Suicide is painless...but it brings on many changes... von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 22: ------------ Suicide is painless...but it brings on many changes... Author's Note... DSDS...Ich hasse es, aber was soll ich denn sonst machen?!? Außerdem bin ich nun endlich wieder in Flensburg, zurück zu ‚meinem' Internet, zurück zu meiner Cola und endlich auch wieder meine Ruhe... Nur eben kein Telefon mehr... Danke an alle, die mir wegen der Prüfung die Daumen gedrückt haben, es hat was genützt und obwohl ich es kaum glauben kann, halte ich nun auch den Teilleistungsnachweis 4 in den Pfoten und strahle hyperaktiv vor mich hin! Und deswegen auch ein sehr spezielles Danke an Professor Dr. Sladek ^^; Suicide is painless...but it brings on many changes...23 Gut, nun schwiegen wir uns schon seit drei Tagen an. 72 lange Stunden. 4320 Minuten und bevor ich nun auch noch schnell auf die Idee kommen würde auszurechnen, dass es in etwa 259200 Sekunden waren, sollte ich besser aufhören diesen Gedankengang weiterhin zu verfolgen. Ok, zurück zu unserem langandauernden Schweigen. Das war sicher nicht der Weisheit letzter Schluss gewesen, aber wie hätte ich den sonst auf die Unterstellung, ich sei ‚erbärmliche' und ein ‚Feigling' reagieren sollen?!? Hätte ich Wheeler etwa um den Hals fallen, oder ihm die Pfoten küssen sollen?!? Das käme ja wohl nicht in Frage, das könnte ich mit meinem Stolz nicht vereinbaren, niemals würde ich mich irgendjemandem beugen und selbst meine verdammten Gefühle für den Köter, egal wie verwirrend und durcheinander sie nun auch immer sein mochten, würden daran etwas ändern! Ich war stolz, verdammt unbeugsam und unbeirrbar. Und ich sah keinen Grund mich zu ändern. Noch nicht einmal nach drei Tage Schweigen. Meine Beschäftigungen, falls man überhaupt davon reden konnten, in diesen Tagen bestanden hauptsächlich aus Nachdenken, Grübeln, Sinnieren und Überlegen und ab und an mal wieder hinter dem Köter hergeschleppt zu werden, da der, sauer wie er momentan war, nun gar keine Rücksicht mehr auf mich nahm. Ich rächte mich auf meine Art, die wohl einzig mögliche Art, auch während der zugegeben ziemlich schwierigen Matheklausur schwieg ich vehement und starrte aus dem Fenster auf den Schulhof, während Joey sich die blonden Haare noch mehr zerraufte und nicht gerade leise Verwünschungen und Flüche über Wahrscheinlichkeitsrechnung und Integrale ausstieß. Ich amüsierte mich fast ein wenig, solche raren Momente versüßten mir mein untotes Leben nach dem Tod doch wirklich und erleichterten mir die endlosen Nächte, die ich nun nicht mehr in Joeys Bett verbrachte. Ich konnte und wollte da nun wirklich nicht mehr schlafen, seine verdammten Hausaufgaben wollte ich auch nicht erledigen und das Rissmuster an der Decke hatte nach der zweiten Nacht des Wachbleibens irgendwie auch seine Anziehungskraft verloren. Stattdessen hockte ich nun Nacht für Nacht missgelaunt vor dem Hundekörbchen des Köters, starrte aus dem Fenster und wünschte mir grad sehnlichst irgendwo anders...und am Leben...sein zu dürfen. Oder wahlweise auch irgendwas zerstören zu dürfen. Klang beides nahezu verführerisch in meinen Ohren... "Hab gehört, ihr habt Stress im Paradies?", der wohlbekannte und unerwünschte Geruch nach Gummibärchen, Chlor, Blumen und Benzin erfüllte plötzlich die Luft im Schlafzimmer und ich seufzte gequält auf. War mein Leben...mein Tod...Mein Leben