Ein Tag am Meer von Bienchen1709 ================================================================================ Kapitel 14: Happily ever after? ------------------------------- Meine Lieben! Ja, wer hätte das gedacht? Ich habe es wirklich geschafft ein neues Kapitel zu schreiben und es ist sogar noch verhältnismäßig lang geworden. Aber ich wollte unbedingt vor Studienbeginn noch etwas fertig bekommen und obwohl es ein Kampf war, so habe ich es doch geschafft. Mal abgesehen davon, dass ich bis 02.00 Uhr nachts daran geschrieben habe, wurde dieses Kapitel leider auch noch nicht Beta gelesen, also entschuldigt alle Fehler, die ihr findet. Bei passender Gelegenheit wollte ich sowieso die ganze FF nach Fehlern absuchen und überarbeiten. Übrigens das nächste Kapitel (also nicht dieses sondern das darauffolgende (sry bin leicht übermüdet wie mir scheint)) wird das Letzte sein. Ich habe ja gesagt, ich werde alle FF's sbschließen, die ich angefangen habe, das ist alles nur einer Frage der Zeit. Ich freue mich aber, dass ich scheinbar ein paar wirklich geduldige Leser habe und möchte mich bei der Gelegenheit noch einmal für eure Unterstützung bedanken. Aber nun los, los, los: Es geht endlich weiter! Liebe Grüße Euer Bienchen 2 1/2 Jahre später „Akane! Post für dich!“, hört sie die gedämpfte Stimme von Nabiki aus dem Flur zu ihrem Zimmer hallen, dann fällt die Haustür ins Schloss und das Haus ist wieder vollkommen still. Sie öffnet ein Auge, sieht wie die ersten Sonnenstrahlen in ihr Zimmer fallen und schwingt ihre Beine über die Bettkante. Gähnend streicht sie ihr Nachthemd glatt und macht sich auf den Weg ins Badezimmer. Nachdem sie sich gewaschen und angezogen hat, setzt sie sich in das Esszimmer, die Verandatüren weit geöffnet, um das schöne Wetter zu genießen. Dieser Tag verspricht mal wieder großartig zu werden, denkt sie während sie frühstückt. In Gedanken geht sie noch einmal alle Termine für den Tag durch. Zuerst ein Besuch bei Kasumi, dann mit ihr den Großeinkauf für diese Woche machen, anschließend Treffen mit Nabiki zum Mittagessen und am Nachmittag würde sie dann drei Stunden mit ihren Schülern in der Trainingshalle verbringen. Sie verzieht das Gesicht, als ihr der letzte Tagespunkt einfällt: Ein Blinddate, das ihr Yukari verschafft hat. Sie kann sich noch lebhaft an die letzten vier Kandidaten erinnern. Der Geschichtsprofessor, der sie mit Herpes angesteckt hat, weil er darauf bestand, sie müsse den Wein aus seinem Glas probieren, ist dabei nur die Spitze des Eisbergs gewesen. „Fünfundzwanzig und immer noch keinen Mann in Aussicht, willst du als Katzenfrau enden?“, pflegen Yukari und Minako immer zu sagen, aber wenn sie ehrlich ist interessiert es sie im Moment reichlich wenig, ob sie einen Mann an ihrer Seite hat oder nicht. Sie ist zufrieden mit ihrem Leben und wenn wieder ein Mann in ihr Leben treten sollte, muss er schon ihren Erwartungen gerecht werden. Zugegebenermaßen sind ihre Erwartungen alles andere als gering, aber sie hat keine Lust sich mit weniger zufrieden zu geben. Möglicherweise, denkt sie manchmal jedoch, möglicherweise würde sie ihre Erwartungen herunterschrauben, wenn ihr Herz noch einmal jemand so berühren würde, wie Ranma. Wie erwartet ist der Tag großartig gewesen, das Date hingegen sieht jetzt schon wie ein totaler Reinfall aus. „Nun, ich erwarte von einer Frau eine gewisse Toleranz entgegen meiner Neigungen.“, erklärt der Steuerberater, dessen Geheimratsecken mit siebenundzwanzig schon so fortgeschritten sind, dass man sie nicht einmal mehr Geheimratsecken nennen kann. Eher eine ausgewachsene Halbglatze, denkt sich Akane schmunzelnd. „Neigungen?“, fragt sie laut. Er räuspert sich und legt seine Essstäbchen neben sich auf den Tisch. „Sie meinen ihre Interessen?“ „Nun ja, ich würde es doch eher Neigungen nennen. Ich meine nicht unbedingt meine Hobbies, oder wenn schon Hobby, dann das eine Hobby, das man mit einer Frau gemeinsam ausübt.“ Er räuspert sich wieder und nimmt einen großen Schluck Wasser. „Da habe ich eben bestimmte Neigungen und es ist mir wichtig, dass Sie das von Anfang an wissen, damit sie sich nicht hinterher bei mir beschweren.“ „Neigungen…“, wiederholt Akane einen Augenblick nachdenklich, dann fällt es ihr wie Schuppen von den Augen. „Oh mein Gott“, stößt sie hervor und verschluckt sich beinahe an ihrem Essen. „Sie meinen Sex?!“ Und das sagen sie mir gleich beim ersten Date?! „Ja.“, sagt er geradeheraus und Akane ist drauf und dran ihn sitzen zu lassen. Reiß dich zusammen Akane, denkt sie. Gib ihm noch eine zweite Chance, das ist wahrscheinlich alles nur halb so schlimm. Wahrscheinlich mag er Reizwäsche oder möchte bestimmte Stellungen ausprobieren. Yukari würde dir doch kein Blinddate mit einem Perversen organisieren. „Was sind das denn für Neigungen?