Tajemnica von JoeyB ================================================================================ Kapitel 15: Endkampf -------------------- Hi! Danke für eure Geduld mit mir... Aber jetzt habe ich es endlich geschafft: Tajemnica ist abgeschlossen! Das hier ist das vorletzte Kapitel und gleichzeitig das Finale. Danke für eure lieben Kommentare! Bitte verzeiht mir, dass ich in der FF in meinem Wunsch, alles so authentisch wie möglich zu schreiben, etliche Logikfehler eingebaut habe... Es freut mich, dass sie euch trotzdem gefällt ^^ (Vermutlich auch nur, weil ich immer so lange zum Hochladen brauche und ihr daher immer nur häppchenweise lest – an einem Stück ist die FF vermutlich ein grausamer Horrortrip *gg*) Ich würde jetzt eigentlich gerne noch einen Rückblick auf das letzte Kapitel schreiben, aber ich glaube, es ist besser, wenn ich euch das nochmal durchlest, um wirklich den Anschluss finden zu können. Das jetzige Kapitel knüpft nämlich in sämtlichen Punkten an das letzte an <.< Ich bin irgendwie ungeschickt, oder? Tut mir Leid. Viel Spaß beim Lesen!! Es dauerte mehrere Minuten, bis Spencer, Tala, Tyson und Leo die Zelle wieder verlassen konnten, weil die Angestellten der CBE offensichtlich ein kleines Schwätzchen auf dem Flur abgehalten hatten. Schließlich war ein Alarm ausgelöst worden, der dafür gesorgt hatte, dass die kleine Gruppe verschwunden war. Die ehemaligen Beyblader hatten sich kurz abgesprochen was sie tun sollten. Es war ihnen allen klar, weshalb der Alarm ausgelöst worden war: irgendwer von ihnen war erwischt worden. Nur wussten sie nicht ,wer. War es Bryan gewesen, der doch nur seinen Sohn suchen wollte? Oder war es die Gruppe um Michael und Robert, die die Daten aus den Computern der CBE löschen wollte, um zu verhindern, dass die Technik, den BitBeasts Gestalt zu geben, überlebte? Es konnte auch Kai passiert sein, der mit Ray und Cheng nach ihren BitBeasts suchte. Tatsache war: Irgendwer hatte es nicht geschafft. „Was, wenn sie jetzt Wachen aufgestellt haben?“, fragte Leo, während die vier in einem der Aufzüge nach unten fuhren. Sie hatten eigentlich vorgehabt, wie schon zuvor das Notfall-Treppenhaus zu benutzen, welches eng und kaum beleuchtet war, weil dort keine Leute waren. Aber jetzt lief ihnen die Zeit davon und bis zu dem Treppenhaus hätten sie es vielleicht nicht mehr geschafft, ohne CBE-Leuten zu begegnen. „Haben sie nicht“, sagte Tyson ernst. „Sicher?“, fragte Leo. „Nein“, sagte Tyson. „Aber ich versuche, es mir einzureden, um nicht schreiend wegzulaufen.“ Tala lächelte schief, sagte jedoch nichts dazu. Leos Befürchtung war begründet. Wenn die Leute herausgefunden hatten, wen sie da gefangen genommen hatten, dann würden sie auch wissen, dass Ian befreit werden sollte. Sie verließen den Aufzug und liefen durch die Gänge, bis sie im Hochsicherheitstrakt angelangt waren. „Die Türen stehen ja alle offen“, stellte Spencer überrascht fest und blickte sich um. „Hier ist aber niemand.“ „Sehen wir nach“, sagte Tala und deutete Spencer und Leo, dass sie die rechte Seite übernehmen sollten. Er ging mit Tyson an der linken Seite entlang. Je weiter sie in den Gang hineingingen und leere Zellen überprüften, desto stärker wurde der Geruch in dem Gang. „Riechst du das?“, fragte Tala nach einer Weile und blieb stehen. Er blickte Tyson an, der leicht nickte. „Kommt von dahinten.