, pünktlich zu kommen.“, schnarrte eine Stimme einen Schritt hinter dem schwarzhaarigen Mädchen. Harry verzog das Gesicht, aber nur um die Tatsache zu verdecken, dass sein Herz schneller schlug. Jetzt durfte er sich keine Blöße geben! „Ja, stell’s dir vor, Malfoy. Ich besitze eine Uhr, die sogar richtig geht.“, erwiderte er trocken, ließ sich danach von Parvati nach vorne ziehen. „Wir müssen in die Nähe der Küche. Wir haben von Professor McGonagall erfahren, wo wir hin müssen.“ Während ihres Weges zu einem Gemälde, auf dem zwei Kinder an einem Brunnen spielten, warf Harry immer wieder Blicke über die Schulter, um sicherzugehen, dass Malfoy sich nicht im letzten Moment abseilte. Aber dieser unterhielt sich die ganze Zeit nur im Flüsterton mit Joan. Er machte keinerlei Anstalten wegzulaufen. Harry wusste auch nicht, warum er so etwas annahm, aber er hielt es für besser, sich von Zeit zu Zeit zu vergewissern. Außerdem konnte er dann bei Gelegenheit den Slytherin noch ein wenig verstohlen mustern. Dass dies der eigentliche Grund war, weswegen er sicher gehen wollte, dass der andere nicht wegging, gestand er noch nicht einmal vor sich selbst ein. Parvati drehte sich vor dem Bild zu den anderen um und grinste. „Da Harry sich ja als Chefkoch hervorgetan hat, wurde ich mit der Aufgabe betraut, euch in die Kunst des Wäschewaschens einzuführen.“ Bedeutend breitete das Mädchen die Arme aus. Erwartete sie nun etwa für diesen Satz Applaus? Harry zog skeptisch die Augenbrauen zusammen und Malfoy verschränkte abschätzend die Arme vor der Brust. Joan dagegen kicherte leise, als sie die Reaktion der Jungen sah. „Keine Panik, ihr beide. Parvati will mit diesem eindrucksvollen Auftritt nur sagen, dass sie das Passwort hat.“ Die Gryffindor stemmte die Hände in die Hüften. „Joan Melrose! Wie kannst du es wagen, mir meine Darbietung kaputt zu machen?!“ Gespielt wütend stapfte sie auf die Rothaarige zu, die mittlerweile aus vollem Halse lachte. Harry grinste nun ebenfalls, schüttelte den Kopf. „Wenn man euch beide so sieht, würde man nicht meinen, dass ihr euch erst seit ein paar Tagen besser kennt.“ Die beiden Mädchen lachten nur und Parvati versuchte nebenbei den Kindern in dem Gemälde das Passwort zu sagen, damit sie heute noch mit ihrer Arbeit anfangen konnten. „Hey, ihr zwei! Passt mal ein bisschen auf!“, herrschte sie dann, als die Kinder auch nach ihrem vierten Versuch noch immer um den Brunnen herumhüpften und keine Anstalten machten, den Durchgang freizugeben. Dass ihr Blick immer finsterer geworden war, hatte ihre Teammitglieder dazu veranlasst einen vorsorglichen Sicherheitsabstand von fünf Metern einzuhalten. Augenblicklich stockten die Kinder, sahen sie aus ihren großen blauen Augen ängstlich an. „Seifenblasen–Lingerie.“ Ohne auch nur einen weiteren Mucks von sich zu geben, schwang das Bild auf und eröffnete den Jugendlichen einen schmalen Gang. Mit einer einladenden Handbewegung wies Parvati die anderen drei an hineinzugehen. Harry wurde als erster vorgeschoben. Murrend nahm er sein Schicksal hin – immer musste er seinen Kopf hinhalten. Was sich als einfacher Weg zur Waschküche angekündigt hatte, entpuppte sich als wahrer Kampf ums Überleben. Bei den Mädchen, weil sie wegen jeder Spinnenwebe, die von der niedrigen Decke herabhing, anfingen zu schreien und bei den Jungs, weil sie sich vor Lachen kaum halten konnten und aufpassen mussten, dass sie nicht aufgrund Luftmangels erstickten. „Das ist überhaupt nicht witzig!