“, fragt sie vorsichtig und er lächelt, scheinbar erleichtert darüber, dass sie noch nicht die Flucht ergriffen hat. „Nichts schlimmes, wirklich nicht. Erotische Fesselspiele, ein bisschen Lack und Leder. Also nichts allzu Wildes.“ „Sie meinen SM?“, interpretiert sie aus seinem Satz und als er sie nur mit großen Augen anstarrt und sich über die Lippen leckt, ergreift sie wirklich die Flucht. „Nabiki! Du wirst nicht glauben, was mir gerade passiert ist!“, ruft sie als sie die Haustür aufschließt und sieht das im Esszimmer noch Licht brennt. „Da hat mir Yukari doch tatsächlich ein Date mit jemandem beschafft, der möchte, dass ich seine persönliche Domina werde.“ Sie hört Nabikis Lachen, als sie ihre Schuhe abstreift. „Komm her und erzähl mir die Einzelheiten.“, ruft Nabiki zurück. Nachdem sie einen Tee aufgesetzt hat, setzt sie sich zu Nabiki ins Esszimmer und erzählt ihr die Details ihres verpatzten Dates. „Wieso gehst du überhaupt noch auf die Blinddates, wenn sie dir so ein Dorn im Auge sind?“, fragt Nabiki. „Das weiß ich um ehrlich zu sein auch nicht. Wahrscheinlich nur damit Minako und Yukari nicht noch mehr nerven, als sowieso schon.“, entgegnet sie seufzend. „Ist es denn so schwer sich wieder zu verlieben? Ranma kann doch nicht der einzige Mann auf Erden sein, der dir etwas bedeutet.“, meint Nabiki nachdenklich. „Vielleicht liegt es an Nerima. Vielleicht gibt es in Nerima einfach keine Männer für mich.“, erwidert Akane. Einen Moment herrscht Stille, dann schlägt Nabiki mit der flachen Hand auf die Tischplatte. „Du hast Recht, Akane und was für ein super Timing noch dazu.“, ruft sie aufgeregt. „Äh, hab ich was verpasst?“, fragt Akane mit hochgezogenen Augenbrauen. „Hast du deinen Brief heute morgen nicht geöffnet?“, fragt Nabiki. „Nein, aber scheinbar du!“, zetert sie empört. Nabiki reagiert überhaupt nicht auf den Vorwurf, sondern verschwindet in der Küche und kommt anschließend mit einem Briefumschlag zurück, den sie Akane in die Hand drückt. „Unglaublich, man sieht nicht einmal, dass du den Brief geöffnet hast!“ Sie wirft Nabiki einen bösen Blick zu und sucht nach dem Absender. „Ryoga?“, fragt sie Nabiki mit zusammengezogenen Augebbrauen. Sie hat bestimmt schon seit über einem halben Jahr nichts mehr von Ryoga gehört, denn obwohl sie ihn sehr gern mochte konnte sie es nicht verhindern an Ranma denken zu müssen, wenn sie mit ihm sprach und somit hatte sie versucht ihren Kontakt miteinander auf das Minimalste zu beschränken. Aufgeregt öffnet sie den Umschlag und zieht eine Klappkarte hervor. „Eine Einladung zur Hochzeit!“, erklärt Nabiki bevor sie die Karte überhaupt aufgeklappt hat. „Oh Wow. Akari und Ryoga heiraten?“ „Ja, aber das ist noch nicht alles. Sie feiern im InterContinental in Tokio. Ich habe gehört, dass das ein wirklich gutes Hotel sein soll und sie bezahlen dir sogar das Zimmer für zwei Nächte.“ Akane liest noch einmal auf der Karte nach, was Nabiki ihr erzählt hat, dann legt sie diese leise seufzend beiseite. „Ich werde nicht gehen.“ „Wegen Ranma, schon klar.“, seufzt Nabiki. „Nun, ich will dir da auch nicht reinreden, aber Akane müsstest du nicht langsam über ihn hinweg sein? Ich meine es ist jetzt über zwei Jahre her, dass ihr euch getrennt habt.“ „Ich bin über ihn hinweg.“, erwidert Akane ernst. „Dann dürfte es dir auch nichts mehr ausmachen ihn wiederzusehen.“ Im Nachthemd bekleidet sitzt Akane auf ihrem Bett, die Einladung von Ryoga aufgeklappt auf ihrem Schoß. Natürlich hat Nabiki recht. Es dürfte ihr nichts ausmachen ihn zu sehen, wenn sie wirklich nichts mehr für ihn empfindet. Aber so einfach ist das doch nicht, denkt sie. Sie würde ganz ohne Begleitung auf die Hochzeit müssen und wie würde das denn aussehen, wenn Ranma mit einer gutaussehenden Frau dort antanzen würde, wo sie doch die große Rede über ihr Happyend ohne ihn geschwungen hatte. Soll sie ihm dann irgendeine Lügengeschichte auftischen? Von einem Mann erzählen, den es nicht gibt nur um besser dazustehen? Sie ist nicht mehr sauer auf ihn, denn nachdem sie sich getrennt haben, hat er bewiesen, dass er doch nicht so herzlos ist, wie angenommen und ihr ihre Kampfschule wieder überschrieben, aber seitdem sie sein Hotelzimmer verlassen hat, haben sie sich nicht mehr wiedergesehen. Es würde sicherlich seltsam sein ihm wieder in die Augen zu blicken, wieder mit ihm zu reden und dann dabei zusehen zu müssen, wie eine andere Frau an seiner Seite stehen würde. Dumme Akane, denkt sie, du bist doch über ihn hinweg, der Gedanke sollte dir nicht mehr wehtun. 