“ Tala ließ die offenen Türen links liegen und joggte stattdessen zum Ende des Traktes. Zu der letzten offenen Tür. Dort war der Geruch am extremsten. Ein Blick in den schmalen, abgedunkelten Raum verriet Tala den Grund dafür. Hier war jemand gefangen gehalten worden, eindeutig. Mehrere Wochen lang, wenn man die Luft in dem Raum bedachte. Da sie hier unter der Erde waren, gab es keine Fenster und Licht hatte man dem Gefangenen auch nicht gegönnt. Durch den Schein der Lampen hinter sich konnte Tala dennoch erkennen, dass Ian gelitten haben musste wie ein Tier. Auf dem Boden lagen offene Handschellen, die mit einer Kette an der Wand verbunden waren. Und zwischen Urin und Rost waren eindeutige Blutreste zu sehen. „Oh Gott“, flüsterte Tyson hinter ihm und Tala hörte, nachdem sich sein Freund ein paar Schritte von ihm entfernt hatte, wie dieser sich übergab. „Die haben ihn noch nicht einmal auf ein Klo gelassen“, stellte Leo angeekelt fest. Erst jetzt wurde Tala klar, dass die anderen zu ihm gestoßen waren und ebenso entsetzt in die Zelle blickten. Spencer ging plötzlich an ihm vorbei und in die Zelle hinein. „Ihh“, sagte Leo. „Komm' da wieder raus!“ „Was, wenn er tot ist?“, fragte Spencer und hockte sich hin. „Hier ist so viel Blut. Tala...“ Er blickte zu seinem ehemaligen Teamleader auf, der noch immer wie erstarrt dastand. „Er ist nicht hier“, erklang Tysons Stimme. Tala zwang sich, sich zu ihm umzudrehen. Sein bester Freund war kreidebleich und wirkte ein wenig beschämt. „Lasst uns hier verschwinden“, sagte Tyson und ihm stiegen Tränen in die Augen. „Sie werden uns auch noch kriegen, wenn wir hier bleiben.“ Auch die Gruppe, die die Forschungsergebnisse der CBE gelöscht hatte, hatte den Alarm gehört. Kenny, Robert, Michael, Sara, Johnny, Alana und Mariah wussten nicht, worüber sie sich mehr Sorgen machen sollten: Darüber, dass offenbar welche ihrer Freunde erwischt worden waren, oder darüber, dass sie Boris nicht wiedergefunden hatten. „Vielleicht hat Boris den Alarm ausgelöst“, erzählte Alana hoffnungsvoll, während die Gruppe den Korridor entlang hastete. „Und die Leute haben nur ihn erwischt. Das wäre kein so großer Verlust.“ „Aber vielleicht haben sie Bryan gefunden“, sagte Mariah und ihr stiegen Tränen in die Augen. „Dabei wollte er doch nur sein Kind retten!“ Plötzlich hörten sie Schritte und ehe sie sich versahen, tauchten aus den beiden angerenzenden Korridoren Wachleute auf. „Da lang!“, rief Robert und lief zurück in den Korridor, aus dem sie gekommen waren. Die Anderen folgten ihm, ebenso die Wachleute. Es dauerte nicht lange, bis diese das Feuer eröffneten. „Die schießen auf uns!“, jappste Mariah fassungslos. „Wir sollten uns ergeben“, fand Alana, lief aber dennoch weiter. Es war wie verhext: Keiner von ihnen wurde von den Männern hinter ihnen getroffen. Und jedes Mal, wenn sie an einer Abzweigung der Gänge ankamen, tauchten aus einem der beiden möglichen Wege neue Männer auf, die auf sie schossen und nicht trafen. Schon nach kurzer Zeit wurde ihnen klar, dass diese Leute sie systematisch in eine Richtung trieben. Robert drehte sich im Laufen um und blieb plötzlich stehen. „Griffolyon!“ Er feuerte seinen Beyblade ab und rief sofort sein BitBeast heraus. „Halt' sie auf! Wing Dagger!“ Der weiße Greif baute sich vor ihren Verfolgern auf und schlug wild mit den Flügeln. Der Widerstand, den er dadurch erzeugte, ließ die Männer ein wenig zurückfallen, doch Griffolyon war ein durchsichtiges BitBeast. Bis auf Falborg hatte es bisher kein BitBeast geschafft, auch reale Personen anzugreifen. „Wyborg!“ Johnny schoss das Beyblade ab, das ihm Tala anvertraut hatte. Er kam noch nicht wirklich gut mit Ians altem BitBeast zurecht, aber einen Versuch war es wert. „Dive Bomb!“ Das Beyblade kreiselte einigermaßen aggressiv um Roberts Beyblade herum, jedoch erschien das BitBeast nicht. „Verdammte Scheiße!“, fluchte Johnny. Michael zog Draciel aus seiner Tasche, setzte es aber nicht ein. Sie standen mittlerweile in einem Korridor und nur der große, weiße Greif stand zwischen ihnen und ihren Verfolgern. „Wyborg, ich stehe auf Ians Seite!“, beschwor Johnny das BitBeast. „Bitte komm' doch raus!“ Das Beyblade kreiselte immer noch fröhlich um Griffolyon herum, statt zu reagieren. „Dann komm' wenigstens zurück?