Dragon's Curse von Ayame-chan (SetoxYami BakuraxRyou) ================================================================================ Can't see you so any longer --------------------------- 11. Can’t see you so any longer Noch immer starrte er auf die Kette in seiner Hand. /Wie ist sie in meine Hose gekommen?/ Eins war jedenfalls klar: Er hatte sich den Drachen nicht eingebildet. Langsam ließ er die feingliedrige Kette durch seine Finger gleiten, bis er am Anhänger angekommen war. Er war schwer und schien wie auch die Kette aus Silber zu sein. Der Anhänger war handtellergroß und bestand aus einem Drachen, der sich um einen durchsichtigen Stein schlang, in dem sich das Licht brach und den Stein somit in allen möglichen Farben schimmern ließ. /Warum hast du mir deinen Schatz anvertraut?/ Obwohl er keine Antwort erwartet hatte spürte er wie sich der Anhänger erwärmte, wie der Grabstein, und er glaubte das sanfte Brummen an seinem Ohr zu hören. Unsicher legte er die Kette um. Der Stein lag nun auf der Höhe seines Herzens. Wieder vernahm er ein Brummen, das diesmal wie eine Zustimmung klang, dann verschwand die Wärme wieder. Yamis Blick ruhte auf dem Anhänger, ehe er sich schließlich zusammenraffte und endlich den Pyjama anzog, darauf bedacht, dass die Kette auch vollständig verdeckt wurde, damit Seto später keine Fragen stellte. Es war zwei Uhr morgens, als Seto endlich nach Hause kam und Yami war natürlich schon am Schlafen. Um ihn nicht zu wecken schaltete der Braunhaarige die Schreibtischlampe auf niedrigster Stufe ein und näherte sich dem Bett. Als er den Jungen dort liegen sah musste er schlucken. Er sah seinem Bruder einfach zu ähnlich. Fast hätte er nachgesehen, ob die Wunden vorhanden waren, um sicher zu gehen, dass es auch wirklich nicht Yugi war. /Reiß dich endlich zusammen!/ Schnell wand er sich von dem Schlafenden ab und trat auf den Balkon. /Ständig sehe ich Yami, wie er mit dem Tod ringt. Mein Geist treibt mich mehr und mehr dazu ihm zu helfen./ Er schloss seine Augen und lauschte in die Nacht hinein. Leise raschelten die Blätter der Bäume, als der Wind durch die Äste fuhr. Irgendwo bellte ein Hund und noch weiter weg vernahm er das Rauschen eines Autos. Sonst war es still. Doch all diese Geräusche erstarben, als sich Seto von seiner Umgebung abkapselte und auf etwas anderes lauschte. Ein Gefühl, das sein Herz dazu veranlassen konnte vor Schreck zu schlagen aufzuhören. Doch es umgab ihn nur Leere. Das, auf was er wartete, traf nicht ein. Beruhigt atmete er aus und öffnete seine Augen wieder. /Warum mache ich mir überhaupt Sorgen? Als sich dieser weißhaarige Junge verwandelte habe ich ihn ganz genau gespürt, der Beweis dafür, dass meine Fähigkeiten nicht eingerostet sind./ Der Wind begann mit den Vorhängen zu spielen und ließ die Fensterläden klappern. /Es ist zu lange her, als das er jetzt noch kommen würde./ Mehr und mehr entspannte er sich wieder und lauschte dem Spiel des Windes. „Seto?“ Der Blauäugige zuckte zusammen und wirbelte herum. Man konnte seine Erleichterung deutlich sehen, als er Yami vor sich hatte. „Hab ich dich geweckt?“ fragte und ließ seinen Blick über den Körper des Jungen wandern. In dem viel zu großen Pyjama sah er einfach zu niedlich aus. „Eher der Wind.“ Yami gähnte und hielt sich die Hand vorm Mund. „Das tut mir Leid.