Eien ni furu yuki ga aru nara… von Danisa (If there were an eternally falling snow…) ================================================================================ Kapitel 6: Yume no Shi ---------------------- Kapitel 6 „Yume no Shi“ „Wenn ich nun auch den letzten Blick aufs Leben und allen seinen Kummer tat, gibt es doch irdische Dinge, die ich nicht so bald vergessen werde…“ (Murasaki, Shikibu: Die Geschichte vom Prinzen Genji, 1. Band. S. 333, Z. 5-8) Warmes Licht. Schwirrende Gedanken… Gefühle… Und dann plötzlich… …Emotionen. Freude. Abschied. Bedauern. Schmerz... Tränen… Und dann- …nichts als Dunkelheit. Plötzlich überall um ihn herum nur wohltuende Kühle. Und seine Sinne entglitten ihm. Er fragmentierte... zu tausenden kleinen Scherben… Sie erfüllten einen Raum ohne Türen und Fenster, einen unendlich weiten Raum den er nicht beginnen konnte zu fassen, niemals beginnen konnte zu verstehen... Sein eigenes Sein entglitt ihm mehr und mehr und er wurde eins... Mit allem. Mit Licht und Dunkelheit. Er schwebte. Er glitt, versank immer weiter in den Wellen eines schier endlosen, bodenlosen schwarzen Ozeans. ~Genau… versinken…~ Kühl, wohltuend… ~Wie der See in dem ich mich ertränkte…~ Und plötzlich erwachte etwas fern seines Seins. Ein Ziehen. Plötzlich war ihm kalt… Etwas schüttelte ihn. So heftig… Was… …war es? Eine… …Erinnerung…? Er versuchte sich zu konzentrieren, weiterzudenken, den Gedanken festzuhalten, zu ergründen was es war… doch alles entglitt ihm wie hohles Wasser... Denken fiel so unglaublich schwer. Und die wohltuende Kühle wollte ihn untertauchen, ihn von alledem befreien. Und er wollte so gerne nachgeben… Für immer in dieser Schwärze versinken die seine Ewigkeit darstellen würde. Genau wie die Dunkelheit… Auch ohne dass er sah, wusste er… dass sie da war. Sie war überall. Eins mit allem -allein- und doch wiederum überall… Und er war eins mit ihr. Wenn er doch nur diesen Teil ablegen könnte… Diesen Teil… Er splitterte weiter. Er wusste, auf der anderen Seite würde er wieder neu erstehen… Er wurde kleiner als Staub und doch gleichzeitig größer als eine Galaxie. Größer als ein Universum. Doch etwas wehrte sich noch immer in ihm… Da war etwas was nicht wollte. Dass nicht wollte… …dass es starb. Und plötzlich formte sein Verstand einen plötzlichen, klaren Gedanken… ~...nein…~ Etwas arbeitete. Etwas stellte plötzlich, in einem Moment der Ewigkeit, fest, dass er dieses Etwas näher hielt als sein eigenes Leben... Doch… war er nicht eh schon tot…? Plötzlich wehrte sich alles in ihm. Alles- jedes bisschen was von ihm noch übrig war- was er war, klammerte sich an diesen Gedanken, an dieses Etwas, und ließ es nicht weiter in die Dunkelheit hinabsinken. Er versuchte es festzuhalten. Es war so nah an ihm, dass er es beinahe greifen konnte… Er würde es nicht gehen lassen… Er konnte fühlen wie er weiter splitterte. Er wurde eins mit der Dunkelheit. Er verschwand…. Doch er ließ nicht los. Er hatte plötzlich einen Griff um dieses Etwas, stärker als es je ein Körper vermocht hätte… Seine Gedanken hingen daran, sein ganzes Sein… Da war Schmerz. Irgendetwas schmerzte. So unendlicher Schmerz… Doch er ließ nicht los. Niemals los… *Du bist eine willensstarke Seele, Fujiwara no Sai..