Between love and hate you lose the control von abgemeldet (Traue nicht deinen Freunden - sondern deinen Feinden HPDM) ================================================================================ Kapitel 22: Der Anschlag ------------------------ Nach langem Uni-Stress melde mich endlich zurück :) Kapitel22 Der Anschlag Völlig durchnässt und am ganzen Körper zitternd landeten die Mitglieder der DA vor ihrer schützenden Burg in Irland. Der Wind wehte kalt vom Meer herüber und zerrte an ihrer Kleidung. Noch immer tobte der Sturm und peitschte den Regen über das Land. Ohne ein Wort machte Harry seinen Begleitern klar, dass sie sofort ins Warme zurückkehren sollten. Ob ihre Mission geglückt war oder nicht, da war der Gryffindor sicher, würden sie in einem Brief von Blaise erfahren. Im Inneren der Burg war es warm und trocken. Den Gesichtern der DA Mitglieder nach zu urteilen waren sie alle froh so bald als möglich aus ihren nassen Kleidern heraus zu können, zumal der Flug zurück mehr als unangenehm gewesen war. Doch als Harry den ersten Schritt in die große Eingangshalle setzte blieb er abrupt stehen. Merik Parker schien sie bereits zu erwarten und seiner Mine nach zu urteilen hatten er keine gute Nachrichten. Ganz im Gegenteil, der Professor sah aus, als sei jemand gestorben. “Harry! Endlich!”, Merik machte einen Schritt auf seinen Schüler zu, dem die Regentropfen aus den Haaren rannen. “Was gibt es?”, wollte der Angesprochene etwas ungeduldig wissen. Er hatte keine Lust auf lange Gespräche während er in diesen nassen Kleidern steckte und hinter sich hörte, wie die anderen zu Zimmern aufbrachen, um sich umzuziehen. Einzig Draco und Hermione blieben in der Halle. “Eigentlich wollte ich sofort mit dir sprechen, aber wie ich sehe solltest du dich erstmal umziehen gehen. Triff mich sobald zu kannst in meinem Büro”, antwortete Merik und fügte mit einem Blick auf Draco und Hermione hinzu: “Allein.” Harry nickte kurz, dann wandte er sich den anderen beiden zu, um mit ihnen zu den Schlafräumen zu gehen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Merik Parker stand vor dem knisternden Feuer seines Kamins und blickte in das Glas mit Firewhisky, welches er in der Hand hielt. Einen Moment lang fragte er sich, ob er wirklich versuchte sich Mut anzutrinken, aber dann verwarf er den Gedanken wieder. Was er dem Gryffindor sagen würde war von äußerster Wichtigkeit, da sich mit dem heutigen Abend alles geändert hatte. Bis zu letzt was es seine Hoffnung gewesen, nicht derjenige sein zu müssen, der Harry diese Dinge eröffnete, aber man konnte sich seine Rollen im Leben nicht immer aussuchen. Seufzend ließ er sich in den purpurnen Sessel sinken und nahm einen tiefen Schluck vom Whisky, der ihm wärmend die Kehle hinab rann und sich in seinem Magen sammelte. Sie lebten in dunklen Zeiten und hätte er Dumbledore nicht versprochen, sich zurück zu halten, so hätte er Harry auf einem jeden seiner Feldzüge gegen den Lord unterstützt. Es hatte Zeiten in den letzten Monaten gegeben, da hatte er Dumbledore für das Versprechen gehasst, das er ihm abgenommen hatte, besonders an dem Tag, als Harry mit der toten Cho Chang im Arm durch die Eingangstür gekommen war. Es war nicht fair, dass so junge Menschen, fast noch Kinder, ihr Leben in einem sinnlosen Krieg ließen, in den er nicht eingreifen konnte, weil er es einem alten Mann geschworen hatte. Und doch, da waren auch Tage gewesen, an denen er die Richtigkeit seines Tuns eingesehen hatte, auch wenn es nicht leicht gewesen war. Jeder erzielte Sieg, jede Befreiung war ein Zeichen gewesen, dass es auch ohne ging. Aber heute, heute hatte sich alles geändert und er hasste sich dafür, dass er nicht mit nach Azkaban geflogen war. Vielleicht hätte er etwas ändern können, hätte bewirken können, dass der Ausgang ein anderer wäre. Oder er hätte gar nichts bewirkt und alles wäre bloß noch schlimmer gekommen. Er wusste es nicht, genauso wenig wie er wusste, was die Zukunft nun bringen würde. Nun, da die Hoffnung für ihn so gut wie verloren war. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ “Was denkst du will Parker mit dir besprechen?”, fragte Draco, der sich gerade aus seinem völlig durchweichten Shirt schälte. “Ich weiß es nicht, aber es sah nicht sehr glücklich aus vorhin”, antwortete Harry und fischte zwei Handtücher und zwei Garnituren Kleidung aus dem Schrank. Es war Draco ein wenig peinlich, aber da er bei seiner Flucht nichts hatte mitnehmen können, außer der Kleider die er am Leib getragen hatte, war er nun auf Harrys angewiesen. Das viele Rot der Gryffindors stand ihm nicht sonderlich, aber die Größe passte halbwegs. “Ich wünschte, er würde zulassen, dass ich mitkomme”, bemerkte der Blonde, griff sich ein Handtuch und begann seinen nassen Oberkörper abzutrocknen. Als er nach geraumer Zeit noch immer keine Antwort hatte, drehte er sich zu Harry um, und musste feststellen, dass dieser noch immer klatschnass im Raum stand dem Slytherin fasziniert beim Abtrocknen zusah. Grinsend machte er einen Schritt auf seinen Liebsten zu und schlang ihm das Handtuch um den Nacken, womit er ihn zu sich zog und zärtlich küsste. Ohne zu zögern schlang Harry seine Arme um Draco und zog ihn enger an sich, womit er die Versuche des Abtrocknens schnell zur Nichte machte. Immer wieder trafen ihre Lippen in sehnsüchtigen Küssen aufeinander und Draco muss sich eingestehen, wie sehr er diese Nähe vermisst hatte. Während all des Krieges und der Aufgaben war ihre Liebe viel zu kurz gekommen. Er hatte es vermisst Harrys Körper an seinem zu spüren, hatte den Geruch der vermisst, der von dem Gryffindor ausging, den Geschmack seiner Lippen, einfach alles. Und nun konnte er es endlich wieder haben. Das Handtuch fiel zu Boden und Dracos Hände suchten einen Weg unter Harrys Shirt. Die Haut darunter war kalt vom Wasser und eine leichte Gänsehaut war zu spüren. Sanfte Schauer liefen Draco Rücken herab, als er sich von Harrys Lippen löste und seinen Hals zu liebkosten begann. Alle Gedanken daran, ob sie einander noch so lieben konnten wie sie es vor dem Krieg getan hatten waren wegwischt und die Zeit schien still zu stehen. Es gab keinen Voldemort, keinen Krieg, keine Prophezeiung, nichts, was ihr Glück hätte stören können. Ungeduldig begann Draco an Harrys Hosenbund zu nesteln, während die Hände des Schwarzhaarigen über seinen Rücken strichen und zärtlich jeden Muskeln nachzeichneten. Seine Hose, die durch die