School of life von toto-Ro ================================================================================ Kapitel 28: 3.5 --------------- Jaa~ Klausuren geschrieben und jetzt gehts nur noch darum zu beten, dass sie auch bestanden sind. Es tut mir für diese lange Wartezeit leid, aber ich war im klausurenstress, beta auch...da lässt sich nichts machen. Gomen~ Ich hoffe, dass es trotzdem gefällt ^^ ~~~3.5~~~Wanna play hide and seek?~~~3.5~~~ Die letzten Wochen waren für Kaoru wirklich nicht besonders erfreulich gewesen und das, obwohl sie das eigentlich hätten sein sollen. Schließlich bekam man nicht jeden Tag die Chance als angehender Fotograf ein echtes Model zu fotografieren. Er wollte zwar später nicht sein Geld damit verdienen Modeaufnahmen zu machen, aber trotzdem war das eine wichtige Erfahrung und er hätte sich niemals erträumen lassen, dass ihm so etwas einfach so zugeflogen käme. Und alles nur, weil er diesen Shizumi flüchtig kannte und dieser ihn an seinen Bruder empfohlen hatte, weiß der Teufel woher der wusste, dass Kaoru Fotograf werden wollte. Er konnte sich eigentlich nicht erinnern, jemals vernünftig mit diesem Kerl gesprochen zu haben, aber er wusste, nun würde er ihm wohl auf ewig dankbar sein. Leider konnte sich Kaoru aber nicht wirklich über dieses Glück freuen, denn seitdem Hizumi auf Shizumis Rat hin Kaoru aufgesucht hatte, um ihn darum zu bitten Modefotos von Ruiza zu schießen, war Kyo schlecht gelaunt. Zuerst hatte er sich sogar geweigert mit Kaoru zu sprechen, hatte es anscheinend als Verrat angesehen, dass Kaoru sich von seinem Widersacher engagieren ließ und war schließlich dazu übergegangen, diese Tatsache so weit zu ignorieren, dass er zwar wieder mit Kaoru sprach, allerdings aber sofort einen Wutausbruch bekam, wenn er den Namen „Hizumi“ nur hörte. Für Kaoru war es ein harter Schlag mit der Ignoranz Kyos gestraft zu werden, weil dieser schließlich sein erster, einziger und bester Freund war. Doch auf der anderen Seite kannte er Kyo inzwischen gut genug, um zu wissen, dass er ein schrecklicher Dickkopf war, der an einer Sache, egal wie sinnlos sie auch sein möge, festhielt bis der Weltuntergang bevorstand. Einzige Ausnahme bestand darin, dass Kyo selber erkannte, dass sein Weg nicht der beste war – was wirklich außerordentlich selten der Fall war. Dann jedenfalls schwenkte seine Haltung zur Überraschung aller ziemlich schnell auf den nächsten, oft auch völlig entgegengesetzten Standpunkt um und das Spiel begann von vorne. Da Kaoru dies wusste, beschwerte er sich nicht und hoffte inbrünstig auf Kyos Einsicht, die nur darin liegen konnte, dass der kleine Dickkopf endlich begriff, dass er inzwischen schon Hals über Kopf in Uruha verliebt war und nicht mehr in Ruiza. Dann würde wahrscheinlich auch Kaoru sein Verrat vergeben sein und dann würde Kaoru auch endlich die Chance bekommen Kyo zu sagen, dass er in Toshiya verknallt war. Ja, Kyo wusste es tatsächlich noch nicht, obwohl einige Zeit seit seinem ersten Versuch vergangen war. Solange das allerdings noch der Fall, versuchte Kaoru, gutmütig wie er nun mal war, Kyo bei Seite zu stehen und ihm ein guter Freund zu sein. Da Kyo nebenbei auch sehr damit beschäftigt war in Verzweiflung darüber zu versinken, dass Uruha nicht mehr mit ihm sprach und eine Barriere zwischen ihnen errichtet hatte, die niemand überwinden konnte, der nicht Mitglied der High Society war, hatte Kaoru viel Zeit für sich und seine eigenen Gefühle