Tandonia von Lisandre (Vertraue auf die Zukunft in deinem Herzen!) ================================================================================ Kapitel 14: Vertraut auf die Zukunft in euren Herzen ---------------------------------------------------- Akt 14: Vertraut auf die Zukunft in euren Herzen! „Habt ihr eigentlich schon so etwas geahnt?“, fragte Rubina neugierig. „Schon vor langer Zeit, als wir entdeckt haben, dass wir zwei dasselbe Geburtsmal haben. Wir hatten auch schon eine Vermutung dieser Art gehabt, sie aber gleich wieder verworfen“, erklärte Tamada. „Ja, sie schien uns für so ziemlich unmöglich!“, setzte Santos hinzu. „Nichts ist unmöglich“; kommentierte Melinda und alle mussten lachen. Aber es war eine wahre Aussage. „Jetzt ist aber endgültig Schluss, mit diesem unmöglichen Dahergerede. Wir sind schließlich nicht zum Spaß hier“, erinnerte sie Sir Henry. Solaris hatte aber noch eine Frage: „Was hatte Marla mit der ganzen Sache zu tun? Ihr kanntet sie doch schon vorher?“ „Ja ganz recht. Ich war es, der ihrer Mutter eingeredet hat, Marlas Kräfte seien gefährlich. Sie hat es mir geglaubt und Marla mir gegen Geld überlassen. Marla wusste nur, dass sie verkauft wurde, nicht wer ihre Mutter dazu angestiftet hat. Denn sonst hätte sie mir, als sie mir als siebenjährige wieder über den Weg gelaufen ist, nicht mehr vertraut. Ich hatte übrigens die Aufgabe, euch, Somika, Decka und Harbo zu suchen. Die Sandepos waren sozusagen meine Handlanger. Das war alles Teil des Plans.“ „Ich finde, wir sollten endlich diesen blöden Plan beenden. Dieses Wort kann ich nämlich schon bald nicht mehr hören“, unterbrach ihn Stella. „Genau. Auf geht’s Kreuzritter! Jetzt kann dieser Schnösel aber sein Blaues Wunder erleben“, kommentierte Solaris. „Dazu müssen wir ihn erst mal finden. Dieser Feigling hat sich nämlich klammheimlich aus dem Staub gemacht“, meinte Somika, die das als einige bemerkt hatte. Plötzlich begann der Boden zu beben. Und das ganze Schloss begann zu wackeln. Die Dunkle Armee brach in den Saal ein. „Ach du grüne Neune. Die schon wieder. Können die nicht einmal Ruhe geben?“, meinte Decka nervös. So begann der letzte Kampf. Der Kampf, der alles entscheiden würde und auf den alle gewartet hatten. „Denkt daran: Niemals aus Rache kämpfen“, erinnerte sie Sir Henry. Dieses Mal schafften sie es, diese Gefühle, die ihnen beim letzten Mal im Weg gestanden hatten zu verdrängen und traten mit reinem Herzen gegen ihren Feind an. Der Kampf entfachte und obwohl die dunkle Armee wesentlich stärker und zahlenmäßig überlegen war, fühlten dieses Mal alle, dass sie gewinnen würden. So ist es gut, dacht Sir Henry bei sich. Kämpft und Siegt. Ich glaube fest an euch. Ihr schafft das. Doch jetzt wird es Zeit für mich. Jetzt, so wusste der Geist, war die letzte Phase des Planes gekommen und wenn er es verhindern wollte, musste er jetzt los. Doch alleine würde er es nicht schaffen. Er holte sich, Rubina, Decka, Santos und Tamada aus dem Kampfgetümmel. „Kommt mit mir. Wir haben noch etwas zu erledigen. Eilt euch. Wir haben keine Zeit mehr!“ Die vier sahen sich etwas verwirrt an und Rubina fragte Santos in Gedanken: „ Was glaubst du, was los ist? „Ich habe nicht den leisesten Schimmer. Aber…“. Santos wollte noch was erwidern, wurde aber von Sir Henry abgelenkt. „Würdet ihr vielleicht ein bisschen Dampf machen? Wir haben nicht ewig Zeit!“ Decka und Tamada wussten nicht, dass die zwei sich gedanklich unterhalten hatten. Diese Fähigkeit hatten Tandonias Wächter vor Mardas Abgesandten geheim gehalten. Sir Henry führte die vier zu einer Treppe. „Diese Treppe führt in das Labor des Dunklen Königs. Er hat vor, dieses Schloss in die Luft zu sprengen. Wird es zerstört, wird auch das ganze Land vernichtet. Die Druckwelle wäre so gewaltig, dass auch Helia und alle darumliegenden Länder zerstört werden. Ich habe euch vier ausgewählt, weil ich denke, dass ihr die Fähigkeiten habt, diese Katastrophe zu verhindern. Ihr müsst es einfach schaffen“. „Und was sollen wir tun?“, fragte Decka verwirrt. „Das werdet ihr dann schon sehen! Jetzt geht. Alles liegt an euch!