Nässe noch immer eng an seinem Körper anlag, hatte merklich an Geräumigkeit verloren und sein Innerstes brannte vor Vorfreude darauf, seinen Freund endlich einmal wieder spüren zu können. “Draco…”, hauchte Harry und plötzlich waren die liebevollen Hände verschwunden. Der Angesprochene löste von der zarten Haut am Hals seines Liebsten und er blickte in betrübte Augen, die ihn um Verzeihung anflehten. “Draco… ich muss zu Parker… er…” Der Blonde ließ seinen Freund nicht aussprechen, sondern legte ihm zärtlich einen Finger auf die Lippe. “Schon gut. Ich verstehe das. Wir verschieben das hier einfach auf später”, antwortete er und lächelte, obwohl er sich selbst eingestehen musste, dass es ihm sehr wohl etwas ausmachte. Innerlich fluchte er über Harrys Korrektheit. Er selbst hätte Parker einfach warten lassen, aber der Gryffindor unterbrach sogar dies, um seinen Pflichten nachzukommen. Doch wenn er ehrlich war, so waren es diese Qulitäten die ihn dazu gebracht hatten sich in den Goldjungen zu verlieben. Mit einem entschuldigenden Lächeln auf den Lippen küsste der Schwarzhaarige ihn ein letztes mal, dann löste er sich aus der Umarmung und begann sein Haar abzutrocknen. “Er zählst du mir, was Parker dir sagen wird?”, wollte Draco wissen, während er sein Handtuch vom Boden aufhob. Harry, der grade aus seiner Hose geschlüpft war und seinem Freund damit das Gedenken noch schwerer machte, blickte auf und nickte. “Natürlich werde ich das. Du hast ein Recht es zu erfahren, außerdem möchte ich keine Geheimnisse vor dir haben”, antwortete der Gryffindor und begann die trockene Kleidung anzuziehen. “Ich hoffe es gibt keine bösen Überraschungen”, erwiderte Draco und seufzte. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Eine viertel Stunde später stand Harry vor Merik Parkers Bürotür und klopfte. Ihm war alles andere als wohl. Seine Eingeweide schienen sich verknotet zu haben. Von allein schwang die Tür auf und der Gryffindor trat an. Merik Parker saß in einem Sessel und hielt ein Glas Firewhisky in der Hand. Wenn er bei der Ankunft in der Burg ernst ausgesehen hatte, so wirkte er nun, als müsse er sich jeden Moment übergeben. “Bitte setz dich doch”, sagte er, ohne aufzustehen und der schlechte Gefühl in Harrys Magen verstärkte sich noch weiter. “Was gibt es denn?”, fragte er, während er auf den Sessel zuging und sich hineinsetzte. “Ich muss mit dir über zwei Dinge sprechen. Doch zuerst sollte ich sagen, dass es ursprünglich Dumbledore war, der dir dies sagen wollte, also verzeih bitte, wenn ich nicht alles so gut zusammen bekomme, wie er es in der Situation getan hätte”, die Stimme des Professors klang belegt. “Warum sagte Dumbledore es mir dann nicht selbst?”, wollte Harry wissen und lehnte sich in dem Sessel zurück. Die Angst wich gerade einem hauch von Zorn. “Nun, das ist das Erste, über das wir sprechen sollten. Wie dir ja bekannt ist, hat der Phönixorden heute Abend in das Geschehen eingegriffen, weil du ihn dazu gerufen hast”, begann Parker und für einen Moment fragte Harry sich, woher der Professor diese Information hatte, doch dann entschied er, dass es besser währe erst einmal abzuwarten und nickte bloß. “Nun, während ihr auf dem Rückweg gewesen seid, ihr Remus Lupin bei mir eingetroffen” “Remus war hier?!”, platze es aus dem Gryffindor heraus, der sich nun in dem Sitzmöbel aufrecht hingesetzt hatte. “Ja, Harry, das war er, aber lass mich weitersprechen, ich bitte dich”. Der Schwarzhaarige nickte widerwillig, denn er wollte eigentlich wissen, warum Remus nicht auf ihn gewartet hatte, nicht persönlich mit ihm sprechen wollte. Merik räusperte sich und fuhr fort: “Er kam zu mir, mit einer Nachricht, die ich zunächst an dich weiter geben soll, bevor alle davon erfahren. Am heutigen Abend, und auch das ist dir sicher bekannt, ist ein Feuer in Azkaban ausgebrochen. Diesem Feuer ist Cecilia Black erlegen und kann somit nicht mehr als Waffe im Krieg eingesetzt werden. Aber halt, bevor du dich jetzt freust, ich habe noch mehr zu erzählen. Als ihr zur Flucht aufgebrochen seid, ist Dumbledore zurück geblieben, um Voldemort und die DeathEater aufzuhalten, bis alle in Sicherheit wären. Er hat, es tut mir leid Harry, diese Heldentat nicht überlebt. Ob es Voldemort oder das Feuer war kann man nicht sagen, aber sein Leichnam ist von Remus geborgen worden und wird in den nächsten Tagen bei den anderen beigesetzt”. Alle Wut war vergessen… die Welt schien zu zersplittern… Dumbledore? Tot? Das konnte nur eine Verwechslung sein… Dumbledore konnte nicht sterben… das passt nicht in Harrys Weltbild… es… war unmöglich! “Das kann nicht sein. Nicht Dumbledore. Du täuschst dich, Merik”, antwortete der Schwarzhaarige völlig ruhig und beobachtete, wie sein Lehrer und Freund die Brauen zusammenzog. “Harry, bitte. Mach es mir nicht unnötig schwer. Remus war hier und er würde mir eine solche Nachricht nicht übermitteln, wenn sie nicht stimmen würde”, versuchte er zu erklären, während der Schmerz in seiner Stimme mitschwang. Ein Schalter schien sich in Harrys Kopf um zu legen, ein Schalter, der Verzweiflung wie ein heißes Feuer durch seine Adern jagte, welche sich in Wut äußerte. “Dann hat sich Remus eben geirrt, verdammt! Mir ist egal, was er sagt! Mir ist egal, wer irgendwas sagt, aber Dumbledore ist nicht tot! Ihr lügt mich doch alle nur an… ihr…” Die Wut war verraucht und die Unsinnigkeit seiner Worte schien in seinen Geist vorzudringen. Konnte es doch sein? Konnte Merik recht haben, und der Schulleiter war gestorben? Gestorben, weil Harry schon wieder versucht hatte, etwas am Lauf der Dinge zu ändern? “Ich muss mich übergeben”, flüsterte er, wurde aber von seinem Lehrer daran gehindert aus dem Sessel aufzustehen. “Das kannst du später machen, jetzt hörst du mir erst zu”, befahl Merik, seine schwarzen Augen schienen sich in Harrys zu bohren. “Was soll ich denn noch hören? Was?! Dumbledore ist tot! Mehr zählt nicht! Dieser verfluchte Krieg ist ohne ihn doch nicht zu gewinnen! Wir sind doch alle längst verloren!” Das nächste, das er spürte war ein heftiger Schlag, gefolgt von einem Brennen seiner rechten Wange. Merik Parker hatte ihm tatsächlich eine Ohrfeige gegeben. “Du wirst dich jetzt zusammenreißen, verdammt! Und hör mir zu! Es gibt nämlich noch mehr! Und hör auf Unsinn zu reden! Du bist keine fünf mehr!”, die vertraute Stimme bebte vor Wut, während der Lehrer sich wieder in seinen Sessel sinken ließ. Harry berührte derweil