Tajemnica von JoeyB ================================================================================ Kapitel 2: Alte Freunde ----------------------- Hallo!! *strahl* Danke für die Kommis ^-^ Freut mich, dass ihr zumindest teilweise keinerlei Probleme mit Max' Tod habt. Ich persönlich finde es jedenfalls sauschlimm, dass ich ausgerechnet Max habe sterben lassen. Was habe ich mir eigentlich dabei gedacht? *verärgert* Naja, egal jetzt^^ Viel Spaß beim Lesen! „Woher zum Teufel haben Sie diese Nummer?“, fauchte Leo gereizt in den Telefonhörer. „Verdammt nochmal, er ist nicht zu sprechen!“ Er war drauf und dran, einfach aufzulegen. Während der Mann am anderen Ende auf ihn einredete und ihm erklärte, dass er seine Quellen nicht preisgeben werde und Spencer trotzdem dringend sprechen musste, ging Leo auf die Terrasse, wo die Person, um die es ging, saß und genüsslich ihren Morgenkaffee trank. „Nein“, wiederholte Leo. „Das ist mir vollkommen egal. Ich stelle keine Fans zu ihm durch.“ Er verdrehte deutlich sichtbar die Augen. Dann stutzte er. „Kein Fan? Das ist ja wohl die Höhe!!“ Mittlerweile sah Spencer interessiert auf. „Nein, wir kennen keinen Ian“, seufzte Leo versöhnlich. „Könnten Sie jetzt bitte jemand anderen belästigen?“ Er sah Spencer genervt an. „Nein, wirklich nicht. Ist das ein Regisseur?“ Er fragte an Spencer gewandt: „Kennst du einen Regisseur namens Ian?“ Verständnislos zuckte er mit den Schultern. Spencer schüttelte den Kopf, schien aber ernsthaft nachdenken zu müssen. „Nein, kennen wir nicht. Ist uns egal“, tönte Leo. „Wer ist eigentlich dran?“, unterbrach Spencer ihn plötzlich. „Wer ist eigentlich dran?“, gab Leo die Frage weiter. „Aha... Kai Hiwatari...“ Er wandte sich wieder an Spencer: „Kennen wir einen Kai Hiwatari?“ Kai Hiwatari... Im Zusammenhang mit Ian... Sofort sprang Spencer auf. „Gib' schon her!“, befahl er und riss Leo den Telefonhörer aus den Händen. Etwas verdutzt setzte sich der brünette, junge Mann auf Spencers Gartenstuhl und nippte dreist an dessen Kaffee. „Kai?“, fragte Spencer verdutzt in den Hörer. Dann hielt er eben diesen Gegenstand von seinem Ohr weg und sah Leo amüsiert an. Kais wütendes Gezeter war durch den Hörer laut zu hören. „Leg doch auf“, fand Leo. „Wie unhöflich...“ „Halt's Maul“, raunte Spencer in den Hörer. „Oder ich lege auf.“ Er hörte sich Kais Antwort an und grinste Leo dann vielsagend an. „Ja, dann musst du wieder mit meinem Sekretär reden, um an mich ranzukommen.“ Leo sprang auf und nahm Spencer den Hörer wieder ab. „Sekretär?“, zeterte er wütend, „Ich bin doch kein Sekretär!!“ Spencer riss den Hörer wieder an sich. „Nein, er ist wirklich nicht mein Sekretär“, belehrte er Kai. „Vielleicht solltest du dich entschuldi- Was?“ Kai schien ihn mitten im Satz unterbrochen zu haben. Er runzelte die Stirn. „Nein, keine Ahnung. Wie kommst du auf Ian?“ Er hörte Kai ein paar Sekunden lang zu. „Nein, ich weiß nicht, was er macht und wo er ist. Ich habe zu ihm gar keinen Kontakt. Schon seit Jahren nicht mehr.“ Wieder eine Pause. „Nein, zu Tala und Bryan auch nicht. Was willst du eigentlich von mir?“ Er wollte sich nachdenklich auf seinen Platz setzen, den Leo leider belegt hatte. Verärgert sah Spencer ihn an, setzte sich dann jedoch auf den Boden. „Was willst du von Ian?“, fragte Spencer. Nach einer Weile fragte er verdutzt: „Max? Der kleine, blonde Junge mit den vielen Sommersprossen?“ „Ja, davon habe ich gehört“, seufzte Michael. „Aber woher hast du meine Privatnummer?