Muggelwoche von Illuna (Eine Woche ein Muggel sein?! (HxD)) ================================================================================ Kapitel 1: Tag 1: Der ganz 'normale' Wahnsinn --------------------------------------------- Muggelwoche ÜBERARBEITET! Autor: *muhihi* Icke! Die Luna! xD Teil: 1 / (wahrscheinlich) 8 Disclaimer: Vieles der lieben JKR, wenig mir; Geld wird damit nicht verdient Warnings: Ma wieder Shounen-ai!^^ (Männer lieben Männer, ihr mögt's nich? Dann lest erst ma!), OoC (vor allem bei Draco.. Und ganz ehrlich? Wo ist das bei Shonen-ai nich?), Out Characters (musste einfach noch ein paar erfinden) Pairing: Soll ich dat schon verraten..? Is doch in der Kurzbeschreibung schon angedeutet! =3 Das schwachsinnige Kommentar von meiner einer: Ähm.. Tja, so was kommt dabei raus, wenn frau allein daheim Pizza isst und nix zu lesen neben sich hat.. ^.^ Was nich unbedingt heißen muss, dass es totaler Quark wird! XD~ Naja, Scherz beiseite. Hab versucht ein bissl Humor reinzubringen, wahrscheinlich bin ich aber kläglich gescheitert.. Lasst es mich vielleicht in einem Kommi wissen! XP Ach ja: Ich hab keine Ahnung, ob die auf Hogwarts überhaupt Herbstferien haben, wenn nich, dann hab ich sie da eingeführt! *lach* Und nun viel Spaß und Freude! :3 *** 1. Der ganz normale Wahnsinn Dick und fett prangte ein Aushang an der Tür zur großen Halle: „An alle Schüler, die die Herbstferien über in Hogwarts bleiben: Das Thema heißt: ‚Muggelwoche’. Jeder Schüler ist dazu verpflichtet an dieser Projektwoche teilzunehmen. Dies bedeutet, dass die Teilnehmenden ihre Zauberstäbe für diese Tage an ihre Hauslehrer abgeben und eine Woche wie Muggel leben werden. Alles Weitere wird der Schulleiter beim Frühstück erläutern. Gez. Schulleitung von Hogwarts“ Harry Potter, der gerade die Treppe hinunter rannte, blieb verwundert stehen. Eine ganze Schülertraube hatte sich vor dem Anschlag gebildet. Neville Longbottom löste sich daraus und kam auf Harry zu. „Oh man..“, seufzte der Junge. Harry sah ihn nur verwirrt an. „Was ist denn?“ Mit wenigen Worten hatte Neville das auf dem Plakat Stehende wiedergegeben. Harrys Laune wanderte in Richtung Keller. Das war ja wohl die schlechteste Idee, die Dumbledore jemals hatte! Eine Muggelwoche?! Wozu waren sie denn hier auf Hogwarts? Doch wohl nicht, um zu lernen, wie ein Muggel dies und jenes machte. Trübsinnig stiefelten die beiden Jungen in die große Halle. Gerade mal einen Tag Ferien und dann so was. Eigentlich hatte er vorgehabt, die zwei freien Wochen über nichts zu tun. Vielleicht ein- oder keinmal in ein Schulbuch gelinst, damit sein Gewissen beruhigt, und außer der bequemen Zeit auf dem Sofa und im Bett das Quidditchfeld aufgesucht. Sie setzten sich an den Gryffindortisch und warteten darauf, dass Dumbledore sich erhob und die Sache mit der Projektwoche erklärte. Doch es dauerte eine Weile, bis der Schulleiter dies tat, so dass der Gryffindor davor genügend Zeit hatte, sich umzuschauen und zu sehen, wie viele Schüler überhaupt noch da waren. Es waren nicht viele. Vielleicht vier Hufflepuffs, fünf Ravenclaws, vier Gryffindor und drei Slytherin, wenn alle anwesend waren und es keine Nachzügler mehr gab. Alles Schüler der oberen Klassen, keiner war jünger als er selbst und er war ja Anfang des sechsten Schuljahres. Harry kannte keinen der Hufflepuffs, von den Ravenclaws nur Cho Chang und die übrigen Schüler waren ihm alle bekannt. Darunter aus Gryffindor Parvati Patil und Lavender Brown, außer ihm und Neville. Als er zu den Slytherin hinüberblickte, war ihm, als müsste das die schlimmste Woche seines Lebens werden. Denn natürlich war Draco Malfoy ausgerechnet diese Ferien nicht nach Hause gefahren. Sein höchsteigener und selbsternannter Erzfeind. Er knurrte, worauf Neville ihm einen verwirrten Blick zuwarf. Harry jedoch winkte nur ab. Die anderen zwei Slytherin waren Joan Melrose, ein eher stilles rothaariges Mädchen, und Timothy Jones, der auch nie