“, bat Johnny. Mittlerweile waren die Wachleute stehen geblieben und beobachteten ebenfalls den rebellischen Kreisel. In ihren Gesichtern spiegelte sich jedoch keine Hilflosigkeit, sondern Schadenfreude. „Griffolyon, schub's ihn zurück“, befahl Robert und Wyborg wurde zurück in Johnnys Hand gestoßen. Der Greif war jedoch verschwunden. Nun kreiselte zwischen den beiden Fronten nur ein einzelnes Beyblade. „Es reicht“, sagte einer der Männer und trat vor. Er steckte seine Pistole weg. „Lass uns das draußen klären.“ Er zog ebenfalls einen Starter und ein Beyblade hervor. Doch er startete es nicht, sondern deutete auf die Tür am Ende des Ganges, in dem sie standen. „Wir werden nicht mehr schießen, wenn ihr kooperiert.“ „Was wollt ihr von uns?“, knurrte Johnny aggressiv. „Eure Bitbeasts natürlich“, antwortete der Mann. „Naja, auf sein Bitbeast können wir verzichten“, kicherte ein jüngerer Mann und grinste Johnny hämisch an. Auch er hielt einen Starter in der Hand. „Das war nicht sein BitBeast“, fuhr ihn der Andere an. „Jonathan McGregors BitBeast ist Salamalyon und befindet sich in unserem Besitz. Er hat gerade eben versucht mit Wyborg zu kämpfen, dem BitBeast von Ian Stragadi.“ „Der Zwerg?“, fragte der Andere verblüfft. „Der hat ein BitBeast?“ „Wie dumm bist du eigentlich?“, meckerte ihn sein Kollege an. „Weißt du überhaupt, wer diese Leute da sind? Das sind ehemalige Beyblade-Champions! Die haben allesamt BitBeasts und zwar verdammt starke!“ „Ich dachte, der da wäre ein Moderator“, meinte der Jüngere etwas verlegen und fixierte Michael. „Ist er doch, oder?“ „Japp“, meinte Michael gut gelaunt. „Lasst uns gehen, dann kriegst du ein Autogramm.“ Sara verpasste ihm einen unsanften Schlag auf den Hinterkopf. „Provozier' sie nicht auch noch“, zischte sie. „Können wir dieses Theater nicht sein lassen und einfach dahin gehen, wo Mr Wir-wollen-eure-Bitbeasts uns haben will?“, fragte Kenny entnervt und drehte sich einfach um, um in die besagte Richtung zu gehen. Mariah und Alana warfen sich kurz fragende Blicke zu und beschlossen dann, ihm zu folgen. Nach wenigen Minuten erreichten sie einen großen Hof hinter dem Gebäude der CBE-Zentrale. „Hi, Leute“, sagte Cheng und winkte ihnen fröhlich zu. Ray griff nach dem Arm seines besten Freundes und zog ihn verärgert herunter. Kai stand bloß schweigend und mit nicht zu deutendem Gesichtsausdruck daneben. „Nikolai!“, rief Mariah und beschleunigte ihre Schritte, um zu der kleinen, wider vereinten Familie zu eilen. „Wie geht es dir?“ „Was will diese Frau von meinem Sohn?“, richtete sich Marina bissig an Bryan, der bloß mit den Schultern zuckte zu zur Seite sah. Dort stand Sascha und verdrehte leicht die Augen. „Habt ihr die BitBeasts gefunden?“, fragte Robert an Kai gewandt. „Nein. Habt ihr die Daten gelöscht?“, stellte Kai eine Gegenfrage. „Alle. Sobald wir die Typen hier besiegt haben, ist die Technologie für immer futsch“, meinte Robert zufrieden. „Und offensichtlich hat auch die Aktion Rettet-das-nervige-Kind Erfolg gehabt.“ „Talas Gruppe fehlt noch“, fiel Bryan auf. „Vielleicht haben sie Ian gefunden!“ „Nein, haben sie nicht“, mischte sich der Mann, der zuvor schon seinen jüngeren Kollegen belehrt hatte, ein. Er schien eine wichtige Rolle innerhalb der CBE zu spielen, denn er stand einen knappen Meter vor seinen Mitstreitern. „Und falls ihr es wissen wollt: Sie werden auch nicht kommen, um euch zu retten. Die vier sind schon auf dem Weg hierher.“ „Und was habt ihr jetzt vor?“, fragte Kai und trat ebenfalls einen Schritt vor. Irgendjemand musste diese Gruppe führen und ihm fiel niemand ein, der das besser könnte als er selbst. Er stellte sich schützend vor seine Mitstreiter, die sich dankbar hinter ihm zusammen scharrten. „Wir werden gegen euch kämpfen“, erwiderte der Mann. „Und euch danach eure BitBeasts abnehmen.“ „Aber auch nur, wenn ihr gewinnt“, sagte Kai abfällig und zückte seinen Starter. „Und davon würde ich an eurer Stelle nicht ausgehen!