Dragon's Curse von Ayame-chan (SetoxYami BakuraxRyou) ================================================================================ See the curse ------------- 8. See the curse Warm. Es war so angenehm warm. Und weich. Wohlig kuschelte sich Yami tiefer in die flauschige Decke und stieß dabei an etwas, was an diesen Ort eigentlich nichts zu suchen hatte. Es war zwar auch warm, doch fühlte es sich merkwürdig glatt an und blies ihm warme Luft durchs Haar. Langsam öffnete er seine Augen und musste ein paar mal blinzeln, um sich an das Licht zu gewöhnen. „Wieder bei Bewusstsein Yami-chan?“ fragte eine Stimme und blaue Augen sahen ihn durchdringend an. „Du!“ zischte Yami und setzte sich ruckartig auf. Doch hatte er die Rechnung ohne seinen noch immer geschwächten Körper gemacht, denn ihm wurde schwindelig und er ließ sich wieder ins Bett fallen. Ruhig atmete er durch, um das Schwindelgefühl zu vertreiben. „Du hast wohl noch immer Fieber.“ Eine Hand legte sich auf die heiße Stirn des Violettäugigen, dieser schob sie von sich. „Dann halt dich besser von mir fern, ehe ich dich noch anstecke.“ „Das wird nicht passieren. Wir Drachen sind nicht so anfällig für Krankheiten. Dafür brauchen wir aber um einiges länger um wieder gesund zu werden.“ Seto stützte sich mit einem Arm auf und fuhr mit seiner freien Hand durch das dreifarbige Haar. „Musst du nicht arbeiten?“ „Mein Kleiner, mich beschleicht das Gefühl, dass du mich los werden willst. Aber du hast recht, ich habe zu arbeiten und jetzt, wo es dir wieder besser geht kann ich auch gehen. Und damit du mir nicht wieder abhaust....“ Es klickte zweimal und Yamis Handgelenke wurden mit zwei langen Ketten ans Bett gefesselt. „Hey! Mach mich wieder los!!“ Wütend rüttelte er an seinen Fesseln. „Vielleicht später, wenn ich wieder da bin. Ruh dich so lange aus, Yami-chan.“ „Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du mich nicht so nennen sollst?!“ rief er wütend, doch der Blauäugige nahm gar keine Notiz von ihm. „Ich rede mit dir du dämlicher Drache!!“ Leise fiel die Tür ins Schloss. Yami stöhnte genervt auf. Von dem Geschrei hatte er nun Kopfschmerzen. Möglichst langsam setzte er sich auf und sofort wurde ihm wieder schwindelig. Sein Atem beschleunigte sich, während er sich mit einem Arm abstützte, um nicht umzukippen. /Warum kann er mich denn nicht endlich in Ruhe lassen?/ Die Frage konnte er sich selbst beantworten. Seto wollte ihn haben und da er normalerweise immer bekam, was er wollte, würde er es auch weiterhin versuchen. Der Junge ließ sich wieder zurücksinken, da ihn das Fieber noch immer zu sehr zusetzte. /Ich frage mich, ob ich mich weiterhin gegen ihn wehren würde, wenn Yugi nicht wäre. Daran sollte ich erst gar nicht denken! Zumindest solange nicht, bis er Yugi geholfen hat. Aber was ist, wenn Yugi stirbt? Dann gäbe es keinen Grund mehr ihm nicht nachzugeben.....Hallooooo??? Bist du bescheuert?? Als Lohn, dass er deinen Bruder hat sterben lassen willst du dich ihm hingeben??!! Bist du noch zu retten?!!!/ Er gab ein Seufzen von sich, was in einem Stöhnen endete. Das viele Denken verstärkte seine Kopfschmerzen. /Das kann ich Yugi nicht antun. Ich kann nicht seinen Mörder lieben. Das darf nicht geschehen!