Zwei Halbdämonen sind ein Vater zu viel! von Rina_Rippchen (2 Halbdämonen + 1 Baby = Ragnarök) ================================================================================ Kapitel 1: Vater werden ist nicht schwer... ------------------------------------------- ***Hier also das überarbeitete 1. Kapitel... Ich hoffe, es gefällt euch! Ich werde versuchen, schnell weiterzuschreiben... ^^" Also, viel Spaß! Cath Kapitel 1 Vater werden ist nicht schwer... Es war ein Tag wie jeder andere auch. Vergil saß auf seinem Turm und überlegte sich einen Plan, wie er endlich seinen Zwillingsbruder beseitigen und die Macht seines Vaters erlangen konnte. Dante kam währenddessen, Oberkörperfrei und mit einem Handtuch auf den nassen Haaren, aus dem Badezimmer und nahm sich ein Stück Pizza vom Vortag. Ja, es war ein Tag wie jeder andere auch... Doch heute sollte etwas anders werden! Vergil war bereit, gegen seinen Bruder anzutreten und so schickte er Dämonen los, die Dante einen kleinen Besuch abstatten sollten. Dieser hatte es sich in der Zeit auf einer alten, weinroten Couch gemütlich gemacht, um in Ruhe seine Pizza zu essen. Nach kurzer Zeit viel ihm auf, dass es ziemlich still war und so erhob er sich und schaltete seine Jukebox ein, die, wie der ganze Rest, nicht mehr die Neuste war. Er schloss die Augen, wippte ein wenig mit seinem Fuß und ließ die Musik in sich hineinfließen. Jedoch bemerkte er dabei nicht, was um ihn herum geschah. Als er seine Augen wieder öffnete, war irgendetwas anders. Dante wandte seinen durchtrainierten Körper um sich und erblickte die Gestalten, die sich hinter ihm versammelt hatten. Schweigend und ohne jegliche Miene zu zeigen, stand er den Dämonen nun gegenüber. "Hat mein Bruder also wieder Sehnsucht nach mir?", fragte er grinsend, bevor die vielen Gestalten auf ihn zugelaufen kamen. Schnell biss er in sein Pizzastück und startete, mit der Pizza am Mund herunterhängend, seinen Gegenangriff. Die Sicheln stürzten auf seinen Körper hinab, denen er jedoch mühelos auswich. Einige scharfe Klingen hatten sich in seinen Rücken und Oberkörper gebohrt, was Dante aber kaum wahrnahm. Geschickt benutzte er Schwerter, die an der Wand hingen, seine Waffen und seinen Körper, um die Angriffe abzuwehren und zu erwidern. Nach und nach verminderten sich seine Widersacher und im nu hatte er sie alle erledigt - doch leider hatte auch die Wohnung einiges abbekommen. Der Halbdämon schnaufte, als er sich umsah. Er nahm das Pizzastück aus seinem Mund und biss erneut ab, während er einige Schritte ging und dabei kleine Stücke von seinen Möbeln aufhob, die er kurz betrachtete und dann von sich warf. >Warum kann er mir nicht einfach Bescheid sagen, oder persönlich vorbeikommen?< Der Halbdämon hasste es jedes Mal von den Gefolgsleuten seines Bruders angegriffen zu werden, nur weil er Sehnsucht nach ihm hatte! >Ich hoffe, du kannst das bezahlen, Bruderherz!< Er nahm seinen langen, roten Mantel und zog ihn rasch an. Dann griff nach seinen Waffen Ebony & Ivory und seinem Schwert Rebellion, um diese an seinem Mantel zu befestigen. Seine Schritte führten ihn zur Eingangstür, die er schnell öffnete, um den Weg zu seinem Bruder anzutreten, doch wurde er von etwas aufgehalten. Vor seiner Tür lag etwas, nur was? Seine Hand ließ den Türkniff los und hockte sich vor das fremde Objekt, um es besser betrachten zu können. Es sah aus wie ein kleiner Korb, mit einer Decke. Mehr konnte er nicht erkennen, also hob er den Stofffetzen langsam an. Gänsehaut durchfuhr seinen Körper und schnell ließ er die Decke wieder fallen, stand rasch auf und stolperte über seine eigenen Füße. >Was zum!?< Dante war verwirrt und geschockt zu gleich. Was hatte man ihm da vor die Tür gelegt? Sollte das ein schlechter Scherz, oder eine Falle von seinem Bruder sein? Lange starrte er das Objekt an, die Decke am Rand hängend. Es war still und so vernahm er ein leises murren, was aus der Richtung des Korbes kam. Die Gefühle von Verwirrung und Verarschung verließen ihn und er kroch zur Türschwelle. Vorsichtig blickte er in das geflochtene Objekt und blickte in das Gesicht eines schlafenden Kindes, vielleicht 3 Monate alt. Seine Gedanken fanden keine Ordnung, alles war durcheinander geraten. Wer würde ein Baby vor die Haustür eines Halbdämons stellen? Was sollte er jetzt machen? Weit und breit gab es keine Familien, oder Weisenheime, die das Kind aufnehmen könnten. Was blieb ihm anderes übrig, als sich selbst um die unschuldige Seele zu kümmern? Er streckte seine Arme aus, um den Korb entgegen zu nehmen, doch wurde er von seinen Gedanken gestoppt: >Sag mal, spinn ich jetzt total? Ich kann doch nicht einfach ein wildfremdes Kind aufnehmen! Dafür hab ich gar keine Zeit und außerdem ist es hier viel zu gefährlich!< Seine Arme sanken wieder und Dante erhob sich, um seinen Weg fortzusetzen. Nach wenigen Schritten wandte er sich jedoch wieder um und schaute sich noch einmal das Gesicht des Kleinen an. Ein schlafendes, unschuldiges Gesicht. Lange ließ er seinen Blick auf dem Wesen ruhen. >Shit...< Der Halbdämon schnaufte, ging zurück, hob den Korb vorsichtig hoch und betrat seine verwüsteten vier Wände. Leise die Tür verschlossen, ging er auf seinen Schreibtisch zu, der von dem Kampf nichts abbekommen hatte, und stellte den Korb dort behutsam ab. >Und jetzt?< Lange ging er hin und her und überlegte, wie er das Baby auf "gute" Art und Weise loswerden könnte, doch viel ihm keine Möglichkeit ein. Seine Schritte wurden energischer und lauter, was das kleine Wesen aufwachen ließ. Die kleinen Augen blickten soweit umher, wie es sein Blickfeld ermöglichte, doch schien ihm diese fremde Umgebung gar nicht zu gefallen, denn Tränen standen in dessen Augen und ein leises Murren war wahrzunehmen. Doch niemand schien es zu hören, was dazu verleitete lauter zu maulen. Dante blieb stehen, da er glaubte, eine Idee zu haben, doch erlosch diese schnell wieder, als er ein Geräusch hinter sich wahrnahm. Sein Körper wandte sich um und seine Ohren machten ihm deutlich, wo das Maulen herkam. Ratlos ging er auf die weinende Seele zu und blickte über den Rand, in das Gesicht des Kleinen, dessen Wangen rot und feucht von den kleinen Tränen waren. Die kleinen Augen öffneten sich und gaben, leicht verschwommen, ein fremdes Gesicht zu erkennen, was ihn verstummen ließ. Dante genoss die Ruhe und ließ ein kleines Lächeln über sein Gesicht ziehen. Der Sprössling blickte in das unbekannte Gesicht und musterte es. Doch dann begann es, ohne Vorwarnung, noch lauter zu schreien als vorher. >Uaah!< Erschrocken ließ er seinen Kopf aus dem Blickfeld des Kleinen verschwinden. "Was war denn das?", fragte sich der Silberhaarige. Wieder schienen seine Gedanken eine Achterbahnfahrt zu machen. Das Geschrei dröhnte in seinen Ohren und so entschied er sich, die kleine Heulboje in seine Arme zu nehmen. Der Körper war so klein und zierlich, dass man glauben mochte, er könnte zerbrechen, würde man ihn nur falsch anfassen. Den kleinen Menschen hatte er über seine Schulter gelegt und wippte leicht auf und ab, doch es schien nicht zu helfen. "Was mach’ ich denn jetzt?" Währenddessen stand Vergil auf seinem Turm und wartete auf seinen Bruder. Das war das erste Mal, das er so lange brauchte. Normalerweise würde er jetzt schon vor ihm stehen und sich die üblichen Sprüche anhören müssen. Minuten später war seine Geduld am Ende. Hatte sein Bruder ihn etwa versetzt oder besseres zu tun? Ach was! Was gibt es denn besseres, als mit seinem verhassten Bruder um die Macht ihres Vaters zu kämpfen!? Nichts... oder? Aber was sollte das sein? Er hielt es einfach nicht mehr aus. Vergil musste herausfinden, was seinen Zwilling davon abhielt, den Turm hinauf zu kommen. ~Alles muss man selber machen!~ Mit einem Schritt nach vorne, stürzte er schon in die Tiefe. Der Boden kam langsam näher, was er jedoch ignorierte. Mit Händen und Füßen stützte er sich auf der Erde ab, als er nach kurzer Zeit landete. Seinen Körper stellte er aufrecht und seine Augen ließen ihn das nicht weit entfernte Haus erblicken, in dem Dante lebte. Ohne jeglichen Gedanken zu verlieren, setzte er einen Fuß vor den anderen. Bei seinem Bruder dagegen war inzwischen das halbe Chaos ausgebrochen. Warum hörte das Geschreie nicht auf? Minuten war er jetzt schon auf und ab gegangen, ohne das sich etwas geändert hatte. >Ich halt das nicht mehr aus!< Seine Händen nahmen den kleinen Körper von der Schulter und hielten ihn vor sich, ohne das sich etwas an dem Lärm änderte. >Vielleicht hat es Hunger...< Sein Blick wanderte hinter sich auf den Schreibtisch, auf dem noch die offene Pizzaschachtel stand, mit den restlichen Stücken. Dantes Gesicht verzog sich. Sollte er wirklich dem kleinen Magen Pizza geben? Seine Pizza? Seine Augen wandten sich wieder zu dem Schreihals. "Vielleicht hab ich noch was anderes..." Das kleine Nervenbündel wieder über die Schulter gelegt, trugen ihn seine Füße durch die Tür, schräg hinter seinem Tisch, und betraten einen Raum, den er wohl Küche nannte. Das Geschirr stapelte sich schon zu mehreren Bergen, leere Bierdosen, Tomatensaftflaschen [1] und (natürlich) Pizzaschachteln lagen herum. Die eine Hand lag um den kleinen Körper, während die andere zum Kühlschrank griff und diesen öffnete. Doch je länger er in die halbe Leere starrte, desto mehr glaubte er auf dem Ohr taub zu werden, in das geschrieen wurde. Seine hellblauen Augen ließen ihn eine kleine Dose erblicken, die neben einem Becher Strawberry Sundae [2] ihren Platz hatte, auf der orange juice stand. "Was zum... Wo kommt die denn her?", fragte er sich verwundert und nahm sie in die Hand. "Ach, egal!" Suchend drehte er die Dose hin und her, bis er das Verfallsdatum fand. Wieder verzog sich sein Gesicht. "Ich glaub’ nicht, dass du verträgst was seid zwei Jahren abgelaufen ist!" Vorsichtig stellte er die Dose auf einen kleinen Tisch, neben dem Kühlschrank und schloss diesen wieder. Er überlegte; Was konnte man einem Baby geben, ohne das es hyperaktiv wird, oder einschläft und nicht mehr aufwacht? Dante blickte auf die orange juice Dose, ließ diesen Gedanken jedoch keine Möglichkeit sich zu entfalten, da seine Augen weiterschauten und eine kleine Schachtel mit der Aufschrift Camomiletea (Kamillentee) vorfanden. Verwundert blickte er diese lange an. >Aaah, die muss noch vom letzten Mal sein!< Mit Hoffnung erfüllt, dass vielleicht endlich wieder Ruhe einkehren könne, griff er danach. Doch dieses Gefühl erlosch sehr schnell: „...und jetzt?" Er blickte um sich. Er hatte noch nie Tee gemacht, wusste aber, dass er mit heißem Wasser zubereitet wurde. Nur wo sollte er das jetzt auftreiben? Einen Wasserkocher besaß er nicht. Wieder schien sein Verstand überfordert, schließlich wurde noch nie soviel auf einmal, an einem einzigen Tag von ihm verlangt! >Ob ich das Wasser aus der Dusche nehmen kann?< Denn die war das Einzige, was noch richtig funktionierte. Also nahm er eine Tasse, die noch einigermaßen sauber war und schlenderte in den nächsten Raum. Das laute Schreien war etwas leiser geworden und die Tränen wurden auch weniger, denn schließlich haben Babys auch nicht unendlich Luft und Kraft. Vorsichtig versuchte er das Wasser auf die richtige Temperatur zu bringen, um es dann in die Tasse zu geben und darin den Tee zu „kochen". Alles schön und gut, das Wasser war in dem Behälter und heiß genug... und was jetzt? Die Zutaten vor sich liegend, stand der Halbdämon, ansehbar ratlos, wieder in der Küche. >Vielleicht steht ja irgendetwas auf der Schachtel!< Und tatsächlich fand er das Wort „Zubereitung". Erstaunt, aber auch erleichtert, las er leise vor sich hin: Pro Tasse einen Aufgussbeutel mit frischem, sprudelnd kochendem Wasser übergießen und 6 Minuten ziehen lassen. Stille. >6 Minuten? Frisches was-auch-immer Wasser? Wollen die mich verarschen? ...was soll’s!