und Gedanken. Das war nicht unbedingt eine gute Sache, denn er ließ sich davon allzu sehr ablenken und umso mehr er darüber nachdachte, desto unsicherer wurde er. Was, wenn Toshiya ihn abwies, sollte er tatsächlich irgendwann den Mut aufbringen ihm zu gestehen, dass er in ihn verknallt war? Was, wenn sein Herz dabei zerbrach? Was, wenn er Kyo dann nie wieder zu den Bösen begleiten konnte, weil er den Anblick Toshiyas nicht ertragen könnte und Kyos und seine Freundschaft daran zerbrach? All diese Fragen hatte er sich gestellt und seit kurzem wurde er von noch viel stärkeren Befürchtungen geplagt. In jeder Pause war es ihm von neuem aufgefallen und in jeder Pause hatte sich dieses ungute Gefühl in seiner Brust ausgebreitet, wenn er wieder hatte beobachten dürfen, wie schrecklich glücklich Daisuke in letzter Zeit war. Natürlich wünschte er dem zwangsernannten Oberbösen nichts Schlechtes. Unter normalen Umständen hätte er sich für Daisuke gefreut, dass er glücklich war. Aber er kam nicht umhin zu bemerken, dass Daisukes Fröhlichkeit mit seiner Nähe zu Toshiya zusammenhing, denn diese hatte deutlich zugenommen! Während Daisuke also täglich glücklicher wurde, wurde Kaoru täglich unglücklicher. Er überspielte es, versuchte es sich nicht anmerken zu lassen, aber er wusste nicht wie gut ihm das gelang. Gott sei Dank gab es niemanden, der seine sinkende Stimmung bemerken konnte, denn Kyo war viel zu sehr mit sich selbst und seine Eltern mit ihrer Arbeit beschäftigt. So blieb Kaoru mit seinen Sorgen alleine und hatte festgestellt, dass er Daisuke inzwischen sogar schon ein gutes Stück verabscheute. Dafür war er eigentlich nicht der Typ. Normalerweise mochte er jeden, wenn er sich ihm gegenüber nicht wirklich abscheulich verhalten hatte und eigentlich hatte Daisuke die Grenze in seinem Verhalten ihm gegenüber noch nicht überschritten. Und trotzdem. Er hatte gehofft nach Toshiyas Streit mit Daisuke, dessen Anfang er noch hatte beobachten dürfen, hätten die beiden sich ein wenig voneinander entfernt. Aber nun wirkte es auf ihn eher so, als wären sie sich noch näher gekommen! Da Kyo ihn mit zunehmender Häufigkeit aus irgendeiner Laune heraus in den Pausen einfach mal alleine irgendwo rumstehen ließ, hatte Kaoru viele Möglichkeiten gehabt, Toshiya und Daisuke ungestört zu beobachten, und was er sah, gefiel ihm gar nicht. „Scheiße~“, fluchte Kaoru, nicht besonders ausdruckstark, sondern eher sehr niedergeschlagen und ließ sich in die Hocke sinken. Mit betrübtem Blick betrachtete er die Blume, die vor ihm aus dem Boden wuchs und hob seine Kamera. Er war in den Park gegangen, um zu fotografieren und gleichzeitig in der Hoffnung, das würde ihn etwas ablenken. Diese Hoffnung war eindeutig nicht in Erfüllung gegangen. Er dachte sogar mehr als zuvor an Toshiya. Besonders nun, wo er vor dieser blauen Blume saß, an der gerade in dem Moment seiner Aufnahme ein Wassertropfen abperlte und zu Boden fiel. Er fing den Tropfen mitten im Fall ein und ihn überkam der Gedanke, dass die Blume wohl für ihn weinte. Vor wenigen Minuten hatte es noch in Strömen geregnet, doch nun hatten sich die Wolken gelichtet und Kaoru klappte seinen Regenschirm zusammen. Er hatte wunderschöne Naturaufnahmen machen können, doch die schönste – und das wusste er schon, bevor er das Bild tatsächlich auf der Anzeige gesehen hatte – war die jener blauen Blume. „Ich muss mit ihm reden.