All good Things vs. Touch the Sky von Hito (– pride Ati & Seto – Kommifunktion absichtlich deaktiviert) ================================================================================ Dartz in episode 178: The greatest weakness you two have is your own selves. (…) Didn’t I say this? Your biggest weakness is yourselves... ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Für Li-Lith ^_^ Leider 'nur' eine prideshipping-FF und keine kami oder dragon. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ "Du bist zu spät." Solch eine herzliche Begrüßung wünscht sich doch wohl jeder... "Du bist einfach zu früh", entgegne ich Kaiba bereits leicht genervt während ich meinen Trolley im Kofferraum seines silbernen BMW verstaue. Wir sind über das Wochenende auf eine DuelMonsters-Messe eingeladen, auf der die neuesten Karten vorgestellt werden; da bietet es sich geradezu an, dass Kaiba und ich eine Fahrgemeinschaft bilden. Ich wäre auch gerne selber gefahren, aber nein, der werte Herr Kaiba war nicht sonderlich davon angetan. Er muss eigentlich immer die Kontrolle haben, nur selten ist er bereit die Kontrolle etwas aus der Hand zu geben. Aber zurück zur Autofrage: Es ist ja nicht so, dass ich ein schlechter Autofahrer wäre, oder dass meines um einiges kleiner oder unbequemer wäre – er zieht es nun mal vor selbst hinter dem Lenkrad zu sitzen. Wahrscheinlich will er mal wieder mit seinem neuen, extra für ihn angefertigten BMW vor den anderen angeben. Tze, als ob er das nötig hätte... Ich selbst besitze ja einen Audi. Obwohl mir auch ein schwarzer, tiefergelegter Golf mit getönten Scheiben, schwarz gefärbtem Sonnenblendeschutz und etwas breiteren Reifen gereicht hätte, wollte ich dahingehend Seto mit seinem BMW nicht nachstehen. Den Preis habe ich vom Gewinn zahlreicher DuelMonsterTurnieren leicht bezahlen können. "Was meinst du, wann wir ankommen werden?" "In 3 Stunden, gegen 17 Uhr." Wir hätten eigentlich genauso gut auch einen Privatjet nehmen können, oder gleich mit Kaibas übertriebenem ‚Blue Eyes’-Jet bequem hinfliegen können. Aber nun gut... Ich döse also im Beifahrersitz vor mich hin, lasse meine Gedanken schweifen und die letzten Wochen Revue passieren, während die Sonne auf mein Gesicht scheint. Und eigentlich kreisen meine Gedanken nur um dieses Thema: Diese – leicht verquere – Situation zwischen ihm und mir. Vor ungefähr 1 Monat hat diese Sache angefangen. Er hatte mich gefragt, ob ich sein neues Spiel teste. Da zu der Zeit sowieso schulisch kurz nach den Pfingstferien nicht sehr viel los war, habe ich nicht lange gezögert und nahm sein Angebot an. Ich musste sogar einen notariell beglaubigten Vertrag unterschreiben, dass nichts, was ich in der KC sehe oder höre, nach außen an die Öffentlichkeit dringen darf. Wenn doch etwas herauskommen sollte, habe ich in Windeseile jede Menge Klagen am Hals. Typisch Kaiba… Na ja, sein neues Projekt war zwar nicht schlecht – was anderes hätte ich auch gar nicht von Seto erwartet – aber ich hatte auch hier und da ein paar Kritikpunkte bzw. Verbesserungsvorschläge geäußert. Schließlich wurde ich ja auch dafür engagiert. Meine Anregungen wollte der CEO zum überwiegenden Teil nicht hören bzw. hat sie mit einer läppischen Bemerkung ad acta gelegt. Und DAS hat mir verständlicherweise nicht gefallen. ER hat mich schließlich dafür kurzzeitig eingestellt um sein Projekt zu beurteilen! Ein Schritt ergab den anderen und – nun gut, eigentlich ist das nicht die Regel, dass man deshalb gleich übereinander herfällt. Auf einen Wortwechsel folgte der nächste, wir waren zudem von unserem Testduell noch emotional so aufgeputscht... da ist es einfach... passiert... Wir haben unser ‚Duell’ auf einer