/ Diesmal drehte sich Yami nur auf die Seite und betrachtete die Ketten. Sie waren gerade mal so lang, dass er sich zwanglos im Bett bewegen konnte, doch um es zu verlassen waren sie zu kurz. Sein Blick wanderte die Kette entlang, die sich einmal um das Bettgestell wand und dann zu seinem anderen Handgelenk führte. Müde schlossen sich seine Augen wieder. /Ich wüsste zu gerne, ob Seto nur so nett zu mir ist, weil er mich haben will. Schließlich hasst er uns Menschen doch. Aber warum lebt dann Mokuba hier? Ich sollte ihn mal fragen./ Dann verfiel er erneut in einen tiefen Schlaf. Unsanft wurde er wieder aus dem Reich der Träume geholt, indem ihn jemand an der Schulter rüttelte. „Yami...wach auf.“ Der Angesprochene gab ein Grummeln von sich und drehte sich um, ehe er die Augen öffnete und ihn ein schwarzhaariger Junge nervös ansah. „Hm? Mokuba?“ „Yami du musst mir helfen! Seto bringt mich sonst um!“ Vorsichtig setzte sich der Violettäugige auf. Zwar wurde ihm wieder kurz flau, doch verging das Gefühl diesmal. „Was ist denn?“ Der Kleine holte einen Laptop hinter seinem Rücken hervor. „Ich hab Setos Laptop mit einem Virus infiziert!“ „WAS?!“ Fassungslos starrte er Mokuba an. Oh, ja, Seto würde ihn einen Kopf kürzer machen. „Bitte du musst mir helfen.“ Flehte der Schwarzhaarige. „Natürlich, aber wie?! Ich hab doch gar keine Ahnung von so was!“ „Bitte versuch es. Ich bin noch zu jung, um zu sterben.“ Tränen traten in die Augen des Jungen und er hielt Yami bittend den Laptop hin. Nervös nahm er den Computer entgegen und fuhr ihn erst mal hoch. Neben dem Bett hüpfte Mokuba von einem Bein aufs andere. /OK. Was macht man jetzt am besten.? Yami betrachtete den Bildschirm und war völlig ratlos. Dann entdeckte er das Antivirenprogramm. /Das hört sich doch schon mal gut an./ Eifrig wurde der PC nach Viren durchsucht und die beiden Jungen beobachteten dies angespannt. Langsam näherten sich der Wartebalken den 100% und noch immer war der Virus nicht gefunden. Mokuba krallte seine Finger schmerzhaft in Yamis Arm, doch dieser schien das gar nicht zu bemerken. 97% 98% 99% 100% Stille Mokuba schluckte und spürte bereits die ihn würgenden Hände um seinen Hals. Das Virenprogramm hatte den Virus nicht gefunden. „Es war schön dich kennen gelernt zu haben,“ sagte Mokuba und ließ den Arm des Älteren los, auf dem deutlich zehn Finger zu erkennen waren. „Zwei Möglichkeiten gibt es noch,“ sagte Yami und der Schwarzhaarige sah ihn hoffnungsvoll an. „Erstens: Wir rufen Seto an und erzählen ihm alles.“ „SPINNST DU????“ unterbrach Mokuba ihn. „Oder wir durchsuchen den Laptop selbst und hoffen darauf den Virus zu erkennen, wenn wir ihm begegnen.“ „Das Zweite hört sich gut an! Ich helf dir!“ rief der Jüngere und hockte sich aufs Bett. „Das will ich auch hoffen! Immerhin hast du den ganzen Ärger fabriziert!“ Also wurde erneut gesucht, diesmal jedoch von Hand. Ordner, für Ordner. Und Setos Laptop hatte viele Ordner! Nach einer Weile des Suchens, in der sie sich nun in dem Ordner ‚Spielvorschläge’ befanden, wo sie garantiert nichts drin zu suchen hatten, fiel Yami etwas auf. Dort befand sich ein Unterordner, in dem sich das Spiel eines Herrn von Schröder befand und dieses Spiel hieß: ‚Virus, die Rückkehr’. „Sag mal Mokuba du hast nicht zufällig versucht ein Spiel zu spielen, dass Virus, die Rückkehr hieß?