< Also befolgte er der Anweisung und legte einen Beutel auf das Wasser. Verwunderung breitete sich aus, als das kleine Säckchen nicht unterging, also nahm er einen Löffel zur Hilfe und rührte mehrmals um. „So, das müsste gehen!" Stolz auf sich selbst, ging er wieder zurück in den Vorraum und stellte sich vor seinen Schreibtisch, um Baby und Tasse darauf abstellen, bzw. ablegen zu können. Den kleinen Körper setzte er aufrecht, da es sonst unmöglich gewesen wäre, ihm den Tee zu geben. Die Tasse in der Hand, führte er diese langsam zu dem kleinen Mund, der sich darauf leicht schloss. „Das läuft doch schon ganz gut!" Das Baby schien nur darauf zu warten, endlich etwas Nahrhaftes zu bekommen, doch als die Tasse die empfindlichen Lippen berührte, begann es wieder zu schreien. Dante war verwirrt. Also führte er die Tasse zu seinen eigenen Lippen und bemerkte, dass diese zu heiß von dem Wasser war. "Verdammt!", schnaufte er und stellte die Tasse ab. Vergil war inzwischen nur noch wenige Meter von seinem Ziel entfernt und brannte nur darauf, gegen seinen Bruder zu kämpfen, doch dieser war damit beschäftig, den hungrigen Magen seines Gegenübers zu bändigen. Er hatte so gut überlegt, wie er es unter diesen Umständen nur konnte und ist zu einem Entschluss gekommen, den er auch gleich umsetzen wollte. Also tauchte er seinen Zeigefinger in das heiße Wasser und ließ ihn dann wieder zu dem offenen Mund wandern. Das Geschrei wurde leiser und hörte schließlich auf, als der Mund den Tee schmeckte. "Na endlich...", erleichtert versuchte er seinen Finger wieder aus dem nuckelnden Mund zu ziehen, doch ging das nicht so einfach. "Hey...!" Als er kräftiger zog, war sein eigen Fleisch und Blut zwar frei, aber das kleine Gesicht begann sich wieder zu verziehen. "Ooooh nein...!" Schnell wiederholte er seine Tat und je öfter er es wiederholte, desto weniger wurde es, dass sein Finger festgehalten wurde. Doch diese Haltung wurde ihm auf Dauer unbequem, weshalb er den Kleinen anhob und in seinen Arm legte, um ihn so weiterzufüttern. Seine Augen ließen nicht von dem zierlichen Gesicht ab, während dieses immer müder wurde. "Hey du, nicht einschlafen! Vorher lässt du meinen Finger los", lachte Dante und ging ein-zwei Schritte vor. Er bemerkte nicht, dass genau vor seiner Tür sein Zwilling stand und kurz davor war, die Tür einzutreten. Die Augen des Babys hatten sich inzwischen immer weiter geschlossen und seine Bewegungen allmählich ruhiger geworden. Gerade im Traumland angekommen, wurde es auch gleich wieder rausgerissen, da die Tür mit Schwung und den Worten "Wie kannst du es wagen, mich..." geöffnet wurde. Vergil verstummte, als er den fremden Körper auf dem Arm seines Bruders erblickte, dessen Finger in dem kleinen Mund steckte. Dante blickte seinen Bruder überrascht und entgeistert an. Nun standen sich die beiden schweigend gegenüber und waren mit der Situation überfordert. 1 Tomatensaft ~> Lieblingsgetränk in den Mangas 2 Strawberry Sundae ~> Lieblingsgericht im Anime und im ersten Novel P.S.: Das mit dem Tee bitte nicht nachmachen! x"D Und die Anleitung steht da wirklich so drauf! xDD Ich hoffe, ihr hattet Spaß und freut euch mit mir auf das nächste Kappi! ò.ÓV Kapitel 2: Vater sein, dagegen sehr... -------------------------------------- Sooooo... Nach knapp einem Jahr Wartezeit (u.u), geht es endlich weiter mit den beiden Son's of Sparda! XD Ich hoffe, ihr habt wieder Spaß beim lesen und hinterlasst mir schön viele Kommis!!!!! ;3 Ach ja, noch mal als Erinnerung... Das 1. Kappi hab ich überarbeitet! Also wär da noch mal reinschnuppern will und so... Es sind mehr Details und bla! XD So, genug der Rede! Viel Spaß jetzt! XD Eure Cath Kapitel 2 Vater sein, dagegen sehr... Keiner der Beiden wusste, wie er reagieren, oder was er sagen sollte. Dante starrte, noch immer perplex und einen Hauch von Schock, da sein Zwilling ihn in so einer Situation "erwischt" hatte, an. Dieser ließ seinen Blick nicht mehr ab von diesem "Ding", in den Armen seines verhassten Bruders, der noch dazu seinen Finger in dessen Mund hatte. Einige Sekunden, wenn nicht sogar Minuten des Schweigens vergingen, bis der Schreck das irritierte Kind erreichte und wieder zum schreien brachte. Dante brauchte einen kurzen Moment, bis der Schock des Kleinen ihn erreichte und ein Gefühl von tausend Nadelstichen durchfahren ließ. "Verdammt!" Leicht verzweifelt versuchte er das Baby wieder ruhig zu stellen, doch wollte das nicht so recht funktionieren. Sein Blick wanderte, voller Verachtung und entnervt, zu seinem Bruder, der noch immer auf das weinende Etwas starrte. "Du scheinst wohl doch nicht so der Intelligenteste zu sein, wenn du nicht einmal eine Tür normal öffnen kannst! Hast du während deiner Erziehung geschlafen!?" Vergil erhob seinen Blick, der einen Funken von Hass und Verachtung in sich trug. Der Gedanke, dass die beiden Zwillinge waren, erreichte den wütenden Halbdämon etwas zu spät, weshalb er schnell weitersprach: "Weist du eigentlich, wie schwer es ist, einen Schreihals ruhig zu stellen!? Und noch dazu-", schnaufte Dante Vergil an, mit ein wenig Stolz, da er es ja doch geschafft hatte. Seine Standpauke wurde allerdings von seinem Bruder, der inzwischen seine Augen geschlossen hatte (der Anblick war einfach nicht mehr zu ertragen), unterbrochen: "Das-" Dante verstummte. "-interessiert mich nicht!" Langsam öffnete er wieder seine Augen, um seinem Satz noch mehr Ausdruck von Kälte zu verleihen. Doch dort, wo er seinen Bruder vermutete, war er nicht mehr, denn dieser war währenddessen zum Tisch zurückgegangen, um das Kind zu beruhigen. Noch immer in der Tür stehend, verfinsterte sich der Blick Vergils sichtbar mehr. Der Hass in seinem Körper drohte mittlerweile überzukochen. Dante achtete nicht darauf, was hinter ihm geschah, sondern wühlte in dem Korb, in dem er das Kind gefunden hatte. Unter den ganzen Tüchern erfühlten seine Finger etwas hartes, das er, mit großer Hoffnung auf Ruhe, herauszog. "Das könnte helfen! Aber was ist das? Egal", dachte Dante laut, während er auf etwas in seiner Hand blickte, was man heute einen Schnuller nannte. Hoffnungsvoll führte er das geformte Latex zum offenen Mund, doch anscheinend passierte nichts. Das, mit Hoffnung erfüllte Objekt, fiel einfach so auf den kleinen Bauch und mit ihm der Traum von Ruhe. Nervös zuckte und wankte Dante hin und her, ohne zu bemerken, dass diese Bewegungen das Geschrei ruhiger werden ließen. Als er es realisierte, ließ er sein wanken gleichmäßiger und sanfter werden, bis man das vergangene Geschrei nur noch an den Tränen auf dem Gesicht des Kleinen ablesen konnte. Der Halbdämon lächelte zufrieden. Vergil war in der Zwischenzeit näher gekommen, der Blick noch immer kalt, finster und hasserfüllt. Die Überraschung, dass sich sein Bruder plötzlich umdrehte, ließ ihn sein Schwert ziehen und an dessen Kehle halten. Nun waren Vergils Gedanken völlig aus dem Gleichgewicht geworfen worden, denn vor ihm stand sein, von ihm gehasster Bruder, mit, sofern er das sagen konnte, einem Schnuller im Mund. Die Verwirrung war zu groß, so dass er nicht einmal mehr seinen Gesichtsausdruck verändern konnte. Dante hingegen blickte seinen Zwilling überrascht an, noch immer mit einem kleinen, erschöpften und zufriedenen Lächeln auf den Lippen, das an dem Schnuller vorbeischielte. Doch sollte dieser seltsame Moment nicht von Dauer sein, da das Geschrei von neuem begann. Warum es dieses Mal weinte? Es könnte Hunger, oder aber etwas anderes haben, aber in dieser Situation war es nur auf eine einzige Ursache zu schließen; Vergils finsteres Gesicht, in das der, gerade ruhig gewordene Geist nun blicken musste. Erledigt nahm Dante den Schnuller aus dem Mund und warf ihn in den Korb zurück. "Ooooh, gimme a break", stöhnte er und ließ seinen Kopf in den Nacken fallen, ohne darauf zu achten, dass er seinem Bruder damit indirekt aufforderte, ihm den Hals aufzuschneiden. ~Das darf doch alles nicht wahr sein!~ Es genügte Vergil. Er hatte es satt, sich von seinem Bruder verarschen zu lassen. Er holte aus, um die Klinge in den Körper zu stoßen, doch wurde er unterbrochen, als sein Ziel den Kopf wieder nach vorne fallen ließ und ihn anblickte. "Das könnte helfen", sagte Dante plötzlich. "Hier, halt mal!" Ohne auf eine Antwort zu warten, überreichte er das schreiende Baby. "Wie kommst du auf den Gedanken, dass ich-", erwiderte Vergil finster, doch wurde er von seinem Zwilling, der schon auf der Treppe, die sich links von ihnen befand und ins Schlafzimmer führte, stand, unterbrochen: "Du bist Schuld, dass es wieder weint, also darfst du es jetzt auch wieder beruhigen!" Mit diesen Worten verschwand er in den Raum. Nun stand da ein Halbdämon, mit der Ausstrahlung von Eiswürfeln, mit einem Baby in den Armen und wusste nichts damit anzufangen. Er verstand schnell, dass es nicht klug war, das Kind anzuschauen, da es so nur noch lauter zu schreien begann. Die lauten Töne dröhnten in Vergils Ohren und zogen an seinen Nerven. Noch dazu bekam er dieses Bild seines Bruders nicht mehr aus dem Kopf, wie er vor ihm stand, mit dieser Menschenkreation im Mund. ~Das ist alles nur ein Traum, ein schlechter Albtraum! Genau, ich bin eingeschlafen, als Arkham mir mal wieder die Bedeutung des Temen-Ni-Gru erklären wollte. Das wird’s sein! Also… Sobald Dante vor mir steht, werde ich ihn ohne Mühe besiegen, aufwachen und endlich die Macht von Vater erlangen!~ Während Vergil nach einer Erklärung für das Ganze suchte, wühlte Dante in einer großen und ziemlich alt aussehenden Truhe. "Der muss doch hier irgendwo sein", schnaufte er, während sich die Sachen hinter ihm immer mehr stapelten, die er durch die Luft warf. Ob nun Stofffetzen, oder antikwirkende Vasen, alles flog auf den Boden. Erstaunlicherweise zerbrach nichts, denn, so seltsam das auch klingen mag, der Boden war mit extrem weichen Teppich ausgelegt, der alles in Watte zu hüllen schien. Dennoch machte es Krach, der bis zu Vergil drang. (Ob er diesen jedoch hören konnte, war fraglich.) Dieser hatte mittlerweile seine "normalen" Gesichtszüge angenommen, was das Baby dennoch nicht beruhigte, da "normal" bei dem immer ernst blickenden Dämon dennoch finster wirkte. Sein Blick ruhte, trotz alle dem, auf dem kleinen Gesicht und blieb bei dem Glauben, jeden Moment aufzuwachen. Dante hatte nun die Truhe fast ganz leer geräumt und seine Hoffnung nahezu verloren, bis er das gesuchte Objekt erblickte und seine Augen zu funkeln begannen. Erfreut nahm er es heraus und klopfte es ab: "Da bist du ja!" Mit einem, hinter sich haschenden Blick und dem Gedanken, das später wieder aufzuräumen, stand er auf und verließ das Zimmer. Vergils Glaube wurde schnell vergessen, als etwas an ihm zog. Es war nicht an ihm direkt, sondern eher etwas, das an ihm war, oder das er hielt. Er hatte sein Schwert nicht ablegen können, als ihm das Bündel in die Hand gedrückt wurde und so schwebte der Griff über dem kleinen Körper, dessen kleine Hände nach dem gelben Band gegriffen hatten und nun daran zogen. Das Geschrei hatte aufgehört, aber das interessierte ihn nicht wirklich. "Hey, lass das", sagte Vergil bedrohlich, was aber ignoriert wurde. "Ich sagte, du sollst das lassen!" Lauter werdend, zog er es weg und das Geschrei begann vom Neuen. Ohne große Worte, ließ er die Bänder wieder über den kleinen Fingern schweben und so wieder die Ruhe einkehren. "Ich wusste gar nicht, dass du so gut mit Kindern kannst!?" Als Dante aus dem Zimmer kam, hatte sein Bruder die Tür wohl nicht gehört, weshalb er sich entschloss, ihn ein wenig zu beobachten. Vergil ersparte sich jegliche Art von Widerworten, da es ja doch zu nichts führen würde, außer vielleicht einem Streit und Streit bedeutete Lärm und Lärm bedeutete Babygeschrei und das war das Letzte, worauf er Lust hatte. Der erschöpfte, aber zufrieden und irgendwo auch selbstgefällig lächelnde Dämon schritt die Stufen hinab und stellte sich vor seinen Bruder: "Hätte ja nicht gedacht, dass du ihn ruhig bekommst! Aber ich glaube nicht, dass du bereit bist, mir dein Schwert dazulassen, oder ihn damit immer zu beruhigen, oder?" An dem Blick seines Gegenübers erkannte er die Antwort, wenn nicht sogar mehr. "Was ist das?", fragte Vergil, als er auf Dantes Hand blickte. "Das?", verwundert blickte er selber hinunter, als wenn da eigentlich nichts sein dürfte. "Ach das! Ist der nicht süß?" Mit einem breiten Grinsen, erhob er beide Arme auf Brusthöhe und hielt Vergil einen alten und leicht verstaubten Teddy vor. "Vielleicht beruhigt der ihn ja, wenn er mal wieder schreit." Doch der Versuch, die Bänder gegen das Plüschtier zu tauschen, wollte (mal wieder) nicht so funktionieren, wie er es sich erhofft hatte. "Was hat er denn? Ich würd’ den sofort nehmen", wunderte sich Dante und blickte enttäuscht zwischen den beiden hin und her. "Vielleicht solltest du diesen Dreckklumpen erst einmal ein wenig sauber machen, bevor du ihn einem kleinen Kind aufdrängen willst." Dieser Vorschlag klang gar nicht mal so dumm, dachte Dante und so klopfte er den Teddy ein wenig ab. Dieser Anblick ließ Vergil laut schnaufen, das Kind, samt Schwert (auch wenn er davon nicht allzu sehr begeistert war, aber was tut man nicht alles für ein wenig Ruhe?), in die Arme seines Bruders zurückwandern und nach dem verstaubten Plüschtier greifen. "Hey, was soll das!? Mach ihn nicht kaputt!" Verwirrt blickte Dante zu seinem Zwilling, der einige Schritte von ihm zurückwich und mit seiner freien Hand ausholte. Als seine Handfläche auf das Fell aufschlug, erklang das natürliche Kuscheltier-Klopfgeräusch, doch da war noch ein weiteres. Es klang, als würde man auf ein Eichhörnchen treten, oder zumindest auf den Schwanz des Tieres. Vergil hielt inne. "Das hatte ich ja ganz vergessen!" Die blauen Augen Dantes begannen leicht zu funkeln. "Wenn man ihn drückte, oder sonst was machte, gab er Geräusche von sich. Das wird dem Kleinen bestimmt gefallen!" Kurz blickte Vergil seinen Bruder an, bevor er wieder auf den Teddy einschlug und somit eine Reihe an lauten und hohen Geräuschen auslöste. Dante beobachtete das ganze Geschehen mit der Befürchtung, jeden Moment einen Haufen Watte vor sich liegen zu haben. Als die "Reinigung" für beendet empfunden wurde, klopfte Vergil sich selbst noch ein wenig ab, während er auf die beiden Kinder (so empfand er zumindest in dem Moment) zurückging. "Lass das nicht seine letzten Hilfeschreie