“ Er saß im Wohnzimmer und stellte jetzt den Fernseher leise. Seine Tochter Jolie saß auf dem Boden und malte ein Bild nach dem anderen. „Achso, klar... Mit Geld kann man jeden Manager bestechen.“ Verärgert runzelte er die Stirn. „Daddy!“, strahlte Jolie und hielt ein Bild hoch, das ein Haus und zwei spielende Kinder davor zeigte. „Lisa“, erklärte sie, „und ich!“ Michael lächelte ihr zu und hob lobend den Daumen. „Nein, Kai, ich weiß nichts von Max. Hab' ewig nicht mehr mit ihm geredet.“ Er lachte hohl. „Ich hatte keine Zeit für die Beerdigung, Kai! Ich bin ein vielbeschäftigter Mann!“ Etwas verwundert sah er den Telefonhörer an. „Kein Grund, gleich beleidigend zu werden... Klar, du bist auch vielbeschäftigt“, murmelte er, ein wenig pikiert über Kais Ausraster. „Was?“, fragte er erstaunt, als Kai weitersprach. „Du hast wirklich mit Spencer geredet? Wow!! Der ist ja richtig groß rausgekommen! Ich habe gehört, demnächst soll wieder ein Film von ihm ins Ki- Oh, klar, Kai.“ Er hörte weiter zu, wobei er den Kopf schief legte und Jolie beim Malen beobachtete. Er lächelte selig. Dann stutzte er plötzlich. „Niemand, sagst du?“, fragte er leise. „Wirklich niemand? Auch nicht Tyson oder Ray?“ Fassungslos starrte er die Wand an. Damit hätte er nicht gerechnet. Dass die alten Bladebreakers zur Beerdigung gehen würde, damit hatte er gerechnet. Aber Kai schien der einzige zu sein, der den Weg auf sich genommen hatte. „Und du hast Spencer angerufen, um zu erfahren, was Ian mit Max zu tun hat“, schlussfolgerte Michael. „Dir hätte klar sein müssen, dass die keinen Kontakt mehr zueinander haben, immerhin ist Spencer Hollywood-Star, während Ian... ein kleines Licht ist.“ Er schüttelte leicht den Kopf. „Ich habe auch keinen Kontakt mehr zu meinen alten Freunden, Kai. Als ich bekannter geworden bin, wollten sie plötzlich nichts mehr von mir wissen. Neid, nehme ich an.“ Er lobte auch das Bild, das Jolie jetzt hochhielt, indem er den Daumen hochstreckte. „Nein, ich habe keine Ahnung, ob Ian so ein Mensch ist“, seufzte er. „Kai, ich kenne diesen Giftzwerg doch nur vom Sehen! Und selbst das ist Jahre her. Woher soll ich wissen, was der für Probleme hat?“ Er lehnte sich zurück. „Nein, Kai, ich habe zu niemandem von früher mehr Kontakt. Wirklich nicht.“ „Ich weiß nur, wo Tala ist“, gab Tyson freundlich an. „Die anderen... Nein, keine Ahnung.“ Hastig lief er in die Küche, wo sein Taschenkalender lag. „Klar, kann ich dir seine Nummer geben. Ich muss sie nur raussuchen. Ich glaube, er hat noch Kontakt zu Bryan.“ Er durchblätterte seinen Kalender. „Aber was genau ist denn eigentlich los?“ Augenblicklich schwand das Lächeln aus seinem Gesicht. „Oh, ja, das habe ich mitbekommen“, sagte er traurig. „Schlimme Sache. Ich hätte nie gedacht, dass ausgerechnet Max...“ Er stockte. „Immerhin war er immer der fröhlichste von uns. Und er hat immer so blöde Scherze gemacht.“ Mit einem Mal kamen ihm wieder tausend Erinnerungen in den Sinn. „Und weiß du noch, sein Senf-Tick? Er hat dieses ekelhafte Zeug überall hingeschüttet!“ Tyson lachte leise. „Er war ein wirklich guter Mensch, Kai.“ Nachdem die Telefonate mit Spencer und Michael ihn nicht weitergebracht hatten, hatte Kai sich an eine Reportage über ein neues Musical erinnert, in dem angeblich Tyson die Hauptrolle spielen sollte. Er hatte seine Agenten in Stockholm recherchieren lassen und war auf diese Art und Weise tatsächlich an Tysons Telefonnummer gelangt. „Warum warst du nicht auf seiner Beerdigung?“, fragte Kai nach einer Weile, als Tyson endlich aufgehört hatte, in Erinnerungen zu schwelgen. „Ich dachte, du würdest kommen.