Darkside of the moon von lomelinde (Die Jagt war nie zu Ende) ================================================================================ Kapitel 4: ----------- In diesem Kapitel tritt eine Person auf, die für den Ausgang der Geschichte von großer Bedeutung ist. Ich hoffe nur, dass das Kapitel nicht all zu langatmig wird. In der Hinsicht bitte ich um Rückmeldung. Sollten euch also beim Lesen die Augen zu fallen, bitte bescheid sagen! Eure lomelinde ********************** Mit einem unsanften Ruck setzte das Flugzeug auf der Landebahn auf. Mühsam musste Wes die aufkeimende Übelkeit erneut niederkämpfen. Wie er das Fliegen doch hasste. Aber es war wie so oft unvermeidlich gewesen, denn wie hätte er sonst um die halbe Welt reisen sollen? Er wusste ja, dass Fliegen weniger gefährlich war als Autofahren, aber konnte das verdammt noch mal nicht jemand seinem Körper sagen, der immer dann durchzudrehen gedachte, wenn er einem Flugzeug auch nur zu nahe kam. Er tupfte sich den Angstschweiß von der braungebrannten Haut und löste dann den Sicherheitsgurt. Das Lämpchen war erst vor wenigen Augenblicken erloschen aber in diesen wenigen Momenten war ein heilloses Chaos im inneren des Metallvogels ausgebrochen. Die Passagiere schienen beinahe aus dem Flugzeug zu flüchten, aber Wes hatte es da weniger eilig. Er verstand diese Hetze nicht einmal, an den Gepäckbändern würden die Menschen sowieso wieder warten müssen, bis sie an der Reihe waren. Dieses heillose Chaos war nichts für Wes und deswegen schloss er sich auch nicht dieser hetzenden Masse an, sondern schwang sich locker aus seinem Sitz und zog seine Tasche aus den kleinen Gepäckfach über seinem Kopf. Ganz ruhig und gemächlich trottete er zum Ausgang und war wohl auch so ziemlich einer der letzten die das Flugzeug verließen. Höfflich verabschiedete er sich von den Stewardessen, die sich in der Nähe des Ausgangs aufhielten und sich mit einander unterhielten. Er erntete einen schrägen Blick von den jungen Damen, ehe sie verwirrt seinen Gruß erwiderten. Er war es gewohnt, dass die Leute überrascht auf ihn reagierten. Er wirkte nun einmal auf den ersten Blick nicht unbedingt sehr freundlich, aber er war es doch meistens. Zielsicher steuerte er von seinem Gate aus zur Gepäckausgabe. Es war nicht das erste Mal, dass er hier war und es würde sicherlich nicht das letzte Mal sein. In dieser Stadt nahm die ganze Szene Züge an, die so nicht hinzunehmen waren. Es war beinahe grotesk was dort ablief; je öfter Wes sich in dieser Stadt aufhielt um so schlimmer kam es ihm vor. Und gerade in der Nacht die er an Bord des Flugzeuges verbracht hatte, würde viel passiert sein, doch das spielte auch keine Rolle mehr. Klar taten ihm die Menschen leid, aber seine Aufgabe lautete nicht das Ganze zu verhindern, sondern sein Augenmerk lag eher auf Schadensbegrenzung. Sein Koffer war einer der Letzten auf dem Band. Er griff schnell danach und verließ genauso flugs das Flughafengebäude. Als die durch einen Bewegungsmelder ausgelösten Schiebetüren sanft hinter ihm wieder zusammen glitten, ließ er erst einmal seinen Blick schweifen. Er hatte zum einen das Gefühl endlich wieder nach Hause zu kommen und auf der anderen Seite fühlte er sich so Fehl am Platze, dass er am liebsten gleich wieder umgekehrt wäre. Sein Blick blieb an einem schwarzen Rolls Royce hängen, der wartend in einer der Parkbuchten, die eigentlich für die Taxis gedacht waren, parkte. Das Auto allein war nicht ausschlaggebend für sein gesteigertes Interesse, sondern war es viel mehr die Person die sich entspannt dagegen lehnte, deren Wes Blicke galten. Es war eine Frau Ende 20 in einem rosafarbenen Kostüm. Sie lächelte ihn an und Wes ging zu ihr herüber. „Hello darling, how are you?