anderen Ebene ausgetragen – so quasi... in der horizontalen. Jetzt kann ich es nahezu verstehen, dass manche zur Rechtfertigung sagen ‚Es ist einfach so passiert'. So was kann wirklich vorkommen! Unsere Shirts lagen schon neben uns auf dem Boden, er hielt mich mit seinen Armen am Boden fest während wir uns küssten. Es waren keine sanften, zärtliche Küsse, die man aus so manchen Filmen oder Soaps kennt – nicht, dass ich solch ein Genre anschauen würde - , sondern irrationale, wütende, raue. Nun gut, wie waren also sozusagen beschäftigt als… …als mein Handy klingelte. Und genau diese Unterbrechung hat uns glücklicherweise wieder zur Besinnung gebracht. Ich weiß noch wie Seto total perplex von mir runtergegangen ist und ich so nicht weniger verwirrt mein Handy aus der Jackentasche holen konnte. Wie gut, dass ich kurz davor einen neuen, cooleren Klingelton runtergeladen habe, wobei ich stark bezweifle, dass das zu diesem Zeitpunkt von Belang gewesen wäre. Auf dem Display sah ich, dass Jou anruft. In diesem Moment war ich wirklich soo froh, dass Jou uns gestört hat, noch weiter zu gehen. Jou musste ich dann schwer atmend abwimmeln, aber in dieser Situation hatte ich nun wirklich keinen Kopf mit Jou über Hondas neuer Frisur zu spekulieren. Honda hatte uns erzählt, dass er an jenem Nachmittag zum Friseur gehen würde um einen Imagewechsel zu vollziehen – was er sich rückblickend nun doch nicht getraut hat. Weichei... Zurück zum Thema: Dass es gerade etwas ungünstig sei und wir morgen eh Honda sehen würden, habe ich zu Jou gesagt. So schnell wie möglich habe ich mich wieder vollständig angezogen und bin mehr oder weniger aus Kaibas Büro geflüchtet. Mir war es total unangenehm noch länger in seinem Büro zu bleiben. Auch er wusste die Sache nicht richtig einzuordnen, lehnte sich gedankenverloren an seinen Schreibtisch, hatte einen starren Blick in die Leere, konnte es wahrscheinlich nicht fassen, dass er sich so gehen gelassen hatte. Die ersten Tage nach diesem Vorfall sind wir uns so gut es möglich war aus dem Weg gegangen. Aber diese Geschichte hat mir natürlich keine Ruhe gelassen. Nur einmal haben wir kurz in der 5-Minuten-Pause diese heikle Sache angesprochen. Ich: "Zu welcher Erklärung bist du gekommen?" Er darauf: "Es ist niemals passiert." Okay, damit war es also offiziell vom Tisch, wir beide waren oberflächlich gesehen damit zufrieden. Allerdings konnten wir das Geschehene natürlich nicht so einfach leugnen, vergessen oder verdrängen wie wir uns das vormachen wollten. Dafür ist zu viel zwischen uns passiert. In der Schule haben wir daraufhin nur das Nötigste miteinander geredet – und uns in keinster Weise mehr provoziert oder angestachelt. Das fiel natürlich nicht nur Aibou auf. Auch die anderen haben sich über unser distanziertes Verhalten gewundert. Bald würde das wahrscheinlich irgend so ein aufmerksamkeitsgeiler Mitschüler der Presse stecken und die würde uns dann noch mehr verfolgen, würde nicht eher locker lassen bis sie einen Grund – ob nun wahr oder erfunden – für unser seltsames Verhalten gefunden hat. Kaiba hat schon des öfteren versucht mittels Klagen gegen die Presse vorzugehen. Jedoch ohne Erfolg. Nicht umsonst leben wir in einem Staat, in dem Pressfreiheit herrscht. Zum Glück jagen die Paparazzi mich nicht so sehr, aber Seto Kaiba ist ja nicht nur in der DuelMonstersWelt ein Begriff, sondern auch wirtschaftlich von Bedeutung. Ganz zu schweigen von der Hochglanzmagazinbranche.... Was wünscht sich die Klatschpresse mehr als einen jungen, attraktiven, steinreichen Mann, der zudem noch ledig ist? Na ja, zumindest haben meine Kritikpunkte bezüglich Kaibas Entwicklung anscheinend doch an seiner