Five Minutes - One Shot von Shiva (Eine FF-Reihe zu Weiß Kreuz) ================================================================================ Kapitel 8: Entführt ------------------- Five Minutes - One Shot Teil 8: Entführt Autor: Shiva aka Seraluna Email: shiva.moon@web.de Fanfiction: Weiß Kreuz Pairing in diesem Teil: Nagi x Omi oder andersrum, völlig egal. Genre in diesem Teil: Kein besonderes Rating in diesem Teil: PG Warnungen für diesen Teil: angst Disclaimer: Nichts gehört mir, auch nicht das Geld, das ich hierfür nicht kriege. Inhalt: Wenn man einen gemeinsamen Gegner hat, verbünden sich sogar Erzfeinde. Omi und Nagi landen gemeinsam in den Fängen von Kinderschändern und räumen dort ein wenig auf. Kommentar: Die Fanfiction-Reihe, zu der diese FF gehört, beinhaltet kurze, voneinander völlig unabhängige Oneshots, die ungefähr innerhalb von 5 Minuten gelesen werden können. Innerhalb dieser Kurz-FFs wird jeweils ein Pairing zustande kommen. Ziel ist es, am Ende einmal jeden mit jedem gepairt zu haben. ___________________ Wieder ein Vorfall. Ich hörte in der Schule davon. Die Gerüchteküche war schneller und zuverlässiger in der Verbreitung von Informationen als jede Zeitung. Junge Männer in meinem Alter verschwanden plötzlich spurlos. „Du musst aufpassen, Omi. Du passt genau in deren Beuteschema“, warnte mich Masanori. Und recht hatte er. Laut Aussage der anderen waren es vor allem kleinere und schmal gebaute Jungs, die einfach verschwanden und nie wieder auftauchten. . Als hätte ich es nicht geahnt, erhielten wir noch am selben Abend den Auftrag, diesen Menschenhändlerring zu zerschlagen und deren Drahtzieher zu töten. Genaue Informationen? Fehlanzeige. Kritiker wusste nicht einmal, was mit den Jungs geschah, die verschwanden. Und auch sonst gab es keine Hinweise auf deren Versteckt oder ähnliches. Also musste ich den Lockvogel spielen. Mein Albtraum begann erneut. So provokant, wie ich mutterseelenallein über die dunkle, einsame Straße schlenderte, in der Gegend wo auch die letzten Opfer entführt wurden, dauerte es nicht lange, bis ich von hinten niedergeschlagen wurde. Als ich wieder zu mir kam, saß ich allein in einem kahlen Verließ. Der einzige karge Lichtschein kam durch ein quadratisches, vergittertes Fenster in der Tür. Der Schrecken dieser Situation war mir nicht neu. Und doch kam es mir vor, als würden die kalten Stahlwände immer näher rücken und mir die Luft abschnüren. Panik wallte in mir auf, ich hörte den Widerhall meines eigenen Schluchzens. Die Tür ging auf - ich wurde geblendet, und meine Angst wuchs. Gerade noch konnte ich ein Schreien unterdrücken. Ich hörte den dumpfen Aufprall eines menschlichen Körpers neben mir. Als die Tür wieder ins Schloss fiel und sich meine Augen wieder an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erkannte ich meine Gesellschaft und erschrak. Naoe Nagi. Dabei hatte ich gedacht, dass die Situation nicht schlimmer hätte werden können. Wenigstens war er bewusstlos, so hatte ich die Gelegenheit, mein Schicksal langsam zu akzeptieren. Und obwohl es sich bei meinem Zellengenossen um einen gefährlichen Schwarz handelte, beruhigte mich der stetige Rhythmus seines Atems ein wenig. Ich war nicht mehr allein. „Verdammte Scheiße“, murmelte Nagi wenig später ohne die Augen zu öffnen. Erst, als er sich mit verzogenem Gesicht aufgesetzt hatte, blickte er sich um - und sah mich. „Weiß!