“, fragte sie als sie Wes stürmisch umarmte und Küsse auf seine Wange hauchte. Wes machte sich mit sanfter Gewalt von ihr los und antwortete: „Gut, danke April! Du musst übrigens nicht unbedingt Englisch mit mir reden, ich verstehe dich auch so, dass weißt du ja!“ „But I like the sound... Well, whatever! Gib mir die Koffer, ich fahr dich ins Hotel!” „Das muss nicht sein!“ Wes war überrascht, aber auch dankbar, dass er sich nicht noch in ein unbequemes Taxi zwängen musste. Trotzdem war eher nicht bereit einfach so in das Angebot einzuwilligen. April setzte ihr zuckersüßes Lächeln auf: „Nun sei kein Frosch, mach schon. Jetzt bin ich einmal hier!“ Wes war noch immer nicht sicher, aber er merkte wie sich die Müdigkeit in seine Knochen schlich und ihm die Entscheidung abnahm. Er nickte nur knapp. April verstaute seinen Koffer im Kofferraum, während Wes auf der Beifahrerseite des Wagens Platz nahm. Die junge Frau stieg nur wenige Sekunden nach ihm ins Auto und nahm hinter dem Steuer Platz. Allerdings machte sie keinerlei Anstalten loszufahren. „Was ist?“, fragte Wes. „Ich hab da noch was für dich!“ Sie drückte ihm eine Schachtel in die Hand. Er öffnete die Schachtel, sah hinein, entdeckte das Kreuz und verleierte die Augen. „Danke!“, murmelte er tonlos. „You’re welcome!“, erhielt er als Antwort. Er stopfte die Schachtel in seine Jackentasche und fragte anschließend: „Können wir?“ Mit einem sanften Nicken drehte April den Zündschlüssel im Schloss herum. Mit einem leichten Aufjaulen sprang der Motor an. Sie donnerte einen Gang hinein und jagte, jede Verkehrsregel, die es gab, missachtend, auf die Straßen der Millionenmetropole hinaus. Weit kamen sie allerdings nicht, denn in der Innenstadt hatte sich ein Stau gebildet, in den April den Wagen zielsicher hineinmanövrierte. Als absolut kein Weiterkommen mehr war, schlug sie mit der rechten Hand gegen das Lenkrad und fluchte laut. „Wie ich diese Stadt hasse! Überall nur diese riesigen Bauten und alles ist dreckig. Und dann erst dieser Verkehr. Ich muss wohl mal wieder nach Miami kommen!“ „Auch Miami ist nicht mehr das was es einmal war!“, gab Wes zu bedenken. April zuckte nur mit den Schultern und haute wütend auf die Hupe, weil ihr Vordermann nicht rechzeitig genug Gas gab, um die zwei Meter, die sie vorankamen, aufzuholen. „Diese Stadt hier ist eine einzige Verkehrfalle, so sind wir in zwei Stunden noch nicht an deinem Hotel. Sollen wir nicht doch...“ „Nein ich werde nicht zu den anderen gehen, es hat mich schon genug überrascht, dass du da aufgekreuzt bist!“, unterbrach Wes sie barsch. „Aber deine Informationen sollen wir dir stellen! Findest du nicht, dass das ein bisschen ein einseitiges Geschäft ist!“ „Jetzt hör mir mal zu. IHR habt mir mein Leben zerstört, ich denke dem entsprechend seid ihr mir ein bisschen was schuldig!“ April hob beschwichtigend die Hände: „Mir soll es egal sein, aber die anderen würde sich sicher sehr freuen!“ Wes fuhr in einem Satz herum und starrte April wütend an: „Sag mal spinnst du? Du weißt ganz genau was vorgefallen ist und meinst wirklich, dass ich mich mit euch noch mal an einem Tisch setzten würde. Ihr habt mich im Stich gelassen und seit einfach abgehauen, dass ich noch am Leben bin verdanke ich bestimmt nicht dem Team. Die Aktion verzeih ich euch niemals, das kannst du den anderen liebend gerne übermitteln.“ „Okay, deine Sache. Mir egal!