3 Wochen später „Guten Morgen, Guten Morgen, Guten Morgen Sonnenschein! Dein Koffer ist gepackt, deine Kurse für die nächsten zwei Tage abgesagt und unten wartet ein leckeres Frühstück auf dich!“ „Was zur Hölle?“, fragt sie und setzt sich aufrecht hin. „Nabiki, was soll denn das?“ Verschlafen reibt sie sich ihr Augen und blickt in das breitgrinsende Gesicht ihrer großen Schwester. „Dein Zug fährt in zwei Stunden. Du hast also keine Zeit mehr zu verlieren.“ „Zug wohin?“ „Tokio, Ryoga, Hochzeit- klingelt das was?“ „Ich habe doch gesagt ich werde nicht fahren.“, entgegnet Akane genervt, wirft sich auf ihr Bett und zieht sich die Decke über den Kopf. „Okay, hör mir zu Akane. Es ist doch so. Du willst nicht fahren, weil du Angst vor Ranma hast.“ „Das ist nicht wahr!“, faucht Akane unter ihrer Decke. „Wie dem auch sei.“, erwidert Nabiki seufzend. „Ich sehe das ganze so: Du musst ihn wiedersehen, um dir sicher zu sein, dass du über ihn hinweg bist. Solange er unerreichbar für dich ist kannst du dir einreden, dass du keine Gefühle mehr für ihn hast, aber erst wenn du ihm gegenüber stehst wirst du es mit Sicherheit wissen. Und mein Gott, wenn du ihn immer noch lieben solltest- was ich wirklich nicht hoffe- dann heirate diesen Mistkerl und werde endlich glücklich!“ „Ich bin glücklich und ich habe Ranma nie geliebt! Ich will diesen Vollidioten in meinem ganzen Leben nicht wieder sehen!“ „Ich bin Nabiki Tendo, du weißt, dass es keinen Sinn macht mich anzulügen. Ich kenne jedes noch so kleine Geheimnis von dir und überhaupt wann ist die Akane Tendo, die ich kenne so feige geworden?“ „Ich bin nicht feige!“ „Dann fahr dahin!“ „Das hat nichts mit Mut zu tun!“ „Womit dann?“ Lange Zeit herrscht Stille, dann wirft Akane die Decke zurück und steigt aus ihrem Bett. „Ok, ich werde fahren.“ In Tokio angekommen wartet Ryoga am Bahnhof auf sie, um sie zum Hotel zu fahren. „Akane!“, ruft er aufgeregt als er sie ausmacht. „Wir haben uns so lange nicht gesehen und immer wenn ich angerufen habe, warst du nicht da. Ich bin so froh, dass du dich entschieden hast zu kommen.“ „Ja, ich bin auch froh dich mal wiederzusehen.“, entgegnet sie ernsthaft, schenkt ihm ein Lächeln und lässt sich von ihm zum Auto führen. Auf der Fahrt betreiben beide ein bisschen Smalltalk, dann kann Akane nicht mehr verhindern, die Frage zu stellen, die ihr schon die ganze Zeit auf der Seele gebrannt hat. „Ist Ranma auch schon da?“, fragt sie nervös und Ryoga verzieht sein Gesicht. „Er wird wohl nicht kommen.“, erwidert er. „Warum?“ Wegen mir? „Ich habe es dir nicht erzählt, da ich nicht wollte, dass du ein schlechtes Gewissen bekommst, aber wir haben uns gestritten, weil ich nicht mit ansehen wollte, wie schlecht er dich behandelt hat.“ „Aber ihr arbeitet doch zusammen.“, erwiderte Akane verständnislos. „Nicht mehr. Nicht mehr seitdem ihr euch getrennt habt. Ich habe auf ihn eingeredet, dass er um dich kämpfen soll und daraus ist ein riesiger Streit entstanden. Ich arbeite jetzt auf Akaris Farm. Das bringt zwar nicht soviel Geld ein, aber es gefällt mir.“ „Und Ranma?“ „Ja Ranma- Ranma ist wohl ein noch schlimmerer Workaholic geworden. Wir haben uns wieder halbwegs wieder vertragen und ich habe ihn auch zur Hochzeit eingeladen, aber er meinte er hätte wahrscheinlich keine Zeit, um zu kommen.“ „Oh.“, entwischt es Akane. „Bist du enttäuscht?“ „Nein.“, erwidert sie schnell. „Nein nur-“ Enttäuscht, ergänzt sie in Gedanken. Am Hotel angekommen fahren sie mit dem Fahrstuhl in den zwanzigsten Stock, in dem sich die Rezeption befindet, um Akanes Zimmerschlüssel abzuholen. Während der Fahrstuhlfahrt spürt Akane wie ihre Nervosität abklingt, jetzt wo sie weiß, dass Ranma nicht auf der Hochzeit erscheinen wird und sie atmet einmal befreit ein. Die Fahrstuhltüren öffnen sich und Akane erblickt sofort die Rezeption und sieht wie dort ein Paar eincheckt. „Ranma.“, keucht sie erschrocken, doch der Angesprochen hört sie aus der Entfernung nicht und dreht sich erst um als Ryoga noch einmal laut: „Ranma!“ ruft. Er hat sich kaum verändert, denkt Akane als sich ihre Blicke treffen und er ihr eines seiner Süßstofflächeln schenkt. Er zwinkert ihr zu und sie merkt, wie ihr Herz einen Sprung macht. Er hat sich überhaupt nicht verändert. „Ich hätte nicht gedacht, dass du kommen würdest.“, reißt Ryoga Akane aus ihren Gedanken, als sie vor Ranma und seiner Begleitung zum Stehen kommen. „Ich bin immer wieder für eine Überraschung gut, nicht wahr?“, erwidert Ranma und Akanes Herz macht erneut einen großen Sprung in ihrem Brustkorb, als sie seine tiefe Stimme vernimmt. Sie mustert seine Begleitung. Sie ist eine sehr hübsche Frau mit braunen welligen Haaren etwa in ihrer Größe, jedoch nicht der Typ Frau, den Akane sich an Ranmas Seite vorgestellt hätte. Dafür sieht sie zu bodenständig aus und außerdem noch- zu verliebt in Ryoga?! Einen Moment lang noch wundert sie sich weshalb Ranmas Begleitung wohl Ryoga küssen würde, dann beantwortet Ryoga ihre Frage. „Akane, darf ich vorstellen, dass ist Akari meine zukünftige Frau.