Selbstüberzeugung genagt und somit hat er mich ein paar Tage später vor Mathe abgefangen. Er hat mich gefragt, wie ich diesen oder jenen Punkt gemeint habe, woraufhin ich versucht habe, es ihm detailliert zu beschreiben. Zugegeben, so hatte das wenig Sinn: Ich müsste sein Projekt nochmals testen und ihm dann an der konkreten Stelle die Argumente sagen, woraufhin wir uns für den Nachmittag verabredet haben. So, da war ich nun wieder in seinem Büro – eine knappe Woche nach dem Vorfall.... Ich muss gestehen, dass dieses Meeting fast genauso ablief wie das vorherige – nur der Abschluss war anders. Wir beide wussten, dass es zu spät war um aufzuhören, wir waren uns darüber im Klaren, dass wir es regelrecht darauf angelegt haben ‚unfreiwillig’ abermals in diese Situation zu kommen, wir haben uns zu sehr provoziert – wir konnten einfach nicht mehr zurück, so dass ich fragte, ob er überhaupt was im Büro habe. Er hat dann kurzerhand einen Schub in der Nähe seines Schreibtisches geöffnet und das Gewünschte herausgeholt. Ich will ihm zwar nichts unterstellen, aber man kann nie wissen. Während dieser kleinen Unterbrechung kam es mir kurz in den Sinn doch die ganze Sache hier und jetzt zu beenden, aber da hatte er mich schon wieder geküsst und... ach, ich wollte es – nein, ich wollte ihn. Ein gehauchtes "Dreh dich um" war das letzte, was Seto zu mir sagte, bevor er schließlich diese letzte Grenze zwischen uns überschritt. Mit dem Aufstehen hatte ich damals etwas Mühe. Aber das ist ja kein Wunder bei seiner… äh… Schuhgröße. Ein kleines Ausweichmanöver reißt mich wieder aus den Erinnerungen. "Hast du das gesehen?! Der Kerl hätte uns beinahe gerammt! Wo hat der nur fahren gelernt?!" Braucht immer etwas zum Rummeckern. Tze... Wie ging es danach mit uns weiter? Hinterher waren wir zwei schlicht und einfach doch irgendwie geschockt, dass wir es getan hatten. Ist ja auch verständlich. Ich hätte nie gedacht, dass ich etwas mit einem Mann anfangen würde – oder mit Seto Kaiba, meinem erbittertsten Gegner. Wenn ich ehrlich bin, habe ich nicht einen einzigen Gedanken daran verschwendet. Andererseits hatte ich auch noch nichts mit einer Frau. Damals vor 3000 Jahren lagen mir sicherlich tausende zu Füßen, haben mich vergöttert, aber… seitdem hatte sich nichts ergeben. Vor 3000 Jahren.... Das war ein vollkommen anderes Leben, zu dem ich heute fast keinerlei Bezug habe. Sogar mein richtiger Name kommt mir so fremd vor, dass ich es vorgezogen habe 'Yami' beizubehalten. So haben mich die anderen kennen gelernt und ich mich auch irgendwie, da ich absolut keine Erinnerungen an das alte Ägypten hatte. Moment mal… "Seto, müssten wir nicht noch weiter auf dieser Autobahn bleiben?" "So umfahren wir den Stau." Aha, gut, dann fahren wir eben jetzt auf der Landstraße. Wenn er fährt mische ich mich normalerweise nicht ein. Das ist eine ungeschriebene Regel zwischen uns: Er redet mir nicht rein und ich ihm auch nicht. Wo war ich stehen geblieben? Nachdem ich aufgestanden bin, hat Seto mich nur gefragt, ob ich auch etwas zum Trinken haben will – Jack Cola. Ich hätte zwar schon etwas zur Beruhigung gebrauchen können, aber ich wollte einfach nur noch weg. Am nächsten Tag in der Schule tat er so, als ob nichts besonderes vorgefallen wäre. Genau das hatte ich befürchtet. Einerseits erscheint Kaiba so erwachsen, andererseits kann er mit vielem nicht wie ein vernünftiger Mensch umgehen. Ich sage da nur: Alcatraz und Sprengung des Duellturms... Ich mein, hallo? Gut, dieser Turm hatte eine große symbolische Bedeutung für ihn, aber er hatte den Befehl für den Countdown eingegeben, als WIR NOCH AUF DER INSEL WAREN! Und dann lässt er uns noch für ein paar Minuten im