“ Er war zwar hunderte von Kilometern entfernt, doch Kai konnte Tysons Gesicht förmlich vor sich sehen. Wie er betreten und schuldbewusst dreinschaute. „Naja, ich habe viel zu tun“, antwortete er. „Und einfach so nach L.A. zu fliegen, geht halt nicht. Wir haben die Proben, meine Verlobte ist jetzt schwanger und billig ist es auch nicht.“ „Tyson, es war niemand da“, erzählte Kai. „Was?“, fragte Tyson verständnislos. „Zumindest keiner von uns“, verbesserte sich Kai. „Ich bin auch zu spät gekommen. Und rate mal, wen ich getroffen habe.“ „Keine Ahnung“, sagte Tyson. „Was meinst du, warum ich dich nach den Demolition Boys gefragt habe?“, seufzte Kai. „Ian war da. Und er wusste irgendwas über Max' Tod, aber er wollte es mir nicht sagen. Weißt du, ob Tala noch mit ihm im Kontakt steht?“ Doch Tyson wusste es nicht. Genauso wenig, wie er wusste, was Max in den letzten Jahren getrieben hatte. Tala saß an seinem Klavier und spielte in Gedanken versunken eines der Lieder, die er für das Musical Almaric geschrieben hatte. Am liebsten hätte er bei der Uraufführung selbst im Orchester gesessen und gespielt. Da trug man keine ganz so große Verantwortung wie als Dirigent und konnte wenigstens ein bisschen von dem Stück genießen, wenn auch nur akustisch. Als das Telefon klingelte, überlegte er, überhaupt nicht dran zu gehen. Wer sollte ihn schon anrufen? Vermutlich Tysons Verlobte Alissa, die hier in Stockholm zu Talas besten Freunden gehörte. Sie hatte die Angewohnheit, jedes Mal, wenn Tyson keine Zeit zum Quatschen hatte, bei Tala anzurufen und ihm irgendwelche Geschichten zu erzählen, die ihr auf der Arbeit passiert waren. Dabei erwähnte sie auffällig häufig eine andere Krankenschwester, Svenja, die hübsch, nett, humorvoll und in Alissas Erzählungen und ihrer Wohnung äußerst präsent war. Alissa und Tyson ließen es immer wie Zufälle aussehen, dass Svenja und Tala gerade zur selben Zeit bei ihnen waren, aber Tala hatte längst kapiert, dass die beiden beschlossen hatten, ihn zu verkuppeln. Und sie waren verdammt hartnäckig. Das Klingeln wollte einfach nicht aufhören. Schließlich seufzte Tala und stand auf, um zum Telefon zu gehen. „Tala Ivanov“, meldete er sich. „Hier ist Kai“, erklang die Stimme am anderen Ende. „Kai?“, wiederholte Tala verdutzt und ging in Gedanken sämtliche (also zwei) Kais durch, die er kannte. Er zögerte kurz. „Kai Hiwatari?“, fragte er dann misstrauisch. Aber was sollte der schon von ihm wollen? Er hatte ewig nicht mehr mit Kai geredet, genau wie mit Spencer. Wenn man reich oder berühmt (oder beides) wurde, interessierte man sich halt nicht mehr für alte Freunde. Traurig, aber wahr. „Ja, ich bin's“, sagte Kai. „Ich habe deine Nummer von Tyson.“ „Ah“, machte Tala wissend und nahm sich vor, Tyson am nächsten Morgen nicht zur Arbeit abzuholen. Was fiel dem eigentlich ein? „Ich will auch nicht um den heißen Brei reden“, sagte Kai etwas ungeduldig. „Ich wollte nur fragen, ob du vielleicht eine Ahnung hast, wie es Ian geht.