“ „Oh.“, macht Akane erstaunt. „Oh, Akari schön dich kennen zu lernen. Ryoga hat mir viel von dir erzählt.“, sagt sie dann schnell und verbeugt sich vor Ryogas Verlobten. Sie hört Ranmas Lachen und merkt wie sie ertappt rot anläuft. Er hatte also gemerkt für wen sie Akari gehalten hatte. „Ich freue mich auch dich endlich mal kennen zu lernen. Wir haben gerade deine und Ranmas Zimmerkarten von der Rezeption abgeholt. Ihr könnt zusammen mit dem Fahrstuhl fahren. Eure Zimmer liegen nebeneinander.“, erklärt Akari und drückt ihr eine Karte in die Hand. „Nebeneinander? Aber ich dachte auf Akanes Stockwerk wären keine Zimmer mehr frei.“, wendet Ryoga ein und Akari gibt ihm einen Hieb in die Seite mit ihrem Ellenbogen. „Tja, da haben die sich an der Rezeption wohl geirrt. Wir müssen jetzt auch gehen, deine Eltern vom Flughafen abholen, wenn sie es denn da hin geschafft haben sollten“, sagt sie zu Ryoga und dann an Ranma und Akane gewandt: „Ihr könnt euch nicht vorstellen wie lange wir trainieren mussten, bis Ryoga es mit Navigationsgerät vom Bahnhof zu diesem Hotel geschafft hat um dich anzuholen. Also dann bis später!“ Als die Beiden im Aufzug verschwinden beschleicht Akane sofort ein ganz ungutes Gefühl. Sie blickt zu Ranma herüber, der immer noch breit grinst. Kann es sein, dass Akari versucht Ranma und sie wieder miteinander zu verkuppeln? „Unsere Zimmer sind im 32. Stock. Wollen wir dann?“, fragt er sie und sie bringt nicht anderes als ein Nicken zu Stande, während sie hofft, dass sie nicht die einzigen Menschen im Fahrstuhl sein würden. Ihre Hoffnung wird jedoch nur in Maßen erfüllt, denn das Pärchen, dass sich noch im Fahrstuhl befindet steigt im 22. Stockwerk aus, sodass sie noch 10 Stockwerke alleine im Fahrstuhl verbringen müssen. „Und?“, fragt Ranma im 25. Stockwerk. „Und was?“ „Bist du über mich hinweg?“ Sie sieht zu ihm herüber, in seine verteufelt blauen Augen und setzt ein Lächeln auf. „Voll und ganz.“, erwidert sie im 30. Stockwerk. Er schenkt ihr eines seiner Herzensbrecherlächeln und erwidert: „Schön.“ Sie spürt Hitze in ihren Nacken steigen und wie ihr Herz Purzelbäume in ihrem Brustkorb macht. Ganz und gar nicht, denkt sie als sich die Fahrstuhltüren öffnen. Nachdem Akane ihre Sachen ausgepackt hat, setzt sie sich auf ihr eine der Couchs und bestaunt die schöne Aussicht, die sie von ihrem Zimmer aus hat. Mist, flucht sie in Gedanken. Wie kannst du immer noch nicht über ihn hinweg sein?! Es ist schon über zwei Jahre und er muss dich nur anlächeln um dich völlig aus dem Konzept zu bringen. Das ist Nabikis Schuld, sie allein ist dafür verantwortlich, dass ich jetzt mit Sicherheit weiß, dass ich nicht über ihn hinweg bin, denkt sie. Und mein Gott, wenn du ihn immer noch lieben solltest- was ich wirklich nicht hoffe- dann heirate diesen Mistkerl und werde endlich glücklich, waren Nabikis Worte gewesen, aber das konnte sie unmöglich ernst gemeint haben. „Und überhaupt, Ranma hat mit Garantie absolut kein Interesse mehr an mir und selbst wenn, wir passen einfach nicht zusammen. Das würde niemals funktionieren.“, versucht sie sich selbst zu überzeugen. Seufzend lässt sie sich auf dem Sofa zurücksinken und schließt für einen Moment die Augen. „Vergiss ihn.“, flüstert sie, „Vergiss ihn endlich.“ Es ist schon Abend als es an ihrer Zimmertür klopft. „Ranma!“, sagt sie erstaunt als sie ihre Tür öffnet. „Hi!“, erwidert er lächelnd. „Ryoga und Akira sind Essen mit ihren Eltern, deswegen dachte ich wir könnten auch zusammen was essen gehen.“ „Oh, ich denke ich werde mir einfach was aufs Zimmer bestellen.“ „Wir haben uns über zwei Jahre nicht gesehen und das ist deine Antwort?!“, fragt er mit hochgezogenen Augenbrauen. „Nun ich-“, entgegnet sie verlegen. „Hast du etwa Angst, dass ich dich auffresse?“ „Bei dir kann man sich nie sicher sein.“, antwortet sie böser als beabsichtigt und als sie seinen betroffenen Gesichtsaudruck sieht gibt sie nach. „Also gut. Ich mach mich schnell fertig.“ „Und wie läuft deine Kampfschule?“, fragt er nach einiger Zeit peinlicher Stille. „Gut.“, entgegnet sie knapp und nachdem sie sich wieder für eine Weile anschweigen fragt sie: „Und wie sieht’s mit deinem Job aus?“ „Ich kann mich nicht beklagen. Seitdem Ryoga ausgestiegen ist, habe ich doppelt so viele Arbeit, aber eigentlich ist mir das ganz Recht so.“ „Ja, Ryoga hat gesagt du hättest dich zu einem Workaholic verwandelt.