Glauben, dass er tot ist, nur um dann überheblich wie eh und je mit seinem BlueEyesJet an uns vorbeizuzischen! Nun gut, zurück zum Thema. Vergeblich habe ich versucht mir einzureden, dass das für mich nicht mehr bedeutet als eine einmalige Sache. Aber ich konnte das nicht einfach so abhaken. Nicht, dass ich ihm wie ein weinerliches Schulmädchen begegnet bin – ich wurde aus unserem Verhalten nicht schlau. Ich wollte Antworten. Er wollte jedoch nicht mit mir reden. War ja so was von klar... Dass er mir wieder tagelang aus dem Weg gehen würde, hat mich so wütend gemacht – besonders seine Kommentare: »Ich habe jetzt keine Zeit um das mit dir zu klären. Ich muss zu einem Termin. Ich muss noch was kopieren. Ich muss lernen. Wir schreiben gleich eine Klausur. Nicht jetzt. Ich hab Migräne… ...« Okay, das Letzte hatte er nicht gesagt, aber es hätte durchaus sein können. So konnte das ganze doch nicht weitergehen. Ich habe ja schon auf meinem Bleistift herum gekaut! Während einer Geschichtsstunde, in der ich mich eigentlich auf den Unterricht hätte konzentrieren sollen, weil ich einer der wenigen war, der noch nicht ausgefragt worden war, war ich zu sehr damit beschäftigt Kaiba anzustarren. Es war nicht gerade so, dass ich mich irgendwie ‚benutzt’ gefühlt hätte – ich wollte es ja schließlich auch – nur hätte ich es gern sachlich nüchtern mit ihm geklärt. Denn ich denke kaum, dass er gleich mit jedem ins Bett geht. Da kam mir die Idee, ihm einfach eine sms zu schreiben. Was denn? Eine sms ist ganz praktisch. Kaiba ist ein Freund der wenigen Worte, einer, der es schätzt, dass man gleich auf den Punkt kommt, also habe ich – ohne großartig darüber nachzudenken – folgendes getippt: »Da wir ansonsten irgendwie keine gelegenheit finden um über die sache zu reden…sag mal,kaiba,bist du eigentlich…ähm…schwul?yami» Tja, natürlich hätte ich mich gewählter ausdrücken können oder das ‚Sag mal’ und das ‚ähm’ weglassen können, aber ich wollte so etwas ähnliches wie eine wirkliche Gesprächssituation schaffen. Kaiba zückte sogleich sein Handy aus der Hosentasche, nachdem ich meine sms an ihn abgeschickt hatte. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, denn anscheinend hatte Kaiba wohl den Vibrationsalarm aktiviert. Ansonsten hätte er nicht gemerkt, dass er gerade eine sms bekommen hat, denn auch sein Banknachbar hat keinen Klingelton hören können. Er drehte sich nicht einmal kurz zu mir um. Auf eine Antwort wartend habe ich mein Handy noch in der Hand gehalten. Es dauerte gar nicht mal so lange, bis mein Handydisplay leuchtete und mir anzeigte, dass eine Kurzmitteilung eingegangen ist. «Du bist gut – schreibst mir mitten im Unterricht solch eine Frage. Nein, bin ich nicht.« Etwas patzig der CEO. Ein leises Seufzen konnte ich nicht unterdrücken. Diese Antwort hat mich nicht unbedingt weitergebracht bei der Suche nach einem Grund. »Ich auch nicht…kaiba,aber warum haben wir es dann getan.warum haben wir es wieder so weit kommen lassen?» «Lass uns das nicht hier klären. Warte auf mich nach der Schule beim unteren Ausgang am Parkplatz.« "Hast du nachmittags was vor?" "Warum?", entgegnete ich geistreich. "Das ist keine Antwort." "Erst gegen Abend." Dass das nicht der Wahrheit entsprach, musste ich ihm ja nicht sagen. Ich wollte ebenso wie er beschäftigt wirken. "Dann steig ein. Ich muss kurz zur Werkstatt." "Und dann? Willst du in den paar Minuten während der Fahrt mit mir reden?" "Ich wollte bei der Gelegenheit danach mal wieder nach unserem Ferienhaus sehen. Da können wir uns unterhalten." Die Fahrt über verbrachten wir schweigend. Zum Glück lief der Radio, so dass die Stille nicht allzu beklemmend gewesen war. Wie sich herausstellte, braucht