“ Sein Gegenüber lachte. „Nicht so ungeduldig“, meinte er amüsiert. „Ihr seid doch noch nicht vollzählig.“ Er drehte sich um und fixierte die schäbige Hintertür, aus welcher sie gekommen waren. „Oder wollt ihr schon ohne eure Freunde anfangen?“ Er hob die Hand, was für einige der Gestalten hinter ihm offensichtlich das Signal war, ihre Beyblades in die Starter einrasten zu lassen. Kai brauchte kein Signal, um den Leuten hinter sich zu Verstehen zu geben, dass sie sich bewaffnen sollten. Bryan, Robert, Michael und Johnny machten sich zum Kämpfen bereit. Doch niemand startete sein Beyblade. Es verging nicht viel Zeit, bis die Tür aufgestoßen wurde und weitere Leute auf den Hof hinaustraten. „Ihr seid zu spät!“, rief Michael Tala, Tyson Spencer und Leo zu, in dem Versuch, ein bisschen positive Stimmung zu erzeugen. Die vier wurden in ihre Richtung gestoßen und noch während ihres Weges über den Hof präparierten Tyson und Tala ihre Starter, um sich in Kampfstellung zu ihnen zu gesellen. „Dann wollen wir mal sehen, was ihr drauf habt“, bestimmte der Rädelsführer ihrer Gegner und die sieben Personen, die ebenfalls Beyblades in den Händen hielten, traten hervor. „Was zum Teufel habt ihr vor?“, fragte Leo verwirrt, doch Spencer antwortete nicht, sondern zog ihn und Sara nach hinten. Während sich Ray, Kenny und Mariah freiwillig zurückzogen, musste er Marina, Nikolai, Sascha, Cheng und Alana aus der Schusslinie holen. Niemand gab ein Startzeichen, doch die fünfzehn Beyblades wurden etwa zeitgleich abgefeuert. „Los, Dranzer!“, rief Kai und augenblicklich erschien der riesige Phönix und attackierte ausgerechnet das Beyblade des Mannes, der für ihre Gegner gesprochen hatte. „Du hast dir genau den richtigen Gegner gesucht, Hiwatari!“, rief ihm der Mann zu. „Denn ich besitze das einzige BitBeast, gegen das du niemals eine Chance hattest. SEABORG!“ Der Umriss eines Wales erhob sich aus seinem Beyblade und flackerte kurz, bevor er eine feste Gestalt annahm. „Oh Gott“, sagte Spencer fassungslos, während Kai laut fluchte, als sein Beyblade mit einem einzigen Schlag weggefegt wurde und haarscharf an Alana vorbei in eine der Mauern, die den Hof umgab, flog, wo es steckblieb. Der schwebende Wal stieß Wasser aus seinem Blasloch hervor, welcher wie sanfter Regen das Feld berieselte. Wenige Augenblicke später krachte ein weiteres Beyblade gegen es, sodass es für den Bruchteil einer Sekunde ins Schwanken kam. Doch auch Bryans Beyblade wurde, noch bevor er sein altes BitBeast Lisica hervorrufen konnte, geschlagen. Der jetzige Herrscher Seaborgs lachte arrogant. „Bryan Kuznetsov, ein Versager, wie er im Buche steht... Eigentlich könnte ich allein gegen euch kämpfen!“, meinte er. „Wer von euch möchte es noch mit mir aufnehmen?“ „Wir sollten zusammen angrei...“ - „ICH KÄMPFE GEGEN DICH!“, rief eine junge Stimme und Nikolai stapfte an seine entsetzten Mutter vorbei. „NIEMAND NENNT MEINEN VATER EINEN VERSAGER!“ Er riss ein Beyblade mit Starter aus der Seitentasche seiner Hose. Offenbar hatte er es die ganze Zeit über bei sich getragen. „Nikolai!“, rief Bryan entsetzt, doch noch bevor er seinen Sohn erreicht hatte, hatte dieser das Beyblade abgefeuert. „FALBORG!“, rief Nikolai und der Falke, der einst unter Bryans Kommando gekämpft hatte, breitete majestätisch seine Schwingen aus. „Nikolai!“, hauchte Marina entsetzt und klammerte sich an Sascha fest. Bryan wurde blass, als sein altes, gestohlen geglaubtes BitBeast ohne weitere Befehle auf ihren Gegner losging und diesen mit einem Stroblitz von den Füßen riss. „Nikolai, hör auf!