Dragon's Curse von Ayame-chan (SetoxYami BakuraxRyou) ================================================================================ Poison in his beautiful eyes ---------------------------- 16. Poison in his beautiful eyes Unruhig wanderte Bakuras Blick über die Stadt. Von Osten her stieg dunkler Rauch auf. Wer auch immer dieser Drache war, er war stark und schien gefallen daran zu finden die gesamte Stadt niederzubrennen. Eigentlich war es dem Weißhaarigen egal, doch sein Instinkt sagte ihm, dass von dem Fremden Gefahr ausging. „Du bist ja immer noch hier!“ rief Ryou und sah seinen Drachen vorwurfsvoll an. „Darf ich etwa nicht hier sein?“ „Nein! Wenn du nämlich noch weiter rumtrödelst kommst du zu Spät zur Arbeit und ich zur Schule!“ „Hmhm...“ die braunen Augen wandten sich wieder der Stadt zu. „Ist etwas nicht in Ordnung?“ „Bis jetzt noch nicht.“ „Wie meinst du das?“ Nun drehte sich Bakura wieder zu dem jüngeren um und strich ihm über die Wange, ehe er ihn küsste. „Sollte etwas nicht stimmen sag ich dir bescheid, also zerbrich dir nicht dein hübsches Köpfchen.“ Er lächelte den Jungen an und schob ihn dann in Richtung Tür. „Jetzt sollten wir uns aber beeilen, bevor wir zu Spät kommen....und schreibst du nicht gleich eine Mathearbeit?“ „Ja tu ich! Und wenn wir uns nicht beeilen komm ich zu spät!“ Bakura lächelte über Ryous panische Stimme und begleitete ihn dann aus der Wohnung. Es stimmte, noch war alles in Ordnung und es gab keinen Grund, warum der Drache ihnen etwas antun sollte. Doch das Gefühl in der Magengegend ließ sich nicht abwimmeln. Wütend trommelte Dartz mit seinen Fingern auf der Tischplatte und starrte sein Handy an. Man hatte Setos Aufenthaltsort noch immer nicht herausgefunden. /So schwer kann das doch nicht sein! Einer seiner Angestellten wird schon wissen, wo er ist!/ Mehr und mehr verabschiedete sich seine Geduld und er sprang auf, um aus dem Fenster zu sehen. In der Ferne konnte er sehen, wie sich der Rauch allmählich verflüchtigte. Doch wenn nicht bald etwas geschah würde es ein erneutes Feuer zu löschen geben. Denn so beschwichtigte der Türkishaarige seine Wut. Nichts befriedigte ihn mehr, als zu sehen, wie sich die Flammen gen Himmel reckten. Nun...abgesehen von Seto, vielleicht. Bei dem Gedanken an ihm huschte ein hämisches Grinsen über seine Lippen. /Ich werde dich schon noch finden./ Dartz suchte ihn und darüber war sich auch der Braunhaarige im Klaren. Doch noch würde er nicht fliehen können. Zuvor musste er auf Yami achten und dass sich dieser wieder vollständig erholte. Erst dann würde er fliehen können. Wenigstens wusste niemand, dass er hier war. Yamis Atem ging gleichmäßig und ruhig. Wahrscheinlich würde er heute auch aufwachen. „Seto...“ murmelte er im Schlaf. Der Angesprochene lächelte traurig und streichelte den Unterarm des Jungen. /Ich wollte, dass du dich in mich verliebst, damit du mir gehörst. Und jetzt bereue ich, dass es so weit gekommen ist./ Erneut murmelte der Violettäugige, als hätte er die Gedanken des Drachen gehört und seine Finger zuckten im Schlaf. Ein piepen lenkte Setos Aufmerksamkeit wieder auf den Bildschirm seines Laptops. Ein kleines Briefsymbol zeigte ihm an, dass er eine neue Mail erhalten hatte. Er öffnete den Brief und las die kurze Nachricht. ‚Achte gut auf deinen Schatz. Es könnte ihm was passieren.’ Zuerst war der Blauäugige unfähig sich zu regen. Dann stand er auf, eilte zum Fenster und zog eilig die Vorhänge zu. Ein großer Fehler, wie sich später herausstellen sollte. Doch Seto dachte nicht an eine Falle. Zu groß war die Angst vor dem Mann mit den zwei verschiedenfarbigen Augen. Und nun wuchs auch noch die Angst um Yami. Dartz durfte ihn nicht kriegen. Vor dem Krankenhaus stand ein Mann mit roten Haarschopf und mausgrauen Augen. Zufrieden lächelnd hatte er die Person erkannt, die am Fenster erschienen war. Sie hatten zwar herausgefunden wo Kaiba war, doch in welchem Zimmer des Krankenhauses war noch unbekannt geblieben. Dank der Unterstützung ihres Chefs wussten sie es nun. Der Fremde holte sein Handy hervor und wählte eine Nummer. In der Präsidentensuite des Aki Grand Hotels klingelte das Telefon. Mit einem Murren erhob sich Dartz vom Sofa und griff nach dem Gerät. Ein Blick auf den Display zeigte ihm Allisters Nummer. „Wehe es ist nichts Wichtiges,“ zischte er auch gleich und die Stimme am anderen Ende zitterte leicht, trotz ihrer guten Nachrichten. Dartz stimmte dies wieder friedlicher. Jeder sollte ihn fürchten. „Keine Sorge Boss,“ kam es aus dem Lautsprecher, „Ich habe Kaibas Zimmer ausfindig gemacht.“ „Sehr gut. Warte, bis auch Valon und Rafael dort sind und entführt dann diesen Yami. Du könntest es zwar auch alleine schaffen, aber bei Seto kann man nie wissen.“ „Wir werden die Sache zu Ihrer Zufriedenheit erledigen.“ „Das will ich auch hoffen.“ Eine leise Drohung lag in den Worten und Dartz legte auf. Dann durchquerte er seinen derzeitigen Wohnsitz und öffnete die Tür zum Bad. Sein Blick heftete sich auf den Boden, auf dem eine sich windende Gestalt lag. Roland, gefesselt und geknebelt, weitete erschrocken seine Augen, als er den Türkishaarigen sah. Zwar war er diese kalte Ausstrahlung von seinem Arbeitgeber gewöhnt, doch dieser Mann war nicht normal. Wie sonst hätte er ihn zwingen können Kaiba, dem er immer treu gewesen war, zu verraten? Dartz beugte sich zu seinem Gefangenen herab, griff nach dessen Kinn und zwang ihm so in die Augen zu sehen. Unter der Wirkung der Hypnose hatte Roland ihm alles erzählt, was er wissen wollte. „Du hast mir wirklich gute Dienste geleistet. Aber jetzt brauche ich dich nicht mehr.“ Mit seiner freien Hand fuhr er über den kräftigen Hals des Leibwächters und schlitzte ihm schließlich die Schlagadern auf. Rolands Augen leerten sich und der Türkishaarige sah ihm emotionslos beim sterben zu. Die rote Flüssigkeit lief über seine Hände und verfärbten den weißen Badezimmerteppich. Wie lange war es her, seit er zuletzt den eisernen Geschmack von Blut auf seinen Lippen gespürt hatte? Der Kopf des Drachen beugte sich vor und seine Lippen legten sich auf die Wunde. /Endlich./ Allister stieß sich von dem Laternenpfahl, an dem er gelehnt hatte, ab und kehrte zu seiner Maschine zurück, als er zwei sich nähernde Motorräder entdeckte. Während das eine ruhig zum Stehen kam wurde das andere rum gerissen und kam mit quietschenden Reifen drei Zentimeter vor Allisters Füßen zum Halt. „Musst du eigentlich immer so dick auftragen?“ fragte Allister genervt. Der junge Mann nahm seinen Helm ab und schüttelte kurz seinen Kopf, wodurch seine zuvor platt gedrückten braunen Haare wieder in alle Richtungen abstanden. Die himmelblauen Augen blitzten den Rotschopf herausfordern an. „Das nennst du dick auftragen? Da war noch viel zu viel Platz zwischen den Reifen und deinen Füßen.“ Allister verdrehte nur die Augen und wandte sich ab. „Hört auf euch zu kabbeln und kommt,“ sagte der Dritte im Bunde. Rafael hatte kurzes blondes Haar und dunkelblaue Augen. Als der Älteste musste er auch leider darauf achten, dass seine Partner bei ihrem ständigen Geturtel ihre Aufgabe nicht vernachlässigten. „Lass uns doch den Spaß,“ wandte Valon ein, folgte dem Älteren jedoch ins Krankenhaus, gefolgt von Allister. Eine Entführung am hellichsten Tag war nicht gerade schlau, aber was sollte man machen? Schließlich wollte sich niemand Ärger mit Dartz einhandeln. Yami gähnte herzhaft und drehte sich auf die andere Seite, wo er sich in die Decke kuschelte. „Wirst du endlich wach?