Extorts Changeover von Lina_Kudo (Ein erpresster Seitenwechsel (Shinichi&Ran)) ================================================================================ Kapitel 10: In The Final Stages ------------------------------- Kapitel 10: IN THE FINAL STAGES Letzte Schritte ... ****Rückblick**** »Wenn ich jetzt zurückkehre und rauskommt, dass ich dich nicht getötet habe, werden sie erst recht euch alle auf brutalste Weise töten und dann mich, um mir ihre Macht zu demonstrieren. Aber wenn dann öffentlich wird, dass ich gestorben bin … vielleicht belassen sie es dann dabei. Denn sich an mir rächen können sie sich nicht mehr. Und dich werden sie auch in Ruhe lassen, weil du so richtig leiden sollst aufgrund des Verlustes durch mich. Aber du wirst darüber hinwegkommen, ja? Lebe bitte weiter … für mich.« Eindringlich sah sie ihn an und fuhr schnell fort. »Das ist der einzige Weg, damit ihr noch entkommen könnt. Aber du musst schnell genug reagieren – denn höchstwahrscheinlich werden wir gerade beobachtet.« Eine Träne tropfte über ihre Wange und ein letztes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. »Irgendwann sehen wir uns wieder. Ich hoffe aber nicht zu bald. Bitte führe mir zuliebe ein glückliches Leben. Ich werde dich immer lieben und auf dich warten, so wie ich es dir versprochen habe.« Ein Schuss ertönte … und unmittelbar danach ein Schrei. ****Rückblick**** »Ah, da bist du ja endlich, Angel. Und, hast du den Auftrag zu meiner vollsten Zufriedenheit ausgeführt?«, fragte der Boss, als die junge, brünette Frau sein Büro betreten hatte. Ein kaltes Lächeln legte sich auf Rans Lippen. »Alles erledigt«, antwortete sie knapp. »Das ging ja schneller, als ich erhofft hatte. Wie hast du das denn geschafft, wenn ich fragen darf?«, fragte der Boss scharf nach. »Er hat mir einfach blind vertraut. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Sonst noch etwas?« Ohne dass er es bemerkte, ließ sie eine winzige Kapsel auf den Stuhl liegen, an die sie sich kurz gelehnt hatte. »Ich würde mich gerne noch ein bisschen fertigmachen. Danach können wir meinetwegen auf meine feste Mitgliedschaft anstoßen.« Die Anspannung war Shinichi deutlich anzusehen, als er im Wagen etwas fernab des Verstecks der Organisation saß und abhörte, was Ran mit dem Boss beredete. Auch Kommissar Megure und die Inspektoren Sato und Takagi hörten mit, während einige andere Polizeiwägen hinter ihnen standen. Ran machte ihren Job außerordentlich gut, doch das änderte nichts daran, dass er vor Sorge fast umkam. Schweißtropfen bildeten sich auf seiner Stirn und seine linke Hand hatte fest das Polster des Sitzes umklammert. Wäre seine rechte Schulter nicht einbandagiert gewesen, hätte auch seine rechte Hand das Polster festgehalten. »Shinichi!«, schrie Ran erschrocken auf, als ein Schuss ihn streifte und anschließend die Waffe in ihrer Hand traf, sodass sie im hohen Bogen scheppernd auf den Boden fiel. »Eigentlich wollte ich nur die Waffe wegschießen. Warum musstest du auch unbedingt im Weg stehen?«, ertönte eine Stimme, die vor allem Ran nur zu gut kannte. »Vermouth?!« Doch sofort widmete sie sich wieder Shinichi, der verletzt am Boden kniete. »Ist alles in Ordnung?«, fragte sie besorgt und schaute sich seine Wunde an, deren Blutung er mit der Hand zu stoppen versuchte. Zum Glück blutete die Wunde nicht besonders stark. »Ja, es ist nicht so schlimm – nur ein Streifschuss«, versuchte er sie zu beschwichtigen. Natürlich hatte er Vermouth entdeckt und wollte sich vor Ran schmeißen, um sie zu beschützen. Er hätte ja nicht ahnen können, dass sie ihr nur die Waffe aus der Hand wegschießen wollte. »Trotzdem musst du sofort ins Krankenhaus«, meinte Ran alarmiert und wollte schon aufstehen und zum Telefon laufen, doch Shinichi hielt sie mit der anderen Hand fest. »Warte, das hat noch Zeit«, keuchte er und sah misstrauisch zu Vermouth. »Was willst du hier?« Die Platinblonde grinste leicht. »Ich sollte euch beschatten, um sicherzugehen, dass Angel auch wirklich ihren Job macht. Zumindest glaubt das die Organisation.« Sie wandte sich Ran zu. »Und dein Freund hat recht. Es ist keine Lösung, wenn du dich umbringst. Diese ohnehin schon hoffnungslose Welt wäre nur um einen wahren Engel ärmer.« In ihrer Stimme lag fast schon so etwas … Warmes. So paradox es auch war. »Also bist du … auf unserer Seite? Hab ich also tatsächlich mit meiner Vermutung recht, dass du irgendwie doch zu den Guten gehörst?