“, fauchte Parvati, ihr Gesicht war knallrot und ihre Wangen glühten. Ob es wegen ihrem Geschreie war oder ob der Peinlichkeit, wusste Harry nicht und ehrlich gesagt, interessierte es ihn auch nicht. Viel zu schön hörte sich das leise Lachen neben seinem Ohr an, das von niemand anderem als Draco Malfoy kam. Anscheinend fand auch er diese Einlage der Mädels sehr amüsant. „Lass die einfach, Parvati.“, meinte Joan dann, schaute andauernd ängstlich nach oben, „Je schneller wir laufen, desto schneller sind wir auch aus diesem Gang raus.“ Die Gryffindor schnaubte nur, schob Malfoy vor sich her. „Dann beeilt euch auch.“, murrte sie. Die letzten Schritte setzten sie also allesamt mit Tunnelblick fort. Der Raum, in dem sie danach ankamen, sah wirklich aus wie eine Waschküche. Die gegenüberliegende Wand war mit einer großen Anzahl von Muggelwaschmaschinen zugestellt, so dass sich der Dunkelhaarige wie in einem Waschsalon in Little Whining vorkam. Die Trockner, die an der linken Wandseite standen, bestärkten diesen Eindruck. Der gesamte Raum war mit weißen Fliesen ausgelegt, die Mauer, war wohl durch Zauber geglättet worden und wurde in Apriko gestrichen. Das Einzige, was den Anschein des Waschsalons ein wenig durchbrach, waren die vier Bügelbretter rechts von ihnen, die jeweils neben einem Beistelltisch standen. Harry schaute ziemlich belämmert drein, so dass Malfoy näselte: „Noch nie ’ne Waschküche gesehen, Potter? Wie armselig.“ „Ich frage mich, woher du, der anscheinend alles in den Arsch geschoben bekommt, wissen will, wie eine Waschküche auszusehen hat?!“, zischte Harry, verschränkte abwehrend seine Arme vor der Brust. Der Blonde lachte nur auf, schüttelte den Kopf. „Ich denke, so was nennt man Allgemeinbildung, Potty. Aber was erwarte ich eigentlich von dir? Mindestleistungen? Sind anscheinend immer noch zu hoch gesteckt.“ Harry biss die Zähne aufeinander und zwang sich, diesen Kommentar einfach zu übergehen. Jetzt lieber keinen Streit anfangen, heute Abend mussten sie schließlich noch zusammen abwaschen. Bei dem Gedanken daran zog sich sein Magen zusammen. Na toll, wenn das hier schon so anfing.. Wahrscheinlich kam das „Malfoy-hasst-Potter“-Gen nun etwas verspätet zum Vorschein. Wie wunderbar. Den ganz zarten enttäuschten Stich, den Harry spürte, wurde von dem Groll nur allzu rasch verdrängt. Parvati ging an ihm vorbei, begutachtete die Waschmaschinen, die aneinander gereiht standen. In der Mitte des Raumes türmten sich zwei Klamottenberge, die Kleidung der zurückgebliebenen Schüler. Glücklicherweise bereits in Mädchen- und Jungengarderobe aufgeteilt. „Wow..“, meinte die Rothaarige, schritt zu einem Haufen hin. „Was die Hauselfen alles waschen müssen! Ich find, das hier ist ja schon viel und dabei sind wir ja nur sechzehn! Die Hauselfen müssen damit ja eine Heidenarbeit haben..“ Anerkennend hob sie die Augenbrauen, wandte sich danach wieder den beiden Jungen zu, die sich noch immer mit giftigen Blicken bedachten. Die Slytherin schaute kurz zu Parvati, sah wie diese ein Nicken andeutete und schritt dann ein. „So, Jungs, jetzt habt ihr euch für heute genug gestritten. Ich denke, und ich bin mit dieser Meinung sicherlich nicht allein, dass ihr beide die Wäsche der Jungen zusammen macht und Parvati und ich die der Mädels. Einverstanden? Ja? Gut.