gewesen sein", murrte Dante und beobachtete dabei seinen Bruder, wie dieser vorsichtig versuchte, sein Schwert aus den neugierigen Händen zu befreien. Zunächst schien es dem jungen Geist zwar nicht zu gefallen, doch als er in die Gesichter der jungen Männer blickte, auf dem einen war ein schwaches Lächeln und die Anzeichen von Müdigkeit, auf dem anderen der stets neutrale Blick, der dennoch etwas in sich ruhen ließ, zu erkennen, ließ es davon ab und nahm den Teddy schweigend und kurz zögernd entgegen. "Du solltest das Fell später noch einmal gründlicher reinigen", gab Vergil ruhig von sich, als sein Zwilling den Körper in den Korb zurücklegte. "Wieso kümmert es dich eigentlich, ob das Kind schreit, oder wie es ihm geht?" Dante wandte sich wieder um, mit einem etwas verwunderten Blick im Gesicht. "Sag bloß, du bist ein Kinderliebhaber!? Und ich dachte immer, du würdest alle hassen, außer dir selbst natürlich… Und diesen komischen Typen mit der Schlammmaske im Gesicht. Wer ist das überhaupt?" Ein hämisches Grinsen machte sich auf seinen Lippen breit. "Du brauchst gar nicht erst daran zu denken, dass ich mich um das da kümmern würde. Das Geschrei ging mir auf die Nerven und ob es nun krank wird, oder in deinen Armen erstickt, interessiert mich nicht! Aber solange das Menschenkind schreit, schenkst du unserem Kampf keine Beachtung", erwiderte Vergil mit einem auffordernden Blick. "Kampf? Was für ein Kampf? Du glaubst doch nicht, dass ich hier und jetzt gegen dich kämpfe!? Der Lärm würde nur wieder zu erneutem Geschrei führen und das ganze Blut bekomm ich nie wieder weg! Schau dich doch mal um! Allein deine komischen Gefolgsvögel haben hier das reinste Chaos hinterlassen und dann kommst du auch noch und zerstörst meine Tür! Wie oft soll ich denn noch umziehen? Verdammt, ich hatte noch nicht einmal einen Namen!" Mit ausgestreckten Finger, der nur knapp den blauen Mantel seines Bruders berührte, stellte Dante sich vor ihn und blickte ihm gereizt in die Augen. Die Beiden waren so sehr damit beschäftigt sich wütend anzustarren und in Gedanken zu verfluchen, dass sie gar nicht bemerkten, was draußen vorging. Nur wenige Minuten später, nachdem Dante den Korb hereingebracht hatte, hatte ein Fahrzeug vor dem Gebäude gehalten. Doch nach nur wenigen Sekunden, fuhr es weiter in Richtung Temen-Ni-Gru, der verlassen und vergessen die Trümmern der einstweiligen Stadt an sich lehnen hatte und bis zum Horizont ragte. Nun, wo sich die Söhne Spardas anstarrten, hielt das kleine Fahrzeug erneut vor dem Gebäude, das irgendwie zerfallener wirkte, als beim ersten Anblick. Das Gehäuse des Fahrwerks wippte kurz auf und ab, als die fahrende Person abstieg und sich auf den Weg zu dem Ort machte, an dem einmal eine Tür war. "Hätte ja nicht gedacht, euch beide so harmonisch beisammen aufzutreffen!" Kappi 3 ist schon in Angriffspositon!!! Das wird (hoffentlich) nicht allzulange dauern, bis das on kommt!!! òÓV Kommis motivieren, also schreibt schön welche, dann gehts auch schnell mit dem Schreiben! hrrrr~~~ XDDDDD Kapitel 3: Glückwunsch, es ist ein... ------------------------------------- ~ So, nun gehts endlich mal weiter hier... x"D Ich hoffe, die lange Wartezeit hat meine Leser nicht vergrault... ;____; In diesem Kappi werden gleich 2 Geheimnisse gelüftet! xD - Wer ist die myteriöse Gestalt? - Welchem Geschlecht gehört dem Kind an? Oder hat es gar keins? Aber ich will ja nix vorwegnehmen! xP Am Ende der FF lauert noch mal n bissle was von dem Cath... Also lest alles schön durch und schreibt mir am Ende ja nen Kommi!!!! xDDD So, nun genug! Viel Spaß beim lesen! ;3 Eure Cath! Kapitel 3 Glückwunsch, es ist ein... Die neu dazugekommene Stimme schien die Stimmung zunächst nicht groß zu verändern, bis Dante einen Blick an seinem Gegenüber vorbeiwandern lies und eine schwarze Gestalt dort erkannte, wo einst eine Tür war. Vergil dagegen dachte nicht daran, seinen Blick abzuwenden, doch war die Neugier zu groß, denn sein Zwilling hatte einen Ausdruck von Freude und Überraschung in seinen Augen. Das war zwar nichts besonderes, denn Dante freute sich über fast jeden Besuch, doch da es jemand zu sein schien, der beide Söhne Spardas kannte, musste Vergil sich einfach umdrehen. Es fiel ihm schwer die Person einzuordnen, da sie, durch das von hinten kommende Licht, nur eine schwarze Silhouette war. Dennoch war eine Sache klar: Es war eine Frau! Das hatte er nicht durch die bekannte Stimme erkannt, sondern durch die schmale Figur und die Frisur ließ ihn noch mehr vermuten, wer es sein konnte. Doch bevor er nur irgendetwas sagen konnte, um seine Vermutung zu bestätigen, drängte sich sein Bruder neben ihm vorbei, als wäre grad mal soviel Platz, wie in einer überfüllten U-Bahn, marschierte lächelnd zum Eingang und lehnte sich an den demolierten Türrahmen. "Was treibt dich denn hierher?" Die Stimmlage passte perfekt zu dem Machogrinsen, das Dante aufgelegt hatte. Es dauerte einen Moment, bis sich die unbekannte Person einige Schritte in das Gebäude wagte und antwortete: "Darf ich dich nicht besuchen kommen? Einfach so? Der alten Zeiten wegen?" Nun stand die Silhouette im Licht, wovon es in diesem 'Raum' sogar am Tag nur sehr wenig gab, und bestätigte Vergils Verdacht, als er das bekannte Gesicht erblickt. "Du bist aus freien Stücken hierher gekommen? Du arme Irre!" Ihr Blick wandte sich zu dem, wie immer finster dreinschauenden Vergil, der heute jedoch irgendwie etwas anderes an sich hatte und lächelte ihn angriffslustig an: "Was ist los, Vergil? Die selbe Beleidigung bei der selben Person? Wirst du etwa langsam alt?" Während sie ihren Gegenüber anschaute, bemerkte sie, was so anders an ihm war; er wirkte erschöpft. Aus irgendwelchen Gründen war der Halbdämon fertig mit den Nerven und da sie niemanden erblicken konnte, außer den Zwillingen und der demolierten Tür, die ein Anzeichen für einen Kampf sein könnte, aber da nirgends Blut war und die Klamotten der beiden noch recht neu wirkten, verwarf sie den Gedanken eines Gefechtes unter Geschwistern wieder. Aber was war es dann? Er wird wohl kaum hierher gekommen sein, weil es ihm schlecht geht und Dante ihn wieder aufmuntern sollte, sofern das möglich ist!? Oder will er Aggressionen abbauen? Wäre möglich. Oder aber die Gerüchte stimmen und Dante ist wirklich anstrengend. Das hatte sie zwar schon gemerkt, als sie ihm das erste Mal begegnete, aber wenn man mit ihm fast täglich zu tun hat, oder gar mit ihm verwandt ist, sieht die Sache doch gleich ganz anders aus. All ihre Theorien schienen ihr selbst nicht gerade überzeugend, aber es interessierte sie so sehr, das sie es einfach wissen musste: "Dein Teint ist auch nicht mehr der Frischeste. Du siehst mieser aus, als sonst." (Natürlich meinte sie mies nicht im Sinne von schlecht aussehen!) Das Gesicht des missverstehenden verfinsterte sich um einiges und die guten Manieren, weder Frau, noch Kind anzugreifen, waren kurz davor vergessen zu werden. Dante, der sich währenddessen zu seinen Besuchern gewandt hatte, beobachtete das Geschehen aufmerksam, doch nun hielt er es für angebracht dazwischenzugehen und so ging er die wenigen Schritte zu ihnen: "Weist du, Mary, mein Bruder ist einfach nur überanstrengt, das ist alles! Der Weg hierher, die Tür zerstören, mich zum Kampf herausfordern, wo er doch weis, das er keine Chance gegen mich hat und dann auch noch eine hübsche Bekannte, für die er erst einmal alte Erinnerungen wieder hervorkramen musste! Wenn man den ganzen Tag nichts zu tun hat und auch nichts erlebt, können so viele Ereignisse auf einmal, einen wirklich fertig machen. Nicht wahr, Vergil?" Die Hand auf des Bruders Schulter geklopft und das breite Grinsen im Gesicht, so stand er nun neben seinem Zwilling, für den das Ganze zu viel wurde und so die Hand auf der Schulter wegschlug. Der wütende Fass-mich-nicht-an!!!-Blick würde jeden Normaldenkenden sofort Abstand nehmen lassen, doch Dante hielt das nicht für nötig und wollte mit seinen nächsten Sprüchen kommen, doch wurden sie von einem leisen Gequengel unterbrochen. "Nicht schon wieder", stöhnte Dante, was ihn einen verwunderten Blick von Mary ernten ließ. Während sich der Vater in Spe zum Korb begab, wollte der Andere den ganzen Trubel verlassen, was jedoch nicht so einfach war, wie gedacht. "Wo willst du hin!?" Mit einer Hand im Korb, drehte Dante sich zu Vergil. "Du kannst jetzt nicht einfach abhauen, du bist schließlich schuld, das es schon wieder weint!" "Was hab ich denn getan!?" Vergils Stimme wurde lauter und schien bald ins hysterische überzugehen. Ihm war mittlerweile alles egal geworden. Sein Image als Eisklotz, das er immer über allem drübersteht und das er sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt, doch er wollte nur noch weg von diesem Ort. Weg von allem und jedem und seine Ruhe haben! "Deine finstere Visage macht ihm noch immer Angst! Guck doch mal normal, oder wenigstens weniger beängstigend!" "Das steht doch viel zu weit weg, als das es mich sehen könnte!" "Es braucht dich nicht zu sehen, deine finstere, gar schwarze Aura verängstigt es schon!" "Aura!? Merkst du eigentlich noch, was du da redest?" Bevor der Streit mal wieder eskalierte und im Blutbad endete, warf Mary eine Frage in den Raum, die sie sowieso beschäftigte: "Was ist denn bitte 'es'? Ist es in dem Korb?" Die Geräusche hörten sich zwar nach einem Menschenkind an, aber so wie die Beiden darüber sprachen, klang es eher nach einem Tier mit fünf Beinen und mehr Augen, als man zählen könnte. Als sie selber in den Korb blickte und ihre Antwort vor Augen hatte, war sie nicht besonders überrascht, das es ein Menschenkind war, sondern eher, dass das Menschenkind HIER war. "Was macht es hier?" Mit skeptischen Blick schaute sie Dante an, der auf diese Frage keine gute Antwort wusste. "Gib dieses Ding doch einfach der Irren und lass mich in Ruhe damit", schnaufte Vergil im Hintergrund. "Drei", gab Mary als Antwort, ohne ihren Blick zu ändern, oder von dem Korb abzuwenden. "Was?" Kam es aus den Zwillingen synchron, da sie nichts mit der Zahl anfangen konnten. "Ist es deins?" Ohne groß auf die Frage der Beiden zu achten, stellte sie Dante schon die nächste und schaute ihn dabei leicht skeptisch und doch ohne weitere Mimik an. Seine einfache Antwort "Nein" war zwar deutlich, dennoch hatte er einen Ausdruck in den Augen, der ein 'Leider nicht' bedeuten und anhängen könnte. Die Frage an ihren Hintersten ersparte sie sich, da sie es sich nicht vorstellen konnte, wenn nicht sogar wollte, dass DER ein Kind haben sollte! "Wieso fragst du nur mich? Es könnte doch auch-", begann Dante seine Frage, doch ein Blick zu seinem Zwilling, lies ihn diese selbst abbrechen. "Vergiss es." Kurze Zeit herrschte, nur vom leisen Gequengel gestörte Stille, da niemand wusste, was er sagen, oder tun sollte. Selbst Vergil stand noch immer auf seinem Fleck und rührte sich nicht, obwohl er doch eben noch so schnell wie möglich weg wollte. Jeder schien überfordert. Nun glaubte Dante zwar zu wissen was es bedeutet, wenn man sagt, ein Kind würde das ganze Leben verändern, aber das diese Aussage mehr auf eigene Nachkommen bezogen ist, daran dachte er nicht. Auf jeden Fall schien es zu stimmen, dass solche ein regelrechter Magnet für Familie und Freunde sind. Aus unempfindlichen Gründen wollte niemand etwas in diesem Moment sagen, oder tun. Jeder stand auf seinem Fleck und starrte entweder an die Wand, oder in den Korb. Dantes Blick fiel auf das kleine Gesicht, als das Gequengel aufhörte und die bleiche Haut eine bedrohliche Röte bekam. "He-Hey, Mary, ist das normal?", fragte er leicht ängstlich und deutete mit dem Finger auf das rote Gesicht, das schon bald dem Mantel des Halbdämonen glich. Die Schwarzhaarige blickte auf die feurigen Wangen und überlegte kurz. "Ich bin mir nicht sicher, aber wenn es Fieber hätte, würde es nicht so verkrampft gucken. Oder hat es Schmerzen?" "Würde es dann nicht noch mehr schreien?" "Glaub ich auch." "Es wird doch nicht explodieren, oder?" Marys unglaubwürdiger Blick, ließ ihn seine, wohl nicht sehr überlegte Frage beantworten. Ratlos starrten die Beiden weiterhin in die Röte. Hätte dieser Zustand länger als fünf Minuten angehalten, hätten sie wohl alles versucht, diese wieder verschwinden, oder sinken zu lassen, doch erledigte sich alles von selbst. Die Gesichtszüge wurden wieder normal, wenn nicht sogar erleichtert, wie die, der beiden Beobachter. "Anscheinend ist alles wieder ok", sagte Dante und lehnte sich ein wenig zurück. "Ja, aber ich wüsste gern, was es damit auf sich hatte, falls es-" Mary unterbrach ihren Satz, denn sie verspürte den Drang, all die Luft, die um sie herum war, von ihrem Inneren fern zuhalten. "Was ist?" Dante hatte sich wohl schon an viele Gerüche gewöhnt, weshalb er nicht gleich reagierte. Allein in diesem Teil der Wohnung nahm Vergil über 14 verschiedene Düfte wahr, die man nicht unbedingt als Parfum tragen sollte, obwohl mindestens die Hälfte von denen aus billigen Sprühfläschchen der vielen 'Kunden' stammte, die hier ein und aus zu gehen schienen. Der Kopf des Blaugekleideten fing so langsam an zu