“ zischte er so hasserfüllt, dass ich bereits damit rechnete, im nächsten Moment schmerzhafte Bekanntschaft mit der Wand zu machen. Doch er verzichtete erstaunlicherweise darauf, mich mit seiner Telekinese zu attackieren. „Wo sind wir?“ verlangte er statt dessen mit barschem Ton zu wissen. „In der Gewalt eines Menschenhändlerrings. Wo wir genau sind oder was die mit uns vorhaben, wissen wir nicht“, entgegnete ich, um der Frage, die als nächstes gekommen wäre, auszuweichen. Der Junge betrachtete mich wie ein widerliches Insekt. Es überraschte mich, dass Schwarz nicht mit dieser Organisation im Bunde war oder zumindest über sie Bescheid wusste, denn Nagi schien mir sehr unfreiwillig und unvorbereitet hier zu sein. Wo blieben die anderen nur so lange? Doch dann fiel es mir ein. Was, wenn der Wagen in dem ich hergebracht worden war, gepanzert gewesen war? Und durch diese Stahlwände hier konnte das Signal meines Peilsenders auch nicht dringen. Ich war hier allein und hilflos gefangen. Allein mit einem Schwarz. „Du bist wohl nicht zufällig hier“, unterbrach die missmutige Stimme des Letztgenannten meine Gedankengänge. Ich nickte. Naoe gab ein abfälliges Geräusch von sich. Ob es sich auf die Tatsache bezog, dass er wirklich entführt wurde oder auf meine Gesellschaft, konnte ich nicht ergründen, denn er starrte an mir vorbei auf die gepanzerte Stahltür. Bevor er sich jedoch mit seine Fähigkeit sprengen konnte - denn das hatte er ohne Zweifel vorgehabt - ging sie von allein auf und ein Mann, bewaffnet mit einer Maschinenpistole stand davor. Er war nicht maskiert und das konnte nur einen Grund haben: er hatte nicht vor, uns hier wieder lebend herauszulassen. „Mitkommen. Beide“, lautete der gebellte Befehl. Nagi zuckte die Schultern und folgte dem Mann. Er war gelassen. Sicher, er konnte den Typ jederzeit noch ausschalten. Also warum nicht zu einem Ort vordringen, wo die Flucht leichter war? Ich tat es Nagi gleich, allerdings mehr bemüht, mir meine Angst nicht ansehen zu lassen. Es war zu sehr wie damals. Von dem Mann mit gezogener Waffe wurden wir in einen anderen Raum dirigiert. Dort wartete nicht nur ein halbe Dutzend weitere bewaffnete Männer, sondern auch eine Art Setting für einen Film. In der Mitte der Bühne stand zwischen Scheinwerfern ein großes Bett. Auf einem Tisch unweit daneben befanden sich neben diversen Sextoys Rippenzangen, Skalpelle und Sägen. Mir wurde übel bei diesem Anblick und ich musste mich stark beherrschen, um mich nicht zu übergeben. So lief das hier also. Geplante Vergewaltigung und Tötung vor laufender Kamera. Ich kam nicht mehr dazu, mir weitere Gedanken zu machen. Schon packte mich der Mann hinter mir und hielt mir die Waffe an die Schläfe. Dann befahl er Nagi. „Zieh dich aus.“ Als Nagi ihn nur unberührt und leicht gelangweilt anblickte, wiederholte er. „Zieh dich aus, oder ich töte ihn!“ Doch der verhasste Schwarz neben mir verzog keine Miene. „Und? Mach doch.