“ Mokuba wurde zuerst blass und sah dann verlegen zu Boden. „Ich glaub daran habe ich vor Schreck nicht mehr gedacht.“ Ruhig fuhr der Violettäugige den Laptop runter und klappte ihn zu. „Seto mag dir vielleicht den Kopf nicht mehr abreißen...dafür aber ich!“ Kreischend fiel Mokuba vom Bett, als sich Yami auf ihn stürzen wollte, doch die bereits vergessenden Ketten hielten den Älteren zurück und ließen ihn unsanft in den Kissen landen. „Phhh,“ machte Yami, als er sich die Haare aus dem Gesicht blies. Neugierig lugten zwei Augen über den Bettrand. Dann hüpfte Mokuba wieder aufs Bett und betrachtete die Ketten. „Also, dass Seto auf Sado-maso steht ist mir neu.“ „HAST DU SIE NOCH ALLE??!!“ rief Yami entsetzt und spürte, wie die Hitze in sein Gesicht kroch. „So was würde ich niemals mit mir machen lassen!!“ „Sag niemals nie. Außerdem weiß sich mein Ni-chan hervorragend durchzusetzen.“ „Da wäre ich ja nie drauf gekommen.“ Er verdrehte seine hübschen Augen und spielte mit den Ketten. „Aber sag mal. Du bist doch nicht mit Seto verwandt, oder?“ „Nö.“ „Warum wohnst du dann bei ihm?“ „Keine Ahnung.“ Der Schwarzhaarige verschränkte teilnahmslos die Arme im Nacken. „Was soll das denn heißen? Du musst doch wohl wissen, warum du bei jemanden wohnst, mit dem noch nicht mal verwand bist!“ „Ich weiß es aber nicht! Seto redet doch nie über sich und wenn man ihn fragt weicht er ständig aus.“ Yami seufzte und ließ die Ketten rasselnd durch die Finger gleiten. „Was ist denn mit deinen Eltern?“ „Die sind alle tot.“ Sagte der Jüngere fast im Flüsterton und senkte den Blick. „Das...tut mir Leid.“ „Schon gut. Es ist ja schon lange her und du konntest es ja nicht wissen. Sie feierten den 40Geburtstag meines Onkels. Die ganze Verwandtschaft war anwesend. Ich lag mit Grippe zuhause im Bett. Eine Nachbarin hat sich um mich gekümmert. Am nächsten Morgen erzählte sie mir, dass das Haus meines Onkels abgebrannt ist.“ Mokuba hielt inne und starrte die Bettdecke an. „Du musst mir das nicht erzählen....Mokuba.“ Sanft zog Yami den Jungen in seine Arme. „Ist doch gut.“ Der Schwarzhaarige gab ein Schniefen von sich und schob die Arme dann von sich. „Es geht mir gut. Ich muss mich beeilen, sonst verpasse ich schon wieder den Unterricht.“ Er lächelte den Gefesselten an, was ihm jedoch ziemlich misslang, und verließ das Schlafzimmer des Drachen. /Das hast du ja mal wieder toll hingekriegt./ Der Violettäugige ließ sich zurück in die Kissen fallen. /Wie es Yugi wohl geht? Hoffentlich war ich noch nicht zu lange weg./ Unruhig drehte er sich auf die Seite. Als ich umgekippt bin müsste es abends gewesen sein. 12Stunden sind also mindestens vergangen./ Er drehte sich wieder auf den Rücken und fummelte wieder nervös an den Ketten rum. Hoffentlich würde es nicht mehr lange dauern, bis Seto nach Hause kam. Doch da wurde Yami enttäuscht. Es war bereits dunkel, als die Tür endlich geöffnet wurde. Augenblicklich setzte sich der Junge auf und sah in das grinsende Gesicht Setos. „So sehr vermisst hast du mich?