man zur Werkstatt seines Vertrauens mehr als eine Stunde. Dort angekommen wussten die Mechaniker gleich Bescheid und stellten uns einen Ersatzwagen – natürlich ebenfalls ein neuer BMW – zur Verfügung. In 3 Stunden könnten wir wieder vorbeikommen. Eine halbe Stunde später sind wir in seinem Ferienhaus angekommen und ich hab erst mal nicht schlecht gestaunt. Andererseits habe ich auch nicht erwartet, dass sich Seto mit einem herkömmlichen Ferienhaus zufrieden gibt. Seto hat zudem auch das nötige Kleingeld um solch eine Villa zu kaufen und als ‚Ferienhaus’ zu unterhalten. "Hast du Hunger?" "Ein wenig. Ich habe in der kleinen Pause nichts gegessen." "Miracoli?" "Was? Nichts Extravaganteres?" Irgendwie hatte ich wirklich etwas anderes als so etwas banales wie Miracoli erwartet. "Gut, dann für dich eben nichts." "Nein, Miracoli schmeckt gut. Was soll ich machen?" "Setz dich einfach hin." Während er beim Ofen stand, habe ich mich wohlgemerkt auf die Arbeitsplatte daneben gesetzt. "So war das nicht gemeint." "Ich weiß." Gespannt habe ich ihm zugesehen wie er aus einem Regal einen Wasserkocher geholt hat, dann mit Wasser gefüllt und eingeschaltet hat. Er stand nun fast wieder vor mir, mit einer Hand an der Arbeitsplatte abstützend, mich abwartend betrachtend. »Zu welcher Erklärung bist du gekommen? Es ist niemals passiert« Einen Sinn in großartig um die Sache herum zu reden sah ich nicht, also kam ich gleich auf den Punkt, was mich die ganze Zeit über beschäftigte. "Warum, Kaiba? Ich möchte einen nachvollziehbaren Grund. Man geht doch nicht einfach so mit jemanden ins Bett...Ich zumindest normalerweise nicht und ich denke, dass du mir da ähnlich bist." "Du willst die Wahrheit? Okay, die kannst du haben." Er kam näher. "Weil ich dir so meine Dominanz zeigen konnte, weil ich derjenige war, der das Spiel bestimmt hat, weil ich dich endlich einmal in die schwächere, verletzbarere Position gebracht habe…", offenbarte er, wobei er gegen Ende immer leiser wurde. "Ja, das habe ich gemerkt. Du warst nicht gerade sehr einfühlsam... Aber ich weiß nicht genau, warum ich da mitgemacht habe. Ich mein, ich steh nicht auf Männer und mir war auch in keinster Weise bewusst, dass ich etwas von dir wollen könnte." Mittlerweile befand er sich direkt vor mir. "Du bist darauf eingegangen, weil es dir gefallen hat mir unterlegen zu sein." "Moooment! Den vorderen Teil des Nebensatzes kann ich nicht leugnen, aber den hinteren sehr wohl! Das ganze hat doch nichts mit Überlegenheit bzw. Unterlegenheit zu tun!" Er streifte mir mit einem Finger leicht über meine Lippe. "Wir müssen damit aufhören", versuchte er das folgende abzuwenden. "Warum sollten wir? Es ist nichts Verbotenes." "Doch genau das ist es. Es ist verboten. Du weißt es. Ich auch. Wir sollten abbrechen solange wir noch dazu in der Lage sind." "In meinen Augen ist das, was wir tun, nichts Verbotenes", entgegnete ich. "Wenn wir weitermachen, könnte Abhängigkeit entstehen." "Sind wir nicht schon längst voneinander abhängig?... Wir zwei konnten bisher nicht wirklich miteinander, aber ohne den anderen ist unser Leben nur halb so interessant." »Zu welcher Erklärung bist du gekommen? Es ist niemals passiert« Mir wurde klar, dass ich nicht mehr wollte, dass es nicht passiert ist. Was dann geschah, muss ich nicht näher erläutern – wie gut, dass sich der Wasserkocher selbstständig abgeschaltet hat, sobald das Wasser gekocht hatte. Beim ersten Mal war ich ganz froh, dass er den aktivieren Part übernommen hatte, weil ich nicht gerade viele Erfahrungen auf diesem Gebiet hatte, aber bei diesem Mal dachte ich mir: "Warum ist er wieder oben? Irgendwas mach ich da falsch..." Mittlerweile ist es aber