“ Seto verließ den Balkon und zog Yami dabei mit sich. Ohne zu murren ließ sich der Jüngere wieder ins Bett bugsieren, vielleicht lag es nur daran, dass er sich schon bereits wieder im Halbschlaf befand. Der Braunhaarige verschloss die weichen Lippen mit seinen und schob seine Hand unter Yamis Oberteil und den Bauch hinauf. Der Violettäugige hatte die Kette vollkommen vergessen und schlang seine Arme um den Konzernchef. Langsam arbeitete sich die Hand weiter nach oben, doch kurz bevor die Finger an den Anhänger stießen hielt Seto inne. Sein Blick war auf die violetten Augen gerichtet, die ihn erwartend ansahen. Er seufzte und stand auf. „Warum machst du nicht weiter?“ fragte Yami und drehte sich auf die Seite um Seto besser beobachten zu können. Dieser zog sich gerade um. „Was beschwerst du dich? Sonst warst du doch auch nicht sonderlich begeistert, wenn ich mit dir schlafen wollte.“ Der Junge schwieg, bis sich Seto neben ihn gelegt hatte, dann rollte sich Yami auf ihn. „Was ist los mit dir? Bist du krank?“ „Nein. Schlaf endlich!“ Doch Yami dachte gar nicht daran. Ihn interessierte viel mehr, was mit dem Drachen los war. Dann ergriff halt er die Initiative. Der Violettäugige begann sich einen Weg über Setos Oberkörper zu küssen, bis er an der Brust angekommen war, wo er verweilte. Doch anstatt sich zu entspannen verkrampfte sich der Konzernchef und stieß Yami von sich. „Ich hab dir gesagt, dass du schlafen sollst!“ Wütend drehte er sich auf die andere Seite. „Ich schlafe erst, wenn du mir sagst, was mit dir los ist!“ „Nichts! Und jetzt schlaf.“ „Ist klar!“ Yami setzte sich wieder auf und fuhr über Setos Arm. „Wolltest du mir nicht zeigen, wie die Drachen wirklich sind?“ Der Braunhaarige schwieg. „Set-chan.“ „Du brauchst mich nicht so zu nennen, nur weil ich es tue.“ „Jetzt lenk nicht ab und sag mir, was los ist.“ Es dauerte noch eine Weile, doch dann rückte Seto endlich mit der Wahrheit raus. „Es ist, weil du Yugi so ähnlich siehst.“ „Soll das heißen du hast aufgehört, weil du dachtest, du würdest es mit meinem Bruder tun?!“ „Quatsch! Ich sehe ihn nur ständig vor mir, wie er im sterben liegt! Und jetzt gib endlich ruhe!“ Ratlos hockte Yami noch immer auf dem Bett und sah auf den Drachen. /wenn es dich so beschäftigt, warum hilfst du ihm dann nicht? Wäre es so schlimm einem Menschen zu helfen?/ Er zögerte, nicht sicher, ob er Seto berühren sollte, oder nicht. Schließlich drehte er sich auf die andere Seite und versuchte wieder einzuschlafen, was ihm auch, auf Grund seiner großen Müdigkeit, schnell gelang. Murrend schaltete Seto am nächsten Morgen den Wecker aus. Er hatte mehr als nur schlecht geschlafen und das war nicht zu übersehen. Augenringe zogen sich um sein Gesicht und er hatte hundsmiserable Laune. Der Grund für das alles lag neben ihm. Ständig war ein sterbender Yami in seinen Träumen aufgetaucht. Grummelnd stand er auf und ging ins Bad. Was er jetzt brauchte war eine kalte Dusche und zwei Tassen Kaffee. Der Violettäugige vernahm zwar das Rauschen des Wassers blieb jedoch liegen. Für seinen Geschmack war es noch viel zu früh zum Aufstehen und da er im Gegensatz zu Seto nicht in die Firma musste schlief er wieder ein. Der Konzernchef war fertig mit Duschen und wollte gerade sein Zimmer verlassen, als sein Blick noch einmal auf Yami fiel. Vorsichtig ließ er sich auf der Bettkante nieder und strich dem Jungen die blonden Strähnen aus dem Gesicht, die sofort wieder zurückfielen. /Wenn die Ähnlichkeit nur nicht wäre./ Kurz gab er ihm einen Kuss auf die Stirn, ehe er aufstand und das Zimmer verließ. Roland kam bereits entgegen um ihm zu sagen, dass der Wagen bereitstände und sie