Take my breath away von abgemeldet (Kai x Rei) ================================================================================ Kapitel 1: Chance Meeting ------------------------- Halli Hallo ihr lieben! Überrascht, nicht wahr? Tja, es hat sich so einiges bei mir geändert, was das onstellen dieser FF vielleicht ein wenig erklärt. Ich bin zu einem möglicherweisen folgenschweren, aber vielleicht auch erfreulichen Entschluss gelangt. Ich werde alle, und damit meine ich wirklich alle Stories die ich habe und plane, updaten. Und zwar sobald ich die ersten Kapitel fertig habe, das schließt auch die Stories aus dem FF Projekt ein. Ich habe Probleme mit meiner üblichen Reihenfolge des Updatens. Wenn ich eigentlich an Heart listening weiter schreiben sollte, fällt es mir bei einer anderen Story wesentlich leichter. Und umgekehrt. Deshalb werde ich in unregelmäßigen Abläufen hochladen. Das kann bedeuten das von einer Story, relativ schnell zwei Kapitel hintereinander kommen, man bei einer anderen Story aber auf eine lange Wartezeit eingestellt sein muss. Ich weiß das ist nicht ideal, aber wenn ich die Sachen irgendwann fertig stellen will, muss ich die Kapitel so schreiben, wie sie mir in den Kopf kommen und mich nicht an einer mir selbst auferlegten Reihenfolge aufhalten. Ich hoffe ihr unterstützt mich dabei. Nur das es gleich alle wissen, diese Story spielt in einer Welt in der es keine Frauen gibt. Es ist alles ganz normal, wie bei uns, es gibt nur keine Frauen und es gab auch nie welche. So, fertig. Take my breath away Chance Meeting "Eure Hoheit, bitte beeilt Euch. Ihr wisst wie wichtig der heutige Tag ist!" Aufgeregt und nervös lief der ältere Mann vom einem Ende des Zimmers zum anderen. "Ja, ich weiß, Simon. Aber ich finde es trotzdem schwachsinnig. Wieso muss ich diese dumme Tradition eigentlich aufrecht erhalten? Dieser Brauch ist sicher schon tausend Jahre alt." Die Stimme des Prinzen klang verärgert, obwohl sie durch die geschlossene Tür des Raumes, in dem er sich befand, stark gedämpft wurde. "Master Kai, Ihr wisst ebenso wie ich, dass Eure Eltern großen Wert auf die Aufrechterhaltung der Landestraditionen legen und der heutige Tag gehört nun mal dazu, ob es Euch gefällt oder nicht. Denkt nur wie enttäuscht Eure Eltern sein werden wenn sie zurückkommen und Ihr noch immer keinen Partner gefunden habt." Kaum, dass der Mann geendet hatte, schlug auch schon die Tür auf und aus dem Raum dahinter trat ein äußerst gutaussehender, stattlicher, großer, junger Mann, mit graublauen Haaren hervor. Die hinteren Haare waren ein wenig länger und deshalb zu einem kurzen Pferdeschwanz gebunden. "Und dennoch ist es schwachsinnig. Wie soll ich mir einen Partner aussuchen, indem ich ein paar Stunden durch die Stadt reite? Diese Tradition ist mehr als überholt, wie soll man denn so den richtigen Partner finden und glücklich zusammenleben?! Wieso muss ich überhaupt heiraten?!" Der junge Prinz griff nach seiner Uniformjacke um sie über das Hemd zu ziehen. "Sir, bitte redet nicht in solchem Ton über die Familientraditionen, wenn das Eure Eltern hören würden! Und zu Eurer Frage, sind oder sind nicht Eure werten Eltern glücklich verheiratet und das obwohl sie sich auf eben diese Weise gefunden haben?" Gerade