“, sagte er der kleinen Blume, sah sie ernst an und stand dann auf. Er würde so nicht weitermachen können. Wenigstens insofern war dieser Ausflug in den Park noch nützlich gewesen. Er hatte einen klaren Kopf bekommen und ihm war nun klar, dass er unbedingt mit Toshiya sprechen musste. Ihm war alles recht. Er würde auch ein Nein akzeptieren, aber er konnte nicht in dieser Unwissenheit leben und gleichzeitig Toshiya mit Daisuke sehen. Vor allen Dingen konnte er nicht mehr viel länger so tun, als wäre alles mit ihm in Ordnung. Den Plan mit Toto zu reden, behielt Kaoru circa eine Woche lang im Kopf und machte sich fast ununterbrochen Gedanken darüber, wie er das überhaupt anstellen sollte. Wenn er in der Pause einfach zu ihm ging, um mit ihm zu reden, dann würde er immer Daisuke im Nacken sitzen haben. Angenommen er schickte Kaoru nicht gleich weg, dann könnte er immer noch Toshiya beeinflussen. Nein, so ging es schon mal nicht. Er musste Toshiya unbedingt von diesem Kerl wegbekommen. Andernfalls hatte er keine Chance. Und da Kaoru weder Handynummer, E-Mail-Adresse noch die richtige Adresse von Toshiya kannte, blieb ihm nichts anderes übrig, als doch in der Pause den ersten Schritt zu machen. Am Ende dieser beinahe schlaflosen Woche, ging Kaoru also mit einem Umschlag in der Hand ohne Geleitschutz aka Kyo, denn dieser war momentan nicht unbedingt ansprechbar, zu den Bösen, die wie gewohnt auf der Treppe zum Schuldach saßen. Yuuichi schien ihn schon früh bemerkt zu haben, denn sein Blick wanderte ein wenig unruhig zwischen Daisuke, Toshiya und Kaoru hin und her. Die anderen beiden Bösen allerdings waren viel zu beschäftigt, um Kaoru zu bemerken und bei dem Anblick wurde Kaoru beinahe schon wieder so sehr entmutigt, dass er einen Moment darüber nachdachte, die Flucht zu ergreifen. Doch nur einen Moment lang. Denn im nächsten Moment bemerkte ihn auch Toshiya. Vorher hatte dieser noch auf dem Schoß von Daisuke gesessen, welcher die Arme um ihn geschlungen hatte. Ihre Köpfe hatten nah bei einander gesteckt und sie hatten leise miteinander gesprochen. Doch Toshiya hatte bemerkt, wie unruhig Yuuichi plötzlich geworden war und beim Aufsehen war ihm Kaoru, der sich ihnen näherte, ins Auge gefallen. Schnell löste er sich reflexartig aus Daisukes Griff und rutschte von seinem Schoß auf die Treppenstufen. Den erst irritierten Blick von Daisuke bemerkte er nicht, auch nicht wie dieser Blick sich später veränderte. Er hatte gerade nur Augen für Kaoru, der bestärkt von Toshiyas Reaktion nun mit neuem Mut auf sie zukam. „Was will- “, begann Daisuke, doch Kaoru, der ihn gar nicht beachtete, unterbrach ihn: „Hier. Das ist für dich. Öffne es erst, wenn du zu Hause bist, okay?“ Kaoru sah Toshiya tief in die braunen Augen, nachdem er ihm den Umschlag überreicht hatte, und lächelte leicht, bevor er sich dann wegdrehte und wieder dahin ging, woher er gekommen war. Toshiya blickte Kaoru einen Moment lang regungslos hinterher und war zunächst so von seinen Gefühlen überrumpelt, dass er nicht mal mitbekam, dass Daisuke ihn schon wiederholt gefragt hatte, was das für ein Umschlag sei. Erst als Daisuke die Hand ausstreckte und versuchte Toshiya den Umschlag abzunehmen, wandte Toshiya wieder seinen Blick von Kaorus Rücken, klammerte sich augenblicklich an den Umschlag und brachte ihn aus Daisuke Reichweite. „Ich soll ihn später öffnen und das werde ich auch tun!