sonderlich aufgefallen war. Beide waren jedoch in seinem Jahrgang. Insgesamt waren sie sechzehn – es war niemand mehr in die Große Halle gestolpert –, nicht gerade viele, wenn man bedachte, dass es die ersten Ferien in diesem Schuljahr waren. Und der Abschiedsschmerz noch in den Knochen vereinzelter Erstklässler gesessen hatte – dass sie sich dieselbe Prozedur nach diesen zwei Wochen noch einmal zumuten wollten, erschien Harry nicht sonderlich einleuchtend, doch wenn es in deren Sinne war. Albus Dumbledore räusperte sich, stand auf und lächelte die wenigen Schüler an. „Es freut mich, dass wenigstens ein paar hier geblieben sind. Daher werden es auch nur wenige Gruppen, mit einer dementsprechend geringen Schüleranzahl sein – umso besser.“ Er strich sich über den weißen Bart. Rechts von ihm zwei Stühle weiter zog Severus Snape, Professor für Zaubertränke und Harrys Erzfeind Numero Duo, missbilligend die Augenbrauen zusammen. „Dieses Projekt wird eine Woche umfassen, den heutigen Tag mit eingeschlossen. Ihr werdet eure Zauberstäbe an eure Hauslehrer aushändigen und sie genau heute in einer Woche wiederbekommen. In dieser Zeit sollt ihr euch in die Lage eines Muggel hineinversetzen. Ihr werdet am Tag bestimmte Aufgaben erhalten, die von eurer Gruppe gelöst werden müssen. Diese können verschiedene Dinge beinhalten, doch dazu später mehr, sobald ihr in euren Gruppen seid. Ich werde schnell die anwesenden Schüler aufrufen und sie in eine Gruppe einteilen. Das wird nach alphabetischer Reihenfolge geschehen.“ Dumbledore schwang seinen Zauberstab und ein Pergament segelte in seine Hand. „Also, Gruppe eins: Lavender Brown, Cho Chang, Nathan Coleman und Emily Geeson.“ Er wartete, dass sich die Gruppe zusammensetzte, doch niemand rührte sich. Dann seufzte er, wedelte noch einmal mit dem Holzstab und die Banner, auf denen die einzelnen Häuserwappen zu erkennen gewesen waren, verschwanden. Zusätzlich schrumpften die länglichen Tische, wobei die Schüler erschrocken zusammenzuckten. Über jedem der nun rechteckigen Tische mit jeweils zwei Stühlen an einer Längsseite erschien eine Zahl. „So, die vorgelesenen Schüler begeben sich bitte zur Nummer Eins.“, sagte er gut gelaunt. Die hölzerne Ablagefläche, die zuvor noch die Hufflepuffs besetzt hatten, wurde geräumt, als die darüber schwebende Eins aufblinkte. Lavender erhob sich und trottete zu dem Tisch, an dem sich schon die anderen Gruppenmitglieder eingefunden hatten. Nathan Coleman war ein Ravenclaw, so dass er sich ohne zu zögern neben Cho setzte. Lavender hingegen blieb nichts anderes übrig, als sich neben die Hufflepuff Emily Geeson zu setzen, saß nun den beiden Ravenclawschülern gegenüber. „Nun zu Gruppe Zwei.“ Harry sandte ein Stoßgebet zum Himmel. Er wollte auf keinen Fall mit Malfoy zusammen in einem Team arbeiten! Die Woche würde sonst die Hölle werden, dessen war er sich sicher. „Dazu gehören Maudine Henrey, Jeff Howard, Timothy Jones und Neville Longbottom.“ Neville stand auf, warf Harry noch einen aufmunternden Blick zu und ging danach zum mit der Ziffer Zwei gekennzeichneten Tisch, der ehemalige der Slytherin. Die beiden Schüler, die Harry nicht gekannt hatte, gehörten zu Ravenclaw. „Die dritte Gruppe..“ Dumbledore schien äußerst vergnügt, als er die Namen begutachtete, denn er grinste unverkennbar in seinen Bart hinein. Er räusperte sich geräuschvoll. „Also, wie schon gesagt, die dritte Gruppe. Draco Malfoy,“ Malfoy erhob sich augenblicklich, ging mit seinem typischen Malfoy-Gang, den jedes Mädchen zum Schmelzen brachte und alle Blicke auf sich zog, der Nummer Drei entgegen – Ex-Ravenclaw-Tisch. „Joan Melrose,“ Das rothaarige Mädchen grinste den blonden Slytherin an, ließ sich neben ihm auf der Bank nieder. „Parvati Patil,“ Harry hörte ganz genau, wie Parvati mit den Zähnen knirschte und er konnte sie sehr gut verstehen. Jetzt konnte er aber nur hoffen, dass der letzte Ravenclaw, oder einer der übrig gebliebenen Hufflepuff einen Nachnamen mit ‚P’ trug, das vor Potter kam. Er kniff die Augen zu. „Bitte!