mit seiner rechten Hand die Wange und fragte sich, wie es so weit hatte kommen können. Wie hatten sie an diesen Punkt kommen können? “Also, wirst du mir zuhören, ohne rum zu schreien wie ein Verrückter?”, wollte Merik nun wesendlich ruhiger wissen. Der Schwarzhaarige nickte nur, denn zu sprechen wagte er nicht. “Gut. Denn eigentlich wollte Dumbledore in den nächsten Tagen mit dir über etwas Wichtiges sprechen. Da er dies nun nicht mehr tun kann, werde ich das übernehmen müssen. Es gibt noch eine zweite Prophezeiung. Eine von der Voldemort nichts weiß”. “Was besagt sie?”, fragte Harry und spürte, wie das eisige Gefühl in seine Eingeweide zurückkehrte. “Sie ist die Erklärung für alles, was in den letzten Wochen und Monaten geschehen ist. Sie erklärt, warum keiner des Ordens je hier war, obwohl es ihnen möglich gewesen wäre, so wie es dir möglich war von hier weg zu fliegen und wieder zu kommen. Die Prophezeiung besagt, Harry, dass du diese Aufgabe allein lösen musst. Dass nur jene dir helfen dürfen, die du ganz öffentlich darum bittest dir zu helfen. Jene, die du dir an deiner Seite wünschst. Und so hat der Orden erst eingegriffen, als dein Patronus sie unmissverständlich darum bat, aber sie haben niemals von allein gehandelt. Das Gleiche galt für mich. Du hast mich nie gebeten, dich auf deinen Missionen zu begleiten und darum habe ich mich dir nie angeboten. Das musste ich Dumbledore versprechen”. Der Gryffindor schluckte und glaubte nun wirklich, sich jeden Moment übergeben zu müssen. Er fühlte sich verraten, verraten von Merik, von Dumbledore, von Remus, von allen, die davon wussten und die ganze Zeit geschwiegen hatten. “Warum?” “Warum was?”, fragte Merik und legte den Kopf leicht schief. “Warum jetzt? Warum hat man mir das nicht gesagt, als Voldemort Hogwarts übernommen hat? Warum habt ihr mich blind im Dunkeln stochern lassen, obwohl ihr die Lösung die ganze Zeit kanntet? Warum hast du zugelassen, dass es mir so ergeht, obwohl du mir hättest helfen können?”, Harry war erstaunt darüber, wie leer seine Stimme klang und wie taub sein Inneres mit einem Mal war. Plötzlich war nicht mehr wichtig, ob Dumbledore tot war. Er zählte nur noch die Tatsache, dass sie ihn alle ins offene Messer hatten laufen lassen. “Ich musste es schwören Harry, bei meinem Leben, dir nichts zu sagen. Dumbledore wollte das tun”. “Und warum, verdammt, hat er es dann nicht schon getan?” “Das kann ich dir nicht sagen. Dieses Geheimnis hat er mit ins Grab genommen”. Die Worte überraschten ihn nicht, hatte Dumbledore doch schon immer dazu geneigt, alles auf seine Weise zu machen. “Gibt es noch etwas, das du mir sagen möchtest?”, wollte der Gryffindor sachlich wissen. “Ja, unter Umständen. Ich habe heute eine verängstigte Eule herein gelassen, die einen Brief von Blaise trug. Voldemort hat vor, einen Anschlag auf die Muggle zu verüben, die an den baldigen Eröffnungsspielen der Fußballmeisterschaft teilnehmen werden. Ich habe Remus davon in Kenntnis gesetzt”. “Es soll mir recht sein. Von mir wird es keine weiteren Eingriffe in diesem Krieg geben. Ich bin nur noch die Galionsfigur, die ihr nach vorne schicken könnt, um sich zu opfern, wenn es soweit ist”, mit diesen Worten erhob Harry sich aus seinem Sessel und ließ Merik allein zurück. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Minerva saß hinter dem Schreibtisch, an dem noch vor wenigen Stunden Albus Dumbledore gesessen hatte. Nun lag die Leiche des Schulleiters gesäubert in einem kleinen Raum des Verstecks und würde schon morgen neben Pamona und Severus beigesetzt werden. Ein leises Seufzen entkam ihren Lippen, als sie einen Blick auf die Notizen warf, die vor ihr auf dem Tisch lagen. Die eine besagte, dass Albus in den nächsten Tagen zur Burg reisen und mit Harry über die Prophezeiung hatte sprechen wollen. Kurz schloss sie Augen und dachte über die Dinge nach, die noch auf sie zu kommen würden, nun dam an ihr die Leitung des Ordens übertragen hatte. Remus hatte von einem Anschlag auf ein Fußballspiel gesprochen und nachdem Harry sie nun offiziell darum gebeten hatte, stand es dem Orden offen sich einzumischen. Einen Moment fragte sie sich, wie es unter diesen Umständen hatte sein können, das die Mitglieder von allein ins Ministerium gegangen waren, aber wahrscheinlich kannte die Antwort darauf nur Dumbledore und damit war sie für immer verloren. Ein leises Klopfen an der Tür ließ sie aufblicken und Mad-Eye Moody betrat, auf seinen Stab gestützt, den Raum. Minerva erhob sich von Dumbledores Stuhl und ging auf ihren Besucher zu. “Guten Abend Alastor, was kann ich für Sie tun?”, fragte sie, ihre Stimme klang müder und niedergeschlagener als je zuvor in ihrem Leben. “Nun um ehrlich zu sein, wollte ich über den Einsatz beim Fußballspiel sprechen”, erklärte Moody und ließ sich auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch fallen. Früher war dies oft Minervas Platz gewesen, in den endlosen Unterredungen mit dem Schulleiter, wenn sie, wie so oft, nicht einer Meinung waren. Sie hätte Harry schon viel früher von der Prophezeiung erzählt, um helfen zu können, aber Albus hatte das stets verneint. “Nun sprechen Sie, Alastor, was wollen Sie mir dazu sagen?” “Woher haben wir diese Information überhaupt?”, wollte er wissen und stützte sich auf seinen Stock. Sein vernarbtes Gesicht kam dem ihren näher und er sah sie durchbohrend an. ‘Immer wachsam’, schoss es ihr durch den Kopf, doch dann besann sie sich und antwortete: “Aus den Händen eines Informanten, der nur Harry Potter persönlich versorgt”. “Und wie konnten diese Informationen dann zu uns durchdringen?”, hackte er nach, sein schlitzähnlicher Mund war starr, die nicht mehr vorhandenen Lippen fest aufeinander gepresst. “Remus hat die Informationen von Merik erhalten, der, wie Sie wissen, mit Harry Potter in der Burg in Irland lebt und somit Zugang zu solchen Dingen hat”. Moody nickte kurz, sah aber noch immer nicht zufrieden aus. “Ich verstehe, dass viele diesen Anschlag verhindern wollten, aber riskieren wir damit nicht zu sehr, dass wieder jemand stirbt, den wir in der finalen Schlacht brauchen würden?” “Alastor, ich leite den Orden nun und ich wünsche keine Einmischung, in die Art, wie ich ihn führe. Verstehen wir uns?”, fragte die Professorin und faltet auf ihrem neuen Schreibtisch die Hände. Sie musste anfangen sich durchzusetzen, musste in die Rolle hinein wachsen, die ihr nun, nach Dumbledores Tod, zu Teil wurde, gewollt oder nicht. Moody knurrte etwas unbegeistert, denn erhob er sich von seinem Stuhl und verließ ohne ein weiteres Wort den Raum. Hatte Dumbledore auch immer so gefühlt, wenn sie selbst seine Schritte kritisiert hatte? Wenn sie ihn dazu gedrängt hatte, die Dinge anders anzugehen? Das neue Oberhaupt des Phönixordens seufzte erneut. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Draco saß auf Harrys Bett und versuchte sich irgendwie zu entspannen. Der erst kurze Zeit zurückliegende Verlust seiner geliebten Mutter fühlte sich noch immer an, als habe ihm jemand ein Stück seiner Selbst aus der Brust gerissen. In Momenten, in denen er abgelenkt war, vom langsam einkehrenden Alltag in dieser provisorischen Schule, von der Planung dieses Krieges, der vor ihnen lag, dann konnte kurz verdrängen, dass sie nicht mehr da war und er sie nie mehr wieder sehen würde. Aber wenn er, so wie jetzt, allein in einem Zimmer saß und viel zu viel Zeit hatte darüber nachzudenken, dann kehrten die Dämonen wieder zu ihm zurück und machten ihm klar, dass er sie für immer verloren hatte. Seufzend strich Draco sich mit einer Hand durch sein platinblondes Haar und ließ sich gegen das Kissen sinken, als sich der Portraiteingang öffnete und ein gehetzt aussehender Harry den Raum betrat. Sein Haar war noch unordentlicher, als sonst, als habe sich wieder und wieder mit der Hand hinein gefasst, seine Augen starrten in eine Ferne, die Draco nicht erfassen konnte und er begann sogleich im Raum auf und ab zu laufen, nervös, fahrig und eindeutig überfordert. “Was ist passiert?”, fragte der Slytherin und setzte sich dabei im Bett auf. Harry zuckte zusammen, als bemerkte er erst jetzt, dass sich noch jemand im Raum befand. “Was? Was hast du gesagt?”, wollte er wissen, während deine Augen zum ersten Mal seit er reingekommen etwas konkretes zu fixieren. “Ich wollte wissen, was passiert ist. Also?”, wiederholte Draco und streckte seine Hand nach seinem Freund aus, der etwas zögerlich auf ihn zu kam und sich aufs Bett sinken ließ. Einen Moment später starrten die grünen Augen wieder ins Leere, auf etwas, dass niemand außer ihnen sehen konnte. “Dumbledore ist tot”, murmelte der Gryffindor und sank in sich zusammen. Heißes Eisen schien sich in Dracos Eingeweide zu senken, sie zu verbrennen, nahezu dahin zu schmelzen. Er war keine Trauer, die sich da in ihm ausbreitete, sondern etwas anderes, etwas, das er in diesem Krieg schon viel zu oft empfunden hatte - Entsetzen. “Harry, das… wie soll es denn jetzt weitergehen? Ohne Dumbledore und… wie ist das überhaupt passiert?” “Das weiß Parker selbst nicht genau… nur, dass er in Azkaban gestorben ist, aber ob das Feuer schuld war, oder Voldemort… keine Ahnung… Ist mir auch egal…”, seine Worte klangen plötzlich, als spräche er über das Wetter und gleichzeitig zuckte er mit den Schultern. In den grünen Augen stand etwas, das Draco nicht zuordnen konnte, nicht verstand woher es kam - Enttäuschung und eine Menge unterdrückter Wut. “Was ist noch passiert? Das war noch nicht alles oder? Sonst würdest du ganz anders reagieren! Los raus mit den Sprache!”, der blonde richtete sich vor seinem Freund auf, um den Worten Nachdruck zu verleihen. “Dumbledore hatte die ganze Zeit über ein Geheimnis. Eines, das mich betrifft und all das, was wir in den letzten Monaten getan haben”, begann Harry, seine Augen verloren erneut den Fokus und er starrte die Wand an, ohne weiter zu sprechen. “Komm schon, lass mich nicht dumm sterben”, drängte Draco ihn, spürte aber zugleich, wie ihm ein Schauer den Rücken hinab lief. “Es gibt eine zweite Prophezeiung…” Die Worte waren einem Hammer gleich und hinterließen ein taubes, ohnmächtiges Gefühl. “Was besagt sie?”, fragte der Slytherin, und war sich doch sicher, dass er es eigentlich nicht hören wollte. “Etwas, dass sehr nützlich gewesen wäre, wenn ich es vorher gewusst hätte. Das mir viele Tore geöffnet und viele Opfer verhindert hätte. Ich muss diese Aufgabe allein bewältigen, helfen dürfen mir nur jene, die ich explizit darum bitte. Aber niemand darf handeln, ohne dass ich es veranlasst habe. Ohne, dass ich mein ‘Ok’ dazu gebe. Wenn ich es gewusst hätte, ich hätte Dumbledore um Hilfe bitten können, als wir auf unsere Missionen geflogen sind. Aber ich… ich habe es nicht getan… weil… ich weiß nicht… weil ich das Gefühl hatte… ich müsste das allein tun”. Draco seufzte. Die Welt war ungerecht, wieder mal, zu ihrem größten Helden, der sein Gewissen opferte, um das Schlimmste abzuwenden. “Warum hat Dumbledore dir das nicht erzählt? Warum hat er zugelassen, dass du allein handelst?” “Ich weiß es nicht… Parker wusste es auch nicht”, antwortete Harry, die Augen noch immer auf die Wand gerichtet. Doch die Veränderung entging Draco nicht. War ‘Parker’ nicht vor einer Stunde noch ‘Merik’ gewesen? Welcher Bruch musste entstanden sein, zwischen den beiden, als einer der wenigen Menschen, denen Harry wirklich vertraut hatte, ihm die Wahrheit eröffnet hatte? Was war in Harry zersprungen, als er erkannt hatte, das er verraten worden war? Schon wieder. Wut und Adrenalin schossen Draco durch die Adern. Am Liebsten wäre sofort zu einem Lehrer gestürmt, um ihm unmissverständlich klar zu machen, was er von ihm hielt, aber sein Freund brauchte ihn. Also würde er seine Wut schlucken und für den Gryffindor da sein. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Damian Baker und seine Freundin Elena hatten Plätze in einer der vordersten Reihen des Stadions bekommen und genossen das Eröffnungsspiel der Premier League - die Blackburn Rovers gegen den FC Chelsea. Die Stimmung war ausgelassen, und sein Lieblingsverein, Chelsea, lag bereits zwei zu null vorne, obwohl die Rovers ihr Bestes gaben, um mithalten zu können. So hatte er sich das Eröffnungsspiel vorgestellt und hinterher hatte er sich bereits mit einigen Freunden in einem Pub verabredet, um den Sieg zu feiern und zu begießen. Für ihn und Elena würde es also ein perfekter Abend werden. Gerade war Celsea am Ball und es sah so aus, als würden sie gleich das Drei-zu-Null machen. Damian erhob ich von einem Sitz, um noch besser sehen zu können, neben ihm tat sein Freundin das Gleiche. Nur noch weniger Meter war das Tor entfernt und Rover hatte seinen Angreifern nicht wirklich viel entgegen zu setzen. Damian spürte, wie er unwillkürlich die Hände zu Fäusten ballte und gespannt jedem Pass folgte. Seine Sinne schienen sich zu schärfen und seine Muskeln