“ Das Mädchen hatte Harry und Malfoy noch nicht einmal den Hauch einer Chance gelassen zu protestieren, so dass die beiden nun dumm aus der Wäsche schauten – welch passendes Wortspiel. Parvati grinste ihnen entgegen und plauderte danach fröhlich mit Joan, während sie anfingen die Wäsche nach den verschiedenen Farben zu sortieren. Und zwar in Schwarz-, Weiß- und Buntwäsche. Noch immer ein wenig neben der Spur begann auch Harry seiner neuen Tätigkeit nachzugehen. Malfoy ließ da noch ein wenig auf sich warten. Erst als der Gryffindor mit einem scharfen „Malfoy! Hör auf so blöd in die Gegend zu starren und hilf mir lieber!“ auf sich aufmerksam machte, wachte Genannter aus seiner Trance auf und half Harry widerwillig. Eine Stunde später waren die Wäscheberge von den Waschmaschinen in die Trockner gewandert und konnten nun auch aus diesen herausgeholt werden. In der Zeit, während der Waschvorgänge, hatten sich Harry und Malfoy nicht nur einmal ein Wortgefecht geleistet, das jedes Mal durch ein genervtes Räuspern unterbrochen wurde. Einmal war es von Parvati, die anderen Male von Joan gewesen. Sie konnte es scheinbar nicht leiden, wenn sich die beiden stritten. „Jetzt macht mal ein bisschen schneller. Die Wäsche bügelt sich nicht von alleine!“, fauchte sie, riss beinahe gewaltsam die restliche Wäsche aus dem Trockner und warf sie in einen Korb hinein. Malfoy und Harry schauten sie darauf nur verwirrt an. Seit wann war die ruhige Slytherin so aggressiv? „Nun macht schon!“, wurde ihnen auch gleich wieder entgegen geschleudert. Harry schüttelte den Kopf, nahm sich gehorsam einen Korb und ging zu einem der zwei noch freien Bügelbretter. Neben ihn stellte sich Malfoy. Mit einem Seufzen begann der Schwarzhaarige seine Wäsche ein Teil nach dem anderen zu bügeln. Er war so in Gedanken versunken, dass er noch nicht einmal auf die Sticheleien des Slytherin einging, so dass sich dieser beleidigt wegdrehte und nun murrend die Kleidung aus den Körben bügelte. So verbrachten sie knapp anderthalb Stunden in eisernem und vor allem unangenehmem Schweigen. Solange bis Parvati erleichtert ausatmete. „So, bin fertig. Was ist mit euch?“ Aufmerksam blickte sie in die Runde. Die anderen würden wohl auch in den nächsten fünf Minuten so weit sein. Während das Mädchen noch einmal ein T-Shirt zurecht zupfte, fragte sie: „Was sollen wir eigentlich zum Abendessen machen? Nichts Warmes mehr, oder? Das gab’s ja schon heute Mittag.“ Abwesend nickte Harry, legte nun auch die letzte Hose auf den Wäschestapel. Er wischte sich demonstrativ über die Stirn. „Also, ich glaube, wir sollten den Hauselfen mehr Respekt zollen!“ Malfoy, der nun ebenfalls sein Werk vollendet hatte und das wirklich mit Perfektion, was Harry sich nur schwer eingestehen konnte, rollte mit den Augen. „Die Hauselfen benutzen ihre Magie, du Idiot. Meinst du etwa, die machen das alles selbst? Wo lebst du?“ Harry schnitt nur eine Grimasse, ging zu Joans Wohlwollen nicht weiter darauf ein. „Ich wäre auch für etwas Kaltes.“, sagte er, sah auf seine Armbanduhr. „Jetzt ist es kurz nach fünf. In einer Stunde soll es Abendessen geben. Wir können es ja so machen, dass wir uns jetzt noch eine halbe Stunde ausruhen und dann treffen wir uns in der Küche, damit wir schnell das Abendessen vorbereiten können. Alle einverstanden?“ Zustimmendes Gemurmel war die Antwort. Daher nickte Harry und verließ die Waschküche, ohne auf Parvati zu warten. Viel zu sehr war er wieder mit sich selbst beschäftigt. Als er jedoch auf den Gang hinaustrat, holte ihn das Mädchen ein. „Warte doch mal, Harry!“, schnaufte sie, packte ihm am Arm. „Was ist denn?