in Zeitverzögerung kamen. Gegen zehn Uhr hatte auch Yami endlich ausgeschlafen und streckte sich erst mal ausgiebig. Dabei fiel der Anhänger aus seinem Pyjama und glänzte im Licht. Hastig versteckte der Violettäugige ihn wieder und stand auf. Seto schien die Kette gestern nicht bemerkt zu haben und eigentlich konnte er froh sein, dass er nicht mit ihm geschlafen hatte, sonst hätte er sie entdeckt. Seine Gedanken wanderten wieder zu dem gestrigen Abend. /Er scheint wirklich Probleme damit zu haben, dass ich Yugi ähnlich sehe. Irgendwie tut er mir ja Leid, aber andererseits erhöht das nur Yugis Heilungschancen. Außerdem müsste ich heute mal wieder zu ihm./ Nach einer ausgiebigen Dusche verließ auch Yami die Villa und diesmal fand er den Ausgang um einiges schneller, als zuvor. Auch hielt ihn diesmal kein Personal auf, worüber er sich gar nicht erst wunderte, sondern die Gelegenheit einfach beim Schopf packte. Draußen strahlte die Sonne und die Vögel zwitscherten fröhlich vor sich hin. Mehr und mehr hob sich die Laune des Jungen und zauberte ihm schließlich ein Lächeln auf die Lippen. /Hoffentlich bleibt es noch lange so schön./ Doch seine Laune sackte komplett ab, als er an seinem Ziel angekommen war. Das Metall schlug immer wieder leicht gegen seine Brust, als er die Treppe nach oben ging und legte unbewusst seine Hand auf den Anhänger. Sofort umschloss die wohlige Wärme seine Finger und beruhigte ihn. Verdutzt blieb Yami in dem kleinen Zimmer stehen. Das Fenster war offen und Licht fiel durch dieses hindurch. /Ich war das ganz sicher nicht. Irgendjemand muss hier gewesen sein./ vorsichtig beugte er sich zu seinem Bruder und betrachtete sein blasses Gesicht. Es dauerte eine Weile, bis er den Puls fand, da er kaum noch zu spüren war. /Er lebt. Nur für wie lange noch?/ Eine Weile beobachtete Yami seinen Bruder, dann stand er auf und verschwand in der Küche. /Vielleicht hat Seto recht und ich sollte ihn von seinem Leiden erlösen./ Still blickte er auf die Wasseroberfläche, die von kleinen Bläschen durchbrochen wurde. /Es würde jedenfalls schnell gehen, so schwach wie er bereits ist. Wahrscheinlich würde er es gar nicht spüren./ Es schien ganz so, als würde er nicht wirklich wissen, was er da dachte. /Keine Schmerzen. Es ginge ihm gut. Es ist besser für ihn./ Stück für Stück tauchten diese Gedanken in seinem Kopf auf. Noch schwirrten sie einzeln dort herum, doch langsam formten sie sich zu einem Ganzen. /Ich rette ihn dadurch. Helfe ihm. So wie ich es schon immer getan habe, als sein Bruder./ Das Wasser begann zu kochen und einzelne Tropfen spritzten bereits auf die Arbeitsplatte. Yami schien das jedoch gar nicht zu registrieren, obwohl er weiterhin das Wasser anstarrte. „Ich werde dich retten Yugi,“ sprach er apathisch und drehte sich mechanisch um. Stumpf waren die violetten Augen auf die Tür zu Yugis Zimmer gerichtet. Langsam ging der Junge auf diese zu und öffnete sie. Schließlich stand er vor dem Bett und betrachtete nun wieder das Gesicht seines Bruders. „Gleich geht es dir besser.“ Yami streckte seine Hände aus und je näher sie Yugis Hals kamen, desto schneller ging sein Atem. Die schlanken Finger schlossen sich um die helle Haut und begannen Druck darauf auszuüben. Plötzlich packte ihn jemand an der Schulter und zog ihn von seinem Bruder weg. „Kannst du mir mal verraten, was das gerade sollte?!“ Zwei funkelnde Saphire blickten ihn an und langsam registrierte er seine Umgebung wieder. „Ich rede mit dir!