fast ausgeglichen. Hat zwar ein wenig an Überredungskunst gefordert, aber er hat es eingesehen. Ansonsten wäre es ja langweilig, wenn wir nicht mal tauschen würden. Wie unkreativ wäre das denn? Zwar habe ich damals gesagt, dass es nichts Verbotenes war, was wir gemacht haben, jedoch ist es aber genau das. Wir zwei waren seit jeher Kontrahenten und sind es immer noch. Es ist ein ewiges Katz-und-Maus-Spiel zwischen uns. Gemeinsam trafen wir die Vereinbarung diese 'Sache' unter uns zu behalten. Aibou, Jou und den anderen will ich noch nichts davon erzählen. Bald werde ich aber müssen. Sie sind schließlich meine Freunde und Aibou ist nach wie vor mein Aibou. Was ist, wenn sie das nicht verstehen? Wie denn auch? Mir selber fällt es schwer diese Entwicklung nachzuvollziehen. Vor der Presse wollen wir es natürlich auch geheim halten. Du meine Güte, gar nicht auszudenken, was das für Schlagzeilen geben würde: »Seto Kaiba, CEO des weltmarktführenden High-Tech-Spielzeugkonzerns KC, mit dem King of Games Yami Muto liiert« Wahrscheinlich auch noch mit ein paar Fotobeweisen... Gar nicht auszudenken. Yugis Großvater würde einen Herzinfarkt bekommen. Keiner von uns würde seine Zuneigung je öffentlich zeigen – es ist einfach nicht unsere Art. Außerdem geht es der Öffentlichkeit überhaupt nichts an, was zwischen uns privat läuft. Wir setzen uns auch nie hin und diskutieren über uns. Und darüber bin ich ganz froh. Er auch. Das würde auch gar nicht zu uns passen. Aber das mit der Presse wird sicherlich zu einem größeren Problem werden. Einerseits haben wir uns darauf geeinigt diese Sache nicht bekannt zu machen, aber heißt das dann nicht, dass wir nicht zu dem stehen? Warum sollten wir es dann sonst verheimlichen? Irgendwann würde es sowieso herauskommen. Man würde uns zwar nie händchenhaltend oder öffentlich küssen sehen, jedoch würden wir des öfteren gemeinsam gesehen werden. An sich nichts ungewöhnliches, aber wir haben uns bisher ausschließlich nur 'beruflich' oder schulisch getroffen und die Presse wird sich wundern, weshalb man uns dann auch privat zusammen antrifft. Oder, falls wir einmal auf die Idee kommen sollten gemeinsam in den Urlaub zu fahren – wie sollten wir das erklären, dass ich am Strand liege und er daneben unter einem Sonnenschirm? Womöglich hätte Kaiba zuvor auch noch meinen Rücken eingecremt... nein, so wie ich ihn kenne, hätten wir das schon auf dem Hotelzimmer erledigt. Warum verheimlichen, wenn es sowieso unvermeidbar ist? Ich denke, dass so etwas nun wirklich privat ist und privat bleiben sollte. Wenn sich etwas ernsthaftes aus uns entwickeln sollte, könnte Seto ja eine kurze Pressmitteilung veröffentlichen. Ach, auch nicht so gut. Denn dann wären die Paparrazi ebenso auf ein 'erstes gemeinsames Foto der Turteltauben' erpicht. Oder die ganze Tratscherei in der Schule, wobei mich das ehrlich gesagt nicht sooo viel stören würde. Hauptsache meine Freunde gehen nicht auf Distanz. Mittlerweile befinden wir uns wieder auf der Autobahn. Ich versuche auf die Tachoanzeige zu schauen, aber Setos Arm versperrt mir die Sicht darauf. Mit schätzungsweise 180, 190 km/h dürften wir gerade unterwegs sein. Heute vormittags hat er mich kurz angerufen. Zum einen um sicher zu gehen, dass ich schon aufgestanden war und schon mit meinem zeitintensiven Haarstyling angefangen hatte, zum anderen um mir mitzuteilen, dass er soeben das neue Spiel – also 'unser' Spiel – heute zur Produktion freigegeben hat. Es ist schon seltsam, dass dieses Projekt alles ins Rollen gebracht hat. Nach unserer 'Aussprache' in seinem Ferienhaus war ich nämlich wieder zum Teil in die Entwicklung involviert und Kaiba hat sich auch objektiver meine Meinung