“ Mit diesem Satz warf Toshiya Daisuke noch einen warnenden Blick zu und verstaute den Umschlag in seiner Tasche. Die Stimmung in der Gruppe hatte augenblicklich ihren Tiefpunkt erreicht, denn Daisuke fiel urplötzlich in tiefe Depressionen, welche er Toshiya zuschrieb. Und da Toshiya nicht einsah sich dafür zu entschuldigen, wurde den Rest der Pause kein Wort mehr gesprochen. Toshiya sah in die eine Richtung und Daisuke in die andere. Und Yuuichi ließ betrübt den Kopf sinken, da das begann, was er befürchtet hatte. Doch egal wie schlimm die Stimmung auch werden mochte, Toshiya ließ sich nicht erweichen und behielt den geheimnisvollen Umschlag in seiner Tasche. Kaoru hatte ihm gesagt, er solle ihn erst zu Hause öffnen und eben das wollte Toshiya auch tun, egal wie mies gelaunt Daisuke deswegen war oder werden würde. Ehrlich gesagt bezweifelte Toshiya eh, dass Daisukes Laune noch weiter sinken konnte. Von daher hatte er nichts zu befürchten von der Seite. Trotzdem war er wirklich froh, als die Pause zu Ende war und erst recht, als Yuuichi und er nach der Schule nach Hause kamen. Hier war er sicher vor Daisukes bösen Blicken und wenn der andere so mies gelaunt war, dann hatte er auch mit keinem Besuch zu rechnen. Abgesehen davon, durfte er nun endlich diesen mysteriösen Briefumschlag öffnen und ohne eine Erklärung an Yuuichi, verschwand er, kaum durch die Wohnungstür getreten, in sein Zimmer. Yuuichi stand im Wohnungsflur, sah dem Blauhaarigen nach und wusste, dass sie nun schon bereits tief in der Sache drin steckten. Toshiya seinerseits saß inzwischen mit klopfendem Herzen auf seinem Bett und hielt den Umschlag in seinen Händen. Obwohl er wusste, dass keinesfalls etwas Schlechtes darin stehen konnte, wieso auch?, traute er sich kaum den Umschlag zu öffnen. Vielleicht erhoffte er sich ja zu viel von dem Inhalt und war dann enttäuscht und einen Moment wollte er noch das Gefühl der Vorfreude und Nervosität auskosten. Doch lange lies sich seine Neugierde nicht im Zaum halten und so öffnete er schon nach einer knappen Minute den Umschlag. Er musste zugeben, nachdem er den Inhalt gesehen hatte, wünschte er sich, den Umschlag nicht geöffnet zu haben. Was sollte das? Wieso gab Kaoru ihm ein Bild von einer blauen Blume und machte so ein Geheimnis daraus? Schon fast ein wenig wütend, da er eine solche Enttäuschung wegstecken musste, ließ Toshiya das Bild einfach fallen und machte sich daran den Umschlag zu inspizieren. Vielleicht war da ja noch etwas drin. Hatte Kaoru ihn damit aufziehen wollen? Toshiya konnte es nichts fassen. Es war tatsächlich nur das Bild. Toshiya nahm es wieder in die Hand und betrachtete es. Es war hübsch. Wirklich hübsch. Eine weinende blaue Blume. Toshiya spürte wie sich sein Herz kurz zusammenzog und dann erst kam ihm der Gedanke, der jedem anderen wohl schon viel früher gekommen wäre. Langsam, aus Angst doch wieder enttäuscht zu werden, drehte er das Bild um und tatsächlich, auf der Rückseite standen feinsäuberlich geschrieben ein paar Zeilen in Kaorus Handschrift. „Triff dich bitte mit mir morgen allein.“ Und dahinter stand Zeit und Ort. Einige Sekunden lang starrte Toshiya bloß den Schriftzug an, bevor er dann aufsprang und mit der Karte in der Hand in Yuuichis Zimmer rannte. „Er will sich mit mir treffen! Allein! Morgen!“ Yuu blickte von seinem Buch auf und runzelte die Stirn. „Und? Willst du gehen?“ „Ja! Natürlich!“, antworte Toshiya sofort, doch da Yuuichi seine Freude anscheinend nicht teilte, trübte sich die seine ein wenig und er sah seinen Freund zögerlich an. „Wieso? Meinst du…ich sollte nicht?