“ „Workaholic war ich schon immer, aber es gab mal eine Zeit in der ich weniger gearbeitet habe, um jemanden öfter sehen zu können.“ Sie kann nicht umhin sich zu wundern, ob er von ihr spricht, aber sie verwirft diesen Gedanken schnell wieder. Akane ist dankbar als das Essen serviert wird und das betretene Schweigen zwischen ihnen nicht mehr ganz so offensichtlich ist. „Ich hatte nie die Gelegenheit mich bei dir zu bedanken.“, fängt sie schließlich erneut ein Gespräch an. „Bedanken?“, fragt er. „Na weil du mir die Kampfschule wieder überschrieben hast.“, entgegnet sie. „Du weißt, dass es unsinnig ist, sich dafür zu bedanken. Schließlich war ich derjenige, der sie dir weggenommen hat.“ „Trotzdem Danke.“ Er schenkt ihr ein Lächeln, dann sieht er sie eine Weile nachdenklich an und fragt schließlich: „Denkst du noch manchmal an mich?“ „Nie.“, erwidert sie schnell. Lüge, schreit ihr Herz. Sie hätte nicht gedacht, dass sie so schnell auf dieses Thema stoßen würden. „Du?“ „Immer wenn ich Zeit dafür habe.“, entgegnet er. „Also auch nie.“, meint sie. „Du missverstehst mich. Ich denke an dich, wenn ich nicht arbeite. Also vor dem Schlafen gehen, nach dem Aufstehen, wenn ich esse, mich wasche, wenn ich im Zug oder im Flugzeug sitze… Ständig.“ Akane spürt wie so rot anläuft. „Wenn ich dir so wichtig bin, warum hast du mich dann einfach gehen lassen?“ Verdammt, denkt sie. Sie wollte ihm nicht ihre Verbitterung darüber zeigen, dass er nicht einmal versucht hatte sie aufzuhalten. „Ich habe dich gehen lassen, weil du mir wichtig bist.“, erwidert er und legt sein Besteck beiseite. Akane kann nicht verhindern sarkastisch aufzulachen. „Verkauf mich nicht für dumm. Du hast nie etwas gehen lassen, was dir wichtig war, Ranma.“ „ Nur dich.“, erwidert er und blickt ihr so tief in die Augen, dass sie eine Gänsehaut bekommt. Störrisch bricht sie den Blickkontakt mit ihm. „Du warst schon immer ein Mann großer Worte. Aber du kennst ja die Weisheit: Worte sind unwichtig. Bedeutsam ist was man tut.“ „Ich habe dir einen Heiratsantrag gemacht, war das nicht bedeutsam genug?“, entgegnet er sauer. „Wäre es gewesen, wenn du aus anderen Motiven um meine Hand angehalten hättest.“, faucht sie böse. Sie kann nicht begreifen, wie sie es so schnell wieder geschafft haben sich wieder in die Haare zu kriegen. „Und du bist dir sicher, dass du meine Motive kanntest?“ „Absolut.“, antwortet sie und verschränkt die Arme vor der Brust. „Okay, schon gut. Ich wollte nicht mit dir Essen gehen, damit wir uns wieder streiten. Lass uns einfach das Thema wechseln.“, versucht er sie zu beschwichtigen. „Wie du meinst.“, entgegnet sie immer noch schmollend. „Komm schon, Akane. Lass uns was trinken und über Belanglosigkeiten reden. Ich meine nur, wenn du inzwischen trinkfester geworden bist.“ „Bin ich.“, erwidert sie. „Blinddates überlebt man nur mit Alkohol.“, rutscht es ihr raus und sie würde sich am liebsten mit der flachen Hand auf die Stirn schlagen. Sie hatte ganz und gar nicht vorgehabt ihm von ihren Blinddates zu erzählen. „Du gehst auf Blinddates? Das bedeutet du hast immer noch nicht den passenden Mann für dich gefunden?“, fragt er erstaunt. „Du etwa? Hast du schon die passende Frau gefunden?“, fragt sie defensiv gegen. „Nein, du hast Recht. Das habe ich noch nicht und meine Mutter liegt mir deswegen ständig in den Ohren.“, antwortet er seufzend. „Gut, wie wär’s wenn wir uns an die Bar setzten, uns etwas zu trinken bestellen und du mir von die Blinddates erzählst, die man nur im Alkoholrausch überleben kann?“ „Meinetwegen.“, erwidert sie nicht wirklich überzeugt davon, dass sie das will. Fünf Drinks und zwei Stunden später erzählt Akane von ihrem letzten verpatzten Date. „SM? Wow, und darüber klärt er dich gleich beim ersten Treffen auf?“ „Das habe ich auch gedacht.“, gluckst sie angeheitert vom Alkohol. „Und dann hat er die ganze Sache auch noch harmloser dargestellt, als sie wirklich ist. Nur ein bisschen Fesseln und Knebeln, nichts allzu Wildes, hat er gesagt und sich dabei wahrscheinlich schon vorgestellt, wie ich ihn auspeitsche.“ „Ich würde mich nicht von dir auspeitschen lassen wollen. Hat er gewusst, dass du Kampfsport machst?“, fragt Ranma lachend. „Das hätte ihn wahrscheinlich noch angeturnt. Ich will noch einen von diesen hübschen Drinks. Hey Ober, Ober!“, ruft sie und rutscht ungeduldig auf ihrem Barhocker umher. „Noch son Strandsex!“ „Sie meint Sex on the Beach.“, erklärt Ranma lachend und bestellt sich gleich noch einen Whiskey auf Eis mit. „Weißt du was mir am meisten im Gedächtnis hängen geblieben ist von unserer gemeinsamen Zeit?“, fragt er Akane als die neuen Getränke vor ihnen stehen. „Wie ich dir mit der Faust ins Gesicht geschlagen habe?“, fragt sie kichernd und nippt an ihrem Cocktail. „Nein, das nicht.