Suicide is painless...but it brings on many changes... von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 14: ------------ Suicide is painless...but it brings on many changes... Author's Note... Die Wochenenden in Flensburg sind nun wirklich nicht das Spannendste, was einem hier oben passieren kann...Vor allem wenn alle Freunde nach Hause gefahren sind und man weder Telephon noch Internet hat...Langweilig! X.X Nun guck ich mal wieder was über verfluchte Häuser...Dieses Mal aber keine schrecklichen Geister, sondern die Lindenstraße...Just don't ask!... Und das Kapitel ist auch mal wieder etwas kurz geraten...Hmpf, daran ist aber allein das fünfte Buch Mose (Deuteronomium, 22, 13) schuld...Und eine Dozentin, die will, dass wir das kommentieren... Suicide is painless...but it brings on many changes...14 "Äh, Wheeler?", ich starrte auf seine Kehrseite, denn schließlich hatte der Köter sich mit dem Rücken zu mir gedreht und atmete nun ruhig gegen seine Wand. Entschuldigung, aber so schnell konnte niemand einschlafen, noch nicht einmal der Köter! Und ich ließ mich sicher nicht veralbern! Vor allem nicht von so etwas wie Wheeler! "WHEELER!", ich stand nun, ziemlich schlecht gelaunt und frustriert, vor dem Bett und funkelte, in wie ich auch selber wusste, völlig sinnloser Weise auf den sich schlafendstellenden Köter hinab! "Was ist denn, Seto?", er blieb weiterhin stur so liegen und ich seufzte ernüchtert. Was hatte ich denn bitte noch mal verbrochen um so etwas zu verdienen? Ich musste mich wirklich krampfhaft daran erinnern, warum ich eigentlich hier war! "Und wo soll ich bitte schlafen?", der Köter setzte sich auf und im Licht des Mondes...Moment, wo kam der Vollmond denn nun bitte auf einmal her?!? Eben war noch mondlose Nacht gewesen und nun so was?!? War ich hier in einem Dramenstück epischen Ausmaßes gelandet? Hatte das Schicksal etwa ein Faible für Dramatik, oder war das auch ein Teil meiner Bestrafung für den Selbstmord? Ja, ich weiß, ich würde darauf nie Antworten bekommen und im Moment interessierte mich auch wesentlich mehr, wo ich denn nun schlafen sollte! Ich war ja nicht einmal besonders anspruchsvoll, aber ich würde sicher nicht auf dem Boden vor dem Bett des Köters schlafen! Mein letztes bisschen Menschenwürde würde ich, ob tot oder nicht, mir sicher nicht so einfach nehmen lassen und ich würde mich auch auf keinen Fall zu einem Haustierchen, dass vor dem Bett seines Herrchens schlief, degradieren lassen! So weit käme es noch! Ich war und blieb immer noch Seto Kaiba! Außerdem war der Boden dieses...Zimmers, falls man den Raum so nennen durfte...dermaßen zugemüllt...Ich wollte gar nicht wissen, welche Lebewesen oder gar neue Lebensformen in dieser Unordnung, dieser Anarchie der Ordnung , eine neue Heimat gefunden hatten. Alles musste selbst ein Kaiba nun wirklich nicht wissen! "Musst du überhaupt schlafen, Kaiba?", Joey schreckte mich wieder auf und ich musste zugeben, dass das eine gute Frage war. Und, ich musste zugeben, dass ich es nicht wüsste! Aber selbst wenn ich nicht mehr schlafen müsste, so würde ich kaum die nächsten Stunden an Joeys Bettkante stehen und wieder einmal die Teppichfäden oder Staubflusen zählen! Und genau das verkündete ich Wheeler nun auch etwas angesäuert, "Ich werde sicher nicht die nächsten zehn Stunden an deiner Bettkante stehen und dir beim Schlafen zusehen, Köter." "Willst du ein Buch haben?", oh ja, und als nächstes würde er mir denn wohl seine Hausaufgaben anbieten, damit er wenigstens morgen in der Schule mal angeben könnte! Joey Wheeler und gemachte...richtig gelöste...Hausaufgaben? Das passte nicht zusammen und so weit würde es niemals kommen, dass