knöpfte Kai die obersten Knöpfe zu. "Bei ihnen war es Zufall, dass sie sich gefunden haben. An sowas wie Liebe auf den ersten Blick glaube ich nicht. Man sieht nicht einen anderen Menschen an und weiß sofort, das ist die Person mit der man den Rest seines Lebens verbringen will. Ein solcher Gedanke ist kindisch." Er schloss den letzten Knopf und ging dann zu einer anderen Stelle des Raumes um seinen langen Degen zu holen. Simon hinter ihm lächelte. "Unterschätzt nicht die Magie des Augenblickes mein Prinz. Oft ist es nur ein Blick in die Augen unseres Gegenübers und wir sind hoffnungslos verloren. Es ist nur menschlich sich auf diese Weise zu verlieben." "Du bist ein alter Romantiker, Simon. Ein einziger Blick sagt nichts über den Menschen aus. Die Augen der Menschen wissen vieles zu verbergen. Bis auf dich, meine Freunde und Eltern, bin ich noch nie einem Menschen begegnet, der mich mit klaren und ehrlichen Augen direkt angesehen hat, ohne im Hinterkopf zu bedenken wer ich bin und was für Folgen welches Handeln haben würde. Und aus einem Blick in solche Augen soll ich den Menschen finden, der für mich bestimmt ist? Ich denke das ist Zeitverschwendung." Er fand den Degen und steckte ihn in seinen Gürtel. "Oh, Ihr werdet es schon selbst bemerken, wenn Ihr nur erst mal in die richtigen Augen schaut. Ich denke heute ist ein guter Tag." Seufzend richtete der Graublauhaarige seine Klamotten. "Wenn du meinst." Wenige Minuten später betrat Kai gerade den großen Hof vor dem Schloss seiner Eltern. Ein rothaariger Junge, der einen schwarzen Rappen am Zügel führte kam auf ihn zu. "Na Kai, bereit deinem Schicksal in die Augen zu blicken?" Der Jugendliche lachte leicht, als Kai ihn mit einem strafenden Blick bedachte. "Yuriy, wenn du noch mehr solche Scherze machst, belehrt dich Simon auch noch mit einer seiner Predigten über, wie nannte er es noch, die Magie des Augenblicks." Grinsend schüttelte Yuriy den Kopf. "Dann lass uns jetzt sehen, dass wir die Sache schnell hinter uns bringen. Die Leute warten schließlich schon sehnsüchtig." Auf den neckenden Unterton in der Stimme des Rothaarigen, folgte lediglich ein Grummeln und schnell stieg Kai auf sein Pferd auf. "Wo sind Tyson und Bryan?" Auch Yuriy schwang sich schnell auf sein Pferd. "Am Schlosstor. Streiten mal wieder lautstark." Darauf warf der Prinz Yuriy einen fragenden Blick zu. Der grinste. "Tyson verbreitet lautstark seine Meinung und Bryan lässt hin und wieder verlauten, dass er sie nicht teilt." Kai nickte. Das klang eher nach den beiden. Gleich darauf ritten sie auch schon los und kamen schnell bei den zwei anderen an. "....und deshalb finde ich, sollte es mindestens sieben Mahlzeiten täglich geben, anstatt bloß drei. Sag mal Bryan, hast du mir überhaupt zugehört?" "Ich höre dir sogar schon viel zu lange zu! Halt endlich deine Klappe, oder ich ertränke dich im nächsten Schweinetrog, den ich finde!" Was Tyson an Gesagtem so erschreckte, war weniger der Inhalt, als viel mehr die Tatsache, dass der Lilahaarige mal einen etwas längeren Satz von sich gelassen hatte. Bryan war ja heute richtig gesprächig! "Ich an deiner Stelle würde das lassen Bryan." Beide sahen hinter sich, als sie die Stimme hörten. Tyson lächelte. "Kai! Der Retter in der