“ Solaris, Harbo, Somika, Stella und Melinda hatten sich derweil in einer Ecke verschanzt. Die Dunkle Armee war übermächtig und die fünf hatten bis zum Umfallen gekämpft. So war ihnen nicht aufgefallen, dass vier von ihnen fehlten. „Ist bei euch alles in Ordnung?“, fragte Melinda. „Also mir tut alles weh. Ich glaube, ich fall gleich auseinander“, meinte Solaris. „Rubina, könntest du mich bitte heilen?“, wandte er sich an seine Freundin. Doch es kam keine Antwort. Plötzlich viel es Stella auf: „Wir sind nur fünf. Wo sind die anderen?“ „Gute Frage, aber leider weiß ich darauf auch keine Antwort“, gab Melinda zurück. „Diese Idioten haben sich aus dem Staub gemacht“, fuhr Harbo wütend auf. Das hatte er nicht erwartet. „Sir Henry ist auch nicht da“, bemerkte Somika. Die fünf sahen sich erschrocken an. Warum waren sie nicht da? Hatte der Geist sie in eine Falle gelockt? „Diese nichtsnutzigen Feiglinge“, kommentierte Solaris traurig. Diese „nichtsnutzigen Feiglinge“ tasteten sich unter der Führung von Sir Henry langsam die Treppe hinunter. Es herrschte Schweigen unter den vieren, doch Santos und Rubina unterhielten sich in Gedanken. „Was meinst du, was passiert, wenn die anderen merken, dass wir nicht da sind?“, fragte Rubina. Sie hatte Angst. „Ich weiß es nicht. Hoffentlich kommen sie ohne uns zurecht!“. „Denkst du, dass wir es schaffen?“ „Du musst fest daran glauben, dann schaffst du alles. Das sagte mein Vater immer zu mir“. „Meinst du Sir Henry?“ „ Nein. Ihn betrachte ich nicht als meinen Vater!“ Plötzlich begann das Schloss immer stärker zu beben und es begann langsam auseinander zu brechen. „Wir müssen uns beeilen!“, rief Sir Henry und sie versuchten, ihre Ängste abzulegen um bereit zu sein, wenn es losging. Einige Sandepos stellten sich ihnen in den Weg. „Auch das noch. Wir haben wirklich keine Zeit für euch!“, meinte Tamada und schwang seine Peitsche. Doch sie konnten die Sandepos nicht abwehren. Dann erschien die Elfe Joana mit einem kleinen Gerät mit einem roten Knopf. Lachend drückte sie darauf. Und dann ging alles ganz schnell. Es gab einen lauten Knall, das Schloss explodierte in seine Einzelteile. Das Lachen des Dunklen Königs übertönte das Chaos. „Ihr habt versagt! Ihr habt versagt!“ Alles wurde in Dunkelheit umgewandelt. Die Sterne verblassten, die Sonne und der Mond verschwanden. Und die Länder um Helia und Mardas vergingen im Nichts. Alles war verschwunden. Schließlich gab es nichts mehr. Nur noch eine tiefe dunkle beängstigende Leere. Es war vorbei. Sie hatten es nicht geschafft. Die neun und Sir Henry schwebten in dem Nichts umher und waren tief betroffen. Warum hatten sie überlebt? Welchen Grund hatte es dafür. Es gab keine Zukunft mehr. Sie hatte hier und jetzt geendet. Doch plötzlich hörten alle einen Satz: Vertraut auf die Zukunft in euren Herzen. Dann wird alles gut!! „Ich werde euch vernichten. Ihr werdet aus dieser Welt verschwinden. Und in meiner neuen Welt werdet ihr nicht existieren!“ Der Dunkle König leitete seine ganze dunkle Energie auf die neun. Doch die hatten jetzt verstanden, was dieser Satz ‚Vertraut auf die Zukunft in eurem Herzen’ bedeutete. Wieso waren sie nicht eher darauf gekommen? Sie schlossen sich zu einem Kreis zusammen und horchten tief in ihre Herzen hinein. Sir Henry schloss die Augen und zählte bis zehn. Ein helles strahlendes Licht erschien und als es wieder verblasst war, sahen alle, dass die Kristallkugel Tandonia anfing, sich wieder zusammenzusetzen. Sie war die ganze Zeit in ihren Herzen gewesen. „Nun seht euch das mal an. Wir rennen durch die halbe Welt, um dieses blöde Ding zu finden, und dabei schleppen wir es die ganze Zeit mit uns herum!“, kommentierte Solaris verständnislos. Auch die anderen verstanden nicht so recht, was der Sinn dieser Suche gewesen war. Tandonia strahlte ein helles Licht aus. Doch die Freunde merkten: Ein Teil fehlte. Und Tandonia konnte nur zu ihrer vollen Kraft erlangen, wenn dieses letzte Teil aufgetaucht war. . Es war das Stück ihrer Freundin Marla. Der Dunkle König versuchte zwar, Tandonia in die Hände zu bekommen, doch Somika hinderte ihn mit einem Feuerpfeil daran. Jetzt hatten sie nur noch ein Problem: Wie sollten sie das fehlende Stück Tandonias bekommen, wo Marla doch tot war? „Wir müssen fest an sie glauben! Sie ist immer in unseren Herzen. Wir brauchen ihre Kraft.