“ Setos Hände krallten sich in seine Schultern, doch Yamis Blick ruhte auf dem schlafenden Yugi und mit Entsetzten begriff er, was gerade hatte tun wollen. /Ich hätte ihn beinahe umgebracht. Ich wollte ihn töten./ „Yami! Sieh mich an! Hey!“ Der Braunhaarige begann den Jungen zu schütteln, bis dessen Augen wieder auf ihn gerichtet waren. „Seto.....ich hab...“ verzweifelt sah er zu dem Drachen auf. „Ich hab...“ Schnell legte dieser ihm einen Finger auf den Mund. „Schon gut. Es war wohl nur alles zu viel für dich.“ Als Yamis Körper zu zittern begann zog er ihn in seine Arme und der Violettäugige drückte sich Schutz suchend an ihn. „Es ist ok. Beruhig dich.“ „Ich wollte ihn nicht umbringen. Bitte tu du es auch nicht,“ sagte Yami nach einer Weile und schlang seine Arme noch enger um den Hals des Konzernchefs. „Mach dir da mal keine Sorge. Es wird alles wieder gut.“ Der Violettäugige runzelte die Stirn und schob sich von dem Älteren weg. „Was machst du eigentlich hier?“ „Ich konnte mich nicht auf meine Arbeit konzentrieren.“ „Und warum bist du dann ausgerechnet hier her gekommen?“ „Weil ich von meinem Personal weiß, dass du ausgebüchst bist und wo solltest du sonst sein?“ „Ich wollte ihm nur den Tee geben.....“ Hastig sprang Yami auf und eilte in die Küche, um den Herd abzustellen. Die Hälfte war bereits entweder verdampft, oder hinterließ Flecken auf der Herdplatte. Seto hatte sich auf das kaputte Bett gesetzt und wartete dort, bis der Jüngere zurückkehrte. Unsicher stand er mit dem Tee in der Hand vor dem Bett. Wie gab noch mal einen Schlafenden was zu trinken, ohne zu riskieren, dass er erstickt? „Lass mich das machen,“ sagte Seto und nahm ihm die Tasse aus der Hand. Brav folgte Yami seiner Anweisung und ließ sich auf den Boden fallen. Als der Braunhaarige fertig war zog er den Jungen wieder auf die Füße und suchte seine Augen. „Wenn du willst könnte ich dich hypnotisieren, danach würde es dir besser gehen.“ Yami nickte. Das diese Hypnose äußerst wirksam sein konnte kannte er ja bereits von Bakura. „Allerdings ist sie in menschlicher Gestalt nicht sehr stark deshalb musst dich dafür auch zugänglich machen, ok?“ Wieder nickte der Violettäugige und Seto bettete ihn seitlich in seine Arme. Um Halt zu suchen schlangen Yami seine Arme um die Schultern des Konzernchefs. „Gut. Lass dich fallen, versuch dich zu entspannen und vor allem: vertrau mir.“ Erneut nickte der Junge und wartete ab. Setos Augen fixierten ihn und langsam bohrte sich das blau in Yamis Kopf. Seine Umgebung verschwamm und es wurde dunkel. Einzig die beiden Saphire konnte er weiterhin sehen. Sie schienen in ihn hineinsehen zu wollen und Yami zögerte, ließ es dann aber doch zu. Müdigkeit überkam ihn und zwang ihn die Augen zu schließen. Langsam driftete er ab, in eine traumlose Welt. Für Seto zeigte sich der Erfolg, als Yamis Arme erschlafften und von seinen Schultern rutschten. /Ich nehme ihn wohl erst mal wieder mit zu mir und kümmere mich dann um seinen Geist./ Erschöpft fuhr sich Seto durch die Haare. Es war doch schwieriger gewesen, als gedacht, in Yamis Geist zu sehen. /Wenn ich meine vollen Kräfte hätte wäre es einfacher./ Während der Junge schlief hatte er einiges über ihn in Erfahrung bringen können. /Für seine Mutter steht die Karriere im Mittelpunkt, weshalb sie keine Zeit für ihn hat und über seinen Vater ist nichts bekannt. Kein Wunder, dass Yugi ihm so wichtig ist. Er ist ja der einzige Familienteil, der immer bei ihm ist....Bei dem Gedanken ihm das zu