“ Mittlerweile hatten sie den Stau hinter sich gelassen und April schaltete einen Gang höher und legte anschließend noch einiges an Geschwindigkeit zu, die sich auch schon so weit jenseits der erlaubten Höchstgeschwindigkeit lag. Beide unterhielten sich den Rest der Fahrt über nicht mehr, doch Wes störte das nicht weiter, alles war besser als sich über ihre gemeinsame Vergangenheit zu unterhalten. Er starrte aus dem Fenster um alle Eindrücke der an ihm vorbeirasenden Stadt wie ein Schwamm in sich aufzusaugen. Nach nicht enden wollenden Minuten erreichten sie dann auch das Hotel. April bremste so hart, dass es Wes garantiert gegen die Frontscheibe geschleudert hätte, hätte ihn der Sicherheitsgurt nicht festgehalten. So schnitt sich der Gurt schmerzhaft in sein Fleisch und als der Wagen mit einem Ruck zum stehen kam, wurde Wes schmerzhaft in den Sitz zurück geworfen. Leicht benommen schüttelte er den Kopf: „Du fährst wie wahnsinnig! Du hast dich absolut nicht verändert!“ Schnell schnallte er sich ab und sprang in einer Geschwindigkeit aus dem Wagen, dass es einer Flucht gleich kam. Er knallte die Tür wütend und weithin hörbar zu und eilte um den Wagen herum zum Kofferraum. Nervös mit dem Fuß tappend wartete er auf April. Sein Blick streifte nervös durch die Gegend, als würde er Ausschau nach irgendetwas oder irgendjemand halten. Er war so konzentriert, dass er das Zuklappen der Wagentür hinter April gar nicht wahrnahm. „Suchst du was bestimmtes?“, fragte April neckend und riss Wes aus den Gedanken. Er fuhr zusammen und funkelte sie an. Er hob genervt die Hand und bedeutete April den Kofferraum zu öffnen. Sie zuckte die Achseln und tat wie ihr geheißen. Mit einer rasanten Bewegung hievte Wes seinen Koffer aus dem Kofferraum und noch ehe April, die Kofferraumklappe wieder hinunterdrücken konnte, machte er sich auch schon auf den Weg zum Hoteleingang. Von dort eilte ihm schon ein Page entgegen um ihm die Koffer abzunehmen. Wes ließ es geschehen und wollte dem jungen Mann ins Gebäude folgen. „Wes warte!“, rief April ihm nach. Er blieb stehen und begann ungeduldig mit seinem Fuß zu wippen. Schnell schloss April zu ihm auf und blieb neben ihm stehen. „Wegen den Infos treffen wir uns am Besten Dienstag früh im Ché!” Wes erinnerte sich an das Ché. Es war der Szenecafé schlechthin gewesen, als er damals hier gelebt hatte. Gebaut war es im Stil einer Strandbar. Es war eins dieser angesagten Cafés, die zu der Zeit bei den Leuten extrem angesagt gewesen und wie wie Unkraut aus dem Boden geschossen waren. Auch er und seine damaligen Freunde waren oft dort gewesen, eigentlich fast täglich, wenn er genau drüber nachdachte. Naja, solange bis er wieder nach Amerika zurück gegangen war. Er hatte niemanden bescheid gesagt, aber hatte auch keinerlei Interesse gehabt sich mit den andern auseinander zu setzen. „Das Ché? Muss das sein? Können wir uns nicht woanders treffen?“ „Entweder wir treffen uns da oder wir lassen es sein!“ „Na wenn es sein muss, aber Morgen gegen zwei Uhr, wäre mir lieber und du kommst allein!“ „Okay, von mir aus!“ Wes griff in seine Tasche und drückte April die Schachtel, die sie ihm vorhin gegeben hatte, vor die Brust. Sie griff zu und sah ihn traurig an. „Ich werde diese Kette ganz gewiss nicht mehr tragen. Du weißt, dass das vorbei ist!“ „Nadia hatte gehofft du würdest es nach all den Jahren anders sehen! Sie vermisst dich sehr und liebt dich noch immer!“ Als der Name fiel zuckte Wes leicht zusammen und verkrampfte sich. Der Gedanke an Nadias Betrug wog schwerer als all der andere Müll der passiert war. „Das ist ihr Problem !“, antwortete er kalt, „Sie hätte sich das eher überlegen sollen, bevor es soweit gekommen ist! Aber es spielt keine Rolle mehr.“ Er machte eine wegwerfende Geste, drehte sich um und eilte zu dem Pagen, der unschlüssig am oberen Treppenabsatz stand und fragend zu Wes guckte. Mit einem Nicken bedeutete Wes, dem Pagen, dass er die Koffer hineintragen konnte und folgte ihm schnell. Er checkte so schnell es ging ein und ließ sich seine Sachen auf das Zimmer tagen. Nachdem er die Tür endlich hinter sich ins Schloss fallen hörte atmete er tief durch. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, seit er das letzte Mal so frei hatte durchatmen können. In Aprils Anwesenheit hatte er sich so verkrampft, dass es ihm im Nachhinein lächerlich vorkam. Er hatte kein Problem mit Menschen, aber er war doch eher der Einzelgänger. Es war einmal und das Treffen mit April hatte ihm das wieder ins Gedächtnis zurückgerufen. Er schüttelte unbewusst den Kopf, es brachte nichts der Vergangenheit hinterher zu trauern. Auf dem Weg zur Dusche streifte er sich seine Schuhe von den Füßen und sein Hemd von den Schultern. Warum musste April den auch unbedingt am Flughafen auftauchen? War es nicht genug wie sie ihn vor 5 Jahren einfach hatten hängen lassen? Konnten sie ihn nicht einfach in Ruhe sein Leben leben lassen? Sie hatten ihn ja nicht nur hängen lassen, sie waren ihm förmlich in den Rücken gefallen? Hatten ihm im Stich gelassen, in dem Moment in dem er sie am meisten gebraucht hatte. Und als wäre das Ganze nicht schon 5 Jahre her, sonder erst gestern passiert, erinnerte er sich noch an jedes kleine Detail des Tages. Nadia lehnte sich sanft an seine Schulter und zwirbelte ihr blondes lockiges Haar. Sanft berührte er es und strich die süßen Locken glatt, die sich sofort wieder zusammenzogen. Wie sehr er diesen Anblick doch liebte und wie sehr er Nadia doch liebte. Er und s ie gehörten einfach zusammen und da würde sich auch garantiert nichts dran ändern. Sie waren ein eingespielten Team: Nadia, April, Steven, JJ und er. Sie waren schon immer ein Team. Sie waren sogar gemeinsam von New York hierher gekommen. Ihre Freundschaft war stärker als andere. Sie pendelten durch die Welt immer ihr Ziel vor den Augen. Das hier war ein schweres Pflaster und es wurde einfach nicht leichter. Den Auswüchsen dieser Nachtschwärmer Herr zu werden, war nicht einfach. Aber sie hatten es sich zum Ziel gemacht und mittlerweile hatten sie sich auch in der Szene einen Namen gemacht. Auch in dieser Nacht hatten sie wieder einen Auftrag und diesmal würde es sehr schwierig werden. JJ erklärte gerade zum zehnten Mal wie sie vorgehen wollten und zum etwa hundersten Mal erklärte er ihnen, dass er sich nicht in der Verantwortung sah, wenn irgendetwas schief gehen sollte. „Ich glaube wir kennen die Regeln mittlerweile auswendig!“, schimpfte Wes genervt und kuschelte sich näher an Nadia. Die Gruppe befand sich gerade im Ché, ihrem Lieblingscafé. Es war ein Tag wie jeder andere und das Café war bis zum Bersten gefüllt. Es war das beliebteste Café der ganzen Gegend und sein Besitzer Hiroshi war ein echter Glückspilz. „Leute, ihr hört mir überhaupt nicht zu.“, beschwerte sich JJ und beäugte die anderen genau, „Es ist jetzt halb neun! In etwa zwei Stunden geht es los!“ Die anderen nickten der Reihe nach. Wes verleierte erneut genervt die Augen. JJ war so total korrekt. Konnte er es nicht einfach mal locker sehen. Es würde schon funktionieren, es hatte immer funktioniert und es würde auch heute funktionieren. Er hob die Hand und winkte Hiroshi heran. Er war der Besitzer des Ché und ein Freund der Clique. „Na Freunde, was plant ihr noch für den weiteren Abend!“, fragte der Wirt. „Ach nichts weiter!“. Steve machte eine wegwerfende Handbewegung. „Keine Lust auf nichts!“ „Na dann wird es ja ein gemütlicher Abend! Kann ich euch noch was bringen?“ April warf einen kurzen Blick in die Runde und antwortete dann für alle: „5 Cola und die Rechnung!“ „Wie ihr wollt!