“, flehte er leise. „Und der letzte im Bunde ist Harry Potter.“ Harry sackte auf der Ablagefläche zusammen. Das durfte nicht wahr sein! Womit hatte er das nur verdient? War er etwa so ein schlechter Mensch? Niedergeschlagen schlurfte er zu Tisch Nummer Drei, wo ihn Malfoy mit einem höhnischen Grinsen begrüßte. „Na, da kommt Freude auf, dich ab jetzt acht Tage lang am Hals zu haben, Potter.“ „Da haben wir ja was gemeinsam, Malfoy, sollen wir anstoßen?!“, murrte Harry, der sich neben Parvati gesetzt hatte. „Und nun die letzte Gruppe. Nora Reed, Anna Smith, Patrick Sullivan und Craig Williams. Die letzten freien Plätze sind für euch.“ Die drei Hufflepuffs und der Ravenclaw Patrick Sullivan setzten sich an den Tisch, der mit der Nummer Vier gekennzeichnet war. Nachdem sich alle auf ihren Plätzen eingefunden hatten und den Schulleiter wieder anschauten, packte Dumbledore das Pergament weg, lächelte den Schülern in seiner milden Art entgegen. „Ihr seid dazu verpflichtet, die ganze Woche in diesen Gruppen zu verbringen, außer natürlich sobald ihr wie gewohnt in eure Häuser zu Bett gehen werdet. Das Frühstück, von dem vielleicht auch die eine oder andere Aufgabe handeln könnte – so viel sei verraten –, wird morgens in den Gruppen eingenommen. Das heißt, ihr werdet genauso, wie ihr jetzt sitzt, wieder Platz nehmen. Und nein, Miss Brown, ihr dürft nicht die Gruppen tauschen.“, fügte Dumbledore noch hinzu, als Lavenders Hand in die Höhe geschossen war. Mit einem beleidigten Gesichtsausdruck nahm sie die Hand wieder herunter. „Beim Frühstück werden euch eure Arbeitsanweisungen übergeben. Es könnte jedoch auch sein, dass ihr eine Aufgabe bereits am Abend erhaltet, dann werden automatisch die anderen Gruppenmitglieder benachrichtigt und ihr habt die Erlaubnis, euch auch noch nach der Sperrstunde zu treffen.“ Der Schulleiter wollte sich gerade wieder zu seinem Platz begeben, als ihm noch etwas einfiel und er in die Hände klatschte, um die aufkommende Unruhe zu dämmen. „Bevor ich es vergesse! Nehmt diese Projektwoche bitte ernst, sie wird in eure Note einfließen, für welches Fach, das könnt ihr selbst bestimmen, weil sie vielleicht einen schlechten oder guten Eindruck erweckt hat. Und nun guten Appetit!“ Damit wandte er sich endgültig um und setzte sich auf seinen Stuhl. Das zufriedene Grinsen in seinem Bart fiel nur Professor McGonagall auf, die direkt neben ihm saß und dies mit dem Schürzen ihrer eigenen Lippen quittierte. Harry starrte missmutig auf seinen leeren Teller. Ihm war der Appetit vergangen und das obwohl sein Bauch vor einer Stunde noch förmlich nach Nahrung geschrieen hatte. Na ja, so etwas am frühen Morgen konnte einem ja nur auf den Magen schlagen. Die anderen drei Mitglieder seiner Gruppe fingen dagegen an zu frühstücken. Zwar starrten sie sich die meiste Zeit eisig an, aber sie aßen etwas. „Was meinst du, Harry? Was werden das wohl für Aufgaben sein?“, fragte Parvati ihn dann unvermittelt. „Keine Ahnung.. Mir auch egal.“, brummte Harry, wünschte sich sehnlichst mit Ron oder Hermine mitgefahren zu sein. Oder wenigstens, dass er heute nie aufgestanden wäre, dann wäre er mit etwas Glück vielleicht nicht eingeteilt worden und hätte seine Ruhe gehabt. Seiner Sitznachbarin schien es ähnlich zu gehen, denn auch wenn Parvati es versuchte zu verbergen, bemerkte Harry, dass sie nervös auf dem Platz hin und her rutschte. „Mir ist das nicht so egal..“, seufzte sie dann, nahm ihre beschmierte Brötchenhälfte in die Hand. Sie schien beschlossen zu haben, die beiden unerwünschten Gruppenmitglieder nicht weiter zu beachten. „Ich meine, wenn wir nicht zaubern dürfen! Das ist doch bescheuert, ich denke, wir sind hier, um das zu lernen.“ Danach biss sie von ihrem Brötchen ab, ignorierte bestimmt den musternden Blick von Joan. „Ich glaube,“, sagte die rothaarige Slytherin dann, „Dass sich Dumbledore mal wieder etwas ausgedacht hat, um uns zu quälen – wie so oft.