spannten sich an. Es war laut im Stadion, alle fieberten mit und ließen Damians Blut nochstärker kochen. Adrenalin und pures Glück schienen durch seine Adern zu fließen, während er laut “Go Chelsea, Go!” rief. Dann erfolgte der Knall, so ohrenbetäubend, dass Elena neben ihm aufschrie und entsetzt auf den Stuhl zurück fiel. Im ganzen Stadion brachen Schreie aus und der Moment des Glück verwandelte sich mit einem Mal in pures Grauen. Der Spieler, der eben noch mit dem Ball kurz vor dem Tor gestanden hatte, lag tot am Boden und rührte sich nicht mehr. Es wurde plötzlich totenstill, als die Zuschauen den Vorfall bemerkten. Sogar der überschwängliche Moderator des Abends war verstummt. Die Spieler liefen um ihren toten Kollegen zusammen. Tränen flossen und nach Sanitätern wurde gerufen, aber niemand schien sich zu rühren. Panik machte sich in Damian breit und dann rief Elena neben ihm voller Grauen: “Oh Gott sie mal da oben!” Er richtete seinen Blick nach oben und das Blut gefror ihm in den Adern. Vor dem nachtschwarzen, bewölkten Himmel thronte grell leuchtend ein Totenschädel aus dessen Mund eine riesige Schlange kroch. Um ihn herum begannen noch mehr Leute das Mal zu bemerken und nun regte sich etwas im versteinerten Stadion. Die Zuschauer begannen entsetzt aufzukeuchen, einige schrien. Jeder versuchte von seinem Nachbarn zu erfahren, was es mit dem Zeichen auf sich hatte und wie es dort hingekommen war. Gleichzeitig schienen die Sanitäter aus ihrer Starre zu erwachen und rannten aufs Spielfeld. Damian selbst konnte seinen Augen jedoch nicht von dem Schädel nehmen, dessen Anblick in mit einer nie gekannten Angst erfüllte. Dann erschienen sie. Rechts und links des Mal tauchten Flugobjekte auf, die sich immer weiter dem Boden näherten. Sie sahen beinahe aus wie… Besen? Zugleich sah er aus dem Augenwinkel, wie einige schwarze gekleidete Gestallten auf dem Spielfeld erschienen. Sein Hirn war maßlos überfordert, mit dem, was zu sehen bekam und noch während er sich fragte was los war brach das Chaos aus. Plötzlich flogen Lichtblitze durch die Luft, lautes Krachen war zu hören, als Teile der Stadiondecke sich lösten und Richtung Spielfeld stürzten. Schreie wurden laut, es war kaum auszuhalten. Jeder der konnte versuchte zu den Ausgängen zu strömen, auch Elena, der das Entsetzen ins Gesicht geschrieben stand. Aber er, Damian, konnte seinen Blick nicht vom Spielfeld nehmen. Die Spieler und Sanitäter waren geflohen, die Leiche des Stürmers lag noch immer wenige Meter vom Tor weg und die Personen dort unten beschossen sich gegenseitig immer weiter mit grellen Lichtblitzen. Sie riefen einander Dinge zu. Arbeiteten in Gruppen und obwohl sein Hirn es noch immer nicht verstand, oder gerade deswegen, schien ihn das Geschehen zu faszinieren. Dann richtete eine der in Schwarze gekleideten Leute den Blick auf ihn. Es war eine junge Frau. Schwarzes Haar floss ihr den Rücken hinab und ihr hübsches Gesicht war Wut verzerrt, als sie eine Art Stock auf ihn richtete. Obwohl sie weit weg war, hörte er ihre Stimme laut und deutlich. “Abschaum!”, rief sie, dann schoss ein grüner Lichtblitz aus ihrem Stab und alles um Damian herum wurde schwarz wie ihr Haar. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Elena war auf der Flucht. Hinter ihr erhellten die schrecklichen Blitze den Nachthimmel und um sie herum herrschte Gedränge, Geschrei und Panik. Menschen suchten ihre Verwandten und Freunde. Überall wurde geschubst, getreten und gedrängelt. Ihre einen Sinne spielen verrückt. Die Angst trieb sie immer weiter. In den Ausgängen stauten sich die Menschen. Niemand kam weiter und alle schoben und drängen. Um die junge Frau herum wurde es immer heißer und sie wurde gegen den Rücken eines Mannes gedrückt, der mit den Ellenbogen immer wieder nach allen Seiten ausschlug, um sich Platz zu machen. Dabei traf er ein kleines Mädchen mitten im Gesicht. Die Kleine schrie laut auf und dann strömte Blut aus ihrer Nase. Sie hielt sie die Hand vors Gesicht und Tränen strömten ihr die Wangen hinab. Für einen Moment vergaß Elena die Angst, die an ihren Sinnen zerrte. Sie versuchte nach dem Kind zu greifen, doch es entfernte sich immer weiter von ihr, durch die Bewegung der Menge. Verzweifelt versuchte die Studentin einige Leute im Umkreis auf das Kind aufmerksam zu machen, aber niemand hörte ihr zu. Sie wurde nur immer weiter von ihrem Ziel weggetragen und dann verschwand das kleine Gesicht völlig in Menge. Tränen traten Elena in die Augen. Sie war verzweifelt, ohnmächtig und voller Angst. Solche Dinge gab es nur im Fernseher hatte sie gedacht, doch nun war sie mitten in diesem Alptraum gefangen. Sie begann zu schwitzen und versuchte gegen den Druck im sie herum zu kämpfen. Das Schreien der Menschen um sie herum war zu einem kontinuierlichen Hintergrundrauschen verblasst. Es wurde immer heißer und die Luft wurde weniger, während sie immer dichter zusammen gedrängt wurden. Damian hatte sie schon eine halbe Ewigkeit lang nicht mehr gesehen. Er war noch am Spielfeldrand gewesen, als die Panik sie zum Ausgang getrieben hatte. Ein großer Fehler, wie sie jetzt feststellen musste. Sie wäre besser bei Damian geblieben, hätte gewartet, bis das Chaos abgeebbt war, anstatt sich mitten hinein zu werfen. Doch nun war sie gefangen und wünschte sich nichts sehnlicher, als endlich frei zu kommen. Doch noch immer bewegte sich die Masse nur langsam nach vorn. Stunden schienen zu vergehen. Stunden, die an Elenas Nerven zehrte. Sie wollte nur noch weg und endlich wieder Luft bekommen. Ohne auf Menschen um sie herum zu achten, stemmte sie ihr Hände auf deren Schultern und drückte sich nach oben, um Luft zu bekommen. Die kühle Brise hielt nur wenige Sekunden an, denn wurde sie gewaltsam nach unten gezogen. Sie rutschte weg, ihr Fuß fand keinen Halt auf dem Boden und das nächste war sie hörte war ein widerliches Krachen. Dem folgte ein unerträglicher, heißer Schmerz. Als sie schreien wollte bemerkte sie, dass sie schon die ganze Zeit geschrien hatte und ihr nun jegliche Kraft fehlte. Die Menge schob sie weiter; niemand achtete darauf, das sie kaum noch gehen konnte. Es war unerträglich. Weitere heiße Tränen folgten. Die Verzweiflung erreichte ein Maß, bei dem die junge Frau glaubte, das Herz würde ihr zerspringen. Plötzlich spürte sie einen Druck auf ihren Schultern. Jemand benutzte sie, um sich nach oben zu drücken. Elena verlor das Gleichgewicht, schnell stemmte