“ „Von wegen. Sag mir lieber wie lange ich schon hier bin.“ Der Braunhaarige schwieg, bis er sich zu Yami aufs Bett setzte. „Drei Tage.“ „WAS?! Dann muss ich sofort zu Yugi! Mach mich los! Schnell!!“ rief er und rüttelte an seinen Fesseln. „Nein.“ „Nein??“ „Ganz genau.“ „Das kannst du nicht machen!“ „Oh doch. Außerdem kämst du sowieso zu spät.“ „Das ist nicht wahr!!“ „Warum sollte es nicht?“ „Du lügst! Das kann nicht sein!“ Setos Atem ging schwer, als er bemerkte, wie die violetten Augen feucht wurden. „Du hast recht,“ sagte er und beugte sich nahe an Yamis Gesicht. „Es sind keine drei Tage vergangen. Du bist erst seit heute und gestern Nacht hier.“ Yamis Hand schnellte vor, doch der Konzernchef fing sie einfach ab und drückte sie so fest, dass der Jüngere zusammenzuckte. „Nur deshalb brauchst du nicht handgreiflich zu werden.“ „Lass mich los du Mistkerl!“ „Bist du jetzt etwa sauer auf mich?“ Sein Griff um die Hand lockerte sich. „Weißt du eigentlich, wie es den Menschen geht, die von euch vergiftet wurden? Hast du eine Ahnung davon, wie sehr sie leiden??“ „Ich weiß sehr wohl, wie unser Gift wirkt.“ „Ich hab gefragt, ob du es gesehen hast!!“ Yami riss seine Hand los. Seto wandte den Blick ab. Es fiel ihm von Tag zu Tag schwerer die Tränen des Jungen zu sehen, auch, wenn sie die schönsten waren, die er je gesehen hatte. Sie lösten Unbehagen bei ihm aus. „Nein,“ sagte er kurz. „Dann will ich, dass du es dir ansiehst. Komm mit mir und sieh dir Yugi an!“ Ein Seufzen. „Das wird nichts ändern. Ich werde ihm nicht helfen.“ „Sieh ihn dir an!!“ Wütend zog Yami am Hemd Setos, der seine Augen nun wieder auf ihn richtete. „Nur, wenn du dann zu weinen aufhörst.“ Verwundert sahen ihn die Amethyste an. Zärtlich fuhr der Braunhaarige über sie, um die Tränen zu vertreiben. „Ich kann sie nicht mehr sehen.“ Dann zog er einen kleinen Schlüssel aus seiner Hosentasche und löste damit die Ketten, die bereits Furchen in die Handgelenke ihres Trägers geschnitten hatten. Seto gab daraufhin ein Knurren von sich und strich mit seinen Fingern vorsichtig über die Wundstellen. Yamis Herz schlug schneller. Einmal wegen der sanften Berührungen, die sein Körper ja schon oft genossen hatte und weil Seto bereit war mit ihm zu kommen. /Auch Drachen haben Herzen. Sie müssen nur wieder anfangen zu schlagen./ Nervös führte Yami den Drachen die Treppen zu seiner Wohnung hoch. Konnte er ihm überhaupt trauen? Was wenn er ihm nur folgte, um Yugi anschließend umzubringen? Sein Körper begann zu zittern und sein Gang wurde noch wackeliger, da er zusätzlich auch noch von der Krankheit geschwächt war. /Ich muss ihm vertrauen. Mokuba hat er schließlich auch geholfen und er war nicht todkrank. Oder war es gerade deswegen? Was wenn ihn Yugi einfach nur anekelt?/ Der Violettäugige begann zu Taumeln und prallte gegen die Wand im 3.Stock. Sein Atem ging schwer, während er sich weiterschleppte. Deutlich konnte er spüren, wie sich die blauen Augen durch seine Rücken bohrten. /Wenn ich jetzt schlapp mache kriege ich Seto garantiert kein zweites Mal hier hoch./ Vorsichtig nahm er die nächste Treppe in Angriff. „Du hast wirklichen einen stark angeschlagenen Kreislauf. Du hast dich kaum erholt.