Not!" Doch Kai war mit dem was er sagen wollte noch gar nicht fertig gewesen. "Die Schweine würden sich an ihm den Magen verderben und dann wären die bauern sicher ziemlich wütend." Yuriy lachte, Bryan grinste und Tyson zog beleidigt einen Schmollmund. "Dann seid halt so!" "Lasst uns jetzt losreiten. Schließlich müssen wir unserem Prinzen doch seinen Seelenpartner finden." "Wie überaus freundlich, dass du so an mich denkst, Yuriy. Dann reite doch schon mal vor." Damit gab Kai Yuriys Pferd einen kräftigen Klaps und es gallopierte ohne Vorwarnung los. Yuriy hatte Mühe sich im Sattel zu halten. "Kai! Das kriegst du zurück!" Diesesmal war es Tyson der lachte, während Bryan noch etwas breiter grinste. Dann gaben auch die drei ihren Pferden die Sporen und ritten, Yuriy hinterher, in die Stadt. Große Aufregung herrschte in den Straßen von Menseran. Gleich würde der junge Prinz kommen und einen Gefährten für sich erwählen. Wer wäre nicht aufgeregt bei dem Gedanke den jungen, gutaussehenden Prinzen ehelichen zu können? All die stolzen Eltern hatten ihre Kinder in die feinsten und besten Klamotten gesteckt und aufgeregt wartete man nun am Straßenrand auf die Ankunft des begehrten Mannes. In Schritttempo ritten Kai und seine drei Begleiter die Straßen entlang. Mittlerweile war der Prinz alles andere als gut gelaunt. Immer wieder wurden Rufe laut in der Art wie: "Nehmt mich!" "Ihr mögt doch sicherlich Braunhaarige am meisten!" und "Ich kann Euch den Himmel auf Erden bereiten!" Manche von Ihnen waren noch Kinder! //Ich bin doch kein Pädophilier! Was denken sich nur die Eltern dabei, ihre Kinder in diesem Alter hierher zu bringen?!// Tyson kam neben ihn geritten und grinste ihn an. Na, Eure griesgrämige Hoheit, sind denn ein paar Kinder dabei, die dir gefallen? Hast dich wohl nicht klar genug ausgedrückt, als du die Altersbeschränkung von 16-18 Jahren bekannt gegeben hast. Der 12-jährige vorhin hat dich heftigst angeflirtet." "Genau, der wäre perfekt für dich, Kai. Du musst ihm nur ab und zu bei den Hausaufgaben helfen, dann steht eurem gemeinsamen Glück nichts mehr im Wege." Yuriy und Tyson verfielen in einen Lachkrampf als Kai ihnen darauf einen patentierten Todesblick schenkte. Dann grinste Kai plötzlich. "Nun, ich denke da ich mit euch beiden Kindsköpfen bereits genug Sorgen habe, lege ich mir lieber nicht noch ein weiteres Kleinkind zu, das mir am Rockzipfel hängt." Leises Kichern von Bryan und entgleiste Gesichter von Yuriy und Tyson waren die Reaktion. Der junge Prinz jedoch ignorierte das einfach und ritt ohne eine Miene zu verziehen weiter. Sie hatten nun schon fast das Ende des Ortes erreicht. Nur noch wenige Häuser lagen vor ihnen und es waren kaum noch Menschen auf der Straße. Langsam ritt Yuriy zu Kai vor. "Vielleicht sollten wir umkehren und du siehst dir noch mal die anderen an. Hier ist keiner mehr." Kai war einem tiefen Seufzen zugeneigt. Also müsste er einfach irgendeinen Idioten aus der schreienden und starrenden Menge, die sie hinter sich gelassen hatten rauspicken. //Ich hasse diese bescheuerte Tradition! Sobald ich König bin, schaffe ich sie ab!