“ Harry beobachtete sie, wie sie sich Orangensaft nachgoss. Genau in diesem Moment schaute Joan auf, sah ihm direkt in die Augen. Ein amüsiertes Lächeln spielte um ihre Mundwinkel. „Was glaubst du, Draco?“, fragte sie den Blonden, ohne den Blick von Harry zu nehmen. „Ich glaube, dass ich mir da keine Sorgen machen muss. Schließlich haben wir hier ja einen waschechten ‚Muggelkenner’ im Team, stimmt’s Potter?“ Harry schnaubte, ging nicht weiter darauf ein. Es stimmte, dass Harry in den Sommerferien bei Muggeln lebte, aber das mehr gezwungen als freiwillig. Auch dass er dort die Hausarbeit machen musste, war nicht gelogen, aber woher wollte Malfoy das wissen? Wenig später war das Frühstück beendet und Dumbledore hatte die Schüler angewiesen draußen auf die erste Aufgabe zu warten – in den Gruppen natürlich. Daher stand Harry mit verschränkten Armen an dem Gemäuer des Torrahmens, hinter ihm stand das große Eichentor noch immer offen, und musterte seine ‚Kameraden’ misstrauisch. Joan hatte ihre roten Haare in einem Pferdeschwanz zusammengebunden und starrte verträumt in die Richtung, in der der schwarze See lag. Ihre Figur war sehr zierlich, die Uniform, die sie – so wie die anderen auch – trug, passte sich ihrer Körperform an und wurde letztendlich von dem Umhang wieder verdeckt. Parvati hatte sich auf die Stufen zum Eingang gesetzt und spielte mit einer Strähne ihrer schwarzen Haare. Auch die war noch in der hogwart’schen Kluft gekleidet, wobei Harry hoffte, dass sie die in während dieser Tage nicht anhatten mussten. Muggelkleidung war ihm, ehrlich gesagt, lieber. Malfoy dagegen stand aufrecht, hatte ebenfalls die Arme vor der Brust verschränkt. Seine weißblonden Haare lagen perfekt, keine Strähne schien am falschen Platz zu sein. Ebenso wies sein Gewand keine ungewollte Falte auf. Harry verdrehte die Augen und bekam jetzt schon Kopfschmerzen, wenn er daran dachte, eine Woche – eine ganze Woche lang! – mit diesem Ekel verbringen zu müssen! Er ließ seinen Blick über die Ländereien von Hogwarts streifen und blieb bei Hagrids Hütte hängen. Es stieg kein Rauch aus dem Schornstein auf und die Vorhänge waren zugezogen. Jetzt konnte er noch nicht einmal zu seinem Freund gehen, um sich wenigstens in der freien Zeit dort zu verkriechen.. Wahrscheinlich war der Halbriese wieder im Auftrag des Ordens unterwegs. Als er an den Orden dachte, wanderten seine Gedanken automatisch zu seinem Paten Sirius Black. Es war ihm immer noch unbegreiflich, dass Sirius einfach so weg sein sollte.. Gerade wollte er weiter in seinen Gedanken versinken, als Parvati ihn anstupste. „Die Arbeit ruft.“, murmelte sie. Harry stieß sich von der Wand ab und sah Professor McGonagall bei Malfoy und Joan stehen. Ihre Hand war ausgestreckt. „Alle Zauberstäbe zu mir! Ihre, Mr. Malfoy und Mrs. Melrose, werde ich Professor Snape übergeben.“ Nur zögerlich gab Harry seinen Zauberstab ab. Jetzt hieß es wohl: Gib dem Muggel in dir eine Chance. Na, das waren ja wunderbare Aussichten. „Und hier habe ich die erste Aufgabe für Sie. Jede Gruppe hat andere Aufträge, so dass Sie sich nicht zusammenschließen können.“ Mit einem forschen Blick an alle zog sie einen Briefumschlag aus der Umhangtasche und drückte ihn Parvati in die Hände. „Viel Glück.“, sagte sie noch, bevor sie zur nächsten Gruppe schritt, um ihnen dasselbe mitzuteilen und somit das Prozedere zu wiederholen. Die Gryffindor schaute das Kuvert eine Weile lang an, bis Malfoy genervt meinte: „Machst du es endlich auf, oder sollen wir warten, bis deine Haare grau geworden sind?!“ Parvati und Harry blickten ihn nur zornig an, doch dann öffnete sie umständlich den Brief. „Ja, Briefe öffnen ist eine Kunst!