würde ich nicht zulassen! Ich hatte doch schon erwähnt, das ich es hasste immer Recht zu behalten, oder?!? "Du könntest meine Hausaufgaben machen.", der Kandidat hatte hundert Punkte und meine Frustration wuchs immer mehr an. Wo war bitte der Arzneischrank in dieser Wohnung? Ich brauchte Aspirin, Beruhigungsmittel, oder irgendwas stärkeres! Ob es hier genießbaren Alkohol gab? Ab und an trank ich ja mal Alkohol, meistens Rotwein, aber im Moment war mir eindeutig nach etwas Stärkerem zu Mute. Selten hatte ich mich so sehr nach einem Glas...einer Flasche Brandy, oder einer Flasche Vodka gesehnt. Vergessen war doch genau das, was ich wollte! "Ich werde sicher nicht deine Hausaufgaben machen, Köter. Die kannst du selber machen.", meine Stimme verriet, dass ich nicht mit mir reden lassen, dass ich nicht mit ihm diskutieren lassen würde und der Köter seufzte leise, "Schade." Dann überlegte er kurz und rückte noch etwas weiter an die Wand heran, "Dann komm doch zu mir in's Bett." Er klopfte auf die freie Betthälfte neben sich und ich starrte ihn nur vollkommen verdutzt an. In's Bett?!? Zu Wheeler?!? Zu dem Köter?!? Oh, mein Gott. Ich konnte ihn nun anstarren, vor meinem inneren Auge liefen alle mögliche Szenarien ab. Ich konnte nicht in das Bett! Ich konnte nicht zu dem Köter! Mein Körper würde doch unwillkürlich auf die Nähe zum Köter reagieren! Ok, weiter wollte ich darüber gar nicht nachdenken, das reichte doch, oder? Wie würde Wheeler wohl reagieren, wenn er wüsste, was er in mir auslöste. Für ihn war ich nur der eiskalte, gefühllose Seto Kaiba, kein menschliches Lebewesen. Und dieser gefühllose Bastard hatte sicher keine Gefühle für Joey Wheeler. Das passte einfach nicht zu mir. "Seto? Hab ich was falsches gesagt?", treuherzige braune Hundeaugen sahen zu mir und ich knurrte genervt, "Vielleicht sollte ich doch deine Hausaufgaben machen." Alles war doch besser, als mit Wheeler in einem Bett schlafen zu müssen! "Oh...Ist gut.", klang er niedergeschlagen, oder bildete ich mir das ein? Ich war in Gefühlsdingen nicht wirklich bewandert, das gab ich gerne zu, aber im Moment verfluchte ich diese meine Unfähigkeit zutiefst! Wie sollte ich denn nun bitte reagieren? Was erwartete der Köter von mir? War er gekränkt? Verletzt? Erleichtert? Beruhigt? Oder doch etwas ganz anderes? Ich hätte nie gedacht, dass mir etwas mal so verdammt schwerfallen könnte, dagegen waren die Entscheidungen, die ich zu meinen Lebzeiten zu treffen hatte, ja wirklich mehr als einfach gewesen. Daran hingen ja auch nur...Bitte beachten Sie wiederum die feine Ironie in meiner Stimme...ein paar Tausend Millionen und normalerweise nicht ein Leben nach dem Tod! Seltsam, dass ausgerechnet mir, dessen Photo neben dem Wort ‚Workaholic' im Duden zu sehen war, einmal so etwas wie ‚Magerquark&Schäfchenwolken' wichtiger sein würden, als meine Firma und mein Vermögen. Und, ich gebe es ja auch zu, das Gefühlsleben des Köters. Aber, das ja nur gezwungener Maßen, denn ohne einen glücklichen und zufriedenen Köter würde ich ja wohl noch ne ganze Weile hier festsitzen. Was für eine schreckliche Vorstellung. Aber, diese Vorstellung, so abscheulich ich sie auch finden mochte, brachte mich im Augenblick nun gar nicht weiter, und so sah ich mir den Köter einmal genauer an. Berufsbedingt hatte ich ja wohl oder übel lernen müssen, die Körpersprache von Leuten zu lesen. Und ich denke, dass ich darin auch gar nicht so schlecht war, sonst wäre ich kaum so erfolgreich gewesen, oder? Also, sah ich mir Wheeler einmal genauer an. Der Köter starrte traurig, wieder einmal mit hängenden Öhrchen und eingekniffener Rute, auf die Bettdecke, knetete sie abwesend zwischen seinen