// "Du hast wohl Recht, Yu-" "WAS FÄLLT DIR EIN DU KLEINE HURE?!" Der Aufschrei lenkte die Aufmerksamkeit der vier Reiter auf die Straße ein paar Meter vor ihnen. Eine Tür schlug auf und ein Junge mit blonden Haaren wurde rückwärts hinaus auf die Straße geworfen. Ein bulliger Typ trat nur einen Augenblick später aus eben dieser Tür, ein zorniges Gesicht. "Du gehst jetzt gefälligst wieder rein und tust was ich dir sage!" Kai konnte selbst auf die Entfernung sehen, dass der blonde Junge zitterte. Allem Anschein nach war das Etablisment aus dem die beiden gekommen waren ein Bordell. //Dann arbeitet de Junge wohl dort. Trotzdem hat dieser Holzklotz kein Recht ihn so zu behandeln.// Gerade wollte der Graublauhaarige hinreiten und in das Geschehen eingreifen, als, wie aus dem Nichts, plötzlich ein anderer Junge zwischen dem auf dem Boden liegenden Blonden und dem Mann stand. Dieser Junge hatte lange, schwarze Haare, zu einem Zopf zusammen gebunden und trug ein kurzes, enganliegendes, weinrotes Shirt. Darunter eine nachtschwarze Hose mit größeren und kleineren Löchern an den Beinen. Noch immer waren die vier Reiter relativ weit weg vom Geschehen und konnten die Personen nicht genau sehen, dennoch kam Kai ein Wort klar in den Sinn, als er den Schwarzhaarigen betrachtete. //Verführerisch.// Das plötzliche Auftauchen des Jungen hatte den Mann etwas erschreckt und er war einen Schritt zurückgewichen, nun sah er den Junge wütend an. "Was willst du?!" Der Schwarzhaarige ließ sich von dem harten Ton nicht beeindrucken. "Der Junge gehört nicht zum Personal, also lassen Sie die Hände von ihm." "Nichts da! Ich habe bezahlt, also will ich auch bedient werden! Blondie hat sich schließlich zur Verfügung gestellt!" Darauf warf der Schwarzhaarige einen scharfen Blick auf den Jungen hinter sich, doch der hatte seinen Blick schuldbewusst nach unten gesenkt. Verärgert wandte sich der Schwarzhaarige wieder an den Mann. "Wie ich bereits sagte, er gehört nicht zum Personal." Darauf wollte der Mann losschreien, doch der Junge sprach weiter. "Ich übernehme diesen Dienst. Auf Grund der Unannehmlichkeiten bekommen Sie auch eine extra Stunde gratis." Das brachte ein Leuchten in die Augen des Mannes und er grinste breit. Der blonde Junge jedoch rappelte sich hastig auf und packte den anderen am Arm. "Rei, nein! Du musst das nicht tun! Ich habe die Sache begonnen, also werde ich sie auch-" Doch der Schwarzhaarige, Rei, schnitt ihm das Wort ab. "Das wirst du nicht! Ich dachte wir hätten die Vereinbarung getroffen, dass du dich aus dieser Sache raus hältst! Du hast es mir versprochen Max, also brich dein Wort jetzt nicht!" Dann riss er sich von Max los und ging auf den Mann zu. Kaum 1 Meter vor ihm, langte der Mann vor und krallte seine Hand fest in die schwarzen Haare, sodass Rei mit schmerzverzerrten Gesicht und zusammengebissenen Zähnen den Kopf nach hinten legen musste. Er konnte den faulen Atem des Mannes riechen, als der sich nah an sein Ohr beugte und in leisen aber drohenden Ton sprach. "Ich sage es dir schon mal im Voraus, wenn ich mit dem Service nicht zufrieden bin, werde ich doch noch die Dienste deines kleinen Freundes in Anspruch nehmen." Goldene Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen und Rei musste sich dazu zwingen diesen Mann nicht einfach grün und blau zu schlagen. "Dürfte ich erfahren was hier vor sich geht?" Sowohl der Mann, als