nach dem Tod...denn nicht schon schlimm genug? Was hatte ich bitte verbrochen, dass ich nicht nur mit den verdammten Gefühlen für den verflixten Köter und einem Babysitterjob, sondern auch noch mit einem Aufpasser wie Pryxy gestraft worden war?!? Ich musste wohl ein Schwerverbrecher gewesen sein. "Setolein..."Pryxy flüsterte nur, es wollte den Köter wohl nicht unbedingt wecken und ich fühlte eine Hand, die mir sanft über das Haar strich, "Ist es denn wirklich so schlimm, Seto?" Schlimm? Schlimm war kein Ausdruck, aber ich sparte mir die Mühe meine Gefühle und die Probleme in Worte zu fassen, denn mir war ja schon klar, dass Pryxy doch eh schon alles wusste. Da konnte ich mir das Reden doch sparen oder? Warum sollte ich diesem Wesen denn auch von meiner Verzweifelung, meinem gekränkten Stolz und meinem verwundeten Herzen erzählen? Ich würde ja eh nur ausgelacht werden, wie immer. "Meinst du wirklich, dass ich lachen würde, wenn du mir sagst, dass sogar du Gefühle hast, Seto?", sehen Sie, es las meine Gedanken und kommentierte sie, egal was ich auch tat! "Wenn du meine Gedanken liest, dann kennst du die Antwort ja schon.", schon wieder hatte sich ein leichtes Knurren in meine Stimme geschlichen und ich konnte Pryxys Kichern förmlich spüren, "Hör auf über mich zu lachen!" "Du erträgst es nicht, wenn man über dich lacht.", eine tolle Feststellung, wer mochte es denn bitte, wenn über einen gelacht wurde? Niemand, den ich kannte und gegen meinen Stolz kam nicht einmal meine Sturheit an. Außerdem hatte ich keinen Humor. Und wieder machte ich einen Fehler. Einen großen Fehler. Ich sah auf. Pryxy an. Normalerweise war Mondlicht, so hatte ich gehört, schmeichelnd, aber diese wandelnde Altkleider-Katastrophe in Lack, Leder, Samt, Baumwolle, Seide und Damast, der konnte wohl nichts schmeicheln! Goldene Schnürsandalen. Schwarzorangegrünrot gemusterte Netzstrumpfhose. Neongelbe Hotpants. Lila Nietengürtelchen. Silberneongelbkariertes, bauchfrei geknotetes Holzfällerhemd. Dicke Goldkette mit übergroßem Sternzeichenanhänger...Pryxy war Jungfrau, falls es Sie interessiert. Roter Lippenstift. Türkiser Lidschatten. Der Rest lag glücklicherweise im Schatten des großen Strohhutes mit den künstlichen Blumen und dem schwarzen Schleier, und nie zu vor war ich so glücklich, dass es Hüte gab, verbargen sie doch wenigstens einen Teil meines persönlichen Alptraums vor meinen Blicken. Und für ein paar Sekunden hatte ich doch glatt meine ganzen Sorgen vergessen können. Für ein paar wenige Sekunden natürlich, aber nun kehrte die Realität wieder in mein untotes Leben zurück und ich seufzte genervt aus. Es holte mich immer und immer wieder ein, ich konnte nicht entkommen. "Genau, du kannst nicht entkommen, Seto.", wurde mir auch gleich bestätigt und mir entwich wieder ein genervtes Knurren. Ich hatte doch schon alles verloren, wollte mir Pryxy nun auch noch mein letztes Bisschen Würde nehmen? "Nein, ich wollte eigentlich nur mal mit dir reden.", Pryxy setzte sich, nachdem es einige der Gegenstände und Kleidungsstücke zur Seite geräumt hatte, einfach zu mir auf den Boden und lächelte mich überraschend sanft an und nicht mal die Zahnklammer, die nun im Mondlicht schimmerte, schockte mich mehr wirklich, "Was willst du nun tun?" Was ich tun wollte? Wenn ich das bloß wüsste, wäre ich sicher nicht so hochgradig genervt und gereizt. Und dann würde ich aber auch nicht jeden anfauchen und