«, fragte Ran sie mit leiser Hoffnung, während sie Shinichi liebevoll stützte. Ein fast melancholischer Ausdruck trat in die Augen der ehemaligen Feindin. »Auf der guten Seite bin ich schon lange nicht mehr. Die Welt und Gott meinten es schon früh nicht gut mit mir. Ich habe keine rosige Kindheit und Jugend gehabt, und um mich an Gott zu rächen, habe ich alles getan, was nicht seinen Idealen entsprach. Denn er hat mir das genommen, was mir am liebsten war. Doch damals, in New York, habt ihr mir erstmals gezeigt, dass es doch noch Gutes auf dieser Welt gibt. Dass nicht alle Menschen so schrecklich sind. Und ab diesem Zeitpunkt begann ich umzudenken. Und an der Organisation liegt mir nicht viel. Ich bin ihr nur beigetreten, weil ich einen Sinn im Leben gesucht und gebraucht habe. Doch diese Entscheidung habe ich schnell bereut. Leider kann man diese Organisation nicht lebend verlassen. Durch euch wurden mir die Augen endgültig geöffnet. Und seit ich weiß, dass der kleine Conan Edogawa in Wahrheit der Meisterdetekiv Shinichi Kudo ist, habe ich begonnen, Hoffnung zu schöpfen. Dass du derjenige sein könntest, der die Organisation zerschlagen kann und ich endlich meine Ruhe vor ihnen habe. Dass du der ›Silver Bullet‹ bist«, erklärte Vermouth ihre wahren Absichten und verschränkte ihre Arme vor der Brust. »Ich habe auch schon einen Plan«, berichtete sie anschließend und unterbreitete ihnen ihr Vorhaben. »Nein! Das werden wir nicht machen; das ist viel zu gefährlich!«, wandte Shinichi sofort ein und schüttelte vehement den Kopf. Ran sah ihn eindringlich an. »Shinichi; vertrau mir. Ich schaffe das schon!«, versuchte sie auf ihn einzureden, doch Shinichi war nicht zu besänftigen. »Nein, ich lasse es nicht zu, dass du noch mal einen Fuß da reinsetzt«, hielt er stur an seinem Standpunkt fest. Unbeeindruckt schaute er hoch zu Vermouth, die nun direkt vor ihnen stand und zu ihnen herabblickte. »Sie ist nicht mehr das schwache Mädchen von damals. Sie ist in der Zeit zu einer starken und selbstbewussten Frau herangereift. Vertrau ihr. Sie wird es schaffen. Da bin ich mir sicher.« Und nun saß er wie auf glühenden Kohlen im Auto und wartete, dass Ran heil die Höhle des Löwen verließ. Verrückt vor Sorge fuhr er sich immer wieder durch das dunkelbraune Haar. Dann sah er auf und warf einen Blick zum nebenstehenden Auto, in dem Vermouth saß und seinen Blick zuversichtlich erwiderte. Sie hatte sich in der Zwischenzeit der Polizei freiwillig gestellt und heute würde es für lange Zeit das letzte Mal sein, wo sie sozusagen noch in Freiheit war. Die Polizei machte hier nur eine Ausnahme, weil sie diejenige war, die ihnen in diesem Fall neben Ran am behilflichsten sein konnte. Vermouth hatte erkannt, dass sie erst einmal ihre gerechte Strafe absitzen musste, um danach wieder ganz von vorne anfangen zu können. Das war die einzig richtige Entscheidung gewesen. Als sie plötzlich gebannt nach vorne starrte, folgte er beunruhigt ihrem Blick und erkannte … Ran. Unversehrt. Alleine. Gott sei Dank! Als sie mit einem Daumen nach oben signalisierte, dass die Luft rein war, stieg die Mehrheit der Polizisten aus und rannte in das Gebäude, wo sich alle Mitglieder bereits im Tiefschlaf befanden durch die Kapseln, die sie heimlich überall verteilt hatte. Auch Shinichi stieg aus, doch anstatt den Polizisten nachzulaufen, sprintete er zu Ran. »Gott sei Dank bist du wohlauf!«, rief er und atmete erleichtert aus, als sie endlich wohlbehütet in seinen Armen lag. »Siehst du? Ich habe dir doch gesagt, dass ich es schaffe«, gab sie triumphierend von sich. Shinichi lachte darauf nur heiter und dachte daran zurück, welche Ängste er alleine bei der Vorstellung durchlitten hatte, sie alleine dort reingehen zu lassen. Arm und Arm traten sie zu Vermouth, die sich immer noch im Auto befand und sie angrinste. »Das hast du gut gemacht, Angel. Ich habe aber auch nichts anderes von dir erwartet. Ich bin wirklich stolz auf dich.« Der Ausdruck in ihrem Gesicht hatte fast schon etwas Mütterliches. »Wir schulden dir so einiges. Vielen Dank für alles«, bedankte sich Shinichi mit einem zaghaften Lächeln bei ihr. Ran nickte darauf zustimmend. »Ja, vor allem mir hast du das Leben gerettet. Danke, dass du immer für mich da warst. Ohne dich hätte ich dieses Jahr nie durchgestanden. Und nur dank dir habe ich lediglich eine Bewährungsstrafe bekommen«, sprach sie anerkennend und verbeugte sich höflich vor ihr. Vermouth verstand sofort, was sie damit meinte: Denn sie hatte es ja nie zugelassen, dass Ran jemanden tötete. Dafür war ihre Seele viel zu rein; wenn nicht sogar die reinste Seele, die sie kannte. Vermouth lächelte. »Es gibt schon genügend kaputte Seelen auf dieser Welt. Ich musste deine reine Seele einfach vor jeglicher Unsittlichkeit bewahren.« Gegenseitig lächelten sich die Drei an, bevor sich Shinichi und Ran anstrahlten. Es war endlich vorbei. Die Schwarze Organisation war Geschichte. Und sie durften endlich so leben, wie sie es sich immer gewünscht hatten: Seite an Seite. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)