“, wollte er wissen, versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass er gerade ein wenig genervt war. Malfoy brachte ihn auf die Palme! Mit seinen blöden Sprüchen, konnte der nicht einmal seinen Mund halten?! Seine Gedanken verweilten noch immer bei den Streitereien zuvor in der Waschküche. „Wie wär’s, wenn jeder von uns alleine hochgeht, auch wenn wir den gleichen Weg haben, mh?“, fragte sie ironisch und zu ihrer Überraschung meinte Harry: „Find ich eine gute Idee.“ Damit stiefelte er auch schon los, ließ eine verblüffte Parvati zurück. „Der ist ja vollkommen durch den Wind.“, murmelte sie und lief ihm mit einigen Metern Abstand hinterher. Die Vorbereitungen für das Abendessen verliefen schweigend, ebenso wurde das Mahl zu sich genommen. Harry vermied es tunlichst, den Slytherin anzuschauen. Ihm graute es jetzt schon davor, dass er in wenigen Minuten allein mit eben diesem den Abwasch machen sollte. Malfoy schien das nichts auszumachen, auf jeden Fall ließ er sich nichts anmerken oder Harry war mal wieder so abwesend, dass er es nicht mitbekam. Die beiden Mädchen warfen dem Schwarzhaarigen immer wieder besorgte Blicke zu, wussten aber, dass sie ihn lieber nicht danach fragen sollten. Sie würden sowieso keine informative Antwort erhalten. Die ersten Schüler standen bereits von ihren Stühlen auf, schoben diese zurück an den Tisch. Unter lautem Geplapper schlossen sich andere an, bis am Ende nur noch Harry und Malfoy in der großen Halle standen. Schließlich hatten sie den Job, die Tische abzuräumen und das benutzte Geschirr abzuwaschen. Harry seufzte geschlagen, begann die Teller und das Besteck vom Tisch der ersten Gruppe auf einen Rollwagen zu stapeln. Aus den Augenwinkeln konnte er erkennen, dass Malfoy es eben so tat, wenn auch mit einer sehr verdrießlichen Miene im Gesicht. Dies ließ Harrys Laune doch glatt eine Stufe höher steigen. Ein wenig Schadenfreude hatte ja noch niemandem geschadet, oder? „Beeil dich, Potter, ich will den ganzen Abwasch nicht alleine machen!“, fauchte ihn da schon diese gewisse Person an. Harry biss die Zähne zusammen. „Jetzt nur nicht provozieren lassen, Harry.“, sprach er sich selbst gut zu, wusste jedoch ganz genau, dass sich dieser Vorsatz in weniger als zwei Minuten von selbst verflüchtigen würde. Denn als er aufblickte, sah er direkt in ein graues Augenpaar, das ihn spöttisch musterte. „Wird’s bald oder soll ich hier Wurzeln schlagen?“ „Du kannst machen, was du für richtig hältst.“, erwiderte der Gryffindor trocken, stellte das letzte Glas auf den Rollwagen und schob diesen vor sich her. Hinter sich hörte er, wie Malfoy ebenfalls seinen Wagen aus der großen Halle bewegte. Lautlos stieß er hart die angehaltene Luft aus. Jetzt durfte er sich mindestens eine halbe Stunde lang dieses Gezeter und diese Beleidigungen anhören. Na toll. Bei dem Gemälde mit der Obstschale zögerte Harry einen Moment. Er wusste nicht genau, warum, aber hatte da so ein flaues Gefühl in der Magengegend. Ganz so, als würde in der Küche etwas passieren, was ihm später noch Leid tun würde oder etwas Anderes, auf jeden Fall Unvorhergesehenes. Und seine Instinkte ließen ihn normalerweise nicht im Stich. Er schüttelte mit dem Kopf, schob diesen Gedanken in die hinterste Ecke seines Bewusstseins und kitzelte die Birne auf dem Bild. Diese kicherte leise und augenblicklich wiederholte sich die Prozedur vom Mittag. Zielstrebig schob er seinen Wagen an eine Spüle und griff nach einem Abtrockentuch. Er würde sich ja wohl nicht die Hände nass machen, wenn das auch ein gewisser feiner Herr konnte. Als er zu Malfoy aufblickte, sah er, dass dieser die Arme vor der Brust verschränkt hatte und eine Augenbraue gehoben hatte. „Wer hat gesagt, dass ich mir die Finger schmutzig mache?