hämmern vor Schmerzen und alles in ihm schrie danach zu verschwinden, doch etwas hinderte ihn daran. Aber was? War es der Kampf, auf den er so lange warten musste und noch immer nicht stattfand? Oder war es einfach nur, weil sein Bruder ihn ignorierte und seine ganze Aufmerksamkeit einem Menschenkind widmete? Einem wahrlich stinkenden Menschen!? Vergil zuckte kurz zusammen – war er etwa eifersüchtig? Auf DAS da? Das konnte sich sein. Das durfte nicht sein! Er hätte es vielleicht noch verstanden, wenn eine 'hübsche' – nein, einfach nur eine Frau Dantes Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen und ihn so vom Kampf abhalten würde, aber außer Mary war kein weibliches Geschlecht anwesend. Mary war zwar alles andere als hässlich, sogar für Vergil nicht, aber der Gedanke, wessen Tochter sie war, lies ihn immer wieder zusammenfahren. Also, was sollte das Ganze? Vergils Gedanken schwiegen kurz. Er wird doch nicht-!? Sein Gesicht wurde noch blasser, als es ohnehin schon war. Er wusste zwar, dass sein Bruder… 'Anders' war, aber das konnte doch nicht sein Ernst sein? Er traute sich nicht, es auszusprechen – wenn auch nur in Gedanken – oder gar genauer darüber nachzudenken. Bevor er sich noch mehr hineinsteigerte konnte und seine Kopfschmerzen, die wohl für die ganzen verwirrenden und absurden Gedanken ihre Schuld trugen, ihr Limit erreichten, machte er einige Schritte auf die provisorische Familie zu, stellte sich neben seinen Bruder und blickte, ohne dass es einer bemerkte, in die Runde. An Marys Gesichtsausdruck konnte er erkennen, dass nicht nur er den beißenden Geruch vernahm, der von dem Korb ausging und je näher man ihm kam, desto stärker wurde die Nase gereizt. Dass Dante das nicht roch, wunderte ihn nur minimal. "Vielleicht sollten wir mal die Windel prüfen", sagt Mary und spürte so gleich die Blicke der beiden Halbdämonen auf sich, die so einiges bedeuten konnten, doch in diesem Moment war es mehr als offensichtlich, was sie ihr damit sagen wollten. "Oooh nein, mir gehört das Kind nicht", weigerte sie sich, doch wurden die Blicke nur intensiver. Selbst, als sie einige Schritte zurückwich, wurde sie von den Blicken verfolgt. Dante hatte mittlerweile einen Hilferuf in seinen Augen, die zugleich fordernd und doch unschuldig naiv schauten. Vergil dagegen schaute… Wie immer, doch war etwas anders. Vielleicht bildete sie sich das auch nur, aber in seinen Augen war tatsächlich irgendein besonderer Ausdruck, wenn nicht sogar ein bestimmtes Gefühl zu erkennen. Doch bevor sie darüber weiter rätseln konnte, wurde ihr klar, dass sie den Job übernehmen musste. Wer hätte es sonst tun sollen, ohne dass das Kind Schaden nimmt? Sie wollte es nicht seinem Schicksal überlassen und trat so wieder neben die Brüder, die die junge Frau noch immer anblickten und nahm das Kind aus dem hölzernen Geflecht. Als der kleine Körper gerade die Platte des Schreibtisches berühren sollte, unterbrach Dante die Beiden. "Was ist?", fragt Mary, mit dem kleinen Geist in den Händen. "Also… Warte einen Moment, ich hol ein Handtuch!" "Willst du das anstelle der Windel darumlegen?" "…" Dante schaute auf das Kind. "Eigentlich wollte ich es darunter legen, wegen dem Tisch, aber das ist auch eine sehr gute Idee!" Mit diesen Worten verschwand er dorthin, was er Badezimmer nannte. "Das war jetzt nicht sein ernst, oder?" Mary schaute noch etwas die Tür an, durch die Dante gegangen war, bis sie ihrem Blick dem Tisch zuwendete. "Als wenn das was ausmachen würde. Wenn ich mich hier so umschau'." Bestätigt wurde sie durch ein leichtes Schnaufen, das von der Seite kam. Der Halbdämon kam, mit einigen Handtüchern unter dem Arm, in den großen Raum zurück und legte eins unter das Baby. "Nun haben wir zwar einen halben Wickeltisch, aber nichts, womit wir es sauber machen können und Windeln wirst du wohl auch nicht haben… oder?" Mit einer Mischung aus Angst und Skeptik schaute Mary Dante an, der die Handtücher bereit hielt und ihren Blick erwiderte, als würde er sagen wollen 'Was ist? Meintest du das nicht ernst?'. Er schaute wahrlich verwirrt und unschuldig naiv zugleich. Die junge Frau wusste nicht, was sie sagen sollte und schwieg deshalb lieber. Unter strenger Beobachtung wollte Mary ans Werk, jedoch hielt sie inne und schaute wieder zu Dante: "Es wäre gut, wenn ich etwas zum saubermachen hätte. Sprich, einen Waschlappen, eine Schüssel mit Wasser und vielleicht noch so was wie Feuchtigkeitscreme." Ohne etwas zu sagen, versuchte der Angesprochene die genannten Objekte aufzuspüren. In der Zwischenzeit war das Kind damit beschäftigt, die Bänder an Vergils Schwert zu beobachten, die schon fast in greifbarer Nähe regungslos herunterhingen. Dessen Besitzer bemerkte es und drehte Yamato, das er fest in seiner linken Hand hielt, ein wenig, so dass die Bänder für die kleinen Augen nicht mehr sichtbar waren. Es brauchte nicht lange, bis die innere Ruhe des Kindes verschwand und erneut kurz vor den Tränen stand. Zunächst leicht verwirrt und erschrocken, als sie das Gesicht entdeckte, verfolgte Mary darauf dessen traurige Augen. Sie verstand schnell, was los war und lies ihren Blick von dem Schwert in das Gesicht Vergils wandern, der ihr sein Profil zeigte und das kleine Wesen anstarrte (Warum, wusste er selbst nicht genau). Nach kurzer Zeit wurde ihm das seitliche Beäugen lästig, worauf er sein Gesicht ein wenig neigte und nun in die zwei verschiedenfarblichen Augen schaute. Es herrschte Stille. Nur leise, dumpfe Geräusche waren im Hintergrund zu hören, die aber niemanden weiter zu interessieren schienen. Es brauchte keine Worte, nur einige Zeit, bis Vergil leise und kurz knurrte, die gelben Bänder wieder sichtbar werden lies und somit wenigstens eine Person im Raum glücklich machte. Noch immer schweigend, wandte die Frau sich wieder dem Kind zu, als der andere Halbdämon wieder den Raum betrat und seine zusammengesuchten Dinge auf den Tisch legte. Der Staub, der nun auf an ihm klebte, lies erkennen, dass er in den letzten Winkeln des 'Hauses' gesucht hatte (und das für die dumpfen Geräusche gesorgt hatte), aber welches der Objekte, das wollte lieber niemand wissen. "Gut, dann kann es ja endlich losgehen!" Mary begann damit, die Klebestreifen an den Seiten abzuziehen. "Ich bin schon gespannt, was es ist. Mädchen, oder Junge", warf Dante, ein wenig erfreut wirkend ein, was die schwarzhaarige Frau verwunderte: "Das weist du nicht!?" "Nein, woher denn?" "Wie lange ist es denn schon bei dir?" "Seid einigen Stunden, also noch nicht sehr lange." "Wo kommt es denn her? Oder, wer gibt denn dir sein Kind!?" "Ich weis nicht, wer- Hey!" Diese Bemerkung hatte ihn doch ein wenig erschüttert. Ohne sich weiter damit zu befassen, öffnete Mary die Windel, worauf Vergil sich umwandte und gehen wollte, doch wurde er durch ein weiblich- und bedrohlichklingendes "Du bleibst hier!" zurückgehalten. Was war nur los? Seid wann lies er sich etwas von jemanden sagen? Noch dazu von einer Menschenfrau!? Seid er in dieser Umgebung war, schien alles gegen seinen Willen zu geschehen und das war unerträglich für den extravaganten Halbdämonen. Die Verwirrtheit, und alles drum herum, übernahm so langsam aber sicher die Überhand und so ließ er sich einfach treiben und gehorchte. Jedoch schloss er entnervt die Augen. Während Dante auf die Windel starrte, um das Geschlecht als erstes erblicken zu können (mittlerweile fühlte er sich schon fast wie ein richtiger Vater) und im Geheimen hoffte, dass es ein Mädchen war, hatte Mary eher Sorgen was den Inhalt der Windel betraf. Als der Stoff jedoch alles preisgab, war jeder Gedanke über das Geschlecht vergangen und so wandten alle ihre Gesichter nach hinten. Vergil war zwar von dem Anblick verschont, dennoch war die Geruchsmenge zu viel, sogar für Dante. So schnell es ging, auch wenn dadurch etwas ungeschickt, versuchte Mary das Bündel unter dem Kind hervorzuziehen, um es dann zusammenzuknüllen und in den Müll zu schmeißen. Diese Aufgabe durfte niemand anderes als Dante übernehmen, der die volle und warme Windel in die Hände gedrückt bekam. Angeekelt und das Gesicht weiterhin abgewendet, begab sich der Halbdämon zu den Tonnen, die draußen neben dem Gebäude standen, schmiss das 'Paket' hinein und lief zurück ins Haus, um endlich wieder atmen zu können. Als er tief ein und aus geatmet hatte, bemerkte er Mary, die auf ihn zukam und den Anschein machte, als wollte sie die Brüder alleine lassen. "Wo willst du hin", fragte Dante, mit großer Besorgnis. "Keine Sorge, ich komm gleich wieder! Ich fahr los, um frische Windeln zu besorgen und noch einige andere Sachen. Ihr wascht in der Zeit das Kind, ich hab es schon ein wenig sauber gemacht", antwortete sie und deutete hinter sich. Der Halbdämon musste sich das Lachen verkneifen. Das Kind saß in der Wasserschüssel und musste gewaschen werden, das stand außer Frage, aber der Anblick desjenigen, der den Job übernahm, war einfach zu göttlich. Da stand sein Zwilling nun, völlig fertig mit den Nerven, die Handschuhe ausgezogen, Ärmel hochgekrempelt und einem Waschlappen in der Hand und 'wusch' das Kind. "Wie hast du das geschafft?" Er konnte seinen Augen einfach nicht trauen und musste dennoch leise über dieses Bild lachen. "Er hat es einfach getan. Ich hab nur gesagt, das er das machen soll und er hat angefangen." Mary schien nicht groß überrascht, obwohl es doch verwunderlich war, dass Vergil gehorchte. Aber ihm war mittlerweile alles egal. Er hatte aufgegeben und seinen Willen verloren. Vorerst. "Ich bin in ungefähr einer Dreiviertelstunde wieder da, also stellt nichts an!" "Ja, Mutter." Mit einem letzten Lächeln ging der Halbdämon zu seinem Bruder und Mary verschwand auf ihrem Motorrad in die Stadt. Gelassen schritt er an die Seite des Tisches, beugte sich nach vorne und stütze sich mit seinen Armen auf dem Tisch ab. "Das du dir mal etwas sagen lässt…" Hämisch grinsend, schaute er Vergil bei der Arbeit zu. Stille. Plötzlich zuckte Dante zusammen und erntete darauf zweierlei Blicke. "Was ist es denn nun?", fragte er und stellte sich neben seinen Bruder, der, wenn er könnte, nun noch genervte dreinschauen würde. Der neugierige Halbdämon schaute hoffnungsvoll in die Wasserschüssel, doch konnte er nichts erkennen, da eine Schaumdecke die Sicht versperrte. Auch das Beiseiteschieben dieser brachte nicht viel und so brummte er vor sich hin. "Du weist doch, was es ist, oder?" Keine Antwort. "Sag es mir! Oder heb es hoch, dann kann ich selber nachsehen!" Doch er bekam keine Antwort, nur eine hochgezogene Augenbraue Vergils. Die Füße des Unwissenden konnten nicht still stehen und wippten mal auf und ab, mal zuckten sie einfach nur. "Es ist ein Junge", brachte Vergil leise heraus, der das nicht mehr ertragen konnte. Sofort standen die Füße still und obwohl er sich freute, war in Dantes Gesicht doch leichte Enttäuschung und Trübsinn zu erkennen. Sein Gegenpart bemerkte es, sagte aber nichts darauf. Schweigend nahm Dante einen der Lappen, die noch neben der Schüssel lagen und half seinem Bruder, den Jungen zu waschen. Mary war währenddessen dabei, alles Mögliche zu besorgen, was ein Kind brauch. Babynahrung, Windeln, Waschlotion, Feuchtigkeitscreme (der von Dante traute sie nicht), ein wenig Kleidung, ein paar kleine Spielsachen, Kinderbücher und einen neuen Schnuller. Ein Bett hätte sie gerne noch besorgt, aber da sie mit dem Motorrad unterwegs war, war das ein schwieriges Unterfangen und ihr Geld reichte dazu auch nicht. Am Anfang war sie mit dem Plan losgefahren, alles von Dante zurückzuverlangen, aber diesen Gedanken hatte sie beim Einkaufen schnell wieder abgeworfen. Wenn man nun dies alles mal genau betrachtet – Mary, die die Babysachen besorgte, Dante und Vergil, die den Jungen wuschen – Hat es da nicht den Anschein einer richtigen Familie? ~ So, das war nun das 3. Kappi und bis jetzt das Längste... Whoa... xDDD Nun hab ich auch ein bissle was zu sagen... xD Also... 1. Was meinte Vergil in seinen Gedanken? Was ist Dante nicht-? Tja, das weis ich auch nicht... xD Nee, aber der Gedankengang war so absurd, dass ich ihn nicht ausschreiben wollte... xP 2. Was meint Mary mit "Drei"? Wer das net weis... Der tut mir leid... xD Ne, quatsch... Da es wohl nicht mehr vorkommen wird (denke ich o.