“ Sein Blick traf meine Augen. „Er bedeutet mir nichts“, fuhr er mit einem diabolischen Grinsen fort. Diese Worte lösten etwas in mir aus. Diese Worte hätten auch von meinem Vater stammen können, der mich damals verraten hatte. Und nun wollte auch dieser Mensch mich einfach verrecken lassen. Zorn, nein, Hass kochte in mir auf, der mir die Kraft gab, den Mann, der mich festhielt, am Arm zu packen und ihn über meine Schulter zu werfen. Noch während er fiel, griff ich seine Waffe aus der Luft und schoss die übrigen Menschenhändler nieder, noch bevor sie reagieren konnten. Ich schoss wild um mich, hätte auch Nagi voll getroffen, wenn er nicht sein telekinetisches Schutzschild aufgebaut hätte. Die Männer um uns herum hatten nicht so viel Glück. Vor ihnen fielen die Kugeln nicht entkräftet zu Boden. Nein, jede davon erreichte ihr Ziel. Nachdem ich etwa eine halbe Minute herumgeballert hatte, war das Magazin leer. Doch es war auch niemand mehr da, den ich hätte erschießen können. „Eindrucksvoll, Weiß“, schnarrte Nagis Stimme zu mir herüber. „Nur eine Zehntelsekunde später und du hättest mich voll erwischt.“ Würde diese Überheblichkeit doch nur aufhören. Der Schock über meine Kurzschlussreaktion wäre leichter zu ertragen. Ich rechnete mit einem Angriff von ihm, doch er meinte nur knapp: „Raus hier.“ Wir liefen durch endlose, metallverkleidete Gänge, fanden keinen Ausgang in diesem unterirdischen Gebäude. Erst nach einer halben Ewigkeit gelangten wir an eine Treppe nach oben, deren schwere Eisentür an ihrem Ende schräg himmelwärts zu öffnen war. Für Nagi war diese zentnerschwere Tür kein Problem. Von außen wirkte unser Gefängnis wie ein unterirdischer Bunker. Wir standen mitten im Wald, nur ein grauer Van ohne Fenster deutete darauf hin, dass es auch so was wie Zivilisation gab. In selbige wollten wir auch schnellstmöglich wieder zurückkehren. In stiller Übereinkunft hatten wir ein vorrübergehendes Team gebildet und schritten nun auf das Gefährt zu. Plötzlich ein Klicken hinter uns. „Nagi!“ Wie aus Reflex warf ich mich schützend vor ihn und bekam die Kugel ab, die eigentlich für ihn bestimmt war. Der Schmerz betäubte mich und ich brach zusammen. Nur am Rande bekam ich mit, wie Nagi dem Angreifer das Genick brach, ohne ihn auch nur zu berühren. Die Kugel steckte tief in meiner Brust, jeder Atemzug war eine Qual, daher beschloss ich, einfach damit aufzuhören. Blut kam stoßweise aus meiner Wunde und ich wusste, jetzt würde ich sterben. Die Kälte und Taubheit meiner Fingerspitzen breitete sich rasch über meinen ganzen Körper aus. Doch plötzlich wurde mir warm, heiß geradezu. Nagi hatte mich auf seinen Schoß gezogen und leuchtete, strahlender als jeder Engel im Himmel es könnte. „Dein Leben für meines“, sagte er leise, bevor er mich küsste. Mir war, als würde mir mein ausströmendes Leben wieder eingehaucht. Dann verlor ich das Bewusstsein. Ich erwachte in Kens Armen, immer noch im Wald liegend. Yohji stand schweigend, aber mit besorgtem Blick daneben. „Was war los?“ verlangte Ayas tiefe Stimme zu wissen. Erst begriff ich nicht, was er meinte, doch dann setzte ich mich auf - ich konnte mich schmerzfrei aufsetzen - und bemerkte, dass mein Hemd und die Hälfte meiner Hose mit meinem eigenen Blut durchtränkt waren. Ich fasste mir an die Brust, doch die Wunde war verschwunden. Neben mir im Gras lag eine blutige Kugel. „Was ist passiert, Omi?“ wiederholte Ken Ayas Frage. Unwillkürlich musste ich lächeln. „Ich wurde gerettet von einem kleinen Teufel mit dem Gesicht eines Engels.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)