sie den Fuß auf den Boden, den sie eben noch hochgehalten hatte und brach unter dem Schmerz ein. In einem letzten Versuch sich oben zu halten griff sie nach dem Hemd eines Mannes, doch das Gewicht der Frau, die sich auf ihr abgestützt hatte stürzte auf sie herab. Das letzte, das sie sah waren die Beine, die sich unaufhaltsam auf sie zu bewegten, während sie am Boden lag und nicht mehr aufstehen konnte, weil sie Masse immer weiter drängte. Und das Letzte, an das sie dachte war Damian, der es hoffentlich geschafft hatte zu entkommen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Minerva war völlig erschöpft, als sie auf ihren Schreibtischstuhl im Hauptquartier sank. Sie fühlte sich, als habe sie seit Wochen keinen Schlaf gehabt, aber sie war zufrieden, mit dem war der Orden an diesem Abend geleistet hatte. Tausende Menschen wären gestorben, wenn sie nicht eingegriffen hätte. So hatten sie es auf knapp dreihundertsiebzig reduzieren können. Noch immer eine schreckliche Zahl, aber dennoch ein kleiner Erfolg mit einem bitteren Beigeschmack. Auf beiden Seiten hatte es Verluste gegeben, für Voldemort jedoch keine nennenswerten. Das Dark Council war intakt geblieben. Nur Thorfinn Rowle war verletzt worden. Der Orden jedoch hatte Amos Diggory verloren, ein herber Schlag, bedachte man, dass sein Sohn gerade mal zwei Jahre tot war; ebenfalls unter Voldemorts Hand gestorben. Sie vergrub das Gesicht in den Händen. Lange war es her, dass sie geweint und sich geschworen hatte, es nicht wieder zu tun. Aber an diesem Abend war sie der Erschöpfung so nahe und der Tod klopfte so oft an ihre Tür, dass sie es kaum noch ertragen konnte. Albus, der so viele Jahr ein so guter Freund und Verbündeter gewesen war. Ihr alle Kopf, dem sie bedingungslos vertraute, den Minerva für unverwüstlich gehalten hatte, war den Gräueltaten des Mannes zum Opfer gefallen, den er selbst vor fünfzig Jahren aus einem Kinderheim nach Hogwarts geholt hatte. Nun war Dumbledore selbst noch nicht unter der Erde und der nächste Freund lag bereits neben ihm. Ebenso aufgebahrt wie der einstige Schulleiter. Wie viele würden ihnen folgen? Wann würde sie selbst folgen? Konnte dieses Schicksal nicht abgewendet werden? Doch wenn sie sterben würde, dann kämpfend. Nicht so, wie die armen Menschen, die heute der Massenpanik zum Opfer gefallen waren, die Voldemorts Leute verursacht hatte. Es war eine Tragödie gewesen und gerne hätte Minerva geholfen die Verletzten zu versorgen, doch mit diesem Kampf hatten sie schon viel mehr getan, als je zuvor und dabei die Enttarnung riskiert. Sie konnte nur hoffen, dass der Prime Minister eine gute Erklärung fand, für das, was die Menschen im Stadion heute Abend zu sehen bekommen hatten. Leise klopfte es an die Tür, und auch wenn ihr der Kopf nicht danach stand, Besuch zu empfangen, so rief sie doch: “Herrein!”. Remus Lupin öffnete die Tür und trat ein. Er ging ein paar Schritte auf sie zu, dann blieb er stehen und sah sie aus müden Augen an. “Du solltest dich hinlegen, Minerva. Der Tag war lang”, seine Stimme klang brüchig. Seid Tonks im Ministerium gestorben war, war auch ein Teil des ehemaligen Lehrers gestorben. “Das habe ich fest vor, aber du bist sicher nicht hier, um mir zu sagen, ich soll mich ins Bett legen, oder?”, sie seufzte kurz und rief sich über die Augen. “Es stimmt, ich bin noch einer anderen Sache wegen hier. Ich möchte wissen, wie Harry die Neuigkeiten aufgefasst hat. Dazu müsste ich nach Irland reisen und brauche deine Erlaubnis”. Er sorgte sich um den Jungen… doch er hielt sich an die Regeln, das war etwas, dass Minerva schon immer an Remus geschätzt hatte, auch als er noch ein Schüler gewesen war. Sirius wäre schon längst bei seinem Patensohn, egal was sie dazu sagen würde. Er hätte sich wohl auch über Dumbledores Anordnungen hinweggesetzt. Und doch… es war ein herber Verlust, dass Sirius von seiner Cousine getötet worden war. Vor allem Harry litt darunter, das wusste sie. Der Junge hatte den letzten Rest Familie verloren. Sie nickte kurz. “Ja, geh ruhig, aber beeil dich und achte darauf, dass niemand beobachtet wo du hin fliegst”. Remus erwiderte ihr Nicken, dann ging er ohne ein weiteres Wort aus dem Raum und schloss die Tür hinter sich. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Harry hatte mehr als schlecht geschlafen. Die Gedanken an die Prophezeiung ließen ihn nicht zur Ruhe kommen und entsprechend müde und erschöpft schob er seinen Körper am Morgen in den Speisesaal. Auf ihrem Stammplatz saß bereits Hermione, die Nase im Daily Prophet vergraben und die Brauen besorgt zusammengezogen, während ihre Hände zitterten beim Festhalten der Zeitung. Als Harry und Draco sich neben ihr niederließen, reichte sie den Daily Prophet sogleich an den Gryffindor weiter. “Ließ das!”, sagte sie bloß, und nahm einen tiefen Zug von etwas, das aussah wie der schwärzeste Kaffee, der Harry jemals untergekommen war. Bereits leicht besorgt betrachtete der Goldjunge die Zeitung. Schon die Titelseite ließ nichts Gutes erahnen. Zu sehen war ein Bild eines Fußballstadions der Muggle. Vor dem Nachthimmel schwebe das Dark Mark und die Schlagzeile lautete: Football-Tragedy, 376 Muggle killed during Mass Panic! Harry überflog den Artikel darunter und glaube etwas übersehen zu haben. Obwohl das Dark Mak auf dem Bild deutlich zu sehen war, verlor der Artikel kein Wort über eine Beteiligung Voldemorts an dem Anschlag auf das Stadion. In der Hoffnung doch noch etwas zu finden schlug er eilig die Innenseiten auf. “Lass es gut sein, es steht nichts über ihn drin. Ich habe auch schon gesucht”, sagte Hermione, während Harry frustriert die Zeitung zuschlug und an Draco weiterreichte. “Wie kann das sein? Er steckt dahinter, das sieht doch ein Blinder!?” “Ganz einfach, Voldemort kontrolliert den Daily Prophet. Es wird nur das abgedruckt, das er auch will. Das Bild soll den Leuten dies verdeutlichen. Obwohl klar ist, wer dahinter steckt, wird es niemand aussprechen. Die ganze Sache wird eine schreckliche Tragödie sein, mehr nicht”. Der Gryffindor seufzte, während Draco die Zeitung an Hermione zurück reichte. “Harry? Hat Blaise dich davor nicht gewarnt?”, fragte der Slytherin mit ernstem Gesicht. Einen Moment dachte der Schwarzhaarige darüber nach, dann erinnerte er sich daran, das Parker am Abend zuvor etwas von einem Brief erwähnt hatte. “Er wollte es zumindest… Parker hat den Brief entgegen genommen und an den Orden weiter