“ fragte Seto und sah in die sich langsam öffnenden Amethyste. Diese sahen sich kurz in dem Raum um. Weiß, weiß, weiß wo er auch hinsah. „Bin ich in einem Krankenhaus?“ fragte er und setzte sich vorsichtig auf. „Allerdings.“ Setos Augen wurden wieder kühl. „Ich hab dir doch gesagt, dass du von dem Kästchen weg bleiben sollst!“ „Reg dich nicht so auf! Das Teil hat irgendwie nach mir gerufen und ich hatte das Gefühl, als ob du in Gefahr wärst. Was hätte ich denn machen sollen?“ „Du hättest auf mich hören sollen! Hast du schon wieder vergessen, wem du gehörst?! Halt dich gefälligst an meine Worte!!“ Wütend funkelten sie einander an. Dann wandte sich Yami ab und sah stur aus dem Fenster. Oder hätte es getan, wenn die Vorhänge nicht zugezogen gewesen wären. Also starrte er nun diese an. Der Braunhaarige packte den Jungen an den Schultern und zog ihn so wieder zu sich. „Ich verbiete es dir doch nicht umsonst. Du hättest sterben können!“ „Und wäre das etwa schlimm gewesen?“ „Was soll die Frage?“ die Saphire funkelten. „Du hättest doch nur eine deiner vielen Bettgesellschaften verloren. Also warum machst du so ein Theater?“ „Woher willst du denn wissen, was du für mich bist?“ „Du hast es mir doch oft genug an den Kopf geworfen!!“ rief Yami und seine Stimme wurde lauter. „Und gestern hast du mit jemand anders das Bett geteilt!“ „Das stimmt überhaupt nicht! Ich hab nie jemanden angerufen!“ „Und was sollst du dann gemacht haben?!“ „Ich wollte dich doch nur aufziehen! Und hätte ich Yugi geholfen, wenn du nur eine Bettgesellschaft wärst?“ „Und was bin ich dann für dich?“ Seto schwieg. „Wenn ich dir irgendwas bedeute dann sag es mir!!“ „Ich kann es dir nicht sagen.“ Die blauen Augen wichen ihm aus. „Warum nicht?“ „Hör auf weiter zu fragen. Es geht dich nichts an!“ „Es geht mich sehr wohl was an! Was soll das Ganze? Du hast doch was du wolltest oder? Also sei gefälligst zufrieden!“ Der Braunhaarige beugte sich vor und stützte seine Arme rechts und links von Yamis Kopf ab, damit ihm dieser nicht mehr ausweichen konnte. „Hab ich es etwa geschafft? Hast du dich in mich verliebt?“ Die Wangen des Jungen färbten sich rot. „Antworte gefälligst auf meine Frage!“ „Wieso sollte ich? Du hast mir schließlich auch nicht geantwortet.“ „Ich warne dich nur einmal. Ich habe Mittel und Wege dir dein Schweigen äußerst unangenehm zu gestalten.“ „Du machst doch sowieso ständig was du willst! Also kann es mir doch egal sein.“ „Wäre es dir wirklich egal? Der Gedanke, dass ich mit jemand anders schlafen könnte schien es anscheinend nicht gewesen zu sein. Wäre es nur körperliches Interesse würdest du dich mir nicht ständig verweigern.“ „Bedeute ich dir etwas?“ Yami wollte es wissen. Er wollte nicht mehr mit einem Menschen schlafen, der keinerlei Gefühle für ihn hegte. Setos Finger fuhren über die Wange des Jungen und strichen über dessen Lippen. „Es gibt etwas, dass du nicht erfahren darfst. Und unter dieses Etwas fallen leider auch meine Gefühle.“ Seto ließ sich wieder zurück auf seinen Stuhl sinken. „Das einzige, was ich dir sagen kann ist, dass du mein Schatz bist.“ Yami setzte sich erneut auf. „Aber was bedeutet das?? Wann bezeichnet ihr Drachen jemanden als Schatz?“ „Sei still! Du erfährst nicht mehr, also finde dich damit ab!“ „Was willst du hören? Ja, es ist wahr! Ich hab mich in dich verliebt! Bist du jetzt zufrieden?!“ /Nein./ Seto erhob sich. „Am besten du vergisst diese Gefühle schnellstens wieder.“ „Was soll das? War das nicht dein Ziel? Wolltest du nicht, dass es so kommt?