ô), kann ich es ja sagen... Damit meint sie nur, wie oft Vergil sie "Irre" nennt... Alles klar? xD 3. Dante vs. Die Zeit Bitte stellt euch vor, dass die Mülltonnen weit weg stehen!!! Denn wenn man bedenkt, dass Mary das Kind einmal so sauberwischt, es in die Schüssel setzt, Vergil rumkommandiert und dieser noch seine Kleidung richten kann... Ein bisschen viel, oder? Deswegen sind die Tonnen weit weg und Dante brauch so seine Zeit... xDDD 4. Warum Dante Enttäuscht und Trübsinnig war? Naja, er hat sich ja ein Mädchen gewünsch und da es das net ist... Ich weis, das klingt komisch, aber Dante ist halt... Anders... xD Am manchen stellen wirkte Dante zunächst wie ein Pädophiler... °>__> Deswegen hab ich so einiges geändert... x"D So, wenn noch Fragen sind, dann schreibt sie mir! ;D Es wird noch ne Menge passieren da, also lest immer schön weiter, auch wenn ich echt langsam im schreiben bin... ^^" Ich freu mich über jeden Kommi! x3 Bis zum nächsten Mal! Eure Cath! Kapitel 4: Special: Namenstag! (Umfrage) *Beendet* -------------------------------------------------- "Hey, Vergil. Nun wissen wir zwar, dass es ein Junge ist, aber welchen Namen sollen wir ihm geben? Mary ist grad nicht da, also kannst du frei reden!" "Hmpf." "Ok, Vergil hat grad keine Lust, also helft mir... Uns bitte und nennt eure Vorschläge!" ~ Jep, so ist es! Da das nächste Kappi schon bald hochgeladen werden soll (und ich es im 3. Kappi vergessen hab zu erwähnen... ^^") wollte ich euch fragen, für welchen Namen ihr seid? Traut euch! Schreibt eure Vorschläge einfach hin, oder stimmt für einen der genannten Namen! xD Helft uns, dem Kleinen einen guten Namen zu geben, sonst heißt es einfach Balg... So würde Vergil es wohl nennen... xD Es gibt sogar einen Gewinn von 5 KT! xDDD Wenn das nix ist? xDDDDD Das sind exklusive DMC KaroTaler! xDD Aber bitte gebt keine deutschen Namen an... ^^" So was wie Heinrich oder Wolfgang... xD Und NERO fällt auch flach... xDDD Bisherigen Ideen und Vorschläge (die bei meinen krassen Vorstellungen durchgehen... x"D): ~> Neo {Dante: "Der Auserwählte!!!" ~ Vergil: "Mach'n Kopf zu!"} ~> Leo [Lio] ~> Raven (Helia) ~> Kaelas (the_real_Aoi) ~> Samael (diabolic_angel) ~> Vincent (Menora) ~> Loki (Chiako) Sooo, es ist vollendet! Der Name steht fest! YAY! Welcher es ist, erfahrt ihr im nächsten Kappi (das nicht all zu lange auf sich warten lassen sollte... x.X")!! Ihr könnt trotzdem noch Namensvorschläge geben! xP Vielleicht ändert sich ja meine Meinung noch! xDD Das Cath! Kapitel 5: Namenstag -------------------- So, nach unzähligen Monaten geht es endlich weiter... x____X" Ich hoffe, ihr seit dennoch dabei... >.<" Da steckt mein ganzes Blut drin! xDDD Dass das 5. Kappi auch laaange dauern wird, muss ich wahrscheinlich net sagen, oder? x"DDD Aber das hat nen anderen Grund... Ich werd nu erst mal verdonnert, ne andere FF zu schreiben und ich hab versprochen, mich der voll und ganz zu widmen, wenn das Kappi hier fertig ist! So, genug! Was gibts in diesem Kappi? -Boah... Nix... xDD Aber ne Rekordzahl an Wörtern und Seiten... x.X" Es nahm einfach kein Ende! Natürlich wird hier der Name geklärt und noch n bissle was anderes! Seit gespannt! ^-^ Am Ende geb ich noch mehr von meinem Senf dazu! xDD So, nun viel Spaß beim lesen! ^-^ Eure im Staub kriechende Cath! Kapitel 4 Namenstag Die überladene Maschine grollte die Straße entlang, bis sie das Devil May Cry Gebäude erreichte und beim Halten eine letzte, dunkle Wolke ausstieß. "Entschuldige, das war wohl ein wenig zu viel für dich", sagte Mary vorwurfsvoll und stieg von dem Gefährt ab. Die vielen Tüten waren auf dem Bike verteilt und hielten wie durch Zauberhand. Sie selbst schien das nicht zu wundern, jeder andere hätte jedoch die Logik der Schwerkraft in Frage gestellt. Mit den ersten beiden Tüten (von sehr vielen), machte sie sich auf den Weg zum Eingang, dessen Tür noch immer mitten im Raum lag. Das müsste auch mal repariert werden. Es dauerte einen Moment, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit in dem Gebäude gewöhnt hatten, was sie aber nicht davon abhielt, den beiden Brüdern die nächste Aufgabe zu erteilen: "Ich hab draußen noch ein paar Tüten. Wenn ihr so freundlich wärt und die hereintragen würdet?" Doch niemand antwortete und zu erkennen war auch nichts. Selbst, als sie alles klar und deutlich erkannte, war niemand zu erblicken. Lediglich die Schüssel mit Wasser war an ihrem Ort (die Möbel natürlich auch) geblieben. "Hallo?" Ihr Ruf hallte durch den Raum, doch nichts rührte sich, also stellte sie die Tüten ab und schritt zum Schreibtisch. Jeder Schritt gab ein Geräusch ab, wie man es von Holzfußböden kannte, doch der letzte Schritt, genau vor dem Schreibtisch, klang anders. Er klang nass. Ihr Blick wanderte nach unten, während sie ihren Fuß etwas anhob, um nachzusehen, wo sie da reingetreten war. Wasser? Die Schwarzhaarige tastete mit ihren Fingern auf der Tischplatte entlang, auch sie war nass. "Ich hab doch extra Handtücher gesucht und hingelegt!" Doch davon fehlte nur eines. In der Schüssel selbst war nur noch die Hälfte an Wasser, also wurde sie entweder fast umgeworfen, oder es war zum Kampf gekommen. Ein Kampf mit Wasser? Wohl eher kaum. Von den drei Jungs (für Mary waren die Brüder, trotz ihres Alters, keine Männer) war weit und breit keine Spur, bis auf das verschüttete Wasser, zu sehen, oder nur ein Laut zu hören. Nur ein seltsames und unregelmäßiges Brummen war zu hören, das lauter zu werden schien, doch durch die hohen Wände und den niedrigen Anteil an Möbeln, war das Echo zu stark, um den Ort auszumachen, wo das Geräusch herkam. Ihre Ohren führten sie hinter den Schreibtisch und zu der Tür, die sich schräg dahinter befand. Nun meinte sie zu glauben, das Geräusch käme aus dem Flur, also trat sie näher. Ihre Hand wanderte zum Türgriff und war gerade dabei, diesen langsam hinunterzudrücken, als die Tür plötzlich aufsprang und die beiden Brüder hindurch, in den großen Raum traten. Mary hatte zum Glück und aus Reflex, im letzten Moment einen Satz nach hinten gemacht, dadurch hatte sie nichts abbekommen und nun beobachtete sie den schreiend streitenden Dante, der anscheinend vor Vergil flüchtete, der seine rechte Hand nicht von Yamatos Griff nehmen wollte. Das Baby wurde währenddessen von Dante schützend im Arm gehalten, in ein Handtuch gewickelt und war, trotz des Lärms und der Hektik, ungewöhnlich ruhig. "Was ist denn hier los?", wollte Mary wissen, da sie kein Wort von dem verstand, was Dante schon fast halbwegs hysterisch schrie. Nur wenige Fetzen wie 'Hör auf!' oder 'Es ist doch nur ein KIND!' drangen zu ihr durch. Letzteres lies sie nichts Gutes erwarten, also stellte sie sich prompt vor Vergil und erntete einen finsteren Blick. "Geh aus dem Weg", befahl er mit seiner typisch bedrohlichen Stimme. "Nein! Erst, wenn ihr mir sagt, was hier los ist!" "Er will ihn töten", schallte es von der Seite, während der Sprechende den kleinen Körper noch immer schützend an sich drückte. "Aha und warum?" Sogar Vergil war durch diese Reaktion perplex, auch wenn er es nicht offen zeigte. Mittlerweile konnte Mary nur noch wenig überraschen, oder aus der Fassung bringen, vor allem, wenn es sich in diesem Haus abspielte. "Seine Paranoia ließ ihn Schatten sehen, die nicht da sind", gab Dante als Antwort, worauf er ein leichtes Ausklinken der Klinge erntete. Genervt legte die junge Frau Daumen und Zeigefinger auf ihre Augen. "Und WAS willst du gesehen haben?" Kurze Zeit schwiegen alle. "Er ist ein Dämon." "Nur weil du irgendwelche Schatten gesehen hast, heißt das noch lange nicht, dass du hier ein Massaker starten darfst! Außerdem – Was interessiert es DICH, ob das ein Mensch ist, oder nicht? Du arbeitest schließlich mit Dämonen zusammen und selbst WENN es so wäre, dass der Kleine einer von ihnen ist, wäre es nicht dein Problem!" Die Wut und das Unverständnis waren klar rauszuhören und wie erwartet, bekam er keine Antwort. Nur ein leises "Ts!" verlor der Angesprochene. "Jetzt mal bitte von vorne. Was soll nur ein Schatten gewesen sein", fragte Mary in der Hoffnung, dass bald wieder kurzfristige ‚Ruhe’ eintreten würde, wenn die Sache geklärt wäre. Vorsichtig streifte Dante das Handtuch vom schmalen Rücken und wandte ihn der jungen Frau zu. "Siehst du etwas?" "Außer einem anatomisch korrekten Rücken? Nichts Außergewöhnliches." Ein forschender Blick Marys lag auf dem Baby, doch etwas Seltsames konnte sie beim besten Willen nicht entdecken. "Mein lieber Bruder ist der Meinung, er hätte kleine Ausbuchtungen an den Schulterblättern gesehen, mit schwarzen Spitzen." "Es würde mich nicht wundern, wenn der Kleine kein Mensch wäre, aber mich würde ebenfalls interessieren, warum du es gleich töten willst, wo deine Boten und Untertanen aus solch einer Rasse bestehen? Und seit wann werden solche Merkmale gleich mit Dämonen in Verbindung gebracht? Wo ist die Zeit geblieben, in der man noch an Engel glaubte?" "Engel..." Ein höhnischer Unterton, dazu ein passendes Grinsen auf Vergils Lippen und die Verspottung war perfekt, doch wieder ging er nicht auf die erste Frage ein. Er musste sich selbst eingestehen, dass er Dämonen benutzte, aber mögen tat er sie deswegen noch lange nicht. Aber warum nur geriet er so in Rage, wo es sich doch nur um ein wortwörtlich stinkendes Menschenkind handelte? Würde es plötzlich mutieren, würden zwei Türen für ihn offen stehen. Entweder verschwinden und seinem Bruder den Kampf überlassen, oder die Sache selbst erledigen und alle mit seinem selbstgerechten Ausdruck in den Boden stampfen. Er würde wohl letzteres vorziehen, denn seinen Gegenpart leiden zu sehen und im Unrecht stehen zu lassen – Was gab es schon schöneres im Leben? So schön die Gedanken daran auch waren, irgendwas unterbrach ihn dabei. Eine Stimme, die seinen Namen ständig wiederholte. "Vergil?", erklang es wieder. Mary stand vor ihm und schaute ihn überrascht an, was er jetzt erst richtig mitbekam. "Dich mal so in Gedanken vertieft zu erleben." Schweigen Vergils. "Ich wollte dich bitten, die restlichen Tüten mit reinzutragen. Dante ist schon dabei." "Warum sollte ich?" Allein der Gedanke daran, Tüten zu tragen und dann auch noch für eine Menschenfrau, war absurd. "Warum nicht?" Mit eindringlichem Blick, schaute sie in die hellblauen Augen. Warum sagte er nichts? Warum lachte er sie nicht höhnend aus? Warum zeigte er ihr nicht, dass sie ihre Sachen alleine machen soll? Was hielt ihn eigentlich davon ab, einfach zu gehen? Die verwirrten Gedanken und niederliegenden Nerven des Halbdämons ließen ihn immer mehr wie eine Marionette werden, was ihn, obwohl es seinem Inneren so widerstrebte, dazu brachte, die Aufgabe zu erfüllen. Der Rotgekleidete hätte zu gern etwas gesagt, lag ihm der Spruch doch schon direkt auf der Zunge, aber wollte er sich dieses eine Mal zurückhalten. Warum? Auch wenn die Beiden sich nicht liebten, so konnten sie doch wohl sagen und spüren, wenn mit ihrem Gegenpart etwas nicht stimmte. Noch dazu wollte er es nicht zum Kampf kommen lassen und im Moment wirkte sein Bruder noch unberechenbarer, als sonst. Die Tüten waren also ins Haus und gleich in den Raum, den man irgendwann mal 'Küche' nannte, geschafft, wo Mary sprachlos um sich blickte. "Was ist", wollte Dante wissen. "Was los ist? Diese Umgebung ist nicht gut. Ist das hier wirklich die Küche?" "Was? Ja, ich denke schon." Entschlossen wandte sie sich den beiden jungen Männern zu und schaute sie an: "Aufräumen, ausmüllen, putzen - Genau damit werden wir uns jetzt beschäftigen!" "Was? Warum?" Der Bewohner verstand es nicht, denn für ihn war es sauber und ordentlich genug. "Hier kann man kaum laufen! OK, für dich mag es vielleicht in Ordnung sein, doch so lange du ein Baby bei dir hast, solltest du etwas mehr auf dessen Umgebung achten. Davon mal abgesehen, dass die Eingangstür mitten im Raum liegt und die Türen an den Küchenschränken hier auch nicht mehr die festesten sind." Mit diesem Satz brach auch schon eine der alten Holzplatten aus den Angeln, an der Mary gerade ein wenig gewackelt hatte. "Hättest du aufgepasst, wäre das jetzt nicht passiert", mäkelte Dante grinsend. "Und das die Eingangstür nicht mehr an ihrem Standpunkt ist, daran ist auch nur einer schuld. Aber sag mal, was hast du eigentlich alles besorgt, wenn ich mir die vielen Tüten so ansehe?" Sein Finger schob ein wenig des Plastiks beiseite, damit er einen Blick hineinwerfen konnte, doch wurde ihm das untersagt: "Lenk nicht ab! Das sind alles Sachen für das Baby, aber hier ist kein Platz und mit der Hygiene will ich gar nicht erst anfangen. Deswegen werden wir das jetzt mal ändern." Auch wenn sie nicht mit der Hilfe von Vergil rechnete, so hoffte sie doch auf die von Dante, der einen nachdenklichen Eindruck machte. "OK, ein wenig aufräumen kann ja nicht schaden!" Sie hatte zwar ein wenig Widerstand erwartet, aber so blieb ihnen wenigstens die Diskussion erspart und sie musste nicht alles alleine machen. Ohne große Hoffnung, blickten beide den Fehlenden im Bunde an, der jedoch nur, wie immer, finster dreinschaute. Ein leises Stöhnen war zu hören und so wurden es doch noch drei, was zwei Gesichter zwanghaft dazu brachte, ihre Mundwinkel weit nach oben zu ziehen. Um seinen Mantel nicht schmutzig zu machen, zog Vergil diesen aus, was sein Gegenpart ihm gleich tat. "Gib her, ich leg sie weg." Zögernd gab er sein blaues Edelstück in die Hände Dantes, auch wenn er große Zweifel dabei hegte. Gerade, als dieser damit abziehen wollte, wurde er aufgehalten: "Warte!" Fragend drehte sich der nun Oberkörperfreie wieder um und schaute seinen Gegenüber an. Nun lag auf den beiden Mänteln, die Dante, auf seinen Armen liegend, vor sich hielt, obendrauf noch der schwarze Seidenschal. Dantes Blick wanderte von dem dunklen Stück Stoff vor sich, zum Brustbein seines Gegenübers. Leichte und nicht erklärbare Überraschung überfiel seine Augen, die Vergil bemerkte: "Ist etwas?" Die leicht rauere und tiefere Stimme drang zu