“, rief Santos. „Wir müssen unsere Gedanken vereinen“, setzte Somika hinzu. Das strahlende Licht Tandonias hielt den Dunklen König zwar davon ab, die neun in ihrem Vorhaben zu hindern, war aber nicht stark genug, ihn zu vernichten, denn wie gesagt: Es fehlte ein Teil. Sir Henry beobachtete die Situation und hoffte auf einen guten Ausgang. Als die neun schließlich mit ihren Gedanken im Einklan waren und fest an ein gutes Ende glaubten, sprachen sie ihre Gedanken gleichzeitig aus: „Marla! Wo immer du jetzt auch bist, hilf uns und gib uns deine Kraft! Wir haben unser Versprechen gehalten! Jetzt brauchen wir deine Unterstützung. Ohne dich schaffen wir es nicht! Denn wir glauben fest an dich, an uns, und an alle, die uns geholfen haben! Lass es uns gemeinsam zu Ende bringen! Lasst uns zusammen eine neue Welt erschaffen1“ Die Kraft dieser Worte war gewaltig und tatsächlich formte sich aus dem Nichts ein kleines Stück Kristall. Es war das fehlende Stück der Kristallkugel Tandonia. Es vereinte sich mit dem Ganzen. „Das kann nicht sein. Das sollte meine Welt werden. Ihr habt nicht das Recht, mir meine Welt zu nehmen! Ich werde euch…..“. Der Dunkle König konnte nicht mehr weiter sprechen. Das helle Licht Tandonias und die gemeinsame Kraft der neun Kreuzritter vernichteten ihn. Es gab einen lauten Knall und der Feind war ausgelöscht. Es war vorbei. Doch es gab wieder nichts als Dunkelheit. „Na klasse. Hier hat sich aber auch rein gar nichts verändert!“, ärgerte sich Stella. „Du irrst dich, Wächterin der Hoffnung!“, hörten sei plötzlich eine bekannte Stimme. „ Es hat sich sehr viel geändert!“ „Aber hier ist doch immer noch nichts!“, meinte Rubina nachdenklich. Vor ihnen erschien Joana. Die dunkle Macht war von ihr abgefallen und alles schien wieder soweit in Ordnung zu sein. Sie hielt Tandonia in ihrer Hand. „Das hier ist der Anfang von etwas neuem. Ihr habt jeder einen Wunsch frei. Aber überlegt es euch gut. Jeder Wunsch sollte für die neue Welt von Nutzen sein“. „Gut. Da ich hier die Älteste bin, werde ich anfangen“, gab Melinda bekannt. „Was da wohl rauskommt?“, neckte Stella. „Bestimmt ein Selbstpotrait mit der Aufschrift Superstar“, vermutete Solaris. Melinda achtete nicht auf sie, denn sie hatte sich ihren Wunsch schon genau überlegt: „Ich wünsche mir, das Marla wieder von den Toten aufersteht!“ Kaum hatte sie das gesagt, tauchte Marla vor ihnen auf. Sie schien etwas verwirrt. „Was war denn los? Ich muss wohl eingeschlafen sein!“ „Nichts ist los kleine. Du hast nur das Beste verpasst!“, meinte Melinda erleichtert und nahm sie in die Arme. „Jetzt bin ich dran. Ich wünsche mir, dass Helia wieder so wird, wie es einmal war!“, sagte Solaris. „Und ich wünsche mir das gleiche für Mardas“, setzte Harbo hinzu. Helia und Mardas tauchten wieder auf. So schön und vollkommen wie am Anfang. „Ich wünsche mir, dass mein Volk nicht mehr ausgestoßen wird, sondern dass alle es akzeptieren“, sprach Rubina. Und es geschah. „Ich wünsche mir, dass es nie wieder Hass und Krieg gibt!“, meinte Stella. „Ich wünsche mir, dass sich die Menschen untereinander nicht mehr verachten. Sie sollten sich alle gut verstehen!“, wünschte sich Marla. Es geschah. Die einzigen, die ihre Wünsche noch nicht geäußert hatten, waren Santos und Tamada. „Ich wünsche mir Frieden zwischen den Ländern.“, sagte Tamada. „Und ich, dass die ganze Welt vereint ist. Es soll keine abgekapselten Länder mehr geben. Es soll alles ein großes Land sein! Und so geschah es. Durch die Wünsche und Hoffnungen von Stella und ihren Freunden wurde eine neue Welt erschaffen. Eine Welt, wie sie immer sein sollte, ohne Leid, ohne Kummer. Alles, was durch die Grausamkeiten des Dunklen Königs vernichtet und zerstört worden war, fing wieder an neu zu existieren. Doch etwas gab es für die Freunde noch zu erledigen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)