“, fragte der Blonde. Angesprochener zuckte teilnahmslos mit den Schultern. „Ich?“ Ein abfälliges Schnauben war darauf zu hören und ohne, dass Harry viel dazu beigetragen hätte, wurden die Plätze getauscht. Ihm wurde das Spültuch aus den Händen gerissen und eine schlanke Hand drehte ihm den Wasserhahn auf. „So, jetzt kannst du anfangen.“, meinte Malfoy grinsend. Aber Harry stand nur mit offenem Mund da, wusste kaum, was mit ihm geschah. Ein Seufzen seitens Malfoys, dann fand Harry seine Hände in dem kochend heißen Wasser wieder, das er hatte einlaufen lassen. Mit einem Aufschrei zog er diese wieder daraus hervor und fauchte: „Spinnst du?!“ Der Slytherin lachte nur, nahm einen Stapel dreckige Teller in die Hände und ließ sie sanft in das Wasser gleiten. „Na fang schon an oder meinst du, du hast den ganzen restlichen Tag Zeit? Oder ist dir Schlaf nicht so wichtig?“, stichelte er und Harry wusste ganz genau, worauf er anspielte. Nämlich auf seine kleine Zusatzarbeit, die er sich ja dank seines Verschlafens verdient hatte. „Tze..“, machte Harry, steckte seine Hände wieder vorsichtig in das heiße Wasser. Aber nur um sie gleich darauf wieder herauszuziehen und den Slytherin nass zu spritzen. Dieser trat nur einen Schritt zurück, das Grinsen noch immer auf seinem Gesicht. „Wasserschlacht gefällig?“, fragte er scheinheilig und noch bevor Harry reagieren konnte, traf ihn ein Schwall Wasser im Gesicht. Prustend trocknete er die Gläser seiner Brille ab, um wieder genug sehen zu können. Und was er dann sah, gefiel ihm ganz und gar nicht. Malfoy hatte sich einen Schwamm geangelt und diesen in das Wasser getaucht. Sein Grinsen wurde breiter. Harry dagegen schüttelte ungläubig den Kopf. „Das wagst du nicht!“, meinte er, doch der Gesichtsausdruck des anderen widersprach ihm. Kurz darauf flog ein nasser Schwamm durch die Luft, gefolgt von einem Aufschrei seitens Harrys, der sich zu seinem Glück noch rechtzeitig auf die Seite werfen konnte. „Das bekommst du zurück!“, rief er, sah sich suchend nach einem ähnlichen Geschoss um. Malfoy lachte. „Sicher, Potter. In hundert Jahren vielleicht!“ Für einen kurzen Augenblick gönnte sich der Gryffindor diesem Lachen zu lauschen, doch dann fand er, dass es endlich an der Zeit war für einen Gegenschlag. Ein in Wasser getauchtes Geschirrtuch zischte dem Blonden darauf knapp am Ohr vorbei. Sofort verstummte er. Das diabolische Grinsen kehrte auf seine Lippen zurück. „Krieg, Potter?“ „Wenn du die weiße Flagge hisst, dann nicht.“, gab Harry schulterzuckend von sich, grinste zurück. „Darauf kannst du lange warten!“ „War mir klar.“ Kaum dass der Dunkelhaarige ausgesprochen hatte, erfüllten nasse Geschosse die Luft. Keiner der beiden wollte dem anderen den Sieg überlassen und dabei spielte es keine Rolle, wie oft man selbst bereits getroffen wurde. Harry fühlte, dass es nicht nur ihm Spaß machte. Und das war wohl der größte Fortschritt, den sie bisher gemacht hatten. Sie hatten zusammen Spaß. Nicht einer alleine, sondern zusammen. Das Geschirr, das sie eigentlich abwaschen sollten, war schon lange vergessen. Gerade als er für kurze Zeit in seine Gedankenwelt abgetaucht war, traf ihn ein Schwamm unvorbereitet im Gesicht. „Erwischt!