seinem Bruder, der lächelnd ein "Nein, nichts!" antwortete und den Raum verließ. Mary war in der Zwischenzeit damit beschäftig, irgendwelche Putzutensilien aufzuspüren, doch bis jetzt ohne großen Erfolg. "Unter der Spüle müsste ein Eimer sein und irgendwo noch so was wie Putzmittel", dröhnte es aus dem großen Zimmer. "Irgendwo? Zum Glück hab ich etwas besorgt!" Ihr Nachbar stand mit geschlossenen Augen in der Tür und versuchte seine Willensstärke wiederzufinden. Dante war zwischenzeitig die Treppe nach oben und in den dort befindlichen Raum gegangen, wo er die Kleidungsstücke auf das Bett legte und sich selbst dabei erwischte, wie er ein wenig melancholisch wurde. Bevor er sich umwandte, um sein Schlafzimmer wieder zu verlassen, fiel sein Blick auf die kleine Kommode neben dem Schlafgestell, auf der eine silberne Kette, mit einem größeren und rötlichen Anhänger lag. Zielstrebig steuerte er darauf zu und nahm es in die Hand. Wieder musste er lächeln, doch hatte es dieses Mal etwas betrübliches an sich. Es war das Amulette seiner verstorbenen Mutter und nicht nur er hatte eines, sondern auch sein Bruder. Im Gegensatz zu Dantes, war dieses jedoch golden. Er war sich sicher und selbst wenn es nur eine Täuschung gewesen war, so wollte er doch darauf beharren, etwas goldfarbenes gesehen zu haben, als Vergil sein Halstuch ablegte. Es war zwar unter dem ärmellosen Hemd versteckt, aber dennoch hatte ihn etwas angefunkelt und auch wenn sein Zwilling vorgab, die Menschen zu hassen, so hatte er doch seine Mutter geliebt, wie es ein Sohn nun mal tat. Nun war aber nicht die Zeit, um in Erinnerungen zu schwelgen, denn die Arbeit rief. "Dann mal ran ans Werk", sagte er, vor Tatendrang strotzend, legte das Amulett zurück an seinen Platz, warf einen letzten Blick auf die Familienstücke und verließ den Raum wieder. Als er wieder den Boden des großen Raumes unter seinen Füßen hatte, machte er eine leichte Drehung und wich, auf dem Weg zu den Anderen, ein wenig nach rechts ab, um einen kleinen Abstecher bei dem Korb zu machen, der noch immer auf dem Tisch stand. Dante hatte das Baby wieder in den Korb gelegt, als Vergil in seiner kleinen Gedankenwelt schwelgte, da es endlich eingeschlafen war, was es noch immer fest tat. Er merkte selbst, dass er heute viel am lächeln war, denn er tat es schon wieder, als er dieses unschuldige Wesen dort liegen sah. Doch bevor noch mehr Zeit verstrich, machte er sich nun endlich auf den Weg in die Küche. Sein Körper versteinerte in der Tür zu dem aufgesuchten Raum, denn er sah dort seinen Bruder mit einem Lappen in der Hand, wie er einen der Schränke sauber machte. Es war auch nicht das Putzen an sich, das so schockierend war, sondern eher diese Selbstverständlichkeit, die er dabei ausstrahlte. Auch wenn er seinen finsteren Blick einfach nicht ablegen konnte. Ein weiterer Grund für seine Körperlähmung war die plötzliche Leere des Raumes. Wo waren all die Schachteln und Dosen hin? Er schaute neben Mary, wo ein großer und schon voller Müllsack stand. Die Einrichtungen selbst waren nur minimal gefüllt, weswegen das Ausräumen recht schnell ging. "Hör auf, da so rumzustehen und hilf mit", befahl die junge Frau, während sie alles, was sie zwischen die Finger bekam, in den Sack warf. "Was soll ich machen?" Ihn schien das nicht groß zu stören, waren das sowieso alles Dinge, die er nicht mehr brauchte. "Du kannst den Kühlschrank sauber machen." Schweigen. Sogar ein starker Mann, wie er einer war, fürchtete sich davor, schließlich hatte er erst vor wenigen Stunden hineingeschaut und gehofft, dies die nächsten Wochen nicht mehr tun zu müssen. Im Grunde hatte er auch gehofft, dass Mary das erledigen würde. Das Gerät war zwar vom Inhalt her alles andere als voll, aber dennoch lauerten da Dinge im Dunkeln, die ihn lieber gegen eine Horde Dämonen kämpfen lassen würden. Aber es führte kein Weg daran vorbei, wenn sogar sein Bruder mithalf. Langsam öffnete er die Tür und das Licht ging an. Seine Fantasie ließ seine Ohren Dinge vernehmen, die an Hände erinnerten, die kontinuierlich auf eine Schlammpfütze fielen und darin wühlten. Das Gesicht des immer coolen Typen verzog sich, während er die wenigen Behälter herausholte, die vor ungewisser Zeit darin verstaut wurden. Wieder fiel der Blick auf den Becher Strawberry Sundae, der seine Miene erneut aufhellen lies. >Das hatte ich ganz vergessen!< Wie in einem Videospiel begann das Innere Dante anzuleuchten, was seine groß gewordenen und blauen Augen reflektierten, als er den Deckel immer weiter abhob, doch noch bevor dieser zu 90% abgezogen war, setzte er ihn schlagartig wieder rauf. "Was ist", fragte Mary hinter ihm, doch als sie den, mit Trauer und Schock gefüllten Blick, das leicht bleichgewordene Gesicht und den Becher in seinen Händen sah, war alles klar. "Eis sollte man auch nicht im Kühlschrank lagern!" Grummelnd warf er das eingeschlossene Eis in den Müllsack, schnappte sich einen der Lappen und machte sich ans Werk. Die Küche nahm mehr Zeit in Anspruch, als eigentlich geplant war, denn viele Schrauben mussten nachgezogen, undefinierbare Reste weggescheuert, viel Müll entsorgt und die neueingekauften Sachen verstaut werden, doch das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Den feinen Schweiß von der Stirn wischend, stand Mary im nun fast neuaussehenden Raum und schaute sich um: "Ich würde sagen – wir sind fertig!" "Wurde auch mal Zeit!", auch Dante war etwas erschöpft. "Was ist das?" Sein Finger deutete auf etwas dunkles, dass auf einer der Anrichten stand, denn er sah es zum ersten Mal. "Ein Wasserkocher", antwortete sie überrascht. "Ich hab einen?" "Ja, ich fand ihn in einem der Schränke." "Oh", mehr viel ihm darauf nicht ein. "Ich werd’ mal kurz nach dem Kleinen schauen!" Als er das tat, schauten ihn kleine und verschlafene Augen an, die von einem leisen Gähnen unterstrichen wurden. "Du bist ja wach? Na, dann kannst du ja die neue Küche sehen!" Freudig hob er ihn aus dem Korb und trug ihn auf seinen Armen zu den Anderen, doch blieb er im Flur stehen, denn er hörte Mary etwas sagen, was ihm ein mulmiges Gefühl verschaffte: "Ah, die Dose muss ich wohl übersehen haben. Orangensaft? Der ist wohl nicht mehr gut. Hier, wirf ihn mal bitte in den Sack mit rein!" >Dose? … Shit!< Er wollte gerade durch die Tür und sie warnen, aber da hallte auch schon ein lauter Knall durch die Räume, der das Baby zusammenfahren, aber dennoch ruhig blieben ließ. Auf jeden Fall war es nun wach und bereit für das, was sie gleich sehen würden. Vorsichtig lugten die Beiden in die Küche und man konnte das Gewitter schon von weitem spüren. Vergil stand neben dem Müllsack und hielt in seiner ausgestreckten rechten Hand Reste einer Dose, dessen Inhalt sich nun überall verteilt hatte, aber der Großteil war wohl auf, oder eher an ihn gegangen. Noch immer leicht zusammengefahren, starrte Mary, die selbst auch ein wenig abbekommen hatte, ihn an und bekam keinen Ton raus. "Eh... Ich vergaß zu sagen, dass der Saft schon-", begann Dante, doch unterbrach er seinen Satz, denn sein Bruder war dabei, die Reste der Dose zu zerdrücken und ihn unbeschreiblich anzuschauen. In dem Blick war wohl so ziemlich alles drin, wie Hass, Verachtung, Wut und noch etwas, doch blieb keine Zeit um es herauszufinden, da das Aluminium im Müll landete und das gezogene Yamato sich seinen Weg zu Dante bahnte. "Hey, warte! Das Kind", schrie dieser und hielt es schützend etwas seitlich. "Das ist mir egal!" Während die Jagd von vorne begann, war das Kind damit beschäftigt, freudig zu lachen und hypnotisiert auf die gelben Bänder zu schauen, die wie wild umherschwirrten. "Jetzt warte doch mal!", versuchte der Gejagte erneut und blieb stehen. Die dünne Schneide schoss auf den Körper zu und drohte ihn zu durchbohren, doch blieb sie in der Hand Dantes stecken, die er vor sich hielt, um seinen Jäger irgendwie aufzuhalten. "Spinnt ihr jetzt komplett!?" Das Geschrei schien niemanden weiter zu interessieren. Das dunkle Blut tropfte auf den Boden, ein wenig lief am Schwert entlang. "Ihr könnt euch doch nicht vor dem Baby ein Blutbad leisten!" Erst jetzt schien zumindest der Verletzte zu realisieren, was Sache war. Besorgt schaute er zu dem kleinen Körper neben sich, doch der hatte anscheinend nichts mitbekommen, denn er war damit beschäftigt, seine kleinen Finger nach den Bändern auszustrecken, die nun leblos nach unten hingen. Erleichtert atmete Dante auf, zog seine Hand von Yamato und ließ dabei weiteres Blut auf den Boden tropfen. "Es tut mir leid, OK? Ich hätte sie gleich wegwerfen sollen. Du darfst gerne meine Dusche nutzen, wenn du nicht so rumlaufen willst und andere Klamotten finden wir für dich sicherlich auch, bis deine wieder sauber sind“, schlug er vor und schaute dann zu Mary. „Hast du auch etwas abbekommen?" "Ein bisschen, aber das kann ich so abwaschen." "Dann ist ja gut! Ist das n Deal? Ich such dir was raus und du gehst dir einfach den Sud abwaschen?" Die noch immer finster dreinschauende Visage ließ keine Antwort verraten und so starrten sie sich einige Zeit an, bis die Miene sich etwas legte und das Schwert in seiner Scheide verschwand. "Gut! Am Ende des Flurs ist das Bad, da sollte eigentlich alles sein, was du brauchst", erklärte Dante und sah seinen Bruder, der kurz zögerte, dann in Richtung Flur gehen. "Haargel hab ich allerdings nicht genug da." Diesen Satz konnte er sich einfach nicht verkneifen und das dazugehörige Grinsen natürlich auch nicht. Vergil schien das überhört zu haben, also wollte Dante sich auf den Weg zu seinem Kleiderschrank machen, doch verspürte er plötzlich ein Stechen im Rücken. "Argh!", schrie er auf und führte seine Hand an die Stelle. Außer der Wärme seines eigenen Blutes, konnte er nur für einen kurzen Moment etwas hartes spüren, doch ein kurzer Blick nach unten verriet, dass in ihm eines der Lichtschwerter steckte, die sein Bruder herbeirufen konnte. Die Klinge verschwand, genau wie die Wunde, nur das Blut blieb zurück und als ob nichts gewesen sei, schritt er nun die Treppe hinauf, um einige Klamotten zusammenzusuchen. Mary war von den Streitereien mehr als genervt und versuchte nun erst einmal, das Blut wegzuwischen. "Wer oder was bin ich!? Die Putzfrau!?", meckerte sie, ohne zu beachten, dass sie niemand dazu zwang, oder darum gebeten hatte. Vergil stand nun also in dem Raum, den Dante als Bad bezeichnete. Ein kleines Fenster, dunkle, brüchige Fliesen an den Wänden und am Boden. Alles sah so heruntergekommen aus. Alles, außer der Duschwanne, denn die wirkte noch erstaunlich neu. Er wollte sich gar nicht erst vorstellen, wer, oder mit wem sein Bruder da schon drin badete, oder duschte, also begann er damit, seine verklebten und nach Orange riechenden Klamotten auszuziehen. Aber wohin damit? Sie sollten ja nicht unnötig schmutziger werden, als sie ohne hin schon waren. Zum Glück erblickte er eine kleine Holzkommode, die einen recht sauberen Eindruck machte, also legte er seine Sachen dort ab. Waschlotionen und alles, was man zum duschen brauchte, stand auf einer Kunststoffleiste, die sich in dem Wannenbereich befand. Bevor er in die Keramik schritt, legte er noch den letzten Rest an Stoff ab, drehte das Ventil und lies das heiße Wasser auf seinen Körper prasseln. In der Zwischenzeit hatte Dante den kleinen Jungen auf sein Bett gelegt und wühlte in seinen Klamotten. "Was kann ich ihm denn anbieten, ohne dass er mir wieder ein Schwert in den Rücken rammt!?" Die Kleidungsstücke ließ er hinter sich zu Boden fallen, wie er es schon vorher mit den Gegenständen aus seiner Kiste getan hatte. "Wie wäre es hiermit? Und – Das sieht auch ganz gut aus. Was denkst du?" Nach langer Suche, hielt er dem Kleinen seine gefundenen Stücke vor, die mit einem Lachen und Klatschen in die Hände bestätigt wurden. "Genau so sehe ich das auch", lachte Dante mit, nahm den Jungen wieder auf den Arm und verließ den Raum. Die einzige Frau der Gruppe hatte bereits das Blut beseitigt und war nun damit beschäftigt, den Saft von sich zu waschen, um dann noch einmal über die Küche zu wischen. "Soll ich dir helfen?" Sie brauchte sich nicht umzudrehen um zu antworten: "Deine Sprüche ziehen bei mir nicht!" "Was? Das meinte ich auch nicht. Ich meinte, ob ich dir bei der Küche helfen soll?" Dante klang, als sei es selbstverständlich, dass SIE putzen sollte. "Na ja, es ist deine Schuld und deine Wohnung, also könntest du es im Grunde auch alleine machen", gab Mary gehässig zurück, was der Angesprochene unerwartet ernst nahm, die Klamotten auf einen nicht besudelten Stuhl legte, den Jungen ihr überreichte, sich einen Lappen schnappte und anfing. "Sag...", begann sie und wippte dabei ein wenig auf und ab. "Wie ist es eigentlich für dich, dass dein Bruder hier ist?" Sie war sich nicht sicher, ob Dante darüber reden wollte, aber es interessierte sie, denn sie wusste, wie die Beiden normalerweise zueinander standen. Es dauerte auch eine Weile, bis sie eine Antwort bekam: "Es ist seltsam. Vor allem, weil er auf deine Aufgaben eingeht, da musst du mir mal erklären, wie du das machst", beide konnten sich das Lachen nicht