“, äußerte der Blonde sich sarkastisch, worauf Joan kicherte. Parvati entfaltete das Pergament und las vor: „Gruppe Drei, erster Tag, Samstag Eure erste Aufgabe wird darin bestehen, je einen Steckbrief der Gruppenmitglieder anzufertigen. So lernt ihr euch besser kennen, da es unumgänglich ist, denjenigen aus Eurer Gruppe zu befragen. Am Ende des heutigen Tages wird jeder von Euch jeweils einen Steckbrief von den anderen drei zur Abgabe bereithalten. Bedingung: Es müssen mindestens zwanzig Fragen pro Person sein, persönliche wie unpersönliche.. Viel Spaß und Erfolg!“ Harry riss Parvati das Blatt aus den Händen, las sich das Geschriebene noch einmal durch. Dann reichte er es an Joan weiter, die verlangend die Hand danach ausgestreckt hatte. Als alle den Brief angeschaut hatten, sah Malfoy sie auffordernd an. „Und wo gehen wir hin, um das zu machen? Ich glaube kaum, dass wir,“, er deutete auf sich und Joan, „in den Gryffindorturm kommen. Mal ganz davon abgesehen, dass man eh nicht in dieses Loch will, Gryffindors natürlich ausgeschlossen.“ Er grinste hämisch zu den Hausbewohnern. „Ihr habt ja so oder so keine andere Wahl!“ Harry knirschte mit den Zähnen. „Dann gehen wir eben in die Bibliothek. Dort werden wir sicherlich einen Platz finden.“, schlug Parvati schnell vor, schien aber selbst nicht allzu große Lust zu verspüren, die beiden Slytherin auszufragen. Die anderen nickten, machten sich danach auf den Weg in ihre Gemeinschaftsräume. „In zehn Minuten vor der Bibliothek!“, rief Malfoy noch über die Schulter, verschwand dann mit Joan um die nächste Ecke. Der bebrillte Junge blieb stehen, ballte die Hände zu Fäusten und knurrte. „Dieser arrogante Mistkerl! Ich werde doch nicht machen, was der mir sagt!“ Aber als die Gryffindor ihm beruhigend die Hand auf die Schulter legte, schritten auch sie endlich in Richtung ihres Gemeinschaftsraumes. „Diese Joan scheint ja noch ganz in Ordnung zu sein..“, murmelte Parvati vor sich hin, als sie durch das Porträtloch geschlüpft waren und sich im behaglichen Gemeinschaftsraum wieder fanden. „Aber ich hab wirklich keine Lust, mich mit Malfoy zu unterhalten! Geschweige denn ihm Fragen zu stellen! Der wird sie doch sowieso nicht richtig beantworten, wenn sich der ach so tolle Prinz überhaupt dazu herablässt!“, fauchte er weiter. Das schwarzhaarige Mädchen ging geradewegs auf einen der Tische zu. Dort lagen Pergament, Tintenfässer und Federn. „Komm schon, Harry. Hier ist auch genug für dich, wenn wir uns jetzt nämlich nicht beeilen, rauft sich unser kleiner Freund noch seine perfekt frisierten Haare!“, spottete sie und mit einem Mal war Harry froh, dass er nicht der einzige Gryffindor in der Gruppe war. Parvati würde schon darauf aufpassen, dass er nicht überkochte. Das hoffte er jedenfalls. Und wie es das Mädchen fast vorausgesagt hatte, standen die beiden Slytherin schon am verabredeten Treffpunkt und warteten. Joan zupfte an ihrem Umhang herum und Malfoy war kurz davor, unruhig auf und ab zu wandern. Als er die beiden kommen sah, fauchte er: „Wie lange braucht ihr Idioten eigentlich? So schwer ist die Bibliothek nun auch wieder nicht zu finden!“ Und noch bevor Harry etwas erwidern konnte, meinte die Gryffindor trocken: „Der Turm ist nun mal weiter weg als das Schlangenloch. Außerdem bleiben die Treppen ja bekanntlich nicht am selben Ort. Also, worauf wartet ihr noch, wenn ihr so ungeduldig seid?“ Sie trat einen Schritt vor und öffnete die Flügeltür zur Bibliothek. Dicht gefolgt von Harry, Malfoy und Joan. Sie suchten sich einen Platz weiter hinten, es musste ja nicht jeder der anderen Gruppen wissen, was sie machten. Gemeinsam setzten sie sich an einen rechteckigen Tisch. Harry und Parvati saßen auf der einen Seite, Joan und Malfoy ihnen gegenüber. „So..“, machte die Rothaarige, während sie in geschwungener sauberer Handschrift auf drei Pergamentblätter jeweils den Vornamen der anderen notiert hatte. „Wie sollen wir das jetzt machen? Wenn wir alle auf einmal irgendjemand fragen, dann wird das schnell unübersichtlich. Ich würde vorschlagen, wir machen zweier Gruppen. Dann können die sich gegenseitig ausfragen und danach tauschen wir. Irgendwelche Einwände?