nehmen fehlt es mir nur noch schwerer./ Der Konzernchef stand auf und trat auf den Balkon, um sich eine kleine Pause zu gönnen, ehe er Yamis Geist wieder ordnete und ihn frei machte. Hier draußen war es angenehm ruhig. /Die Wahrscheinlichkeit, dass er auftaucht ist geradezu gering. Dennoch fange ich an zu zittern bei dem Gedanken, es könnte passieren....Aber, wenn ich es nicht riskiere.../ Seto drehte sich um, so dass er Yami sehen konnte, der in den weichen Kissen fast verschwand. Ein Seufzen kam ihm über die Lippen und er ging wieder zurück zu dem Schlafenden. „Ich fürchte du hast gewonnen Yami-chan,“ flüsterte er in dessen Ohr und küsste ihn auf die Schläfe, dann wand er seine Aufmerksamkeit wieder Yamis Geist zu. Yami kam erst gegen Abend wieder zu sich, ohne zu wissen, was Seto mit ihm getan hatte. So genau wollte er es aber auch gar nicht wissen. Außerdem hatte es ja geholfen. Er fühlte sich entspannt und war wieder besser gelaunt. Der Junge streckte sich und überprüfte dann, ob die Kette noch immer versteckt war, dann fiel sein Blick auf den Schreibtisch, wo Seto über seinem Laptop eingeschlafen war. Ein kleines Lächeln kroch auf Yamis Lippen, dann stand er auf und ging auf den Drachen zu. Sanft rüttelte er ihn an der Schulter. „Hey, Seto, wach auf.“ Allmählich begann sich der Braunhaarige zu regen und blinzelte in das schwache Licht des Laptopbildschirms. „Du bist wieder wach?“ fragte er überflüssiger Weise und setzte sich wieder gerade hin. „Du solltest nicht so viel arbeiten, dann schläfst du auch nicht auf der Tastatur ein.“ Eigentlich wollte Yami vorwurfsvoll klingen, doch wollte es ihm nicht so recht gelingen, da er damit beschäftigt war sich das Lachen zu verkneifen. Auf Setos rechter Wange zeichneten sich die einzelnen Tasten ab. Abschätzend beleuchteten die Saphire ihren Gegenüber. „Daran bist du schuld! Dich zu hypnotisieren und deinen Geist zu ordnen hat mich eine Menge Kraft gekostet.“ „Aber ich fühl mich besser...danke.“ sanft lächelte Yami ihn an und setzte sich auf die Schreibtischkante. „Das freut mich mein Kleiner.“ Nun lächelte auch Seto, obwohl es in eine etwas andere Richtung ging. Er ließ den Sessel über den Teppich rollen, bis dieser vor Yami zum Halten kam. Dann ergriff er diesen bei den Hüften und hob ihn so auf seinen Schoß. „Dann könntest du mir ja mal wieder die Zeit versüßen. Die Nacht ist schließlich noch jung.“ „Das kannst du alleine machen. Ich habe nicht vor noch mal mit dir zu schlafen.“ Seto machte ein enttäuschtes Gesicht. „Bist du sicher, dass du das nicht mehr willst?“ „Oh Ja! Und jetzt lass mich runter!“ er wollte von dem Blauäugigen runtersteigen, doch dieser hielt ihn weiterhin an den Hüften fest. „Willst du mir nicht wenigstens diese Freude lassen?“ Yami zögerte, doch gab er schließlich nach und ließ seinen Kopf auf Setos Schulter sinken. Es war ihm angenehm, wenn der Drache ihm so nahe war aber er hatte nicht vor deshalb zu seiner Bettgesellschaft zu werden. „Sag mir doch wenigstens warum du nicht mehr willst. Hab ich dir wehgetan? War ich zu grob? Oder würdest du lieber führen?“ Yamis Wangen färbten sich rot. „Quatsch!“ „Und warum dann? Was habe ich falsch gemacht?“ „Du...hast gar nichts falsch gemacht...es....Lass mein Ohr in Ruhe! Wie soll ich mich denn da konzentrieren können?!“ Yamis Kopf ruckte zur Seite und brachte somit einen Abstand zu der frechen Zunge des Konzernchefs. „So was macht dich schon nervös? Yami-chan, ich muss dich ja wirklich um den Finger gewickelt haben.