verkneifen. "Aber er ist mein Bruder, daran wird auch nichts und niemand etwas ändern können und auch wenn es wohl nie wieder so wie früher wird, so-", er musste seinen Satz unterbrechen. "Scheinst ja alles gefunden zu haben." Sein Bruder stand, überraschenderweise, aber auch unvermeidbar, mit nur einem Handtuch um die Lenden gewickelt, in der Tür und ließ einige Wassertropfen von seinen Haaren zu Boden fallen. Ein Laie hätte in diesem Moment wohl Probleme gehabt, die beiden Männer auseinander zu halten. "Heute mal etwas freizügig unterwegs?" "Warum hast du mir die Sachen nicht vor die Tür gelegt?" "Ich wusste nicht, dass ich das machen sollte!" Vergil streckte seine Hand aus, um ein 'Gib her!' deutlich zu machen, was Dante auch wahrnahm und ihm die Klamotten überreichte. Mit einem letzten Blick zu Mary, die diesen aber nicht erwiderte, da sie ihm den Rücken zuwandte, verschwand er wieder im Bad. "Also entweder wird hier gleich wieder ein wenig Blut fließen, oder es wird nichts passieren. Je nachdem, was er von den Klamotten hält." "Was hast du ihm rausgesucht? Ich konnte nur sehen, dass es schwarz war. Wusste gar nicht, dass du so etwa besitzt." "Natürlich! Man'n' will doch schick aussehen, wenn man mit einer Lady essen geht und ihm gefiel es auch", gab Dante zurück und deutete auf den kleinen Jungen, worauf Mary beide anlächelte. Ein Klacken und Schritte auf dem Holzboden im Flur machten klar, dass nun der Augenblick war, in dem sie Vergil zum ersten Mal, oder nach langer Zeit, in anderen Klamotten sehen würden. Als er ins Licht der Küche trat, wurde er von sechs Augen überrascht angeschaut. Sein Oberkörper wurde von einem schwarzen Rollkragenpulli bedeckt, die Hände trugen keine Handschuhe, lediglich die linke hielt Yamato in sich, seine Beine wurden von einer dunklen, fast schon schwarzen Jeans bedeckt und an seinen Füßen waren nun, da seine Stiefel auch etwas von dem Saft abbekommen hatten und die wohl nicht zum Rest passen würden, dunkle Schuhe, die Turnschuhen ähnelten. "Sitzt alles? Ist es so OK?", wollte Dante wissen, damit er sich auf einen Angriff vorbereiten konnte. "Ungewohnt – Es riecht seltsam, aber für die kurze Zeit wird es wohl gehen." "Es riecht seltsam? Es riecht nach mir", gab sein Gegenüber neckisch zurück. Keine Antwort, denn das wird es wohl gewesen sein. "Und deine Haare? Du siehst aus wie ich!" Schweigen. Eine einfache Handbewegung durch seine eigenen Haare und sie saßen wieder, wie sie sollten. Bei dem Versuch, es ihm nachzumachen, scheiterte Dante jedoch. "Das Zeug ist wohl ein Teil deiner Haare geworden, oder?" Auf so etwas wollte sich Vergil nicht einlassen, also verließ er die Beiden. "Jetzt sei nicht schon wieder beleidigt", rief Dante ihm hinterher und wandte sich gleich danach Mary zu, die den kleinen Jungen noch immer auf dem Arm hielt. "Kommt es mir nur so vor, oder ist er in letzter Zeit sehr ruhig?" "Ich weis nicht, ob man das als ruhig bezeichnen kann, aber du kennst ihn länger als ich, du müsstest es besser wissen.", gab Mary zurück, über seine Frage etwas verwundert. "Das bisschen Zeit, dass uns unterscheidet? Du kamst doch nach kurzer Zeit dazu." "Nach kurzer Zeit? Da liegt schon ein bisschen mehr Zeit dazwischen, meinst du nicht?" "Ich hatte bis jetzt keine freie Sekunde, um an irgendetwas zu denken, was nicht mit ihm zu tun hat." "Bist wohl recht überfordert, seit er plötzlich vor deiner Tür stand, was?" "Wer wäre das nicht?" "Warum ist er eigentlich hier? Das wollte ich dich schon die ganze Zeit fragen." "Frag ihn, vielleicht erfährst du ja was", lachte Dante. "Dann wüssten wir wenigstens etwas." "Zumindest wissen wir sein Alter", gab Mary leicht neckisch zurück. "Ja?" Der Halbdämon schaute sie verwundert an. "Naja, ihr seid doch gleich alt." "Was!?" "Oder etwa nicht? Ich dachte-" "Auch wenn ich manchmal nicht so wirke, bin ich doch älter als er!" Dass er sich nicht gerade gut dargestellt hatte, schob Mary schnell auf den Stress und vergaß es gleich danach wieder. "Wenn du so groß und stark wirst, wie ich, bist du auch genauso cool", sagte Dante plötzlich, doch konnte Mary nicht sagen, zu wem er sprach, da sein Bruder nicht in Sichtweite war und er sie auch nicht zu meinen schien, doch als sie ihren Blick ein wenig nach unten richtete, erblickte sie den Halbdämonen, wie er ein Stückchen nach unten gegangen war, um mit dem Baby auf Augenhöhe zu sein. Ab diesem Moment merkte sie, dass die Beiden im Gespräch vor wenigen Sekunden, einander vorbeigeredet hatten. Während die junge Frau dachte, er meine seinen Bruder, redete er die ganze Zeit von dem Kleinen auf ihren Armen. "Ah!", stieß sie auf und erntete einen fragenden Blick Dantes. "Du hast recht, er ist in letzter Zeit wirklich sehr ruhig." "Dann hab ich mich nicht getäuscht? Meinst du, er ist krank?" "Ich hoffe nicht, aber bei dem Krach, den ihr veranstaltet habt, wäre es wohl eher 'normal' gewesen, wenn er angefangen hätte zu schreien, oder zu weinen", sagte Mary, mit einem forschenden Blick auf den kleinen Körper. "Er scheint aber gesund, auch wenn man sich darauf nicht verlassen sollte." Dante überlegte, so gut wie es nach so einem Tag nur möglich war und meinte dann: "Komm mal mit, ich will was testen!" Mit diesen Worten verließen sie die Küche und folgten dem jungen Mann in Büro- und Wohnzimmer, wo er stehen blieb. "Ich hoffe, du hast uns nicht zu sehr vermisst", sagte Dante grinsend, als Mary sich neben ihn stellte und freie Sicht hat. Vergil lehnte, mit verschränkten Armen und einer Fußsohle, sodass ein Bein im Winkel stand, gegen den Geländer der alten Treppe und schaute wie immer, mit verschlossenen Augen, finster drein. Wie erwartet, erhielt er keine Antwort. "Hey Bruderherz, ich-" Er unterbrach seinen Satz. "Was ist", wollte Mary wissen, doch erntete sie nur ein sanftes "Ssscht!" ihres Vorgängers und beobachtete still, was passieren sollte. Langsam und halbwegs schleichend, näherte er sich seinem Bruder und streckte seine Hand aus. Er glaubte nicht, dass Vergil hier und im stehen schlafen würde, oder in Gedanken versunken war, doch da nicht einmal eine seiner Augenbraue zuckte, als Dante nur noch einen Schritt von ihm entfernt war, riskierte dieser eine Handbewegung zu Yamato, das unachtsam neben seinem Besitzer stand. Als er es in Händen hielt, ging er zu Mary zurück und lächelte sie an: "Kranke Kinder lachen nicht." Kaum hatten die kleinen Augen die gelben Bänder erblickt, die immer näher kamen, begannen die Mundwinkel sich zu heben. Ein gesundes Lachen entwich ihm, als er sein 'Spielzeug' endlich wieder in Händen hielt. "Ich glaube nicht, dass jemand, der so lachen kann, krank ist, oder sich schlecht fühlt", sagte Dante lächelnd, erfreut, dass sein Plan funktionierte. "Woher wusstest du-", fragte Mary, doch wurde ihre Frage schneller beantwortet, als sie sie aussprechen konnte: "Mei- Unsere Mutter. Sie hatte es damals genauso gemacht." Sein lächeln ließ ihr keine Fragen mehr übrig für diesen Moment. "Bei ihm hat das nur nie funktioniert", erzählte Dante weiter, mit einem Finger hinter sich gedeutet, worauf Mary nur begrenzt lachen konnte. Ihre Haare bewegten sich ein wenig, als ein Windzug sie erreichte. "Sag mal, willst du die Tür so lassen?", fragte sie und deutete auf das große Stück Holz, das noch immer am Boden lag. "Die hatte ich ganz vergessen", antwortete Dante und blickte ebenfalls dort hin. "Hast du Werkzeug?", fragte Mary weiter, doch konnte er darauf nicht antworten. "Ich meine, in der Küche das Nötigste gesehen zu haben, was auch immer es da zu suchen hatte." "Ok, wenn du Hilfe beim Suchen brauchst, ruf mich einfach", gab der Hausbesitzer mehr scherzhaft zurück. Kaum war er mit seinem Bruder wieder alleine, stellte er Yamato an seinen rechtmäßigen Platz. "Danke", meinte er noch, bevor er Vergil den Rücken zuwandte. Gerade einen Schritt gegangen, erklang eine Stimme hinter ihm, die ihn kurz stocken ließ: "Wenn du noch einmal mein Schwert anfasst, töte ich dich!" Mit einem Lächeln als Antwort, führte Dante seinen Weg zur suchenden Mary fort. In der Küche angekommen: "Und, etwas gefunden?" "Ja, einen Schraubenzieher. Den hatte ich vor dem Aufräumen beim Besteck gefunden." Das er zum ersten Mal hörte, mehr als nur Löffel an Besteck zu besitzen, behielt er für sich. "Du brauchst wohl ne neue Eingangstür, aber für heute sollte es reichen, wenn wir sie so gut wie möglich festschrauben." "Ok, hier kommt sowieso keiner rein." "Hier gibt’s ja auch nichts zu holen und der Kleine scheint auch noch nicht krabbeln zu können." "Stimmt." Kurze Pause. "Hier gibt es schon ne Menge zu holen, mich zum Beispiel, nur traut sich niemand etwas zu stehlen!" "-und da haben wir auch das", führte Mary ihren Satz zu Ende, den sie schon vor dem Halbdämon begonnen hatte, um ihn besser ignorieren zu können, was ihm sichtlich nicht gefiel. "So, ich denke, das sollte reichen. Hier, legst du ihn in den Korb?" Mit ausgestreckten Ärmchen, wurde der kleine Körper an Dante übertragen. Dieser folgte der scheinbar neuen Hausbesitzerin zu Vergil zurück und legte dort den Jungen in sein provisorisches Bettchen. "Da du wahrscheinlich nicht helfen willst, darfst du gerne auf ihn aufpassen", befahl die Schwarzhaarige und zeigte in Richtung Korb. Anscheinend hatte die Suche nach seinem Willen nicht viel gebracht, da er, wenn auch kurz zögernd, ihren Worten Folge leistete. "Versuch einfach nicht so furchteinflößend zu wirken, wie sonst, ok?" Keine Antwort. Er stellte sich einfach an die Wand, die dem Korb am nahesten war und fuhr seine dunkle Aura runter, so gut es nur möglich war, doch brachte das alles nichts, da er den Blick aus Richtung des Geflechtes spüren konnte, wie er ängstlich auf ihm ruhte. Er musste zugeben, dass es alles andere als befriedigend war, die Angst eines Kindes zu spüren, da diese grausame Mittel hatten, ihre Feinde zu vertreiben, das hatte er hier gelernt. In der Zwischenzeit wurde Dante damit beauftragt, die schweren Parts der Reparatur zu übernehmen, also die Reste der Tür aufzuheben und festzuhalten, während Mary diese versuchte, irgendwie fest zu kriegen, doch sollte das nicht so schnell gelingen, da das kaputte Holz nach wenigen Sekunden, ohne Halt, wieder auf den Boden krachte. Langsam schwand die Hoffnung, die Holzreste einigermaßen so hinzukriegen, dass sie zumindest einer Tür wieder ähnelten. "Reicht es nicht, die Platten einfach anzulehnen?" Gesagt, getan, doch nach nur 5 Sekunden, brach am unteren Teil ein Stück ab und wieder lagen sie am Boden. "Ok, bevor sie noch mehr zerbricht, sollten wir sie schnell anbringen - Irgendwie." Entnervt wiederholten sie ihre Schritte wieder und wieder. Gerade, als sie alles hinschmeißen wollten und die Hoffnung mit Füßen getreten wurde, schien es zu halten. Gebranntmarkt starrten Dante und Mary auf die Tür. Der Rekord lag bei 10 Sekunden Halt. Als diese überschritten waren und auch nach Minuten nichts passierte, waren sie sich sicher, dass sie es geschafft hatten. "Endlich!", stieß Mary aus, denn noch einmal hätte sie sich da nicht rangewagt. Sie kehrten ihrer Arbeit den Rücken und wollten sich zu den Menschen - deM Menschen bewegen, dessen Lächeln alles vergessen lies, doch kamen sie nur einen Schritt voran, da es an der 'Tür' klopfte. Schnell wandten sie sich um, da sie glaubten, das Holz würde nun ganz brechen, doch passierte nichts. Vorsichtig näherte sich der Halbdämon der Tür und öffnete sie behutsam. Seine Augen spähten nach draußen, doch auf Augenhöhe war nichts aufzufinden. Sollte er jetzt wirklich nach unten schauen? Was, wenn da wieder ein Korb stand? Das würde er nicht schaffen, nicht heute. Feiner Angstschweiß lief ihm über den Rücken und so entschied er sich, die Tür einfach wieder zu schließen, ohne weiter zu schauen. "Leidest du an Alterssehschwäche", ertönte eine Stimme vor Dante und da es so gut wie nichts gab, was sprechen konnte und ihm Angst machte, wagte er doch einen Blick nach unten. "Oh, ist heute wieder", fragte er überrascht. "Ja, kommst du?" Da sie wissen wollte, wer dort vor der Tür stand, stellte Mary sich dazu und schaute in eine Horde Kindergesichter, die scheinbar nur aus Jungs bestand. "Sorry, aber heute kann ich nicht", entschuldigte sich der sonst so starke Mann. "Wa~s?" Verständnislose und enttäuschte Augen blickten zu ihnen herauf, "Warum nicht?" "Ich hab so etwas wie Besuch und muss nebenbei noch ein Baby versorgen." Gerede unter der Gruppe kam auf. "DU bist Vater", fragte der Vorderste überrascht. "Nein, das-" Doch Erklärungen fanden keinen Draht bei ihren Ohren: "Dürfen wir es sehen?" Ohne auf eine Antwort zu warten, stürmten die Kinder einfach herein. "Ooh, ist das süß", schrillte es aus mehreren Hälsen. Dante und Mary, die ihnen gefolgt waren, stellten sich dazu und ernteten forschende Blicke: "Bist du die Mutter?" Irritiertes Lachen ihrerseits: "Nein!" Die Antwort wurde registriert und gleich ging es zur nächsten Frage, mit Blick auf Vergil: "Ist der Onkel da dein Bruder?" Kaum wurde es ausgesprochen, levelte sich die finstere Aura des Gemeinten sichtlich wieder hoch. Bei dieser Frage konnte Dante nicht anders, als zu