“ Kai saß nachdenklich in seinem Büro. Er hatte jetzt jeden kontaktiert, an den er rangekommen war. Zuerst die beiden Berühmtheiten, Spencer und Michael. Ihre Privatnummern hatte er durch Geld bekommen. Das war einfach gewesen. Danach Tyson, der ihm auch Talas Nummer gegeben hatte. Tala hatte noch Kontakt zu Bryan, der über seinen alten Teamkollegen leider genauso wenig gewusst hatte wie Tala und Spencer. Schließlich hatte Kai noch Johnny kontaktiert, der als Anwalt in Schottland arbeitete hin und wieder wegen irgendwelcher Mordfälle in der Zeitung stand. Außerdem wusste Kai, wo Mariah war. Er hatte sie in einer Reportage über eine Hilfsorganisation in Afrika gesehen, wusste also, für wen sie arbeitete. Mit ein paar Anrufen und ein bisschen Kleingeld konnte er sie ebenfalls erreichen, obwohl sie momentan keinen festen Wohnsitz zu haben schien. Aber er wusste nicht, wofür er das tun sollte. Tyson und Michael waren die einzigen wirklichen Freunde von Max, die Kai noch hatte ausfindig machen können. Von Kenny und Ray fehlte ihm jede Spur. Die alten Demolition Boys hatte er alle gefunden, wenn zwei von ihnen auch mehr durch Zufall und Glück – wer hätte denn ahnen können, dass Tala und Tyson befreundet waren? -, aber sie waren allesamt ahnungslos. Und den Anruf an Johnny hätte er sich sparen können. Wenn schon Max' und Ians Freunde nichts über die beiden wussten... Kai seufzte schwer. Er wusste selbst nicht, weshalb ihn das alles so beschäftigte. Vielleicht hatte Ian ja nur versucht, ihm ein schlechtes Gewissen einzureden (was ihm zweifelsohne gelungen war) und Max war tatsächlich zum Drogenjunkie verkommen und hatte einmal zu viel geschnüffelt oder gespritzt. Woran genau er gestorben war, wusste Kai nicht einmal. Aber würde Ian wirklich behaupten, dass Max umgebracht worden war? Nur um Kai dieses schreckliche Gefühl zu bereiten? Das glaubte Kai nicht. Das Klingeln des Telefons riss ihn aus seinen Gedanken. „Alana?“, fragte er, da er die Nummer seiner Sekretärin auf dem Display erkannt hatte. „Mr Hiwatari, hier ist ein junger Mann, der dringend mit Ihnen reden möchte“, sagte sie etwas ungeduldig. Sie schien eine hitzige Diskussion mit ihm geführt zu haben. „Können Sie bitte rauskommen und sich darum kümmern?“ „Jaja, ich komme gleich“, murrte Kai und legte einfach auf. Da sie ihm keinen Namen genannt hatte, war der junge Mann wohl nicht wichtig. Also konnte Kai in Ruhe noch seine Gedanken zu Ende denken. Die Beerdigung war jetzt eine knappe Woche her und er wusste noch immer nichts. Auf Ians Anruf hatte er vergeblich gewartet. Obwohl er genau wusste, dass er sich überhaupt keine Hoffnung hätte machen müssen, schließlich hatte der Kleinwüchsige den Zettel mit Kais Handynummer einfach achtlos hinter sich geschmissen und vermutlich schon vergessen. Vielleicht würde Kai nie erfahren, warum sein Freund hatte sterben müssen. Dieser Gedanke machte ihn ganz beklommen. Abermals klingelte das Telefon. Er blickte auf den Display. Alana wieder. Aus dem Vorzimmer hörte er ein undefinierbares Geräusch. Vermutlich wurde sein Besucher ungeduldig und redete auf die arme Sekretärin ein. Kai erhob sich langsam aus seinem Sessel und gähnte langgezogen. Warum arbeitete er um diese Zeit eigentlich noch? Er und Alana waren ohne Zweifel die einzigen, die noch im Büro saßen und werkten. Die restlichen Mitarbeiter waren bereits vor knapp drei Stunden gegangen. Ein paar von ihnen arbeiteten zu Hause noch weiter. Aber Kai mochte es nicht, in seiner Villa zu arbeiten. Da wollte er sich nur entspannen. Er ging zu der Tür zum Vorzimmer. Als er sie öffnete, stieg ihm ein merkwürdiger Geruch in die Nase. Er trat einen Schritt in den Raum. Alana hing bewusstlos in ihrem Schreibtischstuhl. Von dem Besucher war keine Spur zu sehen. Noch bevor Kai eine Idee hatte, was er tun sollte, wurden seine Muskeln schlaffer. Er knickte ein und schlug mit dem Kopf gegen die Wand. Im nächsten Augenblick verlor er das Bewusstsein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)