auch Rei, sahen fragend in die Richtung aus der diese Stimme gekommen war. Erst jetzt bemerkten sie die vier Reiter, die inzwischen näher an sie herangekommen waren. Reis Augen hafteten vor allem an dem vordersten von ihnen. Wieso nur kam ihm der junge Mann so bekannt vor? Kaum hatte der Mann erkannt wer da vor ihm stand, senkte er auch schon seinen Kopf in Demut. "Eure Hoheit! Welche Ehre Euch persönlich gegenüberzustehen. Ich hoffe doch Ihr fühltet Euch durch den Lärm nicht belästigt." Richtig, daher kannte Rei den Graublauhaarigen. Er war der Prinz dieses Königreiches. //Was macht der eigentlich hier? Sollte er sich zu diesem Zeitpunkt nicht irgendein kleines Spielzeug zum heiraten aussuchen? Tss, kann mir auch egal sein. Ich will die Sache nur so schnell wie möglich hinter mich bringen.// Während der Mann noch immer leicht gebeugt, stetig betonte, dass es wirklich eine Ehre war den Prinz zu sehen und er wieder und wieder davon schwärmte was er tun würde, dürfte er, wie Kai, einen Gatten auswählen, waren die Gedanken des Prinzen einzig und allein bei dem schwarzhaarigen Jungen, der uninteressiert und leicht genervt wegsah. //Was war das gerade? Dieses merkwürdige Gefühl als ich ihm in die Augen gesehen habe.... in diese traumhaften goldenen Augen. Er ist wirklich schön, ..... wunderschön. Ich möchte wissen wie er heißt!// Kai schenkte dem Gebrabbel des Mannes vor ihm keine weitere Beachtung, stieg von seinem Pferd und ging auf den Schwarzhaarigen zu. Kurz vor ihm blieb er stehen,. "Wie ist dein Name?" Die Stimme klang sanft in Reis Ohren und er fühlte den Drang auf die Frage zu antworten, doch schüttelte er diesen Gedanken mit aller Gewalt ab. "Ist das eine Frage oder ein königlicher Befehl?" Kai schaute leicht verwirrt. "Eine Frage." Der Schwarzhaarige schloss die Augen und wandte sich ab. "In diesem Fall werde ich nicht antworten. Wenn Ihr nun entschuldigt, ich habe zu arbeiten." Yuriy, Tyson und Bryan waren erstaunt, um nicht zu sagen fassungslos. Wann hatte je jemand dem Prinzen die Antwort verweigert? Und dann ließ dieser Junge ihn einfach stehen und bat ihn zudem noch zu gehen! Nun, das war..... ungewöhnlich. Kai hatte nicht weniger erstaunt aus der Wäsche geguckt. Das war das erste Mal in seinem Leben, dass einer seiner Untertanen ihm so gegenübergetreten war. Er war mehr das Verhalten des Mannes, sich vor ihm zu verbeugen und ihm Honig ums Maul zu schmieren gewöhnt. Nicht, dass er das unbedingt mochte. Doch da war noch etwas anderes, das seine Aufmerksamkeit erregte. //Diese Augen, sie schienen so unendlich weit und.... klar, als er mich ansah. Auch wenn sie voller Wut und Irritation waren. Oder vielleicht gerade deshalb? Er hat seine Emotionen nicht vor mir verborgen, wie es all die anderen sonst immer tun. Wieso nur ist es ausgerechnet dieses Wort, das mir in den Sinn kommt, wenn ich den Augenblick eben beschreiben will. Dieses verdammte Wort......... magisch.