geleitet”. “Warum haben wir nicht geholfen?”, fragte Hermione, während sie ihre Tasse nervös in den Händen drehte. “Weil… weil ich es nicht verantworten kann, noch einen von euch zu opfern”, antwortete Harry und ließ den Kopf hängen. “Wie kommst du denn jetzt darauf? Wenn es hart auf hart kommt, werden wir alle kämpfen. Und jetzt sag mir nicht, wir wären hier sicher. Du weißt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis Voldemort uns hier findet und dann können wir nur hoffen, dass Dumbledore und der Phönixorden schnell genug hier sind, um uns beizustehen”. Eiskalt durchfuhr es Harry, als er Hermiones Worte hörte, denn er wusste, dass sie wahr waren. Sie würden kämpfen müssen, da führte kein Weg dran vorbei. Irgendwann würde Voldemort sie finden und töten. Zum anderen wusste er, dass Hermiones Hoffnung auf Dumbledore vergebens war. “Er ist tot, Hermione”, sagte Draco, in seinen silbernen Augen sah Harry etwas wie Trauer aufblitzen. “Wer?”, fragte die junge Frau verwundert. “Dumbledore… er ist gestorben… bei der Flucht aus Azkaban hat er sich… für uns geopfert”. “Was? Das… was sollen wir… Nein…”, ihre Worte klangen wie Fetzen ihrer Gedanken, in einem Moment in dem ihr brillanter Verstand sie allein ließ in Unverstehen. Ihr Augen suchten verzweifelt nach Harrys, um von ihm zu hören, dass Draco log. Doch der Gryffindor wusste, dass es keinen Sinn machen würde, zu lügen, um seine Freundin zu schonen. Dumbledore war tot und daran ließ sich nichts ändern. “Es stimmt… er ist gestorben”, von der Prophezeiung wollte Harry ihr nichts sagen. Es war so schon schwer genug damit umzugehen, da wollte er nicht auch noch ihre Blicke ertragen müssen. Nach einiger Zeit richtete Hermione ihre warmen, braunen Augen auf ihren besten Freund. “Das muss ein Ende haben Harry. Er muss gestoppt werden. Wenigstens so, dass er niemandem mehr weh tun kann, wenn er schon nicht stirbt. So wie er dich nicht verletzen konnte, vor fünfzehn Jahren”. Von diesem Moment an war er da. Ein Gedanke, der Harry die ganze folgende Nacht nicht mehr los lassen sollte und immer weiter an Bedeutung gewann. Ein Gedanke, an ein Ende mit Schrecken, aber immerhin ein Ende. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Es war Nachmittag und Draco hatte so etwas wie ‘Mittagspause’ nachdem er Neville geholfen hatte mit seiner Klasse zurecht zu kommen, was in der Tat nicht ganz einfach gewesen war. Doch mit der Zeit gewöhnte man sich an diese Art des Lebens. An diese selbst geschaffene Form der Normalität und des doch Immer-auf-der-Hut-Seins. Während die Schüler Tag um Tag so etwas wie einen normalen Tagesablauf vorgelogen bekamen spürte man doch, dass der Unterricht nur auf eines abzielte - die Kinder auf einen Kampf vor zu bereiten, der unabdingbar war. Auch Harry nutzte viel seiner Freizeit, um weiter zu üben, was er in Hogwarts begonnen hatte, auch wenn er den wenigsten sagte, was er da übte. Gerne hätte Draco ihn weiter dabei geholfen, doch der Gryffindor hatte dies abgelehnt, der er es für zu gefährlich hielt. Die Zauber, die er übte, konnte den Slytherin schwer verletzten, wenn nicht sogar töten, den dazu waren sie gemacht. Diesem Zweck sollten sie letztlich dienen, wenn Harry seinem Schicksal in Form von Tom Riddle gegenüber stand. Und so hatte Draco sich daran gewöhnt seine Pausen allein zu verbringen, während Harry seine dazu nutzte, sich weiter auf den Kampf vorzubereiten. Seufzend betrat er das Zimmer, welches er sich mit Harry teilte und ließ sich auf die Bettkante sinken, während sein Blick durch den Raum streifte und an einem gefalteten Stück Pergament hängen blieb, das auf dem Schreibtisch stand und von dem er sich sicher war, dass es am Morgen noch nicht dort gewesen war. Neugierig und ein wenig besorgt ging er darauf zu und faltete es auseinander. Draco, Wenn du das ließt warte ich bereits draußen hinter der Burg auf dich. Komm allein. Es gibt etwas, das wir unbedingt besprechen müssen. Es könnte den Kampf gegen Voldemort entscheiden, wenn ich recht habe. Aber ich möchte nicht, dass vor der Zeit irgendjemand außer dir davon erfährt. Auch keine lauschenden Portraits. Harry Etwas irritiert steckte Draco das Pergament in seine Umhangtasche. Was konnte es sein, dass der Gryffindor mit ihm besprechen musste? Was konnte so wichtig sein, dass niemand es hören durfte? Und warum gefiel ihm dieser Gedanke überhaupt nicht? Seufzend machte Draco Malfoy sich auf den Weg nach draußen, um anzuhören, was auch immer sein Freund ihm zu sagen hatte. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Der Wind spielte mit seinem Haar und riss an seinen Roben, während Harrys Blick über das Meer glitt. Es prallte unablässig gegen die Felsen auf denen er stand. Stark und unerschütterlich… unendlich wie die See… Und doch… alles hat ein Ende nicht wahr? Der Gedanke hatte sich festgesetzt in seinem Kopf, hatte sein Denken vereinnahmt, denn er war die Antwort auf all seine Probleme der letzten Monate. In ihm hatte immer das Wissen geschlafen, dass er Voldemort niemals würde töten können, egal wir viel er übte. Der Lord war einfach zu stark. Aber nun bot sich ihm eine einmalige Gelegenheit. Er konnte die Vergangenheit wiederholen und Voldemort endlich vernichten. Doch es tat weh… und es würde auch verletzen… aber diese Möglichkeit war die einzige, die sich ihm bot. Die einzige, die ihm ein Ende dieser Schrecken versprach. Ein für alle mal. Hinter sich im Gras hörte er Schritte. Draco… er hatte den Brief also gefunden. Der Blonde blieb neben ihm stehen und richtete seinen Blick ebenfalls auf die raue, wilde See. “Du wolltest reden?”, fragte er, seine Stimme klang ernst, aber völlig ruhig. Harry warf ihm einen kurzen Seitenblick zu. Sah, wie der Wind auch an seinen Roben riss und das platinblonde Haar durcheinander brachte. Wehmut breitete sich heißt in seinem Magen aus, doch er focht das Gefühl zurück und zwang sich, wieder auf Meer zu schauen. “Ja, ich will mit dir reden. Vielleicht hast du bemerkt, dass ich seid gestern Morgen recht nachdenklich war…”, begann der Gryffindor, machte aber eine Pause um seinem Freunde die Chance auf eine Reaktion zu geben. “Das ist mir nicht entgangen. Du hast in der vergangenen Nacht auch nicht gut geschlafen”. Harry nickte. “Richtig. Die ganze Zeit habe ich mir Gedanken um das gemacht, was Hermione gesagt hat”. “Dass wir uns nicht ewig werden verstecken können?” “Das auch… aber… auch andere Dinge. Ich bin zu einem Ergebnis