dazu angehört. Neulich war ich voller Eifer mit der Ausarbeitung einer meiner Verbesserungen beschäftigt, stand am Schreibtisch, als Seto seine Hände unter mein Shirt geschoben hatte und mich küssen wollte. Ich darauf etwas halbherzig: "Das ist eindeutig sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz." Er leicht amüsiert: "Verklag mich doch." Ich wusste doch, dass Kaiba irgendeine Art von Humor besitzt! Eigentlich haben wir uns fast immer in seinem Büro oder selten bei ihm zuhause getroffen. Bei mir wäre das etwas ungünstig gewesen mit Yugi, Yugis Mam & Opa. Seto hat Mokuba gesagt, dass wir noch an Details bezüglich des neuen Spiels arbeiten müssen. Irgendwie hat das auch gestimmt... Mokuba hätte uns letzte Woche fast erwischt. Zwar habe ich Kaiba aufgrund eines anstrengenden Arbeitstages nur massiert – wobei er wohlbemerkt noch vollständig angezogen war, aber er lag auf dem Bauch und ich saß auf seinem Hintern. Wenn uns Mokuba so angetroffen hätte, hätten wir ihm sicherlich einiges erklären dürfen. Zum Glück hatte er sich jedoch lautstark mit einem lautstarken 'Niiii~iiisamaa~aaaaa' angekündigt. Es macht Spaß, ich genieße die gemeinsame Zeit. Das Versteckspiel vor meinen Freunden und vor allem vor der Presse ist aufregend. Aber ist es das, worauf eine Beziehung beruht? Eine Beziehung kann nur funktionieren, wenn Vertrauen und Leidenschaft mit im Spiel sind. Über Leidenschaft kann ich mich nicht beklagen, aber Vertrauen? Ich habe ihm schon mehr als einmal mein Leben anvertraut, wir haben Seite an Seite gekämpft, aber ich meine auch eine andere Art von Vertrauen. Fühle ich mich bei ihm sicher? Ich weiß, dass es bei ihm enorm lange dauert, ehe ich von ihm irgendwas mit 'Liebe' hören werde – wenn überhaupt. Wenn ich aber ehrlich bin, dann muss ich das auch nicht hören – sondern nach einiger Zeit nur spüren. Ich meinerseits bin ebenso nicht der Typ, der bei jedem Telefonat vor dem Auflegen noch ein 'Ich liebe dich' säuseln würde. Das passt einfach nicht zu uns. Kaiba und ich haben so betrachtet mehr Gemeinsamkeiten als Gegensätze. Vertraue ich ihm? Die Antwort kann eigentlich nur 'Ja' lauten. Vertraut er mir? Ich denke auch. Er ist nicht der Typ, der leicht jemanden an sich ranlässt. Wir beide wissen, was wir aneinander haben. Kaiba weiß genau, dass ich ihm nichts vorspiele nur um an sein Geld zu kommen, oder bei der nächstbesten Gelegenheit intime Geheimnisse meistbietend an die Presse verrate. Sind wir vielleicht nur der Ersatz, Lückenbüßer oder Notlösung, weil wir ansonsten keine anderen Beziehungen eingehen können? Nein, mir liegt wirklich etwas an ihm, doch wie viel konkret kann ich noch nicht sagen. Was ebenfalls von Vorteil ist, dass wir beide nicht 24 Stunden in der Nähe des anderen sein müssen. Gar nicht auszudenken, wenn ich es mit einer solchen Klette zu tun hätte. Ich würde wahnsinnig werden und denjenigen in einem Yami no Game besiegen, damit der mich endlich in Ruhe lässt. Meiner Ansicht nach sind Kaiba und ich uns in vielen Bereichen ebenbürtig, unser Wettbewerbsgeist hält uns gegenseitig in Bewegung, unser andauerndes Kräftemessen ist eines der wichtigsten Dinge für uns – wir brauchen uns in irgendeiner Art und Weise... Bei ihm muss ich auch nicht befürchten, dass er sich mir unterordnet oder irgendwie 'weich' wird, seinen Biss verliert. Mit so jemandem könnte ich nicht zusammensein, denn ich will jemanden, der mir die Stirn bieten kann, mich manchmal in meine Schranken weist, der mich herausfordert. Jemanden, der mich bis an meine Grenze und darüber hinaus drängen kann, jemanden, an dem ich mich messen kann, der mich- "Ich denke, dass wir in einer halben Stunde ankommen werden. Wenn wir