“ „Nicht mehr.“ Mit diesen Worten verschwand Seto aus dem Zimmer. Yami stiegen die Tränen in die Augen. Er kam sich wie ein Spielzeug vor, dass man nun wegschmeißen konnte. /Er hat nur mit mir gespielt und ich Idiot bin auch noch darauf reingefallen. Er hat erreicht, dass ich mich in ihn verliebe und jetzt bin ich ihm egal. Ich hasse ihn! Ich hasse ihn!!/ Er zog die Beine an und schlang seine Arme um diese, ehe er seinen Kopf auf die Knie legte. Sein Körper zitterte bei jedem Schluchzen und obwohl er es allmählich leid war ständig heulen zu müssen, machte er keinerlei Anstalten seinen Kummer zu verbergen. Allister zählte die Türen auf dem Gang ab und blieb schließlich vor der Siebten stehen. Wenn er richtig lag war dies das Zimmer, an dessen Fenster Seto erschienen war. Wenigstens waren sie schon mal auf dem richtigen Gang, denn der Konzernchef war von dieser Etage in den Aufzug gestiegen, auf der die Drei hatten aussteigen wollen. „Hier ist es,“ sagte Allister. „Bist du dir sicher?“ fragte Valon hämisch und trat an die Seite des Jungen. „Hab ich nicht gesagt ihr sollt das Geflirte lassen?“ Rafael trat auf die Tür zu und klopfte an, wie es sich für einen vorbildlichen Entführer gehörte. In dem Zimmer standen vier Betten, doch nur das am Fenster war belegt. Der Kopf des Jungen fuhr hoch und sah die Fremden verwirrt an. Tränenspuren zogen sich über sein Gesicht. „Wer seid ihr?“ fragte er, als die Drei das Zimmer durchquerten und auf ihn zugingen. „Die furchtlosen vier. Doch da wir nur drei sind würden wir dich gerne in unser Team aufnehmen,“ lautete Valons sarkastische Bemerkung und baute sich mit verschränkten Armen am Fußende des Bettes auf. Allister verdrehte die Augen. „Was mein Freund hier, damit sagen will ist, dass wir dich leider entführen müssen.“ Die Amethyste blitzten und ihr Besitzer sprang auf, um den Dreien zu entkommen, doch Rafael packte den Arm des Jungen, drückte ihn fest und drehte ihn auf den Rücken. Dieser gab einen schmerzhaften Laut von sich und versuchte sich zu wehren. „Ich an deiner Stelle würde mich ruhig verhalten. Ist der Arm erst mal auf dem Rücken hast du verloren und Rafa ist nicht gerade einer von der sanften Sorte,“ sagte der Rothaarige und ging auf Yami zu. „Was wollt ihr von mir?“ fragte dieser und versuchte den Arm still zu halten. „Hast du was an den Ohren?“ fragte nun Valon. „Wir wollen, dass du mitkommst. Knips ihm endlich das Licht aus Alli.“ Allister packte Yami grob am Kinn und fixierte dessen Gesicht so. Dann holte er mit seiner Hand aus und ließ die Handkante auf die Schläfen des Jungen zusausen. Dieser verlor das Bewusstsein und der Blonde hob ihn auf seine Arme. /Was für ein Fliegengewicht./ schoss es dem Ältesten durch den Kopf. „Hab ich dir nicht was zu dieser dämlichen Abkürzung gesagt?“ wand sich der Rothaarige nun an Valon. „Kann sein. Aber was nicht wichtig ist verdränge ich schnell wieder.“ „Ich gib dir gleich...“ doch er wurde von Rafael unterbrochen. „Gebt Ruhe und kommt. Dartz wartet bereits und wenn ihr euch nicht zusammenreißt wird das kein gutes Ende nehmen.“ „Kein Grund zur Dramatik. Ich seh mal nach, ob die Feuerleiter frei ist,“ sagte der Braunhaarige und verließ das Krankenzimmer. Seto befand sich im Aufenthaltsraum des Erdgeschosses. Dort lehnte er an der Wand neben dem Kaffeeautomat und betrachtete die schwarze Flüssigkeit in seinem Pappbecher. Warum hatte sie ausgerechnet für ihn so etwas prophezeit? Warum hatte sie sich niemand anders gesucht? Dann könnte er jetzt wenigstens glücklich leben. /Aber so ist es natürlich nicht. Wenn Yami denkt, dass er mir gleichgültig ist, dann kommt er vielleicht nicht auf die Idee sich zu opfern./ Doch wer konnte schon sein Schicksal abwenden? Der Konzernchef führte den Becher zum Mund und leerte ihn in einem Zug. Anschließend warf er ihn in den Abfalleimer und kehrte in Yamis Zimmer zurück. Schließlich befand sich sein Laptop noch dort. Als er die vierte Etage des Krankenhauses erreichte sah er, wie ein Mann das Gebäude über die Feuerleiter verließ, dachte sich jedoch dabei nichts weiter. Es konnte ihm schließlich egal sein. Seto öffnete die Tür und sein Blick heftete sich auf das leere Bett. „Yami?