lachen: "Ja, das ist." "Ist er dein großer Bruder?" "Nein, wir sind gleich alt." "Also seid ihr Zwillinge?" Ein anderes Kind schloss sich flüsternd an: "Vielleicht ist er ja DER Bruder!" "Achso", nun dämmerte es ihnen. "Der sieht aber viel älter aus, als du!" "Der", grummelte Vergil, dessen Miene immer finsterer wurde. Nun schloss sich Mary dem Lachen Dantes an. "Warum kommt ihr denn nicht alle mit in den Park? Das würde dem Baby sicher gut tun, so wie es hier aussieht“, schlug einer der kleinen Jungs vor. „Und deinem Bruder sicher auch." Fragend schaute Dante die junge Frau neben sich an. "Warum nicht? Etwas Sonne könnte wirklich nicht schaden", gab diese als Antwort. Sein Blick wanderte etwas weiter, zu seinem Bruder, doch von ihm erwartete er keine richtige Antwort, höchstens ein Grummeln, das er auch bekam. "Ok, wir kommen alle mit", verkündete Dante, worauf Vergil eine finstere Miene bekam, als er ohne hin schon hatte. Auf ihrem Weg zum Park, spürten sie die vielen Blicke auf sich ruhen, da sie in den Augen der Menschen wohl wie eine extrem große Familie wirkten. Den meisten war es bekannt, dass Dante mit den Jungs in den Park ging, aber die beiden Gestalten und das Baby waren ihnen neu, auch wenn Mary hier alles andere als neu war. Gerede kam auf, in welcher Beziehung sie zueinander standen, wer der Vater des Kindes und wer der Mann war, der eine gewisse Ähnlichkeit mit Dante hatte. Außer Vergil schien das niemanden zu interessieren, doch er war so viel Trubel nicht gewohnt, oder dass alle öffentlich untereinander über ihn redeten. Schaute ihn jemand komisch an, wurde dieser mit einem finsteren Blick bestraft, der die Knochen gefrieren ließ. Endlich am Ziel angekommen: "Es wird nicht lange dauern, ihr könnt euch so lange auf die Bank hier setzten." Mit diesen Worten rannte der Halbdämon zu den Kindern, die schon warteten. Nach der Aufstellung und 'Besprechung', begann das Fußballtraining. "Ich wusste gar nicht, dass Dante Fußball spielt, geschweige denn, halbwegs unterrichtet", sagte Mary, als sie der Gruppe zuschaute. Sie zuckte leicht zusammen, als der 'Trainer' den Ball schoss und dieser mit voller Wucht ein Kind traf, doch schien diesem nichts passiert zu sein. Sie waren es wohl schon gewohnt, dass er mal einen heftigeren Tritt drauf hatte, als geplant. War er doch auch nur ein großes Kind, das seine Kraft nicht kontrollieren konnte. Vergil hatte nur die ersten Sekunden zugeschaut, dann hatte er seine Augen geschlossen. "Das hat er schon immer gern getan", gab dieser plötzlich von sich. Kurz ruhten ihre Augen einfach nur auf ihrem Sitznachbarn, sie war ein wenig überrascht, dass er etwas aus ihrer Vergangenheit von sich gab, doch dann lächelte sie und verfolgte das Spiel weiter. Auch der Kleine auf ihrem Schoß, der Korb stand neben ihr auf dem Rasen, schien Gefallen an dem Ganzen zu finden. Da Dante oberkörperfrei spielte, hatte er alle Blicke der Mütter und Spaziergängerinnen auf sich gezogen und nicht nur das, sondern auch ihre Schwärmereien. Sie bemerkten dabei nicht einmal, dass der Mann in ihrer Nähe ein Schwert bei sich trug, oder es war ihnen egal. Die Beiden auf der Banksitzenden zeigten deutlich, dass es sie nervte. Er schien nicht zum ersten Mal mit ihnen Fußball zu spielen und die Frauen taten so, als würden sie es zum ersten Mal sehen. Ob die Horde an jungen Damen wohl nur seinetwegen heute hier war? Nach gefühlten 5 Stunden ausgesetzter Folter von Schwärmerei und etwas mehr als einer echten Stunde, war das Spiel zu Ende. Der vor Schweiß glänzende Körper kam immer näher und je kleiner die Distanz zu seinen Leuten wurde, desto weniger Frauen wurden es. Als würden sie befürchten, sich nicht mehr halten zu können, wenn Dante sie ansprechen sollte. Die Kinder folgten ihm erschöpft. "Machst du das jede Woche", wollte Mary wissen, doch konnte der Befragte nicht antworten, da seine 'Schüler' ihm ins Wort fielen: "Schau mal, es freut sich!" Fragend schaute Dante herab und blickte in die freudigen kleinen Augen. "Ich glaube, er will zu dir." "Ich bin klatschnass!" Doch das war kein Problem, denn Mary hatte einiges mitgenommen, da man bei einem Baby nie wissen konnte, was es im Schilde führt und so konnte er sich mit einem der Handtücher abtrocknen und den Kleinen übernehmen. "Wie heißt es eigentlich", schallte es aus der Gruppe. "Er – Er ist ein Junge", stellte Dante erst einmal klar. "Wie heißt er eigentlich?" Schweigen. "Er hat bis jetzt noch keinen Namen." "Was? Warum nicht", Entsetzen machte sich breit. "Das macht man doch gleich am Anfang!" "Wir hatten noch keine Zeit, darüber nachzudenken." Das schien keinen zu interessieren. "Dann suchen wir jetzt einen aus! Das Baby kann doch nicht namenlos bleiben!" "Da hat er recht", stimmte Mary zu. "Ok und was schlagt ihr vor?" Wenige Sekunden herrschte Ruhe, bis ein Haufen an Namen durch die Luft flog. Die Fetzen, die verstanden wurden, fanden bei keinem wirkliche Begeisterung. "Am besten sagt ihr nach und nach eure Vorschläge", versuchte die Frau die Kinder zu beruhigen. Nach und nach begannen sie mit ihren Vorschlägen: "Tim." "John." "Calm." "Anne." "Er ist ein Junge!" "Ach ja! … Billy." "Andy." "Spiderman!" "Eh-" "Will." "Shlomo." "Was!?" Wie gesagt, nichts schien sie sonderlich zu begeistern. "Raven." Stille. Alle richteten ihren Blick auf Vergil, denn von ihm kam der Vorschlag. "Hey, der Name ist gut", sagte Dante. "Hätte ich nicht von dir erwartet!" "Vorbote des Todes", fügte er noch hinzu, bevor er aufstand und einige Schritte alleine ging. "Alter Miesmacher," schrie einer der Jungs ihm nach, worauf er seinen Weg stoppte. Kreischend suchte die Horde hinter Dante Schutz. "Keine Sorge, er sieht gefährlicher aus, als er eigentlich ist", lachte dieser. "Ok, dann heißt du ab heute Raven!" "Scheint ihm zu gefallen. Aber nun sollten wir langsam gehen, die Sonne ist bald ganz untergegangen." Die junge Frau stand auf und machte sich für den Zurückweg bereit. "Wo wirst du denn diese Nacht übernachten?" Diese Frage erntete so manch neugierige Blicke. "Ich denke mal bei dir", erwiderte Mary. "Oder denkst du etwa, ich lasse das arme Kind mit dir alleine!? Mich würde eher interessieren, wo dein Bruder diese Nacht bleibt, seine Klamotten sind noch nicht trocken, oder interessiert ihn das nicht?" "Ich bezweifle, dass er seine Sachen bei mir lässt und sie später abholen kommt.“ "Dann wirst du heute Nacht wohl mal ein volles Haus haben." "Wieso denn 'heute mal'", gab Dante neckisch zurück. "Hast du immer Besuch", kam sofort als Frage von den Jungs. "Kann man so sagen." "Von wem?" "Netten Leuten!" Etwas Besseres viel ihm nicht ein. "Ihr solltet auch langsam nach Hause gehen!" "Vergiss uns das nächste Mal nicht wieder", verabschiedeten sie sich. "Nein, bestimmt nicht!" Die Straßen waren bei weitem nicht mehr so belebt, wie vor einigen Stunden, weswegen es auch angenehm ruhig war. Beim Devil May Cry Gebäude angekommen, traten sie einfach herein, da die Tür ja sowieso nie abgeschlossen war. "Ich bin dafür, dass wir noch etwas essen", schlug Dante vor. "Da bist doch immer für", kam von Mary zurück. "Na und?" Mit diesen Worten wollte er die Tür zumachen, doch vergaß er ihren Zustand, also brach sie wieder aus den Angeln. Normalerweise hätte jetzt irgendwer etwas gesagt, aber sie waren alle zu müde. Nun stand sie angelehnt an der Wand und zerbröckelte vor sich hin. Schnell etwas bei der Pizzeria des Vertrauens bestellt, weiteren Betrag auf die Rechnung gesetzt und schon konnte das Abendessen beginnen. Vergil hatte bei der Bestellung überraschenderweise nichts gesagt, deswegen hatte sein Bruder etwas für ihn ausgesucht. Wie eine kleine Familie saßen sie in der Ecke mit der roten Couch und aßen, mehr oder weniger. "Raven scheint Gefallen an Pizza gefunden zu haben", sagte Dante überrascht, während der Kleine immer ein Stück versuchte abzubekommen, doch war er dafür noch nicht so weit. "Ich hoffe, dass das das Einzige bleibt, was er mit dir gemeinsam hat", erwiderte Mary darauf. "Meinst du, die Frauenwelt wäre mit zwei von mir überfordert?" "Nicht nur die Frauenwelt." Vergil hielt sich heraus und knabberte an seinem Essen. Seine Sitznachbarn mussten sich eingestehen, dass sie es faszinierend fanden, ihn essen zu sehen, sogar Dante. Die Reste in den Kühlschrank und das verwendete Besteck in die Spüle gelegt, machten sie sich an die Schlafaufteilung. "Ich werde bei dem Kleinen schlafen, falls er in der Nacht aufwachen sollte", schlug Mary vor. "Ok, dann werden wir hier unten schlafen. Auf meinen zwei Couchen hat jeder genug Platz", erwiderte Dante und blickte zu seinem Bruder, der mehr als genervt war, doch gab es wohl keine andere Möglichkeit. Er könnte einfach gehen, aber was würde dann mit seinen Sachen geschehen? Noch dazu war er ja viel zu müde, um jetzt noch großartig umherzuziehen. Zumindest redete er sich das ein. So etwas wie richtige Schlafsachen besaß Dante nicht, deswegen bekam Mary ein übergroßes T-Shirt und Vergil alte Sachen, die ihren Zweck erfüllten. Er selbst behielt seine Hose an und schlief wie immer – In seinen Klamotten. "Gute Nacht, Jungs", rief Mary von der Treppe aus, mit dem halbschlafenden Raven auf dem Arm und bekam ein Winken als Antwort. "Schlaf gut, Bruderherz." Keine Antwort. Etwas anderes hatte er auch nicht erwartet. Dante war wirklich überrascht, dass Vergil schon zum 2. Mal seine Klamotten angezogen, alles mitgemacht und sich wirklich auf eine der Couchen gelegt hatte. War das wirklich sein Bruder, der heute Mittag noch zum Kampf auf Leben und Tod vorbeigekommen war? Er erhaschte einen Blick zu ihm, er lag, wie erwartet, mit geschlossenen Augen einfach da. Wenn das wirklich so was wie ein Klon war, hatte der gute Arbeit geleistet, was das Aussehen und Verhalten anging, zumindest beim Zornig sein. Wann würde er wohl wieder gehen? Wenn seine Klamotten sauber sind, oder schon vorher? Moment - Klamotten? Shit! Die lagen noch immer in seinem Schlafzimmer, mit dem Orangensaft besudelt, der seinen Duft verteilte. Die restlichen Sachen, die Vergil mit ins Badezimmer genommen hatte, hatte Dante zum blauen Mantel dazugelegt, da sie wohl vergessen wurden. Auch etwas, was er nicht verstand. Sein Gedanke von einem Vergil-Klon weitete sich immer weiter aus. Mary hatte die Kleidung auf einen Stuhl gelegt und das Fenster aufgemacht, da es einfach zu sehr roch, doch das konnte Dante nicht wissen. Das viele Denken ließ ihn schläfrig und seine Augen immer schwerer werden, bis sie sich nicht mehr öffnen ließen und ihren Weg ins Land der Träume bahnten. Nun war der erste Tag also vorbei und es lagen noch einige vor ihnen. Sie ahnten nicht, was noch alles auf sie zukommen sollte. Doch jetzt sollten sie sich erst einmal von ihren Anstrengungen erholen und in ihrer Traumwelt schwirren. ~ So, das war bis jetzt das längste Kappi... xDD Ich hoffe, die Warterei hat sich gelohnt.. ;A; Und weil es ja schon angekündigt wurde, hier die Gewinnerin des Namen-Gewinnspiels: Helia Glückwunsch! ^-^ Du bekommst exklusive DMC-Taler! xD (Aber erst, wenn ich weis, dass du das Kappi hier gelesen hast! Muahahahaaha~) Danke für die vielen Vorschläge!!! ^-^ *alle dafür drück* Und Kommis natürlich auch! >////< *sich über jeden freut* So, nun kommt mein Senf! xD Gleich vorweg: Das Fußballtraining hat nichts damit zu tun, dass EM ist!!! xDD Wollte das schon lange einbauen und dann haben Manuskript und ich DMC4 gespielt und da war mir klar: Der Kerl spielt Fußball! xD Das war im 3. Teil ja schon geil! xD Deswegen dachte ich einfach: Soll er doch mal trainieren, der hat ja sonst nix zu tun! xD An der Stelle "Vor schweiß glänzenden Körper" musste ich echt an so nen Groschenroman denken... Geb auch zu, dass ich einmal statt "Körper" "Porno" geschrieben hab... x"DD Ja, ich bin so doof und geb das zu! Die Namen, die die Jungs auf Lager haben sind echt nicht besonders nett, aber das sind die, die mir da grad spontan eingefallen sind und das zeigt, dass der arme Junge nen ganz scheußlichen Namen bekommen hätte, wenn ich nicht nach Hilfe geschrieen hätte!! x"D Ach ja, den Namen SHLOMO gibts wirklich! xDDD Raven hab ich dieses Kappi über mal Mundtot gemacht, ich hatte selbst keine Lust auf rumgeplärre... -.-" Was ist mit Vergil los!? Vergisst sogar seine Sachen im Badezimmer! Ok, ich geb zu, ICH hab sie da vergessen, aber Vergil ist eh grad komisch drauf... xDD So, ich hoffe, ihr hattet Spaß am lesen, wie ich am Schreiben! xD Bis zum 5. Kappi wirds, wie schon erwähnt, n bissle dauern, aber das ist ja nix neues, aber ich hoffe dennoch, dass ihr die Väter in Spe bis zum Ende begleitet... >____<" Es wird noch ne ganze Menge passieren! Dante bekommt ne Freundin 2-3 Personen werden noch aufkreuzen Bei Vergil wird Amnesie festgestellt Und Mary ist in Wirklichkeit die Tochter der Schwester der Tante von Eva! So, welche dieser Aussagen ist wahr? xDDD Jaa, ich bin aufgedreht! Deswegen beende ich das Kappi hier und überlasse euch das Kommifeld! xP Denn: Kommis sind hier immer gern gesehen!!!! *Q* Bis zum nächsten Mal, in 2 Jahren!! xDD Eure Cath!!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)