versuchen jeden zu verletzen... Moment, wieso psychoanalysierte ich mich denn nun bitte gerade?!? Mein Blick huschte zu Pryxy, aber das schüttelte nur leicht den Kopf, "Ich bin unschuldig, zumindest in dem Sinne." Das Wesen lächelte mich verschmitzt an und ich konnte nicht anders, ich erwiderte das Lächeln, "Pryxy, das wollte ich nicht wissen, glaub mir." "Schade, ich hätte dir wirklich interessante Sachen erzählen können...Damals in Rom unter Nero...Das waren noch Zeiten gewesen...Aber, du lenkst gerade vom Thema ab, Kaiba.", Pryxy wurde übergangslos wieder ziemlich schnell ernst, "Es geht hier um deinen Köter...oder hast du immer Töle gesagt? Ich kann mir das einfach nicht merken..." "Köter ist schon richtig...Aber, er ist nicht MEIN Köter.", ich sprach immer noch leise, immerhin schlief unser Gesprächsthema gerade mal 2 Meter neben uns, zusammengerollt in seinem Körbchen, und musste ja nicht alles mitbekommen, unsere Situation war auch so schon schlimm genug, "Er nannte mich einen erbärmlichen Feigling und spricht nun nicht mehr mit mir." "Er hat doch recht.", ich wollte das nicht hören, aber bevor ich auch nur den Mund aufmachen konnte, fühlte ich Pryxys Hand auf meinem Mund und so war ich, da ich die Alternative Pryxy in die Hand zu beißen, nun wirklich nicht als tragbar empfand, zum Zuhören verdonnert, "Aber, er nannte dich ‚Feigling' und sagte, du seist erbärmlich. Bleiben wir doch bei der Wahrheit, Seto. Schließlich bist du so stolz auf den photographisches Gedächtnis...Aber, egal wie er es auch gesagt hat, du bist doch feige davongelaufen und hast dich umgebracht, anstatt zu deinen Gefühlen zu stehen." "Hmpf.", ich hatte es wirklich versucht, aber die Hand auf meinem Mund ruinierte meine wunderbare und lang trainierte und deutliche Aussprache wirklich super und obwohl das Wesen vor mir meine Gedanken ja angeblich lesen konnte, schien es im Moment daran kein Interesse zu haben, denn es beachtete meinen leider völlig unverständlichen Einwand nicht weiter, sondern fuhr einfach fort. Zum Glück konnte ich ja nicht mehr ersticken, denn ich musste ja bekanntlich nicht mehr atmen, aber das hieß leider auch, dass es gab kein Entkommen gab und dass ich Pryxy weiterhin ruhig und vor allem kommentarlos zuhören und das alles über mich ergehen lassen müsste! "Du spielst den starken Drachen, aber in Wirklichkeit bist du höchstens ein süßer kleiner Babydrache, der sich eigentlich nur nach Liebe und Gefühlen sehnt...Aber das alles hinter seiner kalten Fassade versteckt..." Na toll, nun hatte ich das Bild des Babydrachen vor meinem inneren Augen stehend und ich schüttelte mich. Das war doch nur eine einzige Beleidigung, denn ich war sicher nicht so süß wie dieser Drache... Falls man ihn als süß bezeichnete... Als nächstes würde man mich noch mit Yugis Fellball vergleichen! "Denkst du eigentlich immer in Karten, Seto?", Pryxy nahm endlich die Hand von meinem Mund und ich schnappte fast reflexartig nach Luft, bevor ich sprechen konnte, "Musste das sein?" "Hättest du mir sonst zugehört?", Pryxys wissendes Lächeln ersparte mir jeden Antwort und so brummte ich nur etwas unverständliches und verfluchte das Wesen mal wieder in meinen Gedanken. Es war mir egal, ob Pryxy diese Gedanken las, ich musste mich wieder abregen und zwar schnellstens! "Seto, das was du da denkst ist anatomisch nun wirklich völlig unmöglich.", wurde ich, immer noch grinsend von der