“ „Sei doch froh. Dann kannst du mich noch länger ans Bett fesseln,“ brachte Yami zwischen seinen zusammengebissenen Zähen hervor. „Wenn du nicht aufpasst steigt dein Fieber wieder.“ „Das ist mir egal!“ Er stoppte, um Luft zu holen. „Lass mich dich doch einfach nur zu Yugi bringen. Dann kannst du mich gerne wieder mitschleppen.“ „Du hast also nichts gegen meine Gesellschaft.“ Stellte er fest. „Du sollst still sein!“ das Reden verlangte Yami eine Menge an Kraft ab und wenn er nicht aufpasste würde ihm schon bald wieder schwarz vor Augen werden. Als sie endlich in der Wohnung angekommen waren ließ sich der Violettäugige erst mal auf die Couch sinken und atmete tief durch. Sein Herz raste und die Glieder seines Körpers fühlten sich schwer an. Eine Hand legte sich auf seine Stirn. „Das Fieber steigt wieder,“ sagte Seto und sah Yami ausdruckslos an. „Es geht mir bestens. Komm mit.“ Er stand auf und führte den Drachen nun ins Schlafzimmer. Es dauerte einen Moment, bis sich der Braunhaarige in dem abgedunkelten Raum zurechtfand. Die Luft war stickig und verbraucht. Und es roch nach der Kräutermischung und stark nach Drachgift, welches für Menschen geruchlos war. Langsam ging er auf das Bett zu, in dem ein Junge lag. Yugis Atem ging schwer und stoßweise und Seto fragte sich, ob er überhaupt bei Bewusstsein war. Yami schob die Decken zurück, wodurch der Drache einen Blick auf die verklebten Verbände und Teile der Wunde werfen konnte. „Und?“ fragte der Violettäugige, als er seinen Bruder wieder zugedeckt hatte. „Hilfst du ihm jetzt oder nicht?“ „Ich habe es dir doch schon gesagt. Ich werde ihm nicht helfen.“ „DAS KANNST DU NICHT MACHEN!!“ schrie Yami wütend. „Sieh ihn dir doch an!! Du kannst ihn nicht so leiden lassen!!“ „Nicht ich lasse ihn leiden, sondern du. Töte ihn, dann wird es ihm besser gehen.“ „Ich werde ihn nicht töten!!“ „Und ich werde ihn nicht heilen.“ „Und ob du das wirst! Hilf ihm gefälligst!!“ Wütend zog Yami an Setos Arm und sah in Zorn funkelnd an. „Du wirst ihm jetzt helfen!!“ Stumm löste der Braunhaarige die Finger des Jungen und hielt dessen Hände fest. „Lass mich los!“ rief er und versuchte sich zu wehren. „Nein. Und ich werde ihm auch nicht helfen.“ „Du musst!!“ „Ich muss gar nichts.“ Er drückte Yami an sich, um dessen Tränen nicht sehen zu müssen. Der Körper des Jungen war viel zu warm. „Du hast Fieber.“ „Kümmere dich nicht um mich, sondern um Yugi!“ „Beruhig dich.“ Noch fester zog Seto ihn an sich und versuchte so das Beben dessen Körpers zu unterdrücken. „Ich hasse dich. Wie kannst du nur so herzlos sein?“ „Ich bin, was ich bin. Das kannst du nicht ändern.“ Sanft schob er Yami ein wenig von sich. „Du musst deine Niederlage endlich akzeptieren.“ „Das ist...nicht fair.“ Sich seiner Tat nicht wirklich bewusst schmiegte sich der Violettäugige wieder in die Arme des Konzernchefs. „Ich will nicht, dass er stirbt.“ „Die Welt ist nicht fair. Zu niemanden. Aber wir müssen aus dem, was passiert ist lernen um dafür zu sorgen, dass so etwas nicht noch einmal passiert. Und du gehörst dringend ins Bett.“ „Die Drachen halten sich noch immer versteckt, damit der Mensch sie nicht noch mal abschlachtet.