“ Niemand sagte etwas. Dann nickte sie und griff Paravti am Arm. „Hey, was soll das?“, meinte diese empört, doch Joan zog sie nur hoch und setzte sich mit ihr an einen Tisch weiter weg, so dass sie die anderen nicht mehr hören konnten. „Also, Potter. Dann fangen wir eben auch an..“, brummte Malfoy, als die Mädchen bereits begonnen hatten, wie wild auf ihren Blättern herumzukritzeln. „Und wie bitteschön?“, zischte Harry missgelaunt. Er hatte wirklich keine Lust, Malfoy nach seinen Vorlieben in diesem und jenem Bereich auszufragen, es interessierte ihn doch überhaupt nicht! „Wie lautet dein vollständiger Name?“, fragte Malfoy, hob den Kopf und sah Harry aus seinen grauen Augen an. „Hä, was?“, kam es verwirrt von Harry. Irgendwie hatte ihn gerade etwas abgelenkt, er wusste nicht so genau, was es gewesen war, aber… „Potter, ich hab ja schon immer gewusst, dass du nicht besonders helle bist, aber dass du noch nicht mal deinen Namen weißt? Erbärmlich.“, spottete der Slytherin, lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Die Feder ließ er spielerisch durch seine Finger wandern. Harry versuchte sich nichts anmerken zu lassen und unterdrückte den Drang, dem anderen seine Faust ins Gesicht zu schlagen. Stattdessen nahm er sich einfach ein Pergament. „Harry James Potter. Und du?“ „Draco Lucius Malfoy, ungekrönter Eisprinz von Slytherin und-“ „Das will ich gar nicht wissen, und wenn doch hätte ich dir das schon gesagt!“, unterbrach Harry diesen kühl, schrieb seine Frage auf und Malfoys Antwort. „Ah ja. Dann sag du mir eben deine ganzen Titel! Es sei denn du hast überhaupt welche!“, höhnte der andere. Harry seufzte. „Wenn das eine deiner Fragen ist, bitte. Goldjunge von Gryffindor, Topsucher von Hogwarts-“ Bei dieser Nennung lachte Malfoy gezwungen. „Das ist schon mal nicht wahr!“, sagte er, doch Harry fuhr unbeirrt fort: „Retter der Zaubererwelt, der Junge, der überlebte, manchmal auch nur der Junge, der lebt, Bezwinger Voldemorts und von dir hab ich ja auch noch ein paar.. Soll ich die auch noch aufzählen? So wie Narbengesicht, Potty, et cetera.“ Gelangweilt hob Harry den Kopf, sah, dass Malfoy ihn schweigend musterte. „Nein, das reicht.“, meinte er dann, schrieb seine beiden Fragen auf sowie Harrys Antworten. „Na dann kann’s ja weitergehen.“ Harry tauchte die Feder in das Tintenfass, notierte seine nächste Frage. „Wohnort außerhalb der Schulzeit? Alter? Geburtsdatum? Sternzeichen? Familienverhältnisse? Berufe der Eltern? Eigener Berufswunsch? Lieblingsfach? Lieblingssport? Lieblingstier?“ Harry hielt inne, wartete auf Malfoys Antworten. „Malfoy Manor, 16, 6. Juni, dementsprechend Zwilling, eine Mutter und einen Vater, keine Geschwister, meine Mutter Hausfrau, bei meinem Vater wirst du es ja wissen, irgendetwas mit Zaubertränken, wird ja wohl nicht mehr so schwer zu erraten sein, Quidditch, Schlange. Sonst noch was oder kann ich dann?“ „Vorerst keine, du kannst.“, meinte Harry, kritzelte noch die restlichen Antworten hin. Nur bei Malfoys Vater wusste er nicht so genau, was er hinschreiben sollte, er konnte ja schlecht ‚Todesser’ hinschreiben, oder? War das überhaupt ein Beruf? Malfoy sah, wie Harry zögerte. „Dann schreib eben hoher Beamter des Zaubereiministeriums hin, wenn dir das andere nicht passt.“, meinte der Slytherin schlicht. Harry blickte auf. „Dein Vater ist beim Ministerium?“ „Das war er mal, also schreib fertig, damit ich endlich anfangen kann.“, kam es darauf zurück. Als Harry fertig geschrieben hatte, legte er die Feder beiseite. „Ich nehm grad deine Fragen.“, sagte Malfoy, war bereits am Aufschreiben. „Also.. Bei den Dursleys, musst du da auch die Adresse aufschreiben oder reicht der Name? Wenn ja, Ligusterweg Nummer Vier, Little Whining, Surrey. Alter 16, 31. Juli, daher Löwe, beide Eltern verstorben, die einzigen lebenden Verwandten sind die Dursleys, wie schon gesagt, können meine Eltern keine Berufe mehr ausüben, waren jedoch Auroren, will ebenfalls Auror werden, Verteidigung gegen die dunklen Künste, Quidditch und Hunde.