“, sagte Marina. Doch der Junge war unfähig etwas zu tun. Er starrte entsetzt das BitBeast seines Vaters an, dessen alte Wut entfesselt war. Es war das erste BitBeast gewesen, das jemals physische Attacken gestartet hatte, und nun bewies es ein weiteres Mal, dass es zu brutalen Übergriffen fähig war. Schon regte sich der auf dem Boden liegende Mann nicht mehr. Bryan legte die Hand auf Nikolais Schulter und hielt ihm Lisica hin. „Kämpf' hiermit, wenn du kämpfen willst“, sagte er. „Falborg ist 'ne Nummer zu groß für dich.“ Es war unerheblich, dass zu diesem Zeitpunkt noch zwölf andere Beyblades kreiselten – sämtliche Augen waren auf den blutenden Mann, Spencers allmählich verblassendes BitBeast und Falborg gerichtet. „Falborg, hör' auf damit“, sagte Bryan ernst. „Greif' Seaborg an.“ Es war kaum noch nötig, das Beyblade zu attackieren, da der befehlende Blader stöhnend auf dem Boden lag. Ein Beyblade ist stets bloß so stark wie sein Beyblader. Seaborg wurde in ihre Richtung geschleudert und blieb schließlich auf dem Boden liegen. Einen Moment lang herrschte Schweigen, bis sich ihr Gegner plötzlich aufzurichten versuchte. Er sank wieder in sich zusammen, bevor er schrie: „WORAUF WARTET IHR IDIOTEN NOCH? MACHT IHN FERTIG!“ „Galux!“ „Salamalyon!“ „Drigger!“ „Trygle!“ „Galeon!“ „Trypio!“ „Unicolyon!“ Nach und nach erschienen die gestohlenen BitBeasts und nahmen Gestalt an. Der wirkliche Kampf begann erst jetzt. Kai hatte das geschwächte Dranzer erneut losgeschickt und auch Nikolai feuerte Lisica ab. Doch obwohl sie nun zahlenmäßig überlegen waren, schienen sie chancenlos. Ihre BitBeasts schimmerten und konnten sich gegen die harten Attacken der Gegner kaum zu Wehr setzen. Doch das Besiegen der Beyblader schien für den Anfang nicht wichtig für ihre Gegner zu sein. Sie hatten beschlossen, den einzigen Feind, der ihnen gefährlich werden konnte, gemeinsam zu vernichten: Falborg. Gemeinsam schlugen sie auf das Beyblade ein, bis schließlich die erste Attacke Bryan selbst traf. Galux war auf ihn losgesprungen und zog ihm die krallenbesetzte Pfote einmal quer durch sein Gesicht, Bryan schrie auf und ging auf die Knie. „Dragoon, Galaxy Turbo Twister!“, rief Tyson und ein Wirbelsturm schob sich schützend vor Bryan. Doch auch dieser Sturm war keine große Herausforderung für Galux, welches nun Tysons Beyblade ansprang und mit einem Pfotenschlag vom Feld fegte. „Metal Ball Defence!“, rief Michael und brachte Max' altes Bitbeast dazu, seine eigentliche Stärke einzusetzen: Die Verteidigung. Ein starker Luftwall legte sich zwischen das Spielfeld und die Beyblader. Einen Moment lang schienen sie von den gefährlichen BitBeasts geschützt zu sein. „Ist alles in Ordnung, Bryan?“, fragte Mariah besorgt und zugleich beschämt. Es war schließlich ihr BitBeast gewesen, welches Bryan angegriffen hatte. Bryan wischte das Blut von seine Augenbraue und lächelte schwach. Er sah an Mariah vorbei und blickte stattdessen Ray an. „Jetzt weiß ich, wie es sich anfühlt.“ „Wir sollten hier verschwinden“, gab Ray zurück. „Ich habe keine Lust, noch einmal von einem amoklaufenden BitBeast fertig gemacht zu werden.“ „Wir können nicht abhauen!“, sagte Robert verständnislos. „Stell' dir mal vor, die lassen diese Biester auf die Welt los! Die Typen sind noch krasser drauf, als Boris es damals war!“ „Aber wir können sie nicht besiegen!“, zischte Johnny, dessen Beyblade noch immer nicht auf ihn hörte. „Willst du, dass wir alle draufgehen?“ „Du musst kämpfen, Spencer“, mischte sich Tala in das Gespräch ein und deutete auf das Beyblade das bloß wenige Meter von Spencer entfernt lag. Doch der Blondschopf machte keine Anstalten, es zu nehmen. Er drückte den entsetzten Leo an sich und wich Talas Blicken aus. „Spencer!“ „Ich kann die Barriere nicht mehr lange halten“, sagte Michael angestrengt und Schweißtropfen rannen seine Stirn hinunter. Sara eilte zu ihm und wischte mit ihrem Ärmel über sein Gesicht. „Halt' durch“, beschwor sie ihn. „Spencer, nimm' das verdammte Beyblade und kämpf'!“, sagte Tala heftig. „Das ist ein Befehl!“ „Du kannst mich mal!