Deliverance von Mirabelle ([Rika x Ryo]) ================================================================================ Kapitel 1: One Shot ------------------- ... We love in vain Narcissistic and so shallow The cops and ... "Rika!" “Hey, Mum." “Schätzchen, was hast du denn mit deinen schönen Haaren gemacht?" „Ich dachte da an etwas anderes ...“ Es war pure Einbildung gewesen, dass Rika ihr Verhalten in den letzten Jahren geändert hatte. „Warum?“, der flehende Ton ihrer Mutter war befriedigend, genau darauf wollte sie hinaus. „Findest du nicht, dass es besser aussieht?“, feixte sie ehemals Rothaarige und war beinahe glücklich- „Raus hier! Lass dich hier erst wieder blicken, wenn dieses Zeug aus deinen Haaren ist! RAUS!“ „Wenn du das willst.“ * Rika Nonaka, sechzehn Jahre alt. Seit drei Stunden schwarze Haare, schon seit Wochen nicht mehr die von der Mutter geliebten hellen Rüschchenklamotten. Weiße Haut, ein hübsches Gesicht. Wurde soeben von ihrer überforderten Mutter rausgeworfen. Nicht direkt glücklich. Der Grund? Wohnt seit neuestem in Osaka. Blöde Schule, Leute mit komischem Dialekt. Sie setzte sich irgendwo in der Stadt vor ein Geschäft. Leute, die sie nie gesehen hatte, starrten sie an. Junges Mädchen, allein, das total von der Rolle ist, was? Rika versank in ihren Gedanken und nahm ihre Umgebung erst wieder wahr, als es bereits zu dämmern angefangen hatte. Norm life Baby „We’re white and oh so hetero and Our sex is missionary.” Norm life Baby “We’re quitters and we’re sober Our confessions will be televised” … Vor Rika blieb jemand stehen. Die untergehende Sonne blendete so, dass Rika sein Gesicht nicht sah. „Willst du...“ Weiter kam er nicht. „Was denn?“ zischte Rika die Person ihr gegenüber an. „Eh ... darf ich vielleicht ausreden?“ "Nein", zischte sie und sprang auf. „Ah, ein Schönling! Oder dachte Mr. Playboy, er macht mich jetzt fertig, weil ich nicht so billig bin wie die ganzen anderen Weiber, die er bisher hatte?!“ „Was unterstellst du...“ „Halt doch einfach deine Klappe! Was willst du?“ „Was du da gerade gesagt hast ist ein Widerspruch in sich, aber darf ich trotzdem sagen, was ich will?“ „Mach halt.“ Langsam wurde Rika bewusst, dass sie gerade einen Wildfremden einfach angeschrien und sich selbst nebenher lächerlich gemacht hatte. „Shit...“ Sie kam nicht umhin, leicht zu grinsen. „Was ich eigentlich sagen wollte... Wenn es dunkel wird, solltest du hier vielleicht nicht gerade allein bleiben. Ich bin vor einer Stunde schon mal hier vorbeigekommen und du hast dich nicht gerührt, also bist du wohl eher nicht verabredet", stellte der Fremde fest. „Und selbst wenn, wäre das dein Problem?“ „Freu dich doch!“, entrüstete er sich nun. Rika würde es nie zugeben, aber sie war gerührt. Der Typ hatte keine Hintergedanken, die irgendwie schlecht für sie waren, das flüsterte ihr etwas. „Na gut... Sag mir, wo ich hinsoll.“ Sie setzte sich wieder. „So spontan hätte ich jetzt gesagt... Heim?“ „Gute Idee... Wo ist das?“ „Na, zu Hause eben?!“ „Da kann ich nicht hin“, erwiderte sie schlicht und der Junge starrte sie fragend an: “Wie?“ “Meine Mutter hat mich rausgeschmissen.“ Warum erzählte sie ihm das überhaupt? Da konnte sie gleich ihre gesamte Lebensgeschichte erzählen, kam aus selbe raus. Könnte ihr Inneres sie bitte davon abhalten, weiter zu reden? Natürlich nicht, aber er hielt das Gespräch an Laufen: “Oh, dann...“ „Na bitte.“ "Komm mit zu mir.“ „Ha, ha“, lachte sie trocken und starrte den Jungen mit ihren kalten Augen an. „Eigentlich war das sogar ernst gemeint.“ Der Kerl saß inzwischen neben Rika. Etwas längere, braune Haare. Vorhin hatte er noch ein Sunnyboy-Playboy-Grinsen, jetzt lächelte er noch leicht. „Warum bist du so nett zu mir?