“ Innerlich kämpfte Harry mit den Tränen. Er hatte noch nie so rational über seine Eltern gesprochen. Eigentlich erwähnte er sie auch nicht oft, nur dann wenn er gefragt wurde und auch da nur sehr verhalten. Es machte ihm zu schaffen, dass er Malfoy so etwas sagen musste. Warum genau, wusste er selbst nicht. Schließlich war es kein Geheimnis, dass die beiden von Voldemort getötet wurden.. Vielleicht war es ja so komisch, weil Malfoys Vater zu dem Kreis der Todesser dazugehörte..? Der Slytherin nickte, machte dann mit seiner Befragung weiter, was zu Harrys Erstaunen ohne irgendwelche Beleidigungen vonstatten ging. Nach über einer Stunde hatten sie dann jeweils fünfundzwanzig Fragen und Antworten und fragten die Mädchen, ob sie schon fertig seien. Diese bejahten und so ging das Spiel wieder von vorne los, diesmal waren Harry und Parvati in einer Gruppe. Die Sonne stand bereits tief, als die vier den letzten Punkt gesetzt hatten. Sie sammelten ihre Pergamente zusammen und verschlossen die Tintenfässer, die Federn sahen sehr mitgenommen aus. „Bis jetzt war es ja noch gar nicht so schlimm.“, meinte Joan und ging einige Schritte voraus. „Ich würde sagen, wir treffen uns in zwanzig Minuten wieder hier, dann können wir gemeinsam zum Abendessen gehen. Wir haben ja sogar das Mittagessen verpasst!“ Die anderen drei nickten, denn es war trotz allem anstrengend gewesen. Gerade als sie um die Ecke biegen wollten, rief Parvati noch: „Hey, Joan! Vergesst die Steckbriefe nicht! Wir müssen sie beim Abendessen abgeben!“ Das rothaarige Mädchen nickte und winkte ihnen noch zu, bevor sie zu Malfoy lief, der einige Schritte weiter auf sie gewartet hatte. Harry wandte sich gerade um, als sein Magen knurrte. „Nicht nur du hast Hunger!“, meinte Parvati müde. „Ich hab heut morgen ja kaum was gegessen..“ Also schlurften die beiden Gryffindor nach oben in ihren Gemeinschaftsraum, räumten dort das restliche Pergament, die Tintenfässer und die Federn weg und gönnten sich noch zwei Minuten in den weichen Sesseln. „Mal sehen, was morgen so dran kommt.“, meinte Harry, unterdrückte ein Gähnen. Das Mädchen gab einen zustimmenden Laut von sich, dann stemmten sie sich hoch und verließen den Gemeinschaftsraum wieder, die Steckbriefe unter die Arme geklemmt. Diesmal waren sie die ersten und warteten auf die Slytherins. Nach fünf Minuten kamen auch diese und Joan lief aufgeregt auf Parvati zu. „Parvati, ich muss dir unbedingt was erzählen!“, quietschte die Rothaarige und zog die andere ein paar Meter nach vorne. Ihre Augen leuchteten, als sie zu erzählen begann. Harry verstand kein einziges Wort, trottete den beiden einfach hinterher. Malfoy lief ein paar Meter neben ihm. Joans Verhalten war verhältnismäßig untypisch für eine Slytherin – oder kannte er sie nur einfach nicht? „Was ist denn Aufregendes passiert?“, fragte Harry dann, als er das Schweigen nicht mehr ertragen konnte. Der Blonde warf ihm einen spöttischen Blick zu, einer der bedeutete: Das wüsstest du wohl gern, was? Aber anstatt ihm eine Beleidigung an den Kopf zu werfen, antwortete Malfoy: „Timothy Jones war auch gerade im Gemeinschaftsraum und hat erzählt, was sie so machen mussten. Und dabei hat dein Freund Longbottom wohl ein wenig versagt, wie’s scheint.“ Dieses Mal konnte sich der Slytherin ein gehässiges Grinsen nicht verkneifen. „Und wo ist Neville jetzt?“, fragte Harry besorgt, ignorierte einfach Malfoys Genugtuung. Dieser zuckte mit den Schultern. „Ich schätze mal im Krankenflügel und wenn nicht, frag eben Timothy oder einen aus der Gruppe.“ Vor dem Abendessen kam Harry jedoch nicht mehr dazu, denn Dumbledore wartete nur noch, bis sich alle hingesetzt hatten, bevor er sich mit einem Lächeln in dem vom Alter gezeichneten Gesicht erhob. „Wie ich sehe, habt ihr den ersten Tag erfolgreich gemeistert. Eure Ergebnisse werdet ihr noch vor dem Essen an Professor McGonagall abgeben, bis auf eine Gruppe, aber die weiß ja Bescheid.