“ „Na ja, die meiste Zeit haben wir zusammen im Hotel verbracht.“, sagt sie nachdenklich. „Das stimmt, aber das meine ich auch nicht. Ich meine die Zeit die wir gemeinsam am Meer verbracht haben. Durch meine Arbeit hatte ich nie die Gelegenheit den Strand zu besuchen und außerdem habe ich dich dort das erste Mal geküsst.“ „Aus den falschen Motiven.“, lallt sie. Er erwidert nichts und blickt nur nachdenklich auf seinen Whiskey, während er das Glas in seiner Hand dreht. Einen Moment herrscht Stille, dann fragt Akane: „Willst noch einmal einen Tag am Meer mit mir verbringen?“ Verdutzt blickt er auf und sieht ihr in die Augen. „Unbedingt.“, sagt er und streicht ihr einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. Sie spürt wie ihre Haut an den Stellen kribbelt, an denen Ranmas Fingerspitzen sie berühren und als er seine Hand zurückziehen will ergreift sie sein Handgelenk und schmiegt ihr Gesicht in seine Handinnenfläche. Erschrocken reißt Ranma seine Augen auf- macht aber keine Anstalten seine Hand zu entfernen. Der Alkohol ist schuld, denkt sie. Böser, böser Alkohol. Mit seinem rauen Daumen streicht er über ihre sensible Haut und sie spürt wie sich jedes ihre Härrchen im Nacken aufstellt. „Denkst du wirklich nie an mich?“, haucht er und sie muss ihre Augen schließen, weil ihr der Blickkontakt unangenehm ist, als sie ihm antwortet: „Ich kann mich an keinen Tag erinnern, an dem ich nicht an dich gedacht habe.“ Traurig aber wahr, schießt es ihr in den Kopf Sie spürt seinen Atem auf ihren Lippen und erschaudert. Aufgeregt befeuchtet sie ihre Lippen mit der Zungenspitze und öffnet ihre Augen wieder. Sein Gesicht ist ihrem nun so nahe, dass sie sehen kann, dass er blasser ist als sie es in Erinnerung hat und leichte Ringe unter den Augen hat. Besorgt legt sie beide Hände mit der Innenfläche an sein Gesicht und streicht mit ihren Daumen über seine Haut, so wie er es bei ihr getan hat. „Du siehst aus als hättest du dich lange nicht mehr ausgeruht.“, flüstert sie. „Du musst besser auf dich aufpassen.“ Er macht ein Geräusch, das sie irgendwo zwischen seufzen und lachen einordnet und nimmt ihre Hände von seinem Gesicht. „Ich bin froh, dass du dich nicht verändert hast.“, sagt er, presst ihre rechte Hand auf seine Lippen und küsst ihre Handinnenfläche ein Mal, zwei Mal, dann ihr Handgelenk und schließlich die Stelle, an der man ihren rasenden Puls spüren kann. „Ranma.“, flüstert sie und versucht ihm ihre Hand zu entziehen. Er lässt sie gehen und rückt von ihr zurück. „Du hast Recht. Es gibt keinen Grund, warum wir das mit uns noch einmal aufwärmen sollten.“, sagt er und nimmt einen großen Schluck aus seinem Glas. „Gott.“, stöhnt er sein Gesicht wie unter Schmerzen verzogen. „Ich muss gerade wirklich uncool aussehen.“ Akane spürt wie sich ihr Herz krampfhaft zusammen zieht, greift nach seinem Hemdkragen, dreht ihn in ihre Richtung und presst mit geschlossenen Augen ihre Lippen auf seine. Ranma ist so erschrocken, dass er beinahe von ihr weggerückt wäre, doch als Akane ihre Arme um seinen Nacken legt und ihn wieder und wieder küsst, schließt auch er die Augen und erwidert ihren Kuss. Aufgeregt greift er in ihr Haar, rutscht von seinem Hocker und presst sich zwischen ihre Beine. Sie öffnet ihre Lippen für ihn und schmeckt den bittersüßen Geschmack von Whiskey. Der Geruch von seinem Aftershave dringt in ihre Nase und sie drückt sich so fest an ihn, wie nur irgendwie möglich. „Ich habe dich vermisst.“, flüstert sie gegen seine Lippen, bevor er sie keuchend wieder mit seinen verschließt. „Gott Ryoga, was machen wir jetzt nur?“ „Lass mich mit Akane sprechen. Sie wird bestimmt nichts dage- Äh?!“ „Sind das gerade Akane und Ranma gewesen, die knutschend in den Fahrstuhl gestiegen sind?“, fragt er seine Verlobte fassungslos. „Oh mein Gott!“, ruft Akari glücklich. „Soll ich die Beiden jetzt wirklich stören?“ „Ryoga, Liebling. Es geht um unsere Hochzeit und es dauert doch nur wenige Minuten. Die können doch danach noch weitermachen, wo sie aufgehört haben.“ „Du hast Recht.“, erwidert Ryoga, nicht sicher, ob sie wirklich Recht hat. Im Fahrstuhl trennen sich die Beiden für eine Weile, weil er bis zum 15. Stock voller Menschen ist. Als im 18. Stock die Letzten ausgestiegen sind, zieht Ranma Akane wieder an sich und küsst sie so stürmisch, dass sie das Gefühl hat die Erde würde sich unter ihr auftun. „Hast du eines deiner Blinddates mit nach Hause genommen?“, fragt er atemlos. „Du willst wissen, ob ich immer noch Jungfrau bin?“, fragt sie ebenso atemlos gegen. „Ja.“, erwidert er. „Ja.“, erwidert sie, bevor er seine Lippen wieder gegen ihre drückt und sie gegen die Wand presst. „Womit habe ich jemanden wie dich nur verdient?