* sprach da plötzlich eine Stimme. Eine uralte Stimme. Sanft wie machtvoll zugleich. Der Zwang der Dunkelheit…schwand plötzlich. Gedanken wurden plötzlich wieder klarer, fester… kehrten zurück. Ebenso wie das eigene Gefühl… Und das erste Mal seid er denken konnte…öffnete er seine Augen... …nur um blendendes, gleißendhelles Licht zu sehen… *Wenn du noch einen Wunsch frei hättest… was würdest du tun… Fujiwara no Sai?* ~Sai…?~ fragte er sich selbst. ~Ist das… …mein Name…?~ Und dann plötzlich stieg ein Bild vor ihm auf. So plötzlich, das er es ganz deutlich vor sich sah… Eine große schimmernde, weiße Hand… Die Hand Gottes. Er wusste nicht woher diese Gewissheit kam, doch es war da. Er streckte seine Hand nach ihr aus. Er wollte sie erreichen. Mit jeder Fieber seines Seins, wusste er, wollte er sie erreichen… *Ist das wirklich das was du willst?* sprach die Stimme um ihn herum noch einmal. Das Bild war immer noch da. Doch plötzlich fragte er sich: ~War es das was er wollte…?~ Plötzlich verschwand das Bild vor seinen Augen. Stattdessen bilden schwarz, gelb und orange seines Seins auf einmal Kontoren, wurden immer dichter und dichter und bildeten plötzlich ein Bild… Ein Gesicht… …mit strahlenden, grünen Augen. Und plötzlich regte sich etwas in ihm. Eine Erinnerung… Ein Name… so weit entfernt, das er nicht beginnen konnte, ihn in seinem Inneren zu finden und jemals zu verstehen. Und dann plötzlich veränderte sich etwas an dem Bild… Die grünen Augen verschwammen… und zwischen dem Sturm erkannte er plötzlich den Ausdruck in ihnen… Trauer und… …Schmerz… Und etwas veränderte sich plötzlich in ihm… Etwas starb, schmerzte plötzlich… War qualvoller und sehnender und stärker als alles das sich gesehnt hatte nach der schimmernden, weißen Hand… Und noch einmal fragte es: *Ist es das was du willst?...* Er verstand nicht… Was…? Der Schmerz wurde größer, immer größer… er litt… es schmerzte so sehr… …bis er plötzlich begriff, was schmerzte… Sein Herz… …? … Und ohne dass er wusste, dass er tat, flüsterte er plötzlich seine Antwort… ~Ja...~ Es hallte wider, wie ein Glockenspiel…. Und es hallte in seiner Seele… Ja… Und plötzlich, mit der letzten verklingenden Silbe dieses Wortes, wurde alles um ihn herum auf einmal unerträglich heller, strahlender… Er musste seine Augen schließen. Alles wurde weiß… Und wieder ertönte in seinem Inneren diese uralte Stimme. *Ich habe mich dazu entschlossen, dir noch eine zweite Chance zu geben…* Die Worte erfüllten ihn… waren überall… Doch sein Sein fand sich auf einmal nicht mehr fähig dazu, sie noch länger zu verstehen. So sehr wurde er plötzlich von etwas erfüllt, etwas so allumfassendes, mächtiges, dass er keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte… Und etwas hielt ihn plötzlich inmitten der Dunkelheit. In einem Griff machtvoller und stärker als alles Vorstellbare... Mächtiger und stärker als diese Welt. Und er wurde wieder zusammengesetzt. Er starb, er verglühte und wurde auseinander gerissen zur selben Zeit… Alles in ihm starb und machte allumfassender Dunkelheit platz. Bis er plötzlich mit etwas konfrontiert wurde, das er schier seit einer Ewigkeit nicht mehr empfunden hatte… Nicht mehr seit dem distinktiven Brennen in seinen Lungen, als er vor über tausend Jahren seinen letzten, konkreten Atemzug nahm… Schmerz… *** Yume no Shi: Traum des Todes ---------- Kurz, oda? o.o Aba irgendwie hat mirs gefallen... *schrug* ^^ Ich hoffe ihr schreibt Kommis ^_^ Und ich bleib immer noch dabei. Ich denke, im nächsten Kappi wird er wieder auftauchen... Mal sehn. ^^y Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)