gekommen und ich möchte, dass du mich jetzt gleich erst ausreden lässt, bevor du etwas dazu sagst, ja?” “Verspochen”. Harry nickte kurz stumm, dann räusperte er sich und begann zu sagen, was viele nicht würden hören wollen. “Ich kann Voldemort nicht vernichten” “Was?”, platzte Draco heraus und richtete, zum ersten Mal seit sie dort standen, seine silbernen Augen auf den Schwarzhaarigen. “Du wolltest mich ausreden lassen”, bemerkte der Goldjunge trocken und beobachtete wie Draco mürrisch nickte. “Gut. Denn es geht noch weiter. Ich habe nämlich dennoch einen Weg gefunden, wie wir Voldemort aufhalten können”. Nun machte er eine kurze Pause und blickte erneut zu seinem Freund, der ihn immer noch anstarrte. “Und wie genau stellst du dir das vor? Wenn du es nicht kannst, wer dann? Du musst die Prophezeiung erfüllen”. “Ich muss nur für Voldemorts Vernichtung sorgen und glaub mir, das werde ich tun. Aber der Zauber, der ihn tötet wird nicht aus meinen Zauberstab kommen. Aber vielleicht sollte ich vorne anfangen” “Ja, das solltest du. Ich kann deinem Plan nämlich nicht folgen”, Draco klang mehr als unzufrieden und Harry konnte es ihm nicht einmal verübeln, denn er wusste, es würde noch viel schlimmer kommen. “Folgendes: Hermione hat Recht, Voldemort sucht uns und er wird uns früher oder später auch finden. Er rechnet damit, dass wir hier ausharren, bis er uns vernichtet, denn er hält sich für den Stärkeren. Er ist der Jäger, wir sind die Gejagten. Aber er rechnet nicht damit, dass wir den Spieß umdrehen. Damit können wir ihn und sein Dark Council überraschen. Wir werden zuerst angreifen. Mit allen, die bereit sind. Wir können nur gewinnen, wenn wir in der Überzahl sind”. “Das heißt, du hast vor mit allen Freiwilligen nach Hogwarts zu gehen und das Dark Council herauszufordern?”. “Richtig. Damit werden sie nicht rechnen und wir haben die Chance auf den ersten Schlag. Bisher haben wir uns immer recht gut gegen sie geschlagen und da waren wir wesendlich weniger Leute”. “Da hast du Recht, aber es ist gefährlich. Viele könnten sterben, ohne dass wir etwas erreichen”. “Aber wenn wir nur hier sitzen und abwarten passiert uns das Gleiche, oder?”. Einen Moment schien Draco nach zu denken, dann sah er Harry an und nickte. “Ja… das stimmt leider. Wir würden so oder so einen Kampf verwickelt werden. Warum dann nicht den Überraschungsmoment auf unsere Seite haben. Und was hast du vor gegen Voldemort zu tun?”. “Es ist eigentlich ganz einfach. Die Antwort war die ganze Zeit vor meiner Nase. Voldemort kann nicht vernichtet werden, solange er in der Lage ist, selbst zu töten. Also muss ich ihm diese Möglichkeit nehmen”, erklärte Harry, und spürte, wie sein Inneres sich weiter zusammen zog “Und wie bitte willst du das tun? Ihm seinen Zauberstab weg nehmen? Ich wette er kann auch ohne zaubern”. “Darauf wette ich auch. Nein, es gibt einen anderen Weg. Einen, auf den er schon einmal hereingefallen ist. Dumbledore nannte es ‘Liebe’, als ich ihn das erste Mal danach fragte. Aber eigentlich ist es viel mehr als das”. “Ich kann dir immer noch nicht folgen, Harry. Was hast du vor?” “Ich werde mich Voldemort stellen, aber nicht gegen ihn kämpfen. Wenn ich sterbe, wird euch der gleiche Schutz zuteil, den meinte Mutter auch auf mich übertrug”. Das Nächste, das Harry spürte war ein stechender Schmerz in seiner rechten Wange und als er seine Augen wieder öffnete stand Draco noch immer mit erhobener Hand vor ihm, die silbernen Augen mit Wut und Schmerz gefüllt, dass sie überzulaufen schienen. “Das wirst du nicht tun! Niemals! Das lasse ich nicht zu! Es gibt einen anderen Weg! Du wirst nicht sterben!”, Dracos Stimme war schrill vor Verzweiflung. Sein Atmen ging schwer, als koste es ihn unendlich viel Kraft sich zu beherrschen. “Aber versteh doch! Ich werde so oder so sterben! Er ist zu stark! Ich kann ihn nicht besiegen. Aber wenn ich sterbe. Wenn ich mich opfere, für dich, für Hermione, für die Schüler, für ganz England, dann seid ihr sicher. Er wird euch nicht mehr anrühren können. Er kann euch nicht schaden. So wie er mir nicht schaden konnte. Und dann, Draco, dann hast du die Chance ihn zu töten. Ich habe meine Prophezeiung erfüllt und dafür gesorgt, dass er vernichtet wird und du führst den finalen Schlag gegen ihn. Das wird England den Frieden zurückgeben”, versuchte Harry zu erklären. Sein Herz zog sich mit jedem Wort weiter zusammen, als er zusehen musste, wie der Schmerz in Dracos Augen wuchs. “Es muss einen anderen Weg geben. Ich werde für dich sterben. Dann kannst du ihn töten!”, schlug der Slytherin vor, doch Harry konnte nur den Kopf schütteln. “Nein. Das würde die Prophezeiung nicht erlauben. Ich muss es tun. Ich muss dafür sorgen, dass er getötet werden kann, und das kann er nur, wenn er nicht mehr angreifen kann”. Draco lege eine Hand auf Harrys Schulter, sein Griff fühlte sich an wie Stahl und Eis zugleich. “Dann gehen wir weg, weit weg. An einen Ort, an dem Voldemort keine Macht hat”, sagte er, seine Stimme klang entschlossen, also wollte er keine Widerworte hören. “Das geht nicht. Er würde uns finden. Wir würden ein Leben auf der Flucht führen. Jeder Schatten eine Gefahr, niemals den richtigen Namen nennend, immer vorsichtig, immer angespannt. Nein Draco, das wäre kein Leben. Und eines Tages würde er uns finden. Was dann? Sterben?. Nein. Das können wir nicht tun. Das kann ich nicht tun. Chosen-One. Aus der Nummer komme ich nicht raus. Ich habe nur die Wahl zwischen sterben und England untergehen lassen oder sterben und dafür Sorge tragen, dass Voldemort vernichtet wird”. Ohne ein weiteres Wort drehte Draco sich auf dem Absatz um und ließ den Gryffindor im Wind allein zurück. Seufzend ließ Harry sich auf den Klippenrand sinken. Was hatte er denn erwartet? Freudengeschrei? Immerhin hatte er vor sich zu opfern. Und auch wenn es weh tat, er würde es tun müssen. Er wollte sicher sein, dass Draco in einer Welt leben konnte, in der Frieden herrschte. Wenn er schon sterben musste, dann sollte sein Tod einen Sinn haben. Und während er so da saß und sich in Gedanken bereits vom Leben verabschiede rollte eine einsame Träne seine Wange hinab. Die eine Träne, die er vergießen würde, um das, das Lily Potter mit ihrem Leben geschützt hatte… sein Leben. Kapitel22 Ende Kapitelvoraussicht: Kapitel23 The Dark Council Kapitel24 Incendo Ich hoffe ihr hattet Spaß :) Bis zum nächsten Mal! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)