“ „Du hast mich nicht verdient.“, antwortet sie und wirft ihren Kopf in den Nacken, als er ihre Halsbeuge und anschließend ihr Schlüsselbein küsst. „Ich will dich.“, keucht er und hebt sie mit so einer Leichtigkeit hoch, dass sie sich vorkommt, als würde sie weniger als ein Blatt Papier wiegen. „Ranma.“, keucht sie und versucht sich von ihm zu drücken „Nicht nur in meinem Bett. Ich will dich immer an meiner Seite haben.“ „Ranma, wir sind da.“ „Oh Gott sei dank.“, flüstert er. „Lass mich los.“ „Niemals.“, entgegnet er und trägt sie bis zu seinem Zimmer. Dankbar dafür, dass sie auf dem Flur niemandem begegnen, lässt sie sich auf seinen Kuss ein, als er der die Tür geöffnet bekommt ohne sie herunterlassen zu müssen und sie mit seinem Fuß wieder zu tritt. Dort angekommen drückt er sie gleich gegen die am nächsten liegende Wand und spürt wie sie anfängt sein Hemd aufzuknöpfen. Bei den letzten Knöpfen kommt er ihr zu Hilfe und lässt anschließend sein Hemd über seine Schultern rutschen. Die einzige Lichtquelle im Raum sind die Lichter, der vielen Gebäude Tokios, die man durch die Glasfronten ausmachen kann. Er ergreift ihr Oberteil am Saum und zieht es über ihren Kopf, bevor er sie zu seinem Bett trägt und sich mit ihr im Arm vorsichtig darauf sinken lässt. Stürmisch ergreift er ihre Handgelenke und nagelt sie mit seiner Hand über ihrem Kopf fest, ohne von ihren Lippen abzulassen. „Mehr.“, fordert sie atemlos und drückt ihren Körper gegen seinen. Er presst sie mit seiner Hüfte tiefer in die Matratze, lässt ihre Handgelenke los und umfasst mit einer Hand ihre Oberschenkel, als ein Klopfen die Beiden unterbricht. Völlig außer Atem löst Ranma seine Lippen von ihren und blickt in Richtung Tür. „Wer ist da?“, fragt er und spürt wie sich Akane unter ihm verkrampft. „Ich bin’s Ryoga. Ich muss mit Akane reden. Ich weiß, dass sie bei dir ist.“ „Verdammt! Hättest du dir keinen anderen Zeitpunkt dafür aussuchen können?“ „Es ist wichtig.“, erwidert Ryoga. „Schon gut.“, flüstert Akane an Ranma gewandt und er lässt nach einigem Zögern von ihr ab. „Ich bin sofort bei dir, Ryoga. Warte am Fahrstuhl auf mich.“, ruft sie der geschlossenen Tür entgegen und macht sich daran ihr Oberteil wiederzufinden. „Ich komme wieder, wenn die Sache mit Ryoga erledigt ist.“, verspricht sie Ranma und drückt ihm einen kurzen Kuss auf die Stirn, nachdem sie sich das Oberteil wieder übergestreift hat. „Wirklich?“, fragt er und legt eine Hand auf ihren Hinterkopf, um ihr noch einen Kuss auf die Lippen geben zu können. „Wirklich.“, entgegnet sie. „Gut, denn wenn du nicht zu mir kommst, komme ich zu dir.“ „Das wird nicht nötig sein.“, erwidert sie und lässt ihn allein. „Also du und Ranma, hmm?“ „Was ist so wichtig?“, fragt sie ohne seine Anspielung zu beachten. „Es geht um Akaris Brautjungfer. Sie hat in letzter Sekunde abgesagt und wir hatten gehofft, dass du den Part übernehmen könntest.“, erklärt Ryoga. „Meinetwegen, ist das alles?“ „Nun, du müsstest das Kleid einmal kurz anprobieren.“ „Okay, wenn’s schnell geht.“ „Du hast es wohl wirklich eilig Ranma wieder zu sehen, hmm?“ „Hmm?“, macht sie und wirft ihm einen bitterbösen Blick, bevor sie mit ihm in den Fahrstuhl einsteigt. „Wahnsinn Akane. Das Kleid passt dir ja wie angegossen. Mir fällt wirklich ein riesen Stein vom Herzen. Noch einmal danke, dass du das für dich machst.“ „Kein Problem. Ist ja schließlich dein großer Tag morgen.“, entgegnet Akane lächelnd an Akira gewandt. „Wieso ist die Brautjungfer, denn überhaupt ausgefallen?“, fragt sie neugierig während Akari an ihrem Brautjungfernkleid zupft. „Ach, eines von Ranmas Opfern. Sie hat mit ihm geschlafen und war nicht begeistert davon, dass er auch kommen würde.“, erklärt sie abwesend und Akane spürt wie ihre Worte ihrem Herzen einen Stich versetzen. „Akari.“, faucht Ryoga warnend. „Oh, tut mir leid. Ich und meine große Klappe.“, sagt sie erschrocken und weicht von Akane zurück. „Nein, ich will es wissen. Erzähl es mir.“, erwidert Akane angespannt. „Das ist doch Schnee von gestern, Akane. Es bringt doch gar nichts darüber zu reden.“, versucht Ryoga sie zu beschwichtigen. „Hat er mit ihr geschlafen bevor oder nachdem wir uns getrennt haben?“, fragt sie an Akari gewandt. Diese blickt eingeschüchtert unter Akanes Blick an die Seite. „Ich denke danach.“, antwortet sie kleinlaut. „Dann bin ich mehr Schnee von gestern, als sie.“, faucht sie an Ryoga gewandt und dann zu Akari: „Warum will sie ihn nicht mehr wieder sehen, war die Nacht mit ihm so furchtbar?“ „Nun, so wie sie es erzählt, hat er ihr wohl gesagt, dass er sie nicht nur in ihrem Bett will, sondern für immer an seiner Seite, was natürlich komplett gelogen war und na ja... sie war halt in ihn verliebt. Es hat ihr das Herz gebrochen, als er sie sitzen lassen hat.