“ fragte er in die Stille des Raums, während er die Tür hinter sich wieder schloss. /Wahrscheinlich ist er nur aufs Klo gegangen./ doch seine Gedanken klangen recht zweifelnd. Das Bad war natürlich ebenfalls verlassen und Seto versuchte ruhig zu bleiben. /Du Idiot! Warum bist du abgehauen?/ Seine Augen funkelten gefährlich und er griff nach dem Telefon, welches neben dem Bett lag und wählte die Nummer seiner Sekretärin. „Verbinde mich auf der Stelle mit Roland,“ forderte er sie auf, doch Aiko musste ihn enttäuschen. „Tut mir Leid Herr Kaiba, aber Roland ist verschwunden.“ „Was soll das heißen?“ „Seit gestern Abend ist er nicht mehr aufgetaucht und er antwortet auch nicht auf seinen Pieper.“ „Herr Kaiba?“ fragte sie, als es still wurde. Das konnte doch nicht sein. Roland war sein engster Vertrauter und sein treuester Angestellter. Wenn er nicht auftauchte musste etwas wirklich ernsthaftes passiert sein. „Sind sie noch da?“ fragte Aiko erneut. „Natürlich bin ich noch da!“ blaffte Seto sie an. „Wo soll ich bitteschön sonst sein??? Sag in der Villa bescheid. Sollte Yami dort auftauchen sollen sie ihn dort festhalten, bis ich zurück bin. Und lass mein Spezialteam alle überwachen, die Domino verlassen. Sollte Yami Atemu unter ihnen sein sollen sie ihn sofort mitnehmen!“ „Sehr wohl Herr Kaiba.“ „Ich verlass mich auf sie,“ sagte er mit einem Knurren und legte auf. Er traute Aiko nicht. Überhaupt traute er niemanden außer sich selbst und Roland, zumindest ein wenig. Immerhin stand dieser schon Jahre lang in seinem Dienst und hatte ihn nie enttäuscht. Seto packte seinen Laptop zusammen und wollte das Krankenhaus verlassen, als ihm Dartz wieder in den Sinn kam. Wenn er zurück in seine Villa oder Firma ging konnte Dartz ihn aufspüren. Hier jedoch war er sicher. Doch Yami war für ihn, in diesem Moment, wichtiger. Die Erkenntnis traf ihn wie ein Blitz. Die Mail, die ihm der Drache geschickt hatte. ‚Achte gut auf deinen Schatz, es könnte ihm was passieren.’ Und dann dieser Mann, der über die Feuerleiter das Haus verlassen hatte. Dartz hatte Yami entführt, um ihn zu erpressen. Und das Schlimmste war, dass er zu wissen schien, dass der Junge sein Schatz war. Rafael hatte Mühe ruhig zu bleiben. Auf der halben Strecke zum Hotel war Yami bereits wieder zu sich gekommen und hätte das Motorrad fast zum Fall gebracht. Auch jetzt schlug er wie wild um sich und hatte dem Blonden sogar in den Arm gebissen. Rafael hatte sich den Jungen unterm Arm geklemmt und betrat nun über die Feuertreppe das oberste Stockwerk, in dem sich die Suite seines Bosses befand. Valon nahm ihm die Arbeit ab und klopfte. Sie warteten auf das kühle Herein und öffneten dann die Tür. Dartz saß mit übereinander geschlagenen Beinen auf dem weichen Sofa und drehte ein Glas Sekt in seiner Hand. „Ah, ihr habt meinen kleinen Schatz also mitgebracht, ja?“ stellte er fest und stellte das Glas auf dem Tisch ab. Rafael ließ den Jungen los und warf ihn über den Paketboden. „Behandelt man so etwa einen Gast?