“ Wie um seine Worte zu betonen begann er eine der blonden Strähnen um seinen Finger zu wickeln. Der Violettäugige griff nach der Hand und schob sie weg. „Lass das. Und ich geh nicht mit dir ins Bett, weil ich kein Stricher bin. Bist du jetzt zufrieden?“ „Nein. Aber als Stricher würdest du gut verdienen, mein Süßer.“ Das Gesicht des Braunhaarigen verschwand in Yamis Halsbeuge und begann dort zu saugen. Der Junge wartete, bis er fertig war und hüpfte dann von seinem Schoß. „Sag mal, was habt ihr Drachen eigentlich noch für Kräfte? Und warum habt ihr nicht alle Menschen einfach hypnotisiert, als sie euch attackierten?“ „Weil unsere Hypnose nur auf Menschen wirkt, die noch nie einem Drachen begegnet sind. Je länger sie mit Drachen zu tun haben, desto mehr steigt ihre Immunität, gegen die Drachenkräfte. Selbst bei dir war es schwierig, obwohl du mir deinen Geist bereitwillig geöffnet hast.“ „Dann....gilt das auch für die Heilung und das Gift?“ „Nein. Das sind Dinge, die den Körper beeinflussen und nicht den Geist. Du kannst also wieder beruhigt sein.“ /Obwohl, so beruhigt nun auch wieder nicht./ „Warum hast du mir geholfen? Wäre es nicht so einfacher gewesen mich rumzukriegen?“ „Wahrscheinlich.“ „Und warum hast du es dann nicht getan?“ „Weil ich dich mag und das habe ich dir schon ein mal gesagt.“ Seto stand auf und trat ans Fenster, welches auf den Balkon führte. Wie schon einmal löste er sich von Geräuschen und lauschte auf ein Gefühl, dass nicht auftauchte. Seine Augen suchten die Umgebung jenseits des Fensters ab. Wie erwartet geschah jedoch nichts. „Was unsere restlichen Kräfte angeht, wir können die Nähe eines Artgenossen Meilenweit wahrnehmen und ihn so aufspüren. Sagen wir, es ist eine Art Aura und jede unterscheidet sich ein wenig, von den anderen.“ „Verstehe. Deshalb konntest du mich vor Bakura retten.“ „Ganz genau Yami-chan.“ Seto drehte sich um und ging auf den Jüngeren zu, dann ergriff er dessen Hand und zog sie an seine Brust. „Du hast mir doch den Deal vorgeschlagen oder? Wenn ich Yugi rette gehörst du mir.“ „Ja, aber warum fragst du? Das müsstest du dir doch von allem am besten gemerkt haben.“ Die blauen Augen durchbohrten die Violetten. /Ich will ihn. Aber als Mensch, der glücklich ist./ Verwirrung machte sich in den Amethysten breit. /Es wird schon nichts passieren. Außerdem muss ich es tun. Ich kann Yami nicht traurig sehen und ich will ihn nicht mehr mit seinem Bruder verwechseln müssen./ „Komm, lass uns gehen.“ Sagte Seto und zog Yami mit sich. „Aber wohin denn?“ „Na wohin wohl? Zu deinem Bruder.“ „Und was wollen wir da?“ „Hast du mich nicht um Hilfe gebeten?“ Dem Violettäugigen klappte der Mund auf. Er war so überrascht, dass er sich von Seto einfach mitziehen ließ. Sie gingen zu Yugi. Er würde endlich geheilt werden. Diese Worte klangen so unwirklich in seinen Ohren, dass er sie nicht glauben konnte. /Was hat Seto nur vor? Er wehrt sich doch nicht die ganze Zeit dagegen, nur um ihm dann plötzlich doch zu helfen./ Sofort riss sich Yami los und blieb stehen. Fragend drehte sich Seto zu ihm um. „Was ist?“ „Ich werde nicht zu ihm gehen.“ „Bitte?!“ „Und du wirt es auch nicht!“ „Spinnst du jetzt völlig?“ fassungslos starrte er den Jüngeren an. /Was ist denn jetzt mit ihm los?/ „Nein. Ich traue dir nicht! Du willst ihm doch nur wieder etwas antun! Oder warum solltest du so plötzlich deine Meinung ändern?! Sag schon: Was hattest du mit ihm vor?!!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)