“ Auf diese Frage hin seufzte Yuuichi und schlug sein Buch zu, um sich ganz auf Toshiya und ihr Gespräch zu konzentrieren. „Ich hab nichts gegen Kaoru. Ich denke, er ist sehr nett. Aber ich glaube…dass dir die Situation vielleicht über den Kopf wächst.“ Unverständlich legte Toshiya den Kopf schief und sah auf die Karte in seiner Hand. „Was für eine Situation?“ „Das mit Kaoru und Daisuke. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass das keine Folgen haben wird?“ „I-ich…“ Der Blauhaarige senkte betrübt den Kopf und trat von einem Fuß auf den anderen. Doch. Genau das hatte er bisher gedacht. Nicht weil er naiv oder dumm war, sondern einfach, weil er die Folgen nicht wahrhaben wollte. Nun schon ein gutes Stück unsicherer, ob er tatsächlich zu dem Treffen gehen sollte, sah er auf das Bild mit der blauen Blume und spürte, dass er einfach unendlich gerne hingehen würde. Traurig sah er zu Yuuichi, als wartete er darauf, dass dieser ihm die Erlaubnis gab doch zu gehen. „Toshiya…“, murmelte Yuuichi und fuhr sich verzweifelt durchs Haar. Natürlich wollte er nicht, dass der andere so traurig war und obwohl er befürchtete, dass es nichts Gutes mit sich bringen konnte, wenn Toshiya sich darauf einließ, kam er der stummen Bitte seines Freundes nach. „Wenn du wirklich gehen willst, dann geh einfach. Aber dir muss-“ Doch Toshiya hörte ihm nicht mehr zu. Kaum hatte der erste Satz Yuuichis Lippen verlassen, als Toshiya auch schon über das ganze Gesicht strahlte und schnell das Zimmer verließ, um sich wieder in sein eigenes zurückzuziehen. Dort angekommen las er immer und immer wieder den Text durch und verlor sich in der Betrachtung des Bildes. Keinen einzigen Gedanken verschwendete er mehr an Daisuke oder was passieren könnte, wenn dieser herausfand, was morgen auch immer passieren möge. Er war einfach voll in der Erwartung versunken, was Kaoru morgen vorhatte, wieso er ihn treffen wollte und mit jeder Sekunde, die er darüber nachdachte, desto höher wurden seine Erwartungen und umso stärker pochte ihm das Herz im Brustkorb. Dieser Zustand hielt an, bis zum nächsten Tag und bis zu dem Zeitpunkt, zu welchem es sich lohnte sich auf den Weg zu machen. Toshiya hatte einen unruhigen Vormittag verbracht. Um 16 Uhr wollte Kaoru sich mit ihm treffen und Toshiya hatte mit flatternden Nerven den ganzen Tag darauf gewartet, dass er sich auf den Weg machen konnte. Er war schon um 7 Uhr morgens auf den Beinen gewesen, was für ihn an einem Samstag eigentlich nicht die Regel war. Doch er hatte die Nacht sehr schlecht geschlafen und so hatte er am Morgen dann einfach nicht mehr im Bett ausharren können. Dummerweise hatte er so eine lange Zeit vor sich, bevor es endlich zu ihrem Treffen kam und diese Zeit stellte sich als äußerst unerträglich und Toshiya selbst sich als ungewohnt ungeduldig heraus. Der Park, in dem sich Kaoru mit ihm treffen wollte, war eigentlich nur 20 Minuten zu Fuß von Toshiyas Wohnung entfernt, doch da er so ungeduldig war, ging er schon um 15.13 los, anstatt um 15.40 und selbst bis zu diesem Zeitpunkt zu warten, war ihm schwergefallen. Doch als er am verabredeten Ort ankam, musste er feststellen, dass er zu seiner Überraschung nicht als erster dort war. Kaoru saß schon auf einer Bank und wartete auf ihn. Dem Älteren war es ähnlich ergangen wie Toshiya, nur dass er sich mit noch mehr Ungewissheit rumgeplagt hatte. Er hatte nicht gewusst, ob Toshiya seine Bitte erfüllt und den