“, entgegnete Spencer kühl. „Ich blade nicht mehr.“ „Du warst einer der stärksten Blader der Welt“, sagte Kai. „Du warst der einzige, gegen den ich nie eine Chance hatte! Und mit etwas Glück ist Seaborg immer noch in der Lage, Gestalt anzunehmen!“ „Sei kein Feigling!“, fuhr ihn Bryan aggressiv an. „Wir alle kämpfen!“ „Tu's nicht“, sagte Leo leise. „Du kannst doch nicht... Das ist...“ Er wirkte völlig verstört. Tala bückte sich und hob Seaborg auf. Er setzte es in seinen Starter und ging auf Spencer zu. „Hier“, sagte er, warf Leo einen langen, kühlen Blick zu und wartete darauf, dass Spencer ihm das Beyblade abnahm. Spencer schüttelte leicht den Kopf. „Ich kann nicht“, sagte er. „Du bist nur zu feige“, zischte Bryan. „Mein achtjähriger Sohn hat mehr Mumm in den Knochen als du! Du verdammte schwule Sau!“ Mit einem Mal schob Spencer Leo beiseite und griff nach dem Starter. „Okay, ich kämpfe“, sagte er mit kalter Stimme und starrte Bryan hasserfüllt an. „Und wenn wir hier fertig sind, schlage ich dir deine Fresse ein.“ „Also hauen wir nicht ab?“, fragte Kenny etwas resignierend, genau in dem Moment, in dem Michael und damit auch die Schutzbarriere zusammenbrachen. Der Kampf begann auf's Neue und dieses Mal stürzten sich ihre Gegner allein auf Spencer, dessen BitBeast Gestalt annahm, noch bevor Spencer es hervorgerufen hatte. „Stroblitz!“, rief Bryan und ließ sein Bitbeast auf die Frau, die Galux befehligte, losgehen. „Tyson!“, rief Tala und deutete auf Drigger. „Lass' uns das BitBeast deines Freundes zurückholen. NOVAE ROG!“ „PHANTOM HURRICANE!“, rief Tyson etwa zeitgleich und die beiden Attacken der Freunde vereinten sich zu einem Eissturm, der Drigger in sich einschloss, bis es aufhörte zu kreiseln. „Salamalyon“, mischte sich die Frau, die Johnnys BitBeast verwendete, ein. „Fire Rod!“ Sie deutete auf Wolborg, welches sofort in einer Feuersbrunst gegen Talas geschleudert wurde. Durch die Wucht, mit der ihn sein Beyblade und die Wand aus Hitze trafen, fiel Tala zu Boden und blieb dort liegen. „Tala!“, rief Tyson entsetzt und stürzte zu ihm, wobei er es zuließ, dass Dragoon ebenfalls aus dem Kampfgeschehen entfernt wurde. Bryan griff weiterhin die Beyblader der Gegner an. Die ganze Vernunft, die er sich in den letzten Jahren antrainiert hatte, war von ihm abgefallen, sodass der Stroblitz neue Ausmaße annahm. „Wieso können die BitBeast eigentlich Gestalt annehmen?“, fragte Kenny, der im Hintergrund saß und dem Geschehen stirnrunzelnd zusah. „Die Leute müssen irgendetwas in die Beyblades eingebaut haben, aber... was?“ „Ist das nicht völlig egal?“, fragte Mariah mit einem besorgten Blick zu Spencer, der noch immer gegen Galeon, Trypio und Galux auf einmal kämpfte. „Wir müssen irgendetwas tun!“ „Und was?“, fragte Marina, die offensichtlich beschlossen hatte, zum ersten Mal konstruktiv zu werden. „Die Leute wollten uns unbedingt hier oben haben“, überlegte Kenny. „Vielleicht hängt es mit diesem Platz zusammen.“ Er blickte sich um. Der Hof war an drei Seiten von Mauern umgeben, während die letzte Seite mit der Rückwand des Gebäudes abschloss. „Hier muss es etwas geben, dass im Gebäude nicht funktioniert.“ Er stand auf und spähte umher. „Vielleicht ein Signal, das diese Wesen aktiviert“, mutmaßte Sascha. „Das könnte eine Antenne oder einfach nur ein Sender sein.“ „Antenne?“, wiederholte Cheng. „So eine wie die da?“ Er deutete auf einen kleinen silbrigen Stab, der vom Dach des Gebäudes emporragte. „Scratch Attack“, befahl die Meisterin von Galux, doch Seaborg konnte die Attacke von seinem Herren abwenden. Nicht umsonst war der Wal eines der ältesten und gefürchtetsten BitBeasts überhaupt. „Es reicht“, knurrte der Mann, der Trypio, das BitBeast des alten All Starz Eddy, befehligte. „Sting Shoot!“ - „Scratch Attack!“ - „Spiral Lightning!