// Der junge Prinz wurde in seinen Gedanken unterbrochen, als plötzlich der bullige Mann den Schwarzhaarigen hart am Arm packte und zu sich zog. "Was erlaubst du dir in diesem Ton mit dem Prinzen zu reden?! Ich werde dir schon Manieren beibringen!" Er erhob die Hand zum Schlug und Rei kniff in schmerzvoller Erwartung die Augen zu, doch.... der Schmerz kam nicht. Irritiert öffnete der Schwarzhaarige die Augen wieder und gleich wurden sie tellergroß. Vor ihm stand der Prinz, der mit einer Hand den Schlag dieses Typen abgefangen hatte. "Ich würde Ihnen empfehlen Ihr Temperament etwas besser unter Kontrolle zu halten, mein Herr, ansonsten sähe ich mich gezwungen Sie zu arrestieren." "A-aber Euer Hoheit, d-diese kleine Hure hat-" Doch Kai schnitt ihm das Wort ab. "Ein kluger Mann, würde jetzt den Mund halten, sich wie ein Gentleman verabschieden und gehen." "A-aber Sir, ich-" "Sind Sie ein kluger Mann oder sind Sie es nicht?" Seine Stimme war provozierend, herausfordernd, aber vor allem signalisierte sie keine Widerrede. Zumindest das schien der Mann verstanden zu haben, denn mit einem Mal nahm er die Beine in die Hand und war in wenigen Augenblicken um die nächste Ecke verschwunden. //Was für ein rückratloser Feigling.// Kai drehte sich um, doch der erwartete Anblick des Jungen trat nicht ein. Er sah sich weiter um und entdeckte den Schwarzhaarigen bei dem kleineren blonden Jungen stehen und diesem eine Standpauke haltend. "Was hast du dir dabei gedacht, Max?! Weißt du eigentlich was der Kerl mit dir gemacht hätte?! Selbst ich habe nicht gern mit Thorn zu tun und da wirfst du dich ihm auch noch vor die Füße!" "Aber Rei. Mr. Stedford sagte, dass wenn Thorn nicht sofort bedient werden würde, würde er deine Ration kürzen, weil du ja nicht da warst und das konnte ich doch nicht zulassen! Ich wollte mein Versprechen nicht brechen, ganz bestimmt nicht, aber ich wollte auch nicht, dass du noch mehr durchmachen musst!" Der Junge sah aus als stände er kurz vor den Tränen, doch hatte sein Ton auch etwas bestimmtes an sich. Gerade wollte Rei etwas darauf erwidern, da schritt Kai neben sie. "Ist mit euch beiden alles in Ordnung? Wieso lasst ihr euch so behandeln? Auch in Freudenhäusern gibt es Verhaltensregeln." Rei hätte auf diese Worte hin gelacht, wäre er in diesem Moment nicht so wütend gewesen. Er rieb sich mit einer Hand die Stirn. "Okay, hört zu. Ich bin Euch wirklich dankbar für Eure Hilfe, Hoheit, aber ich habe jetzt wirklich keine Lust um-" Das Auftreten eines älteren und streng wirkenden Mannes aus dem Bordell ließ den Schwarzhaarigen abbrechen. "Was ist hier los? Und wo ist Mr. Thorn, Max?!" Der Blonde zuckte leicht zusammen und Rei stellte sich so vor ihn, dass er von den durchbohrenden Blicken des Mannes abgeschirmt war. Er funkelte ihn an. "Wir hatten einen Deal, Mr. Stedford. Ich arbeite für Sie und Max und ich können hier wohnen. Es war niemals Bestandteil unseres Handels, dass er da mit reingezogen wird. Was sollte das mit Thorn?" Mr. Stedford verzog zornig die Mundwinkel und ging auf die Jungen zu. "Was ich tue und lasse hat dich-" Er brach ab als er die anderen bei Rei und Max bemerkte. "Oh, Euer Hoheit. Was verschafft mir die Ehre Eurer Anwesenheit? Ich hoffe die beiden haben Euch nicht belästigt." Doch Kai schenkte dem Mann überhaupt keine Beachtung, wenn überhaupt jemand ihn belästigte dann war es dieser Kerl. Stattdessen wandte er seinen Blick wieder auf die beiden neben ihm. "Wieso seid ihr eigentlich hier und nicht wie alle anderen auf den Hauptstraßen der Stadt? Wusstet ihr nicht welcher