“ „Du erinnerst mich an jemanden, den ich vor längerer Zeit aus den Augen verloren habe. Bei dieser Person habe ich mir geschworen, ich sehe sie einmal aus vollem Herzen lachen... Denn sie wirkte so traurig....“ „Warst du in sie verliebt?“ „Ich glaube schon.“ “Unfassbar, auch Playboys können lieben...“ „Du bist gemein!“ Rika musste grinsen. „Was ist jetzt, kommst du mit?“ „Okay...“, meinte sie langgezogen und das darauffolgende "Nicht gerade begeistert, was?" entsprach genau dem, was sie hören wollte. Eigentlich war sie mehr als nur glücklich. „ Ich tu’ dir schon nichts“, meinte der Junge mit dem Anflug eines Lächelns. “Und deine Eltern?“ „Die kommen erst in nem Monat wieder...“ “Oh.“ “Ach, ich bin’s gewohnt.“ Er stand auf und hielt Rika seine Hand hin. Eine halbe Stunde später waren sie angekommen. Ein Haus. Gar nicht so weit entfernt von der Residenz von Rikas Mutter und einem Geliebten, der ungefähr alle drei Wochen gewechselt wurde. „Die Dame.“ „Hilfe, was ist denn mit dir passiert“, lachte sie nun beinahe, sie konnte es gerade noch zurückhalten. Es war nicht ihre Art. „C’est la vie, nichts ist, wie es scheint.“ 'Akiyama', stand in großen Lettern auf der Klingel. „So, Akiyama... Was machen wir jetzt?“ “Essen.“ “Schön.“ “Reden.“ “Toll.“ Ihre monotone Stimme sagte alles. Also spielte er seinen letzten Trumpf aus: “Deine Mutter anrufen.“ “Nein!“ “Warum?“ “Weil...“ "Weil du zu stolz bist. Überwinde dich doch einfach. Ich will dir wirklich helfen, auch wenn ich nicht mal deinen Namen weiß...“, schloss er. Sie schwieg und wandte ihren Blick von ihm ab. “Okay?“ “Nonaka.“ “Bitte?“ “Ich heiße Nonaka“, wiederholte sie ganz langsam, damit auch dieses begriffsstutzige Etwas sie verstand. “Ach so... Nonaka?“ “Jaah?“ Er lachte leise und ehe sie fragen konnte, was so lustig war, erklärte er: „Du heißt auch noch wie dieses eine Mädchen... Wirklich ein seltsamer Zufall.“ Rika kam langsam ein plausibler Gedanke, warum sie Akiyama einfach so akzeptiert hatte. „Ryo?“ “Was ist?“ “Ryo!“ „Moment! Woher kennst du meinen Vornamen?“ “Na, ist doch klar, weil ich Dich kenne, Trottel!“ Er schwieg und sie seufzte: “Idiot.“ “Rika?“ Rika nickte. „Digi Queen?“ Nicken. “Ice Queen?” Ein Lächeln. Plötzlich hatte Rika einen achzehnjährigen Jungen am Hals hängen. Zu ihrem eigenen Erstaunen wehrte sie sich nicht. Und dann kam die größte Überraschung. Ryo weinte. Er umarmte Rika und weinte. Schluchzer durchzuckten ihn, Rikas Oberteil wurde an der Schulter nass. Sie erwiderte die Umarmung sanft. „Was ist los, Ryo?“ „Ich hatte so gehofft, dich wiederzusehen... Aber... A-Aber ich dachte, du wohnst i-in Tokyo. U-Und du hast mich immer gehasst... Und in Osaka hätte ich dich nie vermutet...“ Gehasst? Wer sprach denn je von gehasst? Rika wurde das Gewicht Ryos, der fast zwei Köpfe größer war als das zierliche Mädchen, langsam zu viel. Mit ihrem „Anhängsel“ ließ sie sich auf das Sofa sinken. „Du warst in mich verliebt?“ Schluchzen. Rika deutete es spontan als >ja<. „Und jetzt?“ “Immer noch.“ Rikas Herz erweichte endgültig. „Freu dich, dass sich meine Gefühle dir gegenüber geändert haben...“ „Wie...“ “Klappe, Trottel.“ Mit diesen Worten schloss Rika die Lücke zwischen den Beiden. * „Mama? Tut mir Leid wegen meinen Haaren...“ “Rika! Komm sofort heim! Nimm mich nicht immer so ernst, wenn ich Mist labere!“ Rika grinste einen Sunnyboy neben sich an. Der klettete sich daraufhin sofort an sein „Herzblatt“. „Wo warst du die letzten zwei Tage?“ „Bei ihrem Freund, Nonaka-san...“ „RIKA! Du hast einen Freund? Bring ihn her! ENDLICH!” Hoffnungslos. [Ich weiß, eigentlich wohnt Ryo nicht in Osaka, aber ich hab in die Story nicht mehr mit reingebracht, dass er auch umgezogen ist^^ Die beiden Songtexte sind von Marilyn Manson.] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)