“, jubelte der Slytherin, der geschickt einem anderen durch die Luft flirrenden Lappen auswich. Der Gryffindor blieb still stehen und versuchte seine Brillengläser einigermaßen trocken zu kriegen, damit er wieder etwas sah. Als er das Gestell wieder auf der Nase hatte und sich suchend nach dem anderen umsehen wollte, zuckte er erschrocken zusammen. Malfoy stand direkt vor ihm, einen Eimer Wasser in der Hand. Beinahe ängstlich schielte Harry auf den Wassereimer, doch anstatt dass Malfoy diesen über ihn ausgeleert hätte, starrte er den Gryffindor nur wie gebannt an. Harry wollte gerade etwas sagen, als er, wie schon eine Viertelstunde zuvor, Finger an seinem Handgelenk spürte. Sofort klappte sein Mund wieder zu, wagte es nicht den Slytherin anzuschauen, stierte stattdessen auf die Hände. Ein dumpfes Geräusch verriet, dass Malfoy den Eimer losgelassen hatte. Die Finger der zweiten Hand umschlossen sein anderes Gelenk. Wasser verteilte sich über dem Boden. Wieder wollte Harry ansetzen, etwas zu sagen, aber auch dieses Mal wurde er daran gehindert. Der sanfte Druck auf seinen Lippen ließen ihn dann endlich zu seinem Gegenüber aufschauen. Tausend Gedanken schossen ihm auf einmal durch den Kopf. Konnte das sein? Konnte das wirklich wahr sein, was da gerade passierte? Oder bildete er sich das etwa ein? Innerlich schüttelte er den Kopf. Nein, das konnte er sich auf keinen Fall einbilden. So etwas konnte man sich einfach nicht einbilden. Viel zu echt, viel zu real, aber auch viel zu schön fühlte es sich an. Eigentlich sollte er jetzt doch Ekel verspüren, den impulsiven Drang den anderen von sich fort zu stoßen.. Oder? Aber nichts dergleichen beherrschte sein Handeln. Einzig und allein diese Lippen, die noch immer auf seinen lagen, schienen ihn zu interessieren. Beinahe wie ferngesteuert schloss er seine Augen, gab sich voll und ganz dem Gefühl hin. Gerade jedoch als er diesen Kuss erwidern wollte, ließen diese wunderbaren Lippen von ihm ab. Harry riss die Augen auf, sah sich um. Der Slytherin hatte sich abgewandt und war zum Waschbecken gegangen. Dort hielt er seine Hände in das mittlerweile abgekühlte Wasser und begann die Teller abzuwaschen. Verwirrt sah ihm Harry einige Minuten dabei zu. Viel zu benebelt war er noch von diesem Kuss. Ein Kuss… Dann schoss dem Gryffindor die Röte ins Gesicht. Wie gebannt starrte er auf Malfoys Rücken, das nasse T-Shirt zeichnete nur allzu genau die feinen Muskeln ab. Der hatte ihn doch gerade nicht wirklich geküsst, oder?! Das hatte er nicht gewagt?! Oder etwa doch?! Aber.. Aber warum hatte er das gemacht? Um ihn bloßzustellen? Aber warum dann hier? Warum nicht vor den Augen der anderen, warum hatte er es nicht, wie sonst auch, in eine schöne Szenerie verpackt, damit alle nachher schön etwas über ihn, Harry, zu lachen hatten? WARUM, bei Merlin, hatte er das getan?! „Du kannst gehen, Potter. Ich schaff das schon allein.“, murrte der Slytherin, was Harry letztendlich aus seiner Starre holte. „Wie.. Wie bitte?“, fragte er, denn er konnte nicht glauben, was er da gerade gehört hatte. Hatte ihm Malfoy, der Malfoy, der ihn sonst andauernd triezte und ärgerte und der ihn gerade GEKÜSST hatte, wirklich angeboten, einfach zu gehen?! „Du erkältest dich noch, also hau ab!“, sagte Malfoy etwas lauter als er anscheinend gewollt hatte. Den Blick hatte er dennoch nicht von den Tellern abgewandt, beinahe stur starrte er auf diese, ganz so, als wollte er dem anderen nicht ins Gesicht sehen müssen. Geistesabwesend nickte Harry, bemerkte noch am Rande, dass sich Malfoys Handknöchel an dem Teller, den er festhielt, weiß verfärbten. Wie in Trance führten ihn seine Schritte aus der Küche hinaus. Fort von seinem… Peiniger…? Aber war er das wirklich? *** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)