“ Abermals warf sich Seaborg schützend vor seinen Meister, sodass die Attacken von Galux und Galeon an Spencer vorbeigingen. Doch Trypios Angriff wurde nicht gestoppt, da er gar nicht auf Spencer gerichtet worden war. Leo fiel keuchend zu Boden und starrte fassungslos den Skorpion an, dessen Scheren ihn direkt getroffen hatten. „Leo!“, rief Spencer panisch und schied, genau wie Tyson zuvor, aus dem Kampf aus, indem er auf die Knie sank und fassungslos seinen Freund anstarrte. Johnny warf einen knappen Blick zur Seite, um festzustellen, dass Spencer offensichtlich nicht gewillt war, wieder aufzustehen. „Okay, Wyborg, du widerliches Scheißvieh!“, fluchte er. „Ich hasse dich, ich hasse den beschissenen Ian und ich hasse es, mit dir kämpfen zu müssen, aber es MUSS sein!“ Er ging auf das Beyblade zu, das außerhalb des Kampfes kreiselt und holte mit dem Fuß aus, um danach zu treten. Der Kreisel wich geschickt aus. „Bitte“, setzte Johnny entnervt hinzu. „Irgendwie traurig“, lachte eine höhnische Stimme. „Willst du dein altes BitBeast zurück?“ Die Frau, die bereits Tala außer Gefecht gesetzt hatte, deutete auf Johnny, bevor sie donnerte: „SALAMALYON! FIRE ROD!“ „WING DAGGER!“, brüllte eine Stimme und bevor das Feuer Johnny erreichte, schob sich ein riesiger Greif vor ihn und schützte ihn. Roberts BitBeast versuchte, gegen das Feuer anzukämpfen, doch die Attacke war zu stark, um noch abgewendet zu werden, sodass Griffolyon wieder in seinem Beyblade verschwand und Roberts Kreisel aufhörte, sich zu drehen. Besorgt kam Robert auf ihn zu. „Ist alles okay?“, fragte er. Johnny nickte leicht. „Klar“, sagte er leise und blickte zu Wyborg, das nun bewegungslos vor ihm auf dem Boden lag. „Wir müssen einen von ihnen dazu bringen, das Ding zu zerschießen“, sagte Marina und blickte sich um. Und ihre Augen fanden den Mann, den sie schon seit Jahren befehligte: „BRYAN!“ Doch ihr Exmann reagierte nicht, sondern griff verbissen weiter an. „Nikolai!“, rief Sascha stattdessen den Jungen, der versuchte, sich in den Kampf einzubringen, was sich als schwieriger erwies als erwartet. Sowohl seine Gegner, als auch die Mitstreiter waren Profis, wohingegen er selber nur ein unerfahrenes Kind war. Nikolai fing Lisica wieder auf und drehte sich zu ihm um. „Was ist denn los?“, fragte er. „Komm' her!“, sagte Sascha und stand auf. „Ich will kämpfen!“, verneinte Nikolai. „Du kannst den Kampf beenden!“, lockte ihn Mariah und erhob sich ebenfalls. „Komm' schon, bitte!“ Nikolai runzelte die Stirn, stapfte dann aber auf die Erwachsenen, die am Randsaßen, zu. „Was ist denn?“, fragte er. „Du bist verletzt“, stellte Marina entsetzt fest, als sie den Kratzer auf Nikolais Stirn bemerkte. „Nikolai, siehst du die Antenne da oben?“, fragte Mariah und deutete auf den silbrig glänzenden Gegenstand auf dem Dach. Nikolai nickte leicht. „Nimm' dein Beyblade und schieß' darauf“, sagte sie. „Du musst genau zielen“, sagte Sascha. Nikolai ließ Lisica in seinen Starter einrasten und zielte. „Das ist doch fast unmöglich“, sagte er und warf Marina einen hilflosen Blick zu. Sie lächelte ihn aufmunternd an. „Du schaffst das, Nikki“, sagte sie mit schwacher Stimme. „Wir glauben an dich.“ Er presste die Lippen aufeinander und peilte erneut die Antenne an. Dann schoss er sein Beyblade ab. „Unicolyon!“, rief eine Stimme. Johnny und Robert sahen entsetzt, wie das Einhorn ihres alten Teamkollegen auf sie zulief. Zwischen ihnen war nichts – Wyborg reagierte nicht und Griffolyon war weitgehend zerstört. Johnny schloss die Augen, die Schmerzen, die das spitze Horn im zufügen würde, erwartend. Doch nichts geschah. Langsam blinzelte er und sah, wie er inmitten eines flackernden Lichts stand. Er trat einen Schritt zurück und stellte fest, dass Unicolyon ihn direkt angepeilt hatte – doch es war durch ihn hindurch gelaufen! Es war durchsichtig! Es hatte keine feste Gestalt mehr! „Wir haben es geschafft!