“ elegant erhob er sich und schritt auf den am Boden liegenden zu, der sich langsam aufsetzte. „Rafa ist nur sauer, weil Yami ihn geärgert hat,“ kommentierte Valon das Verhalten seines Kumpanen, woraufhin er einen wütenden Blick aus dunkelblauen Augen erhielt. „Das kann ich mir denken,“ sagte der Türkishaarige und betrachtete belustigt die Amethyste, die ihn voller Hass anfunkelten. „Was willst du Dartz?“ zischte Yami. „Du hast dir meinen Namen also gemerkt, dass freut mich.“ Yami wollte auf ihn losgehen, doch Rafaels Hand legte sich auf seine Schulter und hielt ihn so in seiner knienden Haltung. „Ist schon gut Rafael. Ihr könnt jetzt gehen.“ Sofort ließ der Blonde Yami los und er und die anderen Beiden verließen die Suite. „Was. Willst. Du?“ fragte der Junge erneut. „In erster Linie, dass du brav bist und tust, was ich dir sage. Dann lasse ich dich auch heile.“ „Und wenn ich es nicht tue?“ noch immer funkelten die violetten Augen. Dartz erhob sich und setzte sich wieder aufs Sofa. „Du willst doch nicht, dass ich Seto all zu sehr weh tue, oder? Natürlich willst du das nicht, immerhin bist du sein Schatz.“ „Was willst du von ihm?“ auch Yami erhob sich nun. „Hat er dir das etwa nicht erzählt? Und ich dachte er liebt seinen Schatz.“ „Was soll er mir nicht erzählt haben? Und was ist ein Schatz?“ „Er hat dir anscheinend gar nichts über unsere Art erzählt...“ Der Türkishaarige klang traurig, dann fixierte er den Jungen mit seinen verschiedenfarbigen Augen. Yami musste Schlucken. Das grünliche Auge schien ihn zu hypnotisieren. „Doch er...hat mir viel über die Drachen erzählt...“ er starrte dem Drachen ins Auge, welches in völlig faszinierte und immer mehr in seinen Bann zog. „Doch deinen Part scheint er dir völlig vorenthalten zu haben. Er liebt dich wohl nicht.“ „Er...liebt mich nicht...“ wiederholte der Violettäugige und der Satz bohrte sich in seinen Verstand. „Er nutzt dich nur aus.“ „Er.. nutzt mich...“ Dartz streckte die Hand nach dem Jungen aus und dieser kam langsam näher. „...nutzt mich aus.“ eine Träne stahl sich über seine Wange. Dann hatte er den Drachen erreicht und ließ sich neben ihm nieder. „Aber ich...ich liebe dich,“ hauchte er ihm mit butterweicher Stimme ins Ohr und zog den Jungen an sich. „Mir kannst du vertrauen.“ „Dir vertrauen...aber...“ Yamis Augen lösten sich von denen Dartzs und wanderten verwirrt im Zimmer umher. /Er kann meinem Blick ausweichen?./ „Kein aber Yami. Ich will doch nur das Beste für dich. Nicht so wie Seto. Dieser Betrüger steigt doch mit jedem anderen ins Bett.“ „Nein...er hat gesagt, dass...“ Yamis Hände wanderten zu seinem Kopf und versuchte sich zu konzentrieren. Irgendwas hielt ihm davon ab Dartz zu glauben. Aber hatte er nicht recht? Hatte Seto ihn nicht hintergangen? Er wusste es nicht mehr. „Alles Lügen. Wenn er spricht kommen nur Lügen dabei raus. Du kannst ihm nicht vertrauen.“ „Aber...ich....ich liebe ihn doch. Und er....er...“ „Hat er dir etwa gesagt, dass er dich liebt?“ „Nein...nein, dass hat er nicht.“ Tränen sammelten sich in den Amethysten und bahnten sich ihren Weg über das hübsche Gesicht. „Er nutzt mich nur aus. Dartz,“ nun wand er sich an den Drachen. „Hilf mir.“ Seine Finger fuhren Yamis Wange hinauf und strichen die Tränen weg. „Warum sollte ich dir nicht helfen? Schließlich liebe ich dich.“ „Ja.“ Bestätigte der Violettäugige. „Du liebst mich...“ noch immer war er verwirrt. Irgendwas stimmte da nicht, da war er sich sicher. Aber warum sollte Dartz ihn belügen? /Die Augen. Es ist was mit seinen Augen. Sie....sind schön.../ der Junge stand völlig unter der Hypnose und war unfähig sich ihrer zu entziehen. Ohne noch weiter nachzudenken schloss er seine Augen und lehnte sich an die Brust des Türkishaarigen. Hosted by Animexx e.V. 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