“ „Oh mein Gott.“, keucht Akane aufgebracht. „Genau dasselbe hat er mir auch gesagt.“ Sie spürt die ersten Tränen in die Augen steigen und schlägt sich fassungslos eine Hand vor den Mund. „Ich bin so dumm, so dumm, so dumm.“, schluchzt sie und wendet sich von den Beiden ab. „Jedes Mal fall ich wieder auf seine Worte rein. Ich bin so furchtbar dumm.“ „Aber Akane, das mit dir ist doch was ganz anderes. Jeder weiß doch, dass Ranma sich eigentlich für keine andere Frau interessiert als für dich.“, versucht Ryoga sie zu beschwichtigen. „Und deswegen schläft er mit den Frauen für die er sich nicht interessiert?!“, weint sie. „Es hat ihm wehgetan dich gehen zu lassen. Er wollte sich nur irgendwie ablenken.“ „Hör auf! Hör auf diesen Mistkerl in Schutz zu nehmen! Er macht sich ja nicht einmal die Mühe sich andere Anmachsprüche für mich auszudenken.“ Sie spürt wie ihre Beine unter ihr nach geben und bevor sie überhaupt realisiert hat, was passiert ist sitzt sie schluchzend auf dem Boden und Akari legt ihre Arme um sie. „Scheiße.“, hört sie Ryoga fluchen. „So eine verdammte Scheiße.“ „Ich bin’s Akane. Machst du bitte die Tür auf?“ „Hey, was ist los? Du siehst aus als hättest du geweint.“, sagt er besorgt und lässt sie eintreten. „Was war denn nun so wichtig?“, fragt er dann. „Ich will dich. Nicht nur in meinem Bett, sondern für immer an meiner Seite.“, flüstert sie mit dem Rücken zu ihm gewandt. „Sag mir, wie viele Frauen hatten schon die Ehre diese Worte von dir zu hören?“ Er antwortet nicht sofort und das ist schon genug um ihr wieder Tränen in die Augen zu treiben. „Ach, verflucht. Was haben dir Ryoga und Akari erzählt?“ „Gott, ich habe nicht einmal mehr die Kraft wütend auf dich zu sein.“, schluchzt sie und presst sich eine Hand vor die Augen. „Akane, hör zu-“, beginnt er und legt eine Hand auf ihre Schulter. „Fass mich nicht an.“, faucht sie unter Tränen und schüttelt seine Hand von ihrer Schulter. „Hey, ich habe nie behauptet, dass es keine anderen Frauen nach dir gab.“, sagt er gereizt. „Aber du hattest nicht einmal den Anstand, dir neue Anmachsprüche für mich auszudenken.“, weint sie. „Ich bin wirklich dumm. Es hat überhaupt keinen Sinn ergeben, dass du mich gehen lassen hast, weil ich dir wichtig bin. Und hast du auch an mich gedacht, wenn du mit den vielen Frauen deinen Spaß im Bett hattest, sowie du an mich vor dem einschlafen und nach dem aufstehen gedacht hast? Hast du an mich gedacht, wenn sie deinen Namen gestöhnt haben und du an ihnen deine Anmachsprüche ausprobiert hast? Hast du dann auch an mich gedacht?! “ „Du bist betrunken. Du weißt gar nicht was du da redest.“ Erzürnt dreht sie sich zu ihm um, gleichgültig darüber, ob er ihre Tränen sehen würde oder nicht. „Ich weiß sehr wohl was ich rede! Aber- aber du- du benutzt Worte nur um zu manipulieren! Ein Mann der großen Worte, aber überhaupt nichts dahinter. Wie vielen Frauen hast du dasselbe vorgegaukelt wie mir?! Zwanzig?! Dreißig?! Hunderten?!“ Er atmet spöttisch aus und verschränkt die Arme vor der Brust. „Ich kann nicht fassen, dass du wirklich glaubst, ich hätte nur mit dir gespielt.“ „Dann beweis mir doch das Gegenteil! Ach, geht ja nicht, weil man dir kein Wort glaube kann, was aus deinen Mund kommt!“, schreit sie wütend. „Was erwartest du von mir?! Soll ich mich aus dem Fenster stürzen, bist du dann zufrieden?!“ „Das wäre zumindest ein Anfang!“, schluchzt sie. „Akane, komm schon, du musst wissen, dass du was besonderes für mich bist. Bei anderen Frauen sind das alles nur leere Worte, aber ich habe es bei dir wirklich ernst gemeint.“ „Wie soll ich dir das bloß glauben?“ „Dann sag mir was ich tun muss, damit du mir glaubst.“, erwidert er unruhig. „Sag mir warum du nicht um mich gekämpft hast, wenn ich dir so wichtig war.“, fordert sie und wischt sich die Tränen aus dem Gesicht. „Weil ich nicht mehr wollte, dass du wegen mir weinst.“, entgegnet er ernst. „Ich weine aber wieder wegen dir.“, antwortet sie. „Ich weiß. Deswegen sag mir wie ich dich dazubringen kann nicht mehr zu weinen.“ Einen Moment blicken sie sich nur stumm an, dann fasst Akane all ihren Mut zusammen. „Sag, dass du mich liebst.“ Sichtlich erschrocken atmet Ranma ein. „Das kann ich nicht.“, erwidert er dann nach einiger Zeit Stille. Mit tränennassem Gesicht presst sie ihre Lippen aufeinander und nickt mehrere Male, bevor sie an ihm vorbei geht und sein Zimmer verlässt. Er hört wie die Tür ins Schloss fällt und schlägt die Nachtischlampe vom Tisch. „Fuck!“, flucht er und lässt sich mit dem Gesicht zuerst auf sein Bett fallen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)