Tag heute ist?" Das brachte ihm einen abschätzenden Blick von Rei ein. "Max ist erst 15." Hier schaltete sich Yuriy ein, die drei waren in der Zeit näher gekommen. "Aber du bist doch sicher schon 16 oder? Es war eine königliche Order, dass alle im Alter zwischen 16 und 18 heute auf den Straßen erscheinen." Rei grinste schief. "Und sich zur Schau stellen, ich weiß. Und ja, ich bin 17, aber es gibt nun mal Leute in dieser Stadt, die keine Zeit für solche Kinkerlitzchen haben. Und nun? Wollt ihr mich verhaften, weil ich mich nicht zu den anderen jubelnden Idioten auf die Straße gestellt habe, oder enthauptet ihr mich lieber gleich hier?" "Rei!" Max war geschockt als er die Worte seines Freundes hörte und lief schnell zwischen ihn und den Prinzen. "Bitte seid nicht wütend, Prinz Kai. Rei hat das nicht so gemeint, er ist nur sauer wegen der Sache eben. Bitte tut ihm nichts!" Kai sah etwas verwirrt auf die beiden Jungen. Hatte man in der Stadt ein solches Bild von ihm? Er schaute rüber zu seinen Freunden, die noch immer auf ihren Pferden saßen. Tyson guckte ziemlich dumm aus der Wäsche, Yuriy kicherte leise und Bryan grinste gehässig. Dieser Rei schien die drei also genauso überrascht zu haben wie ihn selbst. Kai wandte seinen Blick zurück auf den Schwarzhaarigen, der gerade versuchte seinen blonden Freund zu beruhigen. //Langes, rabenschwarzes Haar; goldene, funkelnde Augen, Temperament, Charakter, Rückrat, ein schönes Gesicht, Mut... Er ist perfekt!// In diesem Moment fasste er einen Entschluss. Jetzt war auch Mr. Stedford an die Gruppe herangetreten. Offensichtlich nicht sehr darüber erfreut einfach ignoriert worden zu sein. "Rei! Wie kannst du es wagen so mit dem Prinzen zu red-" Durch einen scharfen Blick von eben diesem wurde er einfach abgewürgt. Dann trat Kai näher an den Schwarzhaarigen heran, mit ernstem Blick im Gesicht. Max versuchte sich wieder schützend vor Rei zu stellen, doch dieses mal schob Rei ihn weg und stand dem Prinzen Angesicht zu Angesicht gegenüber. Mit zur Seite gestrecktem Arm hielt er Max hinter sich in Sicherheit. "Wie heißt du?" "Ihr habt meinen Namen gehört." Der Prinz kam einen Schritt näher. "Ich möchte ihn aber von dir hören." Er behielt seine eiskalte Fassade aufrecht, als er tief in die goldenen Augen sah. Rei zögerte eine Sekunde. "Rei Kon." Kai sah kurz zu seinen Begleitern rüber, die auch gleich zu verstehen schienen was er wollte. Yuriy lächelte daraufhin. Dann sah er wieder zu dem Jungen vor sich. "Also gut, Rei Kon. Ich werde dich nicht gleich hier enthaupten. Ich möchte, dass du mit zum Schloss kommst." Erschrocken sog Max die Luft ein. Der Prinz wollte Rei doch nicht auf seinem Hof hinrichten lassen! Doch bevor er wieder die Chance hatte sich zwischen die beiden zu stellen und Rei zu verteidigen, ergriff Kai plötzlich die Hand des Schwarzhaarigen, führte sie zu seinem Mund und hauchte einen leichten Kuss darauf. Rei war von dieser Aktion so überrascht, dass er gar nicht reagieren konnte und kaum dass er dem Prinzen seine Hand entreißen konnte, hatte der sie auch schon wieder losgelassen und sah ihm nun direkt in die Augen. "Ich möchte, dass du mit mir auf das Schloss kommst, als mein Partner." 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