Fingern und tat scheinbar alles, um mich nicht ansehen zu müssen. Gut, er war also beleidigt. Weil ich die Hausaufgaben denn doch ihm vorgezogen hatte? Nun war ich auf jeden Fall verwirrt und setzte mich einfach zu ihm auf die Bettkante. Ich musste ja nicht wie bestellt und nicht abgeholt in der Gegend herumstehen, oder? Brachte ja keinem von uns was. Gerade als ich fast verzweifelt nach Worten zu suchen begann, unterbrach Joey das Schweigen. "Entschuldige...", tja, nun lächelte ich leicht und war mir fast schon sicher, zumindest deutete das der verblüffe Blick des Köters an, das man das auch an meiner Stimme hören konnte, "Gilt das Angebot mit dem Platz im Bett denn noch?" Ein Strahlen flog über das Gesicht des Köters, er nickte und hob eilig die völlig zerknitterte Bettdecke für mich an, "Brauchst du noch ein Kopfkissen?" Wie niedlich durfte man eigentlich aussehen? Gab es dagegen nicht irgendein Gesetz? In seiner Begeisterung strahlte Wheeler nicht nur, seine braunen Augen schien sogar eher von Innen heraus zu leuchten und das Lächeln auf meinen Lippen wurde sogar noch eine Spur breiter. Was tat er hier mit mir?!? Was geschah hier mit mir?!? Hilfe! "Nein...geht schon.", brachte ich letzten Endes etwas verdattert hervor und legte mich dann vorsichtig, und natürlich mit dem gebührenden Abstand neben den Köter. Fast hätte ich erwartet, dass ich, wie alles andere, auch die Bettdecke nicht würde berühren können, aber zu meinem Erstaunen, fühlte ich die angenehm warme Decke auf meiner Haut. Und auch die Nähe des Köters. Die bedrohliche, beunruhigende und gefährliche Nähe des Köters. Selten war ich so froh über meine Kleidung gewesen, das können Sie mir glauben! "Gut Nacht, Seto.", Wheeler lächelte die Beule...Ja, schmunzeln Sie ruhig, ich weiß sehr wohl, wie das klingt und welche Assoziationen das bei Ihnen wecken wird!...in seiner Bettdecke an und legte sich dann mehr als zufrieden lächelnd wieder hin und bald schon verrieten mir seine ruhigen Atemzüge, dass er es wirklich geschafft hatte, einzuschlafen. Zumindest er konnte schlafen. Ich hingegen lag wach, betrachtete das ruhige, friedliche und völlig entspannte Gesicht nur wenige Zentimeter von mir entfernt und seufzte wieder einmal. Es war wirklich so etwas von niederträchtig! Die Lippen des Köters waren leicht geöffnet, sein warmer Atem streifte immer wieder meinen Hals und Wheeler wirkte so verdammt abartig niedlich wenn er schlief! Argh, womit hatte ich diese Grausamkeit nur verdient?!? Nun gut, ich war nicht der angenehmste Mensch auf der Welt gewesen, zu Lebzeiten...und auch jetzt, darauf bestand ich immer noch...war ich ein erbärmliches, geldgieriges und geiziges Schwein. Und das hatte ich ja auch sein müssen, denn sonst hätte ich weder meinem Bruder eine sorgenfreie und glückliche Kindheit bieten, noch meine Firma aufbauen können. Und für meinen Bruder tat ich ja bekanntlich alles. Wheeler schien meine Überlegungen nicht mitzubekommen, zumindest schien ihn das Ganze nicht im Geringsten zu stören, er seufzte einfach nur zufrieden im Schlaf, zuckte wieder mit der Nase, und rückte noch etwas mehr zu mir hin, so dass ich nun auch zu allem Überfluss, noch seine Körperwärme fühlen konnte! Ok, das war nun aber wirklich ein klarer Fall von Folter! Griffen hier eigentlich noch die Menschenrechtsabkommen, oder galten die für To...Menschen in meiner sehr speziellen Lage nicht mehr? Darüber müsste man sich doch glatt mal informieren. Und das Beste an diesen Gedankengängen? Sie lenkten mich erfolgreich von der Gegenwart des Köters ab. Zumindest eine Weile. Wheeler roch gut. Zu gut. Argh! --- Armer Eisberg... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)