“ Nicht ganz zwei Stunden später standen sie vor der alten Fabrikhalle. Die Uhr an wes linkem Handgelenk zeigte 22.18 Uhr und seine rechte Hand war mit der linken von Nadia verwoben. Es würde schnell gehen, wenn sie Glück hatten. Das Überraschungsmoment hatten sie auf ihrer Seite, wenn sie es auszunutzen wussten waren sie in einer halben Stunde wieder hier raus. Wes zog Nadia noch einmal dicht an sich und hauchte ihr dann einen sanften Kuss auf die Lippen. Danach wandte er sich mit seinem Blick an die anderen und als sie nickten deutete er mit dem Kopf auf das Hallentor. Doch bevor sie in die Halle stürmen konnten, riss eine markerschütternder Ruf sie aus ihren Angriffvorbereitungen. Wes riss Nadia an sich und warf sich zur Seite, dort wo beide gerade noch gestanden hatten, peitschte ein Schuss lang und donnerte hinter ihnen in das Hallentor. „Ein Hinterhalt!“ schrie Steve. Wes schüttelte innerlich den Kopf, ohne Steves Hilfe hätte er bestimmt nicht herausgefunden was hier los war. Mit einem federnden Sprung war er wieder auf den Beinen. Er blickte kurz zu Nadia herunter und als er feststellte, dass sie vollkommen in Ordnung war, wirbelte er herum und sah sich um was passiert war. JJ hielt sich die Schulter und der Rest schien unverletzt. Er blickte auf die umliegenden Dächer von denen die Schüsse gekommen sein mussten. Er konnte nichts entdecken. „Wir sollten uns zurückziehen. JJ ist verletzt!“, schrie Steve ihm von der anderen Seite der Gase entgegen. „Das seh ich auch, du Idiot!“, schrie Wes zurück, „Aber du hast recht, wir müssen hier weg.“ Er zog Nadia hoch und beide durchquerten die Gase. Sie drückten sich in die Schatten der umliegenden Häuser, um so mit den Angreifern die geringste Angriffsfläche zu bieten. Wes hielt den Atem an und erst als sie das gegenüberliegende Ende der Gasse erreichten, gestattet er sich wieder auszuatmen. „Sie sind hier noch irgendwo, ich glaube nicht, dass sie uns nur warnen wollten. Also, seid vorsichtig!“, flüsterte Wes. Sie waren keine zehn Meter gegangen, als erneut Schüsse auf sie niederprasselten. Aber das war nicht das einzige mit dem sie attackiert wurden, auch Steine wurden in die Gase hinab geworfen. Einer der Steine traf Wes an der Schläfe und ließ ihm kurzeitig die Sinne schwinden. Als er wieder erwachte lag er am Boden. Er war keine fünf Sekunden bewusstlos gewesen, aber das hatte ausgereicht um zu Boden zu fallen. Aus einigen Metern Entfernung hörte er einen spitzen Schrei. Es war Nadia. Er reckt den Kopf um zu entdecken weshalb sie schrie, aber weit kam er nicht. Er spürte einen Widerstand und sah auf. Über ihn gebeugt stand ein Mann mit goldenen Augen. Er hatte spitze Zähne und beleckte diese. Ansonsten waren sie allein, das wusste Wes, er konnte es in den Augen seines Gegenübers lesen. Das war eine seltsame Gabe, aber er hatte sie. „Leute helft mir!“, schrie Wes. Er versuchte den Griff des Riesen zu sprengen, aber er schaffte es nicht. „Es ist keiner mehr da! Also helft mir!“ Nadia zögerte einen Moment. „Mensch Nadia, er ist doch schon tot. Wir müssen weg hier!“, schrie JJ sie an. Nadia zuckte unter seinen Worten zusammen, musste ihm aber beipflichten und folgte JJ und Steve, wenn ihr auch nicht ganz wohl dabei war. „Tja, deine Freunde sind weg! Was wirst du nun tun?“ Doch Wes wusste was er tun musste, schloss die Augen und ließ alles was passieren möge geschehen. Wes trat aus der Dusche. Er hatte nicht darüber nachdenken wollen, aber seine Gedanken hatten sich mal wieder verselbstständigt. Er hasste das! Müde rieb er sich über die Augen. Langsam aber sicher machte sich sein Jetlag nun doch bemerkbar. Er verließ das Badezimmer und ließ sich aufs Bett fallen. Er würde erst einmal etwas schlafen. Es gab viel zu tun hier. Es war wie früher, nur dass er diesmal allein kämpfen würde. Es war ja nicht das erste Mal. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)