da sind, geh ich erst einmal duschen. Kommst du mit?", fragt er mich so nebenbei. Was will ich tatsächlich? Will ich genau das? Bis jetzt ist es solch ein Zwischending. Ist es für ihn nicht doch nur ein bloßer Zeitvertreib? Will ich mehr als das? "Seto, was ist das zwischen uns?" Er antwortet nicht sofort, sondern zögert, legt sich wohl Worte zurecht. Falscher Zeitpunkt, falscher Ort – ich weiß. "Ob es etwas für die Zukunft ist, kann ich noch nicht abschätzen. Ich bin mir aber sicher, dass es etwas für die nächste absehbare Zeit sein könnte." Er legt eine kurze Pause ein. "Wir werden uns vermutlich auch hassen und das Leben manchmal unnötig schwer machen – aber das ist es mir wert." Bin ich mit dieser Antwort zufrieden? Ich bin mehr als das... "Also, kommst du mit in die Dusche?" "Ja." >>> Dies wird der Sommer unseres Lebens (...) Denn der Anfang ist gemacht (...) Unsere Zukunft hat gerade erst begonnen Dies wird der Sommer unseres Lebens <<< ~ ~ ~ ~~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ btw: Die Kommifunktion ist absichtlich deaktiviert. Wer trotzdem etwas dazu sagen möchte, kann mich ja via GB-Eintrag oder ens erreichen, wobei ich z.Z. nur einmal wöchentlich ins INet kommen kann. Nachdem ich aufgestanden bin, hat Seto mich nur gefragt, ob ich auch etwas zum Trinken haben will – Jack Cola.< analog zur FF 'Complicated' Jacky rulez xD - wenn er richtig gemischt ist... Obwohl mir auch ein schwarzer, tiefergelegter Golf mit getönten Scheiben, schwarz gefärbtem Sonnenblendeschutz und etwas breiteren Reifen gereicht hätte,< Ich liebe Mellis 'Aufreißer'Auto. Obwohl, BMW mag ich ja eh, aber die neuen Audis sehen auch nicht schlecht aus. >>> Dies wird der Sommer unseres Lebens (...) Denn der Anfang ist gemacht (...) Unsere Zukunft hat gerade erst begonnen Dies wird der Sommer unseres Lebens <<< Normalerweise bin ich eher der Typ, der solche Songzeilen überliest, aber als ich das noch mal betagelesen habe, und beim Schluss angelangt bin, habe ich mir Ati vorgestellt, wie er leicht lächelnd zu Seto rübersieht. Genau in diesem Moment kam 'Dies wird der Sommer unseres Lebens'. Ich fand, dass das perfekt dazu passt, denn die beiden sind so im Juni, also noch nicht so ganz Sommer, unterwegs und das Lied kommt dann im Autoradio. Schließlich brauchen die beiden doch noch etwas Zeit sich an die neue Situation zu gewöhnen, und dann ist der Sommer da – und das wird der Sommer ihres Lebens. ^^ Ach, ja, die Grundidee und ein paar wenige Stellen hatte ich schon vor über nem Jahr, aber erst heute (Donnerstag, 07.09.2006) war ich in der richtigen Stimmung. Eigentlich hätte ich heute Nachmittag etwas für 'Recht der sozialen Sicherung' machen sollen/wollen, aber gleich nach dem Mittagessen habe ich noch 2 FFs von Li-Lith gelesen, weil ich mir nach dem Essen immer noch ne Pause gönn. In den FFs gab es zwar kein Pairing, aber es ging u.a. um die Bedeutung füreinander von Ati & Seto und was Atis 'Fortgehen' für Konsequenzen nach sich gezogen hat. Ich war dann in solch einer Stimmung, dass ich nichts mehr tun konnte fürs Studium – sondern irgendwie diese prideFF endlich zu Ende schreiben musste, denn hier ist Ati noch da. Hab auch den ganzen Nachmittag drangesessen [eigentlich ein Rekord für mich, dass ich so was so schnell geschrieben hab] – nun ist es 22:57 Uhr, und hatte eigentlich vor noch Folge 7 von der Shadow Game Staffel anzuschauen [Ati ist so psycho... man glaubt es kaum], aber das würde zu spät werden – morgen muss ich ja wieder zu Recht der sozialen Sicherung, Abgabenordnung und Allgemeine verbrauchsteuerrechtliche Grundlagen. Nun denn... Bis demnächst Hito ^_^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)