“ Flüsterte Yami leise. „Wir Drachen sind vom Wesen her sehr vertrauensfreudig. Aber wer dieses Vertrauen missbraucht wird es nie wieder erlangen.“ Seto hob Yami auf seine Arme und trug ihn zurück ins Wohnzimmer, wo er ihn aufs Sofa legte und mit einer Wolldecke zudeckte. „Schlaf jetzt.“ „Seto? Hast du damals viele deiner Freunde und Familie verloren?“ Der Angesprochene schwieg eine Weile. „Ich weiß es nicht. Da ich recht abgeschieden von den Menschen lebte kamen sie auch sehr spät, um mich zu töten. Ganz im Gegensatz zu den anderen, die ihre Nähe suchten.“ „Glaubst du, dass sie leben?“ „Nein. Wir Drachen geben uns nicht mehr mit sinnlosen Hoffnungen ab, wie ihr Menschen. Es gibt kaum Drachen, die entkommen sind. Warum sollte es ausgerechnet meine Familie geschafft haben?“ „Wünscht du dir denn nicht manchmal, dass sie noch leben? Das sie plötzlich vor deiner Türe stehen?“ „Schlaf endlich.“ Seto stand auf und ging zurück ins Schlafzimmer. Die blauen Augen lagen auf Yugi, der das Gesicht im Schmerz verzog. /Er sieht Yami so ähnlich. Und es würde mir um einiges leichter fallen, wenn dem nicht so wäre. Wenn ich mir vorstelle, dass es Yami wäre dann.../ Seto stoppte seinen Gedankengang abrupt ab. /Nein! Das werde ich nicht tun! Ich werde nicht für einen Menschen in Kauf nehmen, dass.../ Angst stieg in ihm hoch und er begann zu zittern. Um sich zu beruhigen verkrampfte er seine Hände zu Fäusten, doch hörte das Zittern dadurch keines Wegs auf. Irgendwie musste er sich wieder beruhigen. Sein Blick lag noch immer auf Yugi. Plötzlich langte er über das Bett und zog die Vorhänge auf, wodurch das Mondlicht das Zimmer in milchiges Licht tauchte. Dann riss er das Fenster auf, damit endlich wieder frische Luft herein kam. Vorsichtig, um den Jungen nicht zu wecken begann Seto nun das Bett abzuziehen und holte frische Bettwäsche aus einem Schrank. Als nächstes kochte er Tee und nahm sich dann die Verletzung Yugis vor. Die Wunde auf dem Oberkörper war nicht wirklich schlimm, im Gegensatz zu der auf den Rücken. Seto beugte sich näher an die Wunde und sog den Geruch des Giftes ein. /Der Größtteil seines Blutes ist bereits mit dem Gift in Kontakt gekommen. Maximal drei Tage kann er noch überleben./ Die flehenden Augen tauchten wieder in seinem Kopf auf. /Drei Tage. Ich muss diesen Blick nur noch drei Tage stand halten, dann ist alles wieder in Ordnung./ Erneut befiel ihn leichtes Zittern, als er einen Teil des Tees über die Wunde goss und sie dann anschließend wieder verbannt. In kleinen Schlucken flößte der Braunhaarige dem Verletzten den Tee ein, ehe er ihn wieder zurück ins Bett legte und das Zimmer verließ. Yami war tatsächlich eingeschlafen. Röte zierte sein Gesicht und Seto gab ihm einen kurzen Kuss auf die trockenen Lippen. /Was hast du nur an dir, dass ich dir so verfallen bin?/ Ryou hockte auf dem Balkon und starrte lächelnd den Mond an. Bakura konnte darüber nur den Kopf schütteln. Jedes Mal, wenn Vollmond war saß der Weißhaarige so da, bis er irgendwann einschlief und sein Drache ihn ins Bett tragen musste. Auch damals war es Vollmond gewesen. Als Ryou vor einigen Jahren zum ersten Mal auf Bakura traf. *+*+*Flashback*+*+* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)