Altkleidersammlung informiert und ich knurrte genervt, was wohl nun irgendwie meine einzige Lautäußerung zu werden schien, was mir auch nicht unbedingt passte! "Du hast wirklich Phantasie.", oh ja, die hatte ich und Pryxy mit einer vergifteten Federboa zu Tode zu kitzeln war ein wirklich angenehmer Gedankengang, leider würde es dazu wohl nicht kommen, denn Joey besaß zwar vieles, aber eine Federboa hatte ich in seinen Besitztümern noch nicht entdeckt. Und ich hatte gesucht, was sollte ich auch sonst in den langen und einsamen Nächten, in denen der Köter schlief, tun? Ich hatte in den vergangenen Nächten vieles gefunden, und das Meiste davon bestärkte mich in meiner Meinung, dass der Köter keinen Geschmackssinn und auch keine Sehnerven besitzen konnte. Dazu waren die Dinge, die in den Schubladen lauerten zu furchtbar, oder ertrugen sie die kunterbunte Unterhosensammlung eines nicht stubenreinen Köters? Es war ja schön, dass jeder einen Zeitvertreib besaß und wenn mein kleiner Bruder schon Schlafanzüge sammelte, dann sollte ich froh sein, dass der Köter mich nicht mit einer Sammelleidenschaft für Penisleinen, Nippelklemmen oder Teddybären hatte! Ich war abgeschweift, oder? Das würde mir zumindest das Grinsen auf Pryxys Gesicht erklären, als ich nun etwas irritiert wieder in die Richtung der Altkleidersammlung sah und mich endlich entschloss nun etwas mehr wissen zu wollen, "Pryxy? Wie finde ich denn nun heraus, was den Köter glücklich machen könnte?" "Seto, Seto, Seto...", das Grinsen auf dem geschminkten Gesicht wurde mehr als breit und ich befürchtete schon das Schlimmste und wich so weit es ging zurück, was mich aber leider in Richtung Bett, und damit auch Joey, führte und sofort den Fluchtinstinkt in die andere Richtung auslöste, so dass ich wieder da endete, wo es ein paar Sekunden vorher begonnen hatte. Leider war meine Landung nicht wirklich elegant und ich plumpste auf meinen Hintern, so dass ich erschreckt quietschte. Pryxy kicherte. Ich errötete. Zum Glück konnte mich keiner sehen. "Seto, beruhig dich erst mal.", die Altkleidersammlung deutete auf den Boden, "Mach es dir bequem, dann reden wir." Ah, wir würden also reden? Das glaubte ich doch nicht wirklich, denn ich sah es schon vor meinem inneren Auge, Pryxy umging jede meiner Fragen, speiste mich mit ein paar Plattitüden ab und sobald es hell werden würde, säße ich alleine vor dem Bett und könnte dem Köter beim Schnarchen zuhören! Ganz toll, davon träumte doch jeder Multimilliardär! Die Nacht neben einem Hundekörbchen zu verbringen und dem Tier zu zusehen, wie er ab und an einmal mit den übergroßen Pfoten zuckte oder im Schlaf jaulte... Was er wohl träumte? "Im Moment? Er träumt von dir.", ich verabscheute es, wenn Pryxy das tat, aber ich gab ihr nicht die Genugtuung irgendwas dazu zu sagen, sondern kommentierte viel lieber die Tatsache, dass ich Teil des Traumes von Joey Wheeler war, "Muss ich denn nachher ein Flohbad nehmen?" "Du brauchst gar nicht so gehässig zu sein, in seinem Traum bist du viel netter.", das hatte gesessen und ich zuckte entsetzt zusammen, "Ich bin nie nett!" "Das stimmt." --- Joey träumt. Seto leidet. Pryxy...Nun ja, Pryxy ist Pryxy. Dank der Prüfung nun wirklich etwas kürzer, aber nebenher ist noch ein Kapitel von "Looking" und der Anfang vom nächsten Kapitel des "Vertreter" entstanden... Gilt das als Ausrede dafür? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)