“, jubelte Mariah. „DU hast es geschafft, Nikki!“, lachte Marina und drückte ihren Sohn an sich. „Den Rest erledigt ihr doch wohl hoffentlich etwas schneller“, grummelte Ray. „Ohne ihre Monster sind die Typen doch leicht gefundenes Fressen.“ In diesem Moment flog ein Beyblade auf ihn zu. Reflexartig hob er die Hand und fing es auf. Kai grinste ihn an. „Dann zeig' doch mal, was du so drauf hast!“ Dranzer hatte offensichtlich das Eis um Drigger herum geschmolzen, sodass das alte BitBeast wieder zu seinem Meister geschubst werden konnte. Ray lächelte schief, bevor er den Starter, der neben Spencer auf dem Boden lag, aufhob und sich in den Kampf einmischte. Der weitere Kampf wäre kein Problem gewesen. Es hätte vielleicht ein paar Minuten gedauert, bis die ehemaligen Beyblader ihre Gegner besiegt hätten. Doch dazu sollte es nicht kommen. „Sie gewinnen!“, rief der Mann, den Falborg zu Beginn angegriffen hatte. Er hatte sich mittlerweile wieder aufgerichtet und sprach in ein Walkie-Talkie. Dann wandte er sich seinen Mitstreitern zu. „FLIEHT!“ Mit einem Mal war der Kampf beendet. Die Beyblades kreiselten langsam auf und die schwarzen Gestalten verschwanden durch eine Eisentür in der Mauer. Verdutzt blickten die Beyblader ihnen hinterher. „Die hauen ab?“, fragte Michael verwirrt. „Die können doch nicht einfach so abhauen?!“ „Was ist denn jetzt los?“, wunderte sich Tyson und blickte von dem noch immer bewusstlosen Tala auf. „Haben wir gewonnen?“ „Ja, haben wir“, sagte Kai langsam und fassungslos. „Wir haben gewonnen...“ „WIR HABEN GEWONNEN!“, brüllte Cheng enthusiastisch und fiel Ray um den Hals. „Und du warst großartig, Ray! Hättest du dein Beyblade-Dinges früher gehabt, hätten wir viel eher gewonnen!!“ „Irgendwas stimmt hier nicht“, sagt Robert und bückte sich, um Unicolyon aufzuheben. „Sie haben die ganzen BitBeasts hier gelassen.“ „Ihr Plan ist gescheitert“, sagte Alana. „Jetzt brauchen sie die BitBeasts nicht mehr.“ „An der Sache ist etwas faul.“ Robert ging über den Hof und sammelte weitere Beyblades ein, die er in seinem Rucksack verstaute. „Ich weiß nur noch nicht, was.“ In diesem Moment explodierte im Inneren des Gebäudes etwas. „Die sprengen das Gebäude!“, meinte Mariah fassungslos. „Wir müssen hier weg!“, rief Kai. „Rennt!“ Er packte Alana am Handgelenk und zog sie zu der Eisentür in der Mauer. Sascha hob Nikolai auf den Arm, bevor er mit Marina, Mariah und Kenny floh. Spencer hatte kaum Probleme damit, Leo zu tragen,wohingegen es Tyson schwer fiel, Tala zu transportieren. „Ich helfe dir“, sagte Michael plötzlich und ging Tyson zur Hand, sodass sie schneller durch die Mauer fliehen konnten. Weitere kleine Explosionen folgen und als sie schließlich die Straße erreicht hatten, flog das gesamte Gebäude hinter ihnen in die Luft. Das war das große Finale. Hm... Ich kann keine Kämpfe beschreiben, tut mir Leid. Und eine wichtige Sache: Ich habe Spencer nicht so stark gemacht, weil ich ihn so gerne mag (^^“), sondern vielmehr, weil sein BitBeast in der Serie als nahezu unbesiegbar dargestellt wird (ich beziehe mich bei meinem Geschichten in der Regel nur auf die ersten beiden Staffeln). ich habe mich generell bemüht, jedes BitBeast ungefähr so stark darzustellen, wie es in der Serie ist. Die Majestics-BitBeasts und eben Seaborg sind ja in der ersten Staffel die mächtigsten BitBeasts. Und dass Falborg sich wehren kann, liegt eben daran, dass es als einziges Bitbeast auch ohne feste Gestalt nie Probleme damit hatte, physische Kräfte einzusetzen (falls das im Kapitel nicht richtig herauskam). So... Jetzt folgen nur noch ein Kapitel und der Epilog. Ich werde mich beeilen, die online zu stellen. Vermutlich kommt das nächste Kapitel irgendwann nächste Woche. Ich hoffe, die FF gefällt euch immer noch?! *knuff* Joey Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)