“ Das Lächeln auf seinen Lippen wurde zu einem vergnügten Grinsen. „Und nun bitte ich die eben erwähnte Gruppe, das Essen hereinzubringen!“ Die Schüler der Gruppe Zwei erhoben sich. Erst jetzt sah Harry, dass Neville unter ihnen war – mit Pflastern auf den Fingern. Stirnrunzelnd verfolgte Harry die vier mit seinen Augen, bis sich die Türen hinter ihnen schlossen. Mittlerweile war Professor McGonagall zu den drei anderen Tischen gegangen und sammelte die Blätter ein, vermerkte auf jedem Blatt den Namen des entsprechenden Schülers. Es dauerte nur wenige Minuten, bis die Neville und Co. wieder hereinkamen. Vor sich schoben sie Rollwagen, auf denen mit Essen gefüllte Teller standen. „Warum erscheint das nicht, so wie sonst auch?“, raunte Parvati und Harry wusste auch keine Antwort. Dass die Hauselfen aufgrund dieser Projektwoche eine kleine Ruhepause haben könnten – sicherlich sehr zu Hermines Wohlwollen –, darauf kam er im Moment nicht. Er beobachtete, wie jedem Schüler und auch den Lehrern ein Teller mit Essen hinstellt wurde. Als alle Speisen verteilt waren, stellten sie auf jeden Tisch noch einen Salat und etwas zu trinken. Danach kamen die Schüler auf ihren Plätzen wieder zur Ruhe. Dumbledore, der immer noch an seinem Rednerpult stand, nickte ihnen zu und sagte: „Nun, dann lasst uns mal kosten, was Gruppe Zwei heute für uns zu Abend gekocht hat!“ Mit einer schnellen Bewegung saß der Schulleiter auf seinem Platz und begutachtete das Essen. Auch Harry und die anderen Schüler, die nicht zur Gruppe Zwei gehörten, betrachteten erstmal ihre Teller und das darauf befindliche Essen genau, bevor sie es in den Mund nahmen. Es gab Schnitzel mit Pommes, obwohl es nur sehr entfernt danach aussah. Dessen jedoch ungeachtet hatte der Dunkelhaarige solchen Hunger, dass er sich das nicht aussuchen konnte. Also nahm er Gabel und Messer in die Hand, schnitt sich das Schnitzel zurecht und stopfte sich die Gabel mit einem Stück todesmutig in den Mund. Als er es gekaut und runtergeschluckt hatte, bemerkte er, dass Joan, Malfoy und Parvati ihn aufmerksam anschauten. „Was denn?“, fragte er irritiert. „Wir wollen nur sicher gehen, dass das nicht vergiftet ist, also warten wir noch eine Minute und wenn du nicht tot umfällst, können wir auch anfangen.“, meinte Malfoy, grinste. Harry schnitt nur eine Grimasse. „Dafür, dass es nicht sonderlich lecker aussieht, schmeckt es aber ganz gut.“, meinte er nach dem zweiten Happen, so dass nun auch der Rest seiner Gruppe vorsichtig anfing zu essen. Keine Minute danach nickten sie bestätigend mit den Köpfen, ließen es sich schmecken. Ein wenig später waren alle Schüler gesättigt und erhoben sich schwerfällig. Die Mitglieder der Gruppe Zwei jedoch blieben noch in der großen Halle und räumten die Tische ab. Denn schließlich war es eine Muggelwoche, also würde sich das Geschirr wohl ohne die Hilfe magischer Fähigkeiten und ohne die Hilfe von Hauselfen nicht von selbst spülen. Das kam nun auch so langsam Harry in den Sinn. „Neville, ich wart oben im Gemeinschaftsraum auf dich!“, rief der Dunkelhaarige dem anderen noch zu, doch dieser erwiderte es nur mit einem Seufzen. Harry grinste vor sich hin, als er nach oben zum Gryffindorturm ging. „Was grinst du denn so?“, fragte ihn eine Stimme von hinten. Harry wandte sich um und antwortete: „Das sollte dir doch egal sein, Malfoy.“ Der Gryffindor musterte noch einige Sekunden den anderen, dann setzte er sein Grinsen abermals auf. Irgendwie amüsierte ihn diese Situation. „Ich könnte es dir zwar sagen, schließlich sind wir ja in einer Gruppe, aber ich werde mein ‚kleines Geheimnis’ wohl für mich behalten.“ Er drehte sich wieder um. „Nichts für Ungut, Malfoy!“, lachte er dann noch, schüttelte den Kopf, weil er sich gerade irgendwie dumm vorkam. Dadurch sah er aber nicht, dass Malfoy keineswegs verärgert war, sondern still in sich hineinlächelte. *** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)