Umschlag erst zu Hause geöffnet hatte und er hatte befürchtet, dass Daisuke trotzdem die Chance bekommen hatte, ihm das ganze zu vermasseln. Überhaupt wusste er nicht, ob Toshiya kam. Da dies anscheinend der Fall war, fiel Kaoru, in dem Moment in dem er Toshiya erblickte und dieser anscheinend auch allein gekommen war, ein riesen Stein vom Herzen. Doch nun fürchtete er sich davor Toshiya zu sagen, dass er in ihn verknallt war und dass er mit ihm gehen wollte. Langsam stand er auf, als sich der Blauhaarige ihm näherte und ihm fiel auf, dass der Jüngere in seiner Hand immer noch sein Bild von der Blume hielt. „Hey…“ Toshiya stand nun genau vor Kaoru und sah ihn neugierig an. Einerseits war er zwar nervös, aber auf der anderen Seite war ihm klar, dass er eigentlich nichts zu befürchten hatte. Seitdem er von dem Treffen wusste, war er durchgegangen, was bei ihrem Treffen, also genau jetzt, passieren könnte und eigentlich waren alle in Frage kommenden Möglichkeiten positiv. „Hi.“, antwortete nun auch Kaoru und schaffte es, trotz seines rasenden Herzschlags, durch welchen er sich mehr als elend fühlte, leicht zu lächeln. „Ich wollte mich hier mit dir treffen, weil ich dir was sagen muss und das geht einfach nicht vor Daisuke.“ Toshiya zuckte fast unmerklich zusammen. Daisuke. Seit gestern hatte er nicht mehr an diesen gedacht. Warum musste Kaoru ihn unbedingt erwähnen? Er wollte nicht an ihn denken, denn ihm war genauso wie Kaoru und Yuuichi klar, dass das alles zerstören könnte. „Wenn etwas zwischen dir und ihm ist…also, wenn ihr zusammen seid, dann brauch ich gar nicht weiter reden…“ Nach diesem Satz hielt Kaoru inne und sah Toshiya an. Nun war es an ihm. Er hatte im Prinzip schon klar gestellt, weswegen er Toshiya hierher gebeten hatte und es hatte ihn einiges an Überwindung gekostet. Und das ganze wurde nur noch schlimmer dadurch, dass nun eine Pause eintrat. Toshiya stritt nicht sofort alles ab oder forderte Kaoru auf weiterzureden. Er hatte anscheinend verstanden, dass es nun an ihm lag, aber er sagte nichts, sondern sah nur bedrückt zu Boden. Wie würde Daisuke es aufnehmen, wenn er mit Kaoru ausging? Yuuichi hatte ihn gewarnt und selbst ohne diese Warnung, war ihm tief im Inneren eigentlich klar, dass so was nicht gut enden konnte. Aber er wollte es nicht wahrhaben. Noch während Toshiya seinen Blick zu Kaoru anhob verdrängte er den Gedanken. „…sprich weiter.“ Und ein Siegerlächeln breitete sich auf Kaorus Gesicht aus. Offensichtlich wusste Toshiya, dass Daisuke sich für ihn interessierte, denn das war natürlich auch Kaoru aufgefallen – das Gesabber war ja kaum zu übersehen -, aber er hatte sich gegen Daisuke und für Kaoru entschieden. Der Pinkhaarige hatte sich die ganzen letzten Wochen nicht einen Moment lang so glücklich und befreit gefühlt wie jetzt, wo er noch näher an Toshiya trat und diesem mit einem Gefühl der Sicherheit eine Hand auf die Wange legte. „Ich weiß nicht, wie du das anstellst, aber ich kann an nichts anderes mehr denken als an dich. Ich will, dass du zu mir gehörst. Bitte, gehöre zu mir. Bitte, sei mein fester Freund.“, hauchte der Ältere leise und beugte sich vor, um seine Lippen sachte auf die Toshiyas zu legen. Im ersten Augenblick erzitterten die Beine des Jüngeren und er spürte wie sein Herz plötzlich anfing noch schneller zu schlagen, als es das schon zuvor getan hatte. Er hätte eigentlich nicht gedacht, dass noch schneller möglich wäre. Aber anscheinend war es das. Ein wenig nach Halt suchend klammerte sich Toshiya in Kaorus Jackenstoff. Es war ein unglaubliches Gefühl Kaoru zu küssen und vor allen Dingen nicht im entferntesten damit zu vergleichen, wie es war Daisuke zu küssen. Er hatte nicht den Drang Kaoru wegzustoßen und den Kuss zu beenden, sondern eher im Gegenteil. Er wollte, dass dieser Kuss niemals zu Ende gehen möge. Daher seufzte er doppelt enttäuscht auf, als sich Kaoru von ihm löste, um auf die Antwort zu warten, die Toshiya ihm ja noch geben musste. Und einen kleinen Moment lang verschwand das Leben aus Toshiyas Blick und er sah einfach ins Leere, als ihm wieder durch den Kopf ging, was das für Konsequenzen haben könnte. Doch nicht lange, denn er spürte, wie sich Kaorus Hand, die immer noch auf seiner Wange lag, etwas unruhig bewegte. „Okay…“, flüsterte Toshiya letztendlich also, wieder mit einem Blick voller Leben und mit einem wie immer umwerfenden Lächeln, beugte sich vor und gab Kaoru einen kleinen Kuss. „Ja?“ „Hey Dai.“ „Totchi?“ „Ja, bist du noch böse?“ Toshiya hielt am Abend des selben Tages ein wenig nervös den Telefonhörer in der Hand und wartete nun gespannt auf Daisukes Antwort. Hoffentlich war er nicht mehr böse, denn dann wäre es leichter ihm die Neuigkeit mitzuteilen. „Nein!“ Die Antwort kam schnell und Daisuke klang auch alles andere als böse. „Dann ist gut… ich...wollte dir was erzählen.“ „Ja?“ „Weißt du noch der Umschlag? Kaoru wollte sich heute mit mir treffen und er hat mich gefragt, ob ich mit ihm gehen will und ich hab ja gesagt.“, ratterte Toshiya schnell runter, um es hinter sich zu bringen. Nun saß er ein wenig ängstlich vor der Reaktion auf seinem Bett. Doch diese ließ etwas auf sich warten. Erst war es völlig ruhig und dann, als Toshiya sich schon fragte, ob Daisuke überhaupt noch dran war, kam eine leise Antwort. „Ahso…“ „Ja. Ich wollte dir Bescheid sagen, damit es dich nicht allzu sehr überrascht und natürlich…“ Toshiya zögerte einen Moment lang, bevor er weitersprach. „…du weißt schon…ich kann dir gerne weiterhin Nähe leihen, aber es muss anders sein, verstehst du? Ich glaube, Kaoru würde es nicht gefallen, wenn ich weiterhin mit dir schlafe und er weiß auch nichts davon. Also bitte sag ihm nichts…“ Wieder dauerte es ein wenig bis Daisuke antwortete, doch seine Stimme klang fest und so wurde Toshiya mit mal zu mal sicherer. „..okay. Ich verstehe….und küssen?“ „Das auch nicht. Vielleicht auf die Wange. Aber ich muss jetzt auflegen. Ich freu mich, dass du es so gut aufnimmst, wo du Kaoru doch nicht so magst. Bis Montag!“ Und mit diesen Worten legte Toshiya auf und das Telefon zur Seite. Er atmete einmal kurz durch und strahlte dann Yuuichi an, der nun neugierig, da er von dem Telefonat gewusst hatte, schließlich hatte er es Toshiya empfohlen, in der Tür erschien. Der Tag könnte für den Blauhaarigen nicht besser laufen. Jedenfalls hatte er momentan dieses Gefühl. „Wie hat Dai reagiert?“ „Gut!“ Toshiya lachte und streckte die Arme in die Luft. „Richtig gut! Alles läuft prima. Du hast dir um sonst Sorgen gemacht.“ „Ahso…sicher?“ Yuuichi runzelte ein wenig ungläubig die Stirn, doch Toshiya war gerade unempfindlich für diesen Pessimismus. „Ja! Ich hab dir doch gesagt, er liebt mich nicht